Als begeisterter Hobbykoch habe ich einen gewissen Anspruch ans Kochen und geniessen.
Daher erwarte ich auch, dass ein "Profi" entsprechend seiner Restaurant-Klasse einen Anspruch an sich und sein Team in Küche und Service stellt. Das gilt von der Imbissbude bis zum Sterne-Restaurant - natürlich mit deutlichem Anstieg. Haute cuisine kann auch zu fairem Preis angeboten werden, Hochpreis allein gibt noch keine Haute Cuisine, Schnickschnack im Service auch noch kein Sternelokal. Ih halte nichts davon Steckrübensuppe mit Hochpreis zu zelebrieren, auch wenn ein handwerklich gut gemachtes und entsprechend preislich angebotenes Produkt durchaus seine Qualität haben kann.
Der Service - egal ob geschult oder in der Praxis erlernt muss ein zur Küche passendes Niveau haben und immer die Rolle des zu umsorgenden Gasts respektieren, so wie ich den Service auch nicht als Dienstboten, sondern als professionellen Dienstleister respektiere
- eine Begegnung auf Augenhöhe im Restaurantbetrieb.
Als begeisterter Hobbykoch habe ich einen gewissen Anspruch ans Kochen und geniessen.
Daher erwarte ich auch, dass ein "Profi" entsprechend seiner Restaurant-Klasse einen Anspruch an sich und sein Team in Küche und Service stellt. Das gilt von der Imbissbude bis zum Sterne-Restaurant - natürlich mit deutlichem Anstieg. Haute cuisine kann... mehr lesen
Bewertungs-Statistik
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Fazit vorab: Wir haben evtl. einen völlig daneben gegangenen Tag erwischt (oder wollte man uns am 11.11. zum Narren halten?). Das Löwenthor hat inzwischen den Namenszusatz "Kutschenhalt Löwenthor“ auf der Karte stehen " aber isch abe gar keine Kutsche" - Vierzehn Monate ohne einen Besuch im Löwenthor ? Das hätte es früher nicht gegeben – wird es aber in Zukunft, ein sehr um Stil bemühter Service allein und eine nicht wirklich überzeugende Küchenleistung haben uns erstmals richtig enttäuscht. Gut – falls wir evtl. einen völlig daneben gegangenen Tag erwischt haben sollten – vielleicht wird es doch nicht ganz so lange dauern – aber….
Nicht nur die süffigen belgischen Champagnerbiere zu (saftigen) Preisen, sondern auch das Ambiente und die gebotene Kulinarik waren für uns ein gern aufgesuchter Fixpunkt der regionalen Gastronomie. Eine lohnende, willkommene Abwechslung im außergewöhnlichen Rahmen eines uralten Gasthofs mit einer Möblierung, die je nach Betrachter zwischen Antiquitätensammlung und Spe-mü-sammlung beurteilt wurde. Ein freundlich geübtes Personal schaffte die entsprechende gastliche Atmosphäre. Selbst die auf einfachem gelben Papier gedruckten Tagesangebote passten mit dem Gelbton irgendwie zum Angebot.
Doch seitdem das Hotel Hahn mit im Umfeld-Angebot eingebunden wurde, hatte sich im Löwenthor einiges verändert. Schon bei unserem letzten Besuch waren die nun auf weißem Papier gedruckten Speisekarten mit einfachen Ringbindern und einem sehr übersichtlichen Speisenangebot am Ende der Karte aufgefallen, es war gut, aber nicht überzeugend gewesen und daher lange Abstinenz.
So kam mir eine Einladung zur kleinen Geburtstagsfeier im Löwenthor sehr recht. Dass schon bei der Reservierung mit Bitte um fünf Plätze in der ruhigen Couchecke im Nebensalon des Obergeschosses der Hinweis kam, es werde vermutlich nur unten im Kaminzimmer geöffnet sein, setze der Begeisterung ein leichten Dämpfer. Das Untergeschoß ist nicht „unsere Welt“, weder in dem größeren mit Holzgittern separierten Teil – noch das kleine Kaminzimmer - es wirkt rein bauartbedingt enger, niedriger, bedrückender und durch die harten Wände sitzt man akustisch mit an allen Tischen. Da hilft auch ein Feuer im Kamin wenig.
Als wir anreisebedingt mit drei Fahrzeugen in Gondelsheim ankommen, finden wir ungewohnter Weise sofort Parkplätze direkt beim Restaurant - früher undenkbar – obwohl es ist Dienstag und noch dazu der 11.11. – evtl. gibt es ja Narrensitzungen. Herr Müller sitzt wie immer im Eingangsbereich des von ihm aufgebauten Löwenthor vor dem Notebook und begleitet uns mit wie üblich ins Kaminzimmer, wo wir von einem jungen Mann in schwarzer Weste, weißem Hemd schwarzer Fliege mit einer leicht übertrieben formvollendeten Verbeugung begrüßt werden und an den Ecktisch vor dem Kamin am Eingang des kleinen Kaminzimmers platziert werden. Die an der Decke montierten stromfressenden Halogenwerfer blenden zumindest an meinem Platz, passen auch nicht zum sonstigen Rahmen – unsererseits dazu noch ein paar interne Jammereien über die nicht erhaltene Couchecke oben - na gut, es ist halt so.
Nur neun weitere Plätze sind noch besetzt. Eine Fünfergruppe hinter dem Kamin und zwei Zweier am Fenster, das Kaminzimmer ist löblicher Weise nicht voll besetzt.
Der Tisch ist eingedeckt mit Besteck für zwei Gänge, Gläsern für Wasser, weißen Stoffservietten, Kerze und Zweiggesteck. Sehr sauber. Die (besonders für die Damen) recht dünnen Sitzkissen auf der Holzbank und den Stühlen haben die besten Jahre länger hinter sich, doch hat die eigene Sitzfläche vernünftiger Weise keine Augen, um genauer hinzusehen.
Die Speisekarten werden von einem anderen jungen Mann gebracht und nach der Getränkebestellung gefragt. Einer von uns war noch nie hier, und auch die belgischen Biere brauchen jedes mal einer stimmungsbedingten Auswahl. So bitten wir um etwas Geduld - kein Problem.
Die Karte - auf den wenigen Seiten aus weißem Papier und Foliendeckel mit normal großem Plastikringbinder wirkt billig, das Angebot in der Karte beginnt mit den Getränken und steigert sich zu den verschiedenen Bierproben, Candle- Light Dinner samt dem Angebot des Hotel Hahns und danach kommen dann die Speisen. Ein recht übersichtliches Angebot, Preisniveau wie immer leicht gehoben – doch wenn die Quali stimmt….
Bei den Getränken habe ich keine Probleme "Wasser gibt es überall" -die Anderen kennen ihre Biervorlieben und auch der Erstbesucher sieht bald seinen "Tropfen". Die Getränkebestellung wird dann aufgenommen.
Die kleine Speisenauswahl steht inzwischen auch: meine Frau möchte Fisch, Filets von Loup de Mer & Kabeljau an Pommery Senf- Sauce mit Süßkartoffelpüree (19,50) und weiter werden ein Kutschermahl = "Boeuf Bourguignon" Rinderragout in Burgunder Rotwein geschmort (17,90), die Rosa gebratene Lamm Steakhüfte unter einer Lavendel- Honig- Kruste mit grünen Bohnen und Buttergnocchi (22,90) sowie Rosa gebratenes Rumpsteak an einer Rotwein- Estragon- Butter mit Möhren und Steckrüben- Thymian- Rösti (22,50) bestellt werden. Ich habe mich (weil meine Frau das in den letzten Jahren so liebt, aber nicht extra bestellen mag) dazu entschlossen als Vorspeise Carpaccio vom Rinderfilet mit gehobeltem Parmesan an einer Trüffel- Vinaigrette und kleinem Salatbouquet (8,40) und dann eine Tarte Flamande -die LoewenThor - Spezialität: ein pikanter Mürbeteig, im Ofen gebacken mit Schafskäse,Spinat und Tomate (7,40).
Preislich war das bezogen auf das Gebotene in letzten Jahren immer voll okay gewesen und ein Rinder-Carpaccio unter 9 Euro ist an sich kaum machbar, oder?
Einer der Ober kommt nach kurzer Zeit mit den Getränken. Wir bestellen die Speisen. Kurz danach kommt ein weiterer Ober, feierlich mit Tablett und einem weißen Handschuh - Besteckaustausch zum Fisch und zur Abnahme der eingedeckten Besteckteile des nicht bestellten ersten Gangs – ganz wie großes Kino.
Die zwei sich flott unterhaltenden Damen am Fenster rufen den Kellner, um endlich auch noch etwas bestellen zu können, wie sie sagen -- das macht etwas stutzig .
Wir unterhalten uns, der Fünfertisch gegenüber verlässt offensichtlich auf einen Hinweis der Bedienung hin den Raum und kommt erst nach etlicher Zeit wieder, was zu leichter Verwirrung bei uns führt, weil das so aussieht, als würde in falscher Reihenfolge bedient - und außer ein paar Gästen, die kurz durch den Türrahmen schauen, um sich dann doch in den vorderen Teil des Erdgeschosses zu platzieren, tut sich herzlich wenig.
Für die Fünfergruppe wird ein Beistell-Tisch hereingetragen. Es gibt dort also was zum Vorlegen - der Tisch wackelt auf dem unebenen Boden des alten Gemäuers und dann kommt im Gegensatz zum leicht gekünstelt vornehmen Verhalten der Bedienungen der obligate Bierdeckel - der Tisch steht. Pause. Dann werden für den Nebentisch eine große Platte mit ganzer Gans hereingetragen - Martinstag - 7 Tage Vorbestellung.
Zwar hätte ich auch gern auf Gans zugegriffen, aber die als Tagsangebot im Menu zu 34,50 oder gesondert angebotene (Zitat): „Gefüllte Gänsebrust an Pflaumensauce mit Himbeeren-Rotkohl und Serviettenködel „ (22,40) reizte mich nicht. Normale Gans ja -egal ob Keule oder Brust mit Rotkohl und Knödeln – das wär‘s gewesen, aber gefüllt und Pflaumensauce?
Es ist nicht unsere Bestellung - es ist nicht unser Tisch -aber es beschäftigt uns die kommende halbe Stunde, in der wir eh wie die anderen Anwesenden (außer zwei Tässchen Espresso oder Kaffee von der Serviceleitung persönlich an einen der Zweiertische gebracht) offensichtlich nicht existent sind- Denn es scheint das gesamt Serviceteam gefordert und eine junge hübsche weibliche Kraft aus der Küche mit einem riesengroßen Messer wird geholt. Sie lässt sich einen der Halogenstrahler besser auf die Gans ausrichten, nun sehe ich auch, was meine Frau bereits beim Hereintragen sich nicht enthalten konnte zu äußern: Das sanftmatte Racingblack des Geflügels ist nicht zu übersehen und die Bezeichnung ist mit Bedacht gewählt. Diese sehr dunkle Tönung einer Gänsehaut entsteht entweder, wenn man nach vielstündiger Garzeit einer Gans dieselbe zur Bräunung doch zu nahe am Grill bestrahlt und einige Momente zu spät zur Entnahme erscheint - dann aber wäre der zarte Vogel breit und sehr aus jeder natürlichen Form. Oder aber: Die hier sieht aus wie frisch ausgepackt – könnte es sein, dass die Gans im Racing Modus des Konvektomaten im 75 Minuten Turbodrive durchgeschleust wurde ? Die Form der Gans - hervorragend erhalten, weil die Teilelemente so versteift sind, dass das Tranchieren des Vogels zur Kunst oder zum Gewaltakt werden wird?
Nun - ich begrüße es durchaus - auch als betroffener Gast, wenn man jungen Leuten das Gastgewerbe richtig beibringt, selbst wenn es etwas länger dauert, etwas nicht klappt oder wenn schwierig ist, denn es gehört Mut dazu, vor Fremden diese Lern-Arbeit zu machen . Gerade bei saisonalen Gerichten wie Gans ist das Tranchieren keine alltägliche Übung. Und egal was beim Tranchieren selbst daneben geht, das würde ich nicht anmerken. So zeigt der ebenfalls junge Kellner zunächst mit ein paar Handbewegungen ungefähre Schnittlinien und scheint mit der Kollegin darüber zu diskutieren, wie und wo Schnitte zu setzen sind.
Kinder fangt endlich an! Die Gans wird kalt! die Klösse stehen auf einem der leeren Tische, auf zwei weiteren Tischen hat man auch Rotkraut und Sauciere gebracht und mangels direktem Bedarf wieder abgeholt. Dann endlich fällt der erste Schnitt, naja fällt wohl weniger, aber der zunächst angedeutete Ansatz zum Schnitt würde ich sagen, entlang des Brustbeins - ist gut gewählt.
Bei (m)einer Gans daheim würde nun das Bruststück komplett locker vom Knochen gleiten, hier aber ist merkbar viel Anstrengung für den Schnitt von Nöten. Ein Koch sollte sein Messer immer scharf halten – sollte es für Auszubildende evtl. zunächst stumpfe hier geben?
Zwischenzeitlich kommt jetzt mein Carpaccio vom Rinderfilet, das ich mit meiner Allerbesten und -liebsten teile. Ihr wollt sicher wissen, wie ich es fand? Als ich die großzügig zugeschnittenen Stücke des Romanaherzen mit Radicchio Blatt des kleinen Salatbouquets abhob, lag dort unter einer Schicht Trüffelöl mit ein paar feinen Knoblauchzehenwürfelchen und Parmesanspänen, was zuvor seitlich herausgelugt hatte: eine hauchfein aufgeschnittene Rinderlende, nicht allzumächtig im Durchmesser dicht bei dicht, viele Scheiben, mehr als durchscheinend. Da scheint wohl einen Präparator an Bord, der jeder Pathologie Ehre machen würde – wie mit dem Microtom aufgeschnitten erstreckt sich eine hauchfeine Schicht des Rindfleisches über die Platte und haftet äußerst fest am Teller. In allen Wipfeln Spürest du Kaum einen Hauch - kommt mir in den Sinn, es fehlt mir etwas die Würze. Als später die Vorspeisenteller abgedeckt werden, kommt die Frage War es denn gut? - die ich nicht beantworten kann und möchte.
Derweil tobt gegenüber die Schlacht. DIe Brust der Gans ist immer noch fest am Knochen, nichts löste sich von selbst, die abgetrotzten Fleischteile der Gänse-Brust werden mehrfach auf Teller verteilt, wieder eingesammelt, weiter zerkleinert und erneut verteilt – Louis de Funes lässt grüßen – the show will go on für die nächste Zeit. Mir tun sowohl die Gäste als auch das Personal da am Nachbartisch mehr als leid.
Doch nun löst sich die gansverursachte Schockstarre des Service – unsere Gerichte werden kommen. Wir sind fünf Personen und im Vorbeigehen fragt man etwas erstaunt– „bei Ihnen waren vier Gerichte bestellt?“ Nein – auch ohne das Carpaccio bleibt es bei fünf – und ich erinnere an die Bestellung meiner Tarte flamande – also werden kurz drauf vier Gerichte relativ zeitgleich und meine Tarte ziemlich kurz danach serviert –zeitlich akzeptabel. Die Filets von Loup de Mer & Kabeljau sind tatsächlich vom Fisch, wie sich anhand von zwei oder drei großzügig mitgegebener Gräten leicht feststellen lässt (ich schätze solchen Service der Küche – Ihr auch? - nicht ) – die rosa gebratene Lamm Steakhüfte steckt unter der Lavendel- Honig- Kruste, daneben grüne Bohnen hingehäuft und wenige Buttergnocchi - auch das noch rosa gebratene Rumpsteak an der Rotwein- Estragon- Butter mit Möhren und Steckrüben- Thymian- Rösti machen die Besteller jedoch glücklich, während das Kutschermahl nicht sehr zu überzeugen weiß – weder in Fleisch noch Zubereitung – dafür schien die Sättigungsbeilage in der Menge vermutlich an Stelle bei der Lammhüfte hier mit aufgelegt worden u sein. Meine Tarte flamande sieht aus wie eine kleine Quiche, geviertelt und dann die Viertel gedreht mit der Spitze nach aussen auf dem Teller garniert, nett mit etwas Salatigem drapiert – aber ich kann mich nicht entscheiden, ob das nun eine tatsächlich frisch zubereitete Version oder eher eine der Tarte ist, wie man sie jenseits der Grenze in Lauterbourg im TK-Regal des Supermarchee meist preisgünstig findet.
Schade. Dennoch – wir haben uns den Spaß an der Geburtstagsfeier nicht nehmen lassen – und manchmal ist die Beobachtung der Geschehnisse am Nebentisch als Nichtbetroffener sogar fast lustig – oder auch nicht. Kann jedem mal passieren.
Fazit vorab: Wir haben evtl. einen völlig daneben gegangenen Tag erwischt (oder wollte man uns am 11.11. zum Narren halten?). Das Löwenthor hat inzwischen den Namenszusatz "Kutschenhalt Löwenthor“ auf der Karte stehen " aber isch abe gar keine Kutsche" - Vierzehn Monate ohne einen Besuch im Löwenthor ? Das hätte es früher nicht gegeben – wird es aber in Zukunft, ein sehr um Stil bemühter Service allein und eine nicht wirklich überzeugende Küchenleistung haben uns erstmals richtig enttäuscht. Gut –... mehr lesen
Gasthaus Loewenthor im Hotel Hahn
Gasthaus Loewenthor im Hotel Hahn€-€€€Restaurant, Gasthaus, Hotel072526676Bruchsaler Straße 4, 75053 Gondelsheim
3.0 stars -
"Kutschenhalt Loewenthor" Gast im HausFazit vorab: Wir haben evtl. einen völlig daneben gegangenen Tag erwischt (oder wollte man uns am 11.11. zum Narren halten?). Das Löwenthor hat inzwischen den Namenszusatz "Kutschenhalt Löwenthor“ auf der Karte stehen " aber isch abe gar keine Kutsche" - Vierzehn Monate ohne einen Besuch im Löwenthor ? Das hätte es früher nicht gegeben – wird es aber in Zukunft, ein sehr um Stil bemühter Service allein und eine nicht wirklich überzeugende Küchenleistung haben uns erstmals richtig enttäuscht. Gut –
Der alte Ortskern von Heidelberg Rohrbach bietet rund um das Rohrbacher Heimatmuseum eine hohe gastronomische Dichte. Kleine Wirtschaften, Weinstuben und Restaurants in einer Zahl, mit denen die Parkplatzsituation leider nicht mithalten kann. Mittendrin liegt an der Rathausstraße 75 das Weinrestaurant Traube, ein traditionsreiches Haus mit 300 jähriger Vergangenheit. Die wechselhafte Geschichte der Gastlichkeit samt dem Angebot kann auf der sorgfältig gestalteten Homepage nachgelesen werden.
Der Wirt, Artus Zeller, läuft laut Webseite keinem Trend und Moden hinterher und will auch keine setzen – dennoch formuliert er mit der Webseite einen klar gehobenen Anspruch. Das reizte mich, die Einladung meines Sohns zu einem Essen entweder bei…oder … oder… oder Weinrestaurant Traube, Rohrbach eben dieses vorzuziehen.
Die Aussagen des Wirts: Wir fühlen uns der Tradition deutscher Gaststätten verpflichtet. Uns liegt ein entspannter Aufenthalt unserer Gäste am Herzen. Er spricht von Bodenständigkeit, Authentizität und Gemütlichkeit mit Frisch zubereiteten, gutbürgerlichen Speisen, die von guten Tropfen aus der Region ergänzt würden.
So komme ich an diesem Abend im alten Ortskern von Rohrbach mit seinen alten, kleinen Häuschen und engen Gassen etwas sehr verspätet an. Meine Familie sitzt bereits vor leeren Gläsern: ein angenehm leichter Rose, ein moderner Almdudler-Aperol-Mix oder Wasser sind fast ausgetrunken. Die lange Wartezeit auf mich wurde vom Restaurant mit selbstgebackenem, superleckeren Brot verschiedener Art überbrückt, dazu in guter Menge Butter. Das Brot ist rösch, aromatisch, duftet und schmeckt himmlisch, dass die freundliche Bedienung mehrfach den Brotkorb erneuern darf.
Es gibt eine sehr appetitlich gestaltete Speisekarte und eine gesonderte Weinkarte (als Autofahrer vermeide ich den anregenden Blick da hinein), hatte bereits im Internet gesehen, dass gute regionale Tropfen zu sehr günstigen Preisen geboten werden. So bestelle ich neben dem obligaten Wasser ein Achtel örtlichen Riesling. Ich nehme an, das ist der vom Weingut Clauer, Heidelberg, also direkt vom Nachbarn. Umgehend bringt die freundliche Bedienung einen reichlich eingeschenkten 1/8-Römer mit dem korrekt temperierten aromatischen gut ausgebauten Riesling. Was die heutige Winzertechnik bei niedrigen Temperaturen bei der Gärung und im Glas an Aromen und Bukett zaubert, ist wahrhaft „magic“. Wir haben Zeit die filigran geschriebene schön gestaltete Karte zu studieren (die inhaltlich etwas, vom Preisniveau aber nicht von der im Internet unterscheidet), zusätzlich bietet ein Fassboden mit Schiefertafel noch Zanderfilet auf der Haut gebraten auf Pasta an (17,50) und (zeitlich früh) Pfifferlinge mit Semmelkloß (12,90) als anderes Tagesgericht an. Ich entscheide mich für das gegrillte Mittelmeergemüse mit Scheiben vom Rinderrücken (15,90) , weiter werden am Tisch dies in Variation mit Nusslocher Ziegenfrischkäse (12.90), ein Salatteller mit Seeforellenfilet und Dillgurken (12,90) sowie der Zander geordert. Die nette kleine sehr freundliche Bedienung schaut immer wieder in zeitlich angenehmen Rhythmus nach uns, fragt nach, ob alles recht ist, bringt frisches Brot oder Getränke – wir sind nun noch die einzigen Gäste.
Nach angenehmer Wartezeit bringt Sie das Essen. Auf modernem rechteckigen Geschirr ist sehr ansprechend angerichtet das Mittelmeergemüse mit zwei Scheiben Rindfleisch bzw. mit dem Ziegenkäse. Auf einer leicht größeren Platte tront auf einem Berg Spaghetti das Zanderfilet, der Salat mit Seeforellenfilet wird auf einem runden großen Glasteller präsentiert. Beim Mittelmeergemüse konnte der Koch wohl nicht auf wenige Balsamico-Glace-Streifen verzichten – optisch wie geschmacklich in Mischung mit dem Bratjuce der Rinderrückenscheiben okay. Das Fleisch ist mit der Faser ca. halbzentimeterdünn aufgeschnitten, durch, nicht trocken aber doch leicht zäh zu nennen, eben Rindfleisch deutscher Küchen-Machart, geschmacklich gut gewürzt - gut schneid- und essbar. Das Mittelmeergemüse aus Auberginen, Zucchini, Kirschtomaten, bunter Paprika, roten Zwiebeln und ?Pilzen in der Pfanne gebraten und gegart ist angenehm bissfest, sehr ansprechend gemacht. Die Portion ist fürs leichte Abendbrot richtig. Wer allerdings die mundgerechten Happen einzeln pikt, darf sich nicht wundern, am Ende die Zwiebel auf dem Teller zu haben. Die sollte man schon auf der Gabel beimixen – was auch den geschmacklich leicht süssen Reiz zum Salz ausmacht. Der Zander sieht nicht nur lecker aus, sondern schmeckt auch so, der Salatteller glänzt damit, dass das Joghurtdressing tatsächlich auf dem Salatblatt ist, nicht nur drübergegeben wurde. Der Fisch wäre mir etwas zu dick aufgeschnitten, die kreisförmig aufgebauten Dillgurken sind lecker, keine Glasware sondern wohl selbst in Dillsud kurz angezogene Gurkenabschnitte, etwas Curcuma dabei – lecker. Die beste und die schönste meiner Ehefrauen schafft die Portion zu meinem Vorteil nicht. Geschmacklich lecker finde ich neben vielfältigen grünen Salatblattmix noch fein gehobelte Gurken, einen angemachten lecker leicht angedünsten Krautsalat der optisch etwas nach Sauerkraut ausschaut, frisch schmeckt, Kirschtomate und die leckeren Dillgurken. Eine geschmacklich gekonnte Version für ein kleines Abendbrot sehr richtig.
Fazit:
Das Weinrestaurant Traube war an diesem Abend sehr schwach besucht – es kann weder an der Küche und schon garnicht am Service liegen, auch nicht an den trinkfreundlichen Weinpreisen oder den wirklich hervorragenden frischen Zutaten. Es könnte daran liegen, dass die Preise für das Essen evtl. ähnlich wie die Weinpreise kalkuliert wurden – die Getränke sind preisgünstig, das Essen bezogen auf die Portionsgröße etwas abgehoben – aber begründet – denn auch wenn Nusslocher Ziegenkäse sein Geld wert ist, immer ein teurer Einkauf, wie bei allen guten Zutaten. Ich kann dem Ansatz von Herr Zeller und seinem Team nur viel Erfolg wünschen, und evtl. leicht größere Portionen auf dem Teller. Für ein extravagantes Publikum vom Ambiente und Umfeld einfach zu bieder, für den normalen Wirtshausbesucher zu extravagant – dennoch ein sehr lohnenswertes Erlebnis – für den Weinfreund eine wirkliche traumhafte Quelle – wir werden wieder kommen.
Das Ambiente
Das 1981 renovierte Gasthaus hat das Flair einer sehr alten Weingaststätte, die lokale lasierte Sandsteinwand macht es dennoch dunkel, urige Schnitzereien an der von außen nach Keller wirkenden Vor-Türe sieht man erst beim Verlassen des Restaurants, den blütenreich beschnitzen Baumstamm mit scheinbar Stützfunktion für die Balkendecke bemerkt man sofort. Die teils Buntglasfenster passen zu dem von aussen bereits Weinstubenartig wirkenden alten kleinen Gebäude.
Erstveröffentlicht 19.6.2014 RK
Allgemein
Der alte Ortskern von Heidelberg Rohrbach bietet rund um das Rohrbacher Heimatmuseum eine hohe gastronomische Dichte. Kleine Wirtschaften, Weinstuben und Restaurants in einer Zahl, mit denen die Parkplatzsituation leider nicht mithalten kann. Mittendrin liegt an der Rathausstraße 75 das Weinrestaurant Traube, ein traditionsreiches Haus mit 300 jähriger Vergangenheit. Die wechselhafte Geschichte der Gastlichkeit samt dem Angebot kann auf der sorgfältig gestalteten Homepage nachgelesen werden.
Der Wirt, Artus Zeller, läuft laut Webseite keinem Trend und Moden hinterher und will auch... mehr lesen
4.0 stars -
"Ein Geheimtipp" Gast im HausErstveröffentlicht 19.6.2014 RK
Allgemein
Der alte Ortskern von Heidelberg Rohrbach bietet rund um das Rohrbacher Heimatmuseum eine hohe gastronomische Dichte. Kleine Wirtschaften, Weinstuben und Restaurants in einer Zahl, mit denen die Parkplatzsituation leider nicht mithalten kann. Mittendrin liegt an der Rathausstraße 75 das Weinrestaurant Traube, ein traditionsreiches Haus mit 300 jähriger Vergangenheit. Die wechselhafte Geschichte der Gastlichkeit samt dem Angebot kann auf der sorgfältig gestalteten Homepage nachgelesen werden.
Der Wirt, Artus Zeller, läuft laut Webseite keinem Trend und Moden hinterher und will auch
Der Motor brummt, der Magen knurrt, schön, dass die Frankenfarm in unmittelbarer Nähe ist. Also kurz abgebogen an diesem Freitag Mittag. Der PKW Parkplatz der Frankenfarm ist gut besetzt, nicht voll, aber es ragen kaum Dächer von Reisebussen über die Hecken der Stellplätze – entsprechend leer dürfte das Lokal sein – und so ist es.
Im großen Biergarten im U-förmigen Innenhof sitzen nur wenige Gäste, ich überlege kurz ob das recht angenehme Wetter auch mich an die langen derben Tische unter den großen Schirmen lockt, doch erst mal sehen, wie es innen aussieht. Auch in der vorderen Gaststube sind nur wenige Gäste, es ist überraschend leer – kurz nach viertel zwei (13:15) – ungewöhnlich – und auf der Theken-Insel in der Mitte stehen bereits wenige der großen Kuchenräder, der Verandateil hinter dem Thekenbereich scheint etwas mehr besetzt. So setze ich mich auf die Eckbank an einen der Vierertische im vorderen Restaurantteil.
Der Tisch ist wie alle Anderen mit einer aufgefalteten Vliesserviettendeckchen unter einer Vase für zwei frische Rosen, Salz-und Pfefferstreuer, dem Glaskrug mit Besteck und Servietten und einer Nachtischkarte bestückt. Mit freundlichem „Grüß Gott“ begrüßt mich der Kellner, gibt mir die Speisekarte und fragt gleich nach dem Getränkewunsch. Freut mich diesmal – „Radler antialk“ ordere ich mit trockenem Mund – dann lässt man mir Zeit für die Karte. Es ist eine neue folierte Version mit den lokalen Standards, kleiner und anders als die im Netz veröffentlichte. Eingelegt ist ein einfaches DIN A4 Blatt mit den Tagesgerichten. Obwohl es Freitag ist sehe zumindest ich keinen Fisch – dafür aber ein Gericht, das wenn auch nicht unbekannt, so doch untypisch für Oberfranken war: „Schäufele“ mit Kraut und Kartoffelklößen zu 9,80. Eigentlich wollte ich meinen Standard „Bratwürste“ ordern – aber dies hier reizt mich. Also bestelle ich „Schäufele“.
Zwischenzeitlich bringt eine Bedienung das Radler 0,4l – die sehr schnell verdampfen – vermutlich eine Fertigmischung und nicht selbst gemixt , die gut schmeckt nicht zu übersüss ist. Nach angenehmer Wartezeit – aber für ein Tagesgericht dennoch recht lange – bringt eine weitere Bedienung den großen Teller mit einem Riesentrum Fleisch, etwas grünen Salatblättern, Tomatenachtel und zwei fränkisch großen, doch mit Petersilie bestreuten Klössen im Saucenspiegel sowie eine kleine Extraschale mit Kraut. Das Schäufele ist eine Schaufel – (sofern kein Riesenknochen drinsteckt) – obendrauf eine kleine Fettschicht mit eingeritzter Schwarte die appetitlich wie ein Krustenbraten rösch gegrillt ist –beim Fleisch hat dabei eine kleine Ecke etwas zu viel Hitze abgekommen und ist angeröstet. Das Fleisch sonst ist weich, zart gegart, getränkefreundlich gut gewürzt, schmeckt würzig frisch und das Stückchen Schwarte ist ein crunchiger Genuss. Das Fleisch löst sich spielerisch leicht vom wie sich zeigt kleinen Knochen. Die großen Klöße schmecken zunächst recht kartoffelig gut, mehr Richtung Rohe denn Halb-und halb-Klöße, aber dann schmecke ich stellenweise, dass der zubereitende Koch wohl Raucher ist. Liebe Köche oder auch bei Convenience-Produkten – liebe Handkloßformer: wenn jemand von euch Raucher ist, der kann sich die Hände zweimal oder dreimal waschen – es bleibt vergeblich – als Nichtraucher schmeckt man das eklige Zigarettenfiltrat leider durch. Mit der Sauce – vermute mal ein gutes Convenience-Produkt und da es nur stellenweise ist, aber dank der Art des Kloßteigs essbar. Die Weißbrotbröckel im Kloß sind zwar vorhanden, doch leider nicht in der Pfanne angeröstet - sondern Fertigkloßbrotwürfel eingelegt die nach dem Kochen matschig sind. Schade, so werden diese Klöße leider keine Erleuchtung der fränkischen Küche, wie ich sie von der Frankenfarm bisher kannte – das ist Touri-küche mit dem Motto günstig und viel. Sehr viel. Das Kraut ist „pseudofränkisch“ sämig zart – aber viel zu süß gemacht, schmeckt voll künstlich, hat kaum bzw. nur sehr feine Möhrenschnitze drin, siehe vorher. Ich bin gewiss kein schlechter Esser- kann was wegpacken aber diese Portion ist nur mit Mühe schaffbar.
Eigentlich ist es nichts Besonderes, was die ländlich fränkische Küche ausmacht, das wurde in den Vorjahren hier gekocht. Das Schäufele jetzt, das ist massenorientierte Ware, dem überwältigenden Besucherzahl-Erfolg der Frankenfarm geschuldet der diese , hier schlägt sich das Konzept leider selbst.
Ein zweites Radler wird gebracht. Geordert hatte ich mit der Bitte, ein Drittel des Getränks bitte durch Wasser zu ersetzen – was freundlich aufgenommen und gleich an die Kraft am Schanktresen weitergegeben wird, doch ist 1/3 wohl sehr schwierig – das Radler ist gegenüber dem ersten kaum leichter. Ich kämpfe mich durch die Schaufel und die Klöße, das Kraut lasse ich wie die Salatdeko außer zwei Testbissen lins liegen – Essen kann Schwerstarbeit sein.
Abgekämpft und erschöpft bestelle ich nach vollbrachtem Verzehr bei der Bedienung, die mit einem „hat’s geschmeckt“ zum Abräumen kommt, eine Tasse Kaffee. Die wird sehr schnell gebracht – ein mittelgroßer Pott – ein „Mug“ (zu fränkisch-deutsch Kaffeehaferl) mit dem Bild des Gebäudes der Frankenfarm wird mit zwei Tütchen Zucker und 2 Milchportionen vor mich gestellt – sieht nicht sehr stark aus – schmeckt aber gut. Ich wundere mich derweil, dass die an den Balken der Zwischenebene befestigten Hopfendolden nach all den Jahren immer noch sauber, nur leicht graugelblich aber nicht stark verstaubt aussehen – in der oberen Ebene wirken die Dolden noch weißer. Sauber ist es hier, trotz Massenbetrieb, der heute tatsächlich ausbleibt. Die acht oder neun Gäste die außer mir da noch auf der anderen Seite des Saals sitzen, bringen wohl locker das dreifache Alter der fast gleichzahligen Servicetruppe zusammen – sehr ungewöhnlich für die sonst immer sehr gut frequentierte Frankenfarm. Aber vielleicht liegt es auch daran, dass am Freitag Abend hier Pasta-Tag ist, bei dem ein „all you can eat“ Pasta-Buffett angeboten wird – und von meinen früheren Besuchen weiß ich, dass zu den diversen Sondertagen „Stammgäste“ sogar aus Nürnberg extra dafür anreisen.
Dennoch- so leer habe ich die Frankenfarm erst einmal im Winter bei schlechtem Wetter erlebt. Evtl. liegt es aber auch an der noch aktuellen Urlaubszeit. So in Gedanken reizen mich die großen Kuchenkreise, die vermutlich über einen halben Meter Durchmesser haben – es gibt Apfelstreussel, Kirschstreussel, Ostkuchen oder Bienenstich – ich entscheide mich für eine Stück Apfelkuchen, das umgehend auf einem normalgroßen Frühstücksteller gebracht wird und weit überhängt. Viel gute Streussel, eine Schicht stückige, fruchtige Apfelmasse, ein leichter Teig darunter. Das Stück würde für Zwei reichen, schmeckt nach Land, hier scheint sowohl die Qualität als auch die Menge gleich gut geblieben zu sein.
Fazit: die Frankenfarm ist nach meinem Empfinden dem Massenbetrieb erlegen, den sie selbst mit einer früher hausgemacht wirkenden Küche ausgelöst hat und es wirkt (mag faktisch evtl. sogar anders sein, aber ) es schmeckt nicht mehr "hausgemacht", sondern nach Einheitsprodukten, die man üverall bekommen kann. Die Portionen waren in der Menge immer schon fränkisch „gut“, nun sind sie riesig. Immer noch wirkt das Konzept, aber wenn die Betreiber da nicht gegenwirken, kann ich mir vorstellen, dass dieser „Tipp für Auto- und Busfahrer an der Autobahn“ zum XXXL Lokal verkommt, das wäre sehr sehr schade. Meine gesamte Rechnung (ohne Trinkgeld) für zwei 0,4l Radler, bleifrei, eine Riesenportion Schäufele mit 2 großen Klößen, eine große Tasse Kaffee und ein großes Stück Apfelkuchen beträgt gerade 18,50 Euro – Fleischqualität sehr gut – Kaffee und Kuchen gut, Rest siehe oben.
Allgemein
(Erstveröffentlicht auf RK)
Der Motor brummt, der Magen knurrt, schön, dass die Frankenfarm in unmittelbarer Nähe ist. Also kurz abgebogen an diesem Freitag Mittag. Der PKW Parkplatz der Frankenfarm ist gut besetzt, nicht voll, aber es ragen kaum Dächer von Reisebussen über die Hecken der Stellplätze – entsprechend leer dürfte das Lokal sein – und so ist es.
Im großen Biergarten im U-förmigen Innenhof sitzen nur wenige Gäste, ich überlege kurz ob das recht angenehme Wetter auch mich an die langen derben... mehr lesen
Gasthaus Frankenfarm
Gasthaus Frankenfarm€-€€€Restaurant, Metzgerei, Catering09227942020Bernecker Str. 40, 95502 Himmelkron
3.0 stars -
"Einen Halt ist es immer wert!" Gast im HausAllgemein
(Erstveröffentlicht auf RK)
Der Motor brummt, der Magen knurrt, schön, dass die Frankenfarm in unmittelbarer Nähe ist. Also kurz abgebogen an diesem Freitag Mittag. Der PKW Parkplatz der Frankenfarm ist gut besetzt, nicht voll, aber es ragen kaum Dächer von Reisebussen über die Hecken der Stellplätze – entsprechend leer dürfte das Lokal sein – und so ist es.
Im großen Biergarten im U-förmigen Innenhof sitzen nur wenige Gäste, ich überlege kurz ob das recht angenehme Wetter auch mich an die langen derben
Wir haben nach langer Fahrt im Ferienverkehr so richtig Hunger auf den werblich breit angebotenen Smoortaal oder was sonst auch Regionales hier am Zwischenahner Meer angeboten wird. Meer heißt hier jeder See - der hier hat rund 5km Fläche und liegt heute in wunderbarer Sonne..
Kurz vor halb Fünf (16:30) – die Terrasse ist fast voll besetzt mit Gästen die sich vom Kaffee- und Kuchenangebot verwöhnen lassen - finden wir einen freien Tisch am Rand der Freiplätze. Wir werden freundlich von einer jungen Bedienung im Dirndl begrüßt, die auch sofort den schweren Sonnenschirm neu platziert und einrichtet. Leider gäbe es warme Küche erst ab 17:30, manchmal auch schon 17:15 oder auch 17:00 wenn die Küche mag, aber heute wäre voll reserviert und die Küche habe viel vorzubereiten.
Nun gut, wir haben großen Durst und ordern Getränke und Kaffee, die/der schnell gebracht werden. Die Bedienung bringt uns dennoch schon die umfangreiche und informative Karte. Erläuterung zur örtlichen Spezialität, dem Zwischenahner „Smoortaal“ , der Geschichte des Hauses. Ein nettes Speisenangebot im für einen Ausflugsort preislich vernünftigem Rahmen dreht sich um Fisch und die im Ammerland beheimateten Fleischzubereitungen. Ich wusste gar nicht, wieviel Fleisch hier hergestellt und verzehrt wird. Bratkartoffeln scheint eines der Hauptbestandteile der Ammerlander Küche zu sein – das hatten wir nicht nur in den Angeboten anderer Restaurants bereits gesehen – auch hier findet sich Bratkartoffeln als Beilage zu sehr vielen Gerichten. Das Lokal beginnt sich etwas zu leeren – die Kaffeezeit neigt sich dem Ende zu. In gut zwanzig Minuten dürften wir vermutlich unsere Essensbestellung aufgeben, so vermuten wir und fragen nach, ob wir den Tisch für in 20-30 Minuten zum Abendessen reservieren könnten, wir würden noch gerne ein paar Schritte am Ufer entlang laufen. Nein, das ginge nicht, und außen würde eh nicht reserviert werden. Nun gut, da wir immer noch Durst haben, bestellen wir also noch mal Getränke und beschließen, die Zeit bis zum erlaubten Abendessen am Tisch zu bleiben. Es wäre nicht nötig gewesen, da entweder nur größere Tische für mehr Personen gesucht werden und da etliche frei bleiben, wäre vermutlich dieser Randtisch ebenso frei geblieben.
Bereits kurz nach Fünf kommt eine neue Kollegin auch im Dirndllook, die uns sehr freundlich fragt, wir hätten doch noch weitere Wünsche und unsere Essensbestellung aufnimmt: das Fischerfrühstück (das aber nichts mit dem Begriff zu tun hat und hier überall ganztätgig angebiten und verzehrt wird) - Krabben, Rührei, Bratkartoffeln und weiter den ganzen Aal filetiert ( Aalfilet, Sahnemeerrettich, Rührei, Bratkartoffeln) und noch mal Getränke. Wir erfahren auf Nachfrage von ihr, dass die männlichen Bedienungen original Ammerländer Tracht tragen, die Damen im dirndlähnlichen Kleid mit Schürze aber nicht in regionaler Tracht seien. Alles wird sehr freundlich erklärt. Keine zehn Minuten später stehen zwei Platten mit den Gerichten auf dem Tisch: eine wirklich große Portion Rührei auf einem Berg Bratkartoffeln und Aal bzw. Krabben. Da Rührei ist geschmacklich gut, auf den Punkt richtig gesalzen, leicht angenehmer Buttergeschmack teilweise recht fettig. Die Bratkartoffeln darunter allerdings – trotz geschmacklich guter Note schwimmen bei mir im Fett. Ich erwarte wirklich nicht Bratkartoffeln als Diätprodukt -aber so viel Fett, dass es wie beim badischen Schnitzel das Soßenschwimmbad gibt, das muss nicht sein. Es wirkt, als wären bereits mit Fett zubereitete Bratkartoffeln dann noch mal zusätzlich in einer Pfanne mit Speck und zerlassenem Fett gebraten worden – die Bratkartoffeln bei der Portion Krabben sind leicht weniger fettig, schmecken daher besser – schade. Doch rein optisch bemerken wir bei unserem Aufenthalt auch in anderen Restaurants, dass die Bratkartoffeln in der Region überall derart in schwimmend Fett überfettet angeboten werden, dass es bereits optisch zur Gallenkolik führt – regionale Zubereitungsart? Ein Koch bei einer anderen Gaststätte erklärte mir auf meine Bitte nach weniger fettigen Bratkartoffeln, dass man da ein Convenienceprodukt nutze, das bereits fertig mit Fett versehen sei und er da nichts machen könne – evtl. ist das dort in allen Restaurants im Einsatz? Zurück zum Essen im Fährkroog: Sowohl Aal als auch Krabben sind in der Qualität von bester Güte, die Portion ist reichlich und damit Preis-Leistung wirklich gut. Schade, wären die Bratkartoffeln nur halb so fett zubereitet, könnte ich beinahe fünf Sterne vergeben, so muss ich leider die vier in Richtung auf drei Sterne abrunden –schade. Aber das Restaurant ist dennoch wirklich zu empfehlen.
Bedienung
Die Bedienung(en) sind freundlich und kompetent. Die Zuordnung zu TIschen scheint nach Zeit zu wechseln
Das Ambiente
Uriges Ausflugsrestaurant
Wir haben nach langer Fahrt im Ferienverkehr so richtig Hunger auf den werblich breit angebotenen Smoortaal oder was sonst auch Regionales hier am Zwischenahner Meer angeboten wird. Meer heißt hier jeder See - der hier hat rund 5km Fläche und liegt heute in wunderbarer Sonne..
Kurz vor halb Fünf (16:30) – die Terrasse ist fast voll besetzt mit Gästen die sich vom Kaffee- und Kuchenangebot verwöhnen lassen - finden wir einen freien Tisch am Rand der Freiplätze. Wir werden freundlich von... mehr lesen
Fährkroog Dreibergen
Fährkroog Dreibergen€-€€€Restaurant04403 - 8360Dreiberger Strasse 25, 26160 Bad Zwischenahn
4.0 stars -
"Ein lohnendes Ausflugsziel am Zwischenahner Meer" Gast im HausWir haben nach langer Fahrt im Ferienverkehr so richtig Hunger auf den werblich breit angebotenen Smoortaal oder was sonst auch Regionales hier am Zwischenahner Meer angeboten wird. Meer heißt hier jeder See - der hier hat rund 5km Fläche und liegt heute in wunderbarer Sonne..
Kurz vor halb Fünf (16:30) – die Terrasse ist fast voll besetzt mit Gästen die sich vom Kaffee- und Kuchenangebot verwöhnen lassen - finden wir einen freien Tisch am Rand der Freiplätze. Wir werden freundlich von
Geschrieben am 24.11.2014 2014-11-24| Aktualisiert am
03.09.2015
Besucht am 24.08.2014
Hakim’s Spareribs – das war für die in Heidelberg stationierten US- oder Nato-Truppen ein absolutes high-light – die besten Spareribs der Welt hieß es gar, es gab Bestellungen für Hakim sogar aus anderen Garnisonsstädten und selbst als sich die US-Truppen nach 9/11 verbarrikadierten, damit der direkte Zugang aus der kaserne gesperrt und nun der Umweg über die Straßen außerhalb der Umzäunung notwendig war, blieb der Ruf, nur der Umsatz sackte um 1/3, so heißt es. Es gab TV- Reportagen um die wirklich seltsame Gesichte, dass ausgerechnet dieser Flüchtling aus Afghanistan bei den US-Truppen so erfolgreich einschlug. Es war seine offene Art mit Anderen umzugehen, es ist seine Art sofort in ein Gespräch über Gott und die Welt einzusteigen oder zuzuhören, so, wie das Gegenüber das mitmacht.
Ganz nebenbei sind Hakim’s Spareribs bereits vom Grund her ganz normale gute deutsche Metzgers-Qualität – vermutlich nimmt er gepökelte, die dann auf dem Grill nicht nur knusprig sondern auch würziger schmecken als noch so in BBQ-Soße marinierte Spareribs. Neben den „Leiterle“ wie Spareribs in Baden auch wegen der Knochenstruktur genannt werden,mixt Hakim aus Ketchups und Pfeffer seine legendäre BBQ-Soße zu den Spareribs oder aber er bereitet Chickenwings in einer Qualität, die McD und Konsorten so nicht hinbringen.
Das Ambiente ist unterirdisch – Bilder, wohl vom Sperrmüll bzw. vor dem Termin verschenkt, alte Sofas und der Grillwagen sind derart trash, dass es schon wieder Kult ist- Hinterhof-.Abriss-Ruinen-Sperrmüllgelände, dazwischen im Sommer einige Campingstühle und Tischchen, die meisten holen nur ab, kommen kurz vorbei – einige Hardliner setzen sich – und Hakims beiden Freunde sind natürlich da – immer, so wie es aussieht – unterhalten Hakim und auch die Gäste – auch das Kult.
Hakim’s – Imbisswagen – Treffpunkt einer ganz kleinen, internationalen Welt, Toleranz gelebt, und das Nebenprodukt sind die Spareribs, Chickenwings oder BBQ-Soße –alles nicht ganz billig, aber gut –und immer Hakim’s!
NACHTRAG :
Den Gesamteindruck habe ich auf 3,5 Sterne und damit auf "über" Teilpunkt-Leistung gesetzt -
Abgesehen davon, dass die von Hakim angebotenen Spare-Ribs oder Chicken-Wings etc. wirklich gut sind, ihr Geld wert -
"Hakims" nur als Imbiss oder Take way zu bewerten würde der Geschichte nicht gerecht werden und evtl. sogar gar nicht so toll sein - doch Hakims ist mehr als ein Imbiss an der Ecke - Hakims ist nicht nur "Kult" - Hakims ist ein Gesamtkunstwerk, eine kleine Welt in sich, die man nicht einfach aus den 30min bewerten sollte und kann, die es evtl. maximal dauert, bis man dran war und seine Box mit den Spareribs in der Tüte hat, noch Hakims Sprüche und Sauce dazu empfohlen bekommen hat und dann damit zum Auto in das "ganz normale Leben" zurückgeht.
Hakim’s Spareribs – das war für die in Heidelberg stationierten US- oder Nato-Truppen ein absolutes high-light – die besten Spareribs der Welt hieß es gar, es gab Bestellungen für Hakim sogar aus anderen Garnisonsstädten und selbst als sich die US-Truppen nach 9/11 verbarrikadierten, damit der direkte Zugang aus der kaserne gesperrt und nun der Umweg über die Straßen außerhalb der Umzäunung notwendig war, blieb der Ruf, nur der Umsatz sackte um 1/3, so heißt es. Es gab TV- Reportagen um... mehr lesen
Hakim's Imbiss- und Steakhaus
Hakim's Imbiss- und Steakhaus€-€€€Imbiss, Take Away01731408154Sickingenstraße 36, 69126 Heidelberg
3.5 stars -
"Hakim'S Spareribs - einfach Kult" Gast im HausHakim’s Spareribs – das war für die in Heidelberg stationierten US- oder Nato-Truppen ein absolutes high-light – die besten Spareribs der Welt hieß es gar, es gab Bestellungen für Hakim sogar aus anderen Garnisonsstädten und selbst als sich die US-Truppen nach 9/11 verbarrikadierten, damit der direkte Zugang aus der kaserne gesperrt und nun der Umweg über die Straßen außerhalb der Umzäunung notwendig war, blieb der Ruf, nur der Umsatz sackte um 1/3, so heißt es. Es gab TV- Reportagen um
Das Magou befindet sich in der Bad Zwischenahner Flaniermeile und Haupteinkaufsstraße. Es ist ein schöner Platz - von früh bis abends für ein Getränk, etwas Leichtes zu essen, Kaffee und Kuchen oder einen Cocktail.
Es ist ein gemischtes Publikum, vorwiegend auf Grund der Gästestruktur von Bad Zwischenahn etwas "gehobenere" Jahrgänge -aber auch junge Leute.
Für uns war es an allen Tagen immer ein Ruhepunkt.
Bedienung
Die Bedienungen wirken sehr unterschiedlich, eine Kraft fiel durch hervorragenden Service, Übersicht und Aktivität sehr positv auf, eine andere war sehr professionell rührig und eine jüngere kraft wirkte dagegen etwas unbeteiligter, dennoch freundlich. So gibt es einen Mix von drei bis fünf Sternen - nehme ich also den Durchschnitt.
Das Essen
Wir hatten Bruchetta - drei Scheiben Baguette mit einem Berg in Öl angedünsteter/gebratener Tomaten und Zwiebeln leich abgeschmeckt - nachsalzen aus der am Tisch befindlichen Salzmühle machte die Bruchetta rund - die Spaghetti mit Lachs waren nicht nur optisch sehr schön lecker, die Ofenkartoffel mit SourCream und Krabben war ein leichter Genuß. Auch hier gab ein leichtes Nachsalzen volle Punkte - ein sehr gutes Angebot.
Das Ambiente
Die Bestuhlung im Außenbereich sind übliche kunststoffseilbespannte Stahlrohrsessel an kleinen Tischen, teilweise Markisenüberdacht. Leider ist der Bodenbereich und der hinter einer Blende befindliche Hofteil nicht in gleicher Qualität wie der vordere Restaurantteil. Hier ist Besserung nötig. Die Inneneinrichtung des Betriebs ist modern, dicht bestuhlt, sicher auch bei schlechtem Wetter ein netter Platz für einen Cocktail.
Das Magou befindet sich in der Bad Zwischenahner Flaniermeile und Haupteinkaufsstraße. Es ist ein schöner Platz - von früh bis abends für ein Getränk, etwas Leichtes zu essen, Kaffee und Kuchen oder einen Cocktail.
Es ist ein gemischtes Publikum, vorwiegend auf Grund der Gästestruktur von Bad Zwischenahn etwas "gehobenere" Jahrgänge -aber auch junge Leute.
Für uns war es an allen Tagen immer ein Ruhepunkt.
Bedienung
Die Bedienungen wirken sehr unterschiedlich, eine Kraft fiel durch hervorragenden Service, Übersicht und Aktivität sehr positv auf, eine... mehr lesen
Cafe Magou
Cafe Magou€-€€€Cafe04403 58089In der Horst 16, 26160 Bad Zwischenahn
4.0 stars -
""Hier will ich sein, hier will ich bleiben..." ( aus einem Songtext von Alexander Knappe "Weil ich wieder Zuhause bin")" Gast im HausDas Magou befindet sich in der Bad Zwischenahner Flaniermeile und Haupteinkaufsstraße. Es ist ein schöner Platz - von früh bis abends für ein Getränk, etwas Leichtes zu essen, Kaffee und Kuchen oder einen Cocktail.
Es ist ein gemischtes Publikum, vorwiegend auf Grund der Gästestruktur von Bad Zwischenahn etwas "gehobenere" Jahrgänge -aber auch junge Leute.
Für uns war es an allen Tagen immer ein Ruhepunkt.
Bedienung
Die Bedienungen wirken sehr unterschiedlich, eine Kraft fiel durch hervorragenden Service, Übersicht und Aktivität sehr positv auf, eine
Das Regie ist nicht nur für die abendliche Cocktail-Runde zu empfehlen, nein auch tagsüber, beim Einkaufsbummel ist hier im Sommer und Spätherbst auf den Aussenplätzen oder drinnen ein kleiner "Zeitstopp" möglich.
Neben den Cocktails und allen Getränken gibt es ein reichhaltiges Angebot an Flammkuchen (nach Schauspielern benannt ) aber auch SchniPoSa sucht man ebenso wie Salate dort nicht vergebens. Somit ist die Bezeichnung als Café trrotz der angebotenen Torten fast irreführend. Der Service ist in der Hand vorwiegend junger Damen, die ihre Aufgabe wirklich gut und schnell machen, Auch beo Reklamationen rihtig reagieren. Die Bar-Theke ist in der Hand junger Männer -auch hier gutter Service schnelle Abläufe.
Besonderheit sind die Anzeige von Sonderpreisen für bestimmte Anzahl der nächsten Bestellungen von Getränken /Cocktails (über der Theke ) bei den man - außerhalb der Happy hour auch gut "sparen" kann.
Jedem Heidelberger und -besucher nur zu empfehlen, gutes Preis-Leistungs-Verhältnis
Das Regie ist nicht nur für die abendliche Cocktail-Runde zu empfehlen, nein auch tagsüber, beim Einkaufsbummel ist hier im Sommer und Spätherbst auf den Aussenplätzen oder drinnen ein kleiner "Zeitstopp" möglich.
Neben den Cocktails und allen Getränken gibt es ein reichhaltiges Angebot an Flammkuchen (nach Schauspielern benannt ) aber auch SchniPoSa sucht man ebenso wie Salate dort nicht vergebens. Somit ist die Bezeichnung als Café trrotz der angebotenen Torten fast irreführend. Der Service ist in der Hand vorwiegend junger Damen,... mehr lesen
Regie | Café · Resto · Bar
Regie | Café · Resto · Bar€-€€€Bistro, Bar, Cafe06221652226Theaterstraße 2, 69117 Heidelberg
4.0 stars -
"Der Treff- und Ruhepunkt der Stadt" Gast im HausDas Regie ist nicht nur für die abendliche Cocktail-Runde zu empfehlen, nein auch tagsüber, beim Einkaufsbummel ist hier im Sommer und Spätherbst auf den Aussenplätzen oder drinnen ein kleiner "Zeitstopp" möglich.
Neben den Cocktails und allen Getränken gibt es ein reichhaltiges Angebot an Flammkuchen (nach Schauspielern benannt ) aber auch SchniPoSa sucht man ebenso wie Salate dort nicht vergebens. Somit ist die Bezeichnung als Café trrotz der angebotenen Torten fast irreführend. Der Service ist in der Hand vorwiegend junger Damen,
Geschrieben am 23.11.2014 2014-11-23| Aktualisiert am
23.11.2014
Besucht am 27.09.2014
Allgemein
Das Ratsstübel liegt in der Fußgängerzone direkt gegenüber vom Rathaus. Die Aussenplätze sind, als wir in der späten Mittagssonne kurz vor 14:00 ankommen nur wenig besetzt. So finden wir zu dritt einen schönen Platz teils- sonnig teils schattig direkt vor dem Lokal. Die wohl ursprünglich mal optisch auf Rattanrohr gestrichenen Alusessel haben wohl auch schon bessere Zeiten gesehen. Von den Farben ist durch Nutzen und/oder Putzen mehr ab als dran, doch zumindest das Kunststoffgeflecht ist top in Ordnung. Der Tisch ist sauber mit Tischdecke gedeckt – insgesamt ordentlicher Eindruck. Zum Lokaleingang führt eine flache Stufe, die man wegen des Stoppers mit den Tagesangeboten und anderen Wand-Tafeln leicht übersehen könnte, doch wir sitzen bereits.
Die Bedienung kommt zunächst und fragt, ob wir essen möchten oder nur trinken und kurz darauf mit drei Karten im gepolsterten Kunststoffeinband und fragt freundlich und per zweiter Person plural, ob wir sofort Getränke bestellen oder erst noch schauen möchten. Letzteres – kurzes Rücken der Tischdeko, und eine Erläuterung zur Edelfischplatte, die auf de Stopper angepriesen wird – dann sind wir in die Karte vertieft. Das Angebot überrascht. Sowohl in der gezielten Auswahl mit klar fokussiertem Angebot und sauber kalkulierten Preisen von preislich gut über okay –bis oha. Für den kleinen Schwarzwaldort, dem offensichtlich mal vor wenigen Jahrzehnten bessere Sterne leuchteten als die der Gegenwart würde ich das Angebot als fair beurteilen. Auf dem Stopper werden Kartoffelklösse mit Schmelz und Salat zu 6,60 angeboten sowie eine Edelfischplatte mit Pasta und Salat zu 9,40. Von unserer Begleitung erfahren wir, dass die Portionen gut wären. Wir entschließen uns daher alle zur in der Karte mit 5,50 bepreisten Kürbissuppe und meine Frau und ich werden uns die Edelfischplatte teilen. Die Bedienung kommt und nimmt die Getränke auf und unsere Bestellung Wasser ,Apfel- und Johannisbeerschorle, im Weggehn wird noch nach der Größe des Wassers nachgefragt.
Nach kurzem Warten kommen durch eine weitere Bedienung, bringt Wasser und Apfelsaftschorle, schenkt Wasser in zwei Gläser ein, während die erste Bedienung aus dem Lokal zu anderen Gästen ist, die inzwischen in größerer Zahl sitzen- und meine Frage nach dem Johannisbeerschorle gerade noch mithört, kommt sofort, „oh jetzt ja, wo sie es sagen,“ und kehrt Marsch bringt sie schnell das Getränk mit einer Entschuldigungsfloskel nach. Wenig später kommt ein Korb aufgeschnittenes Baguette Brot auf den Tisch. Dann werden auch kurz drauf die drei normal großen Suppenteller mit der leuchtend gelben Kürbiscremesuppe, einem weißen Schaum-Zierband, Kürbiskernöl und einigen Kürbiskernen in der Mitte gebracht. Die Suppe ist voller Geschmack, allerdings kann ich nicht sagen, ob die tatsächlich frisch selbst gemacht oder ein gutes Covenience-Produkt ist. Was ich aber fast annehme, da die Suppe in Geschmacksvolumen und der Konsistenz sehr gleichmäßig feinpassiert und sehr hellgelb wirkt. Angesichts des Preises wünsche ich jedoch, mit meiner Vermutung falsch zu liegen. Mit Brot ist die Portion eine sättigende Angelegenheit. Dann bringt man einen Teller mit gemischtem, angemachten Salat - diverse grüne Salatblätter, etwas Karotte, ein leicht essiglastig und von mir daher als Fertig-Basis eingeschätztes , selbst gestrecktes Joghurtdressing, insgesamt schmackhaft unaufgeregt. Auch wenn die Bedienung gehört hat, dass wir uns die Portion teilen möchten, kommt dann der flache Teller mit den Tagliatelle und Edelfisch. Die Portionsgröße ist gut, aber etwas lieblos auf dem Teller, ein Besteck dazu. Geschmack und Fischanteil mit Zander, Lachs (und Seehecht würde ich sagen) ist okay. Nur etwas mehr Liebe in die Präsentation und das Geschirr würde sicher nichts kosten und den streng schwäbisch sparsamen Charakter „wie dahoim“ vermissen lassen. Die Zahl der Gäste zeigt – man kann hier bürgerlich gut essen, real kalkuliert und schlicht präsentiert, wer hungrig ist, isst hier sicher gut. Für ein Dessert wird auf Nachfrage die Karte gebracht -Die Rote Grütze steht nur an den aktuellen Schau-Tafeln und Sonderwunsch ohne Eis werden freundlich gebracht. Die Edel-Fischplatte wird von der Tafel gelöscht und der augenscheinlich selbst zubereitete Nachtisch ist zwar noch okay aber kurz davor, demnächst umzuschlagen.
Bedienung
freundlich und schnell, routiniert aber wohl ungelernt - Sternmäßig 2,7
Das Essen
Sollten Suppe und Dressing völlig selbstgemacht gewesen sein, würde ich auf vier Punkte aufrunden. Da rein vom "Gefühl" und Geschmack her zumindest vermutlich mit einer guten Convenience-Pulver-Basis gearbeitet wurde, ein freundliches Gut , bürgerlich nicht kreativ aber "hausfraulich"
Das Ambiente
Die Außenplätze sind von der Lage her sehr schön, alles sauber, könnten aber mal eine Auffrischung brauchen - es würde durchaus reichen das Aluminium komplett von den Farben zu entlacken, da sonst i.O..
Sauberkeit
Alles wirkt zwar stark gebraucht aber gepflegt.
Allgemein
Das Ratsstübel liegt in der Fußgängerzone direkt gegenüber vom Rathaus. Die Aussenplätze sind, als wir in der späten Mittagssonne kurz vor 14:00 ankommen nur wenig besetzt. So finden wir zu dritt einen schönen Platz teils- sonnig teils schattig direkt vor dem Lokal. Die wohl ursprünglich mal optisch auf Rattanrohr gestrichenen Alusessel haben wohl auch schon bessere Zeiten gesehen. Von den Farben ist durch Nutzen und/oder Putzen mehr ab als dran, doch zumindest das Kunststoffgeflecht ist top in Ordnung. Der... mehr lesen
3.0 stars -
"Lecker zwischendurch was essen" Gast im HausAllgemein
Das Ratsstübel liegt in der Fußgängerzone direkt gegenüber vom Rathaus. Die Aussenplätze sind, als wir in der späten Mittagssonne kurz vor 14:00 ankommen nur wenig besetzt. So finden wir zu dritt einen schönen Platz teils- sonnig teils schattig direkt vor dem Lokal. Die wohl ursprünglich mal optisch auf Rattanrohr gestrichenen Alusessel haben wohl auch schon bessere Zeiten gesehen. Von den Farben ist durch Nutzen und/oder Putzen mehr ab als dran, doch zumindest das Kunststoffgeflecht ist top in Ordnung. Der
Wir waren mit dem Auto von Rastede kommend auf dem Weg zum anderen Ortsende von Bad Zwischenahn, einem Restaurant das ich geplant hatte, als ich im Augenwinkel die Worte „Steinbeißer, Schafskäse, Spinat, kleiner Salat, 12,50“ auf einem Stopper vor dem Ristorante Antonio Lava sehe.
Das weckt mein Interesse, denn angesichts einer Preisgestaltung von Schwarzen Bandnudeln mit Jakobsmuscheln zu 18,50 und anderen Hochpreisen, etwas blasiert wirkende Ober mit riesigen Karten beim Umgang mit offensichtlich Bling-Bling-Gästen in D-Promi Gehabe auf den Außenplätzen hatte ich dies Restaurant wegen Schickimickis von meiner Zielliste gestrichen. Doch dies Angebot schien mir entweder überraschend solide oder ein zu erwartender Reinfall.
Also noch durch die Schleichzone, dann umkehren und in gemeinsamer Abstimmung wieder zurück. Ein Parkplatz gegenüber war sofort gefunden und ja – der Stopperinhalt war korrekt: „Steinbeißer in einer Kruste aus Spinat und Schafskäse dazu ein kleiner sommerlicher Salat, 12,50€.“
Das Angebot konnte ich mir nicht entgehen lassen – rechnete insgeheim damit das es bei der sonstigen Preisgestaltung möglicherweise ein kleines TK-Fertigfilet sein könnte – zumal auf den Außenplätzen zumeist Pizza geordert waren – die sahen zwar nicht schlecht, aber auch nicht so besonders aus, dass sie mich gereizt hätten.
Den Eingang auf der Ecke hatte ich nicht gesehen: beim kurz an die Ecke schauen sehe ich nur einen grünen eingetopften Strauch – während vor uns die Seitenscheibe des Lokals offen steht. Auf einer Hilfsstufe steht –„Kein Eingang – nur für Servicepersonal“ – also nochmal links nochmals rechts geschaut –sehe keine Tür – also durch, upps – einer der Kellner schaut irritiert – wir sind drin. In einer anderen Kritik stand etwas vom Charme einer italienischen Eisdiele – stimmt- es hat etwas davon mit den klassischen Holztönen und den großen Bildern an der Wand. Vor dem hohen Tresen ist eine Kühlung für Antipasti mit einer in Holz gefassten Haube – sieht sehr anständig aus, dazu die Tische mit cremefarbiger Tischdecken hell, italienisch, pieksauber. Durch die Küchentüre und den Pass sieht man die Köche braten und bruzzelnde Flammen flambieren geschwenkte Pfannen. Es riecht sehr speicheltreibend gut, nicht nach Küche, sondern nach Genuss. (könnte das auch ein Schikimikieffekt wie die Verdampfer bei den Bonbonständen auf dem Markt ?).
Wir stehen noch da – schauen uns um - mit leichtem Kopfnicken deutet uns einer der (der irritierte) - in Schürze und Weste uniformierte Kellner an, dass wir uns platzieren können wo gewünscht, ein Vierertisch an der Fensterseite gefällt uns. Vor uns auf dem Tisch stehen Salz- und Pfeffermühle (spontan denke ich an Wastel) und ein Silberkerzenständer mit frischer roter Kerze. Der Kellner reicht uns nach einem kurzen Ruhe-Moment die gigantischen Karten - gebundene kartonartige DIN A3 Seiten so groß und fest wie aus dem Zeichenblock. Und er fragt höflich, ob wir bereits Getränkewünsche hätten – meine Frau hat Durst und ordert ein Apfelsaftschorle groß (0,4l , 5€) und ich habe Lust auf einen lockeren Lambrusco – ob sie einen herben hätten – nein leider nicht, nur den üblich süßeren. (0,25l a 4,50€) –
Die Karte – auf dem Umschlag das Blumen Fisch Arrangement mit dem Namenszug Antonio Lava, das auch als Bild an der Wand hängt: mit einer schön lesebaren calligraphischen Schrift – sehr umfangreich, vielseitig, pieksauber, unerwartet - lobenswert. Salate, Suppen, Pasta, Pizza, Pesce, Scallop… und was will Dein Herz mehr samt Vino von hier und da – ein richtiges Werk für lange Urlaubtage und lecker appetitanregend. Unter den Vorspeisen reizt die Portion Prosciutto di Parma con Melone und 17 Euro steigern die Erwartungshaltung – wir möchten uns die Portion teilen. Meine Frau wählt die mit 10 Euro preiswerten Maccheroni Amatricia. Meine Auswahl fällt auf das 12,50€ Steinbeißer-Angebot: ich werde gefragt; Ob ich ein Joghurtdresing oder Vinaigrette möchte. Die Getränke werden gebracht – der Kellner versteht sein Handwerk, serviert von der richtigen Seite, fragt, ob er einschenken dürfe – perfekter Service. Der Lambrusco kommt unerwartet tiefrot ins Glas – beim Trinken nimmt er Mund und Rachen ein wie ein guter Barbera del Monferrato, erst im Abgang bescheidet er sich wieder mit einem kleinen Nachgeschmack, der an Lambrusco erinnert- überrascht, wollte doch nur einen Lambru. Meine Frau lästert gerade, man müsse wohl Italiener sein, weil dort von einer anderen Kraft bereits Brotkorb und etwas Aufstrich auf den Tisch gestellt werden, als kurz drauf uns Vorteller mit Buttermessern, ein Schälchen mit Quark und eins mit gesalzener Butter sowie ein Korb frisches Weiß-Brot serviert werden – die Kellner arbeiten - erkennbar gelernte Kräfte, beherrschen ihr Handwerk und verdienen die Bezeichnung „Ober“ – in Haltung, Gestik, Gastansprache und Service - stolz, selbstbewusst aber gastfreundlich höflich dienstbar. Leere Gläser werden bemerkt und nachgeschenkt – ein Blick reicht, jemand kommt. Ich bestelle noch ein SP (0,25l a 2,80) – wird im Fläschchen serviert, es wird nachgefragt ob wir zwei Gläser – (SP mit Stiel) wünschen – nein Danke – so wird das zweite wieder mitgenommen –dann wird kurz darauf mit Besteck für Vorspeise und den Hauptgang und zum Fächer gefalteten Stoffservietten unser Tisch eingedeckt. Es werden zwei Eßteller gebracht und und auf einem größeren runden Teller befinden sich neben in Salatblättern geschichteten Butterscheiben die geschälten (Cantaloupe-/ der Farbe nach Charenatais-Melonen) Melonenstücke (sechs oder sieben) unter einer dichten Decke von jeweils zwei bis drei Scheiben – Parmaschinken – die geschmacklich, in Konsistenz und vom Schnitt her perfekt sind, dünn aber nicht zu dünn – besser als je zuvor. Die Portion ist so groß, dass wir froh sind, diese geteilt zu haben – der Preis ist nicht übertrieben, im Gegenteil, fair kalkuliert nur die Butter hätte es nicht gebraucht. Das scheint ein schöner italienischer Urlaubstag hier im hohen Norden zu werden. Etwas später kommen die Hauptgerichte – für meine Frau im großen tiefen Teller große Maccheroni und für mich ein Teller mit Salat (Gurke, Karotte, Tomate, Radicchio, Ruccola, Lollo, rote Zwiebel), eine Menage mit gutem Olivenöl und Essig, sowie eine viereckige große Platte – schön angerichtet auf einem leicht gelblich schimmernden buttrig-zitronigen Saucenspiegelstreifen und verziert mit dünngeschnittenen Spiralstreifen von grüner und gelber Paprika, dazu ein Steinbeißerfilet in angenehmer Größe – darauf Spinat und der Schafskäse (nix TK oder Convenience) und zwei große Schnittlauchstengel als Deko (unnötig - die Paprikastreifen aber muss ich mir merken). Der Fisch –saftig-knackig unter der frischen Spinat – und gegrillten Schafskäseschicht - gebraten – ein Gaumenchmeichler. Dazu kommt dann später der Service, schenkt den Wein nach, fragt ob alles zufriedenstellend sei, Wünsche bestehen etc..Wie schon gesagt, ein sehr guter, geschulter, stolzer Service. Die Portion Maccheroni Amatricia meiner Frau war handwerklich gut – die tomatig- gekräuterte Saucen-Creme wäre in der leicht an Ketchup erinnernden Säure nicht so meins gewesen, die Maccheroni selbst al dente gegart, die im optisch überspielenden Teller klein wirkende Portion ist recht groß, wird auf Nachfrage umgehend und selbstverständlich sehr gut verpackt.
Mein Vorurteil vom Schickimicki-Restaurant muss ich in allen Punkten grundlegend revidieren. Die Pizzen, die serviert werden kann ich nicht beurteilen – nach dem Aussehen würde ich da nicht gehen. Mir tut nur der Leid, der wie ich unter dem zunächst überraschend sportiven Preisen und manch Bing-Bling-Publikum sich abgewendet hat oder nur Pizza bzw. Pasta ordert - evtl. probiere ich bei nächsten mal ja doch die schwarzen Bandnudeln mit Jakobsmuscheln zu 18,50.
Bedienung
Wenn man auf unberehtigtem Wege ein Restaurant betritt, braucht man sich nicht zu wundern, wenn die Begrüßung etwas distanziert ausfällt.... allerdings kleine Einschränkung im Service: man wird nicht platziert - würde sich in diesem Rahmen aber durchaus gut machen. Angesichts der umfangreichen Karte wären kurze Tagesempfehlungen auch eine passende Abrundung.
(Andererseits war es dadurch im Restaurant italienuntypisch angenehm leise).
Das Essen
Mmmmmmmhhhh.....schluck, allein die Erinnerung lässt mich schucken.
Die Speisenkarte ist recht umfangreich, dazu die Angebote auf den Stoppern - dennoch nachvollziehbar alles Frage der Kombination, so kann das Angebot m.E. weitestgehend mit Frischware abgedeckt werden. Antipasti sind kühl gelagert, Melonen, Schinken, Salate, Grundzutaten für Pizzi&Pasta wie auch Fisch oder Fleisch sind vielfältig einsetzbar
(Und neben dem Parma interessierten uns auch das Carpaccio oder Vitello tonato oder......
Allein die Lektüre des umfangreichen Kartenmaterials machte Freude einer Gaumenwanderung durch südliche Gefilde...
Das Ambiente
Ja, das Restaurant hat ohne die dort arbeitenden Menschen den Charme und das Flair einer italienischen Eisdiele, wenige als Gäste sich ungewohnt leise unterhaltende Italiener und am Ende der Mittagzeit die Vorbereitungen des Teams zu gemeinsamen Mittagstisch mit dem Padrone, das war Italien live in Farbe und 3D - stimmig.
Sauberkeit
Perfekt sauber - von der Arbeitskleidung Service und der sichtbaren Köche/Küche -von der Tischdecke über Serviette bis zu den Gläsern etc. alles poliert -
Wir waren mit dem Auto von Rastede kommend auf dem Weg zum anderen Ortsende von Bad Zwischenahn, einem Restaurant das ich geplant hatte, als ich im Augenwinkel die Worte „Steinbeißer, Schafskäse, Spinat, kleiner Salat, 12,50“ auf einem Stopper vor dem Ristorante Antonio Lava sehe.
Das weckt mein Interesse, denn angesichts einer Preisgestaltung von Schwarzen Bandnudeln mit Jakobsmuscheln zu 18,50 und anderen Hochpreisen, etwas blasiert wirkende Ober mit riesigen Karten beim Umgang mit offensichtlich Bling-Bling-Gästen in D-Promi Gehabe auf den Außenplätzen hatte... mehr lesen
Ristorante Antonio Lava
Ristorante Antonio Lava€-€€€Restaurant, Trattoria0440364970In der Horst 1, 26160 Bad Zwischenahn
5.0 stars -
"Bella Italia in Deutschlands Norden" Gast im HausWir waren mit dem Auto von Rastede kommend auf dem Weg zum anderen Ortsende von Bad Zwischenahn, einem Restaurant das ich geplant hatte, als ich im Augenwinkel die Worte „Steinbeißer, Schafskäse, Spinat, kleiner Salat, 12,50“ auf einem Stopper vor dem Ristorante Antonio Lava sehe.
Das weckt mein Interesse, denn angesichts einer Preisgestaltung von Schwarzen Bandnudeln mit Jakobsmuscheln zu 18,50 und anderen Hochpreisen, etwas blasiert wirkende Ober mit riesigen Karten beim Umgang mit offensichtlich Bling-Bling-Gästen in D-Promi Gehabe auf den Außenplätzen hatte
Was macht ein "Dänenkrog" im Oldennurgischen? Nun, nach den mir gegebenen Informationen stammt die Familie der Betreiberin offensichtlich aus Dänemark. Dass Restaurant macht einen äußerst gepflegten, biederen Eindruck, nichts Aufsehenserregendes, aber gut handwerkliche Küche mit deutsch dänischer Küche. Die Scholle Finkenwerder Art ist zu ihrer Zeit eine klare Empfehlung, doch auch mit Heringen und verschiedenen Darreichungen kennt man sich mit Dänischer Roter Grütze und Vanille Soße aus. Ein preiswerte, gute Küche ohne Überraschungen oder Chi.Chi.
Was macht ein "Dänenkrog" im Oldennurgischen? Nun, nach den mir gegebenen Informationen stammt die Familie der Betreiberin offensichtlich aus Dänemark. Dass Restaurant macht einen äußerst gepflegten, biederen Eindruck, nichts Aufsehenserregendes, aber gut handwerkliche Küche mit deutsch dänischer Küche. Die Scholle Finkenwerder Art ist zu ihrer Zeit eine klare Empfehlung, doch auch mit Heringen und verschiedenen Darreichungen kennt man sich mit Dänischer Roter Grütze und Vanille Soße aus. Ein preiswerte, gute Küche ohne Überraschungen oder Chi.Chi.
Dänenkroog im Hof von Oldenburg
Dänenkroog im Hof von Oldenburg€-€€€Restaurant, Hotel0440393600Am Brink 4, 26160 Bad Zwischenahn
4.0 stars -
"Deutsch dänische Gastlichkeit" Gast im HausWas macht ein "Dänenkrog" im Oldennurgischen? Nun, nach den mir gegebenen Informationen stammt die Familie der Betreiberin offensichtlich aus Dänemark. Dass Restaurant macht einen äußerst gepflegten, biederen Eindruck, nichts Aufsehenserregendes, aber gut handwerkliche Küche mit deutsch dänischer Küche. Die Scholle Finkenwerder Art ist zu ihrer Zeit eine klare Empfehlung, doch auch mit Heringen und verschiedenen Darreichungen kennt man sich mit Dänischer Roter Grütze und Vanille Soße aus. Ein preiswerte, gute Küche ohne Überraschungen oder Chi.Chi.
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Nicht nur die süffigen belgischen Champagnerbiere zu (saftigen) Preisen, sondern auch das Ambiente und die gebotene Kulinarik waren für uns ein gern aufgesuchter Fixpunkt der regionalen Gastronomie. Eine lohnende, willkommene Abwechslung im außergewöhnlichen Rahmen eines uralten Gasthofs mit einer Möblierung, die je nach Betrachter zwischen Antiquitätensammlung und Spe-mü-sammlung beurteilt wurde. Ein freundlich geübtes Personal schaffte die entsprechende gastliche Atmosphäre. Selbst die auf einfachem gelben Papier gedruckten Tagesangebote passten mit dem Gelbton irgendwie zum Angebot.
Doch seitdem das Hotel Hahn mit im Umfeld-Angebot eingebunden wurde, hatte sich im Löwenthor einiges verändert. Schon bei unserem letzten Besuch waren die nun auf weißem Papier gedruckten Speisekarten mit einfachen Ringbindern und einem sehr übersichtlichen Speisenangebot am Ende der Karte aufgefallen, es war gut, aber nicht überzeugend gewesen und daher lange Abstinenz.
So kam mir eine Einladung zur kleinen Geburtstagsfeier im Löwenthor sehr recht. Dass schon bei der Reservierung mit Bitte um fünf Plätze in der ruhigen Couchecke im Nebensalon des Obergeschosses der Hinweis kam, es werde vermutlich nur unten im Kaminzimmer geöffnet sein, setze der Begeisterung ein leichten Dämpfer. Das Untergeschoß ist nicht „unsere Welt“, weder in dem größeren mit Holzgittern separierten Teil – noch das kleine Kaminzimmer - es wirkt rein bauartbedingt enger, niedriger, bedrückender und durch die harten Wände sitzt man akustisch mit an allen Tischen. Da hilft auch ein Feuer im Kamin wenig.
Als wir anreisebedingt mit drei Fahrzeugen in Gondelsheim ankommen, finden wir ungewohnter Weise sofort Parkplätze direkt beim Restaurant - früher undenkbar – obwohl es ist Dienstag und noch dazu der 11.11. – evtl. gibt es ja Narrensitzungen. Herr Müller sitzt wie immer im Eingangsbereich des von ihm aufgebauten Löwenthor vor dem Notebook und begleitet uns mit wie üblich ins Kaminzimmer, wo wir von einem jungen Mann in schwarzer Weste, weißem Hemd schwarzer Fliege mit einer leicht übertrieben formvollendeten Verbeugung begrüßt werden und an den Ecktisch vor dem Kamin am Eingang des kleinen Kaminzimmers platziert werden. Die an der Decke montierten stromfressenden Halogenwerfer blenden zumindest an meinem Platz, passen auch nicht zum sonstigen Rahmen – unsererseits dazu noch ein paar interne Jammereien über die nicht erhaltene Couchecke oben - na gut, es ist halt so.
Nur neun weitere Plätze sind noch besetzt. Eine Fünfergruppe hinter dem Kamin und zwei Zweier am Fenster, das Kaminzimmer ist löblicher Weise nicht voll besetzt.
Der Tisch ist eingedeckt mit Besteck für zwei Gänge, Gläsern für Wasser, weißen Stoffservietten, Kerze und Zweiggesteck. Sehr sauber. Die (besonders für die Damen) recht dünnen Sitzkissen auf der Holzbank und den Stühlen haben die besten Jahre länger hinter sich, doch hat die eigene Sitzfläche vernünftiger Weise keine Augen, um genauer hinzusehen.
Die Speisekarten werden von einem anderen jungen Mann gebracht und nach der Getränkebestellung gefragt. Einer von uns war noch nie hier, und auch die belgischen Biere brauchen jedes mal einer stimmungsbedingten Auswahl. So bitten wir um etwas Geduld - kein Problem.
Die Karte - auf den wenigen Seiten aus weißem Papier und Foliendeckel mit normal großem Plastikringbinder wirkt billig, das Angebot in der Karte beginnt mit den Getränken und steigert sich zu den verschiedenen Bierproben, Candle- Light Dinner samt dem Angebot des Hotel Hahns und danach kommen dann die Speisen. Ein recht übersichtliches Angebot, Preisniveau wie immer leicht gehoben – doch wenn die Quali stimmt….
Bei den Getränken habe ich keine Probleme "Wasser gibt es überall" -die Anderen kennen ihre Biervorlieben und auch der Erstbesucher sieht bald seinen "Tropfen". Die Getränkebestellung wird dann aufgenommen.
Die kleine Speisenauswahl steht inzwischen auch: meine Frau möchte Fisch, Filets von Loup de Mer & Kabeljau an Pommery Senf- Sauce mit Süßkartoffelpüree (19,50) und weiter werden ein Kutschermahl = "Boeuf Bourguignon" Rinderragout in Burgunder Rotwein geschmort (17,90), die Rosa gebratene Lamm Steakhüfte unter einer Lavendel- Honig- Kruste mit grünen Bohnen und Buttergnocchi (22,90) sowie Rosa gebratenes Rumpsteak an einer Rotwein- Estragon- Butter mit Möhren und Steckrüben- Thymian- Rösti (22,50) bestellt werden. Ich habe mich (weil meine Frau das in den letzten Jahren so liebt, aber nicht extra bestellen mag) dazu entschlossen als Vorspeise Carpaccio vom Rinderfilet mit gehobeltem Parmesan an einer Trüffel- Vinaigrette und kleinem Salatbouquet (8,40) und dann eine Tarte Flamande -die LoewenThor - Spezialität: ein pikanter Mürbeteig, im Ofen gebacken mit Schafskäse,Spinat und Tomate (7,40).
Preislich war das bezogen auf das Gebotene in letzten Jahren immer voll okay gewesen und ein Rinder-Carpaccio unter 9 Euro ist an sich kaum machbar, oder?
Einer der Ober kommt nach kurzer Zeit mit den Getränken. Wir bestellen die Speisen. Kurz danach kommt ein weiterer Ober, feierlich mit Tablett und einem weißen Handschuh - Besteckaustausch zum Fisch und zur Abnahme der eingedeckten Besteckteile des nicht bestellten ersten Gangs – ganz wie großes Kino.
Die zwei sich flott unterhaltenden Damen am Fenster rufen den Kellner, um endlich auch noch etwas bestellen zu können, wie sie sagen -- das macht etwas stutzig .
Wir unterhalten uns, der Fünfertisch gegenüber verlässt offensichtlich auf einen Hinweis der Bedienung hin den Raum und kommt erst nach etlicher Zeit wieder, was zu leichter Verwirrung bei uns führt, weil das so aussieht, als würde in falscher Reihenfolge bedient - und außer ein paar Gästen, die kurz durch den Türrahmen schauen, um sich dann doch in den vorderen Teil des Erdgeschosses zu platzieren, tut sich herzlich wenig.
Für die Fünfergruppe wird ein Beistell-Tisch hereingetragen. Es gibt dort also was zum Vorlegen - der Tisch wackelt auf dem unebenen Boden des alten Gemäuers und dann kommt im Gegensatz zum leicht gekünstelt vornehmen Verhalten der Bedienungen der obligate Bierdeckel - der Tisch steht. Pause. Dann werden für den Nebentisch eine große Platte mit ganzer Gans hereingetragen - Martinstag - 7 Tage Vorbestellung.
Zwar hätte ich auch gern auf Gans zugegriffen, aber die als Tagsangebot im Menu zu 34,50 oder gesondert angebotene (Zitat): „Gefüllte Gänsebrust an Pflaumensauce mit Himbeeren-Rotkohl und Serviettenködel „ (22,40) reizte mich nicht. Normale Gans ja -egal ob Keule oder Brust mit Rotkohl und Knödeln – das wär‘s gewesen, aber gefüllt und Pflaumensauce?
Es ist nicht unsere Bestellung - es ist nicht unser Tisch -aber es beschäftigt uns die kommende halbe Stunde, in der wir eh wie die anderen Anwesenden (außer zwei Tässchen Espresso oder Kaffee von der Serviceleitung persönlich an einen der Zweiertische gebracht) offensichtlich nicht existent sind- Denn es scheint das gesamt Serviceteam gefordert und eine junge hübsche weibliche Kraft aus der Küche mit einem riesengroßen Messer wird geholt. Sie lässt sich einen der Halogenstrahler besser auf die Gans ausrichten, nun sehe ich auch, was meine Frau bereits beim Hereintragen sich nicht enthalten konnte zu äußern: Das sanftmatte Racingblack des Geflügels ist nicht zu übersehen und die Bezeichnung ist mit Bedacht gewählt. Diese sehr dunkle Tönung einer Gänsehaut entsteht entweder, wenn man nach vielstündiger Garzeit einer Gans dieselbe zur Bräunung doch zu nahe am Grill bestrahlt und einige Momente zu spät zur Entnahme erscheint - dann aber wäre der zarte Vogel breit und sehr aus jeder natürlichen Form. Oder aber: Die hier sieht aus wie frisch ausgepackt – könnte es sein, dass die Gans im Racing Modus des Konvektomaten im 75 Minuten Turbodrive durchgeschleust wurde ? Die Form der Gans - hervorragend erhalten, weil die Teilelemente so versteift sind, dass das Tranchieren des Vogels zur Kunst oder zum Gewaltakt werden wird?
Nun - ich begrüße es durchaus - auch als betroffener Gast, wenn man jungen Leuten das Gastgewerbe richtig beibringt, selbst wenn es etwas länger dauert, etwas nicht klappt oder wenn schwierig ist, denn es gehört Mut dazu, vor Fremden diese Lern-Arbeit zu machen . Gerade bei saisonalen Gerichten wie Gans ist das Tranchieren keine alltägliche Übung. Und egal was beim Tranchieren selbst daneben geht, das würde ich nicht anmerken. So zeigt der ebenfalls junge Kellner zunächst mit ein paar Handbewegungen ungefähre Schnittlinien und scheint mit der Kollegin darüber zu diskutieren, wie und wo Schnitte zu setzen sind.
Kinder fangt endlich an! Die Gans wird kalt! die Klösse stehen auf einem der leeren Tische, auf zwei weiteren Tischen hat man auch Rotkraut und Sauciere gebracht und mangels direktem Bedarf wieder abgeholt. Dann endlich fällt der erste Schnitt, naja fällt wohl weniger, aber der zunächst angedeutete Ansatz zum Schnitt würde ich sagen, entlang des Brustbeins - ist gut gewählt.
Bei (m)einer Gans daheim würde nun das Bruststück komplett locker vom Knochen gleiten, hier aber ist merkbar viel Anstrengung für den Schnitt von Nöten. Ein Koch sollte sein Messer immer scharf halten – sollte es für Auszubildende evtl. zunächst stumpfe hier geben?
Zwischenzeitlich kommt jetzt mein Carpaccio vom Rinderfilet, das ich mit meiner Allerbesten und -liebsten teile. Ihr wollt sicher wissen, wie ich es fand? Als ich die großzügig zugeschnittenen Stücke des Romanaherzen mit Radicchio Blatt des kleinen Salatbouquets abhob, lag dort unter einer Schicht Trüffelöl mit ein paar feinen Knoblauchzehenwürfelchen und Parmesanspänen, was zuvor seitlich herausgelugt hatte: eine hauchfein aufgeschnittene Rinderlende, nicht allzumächtig im Durchmesser dicht bei dicht, viele Scheiben, mehr als durchscheinend. Da scheint wohl einen Präparator an Bord, der jeder Pathologie Ehre machen würde – wie mit dem Microtom aufgeschnitten erstreckt sich eine hauchfeine Schicht des Rindfleisches über die Platte und haftet äußerst fest am Teller. In allen Wipfeln Spürest du Kaum einen Hauch - kommt mir in den Sinn, es fehlt mir etwas die Würze. Als später die Vorspeisenteller abgedeckt werden, kommt die Frage War es denn gut? - die ich nicht beantworten kann und möchte.
Derweil tobt gegenüber die Schlacht. DIe Brust der Gans ist immer noch fest am Knochen, nichts löste sich von selbst, die abgetrotzten Fleischteile der Gänse-Brust werden mehrfach auf Teller verteilt, wieder eingesammelt, weiter zerkleinert und erneut verteilt – Louis de Funes lässt grüßen – the show will go on für die nächste Zeit. Mir tun sowohl die Gäste als auch das Personal da am Nachbartisch mehr als leid.
Doch nun löst sich die gansverursachte Schockstarre des Service – unsere Gerichte werden kommen. Wir sind fünf Personen und im Vorbeigehen fragt man etwas erstaunt– „bei Ihnen waren vier Gerichte bestellt?“ Nein – auch ohne das Carpaccio bleibt es bei fünf – und ich erinnere an die Bestellung meiner Tarte flamande – also werden kurz drauf vier Gerichte relativ zeitgleich und meine Tarte ziemlich kurz danach serviert –zeitlich akzeptabel. Die Filets von Loup de Mer & Kabeljau sind tatsächlich vom Fisch, wie sich anhand von zwei oder drei großzügig mitgegebener Gräten leicht feststellen lässt (ich schätze solchen Service der Küche – Ihr auch? - nicht ) – die rosa gebratene Lamm Steakhüfte steckt unter der Lavendel- Honig- Kruste, daneben grüne Bohnen hingehäuft und wenige Buttergnocchi - auch das noch rosa gebratene Rumpsteak an der Rotwein- Estragon- Butter mit Möhren und Steckrüben- Thymian- Rösti machen die Besteller jedoch glücklich, während das Kutschermahl nicht sehr zu überzeugen weiß – weder in Fleisch noch Zubereitung – dafür schien die Sättigungsbeilage in der Menge vermutlich an Stelle bei der Lammhüfte hier mit aufgelegt worden u sein. Meine Tarte flamande sieht aus wie eine kleine Quiche, geviertelt und dann die Viertel gedreht mit der Spitze nach aussen auf dem Teller garniert, nett mit etwas Salatigem drapiert – aber ich kann mich nicht entscheiden, ob das nun eine tatsächlich frisch zubereitete Version oder eher eine der Tarte ist, wie man sie jenseits der Grenze in Lauterbourg im TK-Regal des Supermarchee meist preisgünstig findet.
Schade. Dennoch – wir haben uns den Spaß an der Geburtstagsfeier nicht nehmen lassen – und manchmal ist die Beobachtung der Geschehnisse am Nebentisch als Nichtbetroffener sogar fast lustig – oder auch nicht. Kann jedem mal passieren.