Als leidenschaftlicher Hobbykoch und Liebhaber guter Weine gehe ich gerne gut essen, und möchte dies dann auch hier erläutern und bewerten. Dabei achte ich nicht nur auf das Essen an sich, sondern auch die Art der Zubereitung, sowie das handwerkliche Geschick und die Raffinesse die im Gericht steckt.
Auch ist mir wichtig welche Produkte verarbeitet werden. Frische Produkte ziehe ich immer vor, Fertiggerichte gehen bei mir garnicht, dann kann ich auch zu Hause schnell was in die Mikro schieben (sofern ich es wollte).
Lokale die regionale und somit saisonale Ware verarbeiten, werden von mir höher bewertet als solche, die aus dem Großhandel gekauftes "Rindfleisch aus Argentinien" anbieten oder mit Garnelen um sich werfen. Sicher kann das alles schmecken, aber gute Küche hat auch was Kreatives!
Fünf Punkte gebe ich daher äußerst selten und auch nur dann wenn alles perfekt ist und im Verhältnis zum Aufwand steht.
Als leidenschaftlicher Hobbykoch und Liebhaber guter Weine gehe ich gerne gut essen, und möchte dies dann auch hier erläutern und bewerten. Dabei achte ich nicht nur auf das Essen an sich, sondern auch die Art der Zubereitung, sowie das handwerkliche Geschick und die Raffinesse die im Gericht steckt.
Auch ist mir... mehr lesen
Bewertungs-Statistik
Insgesamt 106 Bewertungen 143680x gelesen 2411x "Hilfreich" 2379x "Gut geschrieben"
Geschrieben am 21.08.2016 2016-08-21| Aktualisiert am
21.08.2016
Besucht am 07.08.2016Besuchszeit: Abendessen 6 Personen
Rechnungsbetrag: 145 EUR
Peanuts
Sind die Geschmäcker doch verschieden! Mögen die Fans des Peanuts weiter dort ihren Spaß haben. Ich muss dort nicht mehr so schnell hin...
Ich muss gestehen, dass ich doch schon echt neugierig war dort mal „aufzuschlagen“. Die Berichte meines kleinen Schwagers über Qualität und Portionen ließen doch etwas anständiges Erwarten. Und wie es der Zufall auch will, hatte eben dieser Schwager an diesem Sonntag Geburtstag und wollte uns samt Eltern und seiner Freundin dort hin ausführen. Der Schwiegervater war skeptisch, wäre er doch lieber in die Kupferkanne in Sobernheim oder gar in die Traube im nah gelegenen Meddersheim gezogen... Doch dem Geburtstagskind war nach Rumpsteak zu bezahlbaren Tarifen. Da half alles nix. Und außerdem, wenn man schon eingeladen wird....
Zu seinem Glück bekam er auch noch vorab wider Erwarten einen Tisch reserviert (10 Stunden vorher angerufen und alte Beziehungen spielen lassen).
Wir trafen dann Punkt 18 Uhr, jedes Paar individuell, vor dem Lokal ein. Parkplätze gibt es auf dem Rewe Parkplatz in unmittelbarer Nähe.
Also rein in die (gute?) Stube. Es war schon recht voll. Und laut... Das junge Fräulein im Service brachte uns an den reservierten Tisch. Wir nahmen dort Platz und bekamen auch gleich die Karten. Und natürlich wurden wir auch gleich nach den Getränken gefragt. Ich hab mir dann mal bewusst Zeit gelassen und extra langsam die Karte nach dem Weinangebot durchforstet. Die meisten wollten eh ein (Weizen-) Bier. Ich dann letztendlich auch, die Weine sagten mir nicht zu. Die paar italienischen waren mir zu beliebig, die paar deutschen nicht näher beschrieben. Also ein Bitburger Pils (0,5l / 3,50€). Das war dann auch schon fast das Beste an diesem Abend. Schade...
Die Karte sehr reichhaltig.12 diverse Vorspeisen (gebackener Fetakäse, Caprese, div. Pizzabrote und Bruschetta, div. Portionen gebackene Calamari), sechs Salate, 14 Schnitzelvarianten (paniert und unpaniert), vier Rumpsteak Gerichte und sieben „Spezialitäten des Hauses“ (Diverse Gemischtwaren Teller mit Salat und Fleisch, Grillteller...). Als italienische Speisen werden vier Pastasoßen angeboten, kombinierbar mit vier verschiedenen Nudelvarianten und zwei überbackene Geschichten. Zum Schluss noch 25 Pizzen. Leider habe ich keine dort gesehen, ich hätte mir wohl bei Gefallen eine bestellt. Also eigentlich für jeden etwas dabei, nur eben kein Fisch (zum Glück?) oder vegetarisches. Selbst die Nudelgerichte haben alle Speck oder Hackfleisch. Obwohl. Es gibt EINEN vegetarischen Teller. Großer gemischter Salat mit Joghurtdressing, Folienkartoffel und Kartoffelcreme.
In meinem Rücken saß einem großen Tisch eine Gesellschaft mit acht Personen, sehr lautstark (klang nach polnisch/russisch) am Essen. Dort konnte man schon sehen, was einem auf den Tellern erwartet. Portionstechnisch schon eine leichte Herausforderung.
Den meisten bei uns am Tisch war ja nach Rumpsteak. Es folgte der einzige Moment an diesem Abend, der mich beinahe zum Lachen brachte...
Das junge Mädel kam um die Bestellung abzufragen. Wir waren uns im Vorfeld einig, als gemeinsame Vorspeisen sollte es das „Viererlei“ sein. Das ganze dreimal, zu je 4,90€. Dann wünschten sich der Gastgeber und sein Vater das Rumpsteak – „die gibt’s heute nicht mehr...“ Ich musste mir so das Lachen verkneifen. Nur wegen dem Stück Kuh sind wir dort eingekehrt und jetzt stand der Abend kulinarisch auf der Kippe... Es wurden diverse Szenarien durchgegangen. Die „Bedienung“ durfte erst mal wieder abtanzen.
Sollten wir auch gehen, oder wagen wir den Versuch? Letztendlich blieben wir dann, jeder wurde fündig und gab seine Bestellung auf. Kurz darauf kamen die Getränke. Alles wie gewünscht.
Nach dem ersten Anstoßen und nem großen Schluck aus dem Bierkrug viel mir auf, das es immer voller wurde. Und auch der Chef des Hauses schaltete sich im Service mit ein. Der brachte mit seiner Schlagfertigkeit und Sprüchen noch mehr Leben in den engen Raum. Überhaupt der Raum... Ein Museum.
Überall steht Nippes und Kram. An der Decke Ventilatoren, der die umherfliegenden Mücken im Raum gleichmäßig verteilte, diverse Blechschilder italienischer Herkunft, künstliche Blumen, Korbflaschen, allerlei Figuren und weiß der Geier was noch alles. Kurioserweise sah es trotzdem gepflegt und sauber aus. Keine Spinnenweben oder Staubwolken. Ich war erstaunt. Eigentlich ein schöner gemütlicher Raum, offene Holzbalken und Mauerwerk als Raumteiler, hier und da in der Wand offen verputzt. Wenn da der ganze Plunder nicht wäre könnte man sich echt wohlfühlen. Und was der künstliche Baum in der Mitte sollte.... Man weiß es nicht. Immerhin gab es echte Blumen am Tisch, welche in der Vase ihr Dasein fristeten. Die Tische waren schlicht.
Blanke Holztische, dazu grün-weiß karierte Tischläufer, Salzstreuer und Pfeffermühle! Das Besteck wurde mit den Servietten erst nach der Bestellung auf einem Teller serviert. Dann kam auch schon die gewünschte Vorspeise.
Viererlei (4,90€)
Die Anrichte pfiffig und schon eine Überlegung wert es zu Hause nach zu basteln. Auf einem runden Holz, versehen mit eingefrästen Löchern für die vier Gläschen mit dem „Viererlei“.
Hausgemachte Kräuterbutter, na ja - Butter mit zwei Kräutern und etwas Salz. Wahrscheinlich war es sogar schon gekaufte gesalzene Butter unter die Petersilie und ?? gemischt wurde. Immerhin, der Wille war da.
Eingelegte Oliven und Hirtenkäse. Packung auf und rein ins Glas. Die waren mehr als akzeptabel und im Überfluss verfügbar, da die beiden Jüngsten am Tisch kein Freund der Olive sind.
Schwarze und grüne Oliven – pur. Tja, was soll man dazu sagen. Kennt man auch schon. Ob von Dittman oder Kühne. Kannst eigentlich nix falsch machen
Tomaten Mozzarella Basilikum. Hier wurde sich noch mal selbst die Mühe gemacht. Alles mundgerecht ins Glas gepackt, abgeschmeckt mit Olivenöl und Balsamico. War stimmig.
Dazu serviert wurden zwei Sorten Brot, beide in Ordnung, für das Geld eine durchaus ordentliche Vorspeise und wäre, wenn ich es doch noch mal hier her packen sollte meine erste und einzige Wahl. 3,5*
Das erste Bier war leer, wir waren alle noch guter Laune, der Lärm im Gastraum wurde auch weniger, die Hauptfütterungszeit hatte eingesetzt. Doch ein weiteres Bier musste her. Das Mädel das den Service machen sollte war ja schon physisch anwesend, lief auch ein paar mal an unserem Tisch vorbei. Aber auf die Idee zu kommen mal abzuräumen, nach zu fragen ob alles in Ordnung ist oder Wünsche bestehen kam das junge Ding nicht. Also hat sich mein Schwager selbst bemerkbar gemacht und ein weiteres Weizen bestellt. Das noch weitere an unserem Tisch Durst hatten interessierte sie nicht. Ich hab schon mit dem Gedanken gespielt sie erst mal laufen zu lassen und dann zu bestellen wenn sie das Weizen gebracht hat, doch dann „pfiff“ ich sie zurück und konnte mein zweites Bit bestellen. Manchmal bin ich auch nett...
Die leeren Vorspeisen nahm sie dennoch nicht mit... Zuerst wurden natürlich die Hauptspeisen serviert. Die Teller wurden dann der Einfachheit halber quer über den Tisch gereicht und in unsere Hände gedrückt – diesmal auch mit einem Hinweis, die Teller seien doch sehr heiß. Selbst der Chef musste dann helfen und bemerkte erstaunlicherweise die noch nicht abgeräumten Reste der Vorspeisen. Zumindest er erbarmte sich und räumte ab. Ich hätte sie auch mit nach Hause genommen. Die Arbeit hätte ich mir dann gespart ;-) Die Essen kamen leider nicht alle gleichzeitig, erst im Abstand von gut drei Minuten. Gut das die gusseisernen Pfannen so heiß waren. Da wurde nix kalt.
Fräulein wollte sich wohl was gutes tun, versprach der Walking Teller leichte Kost. Großer gemischter Salat mit Joghurtdressing und zwei gegrillten Hähnchenbrustfilets sowie Folienkartoffel mit Kartoffelcreme und Kräuterbutter. Eine große Portion. Selbst mit nur einem bestellten Filet (aber glaubt nicht, dass das am Preis etwas geändert hat..) Ein großer quadratischer Teller, quer drapiert der gemischte Salat bestehend aus Eisberg und Kopfsalat, Gurkenscheiben und Tomatenachtel. Dazu schwarze Oliven und Möhrenraspel aus dem Glas und Paprikastreifen. Die Ofenkartoffel (oh Wunder, nicht in der Alufolie serviert – verdient eigentlich einen extra Stern) war perfekt gegart und die „Kartoffelcreme“ entpuppte sich als einfacher Kräuterquark. Einfach aber gut. Das Hähnchen ein bisschen zu weit gegart und dem Anschein nach leider TK Ware aus der Großraumtüte. (kenne ich noch aus frühzeitigen, kulinarischen Erstversuchen :-)) Im Großen und Ganzen kann man bei dem Gericht nicht viel Meckern, wenn man keine hohen Ansprüche hat. Mir war das Gebotene einfach zu wenig und dazu zu teuer. Gerade noch „okay“ - 3*
Ich hätte es wissen müssen! Das gute Vorweg. Hier werden die Schnitzel dem Anschein nach selbst geschnitten, paniert und in der Pfanne gebacken. Solo konnte das 300 Gramm Schwein auch fast überzeugen. Die Würzung war in Ordnung, gebacken war es auch anständig und nicht fettig. Vielleicht etwas dick aber es war durchgebraten und noch saftig. Hier und da eine Sehne im Fleisch, aber verkraftbar. Was gar nicht ging war die Rahm-Champignon-Soße! So was hab ich noch nicht erlebt. Ich wundere mich ja immer über die Gesichter und Aussagen diverser TV-Köche, Genussexperten und Tester und deren Urteile. Ich konnte das erste mal mitfühlen. Das war keine Soße, das war eine Frechheit. Sahne warmgemacht irgendein Pulver eingerührt, aber so wenig, das man es nur erahnen konnte, dazu ein paar Pilze rein geworfen, wohl aus dem Glas, letzte Wahl... Ging überhaupt nicht. Ich konnte es nicht essen. Hab dann das gesamte Pappzeugs runter gekratzt und das Schnitzel dann pur gegessen. Schade um die schöne Panierung. Natürlich war das kulinarische Verbrechen ja schön auf dem Schnitzel verteilt. (aber das ist ein anderes Thema)
Tja, kann man so machen. Aber dann ist es halt Ka....
Die Pommes dazu waren jetzt nicht der totale Reinfall, da kann man eigentlich auch nicht viel falsch machen, wenn man ein einigermaßen vernünftiges Produkt einkauft. Ich hab auch nicht wirklich High End Fritten erwartet. Ich bin eh nicht der große Pommes Fan... Der Salat war leider auch nicht wirklich besser. Eisberg und (immerhin) Kopfsalat gemischt, dazu Sellerie und Karotten aus dem Glas, inkl. der fiesen Säurenote. Immerhin frische Gurkenscheiben und Tomatenachtel. Über das Dressing schweigen wir mal. Alles in Allem 1,5* Das war nix!!!
Ich war bedient. Nur nicht vom Service. Abräumen dauerte im Anschluss bald zwanzig Minuten. Mit dem Bier war ich dann sparsam, um bis zum Ende nicht auf dem trockenen zu sitzen. Zum Glück musste ich das alles nicht zahlen. Für sechs Personen musste Junior dann um die 140 € hinlegen. Plus Trinkgeld. Wie schon erwähnt, sind die Geschmäcker doch verschieden! Er war zufrieden, der Rest der Truppe war auch einigermaßen zufrieden. Vielleicht hatte ich auch nur Pech, aber die Ansätze und oben geschilderte Mängel deuten auf anderes.
Auf dem zwischenzeitlichen Gang zur Toilette konnte ich einen Blick in die Küche werfen. Sah erst mal sauber und aufgeräumt aus, auch hab ich keine Eimer und Flaschen gesehen (zumindest keine aus Glas oder Kunststoff), die drei Damen vom Grill sahen aber sehr nach Hobby-Hausfrauen-Küche aus. Na ja.Ich hab's überlebt.
Fazit:
Ein kulinarisches Erlebnis das ich so schnell nicht wieder brauche.
Was es nicht alles gibt. Da liest man Bewertungen im Netz über lecker Essen, riesige Portionen und gemütliches Beisammensein. Nun, Zwei Punkte könnten stimmen. Die Portionen sind riesig, mit den richtigen Leuten und bei dem ein oder anderen Bier kann es auch gemütlich werden. Aber lecker Essen geht für mich anders. Wie hat „kgsbus“ zuletzt geschrieben: „Kochen können kann daher unglücklich machen ..“ Stimmt. Oft schwierig essen zu gehen, wenn man so kritisch ist und es oft besser hinbekommt. Auch bezeichnend, dass die „guten“ Speisen hier zugekauft waren. (Siehe Vorspeise) Mein Essen war keine Sekunde sein Geld wert. Erschreckend, dass es gerade hier auf dem Land doch noch so viele Menschen gibt, die mit solchen Leistungen zufrieden sind. Ich kann da nur 2* geben!Das hat mit Kochen nichts zu tun. Ich hoffe für das Peanuts, das die Rumpsteaks und die Pizzen wesentlich besser sind! Service hatten wir an den Abend nicht wirklich. (Gruß nach Ingolstadt) Ich nenne es mal vorbeibringen der bestellten Ware an den Tisch. Da helfen auch nicht alle Albernheiten und Witze des Chefs. Da habe ich an einer Imbissbude mehr „Service“. Auf Grund der Freundlich- und Nettigkeiten 2*
Wie Anfangs deutlich erwähnt kann das Ambiente nicht wirklich bei mir punkten. Dass die Großfamilie am Tisch hinter mir so einen Radau machte, dafür kann das Peanuts nichts. Aber die Einrichtung erschlägt einen. Der Biergarten draußen wäre die bessere Alternative gewesen. Ich lasse Gnade walten. Immerhin war es gepflegt. 3*
Wo wir bei der Sauberkeit wären. Kein Grund zur Kritik. Auch nicht was ich in der Küche gesehen habe. Die Toiletten etwas in die Jahre gekommen, aber durchaus akzeptabel. 3,5* Dafür muss das PLV dran glauben. Pulver, Glas, Dosen und TK. So stelle ich mir den Inhalt der Vorratskammer vor. So hat's geschmeckt und dafür muss ich mein schwer verdientes Geld nicht ausgeben. Nein Danke! 2*
Vielleicht kommen wir mal auf eine Pizza vorbei.
2–kaum wieder
(1 – sicher nicht wieder, 2 – kaum wieder, 3 – wenn es sich ergibt wieder, 4 – gerne wieder, 5 – unbedingt wieder - nach "Küchenreise")
Peanuts
Sind die Geschmäcker doch verschieden! Mögen die Fans des Peanuts weiter dort ihren Spaß haben. Ich muss dort nicht mehr so schnell hin...
Ich muss gestehen, dass ich doch schon echt neugierig war dort mal „aufzuschlagen“. Die Berichte meines kleinen Schwagers über Qualität und Portionen ließen doch etwas anständiges Erwarten. Und wie es der Zufall auch will, hatte eben dieser Schwager an diesem Sonntag Geburtstag und wollte uns samt Eltern und seiner Freundin dort hin ausführen. Der Schwiegervater war skeptisch,... mehr lesen
Bistro Peanuts
Bistro Peanuts€-€€€Bistro, Pizzeria06751853879Großstr. 86, 55566 Bad Sobernheim
2.0 stars -
"Ein kulinarisches Erlebnis das ich so schnell nicht wieder brauche." NoluxPeanuts
Sind die Geschmäcker doch verschieden! Mögen die Fans des Peanuts weiter dort ihren Spaß haben. Ich muss dort nicht mehr so schnell hin...
Ich muss gestehen, dass ich doch schon echt neugierig war dort mal „aufzuschlagen“. Die Berichte meines kleinen Schwagers über Qualität und Portionen ließen doch etwas anständiges Erwarten. Und wie es der Zufall auch will, hatte eben dieser Schwager an diesem Sonntag Geburtstag und wollte uns samt Eltern und seiner Freundin dort hin ausführen. Der Schwiegervater war skeptisch,
Geschrieben am 21.07.2016 2016-07-21| Aktualisiert am
21.07.2016
Besucht am 18.06.2016Besuchszeit: Abendessen 3 Personen
Rechnungsbetrag: 120 EUR
Kleinertz
Zweiter Abend an der Ahr. Nach dem etwas ernüchternden Freitagabend musste etwas her, was nicht zu hohe Erwartungen weckte. Morgens beim Blick aus dem Hotelzimmer sah ich nun das „Kleinertz – Restaurant und Bar“. Ich erinnerte mich wieder. Letztes Jahr an einem Adventssamstag versuchten wir spontan unser Glück dort etwas zu Essen zu bekommen. Hatten aber keine Chance. Also versuchten wir es diesmal erneut. Wir sollten Glück haben! Nach dem Frühstück stand ja der „Ahrathon“ (http://www.ahrathon.de/ - schaut mal rein :-) ) auf dem Plan, (wobei wir nur eine Weinbergs Wanderung unternahmen, immerhin aber auch etwas mehr als sieben Kilometer bergauf, bergab) – auf dem Weg dorthin mal schnell einen Blick auf die Karte geworfen und für gut befunden.
Wie schon am Abend zuvor gingen wir nur zu dritt zum Essen. Schwiegervater zog es (immer noch krankheitsbedingt) vor im Hotelzimmer das Europameisterschaftsspiel auf dem Bett zu verfolgen.
Einmal quer über den Marktplatz standen wir vor dem Lokal. Die Außenbestuhlung wurde nur vereinzelt genutzt. Der Sommer wollte bis dato noch nicht wirklich in die Gänge kommen. Wir zogen es dann auch vor, drinnen zu speisen. Kurz noch die Angebote an den Wänden gemerkt und dann ab in die dunkle Stube. Natürlich ist auch das Haus in dem das Kleinertz untergebracht ein schönes altes Fachwerk. Eines der ältesten der Stadt. Gerade deshalb liebe ich die urige Altstadt von Ahrweiler. Hier ist die Zeit stehen geblieben und man kann so vieles entdecken…
Zurück zum Abend. Wir werden sehr freundlich empfangen. Die junge Dame lässt uns frei einen Tisch wählen, noch ist nicht viel los. Wir nehmen dann links hinten unter der Treppe Platz. (über der Treppe ein großer Fernseher auf dem ebenfalls Fußball-EM gezeigt wurde).
Wie schon erwähnt ist alles relativ dunkel gestaltet. Rot, orange und braun wechseln sich ab, dazu die schweren dunklen Holzbalken an Wänden und Decken. Dazu indirektes Licht aus großen Deckenleuten, und viele Bilder unterschiedlicher Damen. Die Schanktheke am Eingang ist mit Kuhfellen ausdekoriert… Ich finde es urgemütlich und passend zum Haus.
Die braunen Holzstühle sind recht bequem, man sitzt auf noch dunklerem Leder. Die Damen saßen wie eigentlich immer, wenn möglich, auf der Bank. Die war mit üppig gefüllten Sitzkissen ausgestattet, die natürlich auch zum Einsatz kamen. Der Tisch dagegen war aus hellem Holz, eine kleine Tischdecke in der Mitte reichte aus um darauf Salzstreuer, Pfeffermühle, Werbeflyer und ein Teelicht zu platzieren. Bestecke und Servietten wurden erst nach Bestellung serviert und ordentlich von einem Jedem platziert.
Wir sitzen also bequem und bekommen schnell die Karte gereicht. Dann lässt uns das Mädel vom Service in Ruhe schauen. Auf der Rechnung steht später „Es bediente sie Günay“. Also nach einem/r Günay sah sie nicht aus. Eher wie eine Sandra oder Miriam. Man weiß es nicht. Ich denke mal eher, dass der Mann am Tresen ein Günay war, zumindest optisch…
Als Aperitif wählen die beiden Damen mir gegenüber den Hausaperitif. Ich weiß aber nicht mehr was genau es war. Zumindest etwas mit Secco und kostete 5,20€. Ich entschied mich spontan für ein kleines Pils (0,25/2,10€). Mit der dazu bestellten Flasche Wasser (0,75/5,60€) kamen die gewünschten Getränke angenehm gekühlt, flott und gleichzeitig an den Tisch. Die Essensbestellung konnten wir dann auch aufgeben. Die Karte ist klein gehalten und momentan dominierte natürlich der Spargel. Aber auch ausgefallene Sachen wie Sepianudeln, Duett von der Maultasche, Bouillabaisse (leider aus) oder Gemüsecouscous finden sich ebenso wie bodenständige Gerichte ala „Ahrweiler Römerbraten“, Schnitzel, Kalbsleber, Flammkuchen und Matjes. Ein jeder sollte fündig werden. Schade nur, dass unsere äußerst aufmerksame, freundliche und stets präsente Bedienung keine Hinweise gab auf die Spezialitäten die hier und da, drinnen wie draußen an der Wand angeboten wurden. (z.B. Adlerfisch oder Spaghetti mit Pfifferlingen) Immerhin gleich der Hinweis, dass die Fischsuppe ausverkauft ist. Die Weinkarte ist auch eher klein, immerhin fast nur Ahr Weine. Und große Namen gibt es nur Flaschenweise. Wir sollten dennoch fündig werden. Es sollte ein Rosé sein, nach Rotwein war uns nicht, Riesling hätte nicht zum Essen gepasst. Zwei standen zur Auswahl, kannte beide nicht. Also nachgefragt was der Service empfehlen könne, bot unser Servicemädel an, beide einfach zu probieren. So lob ich mir das! Nach dem probieren war auch schnell klar, es sollte der Blanc de Noir „Blank jemaat“ vom Weingut Kurth aus Ahrweiler sein (21,40€) Schöner, ehrlicher Wein. Fruchtig frisch und dabei angenehm trocken mit einer cremigen Fülle an roten Früchten und recht lang im Nachhall. Passte!
Also ne Flasche bestellt, wurde dann an unserem Tisch geöffnet und bei einem erneuten Probeschluck schulmäßig präsentiert. Nach dem Einschenken verschwand die Flasche im Kühler.
Dann war es aber endlich Zeit für die Vorspeisen. Die beiden Damen teilten sich einen
Ofenfrischen Flammkuchen mit gebratenen Hähnchenstreifen, roten Zwiebeln und Rucola (13,60€)
Eine ordentliche Portion, beide wollten nicht ganz aufessen, somit musste ich ran. Der Teig dünn und knusprig wie es sich gehört. Der Form nach zu urteilen aber zugekauft. Der Belag war gut und deftig. Genug Schmand, leider etwas trockene Hähnchenbrust, dafür der Rucola astrein. Kann man so machen. Lecker war es allemal! 3,5*
Spargel-Basilikum-Salat mit Ahrweiler Rauchfleisch und Rucola (9,80€)
Hatte ich mir schon rein optisch anders vorgestellt, aber gut. Auf drei zusammengerollten Scheiben Rauchfleisch (für mich war das Schinken…) lagen je eine gegarte Stange weißer Spargel. Dazwischen dann Blätter von Chicorée. Diese waren eher naturbelassen, das wohlschmeckende Dressing befand sich dann auf dem Berg aus Rucola und Basilikum. Zum Glück war darunter auch nur gut gegarter Spargel. Etwas Brot hätte ich mir gewünscht. Aber so in Sich stimmig und fein. 3,5*
Zwischendurch wurde immer mal nachgefragt und auch der Wein aufmerksam nachgegossen. Schon jetzt konnte man sagen, die Arbeit machte dem Mädel Spaß und das übertrug sich auch auf uns. Auch die Hauptspeisen wurden dann gleichzeitig serviert, unterstützt wurde unsere Servicedame von zwei Herren.
Spaghettini mit frischen Pfifferlingen in Rahm (13,80€)
Ein Gericht von der Tageskarte an der Wand. Fräulein hatte es entdeckt und sich dann sogar gegen die Sepianudeln entschieden. Und wohl zu recht. Die Nudeln perfekt mit reichlich Salz gegart, die Pfifferlinge sehr gut im Aroma und sehr sauber geputzt und zudem reichlich vorhanden. Auch die cremige, kräftige Rahmsoße war sehr üppig portioniert. Etwas Radieschenkresse und eine enthäutete Cocktailtomate sorgten für Farbe auf dem Teller. Ein gutes, leckeres Gericht! 4*
Portion frischer deutscher Spargel mit feiner hausgemachter Sauce Hollandaise und Butterkartoffeln - Dazu Schollenfilet mit Speckbutter (18,20€)
Da musste ich zugreifen. Scholle und Spargel ist mir zu der Jahreszeit allerliebst! Und für das Geld auch reichlich. Ca. 300 Gramm weißer Spargel (und ein grüner) lagen mittig auf dem Teller, flankiert von zwei ganzen Schollenfilets, dezent angebraten und nicht trocken, schwamm dieser noch in der lauwarmen Butter inklusive Speck. Dazu schön gegarte Kartoffeln, die auch genügend Salz abbekommen haben. Der Spargel war ein echt guter. Schön im Biss und sehr wohlschmeckend. Dann aber die Hollandaise. Diese wurde separat in einer kleinen Sauciere serviert und war sowas von luftig und cremig, ein Gedicht! Schade dass die Spargelzeit schon wieder vorbei ist… 4,5*
Zwischendurch wieder der aufmerksame Service, Nachfrage und Nachgießen kamen platziert und dennoch zurückhaltend. Wir waren an diesem Abend echt angetan von der jungen Frau. Sie hatte sich ihr gutes Trinkgeld redlich verdient!
Für ein Dessert war kein Platz mehr. Dafür gab es für das Fräulein einen Espresso Corretto (3,60€) und für mich einen Grand Trester (4,50€) – nicht näher erläutert – von der eigens gebrachten Digestifkarte, die fast mehr Positionen hatte als die Weinkarte. Wir waren beide mit der Wahl zufrieden. Die Rechnung übernahm an diesem Abend meine Schwiegermutter. Es führte schon fast zu einem Familienstreit, dass ich am Tag zuvor bezahlte, obwohl der Schwiegervater Geburtstag hatte. Nur musste er ja leider schon nach der Vorspeise das Lokal verlassen… Somit waren wir wieder quitt, allesamt glücklich und bestimmt nicht das letzte Ma(h)l dort!
Fazit:
Restaurant mit hohem Wohlfühlfaktor und fast perfektem Service!
Ich kann mich nur wiederholen. Schon lange haben wir uns nicht mehr so ehrlich nett und umsorgt gefühlt wie an diesem Abend. Gut, es war nicht allzu viel los, aber man spürte jeden Moment die Lust und den Spaß den unsere Bedienung an diesem Abend mit uns hatte. Und immer ein freundliches Lächeln mit dabei. Wenn ich was zu meckern hätte, dann, dass wir nicht auf die Tagesempfehlungen hingewiesen wurden. Dennoch 4,5* für den Service – Ehrlich verdient! Das Essen war besser wie ich erwarten konnte und dazu auch überlegt zusammen gestellt, dazu die Auswahl reichlich und nicht langweilig. Die Portionen ausreichend und fair im Preis (vielleicht mal abgesehen vom Flammkuchen). Bodenständig und auch pfiffig. 4* Das Ambiente hat was für sich. Es ist schon sehr gemütlich, wenn auch in manchen Ecken der Nippes überragt. Zugute kam auch, dass es nicht übermäßig voll war. Gute 4*
An der Sauberkeit gab es auch nicht viel zu meckern, allein auf unserem Tisch war zu Beginn schon ein kleiner Fleck, wohl von den Gästen zuvor. Wohl ein Aufmerksamkeitsdefizit. Denn sonst war alles ohne Beanstandung. Selbst auf den Toiletten war alles einwandfrei. 4,5*
Abgesehen vom vielleicht etwas teuren Flammkuchen waren die Preise human und gerechtfertigt. Daher 4,5* für das PLV
4 –gerne wieder
(1 – sicher nicht wieder, 2 – kaum wieder, 3 – wenn es sich ergibt wieder, 4 – gerne wieder, 5 – unbedingt wieder - nach "Küchenreise")
Kleinertz
Zweiter Abend an der Ahr. Nach dem etwas ernüchternden Freitagabend musste etwas her, was nicht zu hohe Erwartungen weckte. Morgens beim Blick aus dem Hotelzimmer sah ich nun das „Kleinertz – Restaurant und Bar“. Ich erinnerte mich wieder. Letztes Jahr an einem Adventssamstag versuchten wir spontan unser Glück dort etwas zu Essen zu bekommen. Hatten aber keine Chance. Also versuchten wir es diesmal erneut. Wir sollten Glück haben! Nach dem Frühstück stand ja der „Ahrathon“ (http://www.ahrathon.de/ - schaut mal rein... mehr lesen
Kleinertz
Kleinertz€-€€€Restaurant, Bar, Ausflugsziel, Weinkeller, Gasthof02641905181Marktplatz 12, 53474 Bad Neuenahr-Ahrweiler
4.0 stars -
"Restaurant mit hohem Wohlfühlfaktor und fast perfektem Service!" NoluxKleinertz
Zweiter Abend an der Ahr. Nach dem etwas ernüchternden Freitagabend musste etwas her, was nicht zu hohe Erwartungen weckte. Morgens beim Blick aus dem Hotelzimmer sah ich nun das „Kleinertz – Restaurant und Bar“. Ich erinnerte mich wieder. Letztes Jahr an einem Adventssamstag versuchten wir spontan unser Glück dort etwas zu Essen zu bekommen. Hatten aber keine Chance. Also versuchten wir es diesmal erneut. Wir sollten Glück haben! Nach dem Frühstück stand ja der „Ahrathon“ (http://www.ahrathon.de/ - schaut mal rein
Geschrieben am 13.06.2016 2016-06-13| Aktualisiert am
13.06.2016
Besucht am 12.05.2016Besuchszeit: Abendessen 3 Personen
Rechnungsbetrag: 138 EUR
Mühlentor
Zusammen mit meiner Schwester luden wir unsere Mutter zum Essen hier in Bad Kreuznach ins Hotel Restaurant Mühlentor ein. Ich war schon lange nicht mehr dort, bisher aber immer zufrieden gewesen.
Meine Schwester schlug es diesmal aber vor, da es auf jeden Fall Spargel geben sollte. Ich übernahm die Reservierung, welche über ein Online Portal abgewickelt wird. Die Antwort kam zumindest sehr schnell, und am Tag nach dem Besuch wurde ich auch noch zu einer kleinen Umfrage zur Zufriedenheit eingeladen. Die drei Minuten Zeit habe ich dann geopfert…
Wir waren an diesem Donnerstagabend früh zugegen, geparkt hatten wir an der Jahnhalle, zu Fuß zum Restaurant waren es dann noch gute zehn Minuten. Eine knappe viertel Stunde vor der Zeit sind wir auf Grund des doch schon großen Hungers vorher in das Restaurant, welches nur 100 m vom Kornmarkt entfernt ziemlich zentral in der Stadt liegt. 100 m in die andere Richtung gibt es auch ein großes Parkhaus, in dem man eigentlich immer Platz für das KFZ bekommt…
Von außen wirkt das Gebäude immer noch sehr urig und rustikal. Viele Sprüche sind an die Fassade geschrieben, auch aufgemalte Weinreben zieren die Front. Hinter dem Haus, in einem kleinen Hof kann man in der warmen Jahreszeit auch draußen essen, ich selbst war dort aber noch nie.
Wir also rein in die gute Stube, ich vorweg. Der erste Raum, der größere, war so wie ich ihn in Erinnerung hatte. Großzügiges Platzangebot, die breite Theke, welche auch ums Eck geht, und in der hinteren linken Ecke ein Separee. Wir wurden gleich bemerkt und nach meinem Hinweis auf meine Reservierung auch gleich um die Ecke gebracht.
Im Nebenraum hat sich gegenüber meinem letzten Besuch (länger als vier Jahre her…) ein bisschen etwas geändert. Die Tische stehen nicht mehr so reichlich und eng beieinander. Werte ich positiv, da es zuvor echt sehr eng war und man quasi dicht an dicht am Tischnachbar saß. Diesmal deutlich besser. Die hintere Hälfte dieses Raumes ist mit einem Vorhang versperrt und wird wohl nur zum Frühstück frei gegeben.
Wir werden also von der freundlichen Dame zum Tisch begleitet, und uns werden gleich die Karten gereicht. Auch nach einem Aperitif-Wunsch und nach einer Flasche Wasser werden wir gleich gefragt. Schnell entscheide ich mich für eine Runde Winzersekt. Die beiden Damen stimmen zu und wir schauen dann in die Karten.
Die ist auch außen in Auszügen einzusehen und natürlich auch im Netz als PDF runterladbar. Wie erhofft ist gerade jetzt Spargel das große Thema. Solo nur mit Kartoffeln oder mit diversen „Beilagen“ aus Fleisch und Fisch erweiterbar. Auch gibt es immer ein „Mühlentor Menü“ (etwa um die 50€ für vier Gänge) mit wahlweiser passender Weinbegleitung (4 x 0,1 Liter).
Allzu viel Hunger hatten wir nicht und so wählte jeder individuell Vor- und Hauptspeise.
Während wir also uns um unser mögliches Essen Gedanken machten, servierte uns die Servicedame die drei bestellten Winzersekte (Pinot Brut, Weingut Klostermühle Odernheim - 5,40€ / 0,1).
Diesen Sekt kenne ich sehr gut, habe ich auch regelmäßig in meinem Vorrat und ist einfach unglaublich gut zu diesem Preis!
Die bestellte Flasche Wasser (Gerolsteiner Medium – 5,50€ / 0,75) kam auch dazu und wurde uns zumindest am Anfang eingeschenkt. Später übernahmen wir das Nachgießen selbst. Wir gaben dann auch unsere Bestellung auf und unterhielten uns oder schauten uns um.
Zu der frühen Abendzeit waren einige Gäste anwesend. Im Hauptraum um die 15 (wobei dort wohl auch einige Hotelgäste speisten), in unserem Nebenraum außer uns noch mal Zehn weitere. Darunter drei asiatisch aussehende Frauen, die sich aber in Englisch unterhielten. Unsere Servicekraft konnte dort aber auch mit perfektem Englisch dienen und die Speisen erklären (dies nur als Info am Rande). Zurück zu uns.
Ein junger Herr (wohl noch in der Ausbildung) brachte uns als kleinen Appetitanreger zwei Sorten Brot (wobei mir das dunklere besser schmeckte als das einfache, helle Baguette), eine Scheibe Butter (leider viel zu kalt und daher kaum streichfähig), etwas Spundekäs (eine regionale Frischkäsezubereitung mit Paprika) und ein paar Oliven. Serviert in einer längliche Porzellanschale. Sagen wir mal so: Es hat ja nichts extra gekostet…
Die Tische schlicht aber schick eingedeckt. Eine große schwere weiße Tischdecke, darauf schon große Stoffservietten im Serviettenring, eine kleine Topfpflanze und zwei Kerzen in großer Glas Vase.
Das vorhandene Besteck wurde dann später durch je einen Löffel erweitert, als Vorspeise wählten wir nämlich alle drei die
Aufgeschäumte Ingelheimer Spargelsuppe mit Räucherlachs-Tatar 6,90 €
An den Tisch kamen dann gleichzeitig drei große tiefe Teller mit breitem Rand. Die Suppe war tatsächlich schaumig, in der Mitte platziert das Tatar vom Räucherlachs. Ein wenig Kerbel war beim Fisch on Top. Die Suppe konnte mich leider nur zu Beginn begeistern. Der erste Löffel war wirklich Klasse. Perfekte Konsistenz, cremig, schaumig und unglaublich intensiv nach Spargel schmeckend. Doch mit jedem weiteren Löffel wurde die Suppe süßer und mehr und mehr schmeckte ich einen Vanilleton heraus. Am Ende war mir so als hätte ich Vanillesoße im Teller. Sehr merkwürdig. Das Lachstatar für sich in Ordnung, mit der Suppe meiner Meinung nach auch etwas unglücklich. Ich finde, kalt geräucherte Lachs darf nicht warm werden, der wird sonst tranig… Leider nur 3*…
Meine Mutter fand auch, dass die Suppe etwas zu süß war, und als beim Abräumen danach gefragt wurde und ich das bemängelte wurde ich nur ungläubig angeguckt. Der einzige Schwachpunkt des Service an diesem Abend…
Zum Essen bestellten ich mir einen halbtrockenen Riesling (Weingut Marx / Windesheim, Nahe – 2,80€ / 0,1). Fruchtig, spritzig mit angenehmer Restsüße und feinen mineralischen Noten. Zu den Hauptspeisen genehmigten meine Schwester und ich uns einen Rosé, ebenfalls halbtrocken und auch vom Weingut Marx. (für mich 0,1 zu 2,80€, meine Schwester 0,2 zu 4,50€) Der war schön cremig, rund und sollte sich gut mit Spargel und den cremigen Soßen vertragen.
Überhaupt finde ich die Weinkarte sehr ansprechend, eine gute feine Auswahl vor allem an offenen Weinen und natürlich an diversen Flaschen. Hauptsächlich Nahewinzer werden angeboten (Schweinhardt, Marx, Korrell, Tesch, Schneider, Closheim, Hees, Hexamer) und einen rheinhessischen Winzer (Weitzel / Ingelheim).
Die Hauptgänge:
Portion Stangenspargel mit neuen Kartoffeln und Lieblingssoße (16,90€)
Man kann unter vier „Lieblingssoßen“ wählen. Zerlassene Butter, Sauce Bearnaise, Sauce Hollandaise oder Frankfurter grüner Soße.
Meine Schwester wählte die Bearnaise, meine Mutter die grüne aus Frankfurt. Beide bekamen eine großzügige Portion perfekt gegarten Ingelheimer Spargel. Die Soßen wurden auch separat serviert, genau wie die etwas mit Rosmarin geschwenkten Kartoffeln. Das Alleine war schon sehr lecker, beide waren sehr zufrieden. Als Beilagen (konnte / musste man extra bestellen) hatten sich beide für etwas Fleischiges entschieden.
Einmal ein mit Schalotten und Bearnaise gratiniertem Rumpsteak (+18,50€)
Auch hier ordentlich die Portionen, von der Zubereitung her ohne Grund zum Klagen. Die jeweiligen Spargelgerichte wurden mit frisch geschnittenem Schnittlauch garniert. Beide Damen waren äußerst zufrieden mit Portion und Leistung. Nur die preisliche Gestaltung führte zu einer kurzen Diskussion an unserem Tisch…
Zander auf der Haut gebraten mit glasierten Spargelspitzen und Morchelnudeln (19,90€)
Mir war nach Fisch und wenn es mal Zander in einem Lokal dieser Art gibt, nehme ich das auch blind. Und ich wurde nicht enttäuscht. Zwei große Stücke, saftiges Zanderfilet welches perfekt knusprig angebraten wurde und sehr, sehr fein schmeckte. Das hätte ich so gerne wieder. Die Morchelnudeln waren etwas zurückhaltender, sehr cremig die Soße, leider nur schwach nach dem Edelpilz schmeckend. Die hausgemachten Nudeln dagegen wieder perfekt. Dazu in Butter geschwenkte Spitzen von grünem und weißem Spargel, wobei Spitzen untertrieben war, es waren immer noch zwei Drittel einer ganzen Stange. Ich war rundum zufrieden mit meiner Wahl, der Wein passte auch gut dazu. Gerne so wieder. 4,5*
Für ein Dessert hatten wir keinen Appetit mehr. Wir tranken gemütlich unsere Getränke aus, bestellten die Rechnung und bezahlten dann per Karte. Nach etwas mehr als 90 Minuten verließen wir satt und recht glücklich das Restaurant Mühlentor. Auf dem Weg zum Auto mussten wir noch mal in der Nahe-Wein-Vinothek eine Rast einlegen. Dort ließen wir den schönen Abend bei einem Glas gutem Nahe-Wein ausklingen.
Fazit:
Das Hotel Restaurant Mühlentor ist nach wie vor eine zuverlässige und sehr empfehlenswerte Adresse für gute bis sehr gute regionale Küche. Bis auf ein paar Kleinigkeiten (und die in meine Augen verunglückte Suppe, ich hatte dort bisher immer perfekte Suppen) kann das Essen überzeugen.Daher 4*, wenn die Suppe wieder passt ist auch mehr drin. Die Möglichkeit dort wieder hinzugehen, ist für uns ja jetzt wieder besser da näher, außerdem gibt es das ganze Jahr diverse Motto-Speisekarten die viel Abwechslung aus der Küche versprechen. Der Service an diesem Abend war vornehm zurückhaltend, da wenn man ihn brauchte und kompetent im Erklären und handeln. Auch wurde bei der Bestellung des Steaks der Gargrad abgefragt. Der Umgang mit meiner (kleinen) Suppenkritik war etwas „unglücklich“. Trotzdem noch 4*
An Sauberkeit und Ambiente kann ich großartig nichts kritisieren. Raumgefühl und Platzangebot hat sich deutlich verbessert, das Ambiente ist stimmig und wohlfühlend, die Sauberkeit ohne Tadel, auch auf den Toiletten alles Bestens. Jeweils 4,5* Das PLV gerade so im Rahmen. Spargel ist teuer, gerade wenn er regional gestochen und geliefert wird. Dieser hier angebotene wächst gerade mal 15 km entfernt. Ich kann da mit dem Preis leben. Die Weinpreise sind auch im Rahmen, auch wenn es hier und da Ausnahmen nach oben gibt. 4*
4,5 – wenn es sich ergibt unbedingt wieder
(1 – sicher nicht wieder, 2 – kaum wieder, 3 – wenn es sich ergibt wieder, 4 – gerne wieder, 5 – unbedingt wieder - nach "Küchenreise")
Mühlentor
Zusammen mit meiner Schwester luden wir unsere Mutter zum Essen hier in Bad Kreuznach ins Hotel Restaurant Mühlentor ein. Ich war schon lange nicht mehr dort, bisher aber immer zufrieden gewesen.
Meine Schwester schlug es diesmal aber vor, da es auf jeden Fall Spargel geben sollte. Ich übernahm die Reservierung, welche über ein Online Portal abgewickelt wird. Die Antwort kam zumindest sehr schnell, und am Tag nach dem Besuch wurde ich auch noch zu einer kleinen Umfrage zur Zufriedenheit eingeladen.... mehr lesen
Hotel-Restaurant Mühlentor
Hotel-Restaurant Mühlentor€-€€€Restaurant, Hotel0671838200Mühlenstraße 10, 55543 Bad Kreuznach
4.5 stars -
"Das Hotel Restaurant Mühlentor ist nach wie vor eine zuverlässige und sehr empfehlenswerte Adresse für gute bis sehr gute regionale Küche." NoluxMühlentor
Zusammen mit meiner Schwester luden wir unsere Mutter zum Essen hier in Bad Kreuznach ins Hotel Restaurant Mühlentor ein. Ich war schon lange nicht mehr dort, bisher aber immer zufrieden gewesen.
Meine Schwester schlug es diesmal aber vor, da es auf jeden Fall Spargel geben sollte. Ich übernahm die Reservierung, welche über ein Online Portal abgewickelt wird. Die Antwort kam zumindest sehr schnell, und am Tag nach dem Besuch wurde ich auch noch zu einer kleinen Umfrage zur Zufriedenheit eingeladen.
Geschrieben am 29.05.2016 2016-05-29| Aktualisiert am
29.05.2016
Besucht am 08.05.2016Besuchszeit: Abendessen 3 Personen
Rechnungsbetrag: 50 EUR
Calimero
Muttertag. Fräulein und ich haben meine Mom geschnappt und sind erst mal nach Mainz. Rheinhessenumzug zur 200 Jahr Feier. Im Anschluss wollten wir auf einem Weinguts-Hoffest den Tag mit einem Essen ausklingen lassen. Blöd nur, dass die ab 18 Uhr nix mehr zu beißen hatten…
Also musste schnell eine Alternative her. Aber an Muttertag, gegen Abend ohne Reservierung was Gescheites zu finden???
Uns fielen spontan zwei „Italiener“ ein, die in der Nähe waren und wo man auch in relativ legerer Kleidung aufkreuzen konnte…
Nun, letztendlich wollten wir unser Glück in Bretzenheim im Ristorante Calimero versuchen. Das Lokal liegt am Ortseingang- oder Ausgang (je nach dem...) Parkplätze befinden sich direkt vor der Haustür im Hof (sofern frei) oder eben auf der Straße davor. Ich fuhr mal frech in den Hof vor die Außengastronomie. Fräulein sprang raus um nach einem freien Platz zu fragen. Und zum Glück war noch einiges frei. Und parken durfte ich auch direkt neben der Haustür. Nun gut. Also raus aus dem Auto und an den ersten freien Tisch direkt am Anfang gesetzt. Hier draußen ist es wie in einem Biergarten, nur dass der Untergrund gepflastert ist. Die Stühle sind bequem mit Sitzkissen. Die Tischplatten sind aus Holz und blank. Darauf befindlich ein Aschenbescher, eine kleine Kerze und ein Metallkrug mit Besteck und Papierservietten. Ebenso eine farbige Vase mit einer Pflanze. Um uns herum Sträucher und Stauden. Das Lokal war am Ende dann doch gut besucht, ca. 50 Gäste jeden Alters waren am Essen oder gingen gerade wieder.
Am Eingang hängt eine Tafel mit Tagesempfehlungen. Die Standartkarte bekommen wir mit einer freundlichen Begrüßung überreicht und man lässt uns in Ruhe auswählen. An für sich ist die Karte nix besonderes, zum größten Teil das, was man bei einem Italiener erwartet. Pasta, Pizza, Salate, Fleisch und Fisch. Die Getränkekarte ist auch Standartware, Weine kommen hauptsächlich aus Italien, dazu ein paar von einem Bretzenheimer Winzer. Auch nix besonderes. Da verwundert es auch nicht dass wir dann zwei alkoholfreie Weizen bestellen (Franziskaner, 0,5/3,40€) und eine Cola (0,4/3,30€). Diese kommen auch kurz nach der Bestellung gut gekühlt an den Tisch. Untersetzer wären hier sinnvoll, da sich bildendes Kondensat so auf dem Tisch niederlässt…
Das Essen ließ dann auch nicht lange auf sich warten, kamen auch fast gleichzeitig an den Tisch.
Machte allein optisch schon was her. Und gerochen hat es auch speicheltreibend. Zwei große Tintenfischtuben, zart und schmackhaft. Das typische Grillmuster gab es nicht, tat dem Geschmack aber keinen Abbruch. Als Beilagen diente Spaghetti Aglio Olio e Peperoncino, ein paar Stücke Spargel und halbierte Kirschtomaten mit Lauchzwiebeln. Eigentlich ne runde Sache, die Peperoni hatten eine angenehme Schärfe, der Knoblauch etwas zurückhaltend und der Spargel hatte noch Biss. Allein das Öl hätte ein besseres sein können, machte das Gericht am Ende doch etwas Stumpf. Die Frische fehlte mir dann doch. 3,5*
Dazu gab es einen Beilagensalat, Beilagensalat
hauptsächlich Kopfsalat und Rucola. Dazu ein paar Gurkenscheiben und Tomaten. Das Dressing war so gut wie nicht vorhanden, schwamm unten drin vielleicht ein Esslöffel voll im Teller. Ordentlich mischen war angesagt, um den Salat schmackhaft zu machen… Was das in Fett gebackene Etwas auf dem Teller sollte konnten wir nur erahnen. Es ging unberührt zurück in die Küche…
Das war mal ein Teller voll. Die Nudeln al dente, die Tomatensoße würzig, fruchtig und auch sonst gut abgeschmeckt. An Meeresgetier tummelten sich kleine Garnelen, Miesmuscheln (ohne Schale) und Kammmuschelfleisch in der Soße. Frische Petersilie und Basilikum sollten das Gericht abrunden. Mir waren die Kammmuscheln etwas zu fest im Biss, alles andere könnte man so wieder bestellen. Nur die Scheibe Orange könnte man sich sparen. Eine Zitrone anstatt hätte ich evtl. über dem Gericht ausgedrückt, denn auch hier fehlte etwas die Frische. So nur 3*
Meine Mutter wählte von der Tafel ebenfalls Nudeln. Feine Bandnudeln mit Spargelspitzen und Garnelen. Auch hier die Portion reichlich, preislich in Ordnung (12,50€). Meine Mutter war zufrieden.
Ein Dessert wurde uns nicht angeboten, ebenso auch kein Espresso. Wir quatschten noch eine Zeit mit Bekannten die wir dort trafen. Gezahlt habe ich am Ende in bar, einen anständigen Beleg habe ich erhalten. Eine wirkliche Verabschiedung gab es nicht.
Fazit:
Ich bin mit wenigen Erwartungen dort hin, ein erster Besuch vor Jahren blieb mir negativ in Erinnerung. Dieser zweite Besuch hat mir deutlich besser gefallen. Das Essen (3,5*) war mehr als okay, auch wenn ich hier und da etwas mehr Frische und Raffinesse vermisst habe. Alles in allem ein guter Italiener knapp über dem Durschnitt.
Dem Service (3*) kann man auch durchschnittlich gute Arbeit bescheinigen. Wenn eine der Damen mal am Tisch war, agierte man souverän und freundlich. Nur zwischendurch mal eine Nachfrage war Fehlanzeige.
Das Ambiente (3,5*) außen ist einem italienischen Restaurant würdig, allein die Bundesstraße im Rücken nervt ein wenig. Das viele Grün drumherum lockert die Atmosphäre auf. Innen war ich nicht. Auch nicht auf den Toiletten.
Daher kann ich die Sauberkeit nur außen bewerten, und die war den Umständen entsprechend in Ordnung. 3,5*
Das PLV ist mir gute 4* wert, das was auf den Tellern war, war reichlich und hat auch gut geschmeckt.
Ein Wiederbesuch ist somit von unserer Seite aus nicht unmöglich!
3 – wenn es sich ergibt wieder
(1 – sicher nicht wieder, 2 – kaum wieder, 3 – wenn es sich ergibt wieder, 4 – gerne wieder, 5 – unbedingt wieder - nach "Küchenreise")
Calimero
Muttertag. Fräulein und ich haben meine Mom geschnappt und sind erst mal nach Mainz. Rheinhessenumzug zur 200 Jahr Feier. Im Anschluss wollten wir auf einem Weinguts-Hoffest den Tag mit einem Essen ausklingen lassen. Blöd nur, dass die ab 18 Uhr nix mehr zu beißen hatten…
Also musste schnell eine Alternative her. Aber an Muttertag, gegen Abend ohne Reservierung was Gescheites zu finden???
Uns fielen spontan zwei „Italiener“ ein, die in der Nähe waren und wo man auch in relativ legerer Kleidung aufkreuzen... mehr lesen
3.0 stars -
"Ein Italiener der leicht überdurchnittliches bietet!" NoluxCalimero
Muttertag. Fräulein und ich haben meine Mom geschnappt und sind erst mal nach Mainz. Rheinhessenumzug zur 200 Jahr Feier. Im Anschluss wollten wir auf einem Weinguts-Hoffest den Tag mit einem Essen ausklingen lassen. Blöd nur, dass die ab 18 Uhr nix mehr zu beißen hatten…
Also musste schnell eine Alternative her. Aber an Muttertag, gegen Abend ohne Reservierung was Gescheites zu finden???
Uns fielen spontan zwei „Italiener“ ein, die in der Nähe waren und wo man auch in relativ legerer Kleidung aufkreuzen
Geschrieben am 18.05.2016 2016-05-18| Aktualisiert am
18.05.2016
Besucht am 24.04.2016Besuchszeit: Abendessen 3 Personen
Rechnungsbetrag: 30 EUR
Extrablatt - Ludwigstraße
Sonntag, verkaufsoffen, das Wetter passt einigermaßen. Es regnet nicht. Hin und wieder scheint die Sonne und dann wird es recht warm… Wir also in die Stadt, Treffen mit einer Freundin mit ihrem Baby. Shopping, bummeln, Weinchen trinken auf dem Schillerplatz. Dann meldet sich der Hunger. Obwohl Nolux für den Abend den ersten Spargel der Saison im Kühlschrank hat gehen wir spontan ins nahegelegene Extrablatt am Schillerplatz. Es gibt noch ein weiteres dieser Kette am Domplatz.
Draußen sitzen ein paar Gäste, hauptsächlich um zu rauchen. Ich gehe voraus um zu sehen ob auch Platz für einen Kinderwagen ist. Rechts in der Ecke werde ich fündig. Also rein. Eine Begrüßung findet nicht statt, dafür ist es viel zu voll, laut und hektisch. Gemütlich ist anders. Wir wollen ja auch nur etwas essen…
Wir nehmen Platz in der Nähe der Spielecke. Die wird wenig besucht in der Zeit in der wir hier sitzen. Karten liegen schon auf dem Tisch. Essen und Trinken von der Hauptkarte, eine Flammkuchenkarte, Cocktails, Burger und, und, und….
Fräulein und ich wollen uns einen Flammkuchen teilen, unsere Freundin ebenfalls einen Flammkuchen und das Knoblauchbrot. Zu Trinken ordern wir beim jungen asiatisch anmutenden Kellner ein Hefeweizen für den Herrn, eine große Fanta (0,4/4,30€) und eine Litschi Bionade (0,33/3,10€) für mein Fräulein.
Die Getränke kommen auch prompt, nur ist mein „Hefe“ sehr klar. Kurz nachgefragt wieso das klar sei, meinte die junge Dame nur „Ob ich kein alkoholfreies bestellt hätte“… Nein habe ich nicht. Auf der Rechnung übrigens stand dann später Weizen Kristall (3,90€/0,5). Das dazu…
Das Essen brauchte etwas bis es zu uns kam. Also Zeit um zu quatschen und sich umzuschauen. Ein wilder Mix aus allem Möglichen. Eine großer Bar-/ Thekenbereich bildet das Zentrum des Raumes. Zu sehen sind viele Flaschen an Spirituosen und Weinen. Besondere Angebote werden auf Schiefertafeln angepriesen.
Zu den Toiletten geht es in den Keller, optisch sauber, geruchlich weit davon entfernt…
Zurück am Platz kommt auch gleich das Essen. Und wie vorher vermutet, ohne das Knoblauchbrot unserer Freundin. Hatte ich mir schon gedacht als unser alkoholfreier Kristall Hefemensch so komisch das Gesicht verzog als wir das Essen bestellten. Wir hatten es schon geahnt…
Die Flammkuchen die dann kamen waren in Ordnung. Nicht mehr nicht weniger…
Belegt mit Thunfisch, Peperoni und Hirtenkäse. Das Ding wohl komplett so zugekauft. Natürlich ist der Preis dafür recht hoch. Geschmacklich wie auch in der Zubereitung aber völlig in Ordnung. Knusprig und warm bis zum Schluss. Auch der Belag war noch „saftig“ Mehr wie 3* gibt es aber nicht.
Flammkuchen Maritim (8,95€)
Die Wahl unserer Begleitung. Sie schaffte es nicht ganz, so konnte ich auch noch davon etwas naschen. Maritim war hier der geräucherte Lachs der neben Zwiebeln und Schmand den dünnen Fladen aufwertete. Leider hat warmer, kaltgeräucherter Lachs die Art etwas muffig zu schmecken. Hier nur 2,5*
Zwischendurch war viel Leben um uns herum, Nachfragen zur Zufriedenheit gab es keine, ebenso nicht ob man noch etwas trinken mag. Zum Bezahlen musste man schon selbst aktiv werden, zumindest war getrennt Zahlen kein großer Umstand.
Ohne Verabschiedung verließen wir den vollen Laden.
Fazit:
Kaum vorstellbar, dass diese Läden immer voll. Gerade Samstags, wenn ich zum Markt ging und dort vorbeikam platzte das Ding schon aus allen Nähten, da wohl ganz Mainz dort frühstückte… Vielleicht ist das ja besser… Essen will ich dort jedenfalls nicht mehr. Für ein Getränk, wenn ich viel Zeit und nette Gesellschaft habe, vielleicht. Obwohl ich dort genügend Alternativen kenne…
Das Essen ist mir gerade so 3* wert. Die riesige Auswahl an Fastfood hat mit Qualität bestimmt nicht viel zu tun. Der Service war an diesem Tage manowar02-kompatibel. Das hatte mit Service nicht viel zu tun. Falsche Lieferung der Getränke, Speisen nicht aufgenommen, kaum Kommunikation. Das Mädel rettet wegen ihrer netten Art den 2. Stern. Ambiente ist in meinen Augen recht ungemütlich, zu sachlich und außerdem viel zu hektisch und laut. Nur 2* Sauberkeit war okay, groß zu beanstanden hatte ich nichts, abgesehen von den üblen Gerüchen im Keller. 2,5* PLV ist in Anbetracht der gebotenen Leistung nicht mehr als 2* wert.
2 – kaum wieder
(1 – sicher nicht wieder, 2 – kaum wieder, 3 – wenn es sich ergibt wieder, 4 – gerne wieder, 5 – unbedingt wieder - nach "Küchenreise")
P.S. Meine letzte Bewertung als „Mainzer“. Schade drum, dass sie so ausfiel. Hätte es bei meiner letzten vom Laurenz belassen sollen…
Seit zweieinhalb Wochen bin ich wieder „Back to the roots“. Mitten im Grünen! Daher auch recht kurz diesmal, da mir momentan die Zeit fehlt. Aber es wird besser.
Bis bald aus dem schönen Naheland!!!
Extrablatt - Ludwigstraße
Sonntag, verkaufsoffen, das Wetter passt einigermaßen. Es regnet nicht. Hin und wieder scheint die Sonne und dann wird es recht warm… Wir also in die Stadt, Treffen mit einer Freundin mit ihrem Baby. Shopping, bummeln, Weinchen trinken auf dem Schillerplatz. Dann meldet sich der Hunger. Obwohl Nolux für den Abend den ersten Spargel der Saison im Kühlschrank hat gehen wir spontan ins nahegelegene Extrablatt am Schillerplatz. Es gibt noch ein weiteres dieser Kette am Domplatz.
Draußen sitzen ein... mehr lesen
2.0 stars -
"Keine Ahnung was die Massen hier rein treibt... Am Essen oder Service lag es diesmal wohl kaum!" NoluxExtrablatt - Ludwigstraße
Sonntag, verkaufsoffen, das Wetter passt einigermaßen. Es regnet nicht. Hin und wieder scheint die Sonne und dann wird es recht warm… Wir also in die Stadt, Treffen mit einer Freundin mit ihrem Baby. Shopping, bummeln, Weinchen trinken auf dem Schillerplatz. Dann meldet sich der Hunger. Obwohl Nolux für den Abend den ersten Spargel der Saison im Kühlschrank hat gehen wir spontan ins nahegelegene Extrablatt am Schillerplatz. Es gibt noch ein weiteres dieser Kette am Domplatz.
Draußen sitzen ein
Geschrieben am 24.04.2016 2016-04-24| Aktualisiert am
24.04.2016
Besucht am 17.04.2016
WARNUNG!
Diese Bewertung zu lesen stiehlt Ihnen eine Menge Zeit. Hierfür bitte ich vorab für Entschuldigung. Am besten zu ertragen mit einem guten Glas Wein....
Laurenz
In Mainz gibt es zahlreiche Weinstuben. Ein Großteil dieser Lokale hat Eines gemeinsam. Es gibt sie schon ewig, das kulinarische Angebot ist gleich, die Weine gab es so auch schon vor dreißig Jahren, das Publikum ist auch noch das Selbe und ganz wichtig: Junge weinbegeisterte Menschen werden dort nicht wirklich glücklich, da es diesen Institutionen der Mainzer Gastlichkeit schwer fällt Neues zu wagen und dem Konzept einen modernen Anstrich zu verpassen.
Keine Frage, die alteingesessenen Mainzer Weinstuben gehören hier her wie der Dom und ihr Kardinal, und es nach wie vor schwer am Wochenende dort einen Platz zu bekommen, ABER! Die rheinhessische Weinlandschaft befindet sich seit gut zehn Jahren im Umbruch. Junge, neugierige, studierte und vor Allem äußerst talentierte Winzer/innen sind auf dem Vormarsch und geben dem rheinhessischen (und auch dem deutschen) Wein ein neues modernes Gesicht. Da sollte auch Mainz, als eine der „Great Wine Capital“ nicht wegsehen und stillstehen… Doch zum Glück gibt es ja jetzt das
LAURENZ! Weinbar – Restaurant – Vinothek
Diese Location hat in Mainz wirklich gefehlt. Und es ärgert mich umso mehr, dass ich nur noch eine Woche in unserer Landeshauptstadt wohne. Ich war von unserem Besuch an diesem Sonntag wirklich sehr angetan! Natürlich bekommt man als weinaffiner Mensch wie ich das mit, wenn sich so ein Ort in der Stadt bemerkbar macht. Nur gute Kritiken hörte ich, das Weinangebot sei überragend und die Küche jung und kreativ. Da war klar, das bleibt nicht lange ein Geheimtipp. Kein Handkäs mit Mussig, oder Schnitzel mit trocken Brot oder Winzersteaks mit Instantbrühe… nein, die Karte ist Ausrufzeichen und Weckruf zugleich! Doch dazu später…
Ins Laurenz wollten Ich (Fräulein erst mal weniger…) schon zuvor, richtig konkret wurde es, als sich Kritikerfreundin PetraIO mit Mann für einen Besuch in Mainz angekündigt hatten. Der Besuch im Laurenz scheiterte damals an der Speisekarte. Sehr klein, sehr speziell und wenig bis nix für Fräuleins Gaumen. Aber wenn selbst die vegetarischen Fischliebhaber aus der Edelsteinstadt die Karte toll finden, sollte es meiner besseren Hälfte doch auch nicht schwer fallen dort fündig zu werden. Um es kurz zu machen. Sie war hinterher begeistert! Alles richtig gemacht :-)
Die Reservierung hatte ich zwei Wochen vorher per Email gemacht, der Kontakt sehr freundlich, man ist gleich per Du und man wird auch gleich gefragt wie lange man bleiben möchte. Sollte ich mich jetzt schon gehetzt fühlen? „Gerne auch bis zum Schluss“ wird noch angemerkt. Letztendlich trug man uns ein von 18:30 bis 21:00. Sollte auf jeden Fall reichen. Aber wir werden sehen… ;-)
Es war Sonntag, Fräulein hatte morgens einen „geschäftlichen Termin“, ich vergnügte mich (oder versuchte es) bei „Best of Mainzer Wein, böse Zungen nennen es auch „Worst of Mainzer Wein“… 75 Weine von 22 Mainzer Winzern, frei zu verkosten. Da die Qualität in diesem Jahr mal wieder nicht berühmt war (bis auf eine Hand voll Ausnahmen) war ich am Ende auch noch recht gut in der Verfassung. Die halbe Stunde zu Fuß zum Lokal tat ihr Übriges. Auf halben Weg mein Fräulein an der Straßenbahn abgeholt standen wir fast pünktlich in der Mainzer Neustadt vor dem Laurenz. Ein kleines Ecklokal, knappe zehn Gehminuten vom Mainzer Hauptbahnhof entfernt. Draußen waren schon Sitzgelegenheiten aufgebaut, eine Weinkarte auf einem Holztresen ließ meine Vorfreude weiter steigen. Wir spazierten also durch die offene Tür in die Weinbar. Es ist schon gut was los. Der vordere, untere Teil gleicht schon einer Bar, ein Tresen mit Barhockern, alles aus rustikalem Holz. Ein paar Stufen hoch in den eigentlichen Gastraum und Richtung Toiletten. Dort dürfen wir nach freundlicher Begrüßung und Blick ins Reservierungsbuch am reservierten Tisch Platz nehmen. Die Jacken werden uns abgenommen und man ist auch hier gleich wieder per Du. Bis dahin sorgte sich der junge Herr um uns, der meine Email Reservierung kommunizierte. Dann trat fast nur noch eine junge, gutaussehende Bedienung auf den Plan. Charmant, freundlich, fix und vor allem auch wissend, was sie verkauft. Die Karten liegen schon auf dem Tisch, wir werden aber schon nach einem ersten Wunsch gefragt. Da wir die Karte aber noch nicht wirklich gesichtet haben, bestellen wir erst mal eine Flasche Wasser medium (0,75 / 4,80€). Dann nehme ich mir die Karte zur Brust. Die hatte ich natürlich vorab im Netz studiert.
Physisch ist die Karte gestaltet aus Weinkartons der dargebotenen Winzer. Sehr einfallsreich und pfiffig. Das Speisenangebot (siehe auch die Fotos) ist ausgefallen, raffiniert und liest sich lecker und spannend. Es wird regelmäßig ergänzt, abgewandelt, erweitert. Zu meiner Überraschung wurde auch ein Menü angeboten, doch ganz so viel Appetit hatte ich doch nicht. Also wählten wir etwas Kleines für Vorneweg und dann einen Hauptgang. Preislich ist es nicht ganz einfach zu erkennen, ob es nun eine Vorspeise, ein Zwischengericht oder doch ein Hauptgang ist. Das teuerste kostete gerade mal 16€. Ob die Portionen klein zu erwarten sind??? Abwarten und Wein trinken. Und da ist sie wieder. Die Unentschlossenheit. An dieser Karte können sich die alten Mainzer Weinstubenbesitzer eine dicke Scheibe abschneiden. Hier trifft sich Rheinhessens junge Weinelite. Große Namen wie Wittmann, Wagner-Stempel, Gunderloch, Battenfeld-Spanier und Raumland stehen auf den gleichen Seiten wie Schätzel, Seehof, Wechsler, Knewitz, Mattern, Manz und Thörle. Und alles zu äußerst fairen Preisen. Alle 180 Weine mitnehmbar zu Winzerpreisen, im Lokal selbst wird je Flasche ein Korkgeld von nur 10 (in Worten zehn) Euro aufgeschlagen. Respekt!!! Nur mal ein Beispiel für unsere Schaumweinfreunde hier: Raumland, Deutschlands bester Sekterzeuger ist mit fünf Sekten vertreten. Sein Triumvirat, 2008, Grande Cuvée Brut kostet hier lachhafte 46€.
Neben den rheinhessischen Gewächsen noch ein paar französische Flaschen. Die braucht es für mich aber nicht wirklich. Ich entscheide mich dann erst mal für einen trockenen Riesling aus dem Hause Wagner-Stempel / Siefersheim. (0,2/5,60€) Fräulein folgt meiner Empfehlung und vergnügt sich mit einem Rhabarber Spritz vom jungen Daniel Mattern (5,80€) Das Getränk hat jetzt schon eine Art Kultstatus in Rheinhessen. Dabei macht der junge Kerl erst seit fast 5 Jahren selbst Wein.
Serviert werden die beiden Weine in schönen Gläsern und sind perfekt temperiert. Man wünscht uns viel Spaß damit und wir geben auch zugleich unsere Bestellung auf.
Mein Riesling ist ein schöner, typischer Siefersheimer Riesling. Eine prägnante Säure, saftig, angenehm trocken und schön mineralisch. Saulecker. Fräulein ist sehr zufrieden mit ihrem herb fruchtigen Getränk.
Mittlerweile wird es voll um uns herum, auch direkt neben uns (ebenfalls reserviert) setzen sich ein Mann mit seiner jungen Tochter. Natürlich kommen wir ins Gespräch und merken dass wir mehr geneinsam haben als zunächst ersichtlich. So erfahren wir auch, was es mit den stilvollen Tischen, Stühlen und der Einrichtung generell hier auf sich hat. Der junge Mann neben mir hat diese in Handarbeit selbst gebaut. Dafür wurde größtenteils Holz von alten Weinkisten eines Ingelheimer Winzers verwendet. Alles Unikate. So wundert es auch nicht, dass der Schöpfer der Werke Stammgast im Laurenz ist.
Die Tische also aus Holz, hier und da noch mit Brandzeichen des Winzers, dunkel gestrichen, an den Kanten eiserne Winkel, befestigt mit ordinären Senk-Schlitzschrauben. Die Stühle eine Spur moderner, aber bequem. Die Wände sind weiß, es wirkt hell und freundlich. Auf dem Tisch eine Vase mit einem Zweig drin, der mich an Oliven erinnert. Besteck gibt es erst nach Bestellung. Nach kurzer Zeit gibt es dann auch endlich etwas zwischen die Kiemen. Einen Gruß aus der Küche gibt es erwartungsgemäß nicht, also orderten wir:
Portion Bauernbrot (1,50€), 1x Oliven (3,50€) und eine Portion Chorizo Estragon Butter (1,50€)
Alles serviert in je einer weißen Porzellanschale. Und das Brot war soooo gut. Im Konvektomat noch mal angewärmt war es eines besten Brote, die ich bisher gegessen habe. Wirklich! Ich weiß leider nur noch, dass es von einem Mainzer Bäcker ist. Ich muss nochmal nachfragen… Die Butter hatte leider wenig von der Chorizo, dafür aber gut schmeckbar der Estragon. Die Oliven waren groß, grün und schwarz, die schwarzen noch mit Stein. Die waren okay, aber nichts Besonderes. Für vornweg, zum Wein aber passend und stimmig. 4* (Das Brot hat 5* verdient)
Während wir noch gemütlich schmausten fragte unsere Bedienung ob sie mit dem Abrufen der Hauptspeisen noch warten solle. Ich meinte dann, „Danke, gib uns noch zehn Minuten, wir haben es nicht eilig“. Schön, wenn man sich so um die Gäste sorgt und dabei natürlich, freundlich und ehrlich bleibt. Ganz groß für eine „Weinstube“.
Doch dann. Das Unvermeidliche traf ein; mein Wein wurde alle. Und auch Fräuleins Rhabarber Spritz schien sich in Luft aufgelöst zu haben. Also musste Nachschub her. Meinem Fräulein empfahl ich eine trockenen Riesling vom jungen Winzer Tobias Knewitz aus Appenheim (0,2/5,40€), ich versuchte mit Blick auf mein Hauptgericht einen trockenen Spätburgunder vom Weingut Battenfeld Spanier aus Hohen-Sülzen (0,2/6,10€). Beide Weine wieder schöne serviert, der Riesling nicht ganz so knackig wie der von Wagner-Stempel, eine Spur eleganter, etwas cremiger aber dennoch eine schöne Mineralität. Da merkt man die Unterschiede der jeweiligen Böden, auf denen die Weine gewachsen sind. Herrscht in Siefersheim vulkanisch durchsetzter Boden vor, sind es in Appenheim die Kalkriffs und tiefgründige Lehmböden. (so, jetzt aber genug mit dem Klugschei..erei und Fachchinesisch ;-)) Aber noch ein Wort zum Spätburgunder; Klassisch, nach Kirsche schmeckend, gutes Gerüst, feine Tannine. Lang und gut.
Die Hauptgänge:
Pulpo (14€)
In der Karte wird weiter genannt: Fregola, Radicchio in Tomatenessig geschmort, junge Belper Knolle. Was zu Geier ist junge Belper Knolle? Ich dachte erst an Bamberger Hörnchen. Als der Teller dann vor Fräulein stand war von Kartoffeln nix zu sehen. Und was ist Fregola? Fragole sind Erdbeeren. Keine zu sehen. Also auch kein Schreibfehler. Den Radicchio haben wir gleich erkannt. Der war echt gut angemacht. Noch mit Biss, die Struktur erhalten und ein fein säuerliches Aroma. Und was ist das weiße krümelige Zeug drum herum? Ziegenkäse? Nein. Das ist die Belper Knolle.
(„Wie schon vor 20 Jahren wird die Belper Knolle immer noch von Hand geformt. Die Milch und der Knoblauch kommen aus Belp (so auch der Name), der Pfeffer aus dem Oberland und das Salz aus dem Himalaja. Mittelbrüchiger Teig, Zart Schmelzend im Mund, lang anhaltendes reiches Aroma an Knoblauch und Pfeffer angenehm prickelnd im Mund. Wissenswertes: Eignet sich ausgezeichnet zum Hobeln über Nudelgerichte oder andere Speisen“ / von www.belper-knolle.de)
Eine völlig neue Erfahrung für uns. Der Pulpo dagegen nicht. Reichlich marinierter Kraken mit ein paar Pinienkernen und Kräutern. Sehr zart und schmackhaft. Platziert auf einem Bett von Rucola und ganz unten, ach ja. Die Fregola. Eine Sardische Nudelspezialität. Zu Kugeln geformte Nudelbällchen die schön al dente waren und wohl in einer Art Pesto geschwenkt wurden. Feines Gericht, passend zum Riesling und nachahmungswert. Chapeau! 4,5*
Kalbsrücken (16€)
In der Karte weiter genannt: Karotten-Macadamianuss-Püree, Rucolapesto, Spitzkohlriegel und Morcheljus. Das klingt doch schon geil, oder? Und ehrlich war ich auch froh, dass es drei Scheibchen von dem Kälbchen waren. Sehr saftig gebraten, schön rosa und würzig. Dazu das Püree von Karotte und Macadamia. Welche geniale Verbindung. Cremig, nussig, leicht süß und vor allem warm. Der Koch hat‘s drauf! Leider fiel die Jus etwas ab, schmeckte ich nichts von Morcheln. Lecker war sie allemal! Und dann noch der Spitzkohlriegel. Was sollte ich mir darunter vorstellen? Es kam eine Art Lasagne von blanchierten Spitzkohlblättern die wirklich gut abgeschmeckt waren. Mir ist nur nicht in den Sinn gekommen, was da so lecker war. Ich kenne den Geschmack… Die bei Sträußchen Kerbel als Deko waren die einzigen Kräuter die ich fand. Vom Rucolapesto keine Spur. Das Gericht in sich trotzdem stimmig und rund und vor allem sehr gut und lecker! 4,5*
Auf Nachfrage beim Abräumen der Teller wurde mir dann erklärt, dass der Kalbsrücken mit dem Pesto eingerieben wurde. Gut. Ich habe das so nicht bemerkt.
Wir bestellten dann noch eine Runde Getränke und unterhielten uns weiter mit unseren netten Tischnachbarn. Die hatten dann auch ihr Essen bekommen. Lammkarree zu Beispiel, mit Taboule, Ziegenfrischkäse, Schalottenconfit und Trauben. Liest sich gut, sah gut aus, roch gut. Wir bekamen Gelüste. Ein Dessert muss her. Fräulein steht auf Süß, ich wollte Käse…
Alle Süßmäuler müssen nun stark sein. Auch so etwas hatte ich selten im Mund. Kennt ihr die halbfeste Schokoladen Konsistenz aus den sündhaft teuren belgischen Pralinen? Mit einem leicht kühlenden Effekt auf der Zunge? Und dabei endlos schokoladig, und cremig? Das verpackt in eine hauchdünne Schokoladenhülle die so schön knackt beim Durchstechen? Ja? Das war besser! Und dann noch das sehr aromatische Cassis Eis (eher Sorbet). Da war bestimmt wieder der Paco-Jet im Spiel. So cremig wie das war. Einfach nur gut! Der Zitrusschmand brachte etwas frische in das superbe Gericht. Und die zerbröselten Kekse den nötigen Crunch. Das war Sünde pur!!! 5*
Schweizer Käsevariationen, Quittenkompott, Bauernbrot (9€)
Schon lange kein Käse mehr gehabt zum Dessert. Ich krieg auch nicht mehr alle zusammen. Es waren zumindest zwei Sorten Edamer, ein Blauschimmelkäse, ein milder Ziegenkäse. Dazu das Quittenkompott und das geile Brot vom Beginn. Ich war sehr zufrieden mit dem Gebotenen. Die Käse hatten alle die richtige Temperatur und danach war ich dann auch endlich satt. 4*
Auf meine Frage hin bei unserer Bedienung nach den Käsesorten, kam kurz darauf der junge Küchenchef zu mir an den Tisch, dabei ein schlaues Büchlein in der Hand und er erklärte mir kurz die Herkunft der Käse. Man kenne die Käserei persönlich und probiert immer neu. Wir kamen noch weiter ins Gespräch, ein wenig Austausch von Küchenlatein und natürlich durfte das dicke Lob meinerseits nicht fehlen. Ich war wirklich sehr zufrieden mit dem Essen und dem Drumherum und dem ganzen Abend. Noch zu erwähnen zwei Dinge. Mein Tischnachbar wollte auch ein „Dessert“. Also bestellt man sich einmal das „Geröstete Knochenmark vom Rind“ mit Petersilie, Parmesan, Kapern, Jus und Brot. Also sowas hab ich echt noch nicht gesehen. Der Knochen der Länge nach halbiert und dann das Mark (wohl durch übergießen mit heißem Fett) geröstet. Roch etwas streng aber die Beiden waren begeistert.
Da ich nach dem Käse keinen Wein mehr hatte, Fräulein aber zwischenzeitlich noch mal nachbestellte wollt ich auch noch ein Piffchen. (rheinhessisch für eine halbe Portion, sprich 0,1) Gerne vorab Probieren war möglich. Nach zwei Pröbchen gab ich aber auf und beließ es bei dem was ich bis dato hatte. Ich half meiner Gegenüber beim Riesling. Um kurz nach neun, zwischendurch wurden wir gefragt ob wir noch bleiben, verlangte ich dann die Rechnung. Knapp 100 € waren fällig. Klingt erst mal viel, doch wenn man so säuft (45€ an Getränken) kein Wunder. Ich habe gern das Geld dort gelassen. Hier war mir es jeder Cent wert!
Fazit:
Diese Überraschungen sind mir die Liebsten. Eine Weinstube wie sie Mainz gebraucht hat. Das Essen ist vielseitig, spannend und nicht von der Stange. Da wird sich Gedanken gemacht, ist kreativ und dazu noch äußerst lecker und auch günstig! 4,5* Der Service ist freundlich, kompetent und immer da wenn er gebraucht wird. Auf Fragen geht man ein und der Küchenchef ist sich nicht zu schade an den Tisch zu kommen! Besser geht es kaum 4,5* Das Ambiente ist modern gestaltet, an der einen Wand noch Hinweise auf bevorstehende Weinabende und Veranstaltungen, sowie spezielle Weine und Angebote. Ich fühlte mich dort wohl, passt! 5* Sauber war es auch in allen Bereichen. Die Toiletten teilweise modern, der Boden sollte mal ausgewechselt werden, dann passt das auch zu der halb hohen Wandvertäfelung. 4* Das Preis-Leistungs-Verhältnis kann nur eine Note bekommen. Was hier abgeliefert wurde ist große Klasse und verdient ganz klar 5*
Wir kommen ganz sicher wieder!!!
P.S. Sorry, dass es so lang geworden ist und ich auch etwas zu euphorisch war. Ich meine es leider wirklich ernst, denn was hier präsentiert wird ist genau nach meinem Gusto!!!
5 – unbedingt wieder
(1 – sicher nicht wieder, 2 – kaum wieder, 3 – wenn es sich ergibt wieder, 4 – gerne wieder, 5 – unbedingt wieder - nach "Küchenreise")
WARNUNG!
Diese Bewertung zu lesen stiehlt Ihnen eine Menge Zeit. Hierfür bitte ich vorab für Entschuldigung. Am besten zu ertragen mit einem guten Glas Wein....
Laurenz
In Mainz gibt es zahlreiche Weinstuben. Ein Großteil dieser Lokale hat Eines gemeinsam. Es gibt sie schon ewig, das kulinarische Angebot ist gleich, die Weine gab es so auch schon vor dreißig Jahren, das Publikum ist auch noch das Selbe und ganz wichtig: Junge weinbegeisterte Menschen werden dort nicht wirklich glücklich, da es diesen Institutionen der... mehr lesen
5.0 stars -
"So eine „Weinstube“ hat in Mainz noch gefehlt!" NoluxWARNUNG!
Diese Bewertung zu lesen stiehlt Ihnen eine Menge Zeit. Hierfür bitte ich vorab für Entschuldigung. Am besten zu ertragen mit einem guten Glas Wein....
Laurenz
In Mainz gibt es zahlreiche Weinstuben. Ein Großteil dieser Lokale hat Eines gemeinsam. Es gibt sie schon ewig, das kulinarische Angebot ist gleich, die Weine gab es so auch schon vor dreißig Jahren, das Publikum ist auch noch das Selbe und ganz wichtig: Junge weinbegeisterte Menschen werden dort nicht wirklich glücklich, da es diesen Institutionen der
Geschrieben am 22.04.2016 2016-04-22| Aktualisiert am
22.04.2016
Kelly's Irish Pub Mainz
Wir waren gestern eher spontan bei dem schönen Wetter im Kelly's Pub.
Gerade weil das Wetter so schön war, haben wir uns draußen hingesetzt. Fräulein hat sich zudem mit einer Freundin dort verabredet, die dort im Service aushilft. Sie hatte eine gute halbe Stunde Zeit bis hier ihr Dienst anfing.
Bis dahin wurden wir schnell und freundlich von einer zweiten Kraft, die wohl dauerhaft dort arbeitet, bedient.
Draußen die Tische gehörten mal gereinigt, auch muss man Glück haben, nicht von Tauben, Krähen oder Elstern in den Bäumen über einem „beschossen" zu werden. Die drei kleinen Karten unterscheiden sich im Angebot. Eine Karte mit Cocktails, die zweite mit alkoholfreiem, ein paar nicht näher genannten Rot- und Weißweinen plus Schorlen, dann ein paar Biere (Guinness, Kilkenny, Radeberger und Schöfferhofer), Cider und eine Reihe schottischer Whiskys, irischer und amerikanischer Whiskeys. Alles zu fairen Preisen von 3,50 - 5,50€ je 2cl. Für 4cl wird dann aber auch mal bis zu 10,50€ fällig. Dazu die "Menu"-Karte. Burger, Fingerfood, Flammkuchen, Pizza und Baguettes. Nix besonderes aber für einen Pub durchaus vertretbar.
Wir bestellten eine Planter‘s Punch für Fräulein (ca. 6,80€) und ein Kilkenny (0,5 / 4,40€) für den Herren. Ein zweites und ein kleines (0,3 / 3,20€) sollten folgten. Das lief aber auch den Rachen runter…
Die Getränke sind kalt und ordentlich eingeschenkt. Leider haben die Gläser hässliche Wasserflecken.
Bezahlt wird immer sofort bei Lieferung ohne Beleg.
Fräulein überkam dann der Appetit und bestellte ein Diavolo Baguette. Das wurde serviert in einem Brotkörbchen, ausgelegt mit einer grünen Serviette. Das Baguette selbst hatte ca. 25 cm Länge, quer halbiert und war warm, knusprig und mit Sesam bestreut. Innen belegt mit scharfer Salami, Zwiebeln, geschmolzenem Käse und Blattsalat, der hier und da etwas braunen Stellen hatte, die wir dann entfernten. Dazu eine scharf würzige Sauce, ähnlich einer Majonäse welche wohl ein Produkt aus dem Glas war, was ich in einem Pub aber akzeptieren kann. Um die 4,50€ kostete das Teil, was absolut in Ordnung war. Geschmacklich in Ordnung , wie erwartet aber kein gastronomisches Highlight!
Der Innenraum ist typisch für einen Pub dieser Art gestaltet, Dunkles Mobiliar, dezentes Licht, eine strahlende Theke und eine Ecke für Live-Musik. (Montags, Donnertags und Freitags) Mehrere Bildschirme zeigen aktuelle Sportereignisse. (Bundesliga, Championsleaguea, Rugby...)
Das Publikum deutlich zwischen 20 und 30 mit ein paar Ausreisern nach oben.
Die Sauberkeit auf den Toiletten akzeptabel, draußen Verbesserungswürdig.
Für ein Feierabendbier durchaus zu empfehlen schon auf Grund der stimmigen Atmosphäre. Essen muss ich da nicht unbedingt. Aber mich gerne mal durch die Whiskys kämpfen ;-)))
Kelly's Irish Pub Mainz
Wir waren gestern eher spontan bei dem schönen Wetter im Kelly's Pub.
Gerade weil das Wetter so schön war, haben wir uns draußen hingesetzt. Fräulein hat sich zudem mit einer Freundin dort verabredet, die dort im Service aushilft. Sie hatte eine gute halbe Stunde Zeit bis hier ihr Dienst anfing.
Bis dahin wurden wir schnell und freundlich von einer zweiten Kraft, die wohl dauerhaft dort arbeitet, bedient.
Draußen die Tische gehörten mal gereinigt, auch muss man Glück haben, nicht von... mehr lesen
4.0 stars -
"Ein Irish Pub direkt am Bahnhof mit schönem Whisk(e)y-Angebot und sympathischem Service" NoluxKelly's Irish Pub Mainz
Wir waren gestern eher spontan bei dem schönen Wetter im Kelly's Pub.
Gerade weil das Wetter so schön war, haben wir uns draußen hingesetzt. Fräulein hat sich zudem mit einer Freundin dort verabredet, die dort im Service aushilft. Sie hatte eine gute halbe Stunde Zeit bis hier ihr Dienst anfing.
Bis dahin wurden wir schnell und freundlich von einer zweiten Kraft, die wohl dauerhaft dort arbeitet, bedient.
Draußen die Tische gehörten mal gereinigt, auch muss man Glück haben, nicht von
Geschrieben am 18.04.2016 2016-04-18| Aktualisiert am
18.04.2016
Besucht am 10.04.2016
Taverne Naxos
Mein Schwiegervater steht auf griechische Lokale. Und so verwundert es auch nicht, dass er immer noch auf der Suche nach einem ordentlichen Vertreter in Deutschland auf der Suche ist, nachdem der von der Familie angehimmelte Hellene in Bad Sobernheim schon vor Jahren dicht gemacht hat.
Auf mich will man nicht hören, aber die Geschmäcker sind ja zum Glück verschieden.
Dennoch nahmen Fräulein und meine Wenigkeit gerne die Einladung ihrer Eltern an und trafen uns zusammen mit Schwager und seiner Freundin kurz vor halb sieben vor dem Restaurant in der Mainzer Altstadt, fünf Gehminuten vom Rheinufer entfernt. Vor dem Lokal laden unbequem aussehende Gartenstühle zum Sitzen ein. Im Schaukasten ein Auszug aus der üppig gestalteten Karte. Die Gastgeber hatten etwas Verspätung, somit wurde vor dem Lokal von den beiden Jungspunden noch eine gequalmt.
Mit Parkplätzen ist es auch hier wie in ganz Mainz. Wenn man Glück hat, bekommt man einen freien auf der Straße, wenn nicht bleibt nur die Fahrt ins Parkhaus.
Um 18:30 Uhr sind wir schon mal rein um nach dem reservierten Tisch zu fragen, wir hatten Durst. Doch wussten wir nicht wirklich auf welchen Namen der Schwiegervater diesmal wieder reserviert hatte, zudem waren wir jetzt eine Person mehr als reserviert. Und dann kam auch noch dazu, wie sich dann rausstellte, dass er erst für 19 Uhr reserviert hatte. Ja kein Wunder, dass die Reservierung nicht gefunden wurde. Wir wollten schon wieder raus gehen, da trafen sie endlich ein und der Abend war erst mal gerettet… Oder?
Es war noch nicht viel los. Zwei Pärchen waren kurz vor uns eingetroffen, im Laufe des Abends war der Schuppen bis zum letzten Platz voll. Ein gutes Zeichen? Abwarten…
Schaut man sich das Innere etwas genauer an, könnte man meine, dass dies hier früher eine Weinstube war. Die Decke drückt mit dunklen Holzbalken schwer, die Theke ebenfalls sehr rustikal. Allein die Wände sind strahlend weiß, nur ein paar Gemälde deuten auf griechische Kultur, weit weg von Göttern oder sonstigen Skulpturen. Fischer, Markttreiben, Landschaftsbilder. Ansonsten nix das weiter mediterran oder maritim wirkt. Und auch die Fenster, in Gitter eingefasst und mit diversen Stadtwappen geschmückt, wären besser in einer Weinstube anno 1969 aufgehoben. Allein die dezente griechische Hintergrundmusik erinnert an ein Lokal alla Hellas!
Wir bekommen nach etwa fünf Minuten die Karten gereicht. Unsere Bedienung, wahrscheinlich die Chefin des Ladens, machte ihre Sache anfangs gut, aufmerksam und freundlich. Später gesellte sich noch ein junges Mädel als Hilfe dazu, welche auch wirklich notwendig war.
Die Karte ist auch so im Internet einzusehen. Reichlich Auswahl an kalten und warmen Vorspeisen, diverse Grillteller und Ofengerichte von Schwein, Rind, Lamm und Huhn dazu Fisch. Man hat die Wahl der Qual…
Bei den Getränken gestaltet sich das zum Glück etwas übersichtlicher. Benediktiner Weißbier lachte mich an, also gerne so eins. Der Schwiegervater erst mal ein Pils, der junge Schwager wollte ein Cola Weizen. Die Damen begnügten sich mit Wasser und anderem alkoholfreiem. Einen Ouzo vorweg gab es leider nicht. Es kamen die Getränke wie bestellt, bis auf das Cola Weizen. Das kam ohne Cola. Um keine Umstände zu machen wollte man es dann so trinken, doch die Bedienung wahrte ihre Ehre und nahm das Glas wieder mit. Zurück kam sie dann mit demselben Glas, mit etwas Cola darin, den Rest in einem Kännchen zum selber nachgießen… Auf die Idee muss man erst mal kommen…
Wir diskutierten dann über die Speisen. Die Hauptspeisen bestellte jeder individuell, als Vorspeise entschieden wir uns gemeinsam für die gemischte Vorspeisenplatte. Auffällig in der Karte, es gibt öfter Positionen, die den gleichen Namen haben. So zum Beispiel gibt es viermal Saganaki, unterschieden nur in der Art der Zubereitung. Oder neunmal Juwetsi. Wobei es einmal griechische Nudeln sind, dann Balkangemüse oder eben Riesenbohnen. Da soll einer Schlau werden… Aber völlig überrascht hatte mich die Nr. 64. Wachteln! (zwei Stück mit Beilage für 14,50€) Sowas hab ich erst einmal gesehen. Aber schon gar nicht beim Griechen. Getraut habe ich mich es aber nicht zu bestellen…
Nachdem ich dann nach einer kleinen Weltreise die Toiletten gefunden und auch besucht hatte, dauerte es auch nicht mehr lange, da wurde uns die Vorspeise serviert:
Große Naxosplatte (Vorspeisenplatte für 4 bis 6 Personen) (20,50€ laut Internetkarte)
Zusätzlich wurden uns sechs kleine Teller gereicht. Besteck lag ja schon auf dem Tisch. Da aber auf Nachfrage keine gegrillten Peperoni an Bord waren, wurden diese separat bestellt.
Die Naxosplatte präsentierte sich optisch schon mal nicht schlecht. Der große ovale Teller wurde zunächst mit Blattsalaten ausgelegt und dann mit griechischen „Köstlichkeiten“ belegt. Als da wären:
Fischrogencreme; die war erstaunlich lecker und gar nicht so fischig wie befürchtet. Sehr cremig und mild im Geschmack aber dennoch gut gewürzt. Ich war überrascht.
Schafskäsecreme; die konnte ebenfalls durch ihre Milde überzeugen. Etwas bröckelig-stückig aber sonst ganz okay.
Zaziki; darf natürlich nicht fehlen. Schön fetter Joghurt, ordentlich Knoblauch und dezent aber schmeck- und spürbar geraspelte Gurken. Dazu ein Hauch Olivenöl und ein paar Kräuter. Definitiv selbst gemacht. Sehr gut.
Lauwarmes Kartoffel-Knoblauch-Püree; das war auch überraschend lecker. Kannte ich so nicht und würde ich auch gerne wieder bestellen. Das Püree nicht ganz zu fein, eher Stampf. Gut abgeschmeckt.
Marinierter Feta; muss ja auf so einer Platte sein. War nicht schlecht aber auch nix Besonderes.
Krautsalat;, der versteckte sich unten drin, war teilweise etwas zu grob geschnitten, aber auch hier eine gute Würze und eine feine Säure. Hat mir gefallen.
Gegrillte Baby Kalmare; die waren sehr zart, schmackhaft und leider auch sehr schnell vom Teller verschwunden…
Dann gab es noch ein paar wohlschmeckende dunkle Oliven mit Stein, geschälte Gurkenscheiben,Tomaten und Peperoni. Die zwei oder drei gefüllten Weinblätter habe ich nicht probiert.
Als extra die gegrillten Peperoni; diese wurden geleichmäßig gegrillt serviert, keine schwarzen Stellen und auch nicht mit geriebenem Knoblauch misshandelt. Allein das viele Olivenöl störte ein wenig. Doch hierfür gab es ja das trockene Weißbrot.
Im Schnitt gesehen eine anständige Vorspeisenplatte, die schon Spaß machte, vor allem wenn die ganze Familie mit den Händen reinlangt und sich genüsslich labt. Kann man essen! Ob jetzt wirklich alles selbst gemacht war kann ich nicht wirklich beurteilen, geschmeckt hat es aber allemal! 4*
Mittlerweile war der Raum fast komplett gefüllt, so dass ca. 40 Gäste anwesend waren. Leider viel das der Serviceleistung zu Lasten. Man kam kaum noch nach leeres Geschirr abzuräumen, um Getränke musste man förmlich betteln. So dauerte es dann auch gut 20 Minuten, bis die leeren Teller vor uns verschwanden. Immerhin wurde freundlich und auch ernsthaft nach unserer Zufriedenheit gefragt. Zwischendurch hatten wir dann Zeit etwas zu quatschen und sich umzuschauen.
Die Tische waren alle mit rot-weiß-blauen und reinweißen Tischdecken eingedeckt, bunte Glasvasen mit Teelicht und ein paar Tulpen brachten etwas Farbe in den Raum. Die Stühle recht bequem.
Dann wurde es etwas durcheinander. Man versuchte die Hauptgänge zu servieren. Ist man es doch gewohnt, dass man die Beilagensalate vorweg bekommt, wurde es hier unterschiedlich gehandhabt. Erst kamen drei, dann wurden die eigentlichen Hauptgänge serviert (bis auf einen) dann auf Nachfrage kam auch mein Beilagensalat und etwas später das letzte Hauptgericht. Hier kam der Service richtig ins Straucheln, und wohl auch die Küche, die es augenscheinlich nicht schaffte die Gerichte alle annähernd gleichzeitig rauszuhauen. Als wir dann endlich alle alles hatten, gab es auch noch mal eine neue Runde Getränke.
Die Beilagensalate
entpuppten sich als richtig gut. Fernab von dem Eimerfood das man so oft serviert bekommt. Noch nicht mal Eisbergsalat. Ich war erstaunt! Richtig knackig grüner und frischer Blattsalat und etwas Rucola bildeten die Basis. Dazu frisch geraspelte Möhren die kein Säurebad hinter sich zu haben schienen , ein bisschen Radicchio und Krautsalat, den wir schon von der Vorspeisenplatte kannten. Und das Dressing war auch mal nicht das altbekannte Standartdressing aus der Flasche. Das schien mir auch selbst angerührt worden zu sein. Der Salat war aber dann schon fast das Beste am Hauptgang…
102. Kalamaretti (13,80€ laut Internetkarte)
Wer hat‘s gegessen? Das Fräulein. Meist schmecken die Dinger aber auch selbst beim Griechen recht gut. Hier dann auch. Wirklich zart, perfekt gegrillt und sehr lecker gewürzt. Und auch reichlich. Ca. 10 kleine Tuben plus Tentakel. Da kommt Urlaubsfeeling auf. Das Zaziki genau wie bei der Vorspeise, wurde serviert im Salatblatt mit einer Olive obendrauf. Als weitere Garnitur ein Sträußchen krause Petersilie. Und wenn man böse sein will, waren die Kartoffelchips auch nicht mehr als Dekoration. Essen konnte man die meisten nicht. Außer man hat ein Gebiss wie Richard Kiel in den 007-Filmen… Knüppelhart. Dabei waren die rein optisch gar nicht lange im Fett gebadet. Was ist da passiert? Man weiß es nicht. Auf Grund der wirklich guten Kopffüßler noch 3*
67. Grillteller (15,80€ laut Internetkarte)
Mal wieder ein Gemischtwarenladen, da ich mich nicht entscheiden konnte. Die Lammgerichte hatten mich diesmal nicht gefordert, also eben ein Teller mit Schweinespieß, Schweinekotelett, einem Lammkotelett, Gyros und Kartoffelscheiben. Die waren bei meinem Teller zumindest besser als bei Fräulein. War aber auch keine Kunst. Lagen die doch unter dem Fleischberg im Saft desselben und wurden somit etwas durchgeweicht. Und durch den Saft bekamen sie auch noch etwas Geschmack mit. Nur fehlte der Fleischsaft natürlich ganz woanders… Das Gyros war noch nicht mal so schlecht. Teilweise knusprig und auch saftig, schmeckte das noch am besten. Das Schweinekotelett hätte eigentlich schon alleine satt gemacht. Locker 200 Gramm hingen da am Knochen. Und leider soooo trocken. Völlig tot gebraten. Mit reichlich gutem Zaziki konnte ich einige Bissen runter kriegen. Weil, an sich war das schon einigermaßen lecker, nur völlig saftlos, schwammen ja die Kartoffeln darin… Und dann der Spieß. Auch nicht besser. Der glänzte zwar schön, aber auch hier keinen Tropfen Fleischsaft mehr. Dagegen das Lammkotelett wieder besser, nur schmeckte das Lamm schon arg vor. Das war kein junges Lamm mehr bevor es für immer schweigen musste. Wenigstens hatten die rohen Zwiebeln und das Stück Zitrone Saft. Das war leider ein Reinfall… 2*
Der Hunger trieb‘s enunner… Zum Glück gab es, nachdem es wieder Ewigkeiten dauerte bis die Teller abgeräumt wurden, noch einen Ouzo aufs Haus. Und zur Überraschung kamen mit der Rechnung auch noch sechs „Teilchen“. Süße Kalorienbomben. Keine Ahnung was das war, oder wie die heißen. Auf Nachfrage konnte man mir keine gescheite Übersetzung geben. Aber lecker war das schon. Außen der Teig wohl mit viel Grieß, und war sehr saftig. Das innere bestand zum Großteil aus gemahlenen Nüssen, Kokos und Zimt. War somit noch ein einigermaßen versöhnlicher Abschluss. Eine Verabschiedung gab es nicht wirklich. Dafür hatten die beiden Frauen im Service zu viel zu tun.
Fazit:
So schnell nicht wieder. Wie auch? In zwei Wochen sind wir eh weg. Nur noch auf Einladung und unter Zwang ;-)
Das Essen konnte nur zu Beginn gefallen. Mein Hauptgang war so ziemlich komplett daneben, abgesehen vom Gyros. Alles andere tot gebraten. Die Vorspeisenvariation war mehr als in Ordnung. In Summe komme ich trotzdem nicht über 2,5* hinaus. Der Service fand nur zu Beginn statt, als das Lokal noch leer war. Dann kamen die beiden „Hellenas“ ins Schwimmen und waren nur noch ab und zu an unserem Tisch. Immerhin wurde dann vorbildlich agiert. Aber auch hier nicht mehr als 2,5* Das Ambiente passt meiner Meinung nach nicht ganz zu einem Griechen. Ich brauche jetzt nicht die ganzen Figuren und Säulen und weiß der Geier, aber ein wenig authentischer sollte es schon sein. Aber ehrlich. Ich war auch noch nie in einer griechischen Taverne. Vielleicht soll es ja so? 3* An der Sauberkeit gibt es nicht viel zu mäkeln. Es gab keine Auffälligkeiten. Nur auf den Toiletten roch es sehr unangenehm. Hier war wohl kurz zuvor jemand zu „Besuch“ 3,5*
Anhand der Preise in der Karte und dem gebotenen kann ich für das PLV auch nur 3* geben. Auch wenn nicht alles wunderbar war, zu den Preisen noch angemessen. Trotzdem Schade ums Geld. Auch wenn es das des Schwiegervaters war. Und der war mit seinem Fischteller einigermaßen zufrieden.
2 – kaum wieder
(1 – sicher nicht wieder, 2 – kaum wieder, 3 – wenn es sich ergibt wieder, 4 – gerne wieder, 5 – unbedingt wieder - nach "Küchenreise")
Taverne Naxos
Mein Schwiegervater steht auf griechische Lokale. Und so verwundert es auch nicht, dass er immer noch auf der Suche nach einem ordentlichen Vertreter in Deutschland auf der Suche ist, nachdem der von der Familie angehimmelte Hellene in Bad Sobernheim schon vor Jahren dicht gemacht hat.
Auf mich will man nicht hören, aber die Geschmäcker sind ja zum Glück verschieden.
Dennoch nahmen Fräulein und meine Wenigkeit gerne die Einladung ihrer Eltern an und trafen uns zusammen mit Schwager und seiner... mehr lesen
2.0 stars -
"„und wieder ein Grieche bei dem weniger mehr wäre…“" NoluxTaverne Naxos
Mein Schwiegervater steht auf griechische Lokale. Und so verwundert es auch nicht, dass er immer noch auf der Suche nach einem ordentlichen Vertreter in Deutschland auf der Suche ist, nachdem der von der Familie angehimmelte Hellene in Bad Sobernheim schon vor Jahren dicht gemacht hat.
Auf mich will man nicht hören, aber die Geschmäcker sind ja zum Glück verschieden.
Dennoch nahmen Fräulein und meine Wenigkeit gerne die Einladung ihrer Eltern an und trafen uns zusammen mit Schwager und seiner
Ein musikalisches Großereignis (in meinen Augen) einer meiner allerliebsten Musikbands fand an diesem sonnigen, herrlichen Frühlingssonntag in der saarländischen Landeshauptstadt ein. Obwohl das Wetter und die strahlende Sonne so gar nicht zum abendlichen Musikprogramm passen sollten… Das nennt man wohl Ironie.
Nix desto trotz hatten wir schon bei Zeiten auf den Weg gemacht um über A63 und A6 und kleineren Umwegen in Richtung Saarbrücker Schloss gemacht um dort unterhalb nahe zur Saar kostenfrei zu parken. Ein paar Meter über die Brücke und vorbei am Staatstheater schon ist man auf dem St. Johanner Markt, dem Lebensmittelpunkt der Stadt. Bis unser ausgewähltes Speiseziel öffnen würde, blieb noch genügend Zeit nach der Konzert Location zu suchen und ein wenig durch die Stadt und an der Saar zu schlendern.
Pünktlich um 17:30 standen wir zwei vor dem Eingang des Stiefelbräu. Rechts und links davon standen kurze Biertischgarnituren. Wie wir drinnen mitbekamen wurde an diesem Sonntag dort aber nicht bedient. Bier holen und sich raussetzen war aber möglich… Das Stiefelbräu gehört wie das Gasthaus zum Stiefel zu Der Stiefel Gastronomie GmbH. Das Gasthaus ist mehr ein Restaruant im eigentlichen Sinne, das Stiefelbräu ein typisches Brauhaus mit regional-bodenständig geprägter Küche. Genau das Richtige für den bevorstehenden Abend.
Wir betreten also das Wirtshaus über eine Stufe und stehen erst mal vor einem schweren schwarzen Vorhang. Den zur Seite bewegt, orientierten wir uns erst mal nach rechts zur Schanktheke. Niemand zu sehen. Nach rechts geguckt - auch niemand. Nur ein paar Gäste die kurz vor uns rein sind und ebenfalls nach einem freien Platz suchen. Also warten und umgucken. Hell ist es hier. Die Wände und Decken weiß gestrichen, im linken Teil, indem auch zwei Sudkessel stehen, tauchen an den Wänden auch ein paar Bruchsteine auf, was aber wohl nichts mit dem Namen des hier gebrauten und im Ausschank befindlichen Bier der Brauerei Bruch zu tun hat ;-)
Die Tische sind einfach gehalten, blanke, helle Holzplatten, je Tisch nicht mehr Platz wie für zwei Personen, an denen dennoch gerne mal vier Stühle gestellt werden. Die sind ebenfalls sehr rustikal, aber aus dunklem Holz ohne Polster. Dennoch bequem. Im Sudhaus gibt es auch noch Hochtische mit Barhockern. Von hier hat man einen guten Blick in die offene Küche. Im oberen Teil, erreichbar über eine Treppe (wo es auch zu den Toiletten geht) finden auch noch etwa zwanzig Leute Platz. Dort war alles reserviert. Unten nur ein Paar, zu erkennen daran, dass bereits mit roten Papierservietten, Besteck und Gläsern eingedeckt ist.
Da kommt auch endlich eine Dame (wohl kurz vorm Rentenalter) zum Vorschein. Sie wünscht uns erst mal einen schönen Sonntag. Auf meine Frage hin ob wir uns hier setzen dürfen, musste eine Handbewegung als Erlaubnis genügen. Wir setzen uns also. Innerhalb kürzester Zeit füllt sich der Gastraum zusehends. Viele Gäste müssen wieder weggeschickt werden. Ebenso Pärchen wie große Touristengruppen die auf Englisch nach einem Platz für zehn suchen. Auch Franzosen verirrten sich herein. Mussten aber auch wieder gehen. Ganz dreist fand ich den Herren, der für den Abend einen Tisch reservieren wollte und abgewiesen wurde. Und ich glaube, eine halbe Stunde später stand derselbe Mann wieder an der Theke um bei der zweiten Bedienung nach einem Tisch zu fragen… Leute gibt’s…
Nun gut. Wir sitzen und schauen in die Karten, die bereits auf dem Tisch standen. Doch nur in einer (meiner) waren auch die Empfehlungen vorhanden. Ich hatte vorab im Internet schon mal nachgeguckt ob es die Karte so noch gibt, wie ich sie aus vorherigen Besuchen in Erinnerung hatte. Und zum größten Teil war dem auch so. Allein Fräulein vermisste den von ihr gerne gegessenen Brauhaussalat. Dieser ist wohl dem Vitalsalat gewichen?
Die Karte an sich ist pfiffig aufgemacht. Angeboten wird typische saarländische Küche, welche teils sehr deftig ist. Allein den Dibbelappes habe ich vermisst. Ansonsten alles was das Herz des „Saarfranzos“ begehrt. Diverse Salate (grüne, aber auch Schnitzelsalat und Wurstsalat, zwei Suppen, und natürlich die typischen Kartoffelgerichte wie Hoorische, Gefillde oder Brat- und Ofenkartoffeln. Unter typischer Brauhausküche finden sich dann auch Fleischgerichte wie Schnitzel, Rumpsteak, Sauerbratenroulade oder Haxe. Fehlen darf aber nicht des Saarländers liebste die Wurst, der Lyoner Ring. Angeboten als „Saarschleife“. Fisch gibt es nur in Form einer gegrillten Lachsscheibe mit Salat. Auch ein vegetarisches Chili sin Carne habe ich gesehen. Süßes gibt es zum Nachtisch natürlich auch.
Ein Wort zum Bier. Zwei Sorten sind ständig im Ausschank. Ein Helles, ein Dunkles. Dazu diverse Flaschenbiere wie Radler (auch alkoholfrei) und Weizenbier. Weine sind auch wenige zu kriegen, mir nicht näher bekannt, einige Elsässer Gewächse, von der Mosel und wohl auch aus der Pfalz. Dann bestellen wir mal Getränke. Für mich erst mal ein Helles (0,4/ 3,60€) und für Fräulein eine Cola light (0,2 / 2,10€). Beides kommt schnell an den Tisch, das Cola Fläschchen wird am Tisch geöffnet und zur Hälfte in das Glas geschenkt.
Zumindest zu Beginn ist unsere Kellnerin noch fix. Später, als es mehr wurde mit den Gästen, hatte sie doch einiges zu tun. Unterstützt wurde sie von einem großen, kräftigen Herren, der die Getränke nach oben servierte und einer jungen Dame, die dem Anschein nach nur Aushilfe oder Neu war. Es gab wohl auch eine größere Gesellschaft im oben befindlichen Stiefelsaal. Dort hatte vor etwas mehr als zehn Jahren mein Schwiegervater seinen 50sten gefeiert. Jedenfalls gingen einige Tabletts voll Bier nach oben.
Jedenfalls machte die Chefin im Service ihre Arbeit so gut es ging, blieb dabei immer freundlich, aber auch direkt, beherzt und schlagfertig. So kam sie dann auch um die Speisewünsche aufzunehmen. Es dauerte auch nicht lange, da stand das erste Essen vor mir.
Grüner Löwenzahn (klein, 6,80€)
mit Crôutons und Ei garniert, im lauwarmen Kartoffel-Speck-Dressing
Den gab es so auf der Seite mit den Empfehlungen. Wollte ich immer schon mal essen. Hier auch liebevoll „Bettsaicher“ genannt. (Mal sehen, wer hier eine Assoziation findet ;-)) Traditionell ein typisches Frühlingsgericht in ebenso klassischer Anrichte. Der Salat war reichlich vorhanden, gut geputzt und mundgerecht zerteilt. Geschmacklich etwas intensiver wie Endiviensalat, aber noch nicht so stark wie Rauke. Das lauwarme Kartoffel-Speck-Dressing war hervorragend. Sehr lecker. Gut abgeschmeckt. Das gekochte Ei war nicht mehr und nicht weniger. Ist auch keine große Kunst. Nur die Croutons fanden nicht meine Zustimmung. Das waren keine in Fett ausgebratenen Brotwürfel. Mehr hatte ich den Verdacht, dass hier einfach altes, getrocknetes Brot verwendet wurde. Ach ja, zwei halbe Kirschtomaten lagen da auch noch (was macht eigentlich Peter3?)
Ich gebe dem Gericht gerne 4*, war es eine leckere neue Erfahrung und bis auf die Croutons auch gut umgesetzt!
Fräulein musste mir zugucken, ebenso die Frau am Nachbartisch, die eh die ganze Zeit neidisch rüber blickte. Und erst als ich ein Foto von den Gerichten machte… Zum Glück bekam sie auch bald zu essen. Wir dann auch, zuvor bestellten wir noch Getränke nach. Diesmal ein kleines Dunkles (0,2/1,90€), Fräulein noch eine Cola light und einen Elsässer Riesling trocken (0,2 / 2,90€). Der war gar nicht mal so schlecht, mir nur zu säurearm. Ansonsten Sortentypisch im Geschmack.
Die Biere naturgemäß völlig unterschiedlich. Das Helle süffig, spritzig, leicht herb, lief runter wie Öl. Das Dunkle etwas kräftiger, malzig und auch etwas schwerer. Mein Favorit hier das Helle. Doch nun zum Essen.
Saarbrücker Wurstsalat mit Bratkartoffeln (10,50€)
Ein Berg von fein geschnittener Lyonerwurst, angemacht mit roten Zwiebeln und einem Essig-Öl-Gemisch, ein paar Gürkchen. Etwas Salz und Pfeffer hätte es für meinen Geschmack mehr haben können. Ebenso bei den Bratkartoffeln. Rein optisch durchaus akzeptabel. Etwas ausgelassener Speck peppte die doch etwas faden Kartoffeln auf. Also noch Luft nach oben. 3*
Ein Gefillder (8,50€) „das saarländische Nationalgericht: Kartoffelklöße mit einer würzigen Hackfleisch-Leberwurstfüllung,
dazu reichen wir Specksauce und Sauerkraut“
Zur Info, zwei hätten 10,80€ gekostet. Hab ich mich darauf gefreut. Und enttäuscht wurde ich nicht. So einen fluffigen Klos hatte ich lange nicht mehr. Zubereitet werden die zum größten Teil aus rohen, geriebenen Kartoffeln, ein Teil besteht aus gekochten. Gefüllt mit diversen Leckereien, hier eben die Variante mit Hackfleisch-Leberwurstfüllung. Ganz kloßes Kino. Ich sag mal; einfache leckere Küche, obwohl es gar nicht einfach ist, so einen Klos so hinzubekommen. Richtig gut gegart, schön durch, saftig und kartoffelig! Die Specksauce auch sehr würzig, etwas zu dick abgebunden für meine Geschmack. Und zum Glück kein Maggie zu schmecken ;-) Und dann noch das Sauerkraut. Das wurde wohl lange gekocht, war sämig und äußerst wohlschmeckend. Immer wieder musste ich mich durch feindliche Gabelattacken meiner Gegenüber erwehren. Gelang mir nicht immer…. Gerne gebe ich hier 4,5* Das war Regionalküche wie man sie sich wünscht!
Danach war ich gut gesättigt. Musste ich meinem Fräulein noch den Teller leer essen, nach einem Schnaps war mir trotzdem nicht. Während sich aber mein Fräulein einen Espresso (2€) genehmigte. Es dauerte dann eine gewisse Zeit, bis man uns die leeren Teller abräumte und wir die Rechnung ordern konnten. Das Bezahlen ging problemlos von Statten. Kurz bevor wir dann gingen stand noch ein Besuch auf den Örtlichkeiten auf dem Plan. Und die sind so das Einzige was ich kritisieren muss. In die Jahre gekommen, roch es nicht wirklich angenehm. Eher wie nach einem Abend mit tausend Gästen in einer Konzerthalle. Oder entfernt auch wie auf einem Bahnhofsklo. Ich hatte das hier etwas anders in Erinnerung. Aber Hauptsache der Gummiautomat hängt nach wie vor dort…
Fazit:
Wir gehen gerne in den Stiefel! Und gerne auch wieder öfter. Vor Jahren sind wir immer am ersten Adventsamstag dort eingekehrt, mittlerweile dürfen/müssen wir zum Italiener. Daher waren wir froh mal wieder hier zu sein. Das Ambiente kann man als rustikal bezeichnen, typisch für ein Brauhaus möchte ich sagen. Sehr authentisch, an der Theke, an der man auch Platz nehmen kann, und die aus roten Ziegeln gemauert ist gibt es sogar noch je Stuhl einen Haken unter der Platte um den Schirm oder die Handtasche aufzuhängen. Witzige Idee. Runterherum selbst hängen viele Bilder die den Alltag im Brauereileben zeigen, zum Teil aus Vorkriegszeiten. Die Beleuchtung von den Wänden ist indirekt, die großen Fenster lassen genug Licht hinein. 4,5*
Der Service bei unserem Besuch hatte gut zu tun. Aber hier macht man seinen Job mit Spaß an der Arbeit und das spürt man auch als Gast. Gern e mehr als 3,5*, nur waren die Wartezeiten hinten raus einfach zu lang. Da sollte man Sonntagsabends mehr Servicekräfte einstellen. An der Sauberkeit gab es nicht viel zu bemängeln, abgesehen vom Zustand der Toiletten. Es war zwar nicht dreckig oder in irgendeiner Art klebrig, aber der Geruch war schon nicht besonders. Mit aller liebe nur 3* Das Essen: Ich fand es durchweg sehr lecker und ansprechend. Hier und da etwas mehr Mut beim Würzen. Schön, dass hier den regionalen Wünschen entsprochen wird. Jederzeit so wieder! 4* Das PLV ist daher auch mehr als ordentlich, dass die Bierpreise hier etwas über dem Durchschnitt liegen, ist wohl der Tatsache geschuldet, dass in kleinen Mengen für den Eigenbedarf produziert wird…4,5*
Wir kommen auf jeden Fall sehr gerne wieder. Klare Empfehlung!
4,5 – wenn es sich ergibt, unbedingt wieder
(1 – sicher nicht wieder, 2 – kaum wieder, 3 – wenn es sich ergibt wieder, 4 – gerne wieder, 5 – unbedingt wieder - nach "Kuechenreise")
Stiefelbräu
Ein musikalisches Großereignis (in meinen Augen) einer meiner allerliebsten Musikbands fand an diesem sonnigen, herrlichen Frühlingssonntag in der saarländischen Landeshauptstadt ein. Obwohl das Wetter und die strahlende Sonne so gar nicht zum abendlichen Musikprogramm passen sollten… Das nennt man wohl Ironie.
Nix desto trotz hatten wir schon bei Zeiten auf den Weg gemacht um über A63 und A6 und kleineren Umwegen in Richtung Saarbrücker Schloss gemacht um dort unterhalb nahe zur Saar kostenfrei zu parken. Ein paar Meter über die Brücke... mehr lesen
4.5 stars -
"Authentisch regionale Küche im Herzen Saarbrückens mit lecker Bier im gemütlichen Ambiente" NoluxStiefelbräu
Ein musikalisches Großereignis (in meinen Augen) einer meiner allerliebsten Musikbands fand an diesem sonnigen, herrlichen Frühlingssonntag in der saarländischen Landeshauptstadt ein. Obwohl das Wetter und die strahlende Sonne so gar nicht zum abendlichen Musikprogramm passen sollten… Das nennt man wohl Ironie.
Nix desto trotz hatten wir schon bei Zeiten auf den Weg gemacht um über A63 und A6 und kleineren Umwegen in Richtung Saarbrücker Schloss gemacht um dort unterhalb nahe zur Saar kostenfrei zu parken. Ein paar Meter über die Brücke
Und dann war es wieder soweit. Dank einer Einladung meines Vaters trafen wir uns zu viert seit langer Zeit mal wieder im Odysseus Bad Kreuznach. Es gibt noch ein paar andere Griechen in der Stadt, aber dieser ist unserer Meinung nach der mit dem besten Essen. Ich habe vor gut anderthalb Jahren schon einmal eine Kritik hier hochgeladen, war diese aber noch eine Übernahme von einem anderen Bewertungsportal. Also Zeit für ein Update, Teile der ersten Bewertung habe ich (ohne sie zu zitieren) hier einfach mitreingenommen, ich muss das Rad ja nicht neu erfinden… ;-)
Das Odysseus befindet sich in einer großen Gaststätte, die parallel immer noch den Namen „Zur Pfeffermiehl“ trägt. Das war zuvor ein Lokal mit gut bürgerlicher Küche. Dem Griechen wurde der Platz im ehemaligen Restaurant zu klein, auch war man in der ehemaligen Lage schwer zu erreichen. Man kann also sagen, der Chef des Hauses hat einen guten Fang gemacht mit diesem Objekt. Parken kann man in 150 Metern Nähe auf einem öffentlichen Parkplatz, der in der Regel schon voll ist, nur an diesem Abend, 18:00 Uhr gerade mal zu einem Viertel. Auch muss man nach 18 Uhr nicht mehr dafür zahlen.
Wir liefen also die paar Meter, und am Eingang, erreichbar über eine schon große Treppe (ca. 16 Stufen) standen schon erwartungsvoll zwei weibliche Servicekräfte und dahinter der Juniorchef. Wir hatten uns etwas verspätet, da das Möbelkaufen für unser neu erworbenes Eigenheim etwas länger dauerte. Wir wussten aber wo unsere Gastgeber saßen, da sie uns schon zuwinkten als man uns durch das Fenster nach draußen sah. Also ohne große Worte vorbei am Service um herzlich von meinem Vater und seiner Frau in Empfang genommen zu werden. Beide hatten schon etwas zu trinken…. Wir setzen uns dann dazu und bekamen alsbald die Speisekarte gereicht. Unser Tisch hatte keine Tischdecke, nur ein dunkler Läufer zierte die blanke Tischplatte. Eine Kerze war schon entzündet worden. Bestecke und Papierservietten mit Griechisch Kurs lagen ebenfalls schon bereit. Ebenso eine kleine Menage mit Salz und irgendeinem grauen Pulver und daneben Zahnstocher. Natürlich sehr wichtig in griechischen Fleischtempeln…
Das Innere des Lokals ist mit hellem Holz versehen, die Tische und Stühle etwas dunkler. Die Decke ebenso mit Holz verkleidet. An den Wänden hängen Bilder mit griechischen Motiven die entweder Landschaften oder Sagen zeigen. Hier und da ein paar Skulpturen der hellenischen Mythologie. Fensterbänke sind staubfrei, die Fenster selbst hätten aber mal eine Reinigung nötig. Ebenso finden sich noch Spuren von Spider-Man in den Ecken der Decken. Wie leider auch beim letzten Mahl…
Während wir uns noch durch die riesige Speisekarten kämpften (obwohl die meisten schon wussten was sie bestellen werden), kam unsere hübsche Bedienung und fragte uns nach Getränken. Fünf Minuten später standen dann auch für den ersten Durst mein kleines Pils und Fräuleins leichte Cola vor uns. Später zum Essen wünschte ich eine trockenen, kräftigen Rotwein, worauf hin mir ein Naoussa empfohlen wurde. Ich sag mal so. Der woar net schlecht…
Die Karte so, wie man sie erwartet. Zig kalte und warme Vorspeisen, zwei Seiten mit Grillplatten, Ofen- und Pfannengerichte vom Huhn/Pute, Schwein, Rind und Lamm. Dazu ein paar Fischgerichte und Süßkram. An Weinen gibt es nur griechische, „wofür das Land ja berühmt ist“ (steht so auf der Serviette…) Vorweg gibt es hier immer einen Ouzo, diesmal nicht so kalt wie gerne gewünscht. Während sich das Lokal etwas füllte gaben wir unsere Bestellung bei unserer Kellnerin auf. Die Vorspeisen ließen dann etwas auf sich warten, dann ging es aber recht flott… Fräulein wählte zum hundertsten Mal…
Champignons überbacken
Gefüllt mit Zwiebeln, Peperoni und Tomaten wurden die vier großen Pilze in einer Auflaufform mit reichlich(Mozarella?)-Käse überbacken und recht heiß serviert. Ich finde das Gericht ganz okay, meine bessere Hälfte liebt es. Die Pilze ordentlich, der Käse würzig, die Füllung gut abgeschmeckt. Womöglich wurde noch etwas Weißwein angegossen. Die Brühe hatte eine gewisse Säure. Es hat geschmeckt. (3,5*) (ist der exakte Wortlaut meiner vorherigen Bewertung, aber sie trifft auch 18 Monate später genauso zu!)
Gegrillte Peperoni
Wählte ich mir aus. Mal wieder. Ich finde gerade bei den riesigen Portionen der Griechen und Balkanesen ist das eine Vorspeise die nicht allzu weh tut und nicht pappsatt macht. Es waren etwa 15 unterschiedlich große grüne Peperonies mit einer gesunden Schärfe. Grillspuren waren zu erkennen, ein paar rohe Zwiebeln und geriebener Knoblauch brachten noch mehr Pepp in das Gericht. Das Öl, indem alles schwamm hätte man sich eigentlich sparen können, mit dem gereichten angerösteten Brot war es aber doch ganz lecker… Außerdem milderte es die hinten raus immer stärker werdende Schärfe der kleinen Schoten. 3,5*
Unsere Begleiter wählten eine Portion Zaziki. Es wurde mal wieder über den grünen Klee gelobt. Ich kann es diesmal nicht beurteilen.
Nach einer kurzen Wartezeit wurden die leeren Teller abgeräumt, um direkt darauf die Beilagensalate zu servieren. Die bestanden wie hier gewohnt aus Eisbergsalat, Krautsalat, eine Peperoni, etwas Tomate und Gurke.Das Dressing wie bei fast jedem Griechen, belanglos aber auch nicht ungenießbar.
Es dauerte auch nicht lange dann kamen die Hauptgänge. Und was orderte mein geliebtes Fräulein???
Frittierte Kalamares
Irgendwie hat sie einen Narren daran gefressen. Ist ja auch nicht schlimm. Ist ja auch was Feines, vorausgesetzt, es ist anständig zubereitet… Hier diese Ringe waren okay. Den Einen den ich probierte war geschmacklich völlig in Ordnung, hatte aber etwas zu viel Biss. Also entweder zu kurz oder einen Moment zu lange im heißen Fett gebadet… Der Reis dazu wurde wohl in einer Gemüsebrühe gegart, versehen mit Karottenstücken und diversen Kräutern. Auch hier gab es nix zu meckern. Aber bei der zu den Ringen servierten „Remoulade“. Sorry. Aber die war nix. Erst mal nicht selbst gemacht, sondern ein zugekauftes Fertigprodukt. Dazu ein säuerliches und stumpf wirkendes. Pahh. So nur 3* für das Gesamtpacket…
Geschmortes Lammfleisch mit dicken Bohnen
Endlich habe ich mir mal geschmortes Lamm beim Griechen bestellt. Dass es eine geschmorte Stelze sein wird konnte ich nicht ahnen, war auch so nicht vermerkt. Machte aber nix. Ich war zufrieden mit dem mir Gebotenem. In einer sehr heißen Auflaufform lag links die Lammstelze, die anderen zwei Drittel machten die dicken Bohnen in Tomatensoße aus. Das Lamm war mürbe aber nicht trocken. Geschmacklich gut, wenn mir auch ein wenig die Röstaromen fehlten. Ich vermute, dass das Beinchen nur mit etwas Würze in die Form kam um im Ofen zu garen. Die Bohnen waren reichlich und typisch im Geschmack. Etwas mehlig aber dennoch mit festem Biss. Die Tomatensoße hatte eine kräftige Würze und harmonierte wunderbar zum Rest. Auch der Rotwein ging nicht unter. Gute 3,5*
Weiterhin gab es an unserem Tisch Pfännchen mit Gyros in Metaxarahm und „Bratkartoffeln“ (Chips), und ein Rumpsteak mit Zwiebeln. Sah alles gut aus, leer gegessen wurde auch, ebenso gelobt.
Für ein Dessert war freilich kein Platz mehr, zwei bestellten noch einen Espresso. Mit der Rechnung gibt es dann noch maleinen hausgemachten Fruchtlikör ohne Alkohol. Leider stimmte der ordentliche Beleg nicht ganz, verirrten sich doch drei Getränke darauf, die nicht an unserer Tisch fanden. Das Missverständnis konnte aber schnell geklärt werden und der zu viel gezahlte Betrag wurde zurück erstattet. (Ich hatte den Fehler erst nach der Bezahlung bemerkt, nachdem ich meinem zahlenden Vater den Beleg mopste…)
Die Verabschiedung erfolgte wie immer äußerst freundlich – man kennt sich mittlerweile…
Fazit:
Hier geht man nicht hin um genüsslich im romantischen Ambiente zu Speisen. Hier geht man aus einem einzigen Zweck hin, um reichlich zu essen. Man wird gut satt, in der Regel schmeckt es auch ordentlich, mehr als 3,5* mag ich für das Essen aber nicht vergeben. Hier wird keine hohe Kochkunst geboten. Das Ambiente möchte ich als rustikal bezeichnen, an griechische Tavernen oder Urlaub erinnert hier wenig. Der sommerlich geöffnete Hof könnte auch liebevoller gestaltet sein. 3* Abgesehen von den „stumpfen“ Fenstern und den paar Spinnweben ist es ordentlich. Der Boden der Toiletten klebt etwas, ist aber nicht dreckig, schlecht riechen tut es auch nicht. Ist aber schon etwas in die Jahre gekommen. Sauberkeit 3,5*
Der Service… freundlich sind sie. Keine Frage. Überaus nett und zuvorkommend und eigentlich auch fix, doch hin und wieder etwas durcheinander. (siehe die falsch gebuchten Getränke)Der Junior-Chef meint es oft zu gut. Im jugendlichen Leichtsinn albert er hier und da mit den Gästen rum, und ist scheinbar mit jedem per Du. Das muss man tolerieren können. Auch nicht jedermanns Sache, beim Servieren werden einem schon mal das Essen oder die Getränke über den Tisch in die Hand gedrückt. Mehr als 3* sind nicht drin.
Bleibt noch PLV. Angesicht der Portionen und den aufgerufenen Preisen sind 4* gerechtfertigt. Bei etwa mehr Qualität der Speisen und Produkte wären auch 5* drin.
Wir werden trotzdem wieder kommen, da es genügend Lokale dieser Art gibt, in denen das Essen nur halb so gut ist.
Odysseus
Und dann war es wieder soweit. Dank einer Einladung meines Vaters trafen wir uns zu viert seit langer Zeit mal wieder im Odysseus Bad Kreuznach. Es gibt noch ein paar andere Griechen in der Stadt, aber dieser ist unserer Meinung nach der mit dem besten Essen. Ich habe vor gut anderthalb Jahren schon einmal eine Kritik hier hochgeladen, war diese aber noch eine Übernahme von einem anderen Bewertungsportal. Also Zeit für ein Update, Teile der ersten Bewertung habe ich (ohne... mehr lesen
Odysseus
Odysseus€-€€€Restaurant0671 / 27771Hochstr. 25, 55545 Bad Kreuznach
3.0 stars -
"Wie gewohnt. Deutsch-griechische Gerichte die mehr als sättigen." NoluxOdysseus
Und dann war es wieder soweit. Dank einer Einladung meines Vaters trafen wir uns zu viert seit langer Zeit mal wieder im Odysseus Bad Kreuznach. Es gibt noch ein paar andere Griechen in der Stadt, aber dieser ist unserer Meinung nach der mit dem besten Essen. Ich habe vor gut anderthalb Jahren schon einmal eine Kritik hier hochgeladen, war diese aber noch eine Übernahme von einem anderen Bewertungsportal. Also Zeit für ein Update, Teile der ersten Bewertung habe ich (ohne
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Sind die Geschmäcker doch verschieden! Mögen die Fans des Peanuts weiter dort ihren Spaß haben. Ich muss dort nicht mehr so schnell hin...
Ich muss gestehen, dass ich doch schon echt neugierig war dort mal „aufzuschlagen“. Die Berichte meines kleinen Schwagers über Qualität und Portionen ließen doch etwas anständiges Erwarten. Und wie es der Zufall auch will, hatte eben dieser Schwager an diesem Sonntag Geburtstag und wollte uns samt Eltern und seiner Freundin dort hin ausführen. Der Schwiegervater war skeptisch, wäre er doch lieber in die Kupferkanne in Sobernheim oder gar in die Traube im nah gelegenen Meddersheim gezogen... Doch dem Geburtstagskind war nach Rumpsteak zu bezahlbaren Tarifen. Da half alles nix. Und außerdem, wenn man schon eingeladen wird....
Zu seinem Glück bekam er auch noch vorab wider Erwarten einen Tisch reserviert (10 Stunden vorher angerufen und alte Beziehungen spielen lassen).
Wir trafen dann Punkt 18 Uhr, jedes Paar individuell, vor dem Lokal ein. Parkplätze gibt es auf dem Rewe Parkplatz in unmittelbarer Nähe.
Also rein in die (gute?) Stube. Es war schon recht voll. Und laut... Das junge Fräulein im Service brachte uns an den reservierten Tisch. Wir nahmen dort Platz und bekamen auch gleich die Karten. Und natürlich wurden wir auch gleich nach den Getränken gefragt. Ich hab mir dann mal bewusst Zeit gelassen und extra langsam die Karte nach dem Weinangebot durchforstet. Die meisten wollten eh ein (Weizen-) Bier. Ich dann letztendlich auch, die Weine sagten mir nicht zu. Die paar italienischen waren mir zu beliebig, die paar deutschen nicht näher beschrieben. Also ein Bitburger Pils (0,5l / 3,50€). Das war dann auch schon fast das Beste an diesem Abend. Schade...
Die Karte sehr reichhaltig. 12 diverse Vorspeisen (gebackener Fetakäse, Caprese, div. Pizzabrote und Bruschetta, div. Portionen gebackene Calamari), sechs Salate, 14 Schnitzelvarianten (paniert und unpaniert), vier Rumpsteak Gerichte und sieben „Spezialitäten des Hauses“ (Diverse Gemischtwaren Teller mit Salat und Fleisch, Grillteller...). Als italienische Speisen werden vier Pastasoßen angeboten, kombinierbar mit vier verschiedenen Nudelvarianten und zwei überbackene Geschichten. Zum Schluss noch 25 Pizzen. Leider habe ich keine dort gesehen, ich hätte mir wohl bei Gefallen eine bestellt. Also eigentlich für jeden etwas dabei, nur eben kein Fisch (zum Glück?) oder vegetarisches. Selbst die Nudelgerichte haben alle Speck oder Hackfleisch. Obwohl. Es gibt EINEN vegetarischen Teller. Großer gemischter Salat mit Joghurtdressing, Folienkartoffel und Kartoffelcreme.
In meinem Rücken saß einem großen Tisch eine Gesellschaft mit acht Personen, sehr lautstark (klang nach polnisch/russisch) am Essen. Dort konnte man schon sehen, was einem auf den Tellern erwartet. Portionstechnisch schon eine leichte Herausforderung.
Den meisten bei uns am Tisch war ja nach Rumpsteak.
Es folgte der einzige Moment an diesem Abend, der mich beinahe zum Lachen brachte...
Das junge Mädel kam um die Bestellung abzufragen. Wir waren uns im Vorfeld einig, als gemeinsame Vorspeisen sollte es das „Viererlei“ sein. Das ganze dreimal, zu je 4,90€. Dann wünschten sich der Gastgeber und sein Vater das Rumpsteak – „die gibt’s heute nicht mehr...“ Ich musste mir so das Lachen verkneifen. Nur wegen dem Stück Kuh sind wir dort eingekehrt und jetzt stand der Abend kulinarisch auf der Kippe... Es wurden diverse Szenarien durchgegangen. Die „Bedienung“ durfte erst mal wieder abtanzen.
Sollten wir auch gehen, oder wagen wir den Versuch? Letztendlich blieben wir dann, jeder wurde fündig und gab seine Bestellung auf. Kurz darauf kamen die Getränke. Alles wie gewünscht.
Nach dem ersten Anstoßen und nem großen Schluck aus dem Bierkrug viel mir auf, das es immer voller wurde. Und auch der Chef des Hauses schaltete sich im Service mit ein. Der brachte mit seiner Schlagfertigkeit und Sprüchen noch mehr Leben in den engen Raum. Überhaupt der Raum... Ein Museum.
Ambiente II
Überall steht Nippes und Kram. An der Decke Ventilatoren, der die umherfliegenden Mücken im Raum gleichmäßig verteilte, diverse Blechschilder italienischer Herkunft, künstliche Blumen, Korbflaschen, allerlei Figuren und weiß der Geier was noch alles. Kurioserweise sah es trotzdem gepflegt und sauber aus. Keine Spinnenweben oder Staubwolken. Ich war erstaunt. Eigentlich ein schöner gemütlicher Raum, offene Holzbalken und Mauerwerk als Raumteiler, hier und da in der Wand offen verputzt. Wenn da der ganze Plunder nicht wäre könnte man sich echt wohlfühlen. Und was der künstliche Baum in der Mitte sollte.... Man weiß es nicht. Immerhin gab es echte Blumen am Tisch, welche in der Vase ihr Dasein fristeten. Die Tische waren schlicht.
Tischdeko
Blanke Holztische, dazu grün-weiß karierte Tischläufer, Salzstreuer und Pfeffermühle! Das Besteck wurde mit den Servietten erst nach der Bestellung auf einem Teller serviert. Dann kam auch schon die gewünschte Vorspeise.
Viererlei (4,90€)
Die Anrichte pfiffig und schon eine Überlegung wert es zu Hause nach zu basteln. Auf einem runden Holz, versehen mit eingefrästen Löchern für die vier Gläschen mit dem „Viererlei“.
Dazu serviert wurden zwei Sorten Brot, beide in Ordnung, für das Geld eine durchaus ordentliche Vorspeise und wäre, wenn ich es doch noch mal hier her packen sollte meine erste und einzige Wahl. 3,5*
Das erste Bier war leer, wir waren alle noch guter Laune, der Lärm im Gastraum wurde auch weniger, die Hauptfütterungszeit hatte eingesetzt. Doch ein weiteres Bier musste her. Das Mädel das den Service machen sollte war ja schon physisch anwesend, lief auch ein paar mal an unserem Tisch vorbei. Aber auf die Idee zu kommen mal abzuräumen, nach zu fragen ob alles in Ordnung ist oder Wünsche bestehen kam das junge Ding nicht. Also hat sich mein Schwager selbst bemerkbar gemacht und ein weiteres Weizen bestellt. Das noch weitere an unserem Tisch Durst hatten interessierte sie nicht. Ich hab schon mit dem Gedanken gespielt sie erst mal laufen zu lassen und dann zu bestellen wenn sie das Weizen gebracht hat, doch dann „pfiff“ ich sie zurück und konnte mein zweites Bit bestellen. Manchmal bin ich auch nett...
Die leeren Vorspeisen nahm sie dennoch nicht mit... Zuerst wurden natürlich die Hauptspeisen serviert. Die Teller wurden dann der Einfachheit halber quer über den Tisch gereicht und in unsere Hände gedrückt – diesmal auch mit einem Hinweis, die Teller seien doch sehr heiß. Selbst der Chef musste dann helfen und bemerkte erstaunlicherweise die noch nicht abgeräumten Reste der Vorspeisen. Zumindest er erbarmte sich und räumte ab. Ich hätte sie auch mit nach Hause genommen. Die Arbeit hätte ich mir dann gespart ;-) Die Essen kamen leider nicht alle gleichzeitig, erst im Abstand von gut drei Minuten. Gut das die gusseisernen Pfannen so heiß waren. Da wurde nix kalt.
Walking Teller (14€)
Walking Teller
Fräulein wollte sich wohl was gutes tun, versprach der Walking Teller leichte Kost. Großer gemischter Salat mit Joghurtdressing und zwei gegrillten Hähnchenbrustfilets sowie Folienkartoffel mit Kartoffelcreme und Kräuterbutter. Eine große Portion. Selbst mit nur einem bestellten Filet (aber glaubt nicht, dass das am Preis etwas geändert hat..) Ein großer quadratischer Teller, quer drapiert der gemischte Salat bestehend aus Eisberg und Kopfsalat, Gurkenscheiben und Tomatenachtel. Dazu schwarze Oliven und Möhrenraspel aus dem Glas und Paprikastreifen. Die Ofenkartoffel (oh Wunder, nicht in der Alufolie serviert – verdient eigentlich einen extra Stern) war perfekt gegart und die „Kartoffelcreme“ entpuppte sich als einfacher Kräuterquark. Einfach aber gut. Das Hähnchen ein bisschen zu weit gegart und dem Anschein nach leider TK Ware aus der Großraumtüte. (kenne ich noch aus frühzeitigen, kulinarischen Erstversuchen :-)) Im Großen und Ganzen kann man bei dem Gericht nicht viel Meckern, wenn man keine hohen Ansprüche hat. Mir war das Gebotene einfach zu wenig und dazu zu teuer. Gerade noch „okay“ - 3*
Rahm-Champignon-Schnitzel – paniert (14,50€)
Rahm Champignon Schnitzel (kann man so machen...)
Ich hätte es wissen müssen! Das gute Vorweg. Hier werden die Schnitzel dem Anschein nach selbst geschnitten, paniert und in der Pfanne gebacken. Solo konnte das 300 Gramm Schwein auch fast überzeugen. Die Würzung war in Ordnung, gebacken war es auch anständig und nicht fettig. Vielleicht etwas dick aber es war durchgebraten und noch saftig. Hier und da eine Sehne im Fleisch, aber verkraftbar. Was gar nicht ging war die Rahm-Champignon-Soße! So was hab ich noch nicht erlebt. Ich wundere mich ja immer über die Gesichter und Aussagen diverser TV-Köche, Genussexperten und Tester und deren Urteile. Ich konnte das erste mal mitfühlen. Das war keine Soße, das war eine Frechheit. Sahne warmgemacht irgendein Pulver eingerührt, aber so wenig, das man es nur erahnen konnte, dazu ein paar Pilze rein geworfen, wohl aus dem Glas, letzte Wahl... Ging überhaupt nicht. Ich konnte es nicht essen. Hab dann das gesamte Pappzeugs runter gekratzt und das Schnitzel dann pur gegessen. Schade um die schöne Panierung. Natürlich war das kulinarische Verbrechen ja schön auf dem Schnitzel verteilt. (aber das ist ein anderes Thema)
Tja, kann man so machen. Aber dann ist es halt Ka....
Die Pommes dazu waren jetzt nicht der totale Reinfall, da kann man eigentlich auch nicht viel falsch machen, wenn man ein einigermaßen vernünftiges Produkt einkauft. Ich hab auch nicht wirklich High End Fritten erwartet. Ich bin eh nicht der große Pommes Fan...
Der Salat war leider auch nicht wirklich besser. Eisberg und (immerhin) Kopfsalat gemischt, dazu Sellerie und Karotten aus dem Glas, inkl. der fiesen Säurenote. Immerhin frische Gurkenscheiben und Tomatenachtel. Über das Dressing schweigen wir mal. Alles in Allem 1,5* Das war nix!!!
Ich war bedient. Nur nicht vom Service. Abräumen dauerte im Anschluss bald zwanzig Minuten. Mit dem Bier war ich dann sparsam, um bis zum Ende nicht auf dem trockenen zu sitzen. Zum Glück musste ich das alles nicht zahlen. Für sechs Personen musste Junior dann um die 140 € hinlegen. Plus Trinkgeld. Wie schon erwähnt, sind die Geschmäcker doch verschieden! Er war zufrieden, der Rest der Truppe war auch einigermaßen zufrieden. Vielleicht hatte ich auch nur Pech, aber die Ansätze und oben geschilderte Mängel deuten auf anderes.
Auf dem zwischenzeitlichen Gang zur Toilette konnte ich einen Blick in die Küche werfen. Sah erst mal sauber und aufgeräumt aus, auch hab ich keine Eimer und Flaschen gesehen (zumindest keine aus Glas oder Kunststoff), die drei Damen vom Grill sahen aber sehr nach Hobby-Hausfrauen-Küche aus. Na ja.Ich hab's überlebt.
Fazit:
Ein kulinarisches Erlebnis das ich so schnell nicht wieder brauche.
Was es nicht alles gibt. Da liest man Bewertungen im Netz über lecker Essen, riesige Portionen und gemütliches Beisammensein. Nun, Zwei Punkte könnten stimmen. Die Portionen sind riesig, mit den richtigen Leuten und bei dem ein oder anderen Bier kann es auch gemütlich werden. Aber lecker Essen geht für mich anders. Wie hat „kgsbus“ zuletzt geschrieben: „Kochen können kann daher unglücklich machen ..“ Stimmt. Oft schwierig essen zu gehen, wenn man so kritisch ist und es oft besser hinbekommt. Auch bezeichnend, dass die „guten“ Speisen hier zugekauft waren. (Siehe Vorspeise) Mein Essen war keine Sekunde sein Geld wert. Erschreckend, dass es gerade hier auf dem Land doch noch so viele Menschen gibt, die mit solchen Leistungen zufrieden sind. Ich kann da nur 2* geben! Das hat mit Kochen nichts zu tun. Ich hoffe für das Peanuts, das die Rumpsteaks und die Pizzen wesentlich besser sind!
Service hatten wir an den Abend nicht wirklich. (Gruß nach Ingolstadt) Ich nenne es mal vorbeibringen der bestellten Ware an den Tisch. Da helfen auch nicht alle Albernheiten und Witze des Chefs. Da habe ich an einer Imbissbude mehr „Service“. Auf Grund der Freundlich- und Nettigkeiten 2*
Wie Anfangs deutlich erwähnt kann das Ambiente nicht wirklich bei mir punkten. Dass die Großfamilie am Tisch hinter mir so einen Radau machte, dafür kann das Peanuts nichts. Aber die Einrichtung erschlägt einen. Der Biergarten draußen wäre die bessere Alternative gewesen. Ich lasse Gnade walten. Immerhin war es gepflegt. 3*
Wo wir bei der Sauberkeit wären. Kein Grund zur Kritik. Auch nicht was ich in der Küche gesehen habe. Die Toiletten etwas in die Jahre gekommen, aber durchaus akzeptabel. 3,5*
Dafür muss das PLV dran glauben. Pulver, Glas, Dosen und TK. So stelle ich mir den Inhalt der Vorratskammer vor. So hat's geschmeckt und dafür muss ich mein schwer verdientes Geld nicht ausgeben.
Nein Danke! 2*
Vielleicht kommen wir mal auf eine Pizza vorbei.
2–kaum wieder
(1 – sicher nicht wieder, 2 – kaum wieder, 3 – wenn es sich ergibt wieder, 4 – gerne wieder, 5 – unbedingt wieder - nach "Küchenreise")