Frustrierter RK´ler und nun mit einer neuen Heimat......
Beruflich bin ich oft unterwegs und daher auch öfters mal in gastronomischen Einrichtungen anzutreffen. Viel mehr liebe ich es aber mit meiner Frau und Freunden die kulturellen Begebenheiten zu besuchen. Dazu gehört dann natürlich auch ein gepflegtes Essen und schnacken in gemütlicher Atmosphäre. Von diesen Restaurants werde ich, wenn es meine karge Zeit erlaubt, natürlich gern und ausführlich hier berichten.
Frustrierter RK´ler und nun mit einer neuen Heimat......
Beruflich bin ich oft unterwegs und daher auch öfters mal in gastronomischen Einrichtungen anzutreffen. Viel mehr liebe ich es aber mit meiner Frau und Freunden die kulturellen Begebenheiten zu besuchen. Dazu gehört dann natürlich auch ein gepflegtes Essen und schnacken in gemütlicher Atmosphäre.... mehr lesen
Bewertungs-Statistik
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Es war eine sehr schöne Zeit! Dem Gastwirtsehepaar Hannelore und Günter Katzschmann ist der Abschied in die Rente mit über 70 nicht leichtgefallen. Viele Jahrzehnte haben sie für ihre Gaststätte „Zur Wachberghöhe“ in Ottendorf-Okrilla gelebt – und natürlich vor allem für ihre Gäste. Aber irgendwann muss eben auch mal Schluss sein.
Und ihren Rückzug ins Privatleben hatten sie lange angekündigt. Sie haben sogar noch eine Zugabe gegeben. Doch ein arbeitsreiches Leben fordert irgendwann seinen Tribut. Seit einigen Wochen ist die Ausflugsgaststätte nun geschlossen. Drinnen sieht es aber so aus, als ob der nächste Besitzer nur den Bierhahn zu öffnen bräuchte, damit der Betrieb wieder anspringen könnte. Aber der Nachfolger ist eben bisher noch nicht gefunden.
Dass es ein Abschied mit Tränen wurde, hat dabei mit viel Liebe zu tun. Hannelore Katzschmann ist hier oben geboren. Vor einem halben Jahrhundert hat sie ihren Günter hier oben geheiratet. Ihre Kinder sind hier oben aufgewachsen. Sie sind aber in anderen Berufen erfolgreich geworden. Und so suchte das Gastwirts-Ehepaar einen Nachfolger außerhalb der Familie. Lange haben sie gesucht. Aber bisher eben ohne Erfolg. Ein Gasthaus in dieser Größenordnung zu führen, setzt enormen Einsatz voraus. Stühle, Tische, Equipment, alles ist in bestem Zustand. Ein Nachfolger müsste nicht viel investieren. Aber es ist schwer, Leute mit Mut zu finden, sich in der Gastronomie durchsetzen zu wollen. Also bleibt im Moment nur die Erinnerung. Und die Katzschmanns denken gern an ihr arbeitsreiches Leben. Sie haben in der Wachberghöhe die Geschichte ihrer Eltern und Großeltern fortgeschrieben. Die eröffneten den Gasthof hier 1928. Zu Pfingsten legten sie einen erfolgreichen Start als Ausflugslokal für Dresdner Sommerfrischler hin. Im Sommer kamen Wanderer und die ersten Autofahrer. Ottendorfer Chorsänger gaben hier viele ausverkaufte Konzerte. Und um auch im Winter attraktiv zu bleiben, ließen die Vorfahren sogar eine Sprungschanze auf die Wachberghöhe bauen! Tatsächlich wurde sie zum Anlaufpunkt für Freizeit-Skispringer. Radio war damals selten, Fernsehen war unbekannt. Mit den Sportlern kamen viele Zuschauer auf den Wachberg. Siege oder Niederlagen, es gab immer gute Gründe, anschließend im Gasthaus „einzuschweben“.
1941 starb der Betriebsgründer. Er war gerade mal 56 geworden. Die Familie machte weiter und kämpfte sich durch die schweren Zeiten des Zweiten Weltkrieges. Als der endlich vorbei war, wurden die Bretter der Sprungschanze zum Heizen gebraucht. Aber die Gaststätte überlebte. In bittersten Zeiten, wenn das Gasthaus zur Wachberghöhe nicht genug abwarf, um eine Familie zu ernähren, wurden Doppelschichten gefahren. Tagsüber war Hannelore Katzschmanns Vater in der Materialversorgung von Sachsenglas Schwepnitz tätig. Abends bewirtschaftete er dann die Gaststätte. All diese Härten sind vergessen. Geblieben sind wunderbare Erinnerungen. An die vielen Veranstaltungen beispielsweise. In den Nachkriegsjahren war der Hunger nach Kultur gigantisch. Und als der Lebensstandard wieder stieg, wollten die Gäste auch wieder auf der Wachberghöhe feiern: Tanzabende, runde Geburtstage, Hochzeiten.
Hinter den Kulissen wurde derweil um „Freigaben“ für Fleisch und Wurstwaren gekämpft. „Meine Eltern sprachen nie darüber, sie lösten die Probleme so gut es möglich war“, erinnert sich Hannelore Katzschmann. Die Familie hielt zusammen. Das war ihr Trumpf. So blieb die Wachberghöhe ein beliebter Ausflugsort. Was der Betrieb abwarf, wurde investiert. Den „sozialistischen“ Begehrlichkeiten nach Verstaatlichung entzog sich die Familie durch einen Vertrag. Der machte sie zu Kommissionshändlern der HO, der DDR-Handelsorganisation also. Leicht, nein leicht, war es dennoch nicht. Und Freizeit war ein seltenes Gut. Denn auch Hannelore Katzschmann arbeitete tagsüber nicht hier oben, sondern in der Hauptbuchhaltung des Presswerks, „unten“ in Ottendorf-Okrilla.
„In diesem Haus steckt das Herzblut unseres Lebens“, macht sie deutlich. Und die Tür zu schließen, war nicht leicht für das Ehepaar. Noch haben sie die Hoffnung aber nicht aufgegeben, dass eines Tages doch noch mal der Zapfhahn aufgedreht wird. Hier oben, auf der Wachberghöhe.
Es war eine sehr schöne Zeit! Dem Gastwirtsehepaar Hannelore und Günter Katzschmann ist der Abschied in die Rente mit über 70 nicht leichtgefallen. Viele Jahrzehnte haben sie für ihre Gaststätte „Zur Wachberghöhe“ in Ottendorf-Okrilla gelebt – und natürlich vor allem für ihre Gäste. Aber irgendwann muss eben auch mal Schluss sein.
Und ihren Rückzug ins Privatleben hatten sie lange angekündigt. Sie haben sogar noch eine Zugabe gegeben. Doch ein arbeitsreiches Leben fordert irgendwann seinen Tribut. Seit einigen Wochen ist die... mehr lesen
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"Das Aus in der "Wachberghöhe"-Das Wirtsehepaar der Ottendorfer Traditionsgaststätte ist in Rente gegangen" JenomeEs war eine sehr schöne Zeit! Dem Gastwirtsehepaar Hannelore und Günter Katzschmann ist der Abschied in die Rente mit über 70 nicht leichtgefallen. Viele Jahrzehnte haben sie für ihre Gaststätte „Zur Wachberghöhe“ in Ottendorf-Okrilla gelebt – und natürlich vor allem für ihre Gäste. Aber irgendwann muss eben auch mal Schluss sein.
Und ihren Rückzug ins Privatleben hatten sie lange angekündigt. Sie haben sogar noch eine Zugabe gegeben. Doch ein arbeitsreiches Leben fordert irgendwann seinen Tribut. Seit einigen Wochen ist die
Erst vor zwei Jahren hat die spanische Tapas-Bar „Bodega Barceloneta“ in der Löbauer Schulgasse neu eröffnet. Inhaber Heiko Creutzburg, der zuvor sein Lokal „Koch-Kunst“ am Katzenturm geschlossen hatte, wollte mit dem spanischen Restaurant einen Neuanfang starten. Mit Tapas, das sind kleine mediterrane Appetithäppchen und spanischem Flair sollte die Bodega Barceloneta die Löbauer Gastrolandschaft bereichern. Wie nun aber im Schaukasten der Bar zu lesen ist, wird seit Jahresbeginn nichts Spanisches mehr aufgetischt. „Wir bedanken uns für Eure Treue, stimmungsvolle Stunden und kulinarische Ausflüge. Leider bleibt die Bodega Barceloneta ab dem 1. Januar geschlossen“.
Erst vor zwei Jahren hat die spanische Tapas-Bar „Bodega Barceloneta“ in der Löbauer Schulgasse neu eröffnet. Inhaber Heiko Creutzburg, der zuvor sein Lokal „Koch-Kunst“ am Katzenturm geschlossen hatte, wollte mit dem spanischen Restaurant einen Neuanfang starten. Mit Tapas, das sind kleine mediterrane Appetithäppchen und spanischem Flair sollte die Bodega Barceloneta die Löbauer Gastrolandschaft bereichern. Wie nun aber im Schaukasten der Bar zu lesen ist, wird seit Jahresbeginn nichts Spanisches mehr aufgetischt. „Wir bedanken uns für Eure Treue, stimmungsvolle Stunden und kulinarische Ausflüge. Leider bleibt die Bodega Barceloneta ab dem 1. Januar geschlossen“.
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"Die Bodega Barceloneta ist seit Jahresbeginn geschlossen" JenomeErst vor zwei Jahren hat die spanische Tapas-Bar „Bodega Barceloneta“ in der Löbauer Schulgasse neu eröffnet. Inhaber Heiko Creutzburg, der zuvor sein Lokal „Koch-Kunst“ am Katzenturm geschlossen hatte, wollte mit dem spanischen Restaurant einen Neuanfang starten. Mit Tapas, das sind kleine mediterrane Appetithäppchen und spanischem Flair sollte die Bodega Barceloneta die Löbauer Gastrolandschaft bereichern. Wie nun aber im Schaukasten der Bar zu lesen ist, wird seit Jahresbeginn nichts Spanisches mehr aufgetischt. „Wir bedanken uns für Eure Treue, stimmungsvolle Stunden und
Der Duft von köstlicher Pizza aus dem Steinofen liegt noch in der Luft: in Großröhrsdorf in der Pizzeria Rosario. So wie auch der langjährige Chef heißt – Pierri Rosario. Er gab ihr seinen Namen.
Wann der Pizzaofen das nächste Mal angeheizt wird, kann der 57-Jährige gar nicht so genau sagen. Denn er zieht sich jetzt aus dem Geschäft zurück und bedankt sich bei der treuen Kundschaft. Und die bedauert, dass der Ofen kalt bleibt.
„Vielen Dank für die leckeren Pizzen. Wir wünschen euch alles Gute“, schreibt ein Facebooker. Ja, die leckeren Pizzen, auf dem heißen Stein im Holzofen gebacken, die ließen die Fans sogar lange Wartezeiten in Kauf nehmen. Kati schreibt: „Vielen Dank für die vielen lustigen Freitage in den letzten sieben Jahren. Die beste Pizza, die wir je gegessen haben.“ Der Weg habe sich jedes Mal gelohnt. „Wir wünschen euch alles Gute! ... Genießt den Ruhestand.“ Vor allem Gesundheit wünscht sie dem Ehepaar. Die kann vor allem Pierri Rosario gebrauchen. Denn sie ist angeschlagen. Das sei auch der Grund, die Pizzabäckerei aufzugeben. Der Bäcker habe zwei Herzinfarkte erlitten und das sei leider noch nicht alles, was an seiner Gesundheit nage. Ihm fehle schlicht die Kraft, um gerade abends so durchzuziehen, wie es nötig wäre und die Gäste ja auch erwarten.
Mit seiner Frau Sybille hat er den Laden über viele Jahre zu zweit geschmissen. Das sei schon viel Stress gewesen, sagt der Wahl-Großröhrsdorfer – der Andrang in den Stoßzeiten oft groß gewesen. Da habe er manchmal nicht gewusst, wo ihm der Kopf steht: „Es muss ja auch alles frisch sein“, sagt Pierri Rosario. Sowohl für die Gäste an den Tischen als auch für die Abholer. So habe er sich nach den vielen Jahren zum Verkauf entschlossen.
Jetzt blickt er zufrieden zurück und organisiere den Verkauf. Mindestens einen Interessenten gebe es. Dazu gehöre eine potenzielle Käuferin. Sie setze auch in der Zukunft auf Pizza. So sei schon im Gespräch gewesen, dass er selbst den neuen Pizzabäcker in die Geheimnisse seiner Kunst und insbesondere auch des Steinofens mit Holzfeuer einweihen soll, falls der Verkauf zustande kommt. Erfahrung bringt der gebürtige Sizilianer zur Genüge mit.
Der Duft von köstlicher Pizza aus dem Steinofen liegt noch in der Luft: in Großröhrsdorf in der Pizzeria Rosario. So wie auch der langjährige Chef heißt – Pierri Rosario. Er gab ihr seinen Namen.
Wann der Pizzaofen das nächste Mal angeheizt wird, kann der 57-Jährige gar nicht so genau sagen. Denn er zieht sich jetzt aus dem Geschäft zurück und bedankt sich bei der treuen Kundschaft. Und die bedauert, dass der Ofen kalt bleibt.
„Vielen Dank für die leckeren Pizzen. Wir wünschen... mehr lesen
Pizzeria Rosario
Pizzeria Rosario€-€€€Restaurant03595232560Bischofswerdaer Straße 4, 01900 Großröhrsdorf
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"Der Pizza-Ofen bleibt nun kalt" JenomeDer Duft von köstlicher Pizza aus dem Steinofen liegt noch in der Luft: in Großröhrsdorf in der Pizzeria Rosario. So wie auch der langjährige Chef heißt – Pierri Rosario. Er gab ihr seinen Namen.
Wann der Pizzaofen das nächste Mal angeheizt wird, kann der 57-Jährige gar nicht so genau sagen. Denn er zieht sich jetzt aus dem Geschäft zurück und bedankt sich bei der treuen Kundschaft. Und die bedauert, dass der Ofen kalt bleibt.
„Vielen Dank für die leckeren Pizzen. Wir wünschen
Für Frau Schumann ist heute ein schwerer Tag. Zum letzten Mal bewirtet sie im „Spreetreff“ ihre Gäste. Es sind Stammkunden aus Zerre. Die Sportlergaststätte war in den zurückliegenden 20 Jahren Frau Schumanns Ein und Alles. Beruflich, aber auch persönlich. Immer hatte sie die Unterstützung und das Wohlwollen der Einwohner aus Zerre und der Siedlung, ebenso von Bürgermeister Manfred Heine. Die Entscheidung, aufzugeben, fiel bereits im März. Wenn heute Abend der letzte Gast nach Hause geht, weiß Frau Schumann, dass sie den Bierhahn im „Spreetreff“ für immer zudreht und hier nie wieder kochen und backen wird.
Der Sportplatz an der Peripherie der Spreewitzer Siedlung war als Neubau bereits in den 1950er-Jahren durch das Kombinat Schwarze Pumpe errichtet worden. Das Sportlerheim entstand. Im Zusammenhang mit der Kellererweiterung 1992/93 baute die Gemeinde Zerre/Spreewitz über dem Keller die Veranda und zum 1. Januar 1994 wurde die Gaststätte „Spreetreff“ eingeweiht. An Gästen mangelte es nicht. Federführender Nutzer des Sportplatzes war die SG „Blau Weiß Zerre“ mit Spielbetrieb, auch andere Sportveranstaltungen fanden statt. Mitte der 1990er-Jahre wurde für den Feuerwehrkampfsport die Tartanbahn gebaut und vom alten Sportplatz in Spreetal (Brigitta) der Steigerturm umgesetzt. In der Folge fanden große Feuerwehrkampfsportveranstaltungen statt. Von den Besucherströmen profitierte natürlich auch der „Spreetreff“. Ebenso von den Dorffesten. Die damals noch eigenständige Gemeinde Zerre/Spreewitz konnte es sich dank ihrer Steuereinnahmen durch das Gaskombinat leisten, mit dem Dorfclub als Ausrichter der Dorffeste Künstler einzuladen, die heutzutage kein Dorfclub mehr bezahlen kann. Schon 1987 kam Olaf Berger. Ab 1994, da hatte der „Spreetreff“ bereits geöffnet, folgten Christian Anders, Andrea Jürgens und Eberhard Cohrs, Frank Zander, Böttcher & Fischer, der Fernando-Express… Zu erwähnen sei beim Auftritt von G. G. Anderson und Fips Asmussen 1998 „Vorsängerin“ Andrea Berg, die für ihr kleines Programm eine Gage von 1 000 DM haben wollte. Der „Spreetreff“ profitierte davon, kamen allein zu den Konzerten jährlich über 2 000 Zuschauer. Alle wollten auch essen und trinken, hinzu kamen gesellschaftliche Höhepunkte. 1998 wurde hier der „Spreeradweg“ übergeben. Dennoch, eher zunächst noch unbemerkt, war nach 2000 der Rückwärtsgang eingelegt. Die Dorffeste wurden kleiner, die Besucher weniger. Der gepriesene Radwanderweg führt am „Spreetreff“ weit vorbei und beschert ihm nur wenige Gäste. Ilona Schumann, zunächst Köchin bei der Pächterfamilie Peter, vermochte die Entwicklung nicht abzusehen, als sie am 1. Oktober 2000 die Gaststätte übernahm. Trotzdem „lief der Laden“ noch lange gut: Höhepunkte waren neben dem Tagesgeschäft die kleiner gewordenen Dorffeste, Familienfeiern, Himmelfahrt, Schlacht- und Martinsgansfeste, Weihnachts- und Silvesterfeiern. Inzwischen ist rund um den „Spreetreff“ Ruhe eingezogen. Die SG „Blau Weiß Zerre“ gibt es nur noch auf dem Papier. Es war wohl vor allem der Niedergang des Sports, der bei Ilona Schumann zur Entscheidung führte, aufzugeben. Hinzu kam die persönliche Entwicklung. „Mit 62 habe ich mich dazu durchgerungen, mich vom Spreetreff zu verabschieden und zukünftig für die Familie da zu sein.“ Ganz so einfach wird ihr der Abschied heute wohl nicht fallen: „Am Spreetreff hingen mein Herzblut und meine Seele.“ Wie wird es mit der Sportlergaststätte weitergehen? Der Spreewitzer Ortsvorsteher Werner Reeb weiß es nicht: „Wir können nur hoffen, dass es keinen längeren Leerstand gibt. Weder im Sinne der Bausubstanz noch unserer Einwohner.“
Gefunden bei SZ Hoyerswerda
Für Frau Schumann ist heute ein schwerer Tag. Zum letzten Mal bewirtet sie im „Spreetreff“ ihre Gäste. Es sind Stammkunden aus Zerre. Die Sportlergaststätte war in den zurückliegenden 20 Jahren Frau Schumanns Ein und Alles. Beruflich, aber auch persönlich. Immer hatte sie die Unterstützung und das Wohlwollen der Einwohner aus Zerre und der Siedlung, ebenso von Bürgermeister Manfred Heine. Die Entscheidung, aufzugeben, fiel bereits im März. Wenn heute Abend der letzte Gast nach Hause geht, weiß Frau Schumann, dass sie... mehr lesen
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"Abschied vom „Spreetreff“" JenomeFür Frau Schumann ist heute ein schwerer Tag. Zum letzten Mal bewirtet sie im „Spreetreff“ ihre Gäste. Es sind Stammkunden aus Zerre. Die Sportlergaststätte war in den zurückliegenden 20 Jahren Frau Schumanns Ein und Alles. Beruflich, aber auch persönlich. Immer hatte sie die Unterstützung und das Wohlwollen der Einwohner aus Zerre und der Siedlung, ebenso von Bürgermeister Manfred Heine. Die Entscheidung, aufzugeben, fiel bereits im März. Wenn heute Abend der letzte Gast nach Hause geht, weiß Frau Schumann, dass sie
Die Hände mal in den Schoß legen – das war für Wilfried Fritsche in den letzten Jahren nicht drin, erst recht nicht in der Weihnachtszeit. Umso mehr freut er sich in diesem Jahr aufs Fest. „Weihnachten werden wir richtig genießen“, sagt der 67-Jährige, der mehr als 20 Jahre in der Gaststätte „Am Hasenberg“ in Gnaschwitz hinterm Tresen stand.
Zwar hat er mit seiner Frau all die Jahre ein Ritual gepflegt und zu Heiligabend immer einen Ausflug zum Oybin unternommen. Aber schon am ersten Feiertag waren sie beide wieder gefordert – sie in der Küche, er bei der Bedienung der Gäste. Doch damit ist nun Schluss. Am Montag ging in ihrer Gaststätte die letzte Feier über die Bühne. Damit ist nun an dieser Stelle eine lange Tradition zu Ende – vorerst. „Vielleicht findet sich ja doch noch jemand“, sagt Wilfried Fritsche. Denn er möchte die Gaststätte verkaufen und hat einen Makler beauftragt, nach Interessenten zu suchen. Aber es wird wohl nicht einfach, vermutet er, denn es handelt sich um ein recht großes Objekt. Das hat Vor- und Nachteile. So sei der Saal ideal, um Feiern für 30 bis 100 Personen auszurichten – für eine Gaststätte auf dem Land ein wichtiges Standbein. Ringsherum sei aber eben auch viel zu tun, allein das Straßekehren und Schneeschieben nehme stets einige Zeit in Anspruch.
Aufzuhören, das habe er schon seit zwei Jahren geplant, sagt der Wirt. Und da seine Frau mittlerweile auch 65 sei, „ist nun wirklich gut“. Vor ein paar Jahren gab es noch die Hoffnung, dass es mit dem Gasthof vielleicht in Familienhand weitergeht. Denn der Sohn ist ausgebildeter Hotelfachmann. Aber inzwischen stehe fest: „Er kommt nicht wieder her.“ Zu lange arbeite er schon in den alten Bundesländern, sei dort heimisch geworden. – Anfang der 1990er Jahre wollte sich auch Wilfried Fritsche woanders Arbeit suchen. Er hatte zuletzt das Offizierskasino in Bautzen geleitet, in der Villa an der Löhrstraße hat nun schon seit vielen Jahren der Unabhängige Seniorenverband seinen Sitz. Aber dann bot sich mit dem Gasthaus in Gnaschwitz die Möglichkeit, sich selbstständig zu machen. Die Gemeinde suchte einen Käufer für das Objekt, das damals eher eine Bier-und-Bockwurst-Kneipe war und nicht den besten Ruf hatte, wie Fritsche sich erinnert. Am weit über 100 Jahre alten Haus, das einst zu einem Dreiseitenhof gehörte, war zudem lange nichts gemacht worden.
„Wir haben dann Stück für Stück renoviert.“ 1994 öffneten sie die Gaststätte. Da die Wohnung im Obergeschoss noch vermietet war, nahmen sich die neuen Wirtsleute als Zwischenstation eine kleine Wohnung in Doberschau. Erst später konnten sie nach Gnaschwitz umziehen. Fritsche erinnert sich noch, wie er an der Giebelseite einen der großen Feldsteine, die im unteren Bereich der Außenwände verbaut sind, mit einem Traktor herausreißen ließ, um eine Tür zum Biergarten einbauen zu können. Bis 1999 gab es neben den Gasträumen noch einen Lebensmittelladen und eine Fleischerei. Später nutzte Fritsche die Räume als Lager, unter anderem für all die Utensilien, die für den Partyservice gebraucht wurden – einem weiteren Standbein neben Feiern und Gaststättenbetrieb. All das wurde im Wesentlichen zu dritt – und bei Bedarf mit einigen Helfern – bewältigt. „Arbeit hatten wir genug“, blickt Fritsche zurück. Die einzige angestellte Mitarbeiterin, eine Köchin, habe bereits eine neue Arbeit gefunden.
In den letzten Wochen sei noch einmal Hochbetrieb gewesen, nicht nur wegen der Weihnachtsfeiern. Auch viele Stammgäste seien noch einmal zum Essen gekommen, ob aus Bautzen oder aus dem Oberland. Aber auch aus Gnaschwitz selbst habe er treue Gäste gehabt. „Wir sind gemeinsam alt geworden“, sagt Fritsche schmunzelnd, wenn er daran denkt, dass von mancher Familie die Kinder inzwischen selbst Kinder haben. „Wir hören mit einem lachenden und einem weinenden Auge auf“, meint er – und freut sich mit seiner Frau auf Ausflüge per Rad, Wanderurlaube in Österreich und ein entspanntes Weihnachtsfest.
Die Hände mal in den Schoß legen – das war für Wilfried Fritsche in den letzten Jahren nicht drin, erst recht nicht in der Weihnachtszeit. Umso mehr freut er sich in diesem Jahr aufs Fest. „Weihnachten werden wir richtig genießen“, sagt der 67-Jährige, der mehr als 20 Jahre in der Gaststätte „Am Hasenberg“ in Gnaschwitz hinterm Tresen stand.
Zwar hat er mit seiner Frau all die Jahre ein Ritual gepflegt und zu Heiligabend immer einen Ausflug zum Oybin unternommen. Aber schon... mehr lesen
Gaststätte Am Hasenberg
Gaststätte Am Hasenberg€-€€€Restaurant03593050960Hauptstraße 5, 02692 Doberschau-Gaußig
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"Feierabend am Hasenberg-Die Gnaschwitzer Gaststätte schließt, der Wirt geht nach 22 Jahren in den Ruhestand." JenomeDie Hände mal in den Schoß legen – das war für Wilfried Fritsche in den letzten Jahren nicht drin, erst recht nicht in der Weihnachtszeit. Umso mehr freut er sich in diesem Jahr aufs Fest. „Weihnachten werden wir richtig genießen“, sagt der 67-Jährige, der mehr als 20 Jahre in der Gaststätte „Am Hasenberg“ in Gnaschwitz hinterm Tresen stand.
Zwar hat er mit seiner Frau all die Jahre ein Ritual gepflegt und zu Heiligabend immer einen Ausflug zum Oybin unternommen. Aber schon
Die Tafel ist gedeckt, die Gäste können kommen. Das Eulowitzer Erbgericht ist wieder offen. Ein reichliches Dreivierteljahr war die Gaststätte an der B 96 geschlossen, nachdem Pächter Tilo Hamann, der sie viereinhalb Jahre betrieben hatte, Insolvenz anmelden musste. Den Neustart und damit den Sprung in die Selbstständigkeit wagen hier nun Justyna und Nico Krumbholz. Ein Vierteljahr haben sie gewirbelt, um das Restaurant nach ihren Vorstellungen umzugestalten.
Mit neuen Farben an den Wänden und auf den Sitzbänken und Stühlen sind die Räume gar nicht gleich wieder zu erkennen. Im Vorraum mit dem Kamin gibt es nun zusätzliche Tische. Die wichtigste Neuerung: ein extra Spielzimmer. In dem separaten Zimmer gibt es viele Spielmöglichkeiten, sodass die Eltern ihr Essen trotzdem in Ruhe genießen können. Und damit im Sommer auch niemand vom Spielplatz hinterm Haus türmen kann, haben sie dort noch einen Zaun gebaut.
Auf der Speisekarte stehen Klassiker wie Schnitzel und Roulade, aber auch Gerichte, die es nicht in jeder deutschen Gaststätte gibt, zum Beispiel Teigtaschen aus Justynas Heimat. Die 30-Jährige stammt aus Polen.
Na dann viel Erfolg beim Neustart!
Die Tafel ist gedeckt, die Gäste können kommen. Das Eulowitzer Erbgericht ist wieder offen. Ein reichliches Dreivierteljahr war die Gaststätte an der B 96 geschlossen, nachdem Pächter Tilo Hamann, der sie viereinhalb Jahre betrieben hatte, Insolvenz anmelden musste. Den Neustart und damit den Sprung in die Selbstständigkeit wagen hier nun Justyna und Nico Krumbholz. Ein Vierteljahr haben sie gewirbelt, um das Restaurant nach ihren Vorstellungen umzugestalten.
Mit neuen Farben an den Wänden und auf den Sitzbänken und Stühlen sind die Räume... mehr lesen
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"Das Eulowitzer Erbgericht ist wieder offen" JenomeDie Tafel ist gedeckt, die Gäste können kommen. Das Eulowitzer Erbgericht ist wieder offen. Ein reichliches Dreivierteljahr war die Gaststätte an der B 96 geschlossen, nachdem Pächter Tilo Hamann, der sie viereinhalb Jahre betrieben hatte, Insolvenz anmelden musste. Den Neustart und damit den Sprung in die Selbstständigkeit wagen hier nun Justyna und Nico Krumbholz. Ein Vierteljahr haben sie gewirbelt, um das Restaurant nach ihren Vorstellungen umzugestalten.
Mit neuen Farben an den Wänden und auf den Sitzbänken und Stühlen sind die Räume
Vom Tegernsee nach Dresden: Sternekoch Dieter Maiwert (58, „Maiwerts“) aus Rottach will Anfang 2017 ein neues Restaurant in Dresden eröffnen - genau vis-à-vis von Sternekoch Stefan Mießner und seinem Restaurant „elements“ auf dem Areal der „Zeitenströmung“.
Feinschmecker haben dann die Wahl - und die Köche die Konkurrenz. Die soll vor allem das Geschäft von Maiwert beleben. Im Interview mit der Zeitung „Merkur“ nennt Maiwert, der seit über 30 Jahren in der Küche steht, klar die Gründe für den Umzug.
„Am Tegernsee ist es schwieriger geworden. Fünf bis sechs Monate sind heikel. Die Gäste buchen nach Wetterlage. Es bleiben zu wenige Monate, um Rücklagen zu bilden. Wir hatten heuer 15 Prozent weniger Umsatz als im Vorjahr.“ 2014 hatte der Koch & Chemiker (!) sein „Maiwerts“ in Rottach eröffnet - drei Jahre in Folge erhielt es einen Michelin-Stern.
Maiwert bestätigt: „Ja, ich komme mit meiner Lebensgefährtin Madeleine nach Dresden. Wir eröffnen ein Restaurant. Nächste Woche bin ich schon mal vor Ort. Dann weiß ich auch den Namen unseres neuen Lokals.“ Sicher ist: Maiwert zieht in die freien Räume links des Eingangs der „Zeitenströmung“. Zuerst will er ein Restaurant und ein Bistro eröffnen, 2018 ein Café. Denn Sterneküche allein - das ist in den meisten Fällen nicht rentabel.
Vom Tegernsee nach Dresden: Sternekoch Dieter Maiwert (58, „Maiwerts“) aus Rottach will Anfang 2017 ein neues Restaurant in Dresden eröffnen - genau vis-à-vis von Sternekoch Stefan Mießner und seinem Restaurant „elements“ auf dem Areal der „Zeitenströmung“.
Feinschmecker haben dann die Wahl - und die Köche die Konkurrenz. Die soll vor allem das Geschäft von Maiwert beleben. Im Interview mit der Zeitung „Merkur“ nennt Maiwert, der seit über 30 Jahren in der Küche steht, klar die Gründe für den Umzug.
„Am Tegernsee ist... mehr lesen
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"Sternekoch Dieter Maiwert zieht nach Dresden und eröffnet ein neues Restaurant" JenomeVom Tegernsee nach Dresden: Sternekoch Dieter Maiwert (58, „Maiwerts“) aus Rottach will Anfang 2017 ein neues Restaurant in Dresden eröffnen - genau vis-à-vis von Sternekoch Stefan Mießner und seinem Restaurant „elements“ auf dem Areal der „Zeitenströmung“.
Feinschmecker haben dann die Wahl - und die Köche die Konkurrenz. Die soll vor allem das Geschäft von Maiwert beleben. Im Interview mit der Zeitung „Merkur“ nennt Maiwert, der seit über 30 Jahren in der Küche steht, klar die Gründe für den Umzug.
„Am Tegernsee ist
Vielleicht war es nur ein böser Traum? Dieser Gedanke schoss Salvatore Andreacchio durch den Kopf, als er am 11. November mit dem Auto Richtung Radebeul raste. Um 7 Uhr morgens hatte er den Anruf bekommen: Es brennt in seinem Restaurant auf der Hauptstraße.
Vor Ort muss er dann feststellen, dass der Anruf kein Traum war. In der Gaststätte hatte es wirklich gebrannt. Als Andreacchio eintraf, hat die Feuerwehr das Feuer schon gelöscht. Doch in der Gaststube quoll noch der Rauch. Ein Schock für den Restaurantbesitzer.
Inzwischen weiß der aus Kalabrien stammende Italiener, dass ein Kurzschluss den Brand verursacht hat. Ein kleiner Servierschrank hatte deshalb Feuer gefangen. Die Flammen griffen schnell auf die Servietten und Speisekarten im Schrank über. Auch das Olivenöl brannte.
Zum Glück bemerkte eine Bewohnerin des Hauses den Brand schnell und alarmierte die Feuerwehr. Die Bewohner verließen ihre Wohnungen.
Das Feuer selbst hat gar keinen allzu großen Schaden angerichtet. Dafür der Rauch umso mehr. Über dem Inventar im Restaurant hängt ein dunkler Rußschleier. Auch die Wandmalereien, die kleine italienische Ortschaften zeigen, sind verschmutzt. Die Farbe des Meereswassers auf den Bildern ist von Azurblau zu einem dreckigen Graublau geworden. An der weißen Decke und über der Theke hat sich der Ruß ebenfalls abgesetzt.
Die Küche wurde bei dem Brand glücklicherweise nicht beschädigt. Aber im Gastraum müssen die Decke abgehängt und die Wände gestrichen werden. Auch der Thekenbereich wird komplett umgebaut.
„Ich weiß, ich nerve die Bauarbeiter“, sagt der Besitzer. Aber er möchte so schnell wie möglich wieder eröffnen. „Ich hoffe, dass ich zwischen dem 15. und 20. Dezember aufmachen kann.“
Ob das klappt, hängt auch davon ab, wie schnell die neuen Stühle geliefert werden. Wenn alles fertig ist, soll es eine große Eröffnungsfeier mit Buffet im Restaurant geben. Einen Teil der Einnahmen möchte Andreacchio an das Radebeuler Kinderheim spenden.
Vielleicht war es nur ein böser Traum? Dieser Gedanke schoss Salvatore Andreacchio durch den Kopf, als er am 11. November mit dem Auto Richtung Radebeul raste. Um 7 Uhr morgens hatte er den Anruf bekommen: Es brennt in seinem Restaurant auf der Hauptstraße.
Vor Ort muss er dann feststellen, dass der Anruf kein Traum war. In der Gaststätte hatte es wirklich gebrannt. Als Andreacchio eintraf, hat die Feuerwehr das Feuer schon gelöscht. Doch in der Gaststube quoll noch der Rauch. Ein Schock... mehr lesen
Ristorante Il Faro da Salvatore
Ristorante Il Faro da Salvatore€-€€€Restaurant03516563801Hauptstraße 13, 01445 Radebeul
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"Nach dem Brand Mitte November soll das "Il Faro" bis zum 20.12.2016 wieder öffnen" JenomeVielleicht war es nur ein böser Traum? Dieser Gedanke schoss Salvatore Andreacchio durch den Kopf, als er am 11. November mit dem Auto Richtung Radebeul raste. Um 7 Uhr morgens hatte er den Anruf bekommen: Es brennt in seinem Restaurant auf der Hauptstraße.
Vor Ort muss er dann feststellen, dass der Anruf kein Traum war. In der Gaststätte hatte es wirklich gebrannt. Als Andreacchio eintraf, hat die Feuerwehr das Feuer schon gelöscht. Doch in der Gaststube quoll noch der Rauch. Ein Schock
Die Biesnitzer Gaststättenlandschaft ist wieder etwas ärmer. Ende des Jahres schließt der „Kulmbacher Postillion“. Die Betreiber Angelica und Karsten Fuchs geben Gaststätte, Saal und Biergarten aus Altersgründen auf und ziehen nach Bayern.
Damit endet die langjährige Verbindung des „Postillions“ mit dem Namen Fuchs. Schon seit 1844 hat das Haus an der Aufgangstraße gastronomische Wurzeln. Kurz nach 1900 gesellten sich eine Bäckerei und eine Fleischerei dazu. Fleischermeister Bruno Fuchs verpachtete das Lokal an wechselnde Betreiber, und die tauschten auch die Gaststättennamen. „Gasthaus an der Landeskrone“ hieß es bei Paul Ressel, einem auch vom „Thüringer Hof“ bekannten Gastronomen. Hans Klos gab dem Lokal 1927 den Namen „Hubertusdiele“, ehe 1934 daraus der „Kulmbacher Postillion“ wurde. Nach 1945 leitete ihn auch Fleischerssohn Horst Fuchs, während Vater Bruno die Fleischerei an Alfred Teuchert verpachtete. Die Nachkriegszeit sah einige Monate sogar russische Panzer vor dem Lokal und eine im Saal kampierende Armee-Einheit, der 1951 die Näherei-Firma Heinke folgte – doch der Gastraum im Parterre florierte bis 1957. Dann konnte Bruno Fuchs den Komplex nicht mehr halten und verkaufte ihn, worauf der VEB Kondensatorenwerk darin einen Zweigbetrieb einrichtete. Nur die Bäckerei Säglitz bot noch bis weit in die 1960er Jahre Gebäck an – zur Freude der Kondensatorenwerker und auch der Kollegen aus dem nahen Ostsachsendruck.
Familie Fuchs zog 1991 nach Görlitz zurück – und kaufte von der Treuhand den alten Familienbesitz. Am 17. April 1992 erlebte der „Kulmbacher Postillion“ seine zweite Eröffnung.
„Die ersten zehn Jahre brummte das hier, galten wir als eine der ersten Adressen“, blickt Karsten Fuchs zurück. Damals war freilich an die meisten Altstadtlokale noch nicht zu denken. Ab etwa 2002 verlagerte sich das. Touristen blieben in der Altstadt oder machten mit dem „Landeskrone-Express“ um den „Postillion“ einen Bogen. In der Woche blieben die Biesnitzer aus, die das Geld eher in ihre Grundstücke steckten. Fuchs konzentrierte sich auf Familienfeiern und Firmenfeste, organisierte wieder Tanznachmittage und holte 2009 mit einer Dresdner Theater-Truppe die „Krimi-Dinner“ nach Görlitz – bis heute jährlich zehn ausverkaufte Termine. Doch das Tagesgeschäft rechnet sich nicht mehr. „Gastronomie hat an diesem Standort definitiv keine Zukunft“, sagt Karsten Fuchs.
Deshalb war schon beim Grundstücksverkauf klar, dass es auch mit dem „Postillion“ vorbei ist. Der neue Besitzer hat anderes vor, etwa Wohnungen im einstigen Saal einzurichten oder dahinter Eigenheime zu bauen. Biesnitz ist weiter im Wandel.
Die Biesnitzer Gaststättenlandschaft ist wieder etwas ärmer. Ende des Jahres schließt der „Kulmbacher Postillion“. Die Betreiber Angelica und Karsten Fuchs geben Gaststätte, Saal und Biergarten aus Altersgründen auf und ziehen nach Bayern.
Damit endet die langjährige Verbindung des „Postillions“ mit dem Namen Fuchs. Schon seit 1844 hat das Haus an der Aufgangstraße gastronomische Wurzeln. Kurz nach 1900 gesellten sich eine Bäckerei und eine Fleischerei dazu. Fleischermeister Bruno Fuchs verpachtete das Lokal an wechselnde Betreiber, und die tauschten auch die Gaststättennamen. „Gasthaus... mehr lesen
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"Abschied für den Postillon - Familie Fuchs schließt zum Jahresende ihr Restaurant an der Landeskrone in Görlitz" JenomeDie Biesnitzer Gaststättenlandschaft ist wieder etwas ärmer. Ende des Jahres schließt der „Kulmbacher Postillion“. Die Betreiber Angelica und Karsten Fuchs geben Gaststätte, Saal und Biergarten aus Altersgründen auf und ziehen nach Bayern.
Damit endet die langjährige Verbindung des „Postillions“ mit dem Namen Fuchs. Schon seit 1844 hat das Haus an der Aufgangstraße gastronomische Wurzeln. Kurz nach 1900 gesellten sich eine Bäckerei und eine Fleischerei dazu. Fleischermeister Bruno Fuchs verpachtete das Lokal an wechselnde Betreiber, und die tauschten auch die Gaststättennamen. „Gasthaus
Die Adventszeit ist diesmal eine ganz besondere für Kerstin und Helmar Lotze. Mit jeder Weihnachtsfeier, jedem Treffen von Familien, Senioren und Sportlern im Gastraum oder auf der Kegelbahn geht ein Stück aus ihrem Berufsleben, nehmen sie leise Abschied. „Mit einem lachenden und einem weinenden Auge“, sagt Kerstin Lotze. Die Wirtsleute der Sportgaststätte „Am Kalkberg“ in Bärenstein werden zum Jahresende schließen – und damit verliert der Altenberger Stadtteil seine letzte Gaststätte. „Es tut uns leid für Bärenstein“, sagt Helmar Lotze.
Durch Hörensagen erfuhren sie, dass in der Sportgaststätte in Bärenstein ein Pächter gesucht wird, und sie griffen zu. Am 26. Januar 1996 war es so weit. Lotzes eröffneten ihr Lokal. „Unser Wunsch war es, noch eine Kegelbahn zu bauen“, erzählt Helmar Lotze. Die Wirtsleute erhofften sich dadurch noch etwas mehr Kundschaft, zumal es im Müglitztal nicht viele solcher Anlagen gab. Sie mussten wie schon bei der Ausstattung ihres Lokals Geld in die Hand nehmen. 1998 stand die Kegelbahn und beschert den Wirtsleuten bis heute dankbare Gäste. Sogar Glashütter Kegler, die in der Uhrenstadt selbst keine Bahn mehr haben, spielen hier. Aber auch Familien buchen zu Feierlichkeiten gern die Bahn und lassen es sich danach oder davor schmecken. Helmar Lotze hat in seiner Küche vieles probiert. „Am Ende sind wir immer auf das gute Essen von früher zurückgekommen“, sagt er.
Seine Gäste mögen Hausmannskost, sehr gern wird Steak mit Würzfleisch und gepökelte Rinderzunge verlangt, verrät Kerstin Lotze, die sich um Service und Buchhaltung kümmert. Künftig will aber Helmar Lotze nur noch für die Familie zu Hause kochen. Er hat es sich verdient, sich nach all den Jahren endlich zur Ruhe zu setzen. Das gönnen der Familie auch die Bärensteiner, obgleich sie den Rückzug sehr bedauern. Denn bis jetzt hat sich kein Nachfolger gefunden.
Gefunden auf SZ Online Ausgabe Dippoldiswalde
Die Adventszeit ist diesmal eine ganz besondere für Kerstin und Helmar Lotze. Mit jeder Weihnachtsfeier, jedem Treffen von Familien, Senioren und Sportlern im Gastraum oder auf der Kegelbahn geht ein Stück aus ihrem Berufsleben, nehmen sie leise Abschied. „Mit einem lachenden und einem weinenden Auge“, sagt Kerstin Lotze. Die Wirtsleute der Sportgaststätte „Am Kalkberg“ in Bärenstein werden zum Jahresende schließen – und damit verliert der Altenberger Stadtteil seine letzte Gaststätte. „Es tut uns leid für Bärenstein“, sagt Helmar Lotze.
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Sportgaststätte Am Kalkberg
Sportgaststätte Am Kalkberg€-€€€Gaststätte03505428338Kalkberg 10, 01773 Altenberg
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"Lotzes sagen Adieu - Die Wirtsleute der Sportgaststätte hören auf" JenomeDie Adventszeit ist diesmal eine ganz besondere für Kerstin und Helmar Lotze. Mit jeder Weihnachtsfeier, jedem Treffen von Familien, Senioren und Sportlern im Gastraum oder auf der Kegelbahn geht ein Stück aus ihrem Berufsleben, nehmen sie leise Abschied. „Mit einem lachenden und einem weinenden Auge“, sagt Kerstin Lotze. Die Wirtsleute der Sportgaststätte „Am Kalkberg“ in Bärenstein werden zum Jahresende schließen – und damit verliert der Altenberger Stadtteil seine letzte Gaststätte. „Es tut uns leid für Bärenstein“, sagt Helmar Lotze.
Durch Hörensagen
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Und ihren Rückzug ins Privatleben hatten sie lange angekündigt. Sie haben sogar noch eine Zugabe gegeben. Doch ein arbeitsreiches Leben fordert irgendwann seinen Tribut. Seit einigen Wochen ist die Ausflugsgaststätte nun geschlossen. Drinnen sieht es aber so aus, als ob der nächste Besitzer nur den Bierhahn zu öffnen bräuchte, damit der Betrieb wieder anspringen könnte. Aber der Nachfolger ist eben bisher noch nicht gefunden.
Dass es ein Abschied mit Tränen wurde, hat dabei mit viel Liebe zu tun. Hannelore Katzschmann ist hier oben geboren. Vor einem halben Jahrhundert hat sie ihren Günter hier oben geheiratet. Ihre Kinder sind hier oben aufgewachsen. Sie sind aber in anderen Berufen erfolgreich geworden. Und so suchte das Gastwirts-Ehepaar einen Nachfolger außerhalb der Familie. Lange haben sie gesucht. Aber bisher eben ohne Erfolg. Ein Gasthaus in dieser Größenordnung zu führen, setzt enormen Einsatz voraus. Stühle, Tische, Equipment, alles ist in bestem Zustand. Ein Nachfolger müsste nicht viel investieren. Aber es ist schwer, Leute mit Mut zu finden, sich in der Gastronomie durchsetzen zu wollen. Also bleibt im Moment nur die Erinnerung. Und die Katzschmanns denken gern an ihr arbeitsreiches Leben. Sie haben in der Wachberghöhe die Geschichte ihrer Eltern und Großeltern fortgeschrieben. Die eröffneten den Gasthof hier 1928. Zu Pfingsten legten sie einen erfolgreichen Start als Ausflugslokal für Dresdner Sommerfrischler hin. Im Sommer kamen Wanderer und die ersten Autofahrer. Ottendorfer Chorsänger gaben hier viele ausverkaufte Konzerte. Und um auch im Winter attraktiv zu bleiben, ließen die Vorfahren sogar eine Sprungschanze auf die Wachberghöhe bauen! Tatsächlich wurde sie zum Anlaufpunkt für Freizeit-Skispringer. Radio war damals selten, Fernsehen war unbekannt. Mit den Sportlern kamen viele Zuschauer auf den Wachberg. Siege oder Niederlagen, es gab immer gute Gründe, anschließend im Gasthaus „einzuschweben“.
1941 starb der Betriebsgründer. Er war gerade mal 56 geworden. Die Familie machte weiter und kämpfte sich durch die schweren Zeiten des Zweiten Weltkrieges. Als der endlich vorbei war, wurden die Bretter der Sprungschanze zum Heizen gebraucht. Aber die Gaststätte überlebte. In bittersten Zeiten, wenn das Gasthaus zur Wachberghöhe nicht genug abwarf, um eine Familie zu ernähren, wurden Doppelschichten gefahren. Tagsüber war Hannelore Katzschmanns Vater in der Materialversorgung von Sachsenglas Schwepnitz tätig. Abends bewirtschaftete er dann die Gaststätte. All diese Härten sind vergessen. Geblieben sind wunderbare Erinnerungen. An die vielen Veranstaltungen beispielsweise. In den Nachkriegsjahren war der Hunger nach Kultur gigantisch. Und als der Lebensstandard wieder stieg, wollten die Gäste auch wieder auf der Wachberghöhe feiern: Tanzabende, runde Geburtstage, Hochzeiten.
Hinter den Kulissen wurde derweil um „Freigaben“ für Fleisch und Wurstwaren gekämpft. „Meine Eltern sprachen nie darüber, sie lösten die Probleme so gut es möglich war“, erinnert sich Hannelore Katzschmann. Die Familie hielt zusammen. Das war ihr Trumpf. So blieb die Wachberghöhe ein beliebter Ausflugsort. Was der Betrieb abwarf, wurde investiert. Den „sozialistischen“ Begehrlichkeiten nach Verstaatlichung entzog sich die Familie durch einen Vertrag. Der machte sie zu Kommissionshändlern der HO, der DDR-Handelsorganisation also. Leicht, nein leicht, war es dennoch nicht. Und Freizeit war ein seltenes Gut. Denn auch Hannelore Katzschmann arbeitete tagsüber nicht hier oben, sondern in der Hauptbuchhaltung des Presswerks, „unten“ in Ottendorf-Okrilla.
„In diesem Haus steckt das Herzblut unseres Lebens“, macht sie deutlich. Und die Tür zu schließen, war nicht leicht für das Ehepaar. Noch haben sie die Hoffnung aber nicht aufgegeben, dass eines Tages doch noch mal der Zapfhahn aufgedreht wird. Hier oben, auf der Wachberghöhe.