Leider auch Gourmand gehe ich mittags regelmäßig allein oder mit Kollegen essen. Abendessen zu zweit waren in der Vergangenheit rar gesät, das wird jetzt nachgeholt! Auf Dienstreisen vertreibe ich mir die Zeit stets mit abendlichen Restaurantbesuchen, möglichst in den Highlights. So war ich auf Restaurantkritik gekommen und hatte den inneren Schweinehund, der zu bequem zum Kritiken schreiben war, überwunden.
Nach etwa 100 Bewertungen hat mich der Verkauf an Yelp ausgebremst, da ich aussagekräftige Kritiken schreiben möchte, für Menschen, die gutes Essen schätzen. In einem Portal, bei dem man auch seine Wertschätzung für die Heiße Hexe an der Tankstelle veröffentlicht, fühle ich mich nicht mehr wohl und suche eine neue Kritikerheimat.
Nachdem mittlerweile (fast) alle geschätzten Kritikerinnen und Kritiker aus dem Verschwundenen Portal hierher gewechselt und ein paar mehr dazu gekommen sind, fühle ich mich wieder wohl. Ein bißchen wie im Stammlokal, man kennt/schätzt/neckt sich, tauscht Neuigkeiten aus... Eben lesen, schlemmen, schreiben.
Leider auch Gourmand gehe ich mittags regelmäßig allein oder mit Kollegen essen. Abendessen zu zweit waren in der Vergangenheit rar gesät, das wird jetzt nachgeholt! Auf Dienstreisen vertreibe ich mir die Zeit stets mit abendlichen Restaurantbesuchen, möglichst in den Highlights. So war ich auf Restaurantkritik gekommen und hatte den inneren... mehr lesen
Bewertungs-Statistik
Insgesamt 288 Bewertungen 362434x gelesen 10162x "Hilfreich" 9120x "Gut geschrieben"
Geschrieben am 04.11.2022 2022-11-04| Aktualisiert am
04.11.2022
Besucht am 27.06.2022Besuchszeit: Abendessen 3 Personen
Rechnungsbetrag: 171 EUR
Eigentlich wollte ich gar nichts schreiben, denn das Treffen diente eher dem fröhlichen Miteinander als der kritischen Bestandsaufnahme. Aber das wäre etwas ungerecht gegenüber Küche und Service, die an diesem Abend gute bis sehr gute Leistungen zeigten. Also mal sehen, was ohne Notizen noch aus den Tiefen der Erinnerung auftaucht...
Zum wiederholten Male musste am Montagabend eine ansprechende Location in Schwerin gefunden werden und da Abwechslung bekanntlich erfreut, sollte es nicht wieder das grundsätzlich sehr feine Bistro George im Weinbaus Uhle sein. Nach eher zweifelhaften italienischen Angeboten erinnerten wir uns an dieses Traditionsrestaurant, das schon 1982 als Gastmahl des Meeres eröffnet wurde. Nach der Wiedervereinigung wurde es wie an vielen anderen Standorte auch, vom damaligen Betriebsleiter übernommen. 1999 ging es dann an den heutigen Betreiber, der nach einer grundlegenden Renovierung unter dem Namen Lukas eröffnete. Im Inneren dominiert allenthalben Holz, etwas in die Jahre gekommen, aber noch nicht so sehr, dass es schon wieder nostalgisch wäre. Die verglaste Veranda ist immerhin schön hell. Trotz einiger dunkler Wolken entschieden wir uns aber für einen Tisch auf der Terrasse direkt an der Fußgängerzone. Bei Prüfung unserer Reservierung wurde gleich darauf hinweisen, dass ein späterer Umzug nicht möglich sein werde, da man - am Montag! - ausgebucht sei. Wir blieben trotzdem unter freiem Himmel und haben es nicht bereut. Die weiblichen Servicekräfte mussten sich ordentlich sputen und hatten dabei anfangs eine mehr oder weniger direkte Ansprache, wussten aber gut Bescheid und erledigten ihren Job ohne Fehl und Tadel. Später wurde der Ton freundlicher - vielleicht, weil der größte Ansturm abgearbeitet war oder aufgrund unser üppigen Bestellungen?
Erfreulich war schon mal die zwar kleine, aber vernünftig bestückte Weinkarte. Wir einigten uns auf eine Flasche Rosé Aix (günstige 31€), gefolgt von einem Spitzen Rheingau-Riesling zum absoluten Schnäppchenpreis (41€!).
Wird hier vermutlich nicht oft bestellt. Auch das Mineralwasser mit 5€ für die Flasche preiswert.
Neben den üblichen Verdächtigen in norddeutschen Fischrestaurants gab einige kreative, eigenständige Angebote, die sich aktuell nicht mehr auf der Karte finden. Das spricht für den Hinweis der Bedienung, dass der Chef regelmäßig neue Angebote entwickle.
Ich startete mich einem selbst gebeizten Lachs-Carpaccio (13,9€), das durch seine ungewöhnliche Wacholder-Note aus dem erwartbaren Rahmen fiel.
Auf die kleinen Scheiben war ein Gurken-Radieschen-Salat drapiert und schließlich Grana Padano gehobelt worden. Etwas wilde Mischung, aber hat gut funktioniert.
Meine Mitstreiter hatten sich für Bruschette entschieden, die auf jeden Fall durch gutes Handwerk überzeugten:
Dicke Scheiben Oliven-Ciabatta waren ordentlich geröstet worden, so dass das Gesamtkunstwerk weder matschig war, noch zu „keksig“. Das angekündigte Basilikum wurde kurzerhand durch Schnittlauch ersetzt. Dazu gab’s Rauke und Spinat ohne bemerkbares Dressing, naja. Rohe rote Zwiebeln gehören für mich nicht in diesen Appetizer, sind aber ja nicht völlig unüblich, was man dem zerlaufenen Käse nicht bescheinigen kann. Beschwerden gab es aber keine; im Gegenteil.
Als Zwischengang teilten wir uns die „dreierlei Schnittchen“.
Unterschiedliches Graubrot war bei diesem Teller direkt mit Käse überbacken worden; ich tippe auf den Grana Padano. Sehr gut die Auflagen: Nordseekrabben, Jakobsmuschel, Garnele überzeugten allesamt geschmacklich, was für die Qualität spricht. Von Muschel und Garnele hätte jeweils ein weiteres Exemplar schon auf das Brot gepasst... Dafür war die Salatbeilage um Blutampfer und Sprossen erweitert worden, aber immer noch eine trockene Angelegenheit.
Beim Hauptgericht wählte die Dame drei Sherry-Matjesfilets, die ihr sehr gut schmeckten.
Auch die Bratkartoffeln gefielen trotz der etwas fettigen Optik; davon durfte ich mich selbst überzeugen. Die Hausfrauensauce schien mir etwas dick geraten, wurde aber immerhin separat serviert.
Die Herren der Schöpfung waren sich einig, dass es Ostseefisch sein sollte.
Na klar, eine saftige Scheibe Dorsch, mit einer Kruste aus gekräuterten Semmelbröseln überbacken, die ihren Namen verdiente. Auch hier wieder sehr gutes Handwerk. Für den kleinen kreativen Kick, der mich im Lukas insgesamt positiv überrascht hat, standen hier die Beilagen: Süßkartoffel-Stampf und eine Mischung verschiedener, nicht verkochter (!) Wurzeln. Das Schäumchen am linken Bildrand kann ich beim besten Willen nicht mehr rekonstruieren. Aber was ist schon perfekt im Leben?
Das Lukas zwar auch nicht, aber immerhin doch so gut, dass es sich von den üblichen Fischrestaurants in Küstennähe angenehm abhebt, allemal mit der Sonderkarte. Als Alternative durchaus geeignet und gern empfohlen.
Eigentlich wollte ich gar nichts schreiben, denn das Treffen diente eher dem fröhlichen Miteinander als der kritischen Bestandsaufnahme. Aber das wäre etwas ungerecht gegenüber Küche und Service, die an diesem Abend gute bis sehr gute Leistungen zeigten. Also mal sehen, was ohne Notizen noch aus den Tiefen der Erinnerung auftaucht...
Zum wiederholten Male musste am Montagabend eine ansprechende Location in Schwerin gefunden werden und da Abwechslung bekanntlich erfreut, sollte es nicht wieder das grundsätzlich sehr feine Bistro George im Weinbaus Uhle... mehr lesen
4.0 stars -
"Empfehlenswertes Fischrestaurant - seit 1982!" DerBorgfelderEigentlich wollte ich gar nichts schreiben, denn das Treffen diente eher dem fröhlichen Miteinander als der kritischen Bestandsaufnahme. Aber das wäre etwas ungerecht gegenüber Küche und Service, die an diesem Abend gute bis sehr gute Leistungen zeigten. Also mal sehen, was ohne Notizen noch aus den Tiefen der Erinnerung auftaucht...
Zum wiederholten Male musste am Montagabend eine ansprechende Location in Schwerin gefunden werden und da Abwechslung bekanntlich erfreut, sollte es nicht wieder das grundsätzlich sehr feine Bistro George im Weinbaus Uhle
Geschrieben am 23.10.2022 2022-10-23| Aktualisiert am
06.08.2023
Besucht am 16.06.2022Besuchszeit: Abendessen 1 Personen
Rechnungsbetrag: 49 EUR
Die zweite Runde meiner kleinen Copa Peruana erfolgte am nächsten Abend auf den Außenplätzen vor dem Pajaten. Neben der angenehmen Beobachtung vieler bekannter und unbekannter Flaneure bescherte mir die wunderbare Abendsonne einen veritablen Sonnenbrand. Irgendwas ist ja immer.
Das Restaurant selber ist seit einigen Jahren in einem flachen Gebäude entlang der Bahnstrecke Bremen-Hannover beheimatet, vielleicht ein Behelfsbau aus der Nachkriegszeit. Die ehemaligen Veranda ist mittlerweile komplett umbaut und großzügig verglast. Hier kann man auch an trüberen Tagen hübsch sitzen, wobei es nach meiner Erfahrung in solchen „Schuppen“ oft übelst zieht. Aber das ist Spekulation und an diesem Sommertag sicher nicht das Problem der Golden Ager und Freundinnen-Gruppen, die es sich lautstark gut gehen ließen, wie ich durch die geöffneten Fenster live miterleben durfte. Auch mehrere Südamerikanerinnen waren unter den Gästen; ist ja nicht die schlechteste Visitenkarte für eine exotische Gastro. Nach hinten gleicht der Raum einem langen Schlauch, links Theke und Küchenzeile, rechts mit notdürftiger Deko hingezimmerte „gemütliche“ Nischen. Kann man mögen... Wenn ich beim Essen ungestört Geheimnisse austauschen will, nehm ich lieber eine Priölke im Bremer Ratskeller.
Angesichts des doch regen Zuspruchs war die Besetzung etwas dünn. Eine Dame in der Küche, eine im Service, die auch für die Getränke zuständig war. Ich halte sie für die Betreiberin, denn die Auskünfte waren freundlich und fachkundig. Nach der ersten Runde dauerte es - zwangsläufig - recht lange, bis sie wieder vor der Tür erscheinen konnte, so dass ich mich für spätere Bestellungen eigenfüßig an die Theke begab. Speisen musste ich dabei nicht zurücktragen, denn das Essen im Pajaten war zwar anders als im Pachamama, aber ebenfalls gut.
Was sich problemlos vergleichen ließ, denn nach Durchsicht des Angebots fasste ich natürlich den kühnen Vorsatz, weitgehend identisch zu bestellen.
Was schon beim Getränk scheiterte. Cusqueño steht zwar Karte, sei aber „aus“. Nun gut, es hätte hier wohl kaum anders geschmeckt. Aber: Wenn die Wirtin dir kein Bier gibt, bestell halt Chicha Morada! Schon wieder eine Premiere! Nicht etwa, da eine Einkehr auch außerhalb der Fastenzeit so ganz ohne geistige Getränke blieb, sondern weil ich ganz sicher noch nie etwas auf der Basis von ausgekochtem Purpurmais getrunken hatte. Wer sich für die Zubereitung interessiert, möge bitte dem Link folgen https://de.m.wikipedia.org/wiki/Chicha_morada#Zubereitung
Optisch und auch am Gaumen erinnerte es an eingekochten Kirschsaft, aber mit deutlichen Aromen von Zitrone, Zimt und Nelke (Wie Kinder-Glühwein?).
Mir zu süß, aber etwas verdünnt, gerne wieder. Der halbe Liter schlug auf dem ordentlichen Kassenbon mit satten 5€ zu Buche.
Für den gerösteten Knuspermais, der im Pachamama auf‘s Haus ging, hätte ich hier 3,5€ (!) löhnen müssen. Vielleicht wäre die Portionsgröße ja entsprechend gewesen; ich verzichtete dankend und orderte erneut
Empanadas
Leche de Jaguar (Richtig so, wie kommt der Tiger überhaupt in die Anden?)
Causa limeña de pollo
Anticuchos und Patacones mit Huancaina-Soße
Und ohne ein Schmankerl ging‘s los:
Statt einer großen kam hier ein Trio von drei kleinen Teigtaschen (10€), alle sich gleichend wie ein Ei dem anderen und diejenigen mit Fleischfüllung zur Unterscheidung mit einem kleinen Brandzeichen versehen.
Also höchstwahrscheinlich vorgefertigte Ware, deren Teig auch deutlich dicker war und auch nicht so fein knusperte wie bei den drei Damen vom Anden-Grill. Die Füllungen waren kräftig, aber nicht überwürzt.
Besonderheit: Die vegetarische Version war mit lockerem Weißkäse gefüllt und frittiert, ein Tequeño.
Das hat natürlich wieder etwas Boden gut gemacht, aber trotzdem fehlte die Raffinesse des Vortags: Punkt für das Pachamama.
Auch beim Ceviche (9,5€) ging das Pajaten eigene Wege. Statt einer frittierten Garnele wurde ein gekochtes Exemplar noch mit Kopf und Panzer aufgelegt, das gegen den knusprigen Kameraden etwas das Nachsehen hatte. Das glich dann der getrocknete Mais wieder aus, der hier anstelle der eingekochten Riesen-Variante vorhanden war. Als Fisch wurde Rotbarsch verwendet, eine der leider vielen überfischten Arten. Für die „Raubkatzen-Milch“ wurde lt. Karte neben Limettensaft Chili-Art Aji de Limo (Lemon Drops) genutzt, die wohl auch einen eigenen Zitrusgeschmack mitbringt. Da überrascht zwar, dass weniger Schärfe im Spiel war, aber nicht die kräftige Säure. Für den Ausgleich war im Pachamama der eingekochte süße Mais zuständig, im Pajaten erfüllte Süßkartoffel die gleich Aufgabe. Statt der Gemüseeinlage begleiteten hier nur rote Zwiebeln den Fisch, die etwas gröber geschnitten waren.
Zwei unterschiedliche Varianten; für mich ein geschmackliches Unentschieden.
Noch interessanter dann die zweite Causa de pollo (8,5€), die zumindest äußerlich der Premiere sehr nahe kam; Avocado war allerdings reichlicher verwendet worden. Die Innenansicht zeigte einen höheren Kartoffelanteil, den die Küche zu einem gröberen Püree verarbeitet hatte. Auch das Hähnchen in größeren Fetzen, was kein Schaden war. Die Farbe belegte wieder die gelbe Paprika, aber am Gaumen überraschte die fast völlige Abwesenheit von Limette.
Same, same but different.
Beim Hauptgericht wenig Überraschendes. Die Scheiben vom Rinderherz (9,5€) kamen aus der Pfanne, nicht vom Grill. Das Muskelfleisch war besser pariert, aber ordentlich kauen musste ich auch diesmal. Die angenehm pikante Sauce leider nur sparsam portioniert. Am Gaumen leider ein Totalausfall die gekochten Maiskolbenringe. Würde ich jetzt erst mal nicht wieder bestellen.
Die frittierte Kochbanane (6,5€) etwas dünner geschnitten, die Panade nicht ganz so knusprig wie tags zuvor aber durchaus gelungen. Da passte es doch gut, dass wie zum Fleisch ein Töpfchen Huancaína-Salsa serviert wurde.
Die braven Leute aus der Anden-Stadt Huancayo vermengen Frischkäse mit der beliebten gelben Chili Aji Amarilla, Knoblauch und roten Zwiebeln zu einer cremigen, würzigen Käsesauce. Die Karte wies keine Zusatzstoffe aus, trotzdem kam sie mir wie ein Industrieprodukt vor. Sie war schon bei den Vorspeisen reichlich zur Verzierung verwendet worden. Beim letzten Teller leichte Vorteile für das Pajaten.
„Und damit darf ich zum Fazit kommen“ (C.), nämlich meiner kleinen Battle:
Beide Restaurants sind zu empfehlen, auch um eine neue Küche kennenzulernen.
Die Speisen im Pachamama schienen mir einen Tick „echter“. Die Authentizität kann ich gar nicht beurteilen, aber sie hatten im Vergleich(!) mehr Eigenständigkeit. Im Pajaten alles professioneller und „glatter“. Aber wie immer Geschmacksache - und das ist auch gut so!
Die zweite Runde meiner kleinen Copa Peruana erfolgte am nächsten Abend auf den Außenplätzen vor dem Pajaten. Neben der angenehmen Beobachtung vieler bekannter und unbekannter Flaneure bescherte mir die wunderbare Abendsonne einen veritablen Sonnenbrand. Irgendwas ist ja immer.
Das Restaurant selber ist seit einigen Jahren in einem flachen Gebäude entlang der Bahnstrecke Bremen-Hannover beheimatet, vielleicht ein Behelfsbau aus der Nachkriegszeit. Die ehemaligen Veranda ist mittlerweile komplett umbaut und großzügig verglast. Hier kann man auch an trüberen Tagen hübsch sitzen, wobei... mehr lesen
3.5 stars -
"Krasse Nix-Nikkei-Battle Teil 2" DerBorgfelderDie zweite Runde meiner kleinen Copa Peruana erfolgte am nächsten Abend auf den Außenplätzen vor dem Pajaten. Neben der angenehmen Beobachtung vieler bekannter und unbekannter Flaneure bescherte mir die wunderbare Abendsonne einen veritablen Sonnenbrand. Irgendwas ist ja immer.
Das Restaurant selber ist seit einigen Jahren in einem flachen Gebäude entlang der Bahnstrecke Bremen-Hannover beheimatet, vielleicht ein Behelfsbau aus der Nachkriegszeit. Die ehemaligen Veranda ist mittlerweile komplett umbaut und großzügig verglast. Hier kann man auch an trüberen Tagen hübsch sitzen, wobei
Nach erheblicher Personalfluktuation ist das Sterne-Restaurant im Hotel Kieler Kaufmann seit längerem geschlossen. Nun hat auch Küchenchef Arne Linke das Haus verlassen und eine neue Aufgabe in der Schweiz übernommen. Wann das Ahlmanns wieder geöffnet wird und mit welchem Konzept ist derzeit nicht bekannt.
(Quelle: Restaurant-Rangliste n, Kieler Nachrichten)
Nach erheblicher Personalfluktuation ist das Sterne-Restaurant im Hotel Kieler Kaufmann seit längerem geschlossen. Nun hat auch Küchenchef Arne Linke das Haus verlassen und eine neue Aufgabe in der Schweiz übernommen. Wann das Ahlmanns wieder geöffnet wird und mit welchem Konzept ist derzeit nicht bekannt.
(Quelle: Restaurant-Rangliste n, Kieler Nachrichten)
Restaurant Ahlmanns im Romantik Hotel Kieler Kaufmann
Restaurant Ahlmanns im Romantik Hotel Kieler Kaufmann€-€€€Restaurant043188110Niemannsweg 102, 24105 Kiel
stars -
"Bis auf Weiteres geschlossen" DerBorgfelderNach erheblicher Personalfluktuation ist das Sterne-Restaurant im Hotel Kieler Kaufmann seit längerem geschlossen. Nun hat auch Küchenchef Arne Linke das Haus verlassen und eine neue Aufgabe in der Schweiz übernommen. Wann das Ahlmanns wieder geöffnet wird und mit welchem Konzept ist derzeit nicht bekannt.
(Quelle: Restaurant-Rangliste n, Kieler Nachrichten)
Ich fühlte mich jedenfalls in diese glorreiche Vor-Krisenzeit zurück versetzt, als ich zur Bekämpfung meines Strohwitwer-Blues‘ im Sommer an zwei aufeinanderfolgenden Abenden die beiden einzigen (mir bekannten) peruanischen Restaurants der Stadt besuchte.
Während die Betreiber des Pajaten seit einigen Jahren in einer eher gut situierten Ecke der Stadt anscheinend ihr Stammpublikum gefunden haben, liegt die Neueröffnung Pachamama ein wenig schmuddelig an der ehemaligen Gas-Anstalt in der Nähe eines Autoverwerters. Aber ein Stadtteil, der im Makler-Sprech „im Kommen ist“. Ich war in meiner Jugend häufig in dieser Ecke, aber das tut hier nichts zur Sache!
Sowohl dem Inneren als auch dem Biergarten sah man zwei Wochen nach Eröffnung noch die langjährige Vergangenheit als griechisches Restaurant an, notdürftig um etwas indigene Anden-Folklore ergänzt.
Ansonsten ein wenig unaufgeräumt, aber auch irgendwie rührend self-made. Ich hab mich ganz wohl gefühlt.
Das Pachamama wird offenbar von den Nachfolgerinnen der legendären „3 Damen vom Grill“ geführt, jedenfalls bekam ich nach und nach drei Generationen Südamerikanerinnen zu Gesicht, familiäre Verbindungen würden mich nicht überraschen. Die Deutschkenntnisse waren höchst unterschiedlich, das Fachwissen auch. Alle waren engagiert, freundlich und halfen sich gegenseitig bei meinen nicht wenigen Fragen. Zeit war genug, es mögen 10 oder 12 Gedecke während meines Besuchs gewesen sein - und ich war über drei Stunden dort! Bei größerem Zuspruch bräuchte „Abuelita“ in der Küche allerdings wohl Hilfe, die Wartezeiten wurden nach hinten grenzwertig.
Bei knackig gerösteten Maiskörnern (vom Haus) und einem sehr malzigen, leicht bitteren Cusqueño Dunkel durchstöberte ich aufmerksam die Karte, bewusst nach Klassikern und Spezialitäten suchend.
(Cusqueño! Wer kennt sie nicht, die inzwischen in internationaler Großkonzern-Hand befindliche berühmte Biermarke Perus? Naja, ich zum Beispiel, bis dahin.)
Später wechselte ich auf ein ausgewogenes Helles.
Meiner Pflicht der Community gegenüber voll bewusst, hatte ich den Tag über weitgehend gefastet und konnte daher ein wenig in die Vollen gehen:
Empanada
Leche de Tigre
Tiradito (Okay, ein bißchen Nikkei muss sein...)
Causa limeña
Anticuchos mit Patacones
Alles schön nacheinander serviert, um jedem Gang mit detektivischem Geschmacksinn seine Geheimnisse zu entlocken!
Der Anfang war stark und zwar ganz stark!
Ein große, ganz sicher selbst gefertigte Teigtasche, lecker gebräunt und mit Puderzucker bestäubt, schön dünn und daher mit leichtem Knusper gesegnet. Schon für sich genommen ein Genuss. Als Füllung Rinderhack, würzig und süß, möglicherweise mit Mole, dazu noch Ei und schwarze Olive. Kein bißchen trocken und extra gut abgeschmeckt.
Erfrischend ging es mit dem Klassiker Leche de Tigre weiter. Serviert wurde in einem Eiscoup und mit Löffel. In der noch angenehm sauren und durchaus pikanten Marinade tummelten sich mundgerechte Stücke von Victoriabarsch-Filet und die üblichen Verdächtigen wie rote Zwiebel, Paprika und Koriander, alles kleckervermeidend sehr klein geschnitten. Und weiche Riesenmaiskörner, die ein interessantes süßes Aroma mitbrachten. Tatsächlich wird der Mais dazu in Zucker und Sternanis langsam gekocht. Auf dem Rand des Glases räkelte sich sehr ansprechend eine frittierte, überraschend geschmackvolle Garnele.
Für den Crunch gab es à part wieder Maiskörner und eine frittierte Bananenscheibe. Lecker, lecker. Hat gut funktioniert, eindeutig keine Allerwelts-Version.
Ganz ohne Ausflug in die jetzt so hippe Nikkei-Küche ging es doch nicht. Tiradito ist DER Klassiker: Rohe Fischscheiben im japanischen Sashimi-Style mit einer peruanischen Sauce, häufig mit Zitrusfrüchten. Anders als beim Ceviche wird der Fisch aber nicht in einer Beize gegart.
Im Pachamama war gelbe Paprika und Limette Grundlage der sehr reichlich über den Fisch verteilten Sauce, was vorzüglich harmonierte. Ansonsten die üblichen Verdächtigen, etwas zu dominanter Einsatz von Koriander, wieder Choclo und fürs Auge rote Paprikastreifen. Der Optik nach war wieder der afrikanische Riesenbarsch verwendet worden, geschmacklich davon natürlich nichts zu erkennen. Freundlich wurden mir scharfe Chilis angeboten, so ist es doch am kundenfreundlichsten. Ich griff gerne zu und kam so auf das für mich angenehmste Ergebnis.
Zeitgleich wurde auch meine nächste Premierenwahl serviert, was zwar so nicht gedacht war, aber auch kein Beinbruch, da ebenfalls eine kalte Vorspeise.
Causa limeña ist eine Kombination aus Kartoffelbrei und gegartem Fleisch oder Fisch oder in vegetarischer Ausfertigung z. B. Avocado, Pilzen oder Ei. Also letztlich Resteverwertung! Clou an der Sache ist die Schichtung zu einem hübschen Törtchen.
Ich war natürlich schockverliebt, erst recht nach dem chirurgisch durchgeführten Anschnitt.
Im Pachamama bestand die innere Schicht des hübschen Häufchens aus gezupftem Hähnchenfleisch in einer würzigen Majo mit Sellerie, dann eine zusätzliche Schicht Avocado und außen sehr feines Püree. Nun kann so ein Gericht für Zahnlose ja sehr schnell zu einem indifferenten, womöglich noch faden Brei verkommen. Hier jedoch: ¡Al contrario! Nach der Farbe zu schließen, war in den äußeren Schichten auch gelbe Paprika verarbeitet worden und, wie schon der erste Bissen zeigte, auch etwas Limette. Kartoffel mit Süße der Paprika und fruchtiger Säuerlichkeit, sehr gut. Ein Hintergrund, vor dem sich der feine Geflügelgeschmack immer wieder mal abzeichnete. Die Avocado-Schicht verlieh dem Gericht schließlich die schon dem Foto anzusehende Molligkeit. Dankenswerterweise war zurückhaltend gesalzen worden, so dass selbst die Deko-Olive noch etwas beitragen konnte.
Bin schwer begeistert gewesen.
Trotz eines leichten Sättigungsgefühls musste ich mich zum Abschluss natürlich intensiv einem anderen Klassiker der peruanischen Küche hingeben, Anticuchos de Corazón, also Rinderherzspieße. Dazu Patacones, frittierte Scheiben Kochbanane, immerhin mal kein Mais.
Um es vorweg zu sagen, so elegant und zart wie im Pfälzer Hubertushof war das Muskelfleisch in der Amazonas-Ausführung lange nicht geraten.
Die reichlichen und recht dick geschnittenen Scheiben waren leider nicht „zart mariniert“. Zwar keine zähe, aber doch eine ziemlich feste Angelegenheit, bei der die Kaumuskeln ordentlich zu tun hatten. Außerdem war das Fleisch nicht sauber pariert. Schade eigentlich, denn geschmacklich war nicht auszusetzen. Das galt auch für die Sauce, die leicht nach meinem dunklen Bier schmeckte, aber auch kein Gewürzfeuerwerk am Gaumen entfachte. Und dann frittierte Kochbanane, die ich alle paar Jahre wieder probiere, um erneut festzustellen, dass „Sättigungsbeilage“ es wieder trifft. Wobei der Teig schön goldbraun ausgebacken knusperte, aber eben auch keine Würzung mitbrachte. Was ich erst für einen kleinen Salat hielt, entpuppte sich als Salsa Criolla, die südamerikanische Zwiebel-Gemüse-Vinaigrette. Damit gingen dann auch die mehlige Banane. Insgesamt solide, trifft es wohl und verhindert eine noch bessere Wertung für das Essen. So bleiben gute 4 Sterne.
Bei der „Rechnung“ belächelte ich milde den Zauber, der jedem Anfang innewohnt...
Das PLV erstklassig, aber nochmal geht das so „inoffiziell“ für mich bitte nicht. Und wiederkommen möchte ich auf jeden Fall, denn hier kocht man - soweit ich das beurteilen kann - überraschend nah an der Küche des Herkunftslandes. Und die „authentisch übersetzte“ Karte hält noch eine ganze Reihe von Spezialitäten bereit! Alle süßen Fans mögen nur bei den Desserts schauen...
Die Älteren in der geneigten Leserschaft mögen sich noch an meine „Krasse Nikkei-Battle“ erinnern:
https://www.gastroguide.de/restaurant/238153/nikkei-nine-hotel-vier-jahreszeiten/hamburg/bewertung/32546/
https://www.gastroguide.de/restaurant/245565/izakaya-asian-kitchen-bar-hotel-sir-nikolai/hamburg/bewertung/32737/
Ich fühlte mich jedenfalls in diese glorreiche Vor-Krisenzeit zurück versetzt, als ich zur Bekämpfung meines Strohwitwer-Blues‘ im Sommer an zwei aufeinanderfolgenden Abenden die beiden einzigen (mir bekannten) peruanischen Restaurants der Stadt besuchte.
Während die Betreiber des Pajaten seit einigen Jahren in einer eher gut situierten Ecke der Stadt anscheinend ihr Stammpublikum gefunden haben, liegt die Neueröffnung Pachamama ein wenig schmuddelig an der ehemaligen Gas-Anstalt in der Nähe eines... mehr lesen
4.0 stars -
"Krasse Nix-Nikkei-Battle Teil 1!" DerBorgfelderDie Älteren in der geneigten Leserschaft mögen sich noch an meine „Krasse Nikkei-Battle“ erinnern:
https://www.gastroguide.de/restaurant/238153/nikkei-nine-hotel-vier-jahreszeiten/hamburg/bewertung/32546/
https://www.gastroguide.de/restaurant/245565/izakaya-asian-kitchen-bar-hotel-sir-nikolai/hamburg/bewertung/32737/
Ich fühlte mich jedenfalls in diese glorreiche Vor-Krisenzeit zurück versetzt, als ich zur Bekämpfung meines Strohwitwer-Blues‘ im Sommer an zwei aufeinanderfolgenden Abenden die beiden einzigen (mir bekannten) peruanischen Restaurants der Stadt besuchte.
Während die Betreiber des Pajaten seit einigen Jahren in einer eher gut situierten Ecke der Stadt anscheinend ihr Stammpublikum gefunden haben, liegt die Neueröffnung Pachamama ein wenig schmuddelig an der ehemaligen Gas-Anstalt in der Nähe eines
Aus dem Norderneyer Nordsee Magazin:
„Und schon lange nicht mehr geöffnet ist das Lieke Deeler. Dort hängt seit Monaten ein Schild im bereits verstaubten Fenster: „Liebe Gäste. Das Restaurant ist zurzeit geschlossen.“
Auf der Homepage ist nichts von Schließung zu lesen. Allerdings funktioniert die dort vorgesehene Reservierung über OpenTable nicht.
Aus dem Norderneyer Nordsee Magazin:
„Und schon lange nicht mehr geöffnet ist das Lieke Deeler. Dort hängt seit Monaten ein Schild im bereits verstaubten Fenster: „Liebe Gäste. Das Restaurant ist zurzeit geschlossen.“
Auf der Homepage ist nichts von Schließung zu lesen. Allerdings funktioniert die dort vorgesehene Reservierung über OpenTable nicht.
stars -
"Geschlossen?" DerBorgfelderAus dem Norderneyer Nordsee Magazin:
„Und schon lange nicht mehr geöffnet ist das Lieke Deeler. Dort hängt seit Monaten ein Schild im bereits verstaubten Fenster: „Liebe Gäste. Das Restaurant ist zurzeit geschlossen.“
Auf der Homepage ist nichts von Schließung zu lesen. Allerdings funktioniert die dort vorgesehene Reservierung über OpenTable nicht.
Geschrieben am 26.09.2022 2022-09-26| Aktualisiert am
26.09.2022
Besucht am 28.06.2022Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Diese kleine Taqueria war mir aufgrund der farbenfrohen mexikanischen Murales aufgefallen, die sich vom Eingang bis in die Toiletten ziehen, viel vom Totenkult berichten und wirklich gute Laune machen. Klingt komisch, ist aber so...
Vor der Tür stehen zwei kleine bunt bemalte Bierzeltgarnituren
im schummrigen Inneren 4 oder 5 Tische, an denen sich bei meinen beiden Besuchen der Chef und die Bedienung ausführlich mit Bekannten unterhielten. Ich glaube, man soll am Tresen bestellen, serviert wird dann. Aber das steht so nirgends und wird auch nicht so ernst genommen. Zumal der Zuspruch am frühen Abend überschaubar war. Ich denke, das „Kernpublikum“, sind junge Menschen, die sich abends in mehr oder weniger großen Grüppchen vor oder zwischen Kneipenbesuchen mit einer Kleinigkeit stärken. Wenn sie Lust hatte, kam die junge Dame nach draußen und verbreitete Fröhlichkeit.
Ich für meinen Teil stärkte mich zunächst mit einer Chileda von der Getränkekarte, die sich als Bier mit Limettensaft und einem Salzrand herausstellte.
Der Genuss litt vielleicht unter den eher kalten norddeutschen Temperaturen, bei 40 Grad und 99% Luftfeuchtigkeit mag es erfrischender sein. Die verschärfte Variante Michelada enthält eine salzig-würzig-scharfe Mischung aus Tomate, Tamarinde und zerstoßenen roten Gewürzen, was sich speziell anhörte.
Ich sag mal so: Vielleicht nicht so furchtbar wie erwartet, aber bestellen würde ich es auch nicht mehr. Eher was für Menschen mit besonderen Vorlieben. Beim zweiten Besuch gab’s Corona mit einem Limetten-Schnitz.
Das Angebot ist überschaubar, es gibt regelmäßig 5 bis 6 verschiedene Tacos von Schwein, Rind und Huhn bis vegan. Dienstags wird ein Special angeboten, bei unserem Besuch Tamales, das ist in einem Bananenblatt gedämpfter und - in diesem Fall - mit Schweinebauch und TK-Gemüse gefüllter Maismehlbrei. Der optisch sehr ansprechende fertige „Kuchen“
war wie maist eine (leicht) trockene Angelegenheit; das Fleisch etwas für Liebhaber von Fett und zähen Schwarten...
Vorher hatten wir Tortilla-Chips bestellt,
die a) in großer Menge und b) sicher aus der Industrietüte kamen. Dafür schien mir die recht dünnflüssige Avocadocreme selbst gemacht und war geschmacklich überzeugend. Für meinen Geschmack dagegen störend die reichlich enthaltenen und wirklich sehr essigsauer eingelegten roten Zwiebeln. Allerdings war ordentlich Koriandergrün vorhanden; ich mag das ja.
Die kleinen Tacos selber halt Tacos mit gezupftem, etwas trockenem Fleisch aus der Pfanne, rohen Zwiebeln, Koriander und wieder Avocadocreme.
Schon ganz okay, aber mehr auch nicht. Die vegane Variante hatte mein Kollege; er fand sie scheußlich und aß nicht weiter.
Alles in allem eine Enttäuschung. Höchstens mal wieder für zwei schnelle Tacos auf dem Weg zwischen den Bars des nahen Vergnügungsviertels.
Diese kleine Taqueria war mir aufgrund der farbenfrohen mexikanischen Murales aufgefallen, die sich vom Eingang bis in die Toiletten ziehen, viel vom Totenkult berichten und wirklich gute Laune machen. Klingt komisch, ist aber so...
Vor der Tür stehen zwei kleine bunt bemalte Bierzeltgarnituren
im schummrigen Inneren 4 oder 5 Tische, an denen sich bei meinen beiden Besuchen der Chef und die Bedienung ausführlich mit Bekannten unterhielten. Ich glaube, man soll am Tresen bestellen, serviert wird dann. Aber das steht so nirgends und... mehr lesen
La Cantina
La Cantina€-€€€BistroRembertistraße 56, 28195 Bremen
3.0 stars -
"Mäßiges Essen, Service mit Zeit" DerBorgfelderDiese kleine Taqueria war mir aufgrund der farbenfrohen mexikanischen Murales aufgefallen, die sich vom Eingang bis in die Toiletten ziehen, viel vom Totenkult berichten und wirklich gute Laune machen. Klingt komisch, ist aber so...
Vor der Tür stehen zwei kleine bunt bemalte Bierzeltgarnituren
im schummrigen Inneren 4 oder 5 Tische, an denen sich bei meinen beiden Besuchen der Chef und die Bedienung ausführlich mit Bekannten unterhielten. Ich glaube, man soll am Tresen bestellen, serviert wird dann. Aber das steht so nirgends und
Dass ich ausgerechnet am Maifeiertag weitgehend nüchtern bleiben sollte, konnte ich mir nicht so recht vorstellen. Also legte ich auf dem Heimweg zum Hotel noch einen kleinen Boxenstopp im Chez Laurent ein, dessen französischer Chef für napoleonisches Reenactment schwärmt, aber noch viel mehr für den weltberühmten Kräuterschnaps aus der Grande Chartreuse bei Grenoble. Ach ja, eine kleine Verdauungshilfe auf pflanzlicher Basis soll ja gesund sein!
Ich meine, Inhaber Laurent ist so etwas wie ein Offizieller Botschafter für die feinen mazerisierten Alpenkräuter, aber die Erinnerung ist etwas ungenau.
Und das kam so: Mit dem etwas „moderneren gelben Chartreuse hielten wir uns nicht auf, denn den „kippt man über das Dessert“. Klar bei nur 40 Vol.%.
Gegessen hatte ich aber ja schon, also ging es an den Klassiker mit seinen 55 Vol.% und angeblich bis zu 130 verschiedenen Kräutern, dessen Rezeptur der Firmenlegende nach stets nur drei Karthäuser-Mönche gleichzeitig kennen dürfen...
Nach den Longdrinks mal mit Soda, mal mit Orangeade sowie der ausgiebigen Verkostung des puren Stoffs auf Eis war ich in den Augen des Maître schließlich „bereit“ für den Endgegner: Das Élixier, inzwischen auf knapp unter 70 Vol.% abgeriegelt. (Vermutlich dem Augenlicht zuliebe, man kennt das...)
Verantwortungsvoll trinken hieß in diesem Fall, nach strikter Anleitung: Einatmen, Luft anhalten, in den Rachen kippen, NICHT im Mund bewegen! Durch den Mund, NICHT durch die Nase! wieder ausatmen und die wohltuende Wirkung auf den gesamten Organismus erleben.
Ich bin dann am nächsten Morgen angezogen auf dem Bett aufgewacht. Der fehlende Schuh fand sich im Bad.
Aber 100 Jahre alt werde ich, mindestens! Ausgesehen hab ich jedenfalls schon mal so.
Dass ich ausgerechnet am Maifeiertag weitgehend nüchtern bleiben sollte, konnte ich mir nicht so recht vorstellen. Also legte ich auf dem Heimweg zum Hotel noch einen kleinen Boxenstopp im Chez Laurent ein, dessen französischer Chef für napoleonisches Reenactment schwärmt, aber noch viel mehr für den weltberühmten Kräuterschnaps aus der Grande Chartreuse bei Grenoble. Ach ja, eine kleine Verdauungshilfe auf pflanzlicher Basis soll ja gesund sein!
Ich meine, Inhaber Laurent ist so etwas wie ein Offizieller Botschafter für die feinen mazerisierten... mehr lesen
Bistro Chez Laurent
Bistro Chez Laurent€-€€€Restaurant, Bistro0361 2659123Michaelisstraße 12, 99084 Erfurt
5.0 stars -
"Mai-Umzug in drei Akten - Abschluss" DerBorgfelderDass ich ausgerechnet am Maifeiertag weitgehend nüchtern bleiben sollte, konnte ich mir nicht so recht vorstellen. Also legte ich auf dem Heimweg zum Hotel noch einen kleinen Boxenstopp im Chez Laurent ein, dessen französischer Chef für napoleonisches Reenactment schwärmt, aber noch viel mehr für den weltberühmten Kräuterschnaps aus der Grande Chartreuse bei Grenoble. Ach ja, eine kleine Verdauungshilfe auf pflanzlicher Basis soll ja gesund sein!
Ich meine, Inhaber Laurent ist so etwas wie ein Offizieller Botschafter für die feinen mazerisierten
Geschrieben am 14.09.2022 2022-09-14| Aktualisiert am
15.09.2022
Besucht am 01.05.2022Besuchszeit: Abendessen 1 Personen
Rechnungsbetrag: 26 EUR
Schon auf dem Weg zum Pier37 hatte mich das rote Banner mit dem Hinweis auf die Neueröffnung neugierig gemacht und ein kurzer Blick auf die außen hängende Speisekarte offenbarte viele Köstlichkeiten aus dem Tandur, dem mit Holzkohle beheizten Lehmofen.
Als ich schließlich wieder die inzwischen schattigen Außenplätze an der (beruhigten) Wilden Gera ansteuerte, war ein kalter Wind aufgekommen. Ich verkrümelte mich daher in das nur spärlich besetzte Innere, in dem noch die Hitze der vergangenen Tage herrschte. Nun, Gleiches soll man mit Gleichem behandeln und schon war klar, dass es ein Tanduri-Gericht werden würde.
Mutton Seekh Kebap (Damals 18 €, inzwischen 21,9€) ist auch in Kreisen von GG-Kritikern beliebt. Mich hatte überzeugt, dass das Lammfleisch für die Spieße lt. Karte „fresh minced“, also frisch gehackt sein sollte. Schaun mer mal...
Nachdem die Order bei einem höflichen, nur etwas wortkargen Service-Herrn platziert war, ließ ich meine Blicke durch den erfreulicherweise nur zurückhaltend mit Kitsch ausgestatteten Gastraum schweifen.
Es handelt sich wohl um das Gebäude einer alten Wassermühle. Ein Aufsteller erinnerte mich daran, dass ich an diesem Abend noch keinen guten Wein getrunken hatte. Dabei sollte es auch bleiben. Der Riesling des Landesweinguts Kloster Pforta (7,95€/0,2l) war so einseitig süß, dass sich jeder weitere Schluck verbot. Nun gut, „feinherb“ hätte mir Warnung sein müssen...
Nach angenehmer Wartezeit kam zunächst Naan-Brot, das ordentlich Hitze gesehen hatte. Butter zerlief darauf höchst appetitlich und verteilte Koriandergrün über das Backwerk.
Mein Lammgericht kam in einer gusseisernen Schale an den Tisch und schmurgelte, dampfte und brutzelte, dass es eine helle Freude war.
Mit der Hitze hatte es schon mal geklappt und zwar so sehr, dass der reichlich vorhandene Weißkohl (Im Einkauf liegt der Gewinn...) karamellisierte. Das Fleisch war nicht in der Schale, sondern traditionell am Spieß im Tandur gegart worden; die Löcher im Mett verrieten es. Das war übrigens sehr fest und neigte zur Trockenheit. Wirklich frisch gehackt? Wir wissen es nicht und daher keine Spekulation. Geschmacklich jedenfalls sehr gut, kräftig aber nicht allzu scharf mit allerlei Gewürzen gepimpt; Kardamom gefiel besonders. Auch die kräftige Röstung hinterließ einen positiven Eindruck an Zunge und Gaumen - also da, wo keine Hitzeblasen waren...
Ansonsten befand sich neben dem schon erwähnten Kohl allerlei Gemüse in einer schön sämigen Tomatensauce, die weder den angekündigten Knoblauch noch eine leichte Ingwerschärfe vermissen ließ. Ebensowenig der Koriander, von dem es für meinen Geschmack durchaus noch mehr hätte sein dürfen; aber das ist ja scheinbar OR6A2abhängig;). Mit Zitrone und Orange konnte gastseitig etwas Säure ins Spiel gebracht werden.
Suboptimal nur, das sowohl der angemachte Karottensalat als auch frisches Grünzeug das heiße Essen zierten. Rohe warme Gurken- und Tomatenscheiben sind nicht so meins.
Da die Finger vom gebutterten Naan und der Zitrone eh schon bekleckert waren, baute ich mir flugs ein paar indische Tacos. Würziges direkt aus der Hand - so lecker!
Fazit: Gelungener Erstbesuch in der alten Sackpfeifenmühle! Bislang war ich von indischem Lokalen meist etwas enttäuscht, hier überhaupt nicht. Es wird mutig gewürzt, ohne den europäischen Gast zu überfordern. Gerne wieder, wenn es sich ergibt.
Schon auf dem Weg zum Pier37 hatte mich das rote Banner mit dem Hinweis auf die Neueröffnung neugierig gemacht und ein kurzer Blick auf die außen hängende Speisekarte offenbarte viele Köstlichkeiten aus dem Tandur, dem mit Holzkohle beheizten Lehmofen.
Als ich schließlich wieder die inzwischen schattigen Außenplätze an der (beruhigten) Wilden Gera ansteuerte, war ein kalter Wind aufgekommen. Ich verkrümelte mich daher in das nur spärlich besetzte Innere, in dem noch die Hitze der vergangenen Tage herrschte. Nun, Gleiches soll man... mehr lesen
4.0 stars -
"Mai-Umzug in drei Akten - Fortsetzung" DerBorgfelderSchon auf dem Weg zum Pier37 hatte mich das rote Banner mit dem Hinweis auf die Neueröffnung neugierig gemacht und ein kurzer Blick auf die außen hängende Speisekarte offenbarte viele Köstlichkeiten aus dem Tandur, dem mit Holzkohle beheizten Lehmofen.
Als ich schließlich wieder die inzwischen schattigen Außenplätze an der (beruhigten) Wilden Gera ansteuerte, war ein kalter Wind aufgekommen. Ich verkrümelte mich daher in das nur spärlich besetzte Innere, in dem noch die Hitze der vergangenen Tage herrschte. Nun, Gleiches soll man
Geschrieben am 04.09.2022 2022-09-04| Aktualisiert am
04.09.2022
Liebe Gäste,
Aufgrund eines Brandes bleibt das M-ONE Bremen vorerst geschlossen.
Das wichtigste ist,das niemand zu schaden gekommen ist.
Wir sind schockiert und müssen diesen Schock vorerst verdauen
Wir halten euch auf dem laufenden und hoffen das wir so schnell wie möglich wieder da sind für euch
Euer M-ONE TEAM
(Quelle: Homepage. Sieht schlimm aus...)
Liebe Gäste,
Aufgrund eines Brandes bleibt das M-ONE Bremen vorerst geschlossen.
Das wichtigste ist,das niemand zu schaden gekommen ist.
Wir sind schockiert und müssen diesen Schock vorerst verdauen
Wir halten euch auf dem laufenden und hoffen das wir so schnell wie möglich wieder da sind für euch
Euer M-ONE TEAM
(Quelle: Homepage. Sieht schlimm aus...)
stars -
"Erheblicher Schaden nach Brandanschlag" DerBorgfelderLiebe Gäste,
Aufgrund eines Brandes bleibt das M-ONE Bremen vorerst geschlossen.
Das wichtigste ist,das niemand zu schaden gekommen ist.
Wir sind schockiert und müssen diesen Schock vorerst verdauen
Wir halten euch auf dem laufenden und hoffen das wir so schnell wie möglich wieder da sind für euch
Euer M-ONE TEAM
(Quelle: Homepage. Sieht schlimm aus...)
Geschrieben am 20.08.2022 2022-08-20| Aktualisiert am
14.09.2022
Besucht am 01.05.2022Besuchszeit: Abendessen 1 Personen
Rechnungsbetrag: 20 EUR
Am Feiertag in Erfurt, da sperrt selbst das Ballenberger die Türe zu und das als Ersatz vorgesehene Bab&Bab gewährte der Crew am Tag der Arbeit Erholung von derselben.
Gute Gelegenheit, mal eine Alternative auszuprobieren; das Pier37 wird im Reiseratgeber recht ansprechend beschrieben.
Außerdem ist es wenige Schritte von der Langen Brücke entfernt und die teilweise aufgebockte Terrasse liegt direkt am Walk“strom“, einem lustig plätschernden Bächlein und lud ebenso zum Verweilen ein wie die angekündigte frische Gemüseküche.
Die beworbene Quiche mit Salat (12,9€) klang erst einmal gut; weitere Bestellungen sollten vom Ersteindruck abhängig gemacht werden. Dann ging ich auf die Suche nach schönem Weißwein, die nach einem - nicht berechneten - Fehlversuch recht schnell beim (mit Faktor 3 kalkulierten) fränkischen Riesling vom Muschelkalk (6,9€/0,2l) endete. Nicht, weil der so toll war, sondern die Weinkarte mal gerade vier offene und vier Flaschenweine enthielt. Da es bei Rotem noch knapper aussieht, ist die Eigenbezeichnung „Weinwirtschaft“ schon ein wenig dreist. Na, ist ja nur einer der diversen Lockbegriffe, mit dem das Pier 37 für sich wirbt.
Die gestandenen Damen im Service waren nicht auf dem Mund gefallen, aber durchaus sympathisch. Dass auf dem Teller nicht (komplett) das Bestellte lag, wurde entweder nicht bemerkt oder ignoriert. Vielleicht dem hohen Anteil an touristischen Einmal-Gästen geschuldet?
Als kleinen Gruß gab es durchschnittliches Baguette und cremigen Kräuterschmand mit Paprika als weiterem deutlichen Aromageber. Das geht schlechter.
Und nicht besser geht die nach angenehmer Wartezeit warm servierte Quiche, so locker und saftig die gestockte Ei-Mischung! Durch Tomatenstücke noch etwas feucht, ohne auseinander zu fallen. Die Haube war schön gebräunt, und der Teig sorgfältig ausgerollte noch leicht knusprig, famos! Auch der weiße Spargel schmeckte durch und war noch etwas bissfest. Die zusätzliche Kräutersauce hätte es gar nicht gebraucht, aber sie war auch beleibe nicht geschmacklos.
Ein Häuflein grünes Kraut (Postelein und Blutampfer?) sorgte für Frische und dann sollte da ja noch Radieschensalat mit Kräuterschmand sein. Stattdessen Graupensalat mit Nix.
Während sich die Servicefee in Richtung Küche aufmachte, um den Verbleib des roten Radis aufzuklären, befand ich die Graupen für gar nicht so schlecht, mit Gemüsewürfeln und Kräutern ergänzt und nur leicht säuerlich angemacht. Auch nicht matschig, nur zu kalt war es und etwas Salz fehlte für meinen Geschmack. Nun, beidem war abzuhelfen.
Inzwischen hatte die Küche wohl versucht, die Scharte der weitgehend aufgebrauchten Radieschen mit einem schnell zusammengestellten Spargelsalat auszuwetzen. Das war gut gemeint... Kalter weißer Spargel in einer süßen „Vinaigrette“, der der Essig fast völlig abging, viel zu viel Petersilie - ein penetrantes Kraut - und wieder kaum Salz.
Wie das nun bewerten?
Die Küche versteht ohne Zweifel ihr Geschäft und was sie liefern wollte, war sehr gut.
Den gut gemeinten Nachschlag buche ich als geschenkten Gaul. Bleibt halt nur die fehlende Kommunikation mit dem Gast über die Änderung des Gerichts. Ob nun der Fehler schon in der Küche lag oder erst beim Service, bleibt offen. Letzterer bekommt neben (hoffentlich ausreichend) Trinkgeld meist auch die Kritik und kassiert daher einen halben Punkt Abzug.
Inzwischen wurde es bedenklich kühl und eine Entscheidung musste her. Nämlich, ob ich zu weiteren Gängen ins Innere des Pierhauses wechsele oder dem neu eröffneten indischen Lokal mit Tandoor ein paar Meter weiter über dem nächsten Wasserlauf (Die Wilde Gera - hat schon einen Grund warum die Brücke Lange heißt.) eine Chance bekommt.
Die Neugier siegte. Also wieder: Hinaus zum 1. Mai!
Am Feiertag in Erfurt, da sperrt selbst das Ballenberger die Türe zu und das als Ersatz vorgesehene Bab&Bab gewährte der Crew am Tag der Arbeit Erholung von derselben.
Gute Gelegenheit, mal eine Alternative auszuprobieren; das Pier37 wird im Reiseratgeber recht ansprechend beschrieben.
Außerdem ist es wenige Schritte von der Langen Brücke entfernt und die teilweise aufgebockte Terrasse liegt direkt am Walk“strom“, einem lustig plätschernden Bächlein und lud ebenso zum Verweilen ein wie die angekündigte frische Gemüseküche.
Die beworbene Quiche mit... mehr lesen
4.5 stars -
"Mai-Umzug in drei Akten - Auftakt" DerBorgfelderAm Feiertag in Erfurt, da sperrt selbst das Ballenberger die Türe zu und das als Ersatz vorgesehene Bab&Bab gewährte der Crew am Tag der Arbeit Erholung von derselben.
Gute Gelegenheit, mal eine Alternative auszuprobieren; das Pier37 wird im Reiseratgeber recht ansprechend beschrieben.
Außerdem ist es wenige Schritte von der Langen Brücke entfernt und die teilweise aufgebockte Terrasse liegt direkt am Walk“strom“, einem lustig plätschernden Bächlein und lud ebenso zum Verweilen ein wie die angekündigte frische Gemüseküche.
Die beworbene Quiche mit
Wenn Sie unsere Webseiten besuchen, kann Ihre Systemsoftware Informationen in Form von Cookies oder anderen Technologien von uns und unseren Partnern abrufen oder speichern, um z.B. die gewünschte Funktion der Website zu gewährleisten.
Datenschutz-Einstellungen
Hier können Sie festlegen, wie wir Ihre Daten verwenden dürfen. Bitte beachten Sie, dass auf Basis Ihrer Einstellungen womöglich nicht mehr alle Funktionen zur Verfügung stehen.
Unbedingt erforderliche Technologien
Um Sicherheit gewährleisten, Missbrauch verhindern und Inhalte und Anzeigen technisch sowie unsere Services wie von Ihnen gewünscht bereitstellen zu können, sind folgende Technologien erforderlich.
Produkte oder Inhalte technisch bereitstellen
z.B. Session für Warenkorb, Favoriten, letzte Bestellungen ...
Google Maps
z.B. Integration von Google Maps Standorten über iFrame- / Javascript Technologie im internen Bereich an erforderlichen Stellen.
Google Anzeigen
z.B. die kostenlose Nutzung unserer Website ist nur mit Google Adsense Werbeanzeigen möglich.
Performance Cookies
Mithilfe dieser Cookies können wir Besuche und Traffic-Quellen zählen, damit wir die Leistung unserer Website messen und verbessern können. Sie geben uns Aufschluss darüber, welche Seiten beliebt und weniger beliebt sind und wie sich Besucher auf der Website bewegen.
Google Analytics
z.B. Erfassung der Seitenaufrufe, Verweildauer usw.
Google Tag Manager
z.B. Erfassen von Events (Warenkorb, Bestellprozess, Aktionen usw.)
Facebook Pixel
z.B. Erfassen von Events (Warenkorb, Bestellprozess, Aktionen usw.)
Multimediale Cookies
Diese Cookies ermöglichen es uns, die Funktionalität und individuelle Gestaltung zu verbessern, beispielsweise von integrierten Videos und virtuellen 360° Rundgängen. Ohne diese Cookies können einige oder alle dieser Funktionen nicht ordnungsgemäß funktionieren.
Youtube Videos
z.B. Integration von Youtube Videos über iFrame Technologie.
Google Maps
z.B. Integration von Google Maps Standorten über iFrame- / Javascript Technologie.
Google Maps 360° Rundgänge
z.B. Integration von Google Maps 360° Rundgängen per Javascript
Marketing Cookies
Diese Cookies ermöglichen es uns, auf die Benutzerinteressen abgestimmte Werbung einzublenden.
Zum wiederholten Male musste am Montagabend eine ansprechende Location in Schwerin gefunden werden und da Abwechslung bekanntlich erfreut, sollte es nicht wieder das grundsätzlich sehr feine Bistro George im Weinbaus Uhle sein. Nach eher zweifelhaften italienischen Angeboten erinnerten wir uns an dieses Traditionsrestaurant, das schon 1982 als Gastmahl des Meeres eröffnet wurde. Nach der Wiedervereinigung wurde es wie an vielen anderen Standorte auch, vom damaligen Betriebsleiter übernommen. 1999 ging es dann an den heutigen Betreiber, der nach einer grundlegenden Renovierung unter dem Namen Lukas eröffnete. Im Inneren dominiert allenthalben Holz, etwas in die Jahre gekommen, aber noch nicht so sehr, dass es schon wieder nostalgisch wäre. Die verglaste Veranda ist immerhin schön hell. Trotz einiger dunkler Wolken entschieden wir uns aber für einen Tisch auf der Terrasse direkt an der Fußgängerzone. Bei Prüfung unserer Reservierung wurde gleich darauf hinweisen, dass ein späterer Umzug nicht möglich sein werde, da man - am Montag! - ausgebucht sei. Wir blieben trotzdem unter freiem Himmel und haben es nicht bereut. Die weiblichen Servicekräfte mussten sich ordentlich sputen und hatten dabei anfangs eine mehr oder weniger direkte Ansprache, wussten aber gut Bescheid und erledigten ihren Job ohne Fehl und Tadel. Später wurde der Ton freundlicher - vielleicht, weil der größte Ansturm abgearbeitet war oder aufgrund unser üppigen Bestellungen?
Erfreulich war schon mal die zwar kleine, aber vernünftig bestückte Weinkarte. Wir einigten uns auf eine Flasche Rosé Aix (günstige 31€), gefolgt von einem Spitzen Rheingau-Riesling zum absoluten Schnäppchenpreis (41€!).
Wird hier vermutlich nicht oft bestellt. Auch das Mineralwasser mit 5€ für die Flasche preiswert.
Neben den üblichen Verdächtigen in norddeutschen Fischrestaurants gab einige kreative, eigenständige Angebote, die sich aktuell nicht mehr auf der Karte finden. Das spricht für den Hinweis der Bedienung, dass der Chef regelmäßig neue Angebote entwickle.
Ich startete mich einem selbst gebeizten Lachs-Carpaccio (13,9€), das durch seine ungewöhnliche Wacholder-Note aus dem erwartbaren Rahmen fiel.
Auf die kleinen Scheiben war ein Gurken-Radieschen-Salat drapiert und schließlich Grana Padano gehobelt worden. Etwas wilde Mischung, aber hat gut funktioniert.
Meine Mitstreiter hatten sich für Bruschette entschieden, die auf jeden Fall durch gutes Handwerk überzeugten:
Dicke Scheiben Oliven-Ciabatta waren ordentlich geröstet worden, so dass das Gesamtkunstwerk weder matschig war, noch zu „keksig“. Das angekündigte Basilikum wurde kurzerhand durch Schnittlauch ersetzt. Dazu gab’s Rauke und Spinat ohne bemerkbares Dressing, naja. Rohe rote Zwiebeln gehören für mich nicht in diesen Appetizer, sind aber ja nicht völlig unüblich, was man dem zerlaufenen Käse nicht bescheinigen kann. Beschwerden gab es aber keine; im Gegenteil.
Als Zwischengang teilten wir uns die „dreierlei Schnittchen“.
Unterschiedliches Graubrot war bei diesem Teller direkt mit Käse überbacken worden; ich tippe auf den Grana Padano. Sehr gut die Auflagen: Nordseekrabben, Jakobsmuschel, Garnele überzeugten allesamt geschmacklich, was für die Qualität spricht. Von Muschel und Garnele hätte jeweils ein weiteres Exemplar schon auf das Brot gepasst... Dafür war die Salatbeilage um Blutampfer und Sprossen erweitert worden, aber immer noch eine trockene Angelegenheit.
Beim Hauptgericht wählte die Dame drei Sherry-Matjesfilets, die ihr sehr gut schmeckten.
Auch die Bratkartoffeln gefielen trotz der etwas fettigen Optik; davon durfte ich mich selbst überzeugen. Die Hausfrauensauce schien mir etwas dick geraten, wurde aber immerhin separat serviert.
Die Herren der Schöpfung waren sich einig, dass es Ostseefisch sein sollte.
Na klar, eine saftige Scheibe Dorsch, mit einer Kruste aus gekräuterten Semmelbröseln überbacken, die ihren Namen verdiente. Auch hier wieder sehr gutes Handwerk. Für den kleinen kreativen Kick, der mich im Lukas insgesamt positiv überrascht hat, standen hier die Beilagen: Süßkartoffel-Stampf und eine Mischung verschiedener, nicht verkochter (!) Wurzeln. Das Schäumchen am linken Bildrand kann ich beim besten Willen nicht mehr rekonstruieren. Aber was ist schon perfekt im Leben?
Das Lukas zwar auch nicht, aber immerhin doch so gut, dass es sich von den üblichen Fischrestaurants in Küstennähe angenehm abhebt, allemal mit der Sonderkarte. Als Alternative durchaus geeignet und gern empfohlen.