Leider auch Gourmand gehe ich mittags regelmäßig allein oder mit Kollegen essen. Abendessen zu zweit waren in der Vergangenheit rar gesät, das wird jetzt nachgeholt! Auf Dienstreisen vertreibe ich mir die Zeit stets mit abendlichen Restaurantbesuchen, möglichst in den Highlights. So war ich auf Restaurantkritik gekommen und hatte den inneren Schweinehund, der zu bequem zum Kritiken schreiben war, überwunden.
Nach etwa 100 Bewertungen hat mich der Verkauf an Yelp ausgebremst, da ich aussagekräftige Kritiken schreiben möchte, für Menschen, die gutes Essen schätzen. In einem Portal, bei dem man auch seine Wertschätzung für die Heiße Hexe an der Tankstelle veröffentlicht, fühle ich mich nicht mehr wohl und suche eine neue Kritikerheimat.
Nachdem mittlerweile (fast) alle geschätzten Kritikerinnen und Kritiker aus dem Verschwundenen Portal hierher gewechselt und ein paar mehr dazu gekommen sind, fühle ich mich wieder wohl. Ein bißchen wie im Stammlokal, man kennt/schätzt/neckt sich, tauscht Neuigkeiten aus... Eben lesen, schlemmen, schreiben.
Leider auch Gourmand gehe ich mittags regelmäßig allein oder mit Kollegen essen. Abendessen zu zweit waren in der Vergangenheit rar gesät, das wird jetzt nachgeholt! Auf Dienstreisen vertreibe ich mir die Zeit stets mit abendlichen Restaurantbesuchen, möglichst in den Highlights. So war ich auf Restaurantkritik gekommen und hatte den inneren... mehr lesen
Bewertungs-Statistik
Insgesamt 288 Bewertungen 362441x gelesen 10162x "Hilfreich" 9120x "Gut geschrieben"
Geschrieben am 27.01.2015 2015-01-27| Aktualisiert am
07.02.2015
Besucht am 20.01.2015
Bei Wartezeiten am Münchner Flughafen war bei mir bisher das Mangostin Airport gesetzt. Da mir aber ausnahmsweise ganz deutlich nach Pizza war, ging ich auf der Empore über der Abflughalle (Terminal 2, Ebene 5 "landseitig", also vor dem Sicherheits-Check) eben ein paar Meter weiter zum italienischen Angebot der Kuffler-Gastrogruppe.
Beide Restaurants gehen ohne Trennung ineinander über, die Bar wird gemeinsam genutzt. Dabei ist das bagutta sehr offen mit breiten Laufwegen. Die niedrigeren Tische sind etwas getrennt, die hohen stehen gefühlt mitten im Raum.
Das Ambiente erinnert sehr an ein Vapiano-Lokal. Viel Holz, auf den Tischen verschiedene Öle, Salz und Pfeffer und Töpfe mit frischen Kräutern.
Allerdings keine Selbstbedienung, sondern mehrere Herren mit einer professionellen Leistung und einer etwas jugendlichen Ansprache, durchaus freundlich, aber eben doch ein wenig Schickimicki-Touch. Etwas häufiger hätte ich mir einen Blick zu mir gewünscht, aber wenn, ging's flott.
Interessant ist der Blick in die durchgehend verglaste Küche, in der der italienische Pizzaiola mit einer Hilfskraft frische Produkte verarbeitet. Lobenswerte Offenheit. An Glaswand stehen mit Filzer auch die Tagesangebote, die die zweisprachige deutsch/italienische Karte mit überraschend vielen Pasta und Pizzavarianten, Salaten, wenigen Desserts und einem bayerischen Frühstück ergänzt. Ganz offensichtlich sind die italienischen München-Touristen eine Zielgruppe des bagutta.
In puncto Sauberkeit nichts zu bemängeln. Es sind die Flughäfen-Toiletten zu nutzen. Auf dieser Ebene aber nur wenige Nutzer außer den Restaurantgästen.
Auf der "Glaswand" stach zum einen die Pizza Berlino mit Currywurst ins Auge, eher nicht. Aber die "weiße" Capesanta wird's, mit Avocadocreme statt Tomatensauce, Mozzarella, Garnelen, Jakobsmuscheln und Ruccola für 14,90€.
Die mittelgroße Pizza kam zügig nach der Bestellung und sehr heiß auf einem weißen Teller. Obwohl es nicht 100% meinen Geschmack traf, war es ein tadelloses, empfehlenswertes Produkt. Der Teig war frisch gebacken, durchweg dünn, aber noch fest genug, um die Achtel einmal längsgefaltet aus der Hand zu essen. Der Rand knusprig, ohne schon keksig zu werden. Leicht gebräunt, aber keine zu dunklen oder gar schwarze Stellen. Avocado und Mozzarella farblich nett, aber beides sehr mild. Die nach einigen Verrenkungen zum Ober erhaltene Pfeffermühle könnte helfen. Gestört hat mich, dass der Belag recht ölig wirkte, ohne so zu schmecken (Avocado?). Die Jakobsmuschel stellte sich (schon erwartet) als etliche Exemplare der kleinen Atlantik-Tiefseemuschel heraus. Aber zart im Fleisch und zwar nicht mit der Süße der St. Jacques, aber durchaus mit Eigengeschmack. Das gilt auch für die Eismeergarnelen. Jeweils die einfache Zutat, aber mit Qualität. Sehr zu loben, dass der für meinen Geschmack zu üppige Ruccola nach dem Backen frisch aufgebracht wurde. Dadurch frisch und auch hier bessere, d. h. zartere Ware ohne bitteren Beigeschmack.
Für 14,90€ kein Schnäppchen, aber sehr angemessen für die Leistung. Getrunken habe ich vor Ort ausnahmsweise nichts. Später in der Lounge einen Grauburgunder, der war for free (Augenwischerei. Natürlich schon mit dem Ticket über-bezahlt...). Und wer von den geneigten Herren Kritikern mal viel Zeit und seine Spendierhosen dabei hat, dem empfehle ich eine Messer-Rasur im Barbershop! ("Der Tag war zu Ende und ich war zufrieden mit mir." Träller...)
Fazit: Wie alle Kuffler-Lokale, in denen ich war, empfehlenswert, wenn man bereit ist, ein bisserl mehr auszugeben. Wegen der etwas geschützteren Tische und dem Blick über die Halle bleibt das Mangostin im Airport meine erste Wahl.
Bei Wartezeiten am Münchner Flughafen war bei mir bisher das Mangostin Airport gesetzt. Da mir aber ausnahmsweise ganz deutlich nach Pizza war, ging ich auf der Empore über der Abflughalle (Terminal 2, Ebene 5 "landseitig", also vor dem Sicherheits-Check) eben ein paar Meter weiter zum italienischen Angebot der Kuffler-Gastrogruppe.
Beide Restaurants gehen ohne Trennung ineinander über, die Bar wird gemeinsam genutzt. Dabei ist das bagutta sehr offen mit breiten Laufwegen. Die niedrigeren Tische sind etwas getrennt, die hohen stehen gefühlt... mehr lesen
4.0 stars -
"Frische Produkte- Frische Preise" DerBorgfelderBei Wartezeiten am Münchner Flughafen war bei mir bisher das Mangostin Airport gesetzt. Da mir aber ausnahmsweise ganz deutlich nach Pizza war, ging ich auf der Empore über der Abflughalle (Terminal 2, Ebene 5 "landseitig", also vor dem Sicherheits-Check) eben ein paar Meter weiter zum italienischen Angebot der Kuffler-Gastrogruppe.
Beide Restaurants gehen ohne Trennung ineinander über, die Bar wird gemeinsam genutzt. Dabei ist das bagutta sehr offen mit breiten Laufwegen. Die niedrigeren Tische sind etwas getrennt, die hohen stehen gefühlt
Die TV-Serie ist recht erfolgreich: Macho-Bulle fällt in den 80ern ins Koma und erwacht im Hier und Jetzt. Aus dem clash of cultures ( Musik! Gleichberechtigung!! Rauchen!!!) bezieht das Konzept seine Komik. Vorbild war die wunderbare BBC-Serie "Life on Mars", in der allerdings umgekehrt der moderne Ermittler sich unversehens im Jahr 1973 wiederfindet. DAS jedenfalls klappt auch in der Gastronomie...
In der Violenstraße hinter braungetönten Scheiben war das La Toscana seit den 1980ern ein gut frequentiertes italienisches Restaurant mittlere Größe und Preisklasse. Es war im Stil der Zeit eingerichtet, also Mahagoniverkleidung, was Theke und Wände Fläche hatten, alle Accessoires in Messing z. B. Kleiderhaken, Strahler, Bootslampen, die Holzstühle bezogen mit bunten Mustern, vornehmlich in rosa, Lila und pink (gleichzeitig) , türkise Auslegeware, Menage aus Plexiglas usw.
Nachdem vor einigen Jahren der gastronomische Todeskuss kam ("Wegen Renovierung geschlossen") stand das Lokal leer.
Vor wenigen Wochen hat Familie di Giacomo das Restaurant als I Tre Re wieder eröffnet. Zeit für eine Überprüfung.
Als ich den Laden betrat, traf mich der Schlag! Nichts, nichts, nichts ist verändert worden. Bis hin zur uralten Speisekarte im Plastikeinband. Auf der Vorderseite den Toscana-Schriftzug mit rotem Tesa (!) überklebt, mit Edding den neuen Namen drauf: Zack, die Bohne! Im Innenteil das Angebot mit schlecht deckendem Tipp-Ex "aktualisiert", reicht doch. Und aus den Lautsprechern eine italienische Radioshow mit Schlagern von ? Klar: Celentano und Al Bano...
Das war schon trashig, zumal alles, was in 30 Jahren angeschlagen, abgeplatzt oder sonst ramponiert wurde, im I Tre Re scheinbar unter Denkmalschutz steht. Dazu passte - leider -, dass es auch nicht sauber war. Die vielen Krümel unter dem Nachbartisch will ich noch durchgehen lassen, die Gäste waren gerade gegangen und ich hätte schön blöd geguckt, wenn jemand sogleich mit dem Staubsauger gelärmt hätte. Aber die Flecken auf den Tischdecken müssen nicht sein!
Auf den Zeitreise-Schock erstmal hinter den Tagesangeboten in Deckung. Auch hier kein unnötiger Schnick-Schnack: Leeres Blatt, Kugelschreiber, sechs bis sieben Klassiker und ein "Dessert alla Rosanna".
O.k., dann Carbonara aus Rome und Saltimbocca, später noch Rosannas Nachtisch geordert. Nur beim doch sehr kursorisch beschriebenen offenen Wein verließ mich der Mut, lieber ein Bier ohne Umdrehungen.
Großes Plus des Ladens sind die Menschen. Egal, ob Patron, fröhlicher Kellner oder der Koch, der als einziger gar nicht 80er mit Piratenkopftuch und schwarzen Gummihandschuhen die Gerichte aufträgt: Alle waren sehr freundlich, gut gelaunt, erkundigten sich mehrfach nach der Zufriedenheit. Meine Bitte nach mezzo-mezzo, also beide Gänge in halben Portionen überraschte, wurde aber verstanden und war auch kein Problem. Trotz teilweise nur weniger Brocken Deutschkenntnisse versuchten alle, etwas Konversation zu machen. So gesehen habe ich mich als Gast und wohl gefühlt. Auch als ich später in der Schließzeit zurück kam, weil ich mein Schlüsselbund auf dem Tisch vergessen hatte, waren alle sehr herzlich zu mir, einschließlich weiterer Familienmitglieder, die inzwischen aufgetaucht waren. Wegen dieses Engagement als Gastgeber werde ich auch wiederkommen.
Das Essen wäre dafür nicht zwingend ein Grund. Zwar nicht schlecht, aber der Eindruck bestätigte sich, dass man hier mit viel Begeisterung und wenig Geld gearbeitet wird.
Vorab zwei Teilchen aus Pizzateig, jeweils zu einem Knoten geschlungen. Das sah nett aus. Nichts dazu, auch kein Olivenöl.
Die Carbonara kam in ganz klassischer römischer Art, wie angekündigt. Penne (nicht frisch) aber exakt gegart mit Recht wenig Ei-Käse-Mischung und dünnen Streifen von Bauchspeck, der kräftig rauchig, aber gar nicht salzig war. Leider war ein knorpeliges Stück darunter. Keine Sahne, kein Kochschinken. Mit etwas Pfeffer aus der auf Wunsch gebrachten Mühle war das schon in Ordnung. Längst aus den Küchen entschwunden geglaubtes getrocknetes Petersilienkonfetti verunstaltete das Gericht. Dafür aber keine Kirschtomaten weit und breit...
Zum Hauptgang wurde Brot nachgereicht. Das Saltimbocca litt unter der einfachen Ware. Hinreichend ausdrucksvoll und reichlich noch die Schinkenscheibe. Das Kalbfleisch sehnig. Salbei vor Hundert Jahren getrocknet ohne Geschmack. Eingelassen in eine Scheibe zähen geschmacksneutralem Kuhmilch-Mozzarella. Überraschend nur die Gemüsebeilage. Neben dem erwartbaren Broccoli fand sich Grünkohl, beides ebenfalls gut gegart und mit wirklich nur ein paar Tropfen Olivenöl. Gut wärs gewesen. Leider wollte der Koch auch "präsentieren" und überzog das Gemüse mit sog. Balsamicocreme aus der Flasche.
Das Dessert entpuppte sich als zwei schmale Streifen Crostata di marmellata mit Aprikose. Aus dem Kühlschrank kommend war das Gebäck saftig durchgezogen, aber natürlich hatte der Mürbeteig weitgehend seine Knusprigkeit verloren. Auch hier künstlerische Ambitionen. Malübungen aus der Schokocreme-Flasche und diese kleinen Flocken kakaohaltiger Fettglasur, die meine Mutter aus dem Karton über die Schwarzwälder streut.
Der Espresso in schmaler, vorgewärmter Tasse war tadellos.
Bier mit 2,5€ und Espresso für 2€ im Normalbereich dieser Klasse. Die kleinen Portionen von Pasta und Carne waren um 1,5€ vom Ausgangspreis 6,5€ bzw. 7,5€ reduziert.
Resümee: Die Truppe im I Tre Re gibt sich große Mühe. Das ist sympathisch. Die Küche scheint authentisch bei schmalem Budget. Ob das auf Dauer reicht, sich gegen die arrivierte italienische Konkurrenz zu behaupten, wird die Zukunft zeigen. Bei meinem Mittagsbesuch waren um 13:45 Uhr noch 6 Tische besetzt.
Die TV-Serie ist recht erfolgreich: Macho-Bulle fällt in den 80ern ins Koma und erwacht im Hier und Jetzt. Aus dem clash of cultures ( Musik! Gleichberechtigung!! Rauchen!!!) bezieht das Konzept seine Komik. Vorbild war die wunderbare BBC-Serie "Life on Mars", in der allerdings umgekehrt der moderne Ermittler sich unversehens im Jahr 1973 wiederfindet. DAS jedenfalls klappt auch in der Gastronomie...
In der Violenstraße hinter braungetönten Scheiben war das La Toscana seit den 1980ern ein gut frequentiertes italienisches Restaurant mittlere Größe und... mehr lesen
I Tre Re
I Tre Re€-€€€Restaurant015215816534Violenstraße 15, 28195 Bremen
3.0 stars -
""Der letzte Bulle" auf Italienisch?" DerBorgfelderDie TV-Serie ist recht erfolgreich: Macho-Bulle fällt in den 80ern ins Koma und erwacht im Hier und Jetzt. Aus dem clash of cultures ( Musik! Gleichberechtigung!! Rauchen!!!) bezieht das Konzept seine Komik. Vorbild war die wunderbare BBC-Serie "Life on Mars", in der allerdings umgekehrt der moderne Ermittler sich unversehens im Jahr 1973 wiederfindet. DAS jedenfalls klappt auch in der Gastronomie...
In der Violenstraße hinter braungetönten Scheiben war das La Toscana seit den 1980ern ein gut frequentiertes italienisches Restaurant mittlere Größe und
Warnung: Das Lesen dieser Kritik kann zu Zeitverlust führen!
Bei Sturmwarnung auf die Bahn zu vertrauen, ist nicht völlig risikolos. Aber eine Einladung zum Geschäftsessen im Restaurant mit Stern lehnt man auch nicht leichtfertig ab.
Das Se7en Oceans liegt etwas ungewöhnlich für die Spitzengastronomie in einer Shopping-Mall, genauer am Kopf der Europapassage. Abgeschirmt durch (Sushi-)Bar und Weinbistro geht der schöne Blick aus dem Restaurant im 2. Stock auf den Jungfernstieg und über die an diesem Tage aufgepeitschte Binnenalster.
Hinter der gewöhnungsbedürftigen Glasschiebetür dominiert schlichte Eleganz in warmen Tönen. Dunkelbraunes Parkett, braun und pastellgrün die für einen Mittagsbesuch noch hinreichend bequemen Stühle. Ein Blickfang die dunkle Wand mit großen, abgesteppten Lederpolstern, in deren Mitte ein großes Logo eingebettet ist. Die Tische weiß eingedeckt, zurückhaltend möbliert, auch Porzellan, Glas und Besteck von schlichter Eleganz. Schon "gemütlich", aber doch mit einem deutlichen Business-Chic. Die Tische, von den Sonnabendmittag nur drei weitere besetzt waren, könnten noch etwas großzügiger gestellt sein. Immerhin wurden Gespräche am Nebentisch von Klaviermusik vom Band weitgehend gedämpft. Allerdings ging mir das immer gleiche süßliche Pop-Geklimper zum Schluss gehörig auf die Nerven. Alles Geschmacksache...
Sehr erfreulich die Toiletten. Auch elegant, Boden und Wände deckenhoch mit großen dunkelgrauen Steinfliesen. Weiße Fugen. Edle Armaturen und frischer Geruch. Nur die Recycling-Papiertücher lassen stutzen.
Ich wurde freundlich an der Glastür von Maitrê Marvin Szikorra empfangen, die Garderobe abgenommen. Er führt mich zum Tisch und wird uns mit der Unterstützung von ein bis zwei Obern die nächsten 2:45 Stunden begleiten. Da die anderen Teilnehmer bereits anwesend sind, gibt es schon Wasser.
Exkurs:
Von der Rechnung hab ich wenig gesehen, aber an die 9,80 Euro für's Wasser erinnere ich mich deutlich.
Egal, ob 1 Liter oder 0,75l (wonach es aussah): Ich schreib's an jede Wand: Ich mach das nicht mehr mit! Quersubventionierung gut und schön, aber irgendeinen wirtschaftlichen Bezug müssen Produkt und Preis noch haben.
Ich glaube, ich werde mal den MWI (Menü-Wasser-Index) einführen. Durchschnittlicher Preis pro Gang im Menü im Verhältnis zum Literpreis. Wo sollte der denn nach eurer Meinung liegen? Ich denke, bei 2. Ab 1,5 beginnt Frechheit und unter 1 ist das Etablissement unter Intonieren von Schmähgesängen sofort zu verlassen. Ende.
Der Service ist freundlich, höflich und aufmerksam. Es wird eine kleine Karte aus weißem Karton mit dem Mittagsmenue geöffnet überreicht. Auch aus der cremefarbenen Abendkarte kann frei gewählt werden. Diese ist geschickt unter einem Lacksiegel gefaltet. Keine Tagesempfehlungen, aber für meinen Gin zum Tonic wird ein Vorschlag gemacht. Dass wir vor dem Bestellen noch arbeiten wollen, ist kein Problem. Wir werden höflich darauf aufmerksam, dass die Küche um 15:00 Uhr mit den Vorbereitungen für den Abend beginnt. Die Wartezeiten sind angenehm, nur vor dem Dessert wird die große Pause eingelegt, ohne, dass das mit uns abgesprochen war. Für uns das deshalb überraschend, weil wir dadurch die Küchenzeit deutlich überzogen; sonst hätten wir früher abgefordert. Annonciert wird weitgehend vollständig, das Wasser zeitnah nachgeschenkt (kein Wunder...). Nur beim Ausheben leerer Flaschen war man nachlässig. Oder verbleiben die aus irgend welchen Gründen auf dem Tisch? Auch meine Bitte, die bei einem Dessert verwendeten roten Bananen einmal im Urzustand zu zeigen, quittierte der junge Mann nur mit einem Lachen. Schade. Die Verabschiedung war persönlich und freundlich. Mit der Garderobe wurde geholfen.
Ich entschied mich für den Business-Lunch in der 4-Gang-Variante mit Aal, Forelle als Zwischengang (im 3-Gang als alternatives Hauptgericht), Lamm und Schokolade für angemessene 55 Euro. Der MWI tendiert jedoch stark in Richtung Aufbruch.
Herr Szikorra suchte auf Wunsch den Wein aus und schlug zu den Fischgängen einen Rheingau-Riesling vor, Großes Gewächs mittags offen, da kann man nicht meckern. Nur nicht mein Riesling-Geschmack. Nach einem großzügigen Probeschluck und einem Wechsel an die Mosel war ich dann sehr zufrieden. Zum Lamm gab's was Gängiges, ich meine Syrah. Sorry, war abgelenkt, die Arbeit schlich immer wieder in den Genuss.
Als erste Amuses werden auf einem wohl extra dafür hergestellten oder bearbeiteten Stein(imitat?) zum einen Lachs-Sashimi mit eigenem Rogen, einem Klacks Mayonaise und, ich denke, einem Estragonblatt serviert. Weiter eine Spitztüte aus grünem Teig mit einer Zandermoussefüllung und drittens in verkorkten Mini-Reagenzgläsern eine Ingwer-Kürbissuppe. Alles drei vorzüglich! Auch die Suppe trug, was selten ist, den Ingwer im Namen zu Recht, die fruchtige Schärfe trat deutlich hervor. Die Gläser empfand ich erst als Spielerei, aber wie soll man sonst die "Menge" eines guten Esslöffels angemessen und kleckerfrei servieren?
Zweites Amuse eine Creme von geräuchertem Ziegenfrischkäse, bei der neben der leicht säuerlichen Note der Rauchgeschmack deutlich hervorkam und so dem süßlich-erdigen Aroma der roten Beete ein vorzüglicher Konterpart war. Senfsaat und Kresse hätte ich nicht gebraucht, aber trotzdem: Bravo!
Dann wurde Brot vom Silbertablett mit Zange gereicht, etwas aus dem Stil des Restaurants fallend, aber nicht störend: In Erinnerung blieb Focaccia mit wunderbarem Thymian, dabei waren noch Kartoffelbrot, Brioches, Lauge und ein dunkler Teig. Teils noch warm konnten alle überzeugen. Die dazu gereichte Nussbutter war abermals geschmacklich eindeutig, aber statt streichfähig leider "krümelig". Es wurde einmal nachgereicht.
Die Vorspeise entpuppte sich als zwei Streifen Räucher- bzw. Speckaal mit Gelee von rotem Apfel und schwarzen Nüssen. Daneben bildeten Miniparisienne vom Apfel, ein für mich leider nicht zu identifizierender Crumble und etwas Blattgrün ein farbenfrohes Potpourri. Für meinen Gaumen jedoch der schwächste Gang. Die deutlich mehr süß, als säuerlichen Komponenten gingen mit dem fetten Aalgeschmack keine positive Verbindung ein. Schade.
Die Forelle als Zwischengang konnte die Scharte auswetzen. Der warme Fisch war saftig, mit einem leicht süßlichen, aber vor allem ausdrucksstarken Eigengeschmack, der sich gut gegen das Topping wohl mit Mandel behaupten konnte. Die Begleiter Kohlrabi, Karotte und Spinat schmackhaft in fester und teils schaumiger/moussiger Form interessant. Die Variante in grüner Schwamm-Ausführung (s. Foto) war zwar nicht so trocken wie das helle Pendant im Münchener Tian, aber weiterhin gewöhnungsbedürftig. Die zugegeben tolle Optik ist mit Nachteilen für das Mundgefühl teuer erkauft. Lediglich der Meerrettichschaum war sehr (d. h. zu) zurückhaltend. Dieser Gang machte optisch am wenigsten her und überzeugte am Gaumen am meisten.
Solide und auch wieder aufwändiger präsentiert der Hauptgang. Das Lammfilet rosa, zart in Struktur und Geschmack. Daher schob sich das (gelungene) Chimichuri gelegentlich in den Vordergrund, weniger davon wäre mehr gewesen. Die Jus war gelungen, die Creme von schwarzen Oliven eher ein Fremdkörper. Aus dem Begleit-Allerlei seien die Stücke Kerbelwurzel lobend erwähnt, des kräftigen, zum Lamm passenden Geschmacks, wie auch der perfekten Garzeit wegen. Alles andere war in Ordnung.
Das abschließende Dessert brachte keine Steigerung. Ein Streifen ge- oder überbackener, recht fester Schokomasse mit Erdnüssen. Schön fluffige Baiser-Krümel, Creme von der Erdnuss und ein wunderbar cremiges mildes grünes Eis, das ich ohne Ansage für Apfel halte. Und halbierte dunkle Weintrauben. Waren wohl noch da.
Zum kräftigen heißen Espresso wurde heißes Wasser zum Verlängern nach Gusto gereicht. Weißer und brauner Zucker. Erst schien ein Praliné zu fehlen, doch mit etwas Verspätung erreichte uns eine Auswahl von Gebäck, aus denen die Macaire (Basilikum!) heraus stachen.
Fazit:
Eine klare Empfehlung. Ich hab mich im Se7en Oceans wohl gefühlt. Das Gesamtsetting ist dem Stern angemessen. Die Küche hat mich einerseits mit deutlichen Aromen eingenommen, andererseits fehlte in den Gängen zu oft der Kick. Eine "typische" Mittagsleistung? Was die weiße Brigade kann, blitzte besonders beim Amuse auf.
Vielen Dank an alle, die durchgehalten haben! Ach ja, die Rückfahrt durch den Sturm hat ein Grieche profund beschrieben: Die Odysee....
Warnung: Das Lesen dieser Kritik kann zu Zeitverlust führen!
Bei Sturmwarnung auf die Bahn zu vertrauen, ist nicht völlig risikolos. Aber eine Einladung zum Geschäftsessen im Restaurant mit Stern lehnt man auch nicht leichtfertig ab.
Das Se7en Oceans liegt etwas ungewöhnlich für die Spitzengastronomie in einer Shopping-Mall, genauer am Kopf der Europapassage. Abgeschirmt durch (Sushi-)Bar und Weinbistro geht der schöne Blick aus dem Restaurant im 2. Stock auf den Jungfernstieg und über die an diesem Tage aufgepeitschte Binnenalster.
Hinter der gewöhnungsbedürftigen Glasschiebetür dominiert... mehr lesen
Se7en Oceans · Gourmetrestaurant · Europa Passage · 2.OG
4.0 stars -
"Solide Mittagsleistung von Gourmet-Küche und Service. Gutes PLV." DerBorgfelderWarnung: Das Lesen dieser Kritik kann zu Zeitverlust führen!
Bei Sturmwarnung auf die Bahn zu vertrauen, ist nicht völlig risikolos. Aber eine Einladung zum Geschäftsessen im Restaurant mit Stern lehnt man auch nicht leichtfertig ab.
Das Se7en Oceans liegt etwas ungewöhnlich für die Spitzengastronomie in einer Shopping-Mall, genauer am Kopf der Europapassage. Abgeschirmt durch (Sushi-)Bar und Weinbistro geht der schöne Blick aus dem Restaurant im 2. Stock auf den Jungfernstieg und über die an diesem Tage aufgepeitschte Binnenalster.
Hinter der gewöhnungsbedürftigen Glasschiebetür dominiert
Geschrieben am 10.01.2015 2015-01-10| Aktualisiert am
15.07.2018
Besucht am 13.08.2014
Über den Innenhof ist ein barrierefreier Zugang zu den meisten Plätzen gewährleistet. Es ist aber sehr eng.
Das Atrium gehört zu meinen Favoriten, ohne, dass es ein "Lieblingsrestaurant" ist. Ich bin immer ein bißchen auf der Hut, wie Küche und v. a. Service denn heute wohl so drauf sein mögen. Heute hatte ich als Chauffeur meiner Liebsten mindestens 2 Stunden zu überbrücken, also trat ich bei schönster Frühabendsonne abenteuerlustig ein.
Wie von Pittipanna (RK) beschrieben, besteht das Atrium aus einem (empfehlenswerten) Feinkostladen bis 20.00 Uhr, dem sich anschließenden Bistro (das ist understatement: Restaurant trifft es schon) im verschachtelten Hinterhaus und dem wunderbar pittoresken, namensgebenden Innenhof.
Man befindet sich im "Viertel", dem Steintor. Hamburgkundige mögen sich Schanze gepimpt vorstellen. Also eine Mischung aus alternativen Wohn- und Lebensentwürfen, Rotlicht- und Kleindealermilieu und dazu wohlsituierte Libertins, die gerade in Umbrien oder der Bretagne weilen mögen (Nichts für ungut, wundervolle Gegenden, wundervolle Menschen, Einheimische wie Besucher). Jedenfalls: Perfektion gilt hier nichts, Spießer noch weniger, Regeln kaum mehr. Wer kommt, weiß, dass er nicht im Business-Bereich der City ist und auch nicht in den hanseatischen Villenvierteln. Und dessen eingedenk auch bewerte...
Bedienung
Der raue Charme von Inhaberin Barbara Zeck ist bekannt. Ich konnte mich allerdings auch noch nie beschweren, selbstbewusste Körpersprache ist von Nutzen. Heute sah ich die Chefin nur durchs Fenster in der Küche.
Die von Pittipanna u. a. beschriebene Servicekraft hatte ich diesmal leider nicht. Ihre Kollegin ist seit Jahren im Haus (das mag abfärben), aber nicht vom Fach, wie ihr Kollege, den ich aus anderen gehobenen Restaurants der Stadt kenne und sehr schätze. Beide gekleidet in Turnschuhe, schwarzes T-Shirt und ebensolcher Schürze über den Jeans. Die junge Dame wirkt am Beginn des Abends mürrisch, gegen Ende, als der Laden richtig brummte, ignorierte sie alle Blicke standhaft, als ich nach dem Käse noch einen Kaffee bestellen wollte. Ein Lächeln habe ich leider nicht gesehen. Von sich aus wurde wenig angeboten, was schade war, denn auf Nachfrage wurde alles prompt beantwortet, empfohlen, angesagt und erledigt, einschließlich der selbst gebastelten Fingerschale aus einer riesigen Milchkaffeeschale. Der Gast muss sich hier schon äußern... Nachgeschenkt habe ich natürlich selbst, das wird überbewertet... ;-)
Etwas nebulös die Ansprache beim Servieren: "Und einmal..." Ja? Was? Dagegen eindeutig beim Ausheben: "Ich nehm das mal mit." Warum auch nicht...
Zwei Sterne wären allerdings zu streng, erst recht angesichts der wenigen, deutlich zugewandteren Begegnungen mit dem Kollegen.
Das Essen
Ich wählte das 3-Gang-Menue für 34,5€ mit den Varianten verschieden vegetarisch gefüllte Ravioli (statt selbstgemachter Antipasti aus der Feinkosttheke oder Tagessuppe), dann Mittelmeerfischfilets mit Calamares-Tuben und Scampi (alternativ: Lammfilet in Marsalasauce oder Orangenravioli mit roter Beete und gratiniertem Ziegenkäse), Rohmilchkäse-Auswahl (statt nicht näher erläuterter Desservariationen).
Vorab Ciabatta, dessen Kruste leider schon zäh geworden war. Dazu eine selbst gemachte sehr flüssige Oliventapenade, grün und schwarz, sehr wenig Chili, daher milder öliger Geschmack, nur wenig Schärfe. Mit etwas Salz und Pfeffer ein schöner Überbrücker. Als Aperitif einen großzügig eingeschenkten o,1l Ferrari Brut DOC aus Südtirol, metodo classico aus der Chardonnay-Traube, der mir für 6,2€ ganz harmonisch und exakt gekühlt den Abend eröffnete.
Da die Bedienung die Zitronenravioli zu meinem Fischgericht anpries, ich aber nicht in zwei Gängen die kleinen Nudeltaschen haben wollte, erbat ich mit Erfolg ein (recht großes) Exemplar zu den vier (recht kleinen) weiteren der Vorspeise. Der Teig (einmal grün) bei allen sehr weich, nach meinem Gusto. Die Füllung einmal in der Tat deutlich limonig, fein. Die anderen insgesamt nur leicht würzig und für mich nicht definierbar. Erst recht nicht gegen die geklärte Butter mit knusprig gebratenen Salbeistreifen. Gleichwohl war ich mit dem Auftakt zufrieden.
Das Hauptgericht sieht auf dem Foto etwas derangierter aus, als in natura. Ein Tranche Wolfsbarsch war ebenso zart und voller Geschmack wie das bemerkenswert große Filet von der Rotbarbe. Ausgezeichnet. Etwas schade, dass bei letzterem die Haut nicht eingeritzt war, so dass sich der Fisch, wie ich finde unschön, der Länge nach (etwas) eingerollt hatte. Die Calamari-Tuben (m. E. die grammatikalische Mehrzahl) entpuppten sich als ein ca. zwei Zentimerter breiter Abschnitt, geschmacklich aber auch ansprechend und zart. Die Scampi fielen durch nicht sonderlich intensiven Geschmack auf und hatten (ganz leicht) die TK-Mehligkeit. Interessehalber ließ ich mal in der Küche nach der Herkunft fragen und war doch sprachlos: Aqaukultur aus Bangladesch. Ich hab das für einen Scherz der Küche gehalten, aber die junge Dame bestätigte mit so unsicherem Blick, dass ich es denn glauben muss. Vielleicht habe ich ja auch nur Vorurteile gegenüber asiatischen Aqua-Farmen...
Serviert wurde in einer leicht tomatisierten, etwas sahnigen Sauce, die ausgezeichnet zum Mittelmeergetier passte. Wie gut, dass ich die (für sich sehr schmackhaften) Zitronenravioli durch wirklich super-zarte Gnocchi ersetzt hatte! Dazu ein ganz zarter, geschmacklich frischer Spinat und größere Julienne.
Mal abgesehen von den Scampi ein sehr überzeugendes Gericht. Dazu nur zwei stille Wasser Magnus für angenehme 1,9€/0,25l.
Statt Dessert Rohmilchkäse-Auswahl: Übersichtlich zwei Scheib
(HILFE! MADAME BRAUCHT IHREN CHAUFFEUR!! FORTSETZUNG FOLGT!!!
Danke für die Geduld! Schmutziger kleiner Trick, um die Spannung hoch zu halten... ;-)))
Also: Übersichtliche zwei Scheiben von Taleggio, Brie (eine), Ziegensahnekäse mit roter Schimmelrinde und Comté. Schöne Entwicklung von sehr mild zu ein wenig kräftiger. Begleitet von einem selbst gemachten Aprikosen-Kirsch-Senf-Relish (vorzüglich), eingelegten schwarzen Oliven (zu kräftig bei den überwiegend milden Käsen) und dicken Scheiben eines Bauernbrotes (Weizenmischbrot, langweilig). Als Begleitung mangels eines Portweins einen Sherry Cream aus der Pedro Ximenez, der mich mit malzigem Bukett und einem ungemein schokoladigen Abgang mit dem ausgeschlagenen Dessert versöhnte (na, fast). Die 4,1€ für 0,02l waren sehr gut angelegt. Nachdem ich mich im immer voller werdenden Lokal schließlich der Bedienung fast vor die Füße geworfen hatte, konnte ich noch einen Espresso lungho ergattern, der für faire 2,3€ voll und mild daher kam. Vom Haus dazu ein Mini-Kokosbaiser, der nicht ganz durchgetrocknet war. Egal, schon seit meinem ersten Besuch verlasse ich dieses Haus nicht ohne die selbst gebackenen Baisers mit Tropfen von der Valrhona-Schokolade. Dass das Zuckergebäck zum Ladenpreis von 1 (i. W. einem) Euro auf der Rechnung erscheint, versöhnt mit vielem.
Mit einigen Nachlässigkeiten verpasst die Küche beständig den Sprung in die erste Riege der Stadt. Gewollt? Wer weiß. Denn...
Das Ambiente
... wie gesagt, Perfektion ist hier nicht das Maß der Dinge. Wer das akzeptiert, sitzt in einem wunderbaren Innenhof eines alten Gewerbeensemble (jetzt buddhistisches Zentrum), das mit viel Individualität begrünt ist (einschließlich vertrockneter oder ersäufter Kübelpflanzen). Wem es nicht auf das Sehen des bunten Treibens an der Hauptstraße ankommt, findet durch die Hofeinfahrt einen der schönsten Plätze des Viertels vor. Die zum Motto Römisches Atrium architektonisch zugefügten Fresken, Säulenstümpfe, Portikus sind sicher Geschmackssache, aber auch Äonen von Kitsch entfernt.
Alle Tische sind bedeckt, im Außenbereich buntes Muster, etwas grober und wie mir schien gewachst oder auf andere Weise witterungsabweisend gemacht. Die reservierten Tische sind eindeckt, auch Blumen. Stoffservietten. Geschirr und Besteck von WMF gute Profiware. Salz und Pfeffermühle, letztere in Form einer Weinflasche aus Holz. Innen kreatives Viertel"Durcheinander". Ebenso auf der Toilette, die die Herren mit gerahmten Fotos von Unterwäscheshootings (Kate Moss, Naomi Campbell) erfreut. Höre gern, was die Damen beim Frischmachen so an den Wänden sehen...
Für mich ist es alles stimmig.
Sauberkeit
Die Tischdecken schienen fleckig, aber hier hatte sich wohl "nur" die Imprägnierung gelöst. Toiletten frisch und sauber. Sonst nichts negatives unter den schon mehrfach beschriebenen Bewertungsparametern.
Über den Innenhof ist ein barrierefreier Zugang zu den meisten Plätzen gewährleistet. Es ist aber sehr eng.
Das Atrium gehört zu meinen Favoriten, ohne, dass es ein "Lieblingsrestaurant" ist. Ich bin immer ein bißchen auf der Hut, wie Küche und v. a. Service denn heute wohl so drauf sein mögen. Heute hatte ich als Chauffeur meiner Liebsten mindestens 2 Stunden zu überbrücken, also trat ich bei schönster Frühabendsonne abenteuerlustig ein.
Wie von Pittipanna (RK) beschrieben, besteht das Atrium aus einem (empfehlenswerten) Feinkostladen... mehr lesen
Atrium | Feinkost & Bistro
Atrium | Feinkost & Bistro€-€€€Restaurant0421702323Vor dem Steintor 34, 28203 Bremen
4.0 stars -
"Klare Empfehlung (wenn auch mit "Charakter")" DerBorgfelderÜber den Innenhof ist ein barrierefreier Zugang zu den meisten Plätzen gewährleistet. Es ist aber sehr eng.
Das Atrium gehört zu meinen Favoriten, ohne, dass es ein "Lieblingsrestaurant" ist. Ich bin immer ein bißchen auf der Hut, wie Küche und v. a. Service denn heute wohl so drauf sein mögen. Heute hatte ich als Chauffeur meiner Liebsten mindestens 2 Stunden zu überbrücken, also trat ich bei schönster Frühabendsonne abenteuerlustig ein.
Wie von Pittipanna (RK) beschrieben, besteht das Atrium aus einem (empfehlenswerten) Feinkostladen
Seit vielen Jahren wieder bei Meos auf Spontaneinladung eines befreundeten Pärchens. M. E. nach einer der besseren Griechen von der Qualität der Speisen. Wir waren schon gegen 17:45 Uhr dort und konnten uns den Tisch aussuchen.
Bedienung
Wohl aufgrund einer späteren Geburtstagsfeier waren der Inhaber und drei Servicekräfte anwesend. Alle waren freundlich und zuvorkommend. Wir hatten freie Tischwahl. Empfehlungen gab es keine. Änderungen bei den Beilagen waren problemlos möglich. Besteck wurde nicht am Platz ausgelegt, sondern gesammelt auf einer Servierplatte. Wir mussten uns dann selbst nehmen. Das zum Ouzo gewünschte Leitungswasser wurde in einer kleinen Karaffe gebracht. Nach der Vorspeise wurde neues Besteck angeboten. Die älteren Herren waren im Service entspannt und souverän, die jüngeren etwas fahrig. Leider stieß einer der jungen Männer mein Wasserglas um. Er entschuldigte sich mehrfach höflich und brachte Küchentücher zum Abtupfen. Als er erfuhr, dass im Glas auch Ouzo war, war es ihm deutlich unangenehm und er entschuldigte sich wg. des Geruchs. Erkundigung nach der Zufriedenheit erst beim letzten Abräumen. Der Ober hatte allerdings nicht bemerkt, dass ich im Gegensatz zu meine Begleitung noch am Essen war.
Das Essen
Vorspeisenplatte kalt und warm 10,50 €: Tzatziki (Sahnejoghurt, wenig Knoblauch, gut) Mozzarella auf Tomate (Kuhmilch, Gummi, elfenbeinfarbig, Tomate nur Wasser, grauenhaft), gefülltes Weinblatt (nicht zu hart, belanglose Reisfüllung), Tarama (cremige Konsistenz, nicht zu salzig, nicht zu fischig) Scordalia (Kartoffelpüree mit Knoblauch, locker mit deutlichem Knoblauch) Babysepiatube frittiert (weich, deutlicher Eigengeschmack), ein Scampo gegrillt (nicht probiert), ausgebackene Zucchini und Auberginenscheiben (weich, schöner dünner, leicht krosser Ausbackteig), gebratener rosa Champignon (sehr geschmackvoll), Saganaki (aus Weichkäse, festere, aber erneut knusprige Panade). Das Leben ist eine Pralinenschachtel... Hier deutlich mehr Licht, als Schatten. Gute drei Punkte, wenn ich den Mozzarella verdränge.
Hauptgericht Platte für zwei für 22€: Gyros (Dicke Scheiben, saftig, knusprig, kaum Fett, sehr gut), je zwei Souvlaki (6 große Stücke durchgebraten, nicht trocken, Grillaroma, angenehme Würze) Bifteki (locker, saftig, kräftig angebraten, etwas zurückhaltend gewürzt), SchweineLeber (sehr dünne Scheiben scharf angebraten, nicht trocken). Beilage Pommes auf Extrateller, Industrie, schmaler Schnitt, exakt frittiert), Tomatenreis (fruchtig, deutlich feucht, sehr gut). Knappe vier Sterne.
Ouzo aufs Haus vor und nach dem Essen.
Das Ambiente
Wir saßen auf der Terrasse, unter altem Baumbestand. Der recht rege Feierabendverkehr auf der kurvenreichen Straße war hinnehmbar. Innen typischer Grieche...
Vor und hinter dem Haus die Karossen der gutbetuchten Stammkundschaft, die es auch mal rustikal mag.
Sauberkeit
Draußen keine Beanstandung.
Seit vielen Jahren wieder bei Meos auf Spontaneinladung eines befreundeten Pärchens. M. E. nach einer der besseren Griechen von der Qualität der Speisen. Wir waren schon gegen 17:45 Uhr dort und konnten uns den Tisch aussuchen.
Bedienung
Wohl aufgrund einer späteren Geburtstagsfeier waren der Inhaber und drei Servicekräfte anwesend. Alle waren freundlich und zuvorkommend. Wir hatten freie Tischwahl. Empfehlungen gab es keine. Änderungen bei den Beilagen waren problemlos möglich. Besteck wurde nicht am Platz ausgelegt, sondern gesammelt auf einer Servierplatte. Wir mussten... mehr lesen
4.0 stars -
"Gehobene griechische Gastlichkeit" DerBorgfelderSeit vielen Jahren wieder bei Meos auf Spontaneinladung eines befreundeten Pärchens. M. E. nach einer der besseren Griechen von der Qualität der Speisen. Wir waren schon gegen 17:45 Uhr dort und konnten uns den Tisch aussuchen.
Bedienung
Wohl aufgrund einer späteren Geburtstagsfeier waren der Inhaber und drei Servicekräfte anwesend. Alle waren freundlich und zuvorkommend. Wir hatten freie Tischwahl. Empfehlungen gab es keine. Änderungen bei den Beilagen waren problemlos möglich. Besteck wurde nicht am Platz ausgelegt, sondern gesammelt auf einer Servierplatte. Wir mussten
Das Fleet ist eigentlich der (gastronomische) Treffpunkt des Stiftungsdorfes Borgfeld, das sind verschiedene Wohn- und Betreuungsangebote für alte Menschen. Dann wurde eine Mensa für die Hort- und Ganztagsschulkinder im Stadtteil gesucht und abends ein italienisch/nordisch gemischtes Restaurant. Aber keine Angst, es ist kein Lokal mit Mensaoptik, sondern eine Mensa in Restaurantambiente!
Bedienung
Einer der drei Chefs. Leider der mir einem Buchhaltercharme. Höflich, freundlich, kompetent. Aber ein Funke springt nicht über. Alle Wünsche schnell erledigt. Eben, erledigt. Distanziert. Man hat nicht das Gefühl, dass er sich freut, uns als Gäste zu haben.
Das Essen
Es gibt eine Tafel mit Tagesangeboten, bei unserem Besuch zB. Kokos-Ingwer-Suppe, red Snapper auf der Haut gebraten, Lammfilets, Spaghetti bolognese. Highlight sind die Pizzen. Steinofen, sehr dünn, sehr kross, noch nie verbrannt. Nix für Liebhaber von American style Pizza. Teilweise ausgefallen belegt, zB. Cranberry, Birne, Walnuss oder Ziegenkäse Curry Ingwer.
Meine Frau hatte Bruschetta, zurückhaltend Knobi. Große Stücke Tomate, also Fleckenalarm. 3 Sterne. Kleinen gemischten Salat mit HonigSenfDressing. 3Sterne.
Ich die kürbiskokossuppe mit Ingwer und Kurkuma. Tolle Farbe, angenehme Schärfe, deutlicher Kürbisgeschmack. Sehr dick, mehr Brei als Suppe. Ich mag das. 4 Sterne
Pizza mit gebratenen Auberginen und Ziegenkäse. Ergebnis s.o. 4-5 Sterne.
Summe 4 Sterne
Hausaperetif für den Fahrer ein alkoholfreier Hugo. Auch als 0,1 für freundliche 2,40.
Das Ambiente
Großer Raum. Wenig Unterteilung weg. mensanutzung. Recht niedrig. Helle Hölzer und Bezüge. Angesichts der Dreifachbespielung toll gelöst. Extra Spielzimmer,
Das Fleet ist eigentlich der (gastronomische) Treffpunkt des Stiftungsdorfes Borgfeld, das sind verschiedene Wohn- und Betreuungsangebote für alte Menschen. Dann wurde eine Mensa für die Hort- und Ganztagsschulkinder im Stadtteil gesucht und abends ein italienisch/nordisch gemischtes Restaurant. Aber keine Angst, es ist kein Lokal mit Mensaoptik, sondern eine Mensa in Restaurantambiente!
Bedienung
Einer der drei Chefs. Leider der mir einem Buchhaltercharme. Höflich, freundlich, kompetent. Aber ein Funke springt nicht über. Alle Wünsche schnell erledigt. Eben, erledigt. Distanziert. Man hat nicht das Gefühl,... mehr lesen
4.0 stars -
"Die wahrscheinlich ungewöhnlicheste Mensa der Stadt" DerBorgfelderDas Fleet ist eigentlich der (gastronomische) Treffpunkt des Stiftungsdorfes Borgfeld, das sind verschiedene Wohn- und Betreuungsangebote für alte Menschen. Dann wurde eine Mensa für die Hort- und Ganztagsschulkinder im Stadtteil gesucht und abends ein italienisch/nordisch gemischtes Restaurant. Aber keine Angst, es ist kein Lokal mit Mensaoptik, sondern eine Mensa in Restaurantambiente!
Bedienung
Einer der drei Chefs. Leider der mir einem Buchhaltercharme. Höflich, freundlich, kompetent. Aber ein Funke springt nicht über. Alle Wünsche schnell erledigt. Eben, erledigt. Distanziert. Man hat nicht das Gefühl,
Geschrieben am 10.01.2015 2015-01-10| Aktualisiert am
10.01.2015
Besucht am 08.01.2015
Es gibt Lokale, die sind ein ewiger Wanderpreis. So auch in der Bahnhofstraße, einem beliebten Laufwege ins Herz der City. Aber eben durcheilen statt verweilen. Weiland residierte hier der Wienerwald, lang ist's her. Nach vielen Wechseln versucht sich seit einigen Monaten das Miku Dim Sum, ein Ableger des deutlich größeren Restaurants im Einkaufszentrum Waterfront.
Nach zwei Besuchen gibt es nichts Negatives zu berichten, es hat halt nur nicht meinen Geschmack getroffen. Möge man sich insbesondere bei Lust auf Dim Sum selbst ein Bild machen, zumal die Karte doch einige ausgefallene Produkte bereithält.
Vor der voll verglasten Front gilt es, nicht über die unebenen, hässlichen Metallabdeckungen der Kellerzugänge und eine kleine Stufe zu stolpern, bevor man direkt den Gastraum betritt. Dementsprechend "frisch" ist es an der Tischen in der Nähe der Tür.
Der Raum ist länglich, im Bereich von Bar und Theke schmal, dahinter öffnet er sich erneut. Tische sind bis auf die schmale Stelle beidseitig an der Wand entlang gestellt. Ich finde das immer ein wenig ungemütlich soldatisch. Die Garderobe als Raumteiler zeigt, dass etwas mehr Unterteilung vorteilhaft wirkte.
An der rechten Seite zieht sich eine mit roten Leder bezogene Bank entlang. Stühle schwarzes Kunstleder auf geschwungenem, massivem Chromgestell. Der auf der Rückenlehne klebende Plastik-Edelstein fällt auf. Ein paar Orchideen, auch in Reih und Glied. Ansonsten angenehm zurückhaltendes Ambiente. Schwarze Kunststoff-Tische, weiße Wände und schon recht abgenutztes Laminat in Schiffsplankenoptik. Schön die durchbrochene Wandverkleidung, deren Durchlässe intuitiv an Asien erinnern und durch die indirektes lilafarbiges Licht schimmert.
Bedient wird durch zwei Damen, eine Jüngere, sehr kurz mit Ein-Wort-Fragen, was evtl. am fehlenden Wortschatz liegen mag oder am Naturell. Die erfahrenere Dame, die die Speisen aus der Küche brachte, immerhin mit einem Lächeln. Stübchen wurden "angeboten". Nach der Zufriedenheit wurde beim Abräumen des letzten Tellers "gefragt". Dessert oder Kaffee etc. wurden nicht angeboten. Meine Ansprache ist es nicht. Dafür waren die Wartezeiten angenehm.
Seit dem ersten Besuch ist die Speisekarte durch Mittagsangebote ergänzt worden, die sich in Inhalt und Preis durch nicht von Hunderten anderer asiatischer Restaurants in Deutschland unterscheiden.
In der Spezialitäten-Abteilung fällt aber neben den kleinen Rippchen und den Hühnerfüßen, die ich beide beim letzten Mal probierte, doch einiges ins Auge. So eingesalzener Fisch, ebensolches Fleisch, Rinderpansen und schließlich verschiedene Zubereitungen mit Dickdarm, auch gefüllt. Von welchem Tier blieb offen. Angesichts der vielfältigen einheimischen Wurstspezialitäten in ähnlicher Hülle vielleicht doch gar nicht so ungewöhnlich. Ob das authentische chinesische Küche ist, mögen Berufenere beurteilen.
Da mir die Hühnerfüße nicht geschmeckt hatten, entschied ich mich dann doch dieses Mal etwas konservativer für eine Auswahl reichhaltig angebotenen Dim Sum. Sehr positiv sind die nur für diese Gerichte in der Speisekarte enthaltenen Fotos.
Ich wählte Tofurolle mit Garnelenfüllung frittiert, als Reisrolle mit Rindfleisch gedämpft und als "weiche Brötchen" mit geröstetem Schweinefleisch.
Kosten pro Portion 3,5€ - 4€. Angesichts der Menge, die als veritable Vorspeisen durchgegangen wären, ist das preiswert. Ebenso das Kännchen Jasmintee für 2€, serviert in einer Porzellankanne, die dankenswerter Weise nicht tropfte oder leckte.
Der Tofu goldbraun frittiert, mit leichten Blasen, knusprig, sehr lecker. Die reichhaltige Garnelenfüllung ohne nennenswerten Geschmack. Dazu eine süßliche Soße, die mir selbst gerührt/verfeinert schien. Jedenfalls unbekannter Geschmack. Leider war die beiden Stücke nicht ausreichend entfettet.
Die Reisrollen mit Rind entpuppten sich als ca. 10cm lange Exemplare aus dickem Reisteig. Sah wie große Tintenfischtuben aus und war auch von der Konsistenz gar nicht so unähnlich. Mit Stäbchen nicht leicht zu essen, das geht in der Tat nur "authentisch", mit der Nase fast in der Schüssel. Das Rindfleisch war fein haschiert, von süßlichem Geschmack und Spuren von Kräutern. Leider schwammen die Rollen in einem See von Öl und Sojasauce, leider beides getrennt.
Das Schweinefleisch in den süßen Brötchen hatte eine kräftige Röstnote. Der Teig schien fluffig, doch wehe, der Bissen war zu üppig. Flugs musste auf einem Schwamm herum gekaut werden, der immer zäher wurde.
Einerseits hat alles recht ordentlich geschmeckt, aber nichts war ein Anreiz, um unbedingt wiederkommen zu wollen.
Der Tee war frisch mit Schnitt aufgebrüht, auch o.k.
Im Gastraum war es sauber. Die Waschräume habe ich nicht aufgesucht.
Es gibt Lokale, die sind ein ewiger Wanderpreis. So auch in der Bahnhofstraße, einem beliebten Laufwege ins Herz der City. Aber eben durcheilen statt verweilen. Weiland residierte hier der Wienerwald, lang ist's her. Nach vielen Wechseln versucht sich seit einigen Monaten das Miku Dim Sum, ein Ableger des deutlich größeren Restaurants im Einkaufszentrum Waterfront.
Nach zwei Besuchen gibt es nichts Negatives zu berichten, es hat halt nur nicht meinen Geschmack getroffen. Möge man sich insbesondere bei Lust auf Dim Sum selbst... mehr lesen
Dim Sum House
Dim Sum House€-€€€Restaurant042117833553Bahnhofstraße 11, 28195 Bremen
3.0 stars -
"Von Standard bis gewöhnungsbedürftig." DerBorgfelderEs gibt Lokale, die sind ein ewiger Wanderpreis. So auch in der Bahnhofstraße, einem beliebten Laufwege ins Herz der City. Aber eben durcheilen statt verweilen. Weiland residierte hier der Wienerwald, lang ist's her. Nach vielen Wechseln versucht sich seit einigen Monaten das Miku Dim Sum, ein Ableger des deutlich größeren Restaurants im Einkaufszentrum Waterfront.
Nach zwei Besuchen gibt es nichts Negatives zu berichten, es hat halt nur nicht meinen Geschmack getroffen. Möge man sich insbesondere bei Lust auf Dim Sum selbst
Nach mehreren kulinarischen Desastern habe ich den Friesenhof jahrelang gemieden. Zu aufdringlich der Seefahrer-Kitsch Made in Taiwan, zu offensichtlich die Touristenabzocke mit pompös klingenden Fischgerichten in dann einfachster Zutat und Ausführung. Nur wenige Schritte vom Marktplatz gelegen und mit dem Parkplatz für die Touristenbusse die Straße runter war die Auslastung wohl nie ein Problem.
Ermutigt durch die vorige Kritik (und den Umstand, dass bei Regenwetter der Eingang 30 Meter von meinem Büro liegt) habe ich mal wieder einen Versuch gewagt. Aus meiner Sicht nach wie vor keine Empfehlung.
Bedienung
Die erfahrene Kraft, lt. Bon Frau Segelke, erledigte ihre Arbeit routiniert und professionell. Ich wurde auf den regelmäßigen "Schollen-Tag" am Donnerstag aufmerksam gemacht, der neben das Tagesangebot tritt. Es ging alles flott. Die Fragen nach der Zufriedenheit klangen ehrlich interessiert. Die Kerzen auf den Tischen waren zur Mittagszeit alle nicht entzündet. Für die Stammgäste einen freundlichen Schnack, wie man hier so sagt.
Das Essen
Vorweg belangloses Baguette mit einer krossen Kruste und zwei große Scheiben helles Vollkornbrot. Etwas trocken und so, wie ein Supermarktschnittbrot aus der industriellen Großbäckerei halt schmeckt (bzw. nicht schmeckt). Keinerlei Dip oder Aufstrich. Früher gabs Schweineschmalz mit Grieben. Das war was besonderes und so ein gesalzenes Schmalzbrot ist ja von Zeit zu Zeit auch was Feines.
Tempi passati - das Schmalz gibt es jetzt als "Friesische Tapa" für 3,50 Euro das Töpfchen. Die Touri-Abzocke hat man jedenfalls noch drauf.
Da ich die Schollen bei Bodes (s. meine Kritik) frischer, besser und billiger bekomme und ich auf die in der Vorkritik gelobten Bratkartoffeln keinen Appetit hatte, entschied ich mich für das Tagesgericht: Gepökelte Rinderbrust in Meerettischsauce mit Petersilienkartoffeln und grünen Bohnen für sage und schreibe 5,90 Euro.
Da war im Budget nicht nur ein Softdrink für recht günstige 2,50 Euro drin, sondern auch eine Vorspeise aus dem Angebot der "Friesischen Tapas". Neben dem erwähnten Schmalz und einer Kräuterbutter (auch für 3,50!) waren das die ungeheuer friesischen Klassiker Harzer (!) Handkäse und Salat mit Hirtenkäse und Oliven. Alles jeweils im Weckglas serviert, vermutlich eine alte Strandräuberspezialität... Aber Überraschung, es war ja mit dem bunten Matjessalat doch ein einziges Angebot von der Küste dabei.
Hätte ich doch die Bratkartoffeln genommen!
Etwa zwei Suppenlöffel voll Matjessalat mit Paprika, frischen Gurken und Zwiebeln. Das Gericht schmeckt nur säuerlich nicht nach konservierungsstoff, eher nach mildem, leicht fruchtigem Essig. Die Komponenten hatten alle keinen dagegen wahrnehmbaren Eigengeschmack. Der Matjes war auch solo nicht erkennbar, weder salzig, noch so wunderbar mildfettig, wie ein guter Matjes sein kann. Nach nichts außer dem Essig, vielleicht schon ewig mariniert.
Beim Stammessen ein ähnliches Bild in aufsteigender Güte bei Kartoffeln, Bohnen und Fleisch mit Sauce. Unterschiedlich groß geschnittene Kartoffelstücken sehr weich, aber nicht zerkocht oder matschig. Ohne Geschmack. Seltsam, was die industrielle Herstellung von Lebensmitteln so macht: Vom Gefühl im Mund Kartoffeln, aber nichts zu schmecken. Die grüne Bohnen TK-Ware, dafür mit etwas, aber doch wenig Geschmack. Leichte Butternote. Einzig das Fleisch war zumindest durchschnittlich. Zwei Scheiben von der Dicke eines kleinen Fingers. Zart, aber noch schnittfest, also nicht zerfallend und auch nicht trocken. Typisch salziger Pökelgeschmack. Die Sauce dickflüssig, aber noch nicht fest, nur dezenter Merrettichgeschmack. Vermutlich Tüte, hinterließ auf der Gabel so einen Film.
Eine durchschnittliche Komponente reicht nicht für drei Sterne. Es war aber auch nichts schlecht im eigentlich Sinne, nur nichts. Daher genau richtig für 2 Sterne. Klar darf man für den Preis keine Geschmackswunder erwarten, aber gerade gute Beilagen in großen Mengen für das Tagesangebot belasten die Kalkulation nicht über die Maßen.
PLV aufgrund des sehr günstigen Stammessens einen mehr, obwohl der Matjessalat schon sehr wenig war.
Das Ambiente
Nach einem Relauch, der nach meiner Erinnerung Anfang der 2000er war, ist das Disney-Piratenambiente verschwunden. Der große Gastraum optisch gut in mehrere Zonen unterteilt. Zur Straße durch die bodentiefen Fenster und Türen, die im Sommer vollständig geöffnet werden, hell und Tische und Bänke locker verteilt. In einem leicht erhöhten Bereich längere Tische für Gruppen und Nischen. Hinten gehts noch weiter, da wird es dann aber klein und dunkel. Auf dem Boden Parkett, die Tische und die bequemen, mit hellem Lederimitat bezogenen Stühle aus dunklem Holz. Die grob verputzten Wände abwechselnd in hellem Sandton und einem warmen Rostbraun. Ich hab mich sehr wohl gefühlt, vermutlich bin ich auch soooo 80er...Der Kitsch ist wenigen maritimen Details gewichen, die in der Tat unaufdringlich eine Decksatmosphäre aufkommen lassen.
Der Blick geht auf eine kleine Straße und die Geschäfte im gegenüberliegenden, schönen Bürogebäude. Wer will, kann gucken, ob bei mir noch Licht brennt. Ich hab mich dann mal mit dem Rücken zum Arbeitsplatz gesetzt...
Zur späten Mittagszeit bestand die überschaubare Kundschaft fast vollständig aus älteren Herrschaften allein oder als Paar. Nach norddeutscher Sitte jeder an seinem eigenen Tisch. Es wurde überwiegend das Stammessen geordert.
Sauberkeit
Der Gastraum war untadelig sauber. Frau Segelke wischte nach jedem Gast den Tisch sorgfälitg und nicht nur alibimäßg ab. Nach den Ekelkissen im Spaghettihaus den Tag zuvor, hab ich mir die Sitzgelegenheiten genauer angeschaut. Man sah den Gebrauch, wie bei hellerem Lederimitat zu erwarten, aber es war durchweg sauber. Toiletten nicht besucht.
KOPIE DER RK-KRITIK
Nach mehreren kulinarischen Desastern habe ich den Friesenhof jahrelang gemieden. Zu aufdringlich der Seefahrer-Kitsch Made in Taiwan, zu offensichtlich die Touristenabzocke mit pompös klingenden Fischgerichten in dann einfachster Zutat und Ausführung. Nur wenige Schritte vom Marktplatz gelegen und mit dem Parkplatz für die Touristenbusse die Straße runter war die Auslastung wohl nie ein Problem.
Ermutigt durch die vorige Kritik (und den Umstand, dass bei Regenwetter der Eingang 30 Meter von meinem Büro liegt) habe ich mal wieder einen Versuch... mehr lesen
Friesenhof
Friesenhof€-€€€Restaurant04213376666Hinter dem Schütting 12-13, 28195 Bremen
3.0 stars -
"Alles beim Alten, wenig beim Guten" DerBorgfelderKOPIE DER RK-KRITIK
Nach mehreren kulinarischen Desastern habe ich den Friesenhof jahrelang gemieden. Zu aufdringlich der Seefahrer-Kitsch Made in Taiwan, zu offensichtlich die Touristenabzocke mit pompös klingenden Fischgerichten in dann einfachster Zutat und Ausführung. Nur wenige Schritte vom Marktplatz gelegen und mit dem Parkplatz für die Touristenbusse die Straße runter war die Auslastung wohl nie ein Problem.
Ermutigt durch die vorige Kritik (und den Umstand, dass bei Regenwetter der Eingang 30 Meter von meinem Büro liegt) habe ich mal wieder einen Versuch
Das JB ist eine kleine private Steakhauskette. Das Bremer Restaurant liegt direkt am touristischen hotspot Marktplatz. Wie häufig, spornt das Küche und Service nicht zu Höchstleistungen an. Lage und immer wieder neue Einmaltouristen machen träge. Trotzdem: Man komme im Dunkeln, reserviere vorher einen Tisch am Fenster und wähle vorsichtig - der einfach zauberhafte Blick entschädigt für vieles.
Bedienung
Nicht vom Fach, aber von entwaffnender Fröhlichkeit begrüßte uns die indischstämmige junge Dame: na, endlich mal deutsche Gäste! Vor soviel political incorrectness zusammen zuckend, wurden wir aufgeklärt, dass sie den ganzen Abend auf Englisch mit Touristen parlieren müssen. Ansonsten war die Dame mit ca. sechs Tischen und dem Zapfen auch für das deutlich größere Obergeschoss überfordert. Der Salat wurde gedankenverloren an der Tischecke abgestellt, quasi zur Selbstbedienung. Besteck kam auch auf Nachfrage erst sehr spät ("wollte ich mit den Getränken bringen", aber die kamen ja auch sehr spät). Öllampe wurde nicht angezündet. Allerdings wurde mir aktiv und ohne Berechnung ein anderer Wein angeboten, als sie bemerkte, dass mir der gewählte Syrah ganz und gar nicht schmeckte. Das Essen wurde von der Küche im Obergeschoss von einer anderen Kraft gebracht, die einen sehr rauchen Charme pflegte. Zahlung war problemlos. Für Freundlichkeit und den Wein dann doch der dritte Stern.
Das Essen
Alle Jahre wieder geh ich mal hin, wenn der späte Hunger kommt. So auch diesmal, als ich nach einem Termin in Hannover am Abend doch noch zurück ins Bremer Büro musste. Also konnte ich meine Herzdame zu einem Steak überreden.
Schuster, bleib bei Deinen Leisten! Jahrelang bestätigte Empfehlung ist hier der sehr reichhaltige American Salad und die spareribs!
Stattdessen wählte ich den einfachen Salat für 4,2€ und das 300g Rib- eye für 17,20€. Die Erwartungen waren nicht übermäßig hoch. Der Salat war spartanisch. Eisberg- und Lollo bianco in immerhin mundgerechten Stücken (solche Selbstverständlichkeit muss ja inzwischen gelobt werden), dazu wenige Gurken- Tomatenscheiben und einige wenige frische Scheiben Champignons. Sauber geputzt, frisch. Okay, soweit.
Das Fleisch hatte den bestellten Gargrad Medium-rare, es schmeckte aber alt und leicht tranig. An den Rändern ausgetrocknet und hart. Das war nicht mal Steakhouseniveau. Geröstetes Knoblaubrot auch unterdurchschnittlich, nicht durchgängig kross und sehr fettig.
Das Ambiente
Draußen top. Drinnen sehr in die Jahre gekommen. Viel Holz Mahagoni. Deutliche Abnutzung.
Allgemein
Das JB ist eine kleine private Steakhauskette. Das Bremer Restaurant liegt direkt am touristischen hotspot Marktplatz. Wie häufig, spornt das Küche und Service nicht zu Höchstleistungen an. Lage und immer wieder neue Einmaltouristen machen träge. Trotzdem: Man komme im Dunkeln, reserviere vorher einen Tisch am Fenster und wähle vorsichtig - der einfach zauberhafte Blick entschädigt für vieles.
Bedienung
Nicht vom Fach, aber von entwaffnender Fröhlichkeit begrüßte uns die indischstämmige junge Dame: na, endlich mal deutsche Gäste! Vor soviel political incorrectness zusammen zuckend,... mehr lesen
John Benton Restaurant
John Benton Restaurant€-€€€Restaurant, Gaststätte, Steakhouse0421323033Am Markt 1, 28195 Bremen
3.0 stars -
"Zum Rausgucken ein Muss. Wer gutes Fleisch erwartet, wird enttäuscht sein." DerBorgfelderAllgemein
Das JB ist eine kleine private Steakhauskette. Das Bremer Restaurant liegt direkt am touristischen hotspot Marktplatz. Wie häufig, spornt das Küche und Service nicht zu Höchstleistungen an. Lage und immer wieder neue Einmaltouristen machen träge. Trotzdem: Man komme im Dunkeln, reserviere vorher einen Tisch am Fenster und wähle vorsichtig - der einfach zauberhafte Blick entschädigt für vieles.
Bedienung
Nicht vom Fach, aber von entwaffnender Fröhlichkeit begrüßte uns die indischstämmige junge Dame: na, endlich mal deutsche Gäste! Vor soviel political incorrectness zusammen zuckend,
Durch eine Bemerkung von HPRM in seiner Kritik für die Veddeler Fischgaststätte angeregt, habe ich mal wieder das bei Hamburgern bekannte Fischrestaurant im Stadtzentrum aufgesucht. Die Begeisterung der Vorkritiker kann ich nicht teilen.
BEDIENUNG
Keiner der Herren mit dem gelobten Hamburger Charme (obwohl beide in den 8-10 Bedienungen identifiziert). Stattdessen eine der Damen mit Erfahrung, die das Ganze sachlicher, nicht desto trotz freundlich erledigen. Es bleibt genug Zeit, die neben PuS-Streuern auf dem Tisch liegende übersichtliche Karte zu studieren. Tagesempfehlungen gab es nicht, ein Getränk wurde angeboten. Zur bestellten Suppe kam die Frage "Vorab oder dazu?". Gut. Aufmerksam beim Abräumen waren sie alle, denn in der Tat hatte ich auch den Eindruck, dass die Tische ordentlich gedreht werden müssen. Leider hat sich die Dame nicht nach meiner Zufriedenheit erkundigt. Insgesamt unauffällig, so dass der Zähler bei 3,49 stehen bleibt.
ESSEN
Ich war über die kleine Auswahl verwundert. Außer bei den Angeboten aus der Fritteuse gab es aus/von Topf, Pfanne und Grill nur eine Sorte. Heringe waren sogar nur sauer eingelegt oder als Matjes verfügbar, weder gebraten noch zur Not frittiert. Eine Fischbratküche ohne grüne Heringe geht gar nicht!
Ich wählte die kl. Terrine Fischsuppe mit Meeresfrüchten, Zitrone und Baguette für 5,20?. Seelachs vom Grill mit den vorgeschlagenen Bratkartoffel für 13,5? und als Leid geprüfter Bratkartoffel-Liebhaber vorsorglich den hausgemachten Speckkartoffelsalat für 2,3? als weitere Beilage.
Der Fischsud war mit Paprika aromatisiert und mit Pfeffer und Chili recht scharf. Viel zuviel Öl bildete auf der Oberfläche unschöne Lachen. Frischer Schnittlauch zur Deko. Ein Stück Zitrone zum Selbstsäuern. Das Brot in Form eines noch einigermaßen knusprigen Spitzbrötchens. Überreichliche Einlage, leider kaum Fisch (ein Stück Seelachs, Reste von Kabeljau), sondern Frutti-di-Mare mit Miesmuscheln, Garnelen, Tintenfischringen und Oktopusstücken. Die beiden letzten Komponenten waren hinreichend weich. Aber nun ist solchen Mischungen ja in der Regel kein übergroßer Geschmack gegeben und gegen den pikanten Sud hatten sie gar keine Chance mehr. Schwache drei Sterne.
Das Hauptgericht bestand aus drei reellen Mittelstücken Seelachs natur, gebräunt, aber nicht knusprig und mit Thymian, Rosmarin und Knoblauch überraschend mediterran. Der Fisch so saftig, wie Seelachs nun mal sein kann, jedenfalls zwei der Stücke, eines tendierte etwas trockener. Gute drei Sterne. Dazu die unvermeidliche Zitrone und auf einer erschreckend farblosen Scheibe Tomate eine Rosette Kräuterbutter. Ja. Kann man machen, muss man aber nicht.
Thema Beilagen. Die Bratkartoffeln eigentlich so einigermaßen, etwas gebräunt, wenn auch nicht mehr knusprig, dafür der Speck recht dunkel. Sollte bei dem Umsatz hier eigentlich besser gehen. Allerdings waren mehrere Scheiben völlig matschig, wie zu lange im Glas gelegen. Ein ausgesprochen unangenehmes Gefühl im Mund. Nach dem dritten Stück dieser Art, habe ich es dann sein gelassen. Und weil ich ein so durch und durch ausgeglichener Mensch bin, habe ich mich nicht geärgert, sondern gefreut, dass ich den K-Salat geordert hatte. Der war sehr gut, wohltemperiert, nur leicht säuerlich, mit Schnittlauch und der richtigen Menge Speck. Dazu reichlich TomatenStücke als Deko, die - oh Wunder - sogar eine für diese Früchte typische Farbe hatten. Sehr gut, für sich genommen sicher vier Sterne. In der Gesamtschau noch drei.
Auch das PLV kommt über gute drei Sterne nicht hinaus. Die Portionen waren zwar anständig, aber auch jeweils einfache Produkte. Den Seelachs hätte ich z.B für 9,9? als günstig angesehen. Ein Softdrink 0,3l wäre für 2,9? auch kein Schnäppchen gewesen.
AMBIENTE
Ich hab gezählt, ca. 170 Plätze im langgezogenen Raum mit einer Galerie an einer Seite. Nicht gemütlich. Zwischen dem Außerhausverkauf hindurch wirkt der Eingang sehr düster. Drinnen ist es ausreichend beleuchtet. Etwas abgelaufenes Eichenparkett, durable Holzstühle mittelbraun gebeizt und die Sitzflächen mit grünem Kunstleder, ebenso wie die Bänke an beiden Längswänden. Auf den Tischen in Holzoptik liegen Papiersets mit alter Fotografie. Solche auch an den Wänden, das ist recht nett, ebenso wie eine indirekte Beleuchtung durch dunkelblaue Scheiben an einer Wand entlang. Der Eingang wird durch ein sehr großes Aquarium dominiert, das entgegengesetzte Ende von einem großen Marlin in Braun. Entgegen der Vermutung des Vorkritikers ist dies nicht die Originaleinrichtung, da ich mich aus meiner Studienzeit noch an die Nachkriegsausstattung erinnere (die hatte da in der Tat schon wieder Charme). Ich verorte den Relaunch zeitlich in die späten 90er Jahre. Die großen Alu-Ablüfter unter der Decke und weitere Metallteile wollen nicht recht zum Mobiliar passen. Laminierte Speisekarte, vorne Gerichte, hinten Getränke. Durchschnittliches Besteck und Geschirr, einfache Vliesservietten.
SAUBERKEIT
Wechsel des Sets nach jedem Gast und Tisch wischen. Das ist schon o.k.
Kopie von RK
Durch eine Bemerkung von HPRM in seiner Kritik für die Veddeler Fischgaststätte angeregt, habe ich mal wieder das bei Hamburgern bekannte Fischrestaurant im Stadtzentrum aufgesucht. Die Begeisterung der Vorkritiker kann ich nicht teilen.
BEDIENUNG
Keiner der Herren mit dem gelobten Hamburger Charme (obwohl beide in den 8-10 Bedienungen identifiziert). Stattdessen eine der Damen mit Erfahrung, die das Ganze sachlicher, nicht desto trotz freundlich erledigen. Es bleibt genug Zeit, die neben PuS-Streuern auf dem Tisch liegende übersichtliche Karte zu studieren.... mehr lesen
Daniel Wischer
Daniel Wischer€-€€€Restaurant, Schnellrestaurant, Take Away04032525795Spitaler Straße 12, 20095 Hamburg
3.0 stars -
"Schon o.k., aber für Fischliebhaber keinen Umweg wert." DerBorgfelderKopie von RK
Durch eine Bemerkung von HPRM in seiner Kritik für die Veddeler Fischgaststätte angeregt, habe ich mal wieder das bei Hamburgern bekannte Fischrestaurant im Stadtzentrum aufgesucht. Die Begeisterung der Vorkritiker kann ich nicht teilen.
BEDIENUNG
Keiner der Herren mit dem gelobten Hamburger Charme (obwohl beide in den 8-10 Bedienungen identifiziert). Stattdessen eine der Damen mit Erfahrung, die das Ganze sachlicher, nicht desto trotz freundlich erledigen. Es bleibt genug Zeit, die neben PuS-Streuern auf dem Tisch liegende übersichtliche Karte zu studieren.
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Beide Restaurants gehen ohne Trennung ineinander über, die Bar wird gemeinsam genutzt. Dabei ist das bagutta sehr offen mit breiten Laufwegen. Die niedrigeren Tische sind etwas getrennt, die hohen stehen gefühlt mitten im Raum.
Das Ambiente erinnert sehr an ein Vapiano-Lokal. Viel Holz, auf den Tischen verschiedene Öle, Salz und Pfeffer und Töpfe mit frischen Kräutern.
Allerdings keine Selbstbedienung, sondern mehrere Herren mit einer professionellen Leistung und einer etwas jugendlichen Ansprache, durchaus freundlich, aber eben doch ein wenig Schickimicki-Touch. Etwas häufiger hätte ich mir einen Blick zu mir gewünscht, aber wenn, ging's flott.
Interessant ist der Blick in die durchgehend verglaste Küche, in der der italienische Pizzaiola mit einer Hilfskraft frische Produkte verarbeitet. Lobenswerte Offenheit. An Glaswand stehen mit Filzer auch die Tagesangebote, die die zweisprachige deutsch/italienische Karte mit überraschend vielen Pasta und Pizzavarianten, Salaten, wenigen Desserts und einem bayerischen Frühstück ergänzt. Ganz offensichtlich sind die italienischen München-Touristen eine Zielgruppe des bagutta.
In puncto Sauberkeit nichts zu bemängeln. Es sind die Flughäfen-Toiletten zu nutzen. Auf dieser Ebene aber nur wenige Nutzer außer den Restaurantgästen.
Auf der "Glaswand" stach zum einen die Pizza Berlino mit Currywurst ins Auge, eher nicht. Aber die "weiße" Capesanta wird's, mit Avocadocreme statt Tomatensauce, Mozzarella, Garnelen, Jakobsmuscheln und Ruccola für 14,90€.
Die mittelgroße Pizza kam zügig nach der Bestellung und sehr heiß auf einem weißen Teller. Obwohl es nicht 100% meinen Geschmack traf, war es ein tadelloses, empfehlenswertes Produkt. Der Teig war frisch gebacken, durchweg dünn, aber noch fest genug, um die Achtel einmal längsgefaltet aus der Hand zu essen. Der Rand knusprig, ohne schon keksig zu werden. Leicht gebräunt, aber keine zu dunklen oder gar schwarze Stellen. Avocado und Mozzarella farblich nett, aber beides sehr mild. Die nach einigen Verrenkungen zum Ober erhaltene Pfeffermühle könnte helfen. Gestört hat mich, dass der Belag recht ölig wirkte, ohne so zu schmecken (Avocado?). Die Jakobsmuschel stellte sich (schon erwartet) als etliche Exemplare der kleinen Atlantik-Tiefseemuschel heraus. Aber zart im Fleisch und zwar nicht mit der Süße der St. Jacques, aber durchaus mit Eigengeschmack. Das gilt auch für die Eismeergarnelen. Jeweils die einfache Zutat, aber mit Qualität. Sehr zu loben, dass der für meinen Geschmack zu üppige Ruccola nach dem Backen frisch aufgebracht wurde. Dadurch frisch und auch hier bessere, d. h. zartere Ware ohne bitteren Beigeschmack.
Für 14,90€ kein Schnäppchen, aber sehr angemessen für die Leistung. Getrunken habe ich vor Ort ausnahmsweise nichts. Später in der Lounge einen Grauburgunder, der war for free (Augenwischerei. Natürlich schon mit dem Ticket über-bezahlt...). Und wer von den geneigten Herren Kritikern mal viel Zeit und seine Spendierhosen dabei hat, dem empfehle ich eine Messer-Rasur im Barbershop! ("Der Tag war zu Ende und ich war zufrieden mit mir." Träller...)
Fazit: Wie alle Kuffler-Lokale, in denen ich war, empfehlenswert, wenn man bereit ist, ein bisserl mehr auszugeben. Wegen der etwas geschützteren Tische und dem Blick über die Halle bleibt das Mangostin im Airport meine erste Wahl.