Leider auch Gourmand gehe ich mittags regelmäßig allein oder mit Kollegen essen. Abendessen zu zweit waren in der Vergangenheit rar gesät, das wird jetzt nachgeholt! Auf Dienstreisen vertreibe ich mir die Zeit stets mit abendlichen Restaurantbesuchen, möglichst in den Highlights. So war ich auf Restaurantkritik gekommen und hatte den inneren Schweinehund, der zu bequem zum Kritiken schreiben war, überwunden.
Nach etwa 100 Bewertungen hat mich der Verkauf an Yelp ausgebremst, da ich aussagekräftige Kritiken schreiben möchte, für Menschen, die gutes Essen schätzen. In einem Portal, bei dem man auch seine Wertschätzung für die Heiße Hexe an der Tankstelle veröffentlicht, fühle ich mich nicht mehr wohl und suche eine neue Kritikerheimat.
Nachdem mittlerweile (fast) alle geschätzten Kritikerinnen und Kritiker aus dem Verschwundenen Portal hierher gewechselt und ein paar mehr dazu gekommen sind, fühle ich mich wieder wohl. Ein bißchen wie im Stammlokal, man kennt/schätzt/neckt sich, tauscht Neuigkeiten aus... Eben lesen, schlemmen, schreiben.
Leider auch Gourmand gehe ich mittags regelmäßig allein oder mit Kollegen essen. Abendessen zu zweit waren in der Vergangenheit rar gesät, das wird jetzt nachgeholt! Auf Dienstreisen vertreibe ich mir die Zeit stets mit abendlichen Restaurantbesuchen, möglichst in den Highlights. So war ich auf Restaurantkritik gekommen und hatte den inneren... mehr lesen
Bewertungs-Statistik
Insgesamt 288 Bewertungen 362483x gelesen 10162x "Hilfreich" 9120x "Gut geschrieben"
Geschrieben am 23.08.2018 2018-08-23| Aktualisiert am
26.08.2018
Wie würde ein älterer Herr vielleicht singen?
Die Berichte sind gemacht
und es wurde viel gelacht.
Toni Kroos schoss wunderbar,
nur der Somm’lier war nicht da...
Ich danke allen Beteiligten herzlich für den wunderbaren Abend, besonders Carsten und Tischnotizen für die Berichte, die nun wirklich keiner Ergänzung bedürfen, stelle ein paar Fotos ein (mögen die Flaschen auch gelöscht werden;-)) und muss dann mal. Denn:
Ich möchte zurück in mein Portal,
Kritiken schreiben, nicht schön sondern geil und LANG!
Wie würde ein älterer Herr vielleicht singen?
Die Berichte sind gemacht
und es wurde viel gelacht.
Toni Kroos schoss wunderbar,
nur der Somm’lier war nicht da...
Ich danke allen Beteiligten herzlich für den wunderbaren Abend, besonders Carsten und Tischnotizen für die Berichte, die nun wirklich keiner Ergänzung bedürfen, stelle ein paar Fotos ein (mögen die Flaschen auch gelöscht werden;-)) und muss dann mal. Denn:
Ich möchte zurück in mein Portal,
Kritiken schreiben, nicht schön sondern geil und LANG!
4.0 stars -
"Alles gesagt, nur noch nicht von mir..." DerBorgfelderWie würde ein älterer Herr vielleicht singen?
Die Berichte sind gemacht
und es wurde viel gelacht.
Toni Kroos schoss wunderbar,
nur der Somm’lier war nicht da...
Ich danke allen Beteiligten herzlich für den wunderbaren Abend, besonders Carsten und Tischnotizen für die Berichte, die nun wirklich keiner Ergänzung bedürfen, stelle ein paar Fotos ein (mögen die Flaschen auch gelöscht werden;-)) und muss dann mal. Denn:
Ich möchte zurück in mein Portal,
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Geschrieben am 20.08.2018 2018-08-20| Aktualisiert am
20.08.2018
Besucht am 19.06.2018Besuchszeit: Abendessen 3 Personen
Rechnungsbetrag: 440 EUR
Ein großer Vorteil unserer regen Nutzung der Kommentarfunktion ist ja, dass man die Genießer und Genießerinnen hier schon etwas einschätzen kann. Mit wem man Vorlieben und Abneigungen teilt, über wessen Witze man lacht, wo die Chemie einfach stimmen könnte. Das reduziert das Risiko von persönlichen Treffen erheblich. Und ein Gesprächsthema hat man ja sowieso immer. So habe ich in den letzten Jahren auch schon einige sehr sympathische Menschen aus der Community persönlich kennenlernen dürfen und beabsichtige, den Kreis weiter zu vergrößern. Aber nach dem letzten Treffen (eigentlich dem letzten Treffer!) werden es alle neuen Freunde schwer haben, im „Realitäts-Check“ ähnlich bravourös zu überzeugen wie PetraIO nebst sympathischem Gatten.
Schon am Bahnhof der Metropole Eltville-Hattenheim wurde ich persönlich abgeholt, im Triumphzug zum Kronenschlösschen kutschiert, dort unter einen beeindruckenden (Ahorn?)Baum auf der Terrasse platziert, mit Rheingau-Riesling und vielen interessanten Geschichten verwöhnt und schließlich sehr glücklich mit einem selbst produzierten leckeren Geschenk in süße Träume entlassen. Liebe Petra, besser geht’s nicht, herzlichen Dank an euch Beide und hoffentlich auf bald!
Das Kronenschlösschen wurde von PetraIO, genauer ihrem Navi auf dem Weg zum Kloster Eberbach entdeckt, schön beschrieben und besonders hübsch fotografisch dokumentiert. Ich ergänze daher nur, dass auch im Inneren deutlich gehobene Gastlichkeit zu fast Großstadtpreisen angeboten wird. Ausdruck der familiären Atmosphäre ist die erst ab 08.00 Uhr morgens besetzte Rezeption. Wer früher abreist, hinterlegt seine Visitenkarte und erhält auf dem Postweg die Rechnung. Sympathisch. Mein großes Zimmer war im prächtigen Barockstil gestaltet; das muss man mögen. Immerhin ist das Schlösschen etwas von der Bundesstraße zurück gesetzt. Da auch die Bahnlinie (anders als bei vielen Übernachtungsmöglichkeiten in so manchem Weindorf) in deutlicher Entfernung liegt, ist immerhin geruhsamer Nachtschlaf möglich. Klimatisierte Räume darf man nicht erwarten, immerhin wurde ein großer Ventilator spendiert. Hilfreich bei süßen Träumen ist die Weinkarte, die erwartungsgemäß bei den Rheingau-Rieslingen mit Jahrgangstiefe punktet. Da einer aus unserem Dreigestirn ja noch fahren musste, kamen wir mit zwei Fläschchen aus einem nahe gelegenen Kiedricher Weingut aus, dem einen oder der anderen vielleicht bekannt
Zuvor nippten wir der heiteren Stimmung entsprechend an einem deutschen Schaumwein
und italienischem Nestlé-Wasser.
Nicht nur bei den Weinen umsorgten uns mehrere junge Herren mit großem Können und teilweise französischem Esprit. Das war ebenso aufmerksam wie entspannt und ist umso mehr zu loben, als mir beim Schreiben noch weniger angenehme Service-Erfahrungen aus Gimmeldingen und Trier-Olewig in den Knochen stecken. Es lebe der Rheingau!
Die Küche grüßte uns numerisch passend mit drei Kleinigkeiten
Rindertatar auf Pumpernickel wurde durch Crème fraiche recht mild. Der gemüsige Gazpacho-Shot säuerlich mit angenehm pikanter Note. Die Krustentier-Mousse auf Mango schien flach, entfaltete sich dann aber doch noch intensiver. Recht guter Start, schon jetzt war die Vorliebe von Chef Simon Stirnal für Komponentenvielfalt zu erkennen.
Wir wurden reichlich mit Sauerteigbrot aus der Klosterbäckerei versorgt
Dazu gab’s Ziegenmilch-Butter mit Kerbel-Staub
Beides enttäuschte. Das recht schwere Brot mit mäßig knackiger Kruste sollte durch Röstung aufgepeppt werden. Es blieb beim viel zu schwachen Versuch. Die Butter fast neutraler als aus Kuhmilch, Kräuter nicht wahrnehmbar. Die hübsche Darbietung aus der Spritztüte auf flachem Stein verlor in der Wärme bedenklich an Form.
Handwerklich und vor allem kreativ perfekt zeigte sich dagegen die als Amuse gereichte Gillardeau mit einem Meerwasser-Gelee(!) begleitet von dunklem Zwiebelcrumble, Passionsfruchtcoulis und Passepierre.
Das funktionierte geschmacklich und in den Texturen formidabel!
Und obwohl wir durch die Abwahl der Gänsestopfleber nur noch ein viergängiges Diät-Programm geordert hatten, verwöhnte uns die Küche auch noch mit einem weiteren Meeres-Gruß. Jakobsmuschel als Tatar und ein u.a. mit Rhabarbertexturen und Wasserkresse wunderbar ausgewogenes Ceviche sorgten bei Petra und mir für Begeisterung.
Der dritte Geschmacks-Musketier hätte wohl ganz gern etwas Fleisch vor die Genuss-Flinte bekommen. (Ein Satz, wie in der Pfalz ersonnen;-))
Die Grüße für mich auf Sterneniveau, wenn es denn opulent zugehen darf. Aber das passt ja perfekt zum Stil des Hauses.
Gemessen an diesen Kompositionen kam der erste Gang reduziert daher.
Wieder schien nichts für den Fleischliebhaber dabei. Was allerdings täuschte, denn die nur kurz angebratene Gelbschwanzmakrele (tataki hamachi) hatte den auch von rohem Thun bekannten fleischähnlichen Biss. Die wahrnehmbare Röstung tat ein Übriges, dass nun allseitig Zufriedenheit herrschte. Unterstützt wurde die asiatische Note der Zubereitung durch knackige Spitzen des Thaispargels, Yuzu-Gel und die später angegossene dashi. In der Kräutermischung war dagegen Liebstöckel wahrnehmbar, ungewohnt.
Weiter ging es mit gebratenem Ingelheimer Spargel, der süß und aromatisch wie aus hbeermanns Pfanne daher kam.
Gebackene dünne Scheiben vom Bellota-Schinken steuerten Crunch bei, diesmal ergänzte u.a. Pomelo frische Noten. Die etwas fettigen Croûtons schienen mir überflüssig, die Tahin-Crème „störte nicht“. Dann noch ein Schäumchen, noch eine Frucht, etliche Kräuter - die Küche setzte bei diesem Teller wieder auf das doch eigentlich überwundene „Viel hilft viel“, das zwar ein allgemeines „Hat gut geschmeckt.“ ergibt, aber zumindest mich etwas ratlos zurück ließ. Gut ausschauen tat es aber unbedingt.
Das Wechselspiel ging munter weiter. Im Hauptgang wurde eine spannende Version von Bratfisch mit Spinat und Bratkartoffeln serviert.
Zunächst wurde übersichtlich ein mächtiges Stück Nordsee-Steinbutt präsentiert. Flankiert von einer „Zigarre“ aus sehr intensivem Spinat auf der einen Seite und den dekonstruierten Bratkartoffeln auf der anderen. Das Türmchen aus Rösti, Zwiebelconfit und Speckgelee (!) überzeugte auf der ganzen Linie. Sehr schlau gedacht und akkurat gemacht. Beim Blattgemüse konnte man sehr unterschiedlicher Meinung sein. Was mancher als größtmögliche Fokussierung auf das Produkt bejubeln würde, wäre für andere eine schon ins unangenehm Bittere übergehende übermütige Reduktion. Beim Hauptdarsteller waren wir uns einig, sehr gute Qualität, aber leider doch etwas zu lange nachgezogen. Aber das ist jetzt schon Jammern auf hohem Niveau, zumal eine sahnige Sauce mit Unmengen von Schnittlauch-Chiffonade für Süffigkeit sorgte (und den Spinat erträglich werden ließ).
Zugefügter Lachskaviar übrigens die einzige Zutat, die aus dem Rahmen des kreativ umgesetzten Vorbilds „bürgerlicher Fischteller Freitagmittag“ fiel. Trockenen Fisch und überflüssigen Kaviar merkt auch der G&M an, wenngleich viel kritischer als unser heiteres Dreigestirn, das die Fischeier einfach mal als fröhlichen Farbkleks interpretierte.
Fröhliche Farbklekserei hätte denn auch das Motto für das abschließende Dessert sein können, zu dem ich mich solidarisch „überreden“ ließ. Tatsächlich durften wir uns auf den Wild Forrest freuen und so sah der Teller auch aus.
Der Ansatz war klar, ein Waldboden aus Kakao (?) und Fichtennadelstaub und darauf ein Potpourri aus Blüten und Beeren, so z.B. Kirsche, Blaubeere, Johannisbeere als Cassis. Leider habe ich mir nicht mehr das Eis gemerkt (Petra, übernehmen Sie!). Ich hätte es mir jedenfalls süßer gewünscht, denn so kippte die wilde Chose doch arg ins Saure ab. Aber das ist ja wie immer Geschmacksache und für Desserts ist Kompetenz familiär eh anderweitig angesiedelt. Auch hier „verspielte“ die Küche aber eine tolle Idee mit der überbordenden Vielzahl von Zutaten. Auge und Gaumen wurden schlicht überfordert. Vielleicht soll es so sein, aber das Zusammenspiel war von einer sich ergänzenden Harmonik doch entfernt. So blieb ein „Kann man machen.“, was natürlich für den Anspruch und die Möglichkeiten des Hauses zu wenig war.
Ohne Fehl und Tadel die hausgemachten Pralinen zum Abschied
die bei abnehmenden Licht das letzte Ziel unserer Foto-Kollaboration waren.
Fazit:
Ein wunderbarer Abend; das war aber schon eine Minute nach dem Kennenlernen klar gewesen.
Das Kronenschlösschen ist ein sehr angenehmer Ort, an dem man die guten Gewächse des Rheingaus wunderbar entspannt genießen kann. Die Küche blieb in der Gesamtschau etwas hinter unseren - zugegeben hohen - Erwartungen zurück. Das Potenzial zu höheren Weihen ist ganz sicher vorhanden, wenn man sich denn auf den Tellern konsequenter vom prächtigen Interieur absetzen würde. Auch Gegensätze sind doch reizvoll!
Ein großer Vorteil unserer regen Nutzung der Kommentarfunktion ist ja, dass man die Genießer und Genießerinnen hier schon etwas einschätzen kann. Mit wem man Vorlieben und Abneigungen teilt, über wessen Witze man lacht, wo die Chemie einfach stimmen könnte. Das reduziert das Risiko von persönlichen Treffen erheblich. Und ein Gesprächsthema hat man ja sowieso immer. So habe ich in den letzten Jahren auch schon einige sehr sympathische Menschen aus der Community persönlich kennenlernen dürfen und beabsichtige, den Kreis weiter zu... mehr lesen
Hotel Kronenschlösschen · Restaurant
Hotel Kronenschlösschen · Restaurant€-€€€Restaurant, Sternerestaurant, Sternehotel06723640Rheinallee 1, 65347 Eltville am Rhein
4.0 stars -
"Essen gut, Ambiente schön, Begleitung toll!" DerBorgfelderEin großer Vorteil unserer regen Nutzung der Kommentarfunktion ist ja, dass man die Genießer und Genießerinnen hier schon etwas einschätzen kann. Mit wem man Vorlieben und Abneigungen teilt, über wessen Witze man lacht, wo die Chemie einfach stimmen könnte. Das reduziert das Risiko von persönlichen Treffen erheblich. Und ein Gesprächsthema hat man ja sowieso immer. So habe ich in den letzten Jahren auch schon einige sehr sympathische Menschen aus der Community persönlich kennenlernen dürfen und beabsichtige, den Kreis weiter zu
Geschrieben am 05.08.2018 2018-08-05| Aktualisiert am
05.08.2018
Besucht am 14.05.2018Besuchszeit: Abendessen 1 Personen
Rechnungsbetrag: 94 EUR
Sicher, Wolfram Ritschl ist niemand, den man uneitel nennen würde, eher meinungsstark und seine Sympathie verteilt er sprunghaft. Einerseits. Andererseits hat er die Gastronomie im 120 Jahre alten Fachwerkhaus direkt an der ehemaligen Zonengrenze jetzt schon 34 Jahre erfolgreich durch wahrlich spannende Zeiten geführt. Und war dabei erfolgreich. Wirtschaftlich wohl auch, wie Ritschl stets nonchalant berichtet. Aber vor allem aus Sicht der Gäste. Nicht wegen, aber trotz des steten Stroms prominenter Gäste (besonders Politik und Wissenschaft) ist das Paris-Moskau eine erholsame Oase. Jede und jeder wird höflich Willkommen geheißen und professionell bestens bedient. Dabei ist eine leichte Distanz gewahrt, die jede Verbrüderung zwischen Personal und Gästen ausschließt. Das scheint in Zeiten des übermächtigen Casual etwas altmodisch, aber ungemein entlastend, denn jeder kann sich auf „seins“ konzentrieren. Und das ist im P-M klassische, behutsam modernisierte Küche mit französischen Anklängen. Mit einer zwar teuren, aber intelligenten Weinkarte, die auch immer wieder mal Überraschungen bereit hält. Das Ganze in einem klaren, gehobenen Ambiente
serviert u.a. von Herren, auf die der Begriff Oberkellner noch völlig passend erscheint. Im Sommer gefällt mir die gepflasterte Terrasse
mit dem üblichen Gartenmobiliar (aber eingedeckt) unter großen Sonnenschirmen. Direkt am Zaun des immer noch neuen Innenministeriums gelegen Garten mit Blick auf das Innenministerium
Auch hier hat sich Ritschl am Ende gegen die Sicherheitsbedenken durchgesetzt, wohl auch, weil die Stadt für einen präferierten Umzug in das Wäldchen vis-a-vis der Straße keine Baugenehmigung erteilt hat.
Auch gegen 21.00 Uhr konnte ich noch das beliebte 3-Gang-Menü zur Wahl aus der kleinen Karte für 42€ (mittags mit kleineren Tellern für günstige 27,5€) ordern. Nur das Licht wurde doch schnell zu schlecht für satisfaktionsfähige Bilder, so dass ausnahmsweise mal wieder „Nächster Mittag, gleiche Bestellung“ auf dem Programm stand. Hat mir auch zweimal geschmeckt, zumal es wie gesagt kleine Abweichungen gab.
Ich entschied mich für den Klassiker Zweierlei Tatar von Kalb und Rind, den Butterfisch und eine kleine Käseauswahl.
Weinmäßig stand mir (Wann nicht?) der Sinn nach klassischem Riesling und mein Wunsch nach einer Flasche aus dem kleinen Teilgebiet Ruwer war auch kein Problem. Der 2015er Einsteiger „vom Schiefer“ des Weinguts von Nell-Breuning hatte guten Trinkfluss und begleitete mich aus dem Kühler solide durch den späten Abend. Mit 36€ allerdings auch stramm bepreist. Leitungswasser gab’s ohne besondere Berechnung dazu.
Als Aperó gab es reichlich Bäcker-Weißbrot mit einer Tomaten- und einer Basilikumcrème
die beide ihre Aromaten nicht verleugneten. Dazu Kräutersalz. Am nächsten Tag war das Baguette zwar etwas schlechter, die Paprikacrème aber nicht.
Das von Hand geschnittene Fleisch hat mir sehr gefallen
Ein großer Pluspunkt die nicht zu niedrige Temperatur, so dass sich der Geschmack entfalten konnte. Das zarte Kalb war mit einem süßlichen tomatigen Dressing, aber auch einigen Kapernstücken durchmengt. Dazu ein knuspriger Brotchip. Das kräftige und im Biss festere Rind war deutlich pikanter, u.a. mit Zwiebeln und etwas säuerlicher. Die Harmonik in beiden Fällen ausgezeichnet. Der kleine Wildkräutersalat mit nicht zu saurem Dressing. Die Mittagsversion beschränkte sich auf das Kalb, dazu gab’s aber reichlich Heringskaviar und ein Wachtel-Ei
Beim reichlich bemessenen Butterfisch schwankte die Küchenleistung etwas. War er am Abend trotz eines breiten Nori-Gürtels einen Tick zu trocken geraten, wäre die zweite Portion fast noch als Tataki durchgegangen. Mir gefiel es so besser.
Auch die Beilagen differierten. Machte es sich der Fisch in der einbrechenden Dunkelheit auf einer feinen Kartoffelmousseline bequem, war es bei Sonnenschein ein sehr gelungenes Rote-Bete-Risotto
In der Dinner-Version gab es zusätzlich eine dicke Scheibe knuspriger Brioche, auf der große Tupfer Bärlauch- und Safrancrème thronten
Vielleicht etwas schwer, aber geschmacklich eine feine Ergänzung zum fetten Fisch. Mittags entfiel das köstliche Brot. Dafür wurde es mit Basilikumöl, Cranberry- und Apfelgel fruchtiger.
Zum Abschluss freute ich mich über Tomme de Savoie, kräftigen Munster und einen Ziegenkäse mit Ascherinde (ersetzt durch Heumilchkäse am Tage). Als Begleiter kamen kandierte Walnüsse und ein Zwiebel-(bzw. Apfel-)Chutney.
Und natürlich ein kleiner Begleiter vom Neusiedlersee, von einem der Tschidas aus Illmitz. Jedenfalls ein Auslese von Semillon und Sauvignon Blanc (9€).
Statt Dessert noch schnell etwas Süßes. Mangels P.X. einen Morenita Cream Sherry von Hidalgo für (7,5€).
Alle Weine waren gut, aber keine Rennpferde, dafür waren die Preise deutlich zu hoch. Das Essen dagegen mit einem ordentlichen PLV.
So wollte ich mich als letzter Gast schon aufmachen, aber dem Chef war noch nicht nach Feierabend. Während um uns herum Klarschiff gemacht wurde, gab es noch Geschichten und Süßwein beides reichlich und ohne Berechnung. Wie immer ein entspannter Abend im kleinen Fachwerkhaus unweit der großen Politik.
Sicher, Wolfram Ritschl ist niemand, den man uneitel nennen würde, eher meinungsstark und seine Sympathie verteilt er sprunghaft. Einerseits. Andererseits hat er die Gastronomie im 120 Jahre alten Fachwerkhaus direkt an der ehemaligen Zonengrenze jetzt schon 34 Jahre erfolgreich durch wahrlich spannende Zeiten geführt. Und war dabei erfolgreich. Wirtschaftlich wohl auch, wie Ritschl stets nonchalant berichtet. Aber vor allem aus Sicht der Gäste. Nicht wegen, aber trotz des steten Stroms prominenter Gäste (besonders Politik und Wissenschaft) ist das Paris-Moskau eine... mehr lesen
Paris Moskau · PM
Paris Moskau · PM€-€€€Restaurant0303942081Alt-Moabit 141, 10557 Berlin
4.0 stars -
"Eine Bank im Regierungsviertel" DerBorgfelderSicher, Wolfram Ritschl ist niemand, den man uneitel nennen würde, eher meinungsstark und seine Sympathie verteilt er sprunghaft. Einerseits. Andererseits hat er die Gastronomie im 120 Jahre alten Fachwerkhaus direkt an der ehemaligen Zonengrenze jetzt schon 34 Jahre erfolgreich durch wahrlich spannende Zeiten geführt. Und war dabei erfolgreich. Wirtschaftlich wohl auch, wie Ritschl stets nonchalant berichtet. Aber vor allem aus Sicht der Gäste. Nicht wegen, aber trotz des steten Stroms prominenter Gäste (besonders Politik und Wissenschaft) ist das Paris-Moskau eine
Geschrieben am 24.07.2018 2018-07-24| Aktualisiert am
11.09.2018
Besucht am 15.05.2018Besuchszeit: Abendessen 1 Personen
Rechnungsbetrag: 124 EUR
„Da sindse wieder!“ Bewährte Mecklenburger Freundlichkeit schlug mir entgegen, als Frau K. mich zum zweiten Mal im hellen Wintergarten
des Landhotels Bornmühle begrüßte. Beim ersten Versuch hatte ich des abnehmenden Lichts wegen um einen anderen Tisch gebeten, was eher missmutig zur Prüfung angenommen worden war. Ich verzog mich darob zunächst auf mein sehr kleines Zimmer.
Letztlich durfte ich dann an die Fensterseite des Wintergartens mit schönem Blick über die Wiesen hinunter zum Tollensesee sitzen.
Und auch Frau K. drehte mit der Zeit auf und schmiss den „Kritischer-Genießer-Turbo“ an, bis hin zur neuen Serviette, die zur Fingerschale mit geschälter(!) Zitrone gereicht wurde. Ich freue mich immer, wenn ich Menschen im Service erlebe, deren gute Ausbildung anscheinend von vielen Gästen weder erwartet, noch überhaupt zur Kenntnis genommen wird. Aber die sich dann wie beim Aufwachen nach und nach wieder ihrer Fähigkeiten entsinnen und mit Freude und Können für den Gast arbeiten.
Nach dem zunehmend irritierten Blick durch die Karte setzte es auf Nachfrage aber erst einmal den nächsten Dämpfer: Nein, das Gourmet-Restaurant Lisette gebe es seit mehreren Monaten nicht mehr! Man behelfe sich mit einem etwas anspruchsvolleren Menü. Vielleicht werde nach dem Umbau wieder etwas im Gourmetbereich gemacht. (Neu aufgepolsterte Stühle wären übrigens mein persönlicher Favorit!) Auch andere Gäste waren davon ohrenscheinlich überrascht. Damit fiel der Grund für meinen Besuch der Bornmühle eigentlich weg. Aber wat willste machen, jetzt saß ich nun mal hier in der zugegeben hübschen „Pampa“. Also: Augen zu - Mund auf!
Leider wird wohl auch die alte Weinkarte ausgetauscht. Viel zu vieles war „ausgetrunken“, Ersatz noch nicht in Sicht. „Eigentlich hätten wir schon eine neue Lieferung bekommen sollen.“ Nee, is klar. Die empfohlene Weißwein-Cuvee aus Valencia mit 70% der mir unbekannten Verdil-Traube hatte klare Holz-Töne und war ein guter Kompromiss zu meiner recht sprunghaften Wahl zwischen Menü und à la carte. Die auf dem Etikett suggerierte Euphorie
konnte ich allerdings nicht gänzlich teilen. Noch weiter sank die Begeisterung, als ein kurzer Blick ins Netz aufdeckte, dass die Flasche mit 35€ mit dem Faktor 5 (i.W. fünf) kalkuliert war. Pfui! Auf der Rechnung fand sie sich aber auch nicht. Bravo!
Darauf erst einmal (wenig) Campari mit (viel) frisch gepresstem Orangensaft (8€)
und einen Blick in die Runde: Während der blau und goldfarben dominierte (Frühstücks-)Innenbereich mit seinen Topfpflanzen für meinen Geschmack zu sehr ins möbelhauswohnzimmerhafte abrutscht
geht es im fast vollständig verglasten Wintergarten eher nüchtern zu
Immerhin wird die Beleuchtung als eye-catcher genutzt
Die sicher zur Förderung der Sozialkontakte recht eng gestellten dunklen Holztische waren mit einem breite Läufer bedeckt und mit nur wenig Deko versehen.
Grüßte die Küche? Leider nein, sie lachte mir quasi ins Gesicht: Im Rustikalität vortäuschenden Stoffbeutel Baguette in der „Qualität“ von Supermarkt-Aufbackware. Aber in den ausliegenden Flyern vom guten Landbäckerbrot zum Frühstück schwärmen... Jetzt hatte ich aber die Faxen dicke! Nach einer mehr als deutlichen Ansage kam dann auch ordentlicher Ersatz
zusammen mit aufgeschlagener Salzbutter, die nur deutlich zu kalt war.
Mit dem zweiten Gruß konnte ich mich dann endlich entspannen.
Die gebackene Praline
war mit dreierlei saftiger Fischfarce gefüllt, innen saftig und außen knusprig. Dazu etwas Safranmayo und feiner Rotkohl, dessen Süße gut passte.
Der zuerst georderte Salat
gefiel mit frischem, jungem Spinat und einem kräftigen Bärlauchpesto. Dazu kamen Parmesanhobel und ein festes Wachtelei. Zweiter Hauptdarsteller war ein regionaler Lammschinken, der einen interessanten, neuen Geschmack brachte, mir aber etwas zu dominant schien. Trotzdem alles passend. Warum nun aber südliche Paprika einen Gewinn für den Salat sein sollten, erschloss sich nicht ganz. Vielleicht eine süße Note, die mir aber nicht gefehlt hatte. Eher schon etwas Crunch, z.B. durch eine Rettich oder Radieschen.
Die folgende Leberterrine vom Kaninchen erinnerte mich in der Präsentation etwas an die Geometriestunde im Ambiente in Ludwigslust
Der Geschmack kräftiger als beim üblichen Geflügel, nur vom versprochenen Trüffel war nichts zu spüren. Dazu frisch geröstetes Brioche, da kann schon mal nicht soviel schief gehen, zumal das begleitende Birnen-Ingwer-Kompott mal eine neue Idee war. Eine erfrischende weniger, dazu hätte es mehr Mut bei der Schärfe gebraucht. Ganz daneben die sehr sauren Kräuterseitlinge, nur mit der wenigen Portweinsauce erträglich.
Die nächsten Teller kamen aus dem Menü - und hatten in der Tat deutlich mehr Klasse.
Der in Gin marinierte perfekte Beelitzer Spargel wurde von Müritz-Zander begleitet, dessen festes Fleisch durch rosa Pfeffer ganz leicht pikant schmeckte. Kaviar von Hecht und Maräne brachten leichte Salzigkeit und verschiedene Kräuter und Blüten eine angenehme Ätherik, die das Gin-Thema elegant aufnahm. Dazu erneut die süffige Safranmayonnaise.
Ein ganz fein überlegter und ausgeführter Teller, der das Beste aus heimischen Feldern und Seen auch optisch beeindruckend darbot. Chapeau, so macht mir regional großen Spaß!
Eigentlich als alternative Vorspeise hatte das Menü Strelitzer Maibock im Angebot. Nach dem guten Einstand mit Spargel und Fisch wollte ich aber auf einen Leckerbissen aus den Wäldern nicht verzichten.
„Und wir wurden nicht enttäuscht!“
Das feine Reh-Filet gut angebraten, rosa, dazu zart im Geschmack und zwischen den Zähnen. Toller Wildgenuss.
Ebenso die kräftig geröstete Petersilienwurzel, weich und süß, sehr lecker. Auch hier erzeugten Schnittlauchblüten eine leichte Schärfe. Die dunkle Morchelessenz vielleicht eine Spur zu salzig nach der Reduktion, aber ein ebenso wunderbarer Frühlingsbote wie der sautierte Spinat. Ebenfalls ein Teller, der der Küche Ehre machte!
Durch meine Freestyle-Bestellungen hatte ich die Doppelung mancher Produkte natürlich selbst zu verantworten. Und auch die rasanten Wendungen in der Menü-Folge.
So ging es dann gleichsam vom Strelitzer Wald wieder zurück an die Müritz, aus deren klaren Tiefen der Aal auf den Tisch kam.
Die Präsentation des Tellers erneut farbenfroh und detailverliebt.
Natürlich braucht man das alles nicht, selbst wenn man kein Purist ist, aber mal ehrlich: Macht doch gute Laune!
Der Aal wurde zunächst in Wurzelsud gar gezogen, dann geschichtet, paniert und ausgebacken. Das ergab ein knuspriges, saftiges, zunächst gar nicht mal so fettiges Umami-Vergnügen, das durch einige Stücke Räucheraal und natürlich die Avocadoscheiben mit rosa Pfeffer nicht magerer wurde. Die nun schon bekannte Safranmayo und Paprikapüree ergaben leckere Kombinationen, genauso gut der frische Limettenabrieb.
Um evtl. Beschwerden vorzubeugen legte ich nun ein Päus-chen ein und orderte einen Pimm‘s Cup No.1 (8€), der mit viel Minze, Gurke und getrockneter Orange eine sehr leckere Medizin war. Prävention geht vor!
Und auch der eigentliche Fleischgang überzeugte.
Diesmal von der Weide waren sowohl das kurzgebratene Kalbsfilet als auch die offenbar stundenlang geschmorten Bäckchen unvorstellbar zart. Erste Sahne, ein Traum für Fleischliebhaber!
Die in Brösel gewendeten und ausgebackenen Kartoffeln verschmähte ich low-carb-mäßig weitgehend.
Nicht die Zuckerschoten, den Lauch und hübsch tournierte Mairübchen mit etwas Kräuterpesto: So geht Frühling und bestes „altmodisches“ Handwerk!
Nach den vielen, durchaus reichlich bemessenen Tellern war ein Dessert natürlich nicht mehr drin. Stattdessen der gebackene Ziegenkäse
mit einer tatsächlich mal knusprigen Decke mit karamellisiertem Honig und einem schön fluffigen Inneren. Der Thymian machte sich deutlich bemerkbar. Gehäutete Feigen und Walnüsse - frisch und „schwarz“ - waren gute Begleiter. Das war zum Abschluss noch einmal ein ganz feiner Teller. Dazu eine Auslese (7,9€), die ich mangels Notizen leider nicht mehr rekapitulieren kann.
Den Abschluss bildete ein zehnjähriger Port von Taylor‘s (5,5€), der mir das Dessert ersetzte.
Fazit:
Die Küche kann was, wirklich was. Ein klarer Schwerpunkt auf heimischen Produkten, erstklassig verarbeitet und mit Sinn für einen frischen Twist. Wohlfühlküche für Genießer und Genießerinnen mit Anspruch. Bei einem weiteren Besuch würde ich konsequenter auf das Menü setzen.
Aber ebenso klar ist für mich, dass Inhaber/Management die Bornmühle - Restaurant wie auch Hotel - konsequent auf Ertrag trimmen. Dabei ist leider vergessen worden, dies auch der Kundschaft mitzuteilen (meine Reservierung ausdrücklich für das Lisette wurde völlig schmerzfrei bestätigt) oder gar, das Preisniveau anzupassen. Für den sympathischen, ambitioniert arbeitenden Chef Torsten Räth, der sich am Ende des Abends unkompliziert zu mir setzte (und von der inzwischen zur Hochform aufgelaufenen Frau K. ungefragt seinen Feierabend-Espresso bekam) und sein Team tut es mir Leid. Dass er dieser Tage nicht der Einzige ist, den die Gesellschafter hängen lassen, tröstet wenig.
„Da sindse wieder!“ Bewährte Mecklenburger Freundlichkeit schlug mir entgegen, als Frau K. mich zum zweiten Mal im hellen Wintergarten
des Landhotels Bornmühle begrüßte. Beim ersten Versuch hatte ich des abnehmenden Lichts wegen um einen anderen Tisch gebeten, was eher missmutig zur Prüfung angenommen worden war. Ich verzog mich darob zunächst auf mein sehr kleines Zimmer.
Letztlich durfte ich dann an die Fensterseite des Wintergartens mit schönem Blick über die Wiesen hinunter zum Tollensesee sitzen.
Und auch Frau K. drehte mit der Zeit auf... mehr lesen
Lisette im Hotel Bornmühle
Lisette im Hotel Bornmühle€-€€€Restaurant, Hotel, Tagungshotel039605600Bornmühle 35, 17094 Groß Nemerow
4.0 stars -
"Fast noch Lisette" DerBorgfelder„Da sindse wieder!“ Bewährte Mecklenburger Freundlichkeit schlug mir entgegen, als Frau K. mich zum zweiten Mal im hellen Wintergarten
des Landhotels Bornmühle begrüßte. Beim ersten Versuch hatte ich des abnehmenden Lichts wegen um einen anderen Tisch gebeten, was eher missmutig zur Prüfung angenommen worden war. Ich verzog mich darob zunächst auf mein sehr kleines Zimmer.
Letztlich durfte ich dann an die Fensterseite des Wintergartens mit schönem Blick über die Wiesen hinunter zum Tollensesee sitzen.
Und auch Frau K. drehte mit der Zeit auf
Besucht am 06.07.2018Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 47 EUR
Da standen wir nun. Leider vor verschlossenen Türen des auch hier schon sehr gelobten „Zum Griechen“. Mein in der Nähe wohnender Mitarbeiter hatte die urlaubsbedingte Abwesenheit nicht gemeldet. Gut, ich hatte auch nicht gefragt oder gar eine Besuchsabsicht angedeutet. Trotzdem: Was erlaube Kollege?;-)
Nun aber, wohin?
Uns fiel spontan das Elisa im vorderen Teil der Überseestadt ein. Bei mehreren Frühstücksbesuchen hatte uns das (eier- und wurstlastige) Angebot ebenso überzeugt, wie das moderne Ambiente mit Bronze- und Brauntönen und Farbtupfern in lila. Raumteiler und angedeutete Waben schaffen etwas Intimität in dem großen Raum, der bei voller Besetzung 130 Personen fasst und dementsprechend laut werden kann. Auf der schattigen Terrasse war es uns zu kühl und die „Aussicht“ beschränkt sich hier noch überwiegend auf alte und neue Bürogebäude. Aber gegen 18.00 Uhr waren im Inneren zunächst noch genügend freie Plätze, die sich nach und nach mit vereinzelten Paaren, überwiegend aber jüngerem Publikum unterschiedlichster Herkunft mit Vorliebe für PS-starke Boliden füllten.
Wir wurden von einer jüngeren Dame in schwarzem Outfit - ich vermute die „Tochter des Hauses“ - schnell in Empfang genommen und an einen guten Tisch begleitet. Kerze angezündet, Karten überreicht, nach Getränken gefragt: Alles mit einer professionellen Freundlichkeit, aber nicht unangenehm. Auch nach der Zufriedenheit wurde gefragt. Die weiteren Hilfskräfte machten ihren Job ebenfalls routiniert.
Das von einer türkischen Gastronomen-Familie geleitete Elisa offeriert „Mediterrane Spezialitäten - Köstlich, frisch und vielfältig“. Soll also heißen Pizza, Pasta und die typischen Grillgerichte der Levante. Dazu die Mittelmeer-Klassiker Burger, Burritos und, na klar, ein Thai-Curry.
Schon das viel zu große Angebot in der ansprechend gestalteten Karte verhieß nichts Gutes für die Frischeküche. Tagesangebote auch Fehlanzeige. Um den Schaden klein zu halten, bestellte ich gegrillte Peperoni vorweg und danach mit (Tavuk) Saç Kavurma eines der wenigen traditionell türkischen Gerichte: In der Pfanne gebratenes (Hähnchen-)Geschnetzeltes in pikanter Tomaten-Chilisauce mit Reis und türkischem Naan-Brot (?). Stolze 18,5€ wurden dafür aufgerufen.
Meine Begleiterin beschied sich mit gebratener Rinderleber für 15€ mit Grillgemüse. Bei beiden Gerichten war ein kleiner Beilagensalat und Tzatziki dabei.
Da die Prüfung des kleinen Weinangebotes nichts Vertrauenserweckendes zu Tage brachte, blieben wir bei alkoholfreiem Pils bzw. Weißbier. Die beste Entscheidung des Tages.
Kaum hatten wir bestellt, standen schon große Hefeteigbrötchen mit Sesam auf dem Tisch. Exakt gleich groß waren es wohl fertige Backlinge, aber noch etwas warm mit goldenen Kruste und weichem Innenleben gar nicht so übel. Dazu, wie auch zu allen anderen Tellern, eine Portion Tzatziki. Meiner Begleiterin gefiel der fehlenden Knobi-Overkill. Mehr war aber nicht zu loben. Der Joghurt so fettarm, dass es eher nach Magerquark schmeckte. Dabei weiß doch jedes Gastroguide-Kind, dass guter Tzatziki-Joghurt mindestens 10% Fettanteil braucht! Dann wär es auch egal gewesen, dass kleine Gurkenstückchen verarbeitet waren...
Der einfache Beilagensalat mit Industriedressing tat zumindest nicht weh.
Mit Tempo ging’s weiter. Die Peperoni kamen und gingen gleich wieder. Zumindest eine Ahnung von Röstung wär ganz schön. Gleich nochmal auf den Grill. Den zweiten Versuch ließ ich notgedrungen gelten. Allerdings bestätigte der Anschnittversuch die optische Befürchtung: Ordinäre eingemachte Ware aus dem Glas. Zähe, ledrige Haut, einigermaßen Schärfe, aber viel zu viel Säure. Dafür 6,5€ ist einfach nur unverschämt. Wie zum Hohn gab es zu jedem Hauptgericht später eine gegrillte frische Spitzpaprika als Topping, weich und aromatisch. So hatte ich mir das eigentlich vorgestellt.
Kaum war abgeräumt, stand das Hauptgericht auf dem Tisch. Bei den inzwischen besetzten Tischen muss für dieses Tempo eine Riesenbrigade in der Küche stehen oder es ist eine logistische Meisterleistung. Oder alle Hähnchen-Stücke sind etwa gleich groß, ganz gleichmäßig gebräunt, innen leicht trocken, die Ränder etwas hart. Dauert jetzt nicht so lange, eine Plastikpackung aus der Kühlung zu holen, aufzureißen und mit Tomaten und vielen - und das will ich einräumen - nicht zu weich gegarten Paprikastücken zu erwärmen. Von Schörfe kaum etwas zu spüren, nur Langeweile. Gelegentliche grüne Streifen, wohl Petersilie, erinnerten daran, was eigentlich türkische Küche ausmacht: Ein Potpourri von frischen Kräutern und vielen Gewürzen, das den eher einfachen Speisen Exotik und und im besten Fall Raffinesse verleihen kann. Der Gözleme-Teigfladen war unter das Gericht platziert, durchgeweicht und nur mit Messer und Gabel zu essen. Keine Ahnung, ob das „so gehört“. Ich hätte ihn lieber dazu zum Füllen gehabt oder zum Aufnehmen der Sauce (ach nee, war eh nix zum Eintunken da).
Also, so ein Saç Kavurma bekommt so ziemlich jeder Imbiss besser hin.
Was nicht heißt, dass das die Unterkante auf dem Teller bedeutet hätte. Daneben lag ja noch die aus griechischen oder ex-jugoslawischen Restaurants mehr oder minder beliebte Halbkugel Tomatenreis. Das zarte Rosé ließ schon den eleganten Hauch Tomate erahnen, das die übermäßig weich gekochten Körner umhüllte. Die einzelne, mehr graue als grüne Matsch-Erbse ein schönes Menetekel für die gesamte Küchenleistung.
Die kräftig gegrillte Rinder-Leber meiner Frau war zumindest besser. Durch, aber noch nicht staubtrocken. Das sogenannte Grillgemüse war zwar aus der Pfanne und blässlich geschmort, aber immerhin nicht matschig und geschmacklich ok.
Im Durchschnitt (gerade noch so) 2 Sterne fürs Essen.
Das PLV schwierig zu bewerten. Menge ok, andererseits die Minderwertigkeit der meisten Produkte. 2,5 Sterne.
Fun-fact am Rande: Am Montag den Kollegen ob seiner mangelhaften Informationspolitik „zur Rede gestellt“. Er stand mit Begleitung 24 Stunden später ebenfalls vor verschlossener Tür. War mit dem Rodrigues nur viel klüger bei der Ersatzwahl. Es sei ihm gegönnt!
Da standen wir nun. Leider vor verschlossenen Türen des auch hier schon sehr gelobten „Zum Griechen“. Mein in der Nähe wohnender Mitarbeiter hatte die urlaubsbedingte Abwesenheit nicht gemeldet. Gut, ich hatte auch nicht gefragt oder gar eine Besuchsabsicht angedeutet. Trotzdem: Was erlaube Kollege?;-)
Nun aber, wohin?
Uns fiel spontan das Elisa im vorderen Teil der Überseestadt ein. Bei mehreren Frühstücksbesuchen hatte uns das (eier- und wurstlastige) Angebot ebenso überzeugt, wie das moderne Ambiente mit Bronze- und Brauntönen und Farbtupfern in lila. Raumteiler... mehr lesen
Elisa
Elisa€-€€€Restaurant0421 47 87 80 87An der Reeperbahn 10, 28217 Bremen
2.0 stars -
"So ein Reinfall!" DerBorgfelderDa standen wir nun. Leider vor verschlossenen Türen des auch hier schon sehr gelobten „Zum Griechen“. Mein in der Nähe wohnender Mitarbeiter hatte die urlaubsbedingte Abwesenheit nicht gemeldet. Gut, ich hatte auch nicht gefragt oder gar eine Besuchsabsicht angedeutet. Trotzdem: Was erlaube Kollege?;-)
Nun aber, wohin?
Uns fiel spontan das Elisa im vorderen Teil der Überseestadt ein. Bei mehreren Frühstücksbesuchen hatte uns das (eier- und wurstlastige) Angebot ebenso überzeugt, wie das moderne Ambiente mit Bronze- und Brauntönen und Farbtupfern in lila. Raumteiler
Geschrieben am 30.06.2018 2018-06-30| Aktualisiert am
01.07.2018
Besucht am 13.04.2018Besuchszeit: Abendessen 1 Personen
Rechnungsbetrag: 124 EUR
Nachdem ich meine Mutter nebst Galan für ein Wochenende zum Jagdhaus Eiden chauffiert hatte (und zur Abholung eine Einkehr in die dortigen rustikalen Jäger-/Fischerstuben vereinbart war), konnte ich auf der Rückfahrt noch einen „Kontrollbesuch“ am Nordufer des Sees einlegen.
Fazit vorab: Alles beim Alten und das heißt im Klinkels beim Besten.
Eher ist die ambitionierte Küche von Kay Klinkel, der man die Sterne-Jahre weiterhin anmerkt, noch etwas fokussierter geworden, was Geschmack und Kreation angeht. Dabei bleiben Produkte und Präsentation angenehm bodenständig. Umso bemerkenswerter, als der gebürtige Hesse nach dem unfallbedingten Ausfall der zweiten Köchin alles alleine wuppen muss und trotzdem bei großen Tischen mit aufträgt.
Reger Zuspruch belohnte diese Leistung und ebenso den freundlich-natürlichen Service von Christel Klinkel. Inzwischen weiß sie auch den grantelnden Borgfelder besser einzuschätzen, der zwar gelegentlich bellt, aber sich beim Beißen am liebsten auf das Essen beschränkt.
Und das war bei diesem Besuch auch zum Reinbeißen.
Schon mit dem Gruß wurden starke Akzente gesetzt. Das ausdrucksstarken Süppchen von Ratatouille-Gemüse hatte ordentlich Wumms. Wie gut, dass das Mini-Sandwich
zwischen seinen Kürbisbrotscheiben mit Kerbel, Sanddorn und dem Ammerländer Schinken kräftige Aromen beisteuerte, die sich mit ein wenig Geduld mustergültig entfalteten. Ein Fingerzeig, dass im Klinkel’s regionale Küche Pate für eine moderne, kreative Ausführung steht.
Immer noch sehr schön die Brotauswahl des Hauses
besonders gefiel üben mir die selbst gebackenen Brötchen mit Curry und die Fruchtvariante. Dazu gibt’s u.a. eine ungewöhnliche Cranberry-Crême
Meine etwas wilde Reise durch das 12 Gerichte enthaltende Angebot von Wohlfühltellern startete mit dem Großen „Klinkel’s“ Haussalat
Der war wie alles hier kein Teller-Ikebana (was ich ja auch durchaus schätze), sondern die geballte Ladung Aromen. Auf einer Unterlage von süffigem Ratatouille-Gemüse (Daher das Süppchen - Ressourcen schonende Zweitverwertung: In kleinen Gastronomien überlebenswichtig!) Salate und Wildkräuter in einer nicht zu sauren Vinaigrette, gekochte Kartoffel brachte Körper und angeröstete Nüsse zusätzlichen Crunch. Auch in die Mittelmeerrichtung wies eine dezente Sauce Rouille. Überzeugend der wie stets kräftige Geschmack argentinischer Wildgarnelen, die den Teller mengenmäßig in Richtung eines kleines (Damen-)Hauptgerichtes schob. Das war nicht gerade regional, aber ungemein lecker.
Zweite Vorspeise „Hardcore“ Zander - unverständlicher Weise nicht paniert;-), sondern gebeizt. Fleischig und zart mit einer würzigen, nur entfernt säuerlichen Note. Dazu gab es fruchtig-frischen Apfel in Spalten und als Sorbet. (Genial gewesen, den Fisch im Kontrast angewärmt zu servieren.)
Bis hierhin ein irgendwie nordisches Geschmacksbild leicht modernisiert. Der Kick jedoch stark angekohlter Radicchio
Die Bitter- und Röstaromen gaben dem Gericht ungemein Power, ohne die Mitspieler zu überdecken. Das war wirklich hardcore (für die Verhältnisse eines Kurorts allemal!). Gurkenwürfel in mildem Essigsud kamen eher aus der klassischen Ecke, wirkten aber mit Frische und Knackigkeit eher ausgleichend. Respekt!
Danach war erst einmal „Verschnaufen“ angesagt.
Eine kleine, geschmacklich im Mittelfeld angesiedelte Jakobsmuschel wartete nach dem Anbraten im tiefen Teller auf die angekündigte Pastinakenrahmsuppe; ihr leisteten gehackte Haselnuss, viel Petersilie und intensiv reduzierte kleine Ofentomaten Gesellschaft
Als der flüssige Geschmacksträger schließlich samten auf dem Löffel glänzte war gleich klar, dass nicht mit Sahne gegeizt worden war. Trotzdem eindeutig der süßliche Wurzelgeschmack. Die trocken gebackenen Tomaten sorgten für eine intensive fruchtig-säuerliche Komponente. Auch hier gut kombiniert, aber trotzdem ein Manko. Die milde Suppe war schnell geschluckt, während man weiter auf den bekanntlich recht festen trockenen Tomaten kaute. Solo war’s denn nicht mehr so ein großer Genuss. Kleinere Streifen wären hier wohl geschickter gewesen. Wenn auch mit dem Risiko, dass der unaufmerksame Schlemmer sie gar nicht mehr kaut und daher nicht bemerkt. Wie du‘s machst...
Beim Fleischgang sah ich mich in einem Dilemma, Rückensteak von der dry-aged Emsländer Färse oder Krosser Mangalitza Schweinebauch aus dem Ofen?
Nun, man ahnt die Lösung...
Das gute ungarische Borstenvieh war im Fleischanteil leider ein wenig trocken geraten und die krosse Haut litt unter einem feuchten Fruchtkompott (Quitte?) als Topping
Etwas ungeschickt. Dafür war die Paprikacreme aus drei Stunden geschmorten Schoten püriert und von unglaublicher Intensität. Die angekündigte Kresse ging unter, aber der reichlich verstreute Überraschungsgast Austernkraut konnte tatsächlich salzige Nuancen setzen.
Das abschließende Rindvieh war zwar tadellos in Sachen Geschmack, Struktur und Gargrad. Aber ein Beispiel für meine Erfahrung (oder Vorurteil), dass die kreative Küche sich eher in den frühen Gängen (und natürlich in der Pati) austobt. Vielleicht, weil der Hauptdarsteller so präsent ist?
Bei den Beilagen war der geschmorte (Romana-)Salat zwar nicht Ammerländer Traditionsküche und traf auch meinen Geschmack. Aber Kartoffelstampf und Röstzwiebeln kamen recht ironiefrei daher. Vielleicht auch ein - notwendiges - Zugeständnis an einen Teil der Gästeschaft. Hat ja auch nicht weh getan - ganz und gar nicht.
Auf weitere Gänge wollte ich verzichten. Die Käseauswahl war beim ersten Versuch zwar lobenswert regional, aber bei der gegebenen Vorliebe für französische Rohmilchkäse eben auch rustikal. Suum cuique!
Und Dessert fällt bei mir eh häufig aus. Wobei schon interessant wäre heraus zu finden, was Kay Klinkel im süßen Bereich so drauf hat. Der Menüabschluss hätte u.a. gesalzene Erdnuss, Minzzucker und Mango enthalten. Vielleicht beim nächsten Mal.
So verabschiedete mich Christel Klinkel mit einer selbst gemachten, gelungenen Praline
Auch hier ein Schritt nach vorn!
Für fünf Gänge waren 79€ fällig. Wasser 6,5€. Die stets sehr guten Frucht-Sekte von Geiger kamen mit je 5,6€ auf die Rechnung, die Weinbegleitung mit 7€ pro 0,1l (nominell). Das sind für mich letztlich 3,76 Sterne.
Ich bleibe ein Fan dieses kleinen Restaurant am schönen See, das geschickt zwischen der filigranen Sterneküche des Apicius und den sonst überwiegend gutbürgerlichen Angeboten platziert wurde.
Nachdem ich meine Mutter nebst Galan für ein Wochenende zum Jagdhaus Eiden chauffiert hatte (und zur Abholung eine Einkehr in die dortigen rustikalen Jäger-/Fischerstuben vereinbart war), konnte ich auf der Rückfahrt noch einen „Kontrollbesuch“ am Nordufer des Sees einlegen.
Fazit vorab: Alles beim Alten und das heißt im Klinkels beim Besten.
Eher ist die ambitionierte Küche von Kay Klinkel, der man die Sterne-Jahre weiterhin anmerkt, noch etwas fokussierter geworden, was Geschmack und Kreation angeht. Dabei bleiben Produkte und Präsentation angenehm bodenständig.... mehr lesen
Klinkel's Restaurant
Klinkel's Restaurant€-€€€Restaurant04403 9163844Dreiberger Straße 15, 26160 Bad Zwischenahn
4.5 stars -
"Alles klar bei Klinkels" DerBorgfelderNachdem ich meine Mutter nebst Galan für ein Wochenende zum Jagdhaus Eiden chauffiert hatte (und zur Abholung eine Einkehr in die dortigen rustikalen Jäger-/Fischerstuben vereinbart war), konnte ich auf der Rückfahrt noch einen „Kontrollbesuch“ am Nordufer des Sees einlegen.
Fazit vorab: Alles beim Alten und das heißt im Klinkels beim Besten.
Eher ist die ambitionierte Küche von Kay Klinkel, der man die Sterne-Jahre weiterhin anmerkt, noch etwas fokussierter geworden, was Geschmack und Kreation angeht. Dabei bleiben Produkte und Präsentation angenehm bodenständig.
Geschrieben am 24.06.2018 2018-06-24| Aktualisiert am
25.06.2018
Besucht am 02.05.2018Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 277 EUR
Bleiben zwei Seeleute an Land...
Erwartet man eher in einer Schifferkneipe an der Küste, beschreibt aber die berufliche Vita der Mannschaft, die nach etlichen Jahren auf Hapag-Lloyd-Kreuzfahrtschiffen nun im einerseits beschaulichen, andererseits touristisch geprägten Baden-Baden festgemacht hat. Geblieben ist eine professionelle Freundlichkeit im Service, die sich auch mal einen flotten Spruch leisten konnte, denn die Leistungen waren tadellos. Hocker für die Handtasche, mehrfache Brotangebote, Krümelservice, Einsetzen mit weißen Handschuhen, natürlich die zeitgerechte Erkundigung nach der Zufriedenheit, Begleitung zur Tür. Ich muss jetzt den Ober zwar nicht mit Vornamen anreden, aber eine gewisse Leichtigkeit, die jeden Wunsch des Gastes als eine gern zu erfüllende Selbstverständlichkeit aufzunehmen scheint, würde ich mir bei so manchem Service wünschen. Meine Frau war sowieso entzückt, nicht erst nach dem Angebot von Guido, ein Foto von uns aufzunehmen. Beeindruckende und sehr angenehme Leistung!
Wir wollten nach einer recht luxuriösen Woche in Paris (Sänfte, Pfauenfächer, Eselsmilch, das Übliche halt...) einen Gang zurück schalten und so kam uns die Empfehlung desGuide Michelin gerade Recht, der neben dem schicken schwarzen Ambiente und der modernen Küche auch die ansprechenden Gästezimmer im Hause lobt. Auch dieser Empfehlung schließen wir uns an. Mit Fahrstuhl und entsprechend ausgestattetem Bad ist das House One u. a. für Rolli-Gäste geeignet. Gefallen hat uns auch der helle Frühstücksraum mit schmaler Dachterrasse sowie der persönliche Service des kleinen Teams. Als wir etwas verfrüht im Hotel eintrafen, war die ebenso resolute wie patente Inhaberin nicht vor Ort, hatte aber den Zugang für uns mustergültig organisiert. Was sich als nicht nötig erwies, denn Chefkoch Ronald Ettl sah uns vor der Tür stehen und betätigte sich umgehend als österreichisch-charmanter Empfangschef. Das machte Lust auf den Abend.
Das unverbrauchte Ambiente weicht schon wohltuend vom aktuellen Farb-Mainstream ab. Dem lateinischen Namen entsprechend viel Schwarz
dazu Grau und darin einige wenige knallbunte Eyecatcher
schaffen Eleganz, ohne im Mindesten kühl zu wirken. Dafür sorgen auch eine reliefartig gestaltete Kassettenwand in Gold
und die eigenwilligen, ebenfalls goldenen Lichtgespinste unter der Decke
Geschmacksache, sicherlich. Wir fanden es an unserem Platz am Fenster mit Blick auf eine kleine Gasse ausgesprochen gelungen und fühlten uns im sich etwas zur Hälfte füllenden Raum sehr wohl. Obwohl die Tische nicht unangenehm eng stehen, sorgt die etwas niedrige Decke dafür, dass sich das Nigrum für vertrauliche Gespräche weniger anbietet.
Für genussvolles Schlemmen schon. Der Süße Fan startete eher würzig mit einem Ricard (5,5€), ich blieb bei meinem Leisten, also einem weißen Vermouth
der mit Zitrone serviert wurde, nachdem das Martiniglas mit Eis gekühlt worden war (günstige 4€). Das Black Forrest Mineralwasser mit 7,5€ dagegen schmerzhaft.
Die große, natürlich schwarze Karte mit dem Logo der Schwarzen Perle (Black Pearl als Restaurant-Name war in der Auswahl, hätte aber wohl einen Rechtsstreit provoziert) offerierte ein Menü, aus dem von drei bis zu acht Gängen gewählt werden konnte. Wir entschieden uns für fünf und sechs Teller, die 88€ bzw. 99€ kosteten.
Die Weinbegleitung wurde glasweise abgerechnet, wobei wir vieles probieren durften.
Durch die Kehle flossen Grauburgunder von Laible (7€), Sauvignon von Wassmer (9,5€), Rosé von Mieraval (8,5€), Beaujolais Domaine de la Ranche (8€) und Gewürztraminer Spätlese von Trimbach (14€). Abgesehen von den Preisen hat uns alles sehr gut geschmeckt.
Gilt ebenso für das Menü.
Zunächst gab die Küche ihre Visitenkarte mit einer kleinen, pikant-fruchtigen Gazpacho ab, der Avocadocrème Fülle gab
Zum nicht weiter erwähnenswerten Weißbrot erhielten wir eine aufgeschlagene Zitrusbutter, Basilikumquark und mit Numero Uno von Comincioli eine Olivenöl-Cuvée vom Gardasee, die beim FEINSCHMECKER schon mal das jährliche Tasting gewinnen konnte.
Das Menü startete, auf unseren Wunsch abweichend vom Menüvorschlag, mit Suppe.
Eine Nocke Lachstatar mit Gurkenwürfeln und etwas Sahne wartete mit perfekter Einlage einer halbierter Stange und weiteren Spargelabschnitten auf die sehr samtige Suppe. Sapperlot! Intensiver Spargelgeschmack, dem etwas Kürbiskernöl Würzigkeit verlieh. Der Fisch hielt kühl dagegen und am Ende war auch etwas Dill zu erkennen. Der erste Eindruck: Hier geht’s harmonisch zu, aber das mit viel Verstand.
Der ursprünglich erste Gang war denn auch ein Highlight
Zartes rosa gebratenes Kalbfleisch wurde nicht ertränkt, sondern badete auf einer harmonischen, auch nicht zu salzigen Thunfischcreme. Gekrönt von einem Stück wachsweichen Thunfischs, der 24 Stunden in Dashi mariniert worden war. Schmale Sardellen-Streifen und frittierte Kapernblüten, allerlei Kresse sowie Tupfer von Safran und Crème fraiche ließen viele Kombi-Möglichkeiten. Eingekochte Teryakisauce sollte den Thun ergänzen, war aber viel zu klebrig geraten und nur mit Kraftaufwand vom Teller zu kratzen. Insgesamt etwas verspielt vielleicht, aber wieder geschmacklich und handwerklich sehr überzeugend mit einer Prise Kreativität.
Vom folgenden, inzwischen wirklich häufig angebotenen Onsen-Ei kann ich (noch?) nicht genug bekommen
In nur leichter Panade anschließend frittiert, hatte das Eigelb cremige Konsistenz, die sich wunderbar mit der aufgeschäumten intensiven Hummerbisque und ihrer schönen Anisnote verband. Beide schmiegten sich perfekt an die al dente gekochten Tagliatelle. Mit Wasabi gefärbter Rogen vom fliegenden Fisch brachte salzige Spitzen und Schärfe. Geiler Teller.
Vor dem Hauptgang wurde ein erfrischendes Rhabarbersorbet mit Holunderblütengelee und frischen Erdbeeren serviert. Aufgefüllt wurde mit Ruinart. Wir wollten den Champagner nicht müde werden lassen und verzichteten auf ein Foto...
Wie häufig, war der Hauptgang etwas konventioneller
Was dem Geschmack der sous-vide perfekt rosa gegarten Lammhüfte natürlich keinen Abbruch tat. Gnocchi aus Süß- und blauen Kartoffeln sahen geschichtet zwar farblich hübsch aus, erinnerten aber im Mund eher an eine etwas trockene Polenta. Es half die mit schwarzen Oliven intensivierte Lamm-Jus gut weiter. Wie schön, dass uns der Service beizeiten einen Gourmetlöffel bereit gelegt hatte. Auch das Auberginenpüree riss mich nicht vom Hocker. Da für meine Frau freundlicherweise ein vegetarischer Hauptgang gebastelt worden war, kam ich allerdings in den Genuss schön tournierter Gemüse, die allesamt Biss und kräftigen Eigengeschmack mitbrachten. Knuspriges Kartoffelpapier erfreute auch das Auge.
Zum Abschluss wurde mir eine Auswahl affinierter Käse von Maître Antony angeboten. Mich lachten Comté, Ziege mit Asche, Reblochon und ein intensiver Brie de Meaux an, zu denen ich das saftigste Früchtebrot ever mit kräftigen Lebkuchengewürzen knabbern durfte
Der Süße Fan freute sich mehr über weiße Mousse au chocolat in geflämmter und geeister Variante, schwarze Mousse wie üblich und marinierte Erdbeeren, die von allerlei Beeren und Früchtegels begleitet wurden
Fazit: Auch ohne Stern absolut empfehlenswert. Wohlfühlküche - bekannt, aber nicht altmodisch mit einigen netten Ideen. Die Preise vielleicht gefühlt etwas zu hoch, aber für das Gesamtpaket mit Service und Ambiente dann doch wieder nicht.
Bleiben zwei Seeleute an Land...
Erwartet man eher in einer Schifferkneipe an der Küste, beschreibt aber die berufliche Vita der Mannschaft, die nach etlichen Jahren auf Hapag-Lloyd-Kreuzfahrtschiffen nun im einerseits beschaulichen, andererseits touristisch geprägten Baden-Baden festgemacht hat. Geblieben ist eine professionelle Freundlichkeit im Service, die sich auch mal einen flotten Spruch leisten konnte, denn die Leistungen waren tadellos. Hocker für die Handtasche, mehrfache Brotangebote, Krümelservice, Einsetzen mit weißen Handschuhen, natürlich die zeitgerechte Erkundigung nach der Zufriedenheit, Begleitung zur Tür. Ich muss... mehr lesen
4.5 stars -
"Harmonische Aromenküche" DerBorgfelderBleiben zwei Seeleute an Land...
Erwartet man eher in einer Schifferkneipe an der Küste, beschreibt aber die berufliche Vita der Mannschaft, die nach etlichen Jahren auf Hapag-Lloyd-Kreuzfahrtschiffen nun im einerseits beschaulichen, andererseits touristisch geprägten Baden-Baden festgemacht hat. Geblieben ist eine professionelle Freundlichkeit im Service, die sich auch mal einen flotten Spruch leisten konnte, denn die Leistungen waren tadellos. Hocker für die Handtasche, mehrfache Brotangebote, Krümelservice, Einsetzen mit weißen Handschuhen, natürlich die zeitgerechte Erkundigung nach der Zufriedenheit, Begleitung zur Tür. Ich muss
Laut Homepage sind Umbauarbeiten der Grund. Man empfiehlt „Mario“ nebenan oder das familieneigene Anesis in List.
Laut Homepage sind Umbauarbeiten der Grund. Man empfiehlt „Mario“ nebenan oder das familieneigene Anesis in List.
Aresto - Restaurant und Weinbar
Aresto - Restaurant und Weinbar€-€€€Restaurant, Biergarten, Weinkeller0511323759Klostergang 2, 30159 Hannover
stars -
"„Wegen Bauarbeiten geschlossen“" DerBorgfelderLaut Homepage sind Umbauarbeiten der Grund. Man empfiehlt „Mario“ nebenan oder das familieneigene Anesis in List.
Geschrieben am 31.05.2018 2018-05-31| Aktualisiert am
01.06.2018
Sprach ein Süßer Fan zum Borgfelder:
Du Schatz, wir müssen in den Bremer Ratskeller!
Hä? Was sollen wir denn in dem Touri-Laden?
Na, dein Plan, alle vom Guide Michelin empfohlenen Restaurant der Heimatstadt zu testen.
Aber seit der Schließung des Gourmet-Restaurants waren wir dort nie mehr zufrieden mit dem Essen, oder etwa nicht?
Egal, ein Kritikermagen kennt keinen Schmerz!
Ok, komme gleich. Nur noch eben in der aktuellen Effilee den Bericht von Nils Schiffhauer über seinen Besuch im Bremer Ratskeller lesen:
Hm "... böser Duft... Bier aus angeschlagenem Krug... lauwarm... salzscharfe Rinderbrühe... gelbglatt-kaufest: Eierstich!... Grünkohl schleimig totgekocht... vorgekochte Kartoffeln wie von einer zweiten Haut umhüllt... dünntrockener Nacken nach dem fernen Vorbild des Kasseler... lässt sich ja unterschiedlich interpretieren: Aber so grundlegend schief?“
Sorry, liebe Community, aber alles hat Grenzen!
Sprach ein Süßer Fan zum Borgfelder:
Du Schatz, wir müssen in den Bremer Ratskeller!
Hä? Was sollen wir denn in dem Touri-Laden?
Na, dein Plan, alle vom Guide Michelin empfohlenen Restaurant der Heimatstadt zu testen.
Aber seit der Schließung des Gourmet-Restaurants waren wir dort nie mehr zufrieden mit dem Essen, oder etwa nicht?
Egal, ein Kritikermagen kennt keinen Schmerz!
Ok, komme gleich. Nur noch eben in der aktuellen Effilee den Bericht von Nils Schiffhauer über seinen Besuch im Bremer Ratskeller lesen:
Hm "... böser Duft... Bier aus... mehr lesen
2.5 stars -
"Spielabsage" DerBorgfelderSprach ein Süßer Fan zum Borgfelder:
Du Schatz, wir müssen in den Bremer Ratskeller!
Hä? Was sollen wir denn in dem Touri-Laden?
Na, dein Plan, alle vom Guide Michelin empfohlenen Restaurant der Heimatstadt zu testen.
Aber seit der Schließung des Gourmet-Restaurants waren wir dort nie mehr zufrieden mit dem Essen, oder etwa nicht?
Egal, ein Kritikermagen kennt keinen Schmerz!
Ok, komme gleich. Nur noch eben in der aktuellen Effilee den Bericht von Nils Schiffhauer über seinen Besuch im Bremer Ratskeller lesen:
Hm "... böser Duft... Bier aus
Geschrieben am 20.05.2018 2018-05-20| Aktualisiert am
25.05.2018
Besucht am 09.04.2018Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 107 EUR
Am zweiten Prenzlauer Wandertag ging es in die Räume eines ehemaligen Schulstandortes an der belebten Kastanienallee. Okay, der Hauptgrund dafür, das eher praktikabel eingerichtete Restaurant nach Januar 2018 erneut zu besuchen, war der Wunsch, mich nochmals wohlig zu gruseln. Nicht des Essens wegen; das war damals nicht schlecht (allerdings auch nicht bemerkenswert).
Das Stichwort heißt Fremdschämen: Wir saßen in großer Runde im weitgehend ausreservierten Lokal beisammen, als vom Nebentisch aufstehend ein sehr junger, festlich gekleideter Mann eine Kamera hinter den Zimmerpflanzen installierte und dann eine ebenfalls kaum Zwanzigjährige in die Mitte des Saales bat. Es kam, wie es kommen musste, er ging in die Knie und machte ihr einen Heiratsantrag. Alles applaudierte und freute sich, bis wir bemerkten, dass das Kopfschütteln der jungen Dame keineswegs nur ihrer Überwältigung geschuldet war. Als sie schließlich ihren Mantel griff und aus dem Raum stürzte, war schon betretenes Schweigen eingekehrt. Nach und nach liefen die Gespräche wieder an, dabei wurde der schmale Grat von Hosianna! zu Kreuzigt ihn! rasch überwunden. Wer eben noch von Romantik geflüstert hatte, war jetzt mit Empörung ob dieser Übergriffigkeit sehr schnell bei der Hand. Jeder soll authentisch sein, doch kein Fehler wird verziehen... Nun denn, wünschen wir den Beiden das Beste (einzeln oder gemeinsam) und wenden uns dem aktuellen Besuch zu.
Meine Mit-Abiturientin, die nun schon mehrere Jahrzehnte in Berlin lebt, war mit der Wahl unseres Treffens jedenfalls zufrieden, denn Die Schule war ihr auch von Kollegen empfohlen worden. Die ersten Sonnenstrahlen lockten uns aus dem weitgehend leeren Lokal auf die Terrasse, auf der wir dem Straßentreiben bei einem Campari Orange (mit frisch gepresstem Saft, 6,5€) entspannt zuschauten. Umsorgt wurden wir dabei von einem engagierten Herrn, der mit viel Übersicht und Engagement seine Aufgabe mustergültig versah. Passend, dass er sich sehr nett für das Trinkgeld bedankte, das redlich verdient war und gern gegeben wurde.
Wasser gab es für recht annehmbare 5,9€.
Der Rheingau Riesling Kabinett von Künstler (37€) hatte so viel Trinkfluss, dass wir schnell eine zweite Flasche hätten bestellen sollen, statt uns durch die offenen Weine zu probieren. Anfängerfehler.
Kein Fehler war der Küchenauftakt.
Eine dicke Scheibe Kalbs-Tafelspitz
deutlich im Geschmack, nicht zu fest im Biss. Dazu einen dunkel gebratenen Quader Semmelknödel
innen weich, außen kross. Dazu eine beeindruckend intensiv reduzierte Jus. Gut, gut.
Erster Gang schon ein Sommergericht für 9,5€. Knuspriger Oktopus mit schöner Röstnote, nicht super-zart, aber ordentlich. Und gegrillte Wassermelone, der ich nie widerstehen kann, auch wenn ich mir hier durchaus mehr Karamellisierung hätte vorstellen können. Die Süße wurde von confierten Tomaten und milchsaurem Labneh eingefangen. Die orientalische Spezialität konnte ich mir mit dem leckeren Weichtier erst nicht vorstellen, klappte aber im Zusammenspiel ganz gut.
Das Foto ist leider unserer angeregten Plauderei zum Opfer gefallen.
Als Hauptgang ein seltener Gast auf meinem Teller: Fasanenbrust mit Bärlauchfüllung dazu rahmiges Sauerkraut, glasierte Trauben und Fondant-Kartoffeln, machte 18,5€.
Das Federwild enttäuschte ein wenig, optisch und mehr noch geschmacklich zu blass, außen etwas trocken, zur ebenfalls unauffälligen Füllung hin wurde es saftiger
Insgesamt ein gedehntes okaaay. Die Beilagen deutlich besser, besonders der sahnige Kohl und die nicht zu weich gegarten Trauben überzeugten mit einem schönen Süße-Säure-Spiel. Formidabel die schon vom Appetithappen bekannte Sauce, die ich in der Entstehung auch eher dem Tafelspitz, denn dem Fasan zuordnen würde. Die Fondant-Kartoffeln waren zwar innen weich genug, um ihren Namen zu rechtfertigen, hatten aber wiederum zu wenig Bräunung bekommen. Schade, ich hatte mich auf diesen Klassiker gefreut. Portionsgröße anständig, PLV erfreulich.
In toto: Recht ordentlich, hier kann man bedenkenlos einkehren, muss aber nicht. Es sei denn, man plant einen Heiratsantrag und liebt das Risiko...
Am zweiten Prenzlauer Wandertag ging es in die Räume eines ehemaligen Schulstandortes an der belebten Kastanienallee. Okay, der Hauptgrund dafür, das eher praktikabel eingerichtete Restaurant nach Januar 2018 erneut zu besuchen, war der Wunsch, mich nochmals wohlig zu gruseln. Nicht des Essens wegen; das war damals nicht schlecht (allerdings auch nicht bemerkenswert).
Das Stichwort heißt Fremdschämen: Wir saßen in großer Runde im weitgehend ausreservierten Lokal beisammen, als vom Nebentisch aufstehend ein sehr junger, festlich gekleideter Mann eine Kamera hinter den... mehr lesen
Restaurant Die Schule
Restaurant Die Schule€-€€€Restaurant030780089550Kastanienallee 82, 10435 Berlin
3.5 stars -
"Berliner Bergwandern 2: Moderne deutsche und internationale Küche - solide" DerBorgfelderAm zweiten Prenzlauer Wandertag ging es in die Räume eines ehemaligen Schulstandortes an der belebten Kastanienallee. Okay, der Hauptgrund dafür, das eher praktikabel eingerichtete Restaurant nach Januar 2018 erneut zu besuchen, war der Wunsch, mich nochmals wohlig zu gruseln. Nicht des Essens wegen; das war damals nicht schlecht (allerdings auch nicht bemerkenswert).
Das Stichwort heißt Fremdschämen: Wir saßen in großer Runde im weitgehend ausreservierten Lokal beisammen, als vom Nebentisch aufstehend ein sehr junger, festlich gekleideter Mann eine Kamera hinter den
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Die Berichte sind gemacht
und es wurde viel gelacht.
Toni Kroos schoss wunderbar,
nur der Somm’lier war nicht da...
Ich danke allen Beteiligten herzlich für den wunderbaren Abend, besonders Carsten und Tischnotizen für die Berichte, die nun wirklich keiner Ergänzung bedürfen, stelle ein paar Fotos ein (mögen die Flaschen auch gelöscht werden;-)) und muss dann mal. Denn:
Ich möchte zurück in mein Portal,
Kritiken schreiben, nicht schön sondern geil und LANG!