Frustrierter RK´ler und nun mit einer neuen Heimat......
Beruflich bin ich oft unterwegs und daher auch öfters mal in gastronomischen Einrichtungen anzutreffen. Viel mehr liebe ich es aber mit meiner Frau und Freunden die kulturellen Begebenheiten zu besuchen. Dazu gehört dann natürlich auch ein gepflegtes Essen und schnacken in gemütlicher Atmosphäre. Von diesen Restaurants werde ich, wenn es meine karge Zeit erlaubt, natürlich gern und ausführlich hier berichten.
Frustrierter RK´ler und nun mit einer neuen Heimat......
Beruflich bin ich oft unterwegs und daher auch öfters mal in gastronomischen Einrichtungen anzutreffen. Viel mehr liebe ich es aber mit meiner Frau und Freunden die kulturellen Begebenheiten zu besuchen. Dazu gehört dann natürlich auch ein gepflegtes Essen und schnacken in gemütlicher Atmosphäre.... mehr lesen
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Das Vier Mahlzeiten (4M) an der Riesaer Hauptstraße wird noch voraussichtlich bis Anfang März geschlossen bleiben. Das teilte der zuständige Insolvenzverwalter Harald Bußhardt auf Anfrage der Sächsischen Zeitung mit. Mit dem laufenden Insolvenzverfahren habe die kurzzeitige Schließung aber nichts zu tun, betonte Bußhardt. Es würden seit Anfang Februar lediglich einige Umbauten an der Lüftung und am Gasanschluss durchgeführt. Wenn sich diese Arbeiten nicht verzögern, könne das 4M wahrscheinlich zum 1. März wieder eröffnen. Zur weiteren Zukunft des Lokals konnte Bußhardt noch keine Details verraten. „Ende Februar findet eine Gläubigerversammlung statt.“ Dann könnte auch feststehen, wer das Kult-Bistro an der Hauptstraße weiterbetreiben wird und mit welchem Konzept.
Der bisherige Betreiber, der im Jahr 2013 das bis dahin unter dem Namen „Café Schneider’s“ laufende Lokal übernommen hatte, musste im Oktober 2015 Insolvenz anmelden. Der Insolvenzverwalter zeigte sich schon damals zuversichtlich, das Lokal erhalten zu können. „Es gibt gute Strukturierungsansätze, die Karte macht auch einen sehr guten Eindruck“, so Bußhardt damals.
Das Vier Mahlzeiten (4M) an der Riesaer Hauptstraße wird noch voraussichtlich bis Anfang März geschlossen bleiben. Das teilte der zuständige Insolvenzverwalter Harald Bußhardt auf Anfrage der Sächsischen Zeitung mit. Mit dem laufenden Insolvenzverfahren habe die kurzzeitige Schließung aber nichts zu tun, betonte Bußhardt. Es würden seit Anfang Februar lediglich einige Umbauten an der Lüftung und am Gasanschluss durchgeführt. Wenn sich diese Arbeiten nicht verzögern, könne das 4M wahrscheinlich zum 1. März wieder eröffnen. Zur weiteren Zukunft des Lokals konnte Bußhardt... mehr lesen
4M / Vier Mahlzeiten
4M / Vier Mahlzeiten€-€€€Restaurant, Bar, Cafe03525515978Hauptstraße 99, 01587 Riesa
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"Restaurant 4M bis März geschlossen" JenomeDas Vier Mahlzeiten (4M) an der Riesaer Hauptstraße wird noch voraussichtlich bis Anfang März geschlossen bleiben. Das teilte der zuständige Insolvenzverwalter Harald Bußhardt auf Anfrage der Sächsischen Zeitung mit. Mit dem laufenden Insolvenzverfahren habe die kurzzeitige Schließung aber nichts zu tun, betonte Bußhardt. Es würden seit Anfang Februar lediglich einige Umbauten an der Lüftung und am Gasanschluss durchgeführt. Wenn sich diese Arbeiten nicht verzögern, könne das 4M wahrscheinlich zum 1. März wieder eröffnen. Zur weiteren Zukunft des Lokals konnte Bußhardt
Es waren wieder einmal gelungene Abende, die der Faschingsverein Krippen im Saal des Hotels Erbgericht im Januar veranstaltet hatte. Zusammen mit mehreren Hundert Gästen wurde das 60-jährige Bestehens des Faschings gefeiert. Ob das im nächsten Jahr ähnlich abläuft, ist aber noch nicht besiegelt, denn das Hotel hat neue Besitzer. „Mit denen sind wir in Verhandlungen“, sagt Vereinsvorsitzender Olaf Weber. Wie die allerdings ausgehen, kann er heute noch nicht sagen. Das Hotel Erbgericht gehörte bisher zur Pura-Hotelgruppe. Deren Geschäftsführer, Ralf Thiele, will sich zu den Gründen des Verkaufs derzeit nicht äußern.
Das Hotel Erbgericht ist klassifiziert mit drei Sternen Superior. Mit seinen 74 Zimmern gehört es zu den größeren Hotels in der linkselbischen Region. Doch nicht nur als Arbeitgeber ist das Hotel wichtig für den Bad Schandauer Ortsteil Krippen. Im Erbgericht gibt es auch den größten Saal. Woanders wären Feierlichkeiten wie der Fasching gar nicht durchführbar. „Es ist der einzige große Saal, wenn der weg wäre, sähe es trübe aus“, sagt Ortsvorsteher Jens Feller. Zur Kirmes im Sommer könne man ja noch ein Festzelt auf den Elbwiesen aufstellen. In der Winterzeit gäbe es aber keine Alternative. Auch im Vereinshaus am Elbweg gibt es keinen großen Saal.
Die Befürchtung, dass die Krippener ihren Saal verlieren könnten, ist bislang aber unbegründet. Die neuen Eigentümer wollen sich gegenüber der SZ zwar auch noch nicht zu ihrem neuen Konzept äußern, im Internet ist allerdings zu lesen, dass es ein paar Neuerungen geben soll. Dass mit den Faschingsleuten bereits Gespräche geführt wurden, sollte die Krippener auch eher optimistisch stimmen.
Pura-Gruppe hat noch drei Hotels
Zu den Pura-Hotels gehören weiterhin das Gasthaus Zur Eiche in Krippen, das Hotel Garni Sigl’s in Bad Schandau und das Forsthaus im Kirnitzschtal. Im Gasthaus Zur Eiche ist derzeit noch Winterpause. Das Hotel und Restaurant Forsthaus ist dagegen täglich geöffnet. Das Sigl’s ist derzeit bewohnt, auch wenn der Hotelbetrieb offiziell Winterpause hat. In dem Haus in Bad Schandau sind sechs unbegleitete minderjährige Flüchtlinge untergebracht. Sie werden dort rund um die Uhr betreut, ähnlich wie in einem Kinderheim. Das soll aber nur eine vorübergehende Lösung sein. Dauerhaft sollen sie in einem Gebäudeteil des Lindenhofs in Kurort Rathen einziehen. Dort sind aber noch ein paar Umbauten erforderlich. Bis die Arbeiten abgeschlossen sind, bleiben sie im Sigl’s. Die Einrichtung in Rathen will dann der Verein Lebenshilfe Pirna-Sebnitz-Freital als integratives Kinderheim betreiben. Dort sollen deutsche Kinder gemeinsam mit ausländischen Kindern leben. Zudem sollen auch behinderte Menschen integriert werden. Ralf Thiele ist Vorstandsvorsitzender des Vereins Lebenshilfe Pirna-Sebnitz-Freital.
Dass in Rathen wie in Krippen alle gern mehr Klarheit hätten, ist Ralf Thiele bewusst. Er werde nächsten Monat genauere Pläne vorstellen, zumindest für Rathen, wie er sagt.
Es waren wieder einmal gelungene Abende, die der Faschingsverein Krippen im Saal des Hotels Erbgericht im Januar veranstaltet hatte. Zusammen mit mehreren Hundert Gästen wurde das 60-jährige Bestehens des Faschings gefeiert. Ob das im nächsten Jahr ähnlich abläuft, ist aber noch nicht besiegelt, denn das Hotel hat neue Besitzer. „Mit denen sind wir in Verhandlungen“, sagt Vereinsvorsitzender Olaf Weber. Wie die allerdings ausgehen, kann er heute noch nicht sagen. Das Hotel Erbgericht gehörte bisher zur Pura-Hotelgruppe. Deren Geschäftsführer, Ralf Thiele,... mehr lesen
Erbgericht
Erbgericht€-€€€Restaurant, Hotel03502886290Bächelweg 4, 01814 Bad Schandau
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"Erbgericht Krippen hat neue Eigentümer" JenomeEs waren wieder einmal gelungene Abende, die der Faschingsverein Krippen im Saal des Hotels Erbgericht im Januar veranstaltet hatte. Zusammen mit mehreren Hundert Gästen wurde das 60-jährige Bestehens des Faschings gefeiert. Ob das im nächsten Jahr ähnlich abläuft, ist aber noch nicht besiegelt, denn das Hotel hat neue Besitzer. „Mit denen sind wir in Verhandlungen“, sagt Vereinsvorsitzender Olaf Weber. Wie die allerdings ausgehen, kann er heute noch nicht sagen. Das Hotel Erbgericht gehörte bisher zur Pura-Hotelgruppe. Deren Geschäftsführer, Ralf Thiele,
Wirt Frank Fuhrmeister freut sich, dass Gäste seine Bemühungen annehmen. Die Gastrobranche muss aber kämpfen.
Ärmelhochkrempeln? Nach kleinen Misserfolgen immer wieder aufstehen? Das kennt Frank Fuhrmeister. Wer auf dem Kamenzer Hutberg als Wirt bestehen möchte, muss Zähigkeit und einen gewissen Sinn für Humor mitbringen. Das haben bereits seine Vorgänger unter Beweis stellen müssen. Manch einer ist daran gescheitert. Beides bringt der Cunnersdorfer mit. Als er vor vier Jahren den Berggasthof übernahm, lächelten einige milde über ihn. Andere sagten ihm eine stressige Zukunft voraus. Wenn auch mitunter nur eine kurze. „Aber bin doch Gastronom. Ich weiß lange, was heutzutage in unserer Branche läuft“, sagt er . Ob mit oder ohne Berg …
Obwohl: Er muss schon eingestehen, dass der Kamenzer Hausberg seine eigenen Gesetze hat. „Anfangs dachte ich wirklich: Das machst du hier mit Links und 40 Fieber“, schmunzelt er. „Davon bin ich aber schon lange abgekommen“, so Fuhrmeister. Der 63-Jährige kämpft bald im fünften Jahr mit seinem Team an vorderster Front – um Anerkennung. Zufriedene Gäste. Respekt auf der ganzen Linie. Summa summarum um ein volles Haus. Dieses hat Frank Fuhrmeister von Mai bis September oder rund um Weihnachten fast von allein. Der Kamenzer Hutberg ist nicht nur, aber vor allem auch zur Rhododendronblüte Anlaufpunkt für ganze Heerscharen von Spaziergängern und Touristen. „In Spitzenzeiten könnten wir doppelt so viele Plätze und Angestellte haben“, sagt der Chef. Manch ein Gast machte ihm das schon zum Vorwurf. Ob man denn nicht ordentlich planen könnte, wenn man schon weiß, dass schönes Wetter wird und die Knospen sprießen?
Saisonkräfte sind Mangelware
Doch gerade ausgebildete Angestellte sind oft Mangelware. Die regionale Gastroszene sei ausgelaugt, es gäbe nicht viel Nachwuchs. Kaum ein junger Mensch lernt noch in einem Beruf, der sich vorwiegend am Wochenende und nachts abspielt. Und in dem man mittlerweile zwar auch den Mindestlohn verdient, doch dafür mehr als das mindeste tun muss. „Vor allem Köche sind absolute Mangelware“, weiß Fuhrmeister. Und auch Saisonkräfte. „Kaum einer möchte sich nur für drei oder vier Monate einstellen lassen“, sagt er. Länger braucht er das Übermaß an Arbeitskräften aber nicht. Kehrt der Herbst ein auf dem Hutberg, wird es auch schlagartig ruhig. Laufkundschaft wie am Kamenzer Marktplatz habe man hier oben nicht. Der Umsatz sinkt mit der Gradzahl am Thermometer. „Allerdings hätten wir einen richtig schönen Winter gebraucht. Mit Schnee zum Rodeln oder für winterliche Spaziergänge“, so Frank Fuhrmeister.
Deshalb sei man froh, dass die Familienfeiern weiterhin boomen. Hochzeiten werden zwar auch vorwiegend im Frühjahr und Sommer gefeiert, doch runde Geburtstage und Jubiläen laufen das ganze Jahr über. Auch Trauerfeiern – wegen der Nähe zum Just-Friedhof. „Unser Terminplan ist voll. Ich musste bereits einigen Hochzeitsgesellschaften absagen“, so der Wirt. Die Gäste kommen zunehmend aus der weiteren Region. Zum Beispiel aus Dresden. Grund dafür sei, dass man in der Landeshauptstadt oft nicht länger als bis Mitternacht feiern dürfe. Viele Lokale halten sich da an die Gesetzmäßigkeiten. „Eine ausgelassene Hochzeitsfeier geht aber schon mal gut und gern bis 3 um 4 Uhr. Bei uns ist so etwas möglich“, sagt Frank Fuhrmeister.
Wenn auch der logistische Kraftakt dahinter meistens immens ist. Denn keiner der Mittagsgäste am kommenden Tag fragt, ob die letzte Nacht Remmidemmi im Haus war. Oder wie innerhalb von ein paar Stunden komplett umgeräumt und saubergemacht wurde. Da sich die meisten Feiern auf die Wochenenden verlagern, ist das Team der Hutberg-Gaststätte ständig am Stühle und Tisch schleppen. „Unsere Gäste lieben gerade die Individualität. Dass sie sich aussuchen können, welche Räume sie belegen wollen“, so Frank Fuhrmeister.
Ganz nebenbei kocht die Gaststätte an den Vormittagen noch ein paar Hundert Mittagessen für Schulen, Horte und Rentner der Region. „Wir sind stolz, dass es seit 20 Jahren noch immer dieselben Kunden sind“, freut sich der Wirt. Und wenn die Hutbergbühnen-Saison nebenan anbricht, wird noch mehr rotiert. Vier Konzerte gilt es 2016 abzusichern. Wenigstens bautechnisch ist dieses Jahr nicht viel vorgesehen. „Wir holen Anlauf und sammeln Kraft für die Erneuerung der Fenster 2017.“
(C) SZ KM Ina Förster
Wirt Frank Fuhrmeister freut sich, dass Gäste seine Bemühungen annehmen. Die Gastrobranche muss aber kämpfen.
Ärmelhochkrempeln? Nach kleinen Misserfolgen immer wieder aufstehen? Das kennt Frank Fuhrmeister. Wer auf dem Kamenzer Hutberg als Wirt bestehen möchte, muss Zähigkeit und einen gewissen Sinn für Humor mitbringen. Das haben bereits seine Vorgänger unter Beweis stellen müssen. Manch einer ist daran gescheitert. Beides bringt der Cunnersdorfer mit. Als er vor vier Jahren den Berggasthof übernahm, lächelten einige milde über ihn. Andere sagten ihm eine stressige... mehr lesen
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"Der Hutberg bedeutet harte Arbeit" JenomeWirt Frank Fuhrmeister freut sich, dass Gäste seine Bemühungen annehmen. Die Gastrobranche muss aber kämpfen.
Ärmelhochkrempeln? Nach kleinen Misserfolgen immer wieder aufstehen? Das kennt Frank Fuhrmeister. Wer auf dem Kamenzer Hutberg als Wirt bestehen möchte, muss Zähigkeit und einen gewissen Sinn für Humor mitbringen. Das haben bereits seine Vorgänger unter Beweis stellen müssen. Manch einer ist daran gescheitert. Beides bringt der Cunnersdorfer mit. Als er vor vier Jahren den Berggasthof übernahm, lächelten einige milde über ihn. Andere sagten ihm eine stressige
Der Weg bis zum eigenen kleinen Lokal an der Kreuzkirche verlief für Tatjana Olifirenko alles andere als gradlinig.
Neu anfangen. Für Tatjana Olifirenko ist es nicht das erste Mal. Vor ein paar Tagen hat sie ihr kleines russisches Restaurant gegenüber der Kreuzkirche eröffnet. Wo noch vor Kurzem ein Reisebüro war, können Gäste an der Ecke zur Schulgasse nun in ihrer Mittagspause zumindest kulinarisch gen Osten reisen. Viele Stammgäste sind Tatjana Olifirenko hierhin gefolgt. Bis zum Herbst verkaufte sie Borschtsch und Pelmeni im Café Prag am Altmarkt. Doch weil das Untergeschoss neu gestaltet werden sollte, musste sie ausziehen. Aufgeben liegt ihr allerdings nicht.
„Manchmal ist es nicht schlecht, wenn etwas zu Ende geht“, sagt die 42-Jährige. „Ich denke in solchen Situationen immer positiv.“ So sei das schon immer gewesen. Es ist kurz vor Mittag, noch hat sie etwas Luft. Wenn die Gäste kommen, bleibt nur noch wenig Zeit für einen Plausch. Sie sitzt an einem der kleinen Tische in ihrem neuen Domizil und lässt den Blick durch den Raum streifen. „Es ist ja eher ein Bistro“, sagt sie fast entschuldigend und lächelt. Größer hätte sie sich das Ganze aber auch nicht zugetraut. Gedanklich geht sie zurück, erzählt von der Zeit im Café Prag. Eine tolle Chance sei das gewesen. „Ich habe nur gute Erinnerungen daran“, fügt sie hinzu. Dabei war es der erste Versuch als Gastronomin. Der Weg dorthin war lang.
Neu anfangen. Das wollte auch ihre Familie. Im 19. Jahrhundert ziehen ihre Vorfahren aus Deutschland auf die Krim. Doch die Glücksuchenden im fernen Land sind schon wenig später zur Rastlosigkeit gezwungen. Im Zweiten Weltkrieg flieht ihre Großmutter Erna nach Kasachstan. Dort wächst auch Tatjana Olifirenko auf. Die deutschen Wurzeln bleiben: „Oma Erna sprach viel Deutsch.“ Wenn sie als Schülerin in den Sommerferien bei ihr ist, belauscht sie die Gespräche zwischen der Oma und ihren Freundinnen. „Ich konnte kein Deutsch, habe nichts verstanden. Aber es klang toll.“ Die Großmutter ist es auch, die ihr das Zubereiten deutscher Speisen beibringt: Griebenschmalz, Nudelsuppe, Streuselkuchen und Strudel. Letzterer mit Fleischfüllung statt süßem Kern.
Das Kochen wird allerdings erst einmal nicht zu ihrem Beruf. Die Eltern wollen, dass sie als Rechtsanwältin arbeitet. Wer in der juristischen Abteilung eines Unternehmens tätig sein will, muss in Kasachstan eine mehrjährige Ausbildung machen. Nach der Lehre beginnt Tatjana Olifirenko in einer Firma, kümmert sich dort um Verträge und andere rechtliche Fragen. „Ich wollte aber noch studieren, damit ich beim Gericht arbeiten kann“, sagt sie. Sie hatte sich schon beworben, da bekommt die Familie plötzlich wichtige Post.
Neu anfangen. Das verheißt das Schreiben aus Deutschland. Als Spätaussiedler erhalten sie das Angebot, in die Heimat ihrer Vorfahren zurückzukehren. „Wir haben in der Familie lange darüber geredet“, sagt sie. Fünf Jahre dauert es, bis alle behördlichen Dinge geklärt sind. Im Jahr 2002 reisen sie aus und landen in einer Erstaufnahmeeinrichtung für Spätaussiedler in Friedland bei Göttingen. „Ein Mitarbeiter zeigte uns eine Karte von Deutschland. Wir sollten entscheiden, wo wir künftig wohnen wollen.“ Komisch sei das gewesen. Sie kannten Deutschland ja nur aus Erzählungen. Sie entscheiden sich für Dresden.
Mit ihren Eltern, ihrem Mann, der Tochter und den zwei Brüdern samt deren Familien lebt Tatjana Olifirenko nun in der sächsischen Landeshauptstadt. Ein halbes Jahr nimmt sie Sprachunterricht. Dann will sie arbeiten. Zum einen, weil die Familie Geld braucht. Zum anderen, weil sie etwas Nützliches machen will. Sie beginnt als Köchin in der Sozialküche. „Ich hatte aber schon länger den Plan, ein eigenes Geschäft zu eröffnen.“ Mit dem Stand für russische Spezialitäten im Café Prag erfüllt sie sich Ende 2013 diesen Wunsch.
Nun hat sie schon wieder neu angefangen. Ihr kleines Lokal nennt sie „Aljonuschka“, nach ihrer 21-jährigen Tochter, die heute in Berlin lebt. „So ist sie immer bei mir“, sagt Tatjana Olifirenko.
Dann kommen die ersten Gäste ins Geschäft. Zwei junge Frauen machen es sich an einem Tisch am Fenster bequem. Eigentlich handelt es sich um ein Selbstbedienungsrestaurant, doch die Chefin bringt den beiden trotzdem die Speisekarte an den Tisch. Sie ist eine gute Gastgeberin. Sie möchte, dass sich alle wohlfühlen.
Ein Stückchen ihrer früheren Heimat hat sie an die Kreuzkirche mitgebracht. Anja heißt ihre Mitarbeiterin. Sie stammt ebenfalls aus Kasachstan. Mit ihr steht sie schon am frühen Morgen im Lokal, bereitet den Teig für die Wareniki, die gefüllten Teigtaschen, vor oder putzt Gemüse für die Füllung. Ein besonderer Tipp ist der hausgemachte Beerensaft, der täglich neu angesetzt wird. Dass sie nun jeden Tag fast zwölf Stunden im Geschäft ist, sei für sie kein Problem. „Ich liebe das“, schwärmt sie. Sie will nirgendwo anders sein. Den Mietvertrag hat sie erst einmal für fünf Jahre unterschrieben. Wenn alles klappt, will sie danach aber allzu gern alte Verhaltensmuster abstreifen. Nicht nochmal neu anfangen, sondern einfach mal weitermachen.
(C) SZ DD Jana Mundus
Der Weg bis zum eigenen kleinen Lokal an der Kreuzkirche verlief für Tatjana Olifirenko alles andere als gradlinig.
Neu anfangen. Für Tatjana Olifirenko ist es nicht das erste Mal. Vor ein paar Tagen hat sie ihr kleines russisches Restaurant gegenüber der Kreuzkirche eröffnet. Wo noch vor Kurzem ein Reisebüro war, können Gäste an der Ecke zur Schulgasse nun in ihrer Mittagspause zumindest kulinarisch gen Osten reisen. Viele Stammgäste sind Tatjana Olifirenko hierhin gefolgt. Bis zum Herbst verkaufte sie Borschtsch und Pelmeni... mehr lesen
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"Eine Juristin in der Küche" JenomeDer Weg bis zum eigenen kleinen Lokal an der Kreuzkirche verlief für Tatjana Olifirenko alles andere als gradlinig.
Neu anfangen. Für Tatjana Olifirenko ist es nicht das erste Mal. Vor ein paar Tagen hat sie ihr kleines russisches Restaurant gegenüber der Kreuzkirche eröffnet. Wo noch vor Kurzem ein Reisebüro war, können Gäste an der Ecke zur Schulgasse nun in ihrer Mittagspause zumindest kulinarisch gen Osten reisen. Viele Stammgäste sind Tatjana Olifirenko hierhin gefolgt. Bis zum Herbst verkaufte sie Borschtsch und Pelmeni
Von Spiel zu Spiel spürte Robert Meinecke, wie die Euphorie für die deutsche Handballnationalmannschaft stieg. Deren Siegesserie bei der Europameisterschaft in der Breslauer Jahrhunderthalle ließ auch Görlitzer nicht ganz kalt. Und so lud Meinecke über die Facebook-Seite seines Lokals „Nachbar“ am Tag des Halbfinals seine Stammgäste zur Übertragung in den Salon im ersten Stock ein. Dort haben 25 Gäste Platz. Am Abend waren es dann zehn. „Das war okay“, sagt der 30-Jährige jetzt im Rückblick. „Die, die da waren, hatten ihren Spaß“.
Meinecke führt seit sechs Jahren die Tapasbar „Nachbar“ in der Zeile auf dem Untermarkt. Er hat sie von seinem Vater übernommen, der das Lokal unter dem Namen „Le Trou“ bekannt gemacht hatte. In diesen Tagen hilft Vater Meinecke in der Küche aus. Denn der Winter, vor allem die Monate Januar bis März sind auch für das kleine Lokal am Untermarkt besonders schwer zu überstehen. Meinecke kann sich erst in der Saison weitere Mitarbeiter leisten, jetzt kommen stundenweise Kräfte am Wochenende. Die Touristen sind weg, und die Görlitzer allein sind zu wenige für die vielen Lokale in der Stadt. Das spüren alle, die in der Branche tätig sind. Und sie haben alle unterschiedliche Strategien entwickelt, damit zu leben. Einige machen einfach den Laden dicht und gehen in den Jahresurlaub, aus dem sie Anfang März wieder zurückkehren. Andere geben ihrem Lokal einen neuen Anstrich oder bauen um. Die „Destille“ und das Cafe „1900“ haben das bereits getan, die Pizzeria auf dem Obermarkt ist noch mitten dabei. Und Dritte wie Meinecke versuchen, mit gezielten Aktionen durchzuhalten. Nur am Sonntag hat er geschlossen, sonst öffnet er seine Bar. Unter der Woche vor allem für die Stammgäste. „Klar habe ich auch schon überlegt, nur am Wochenende zu öffnen“, sagt Meinecke, „aber viele kommen nach dem Sport oder Chor zu mir.“
Fast täglich schickt er auf Facebook eine Nachricht an seine mittlerweile 1 500 Adressaten. Mal kündigt er einen Burger-Abend an. Dann wieder, dass er am Valentinstag trotz seines Sonntags-Schließtages doch geöffnet hat. Das Superbowl-Finale mitten in der Nacht hat er auch übertragen, und den ganzen Monat Februar gibt er für jedes Gefällt-mir-Häkchen auf Facebook ein Freigetränk aus. „So bleibe ich immer im Gespräch“, ist er überzeugt. Diese Werbestrategie ist auch vergleichsweise preiswert. „Facebook eignet sich für diese Angebote sehr sehr gut“, sagt er. „Die Gäste können mir dann ganz schnell antworten, ob sie kommen.“ Flyer oder andere Werbung könnte er sich auch überhaupt nicht leisten. „Und wer schaut da schon noch rein“, fragt er sich. Simone Apitz ist diesen klassischen Weg gegangen, legte Faltblätter in Schulen und Kitas sowie in der Bibliothek aus. Die Geschäftsführerin des Restaurants „Vino e cultura“ am Untermarkt spricht vermutlich auch ein anderes Publikum als den Nachbarn gegenüber an. Zusammen mit der Görlitzer Puppenspielerin Anne Swoboda initiierte das Restaurant eine Reihe von Puppenspielen Anfang Februar. „Wir wollen einheimischen Künstlern in unserem kleinen Theater im Obergeschoss die Möglichkeit einräumen, ihr Können zu zeigen“, sagt Frau Apitz. Zwar lagen die Veranstaltungen ausgerechnet auf dem ersten Ferienwochenende, und es gab auch Parallelveranstaltungen in Museen. Doch Anne Swoboda zeigte sich über den Auftakt zufrieden: „Besonders am Sonnabendabend waren wir über den Besucherzustrom mehr als erfreut.“ Mitte März gibt es die nächsten Vorstellungen. Simone Apitz und Anne Swoboda wollen ihre Zusammenarbeit gerne fortsetzen. „Wenn es gut läuft, dann gibt es im Herbst die nächste Figurentheaterreihe“, sagt Frau Apitz.
Dass solche besonderen Vorstellungen auch dringend nötig sind, dafür muss Frau Apitz nur aus dem Fenster schauen. „In diesem Januar und Februar empfand ich die Stadt als besonders leer“, schätzt sie ein. Ein Phänomen, das nicht neu ist. Auch schon im vergangenen Jahr verlief der Auftakt für die Gastronomie- und Hotelbranche schleppend. Erst ab April zog die Entwicklung an. Dank des verlängerten Christkindelmarktes im Dezember konnte am Freitag die Europastadt Görlitz/Zgorzelec sogar das beste Tourismusjahr aller Zeiten für die Stadt vermelden: Mit 258 000 Übernachtungen und 118 000 Ankünfte wurde das bisherige Rekordjahr 2013 deutlich übertroffen. Damals sorgten vor allem Filmdrehs für ausgebuchte Hotels, dieses Mal brauchte es das für den Rekord nicht.
Natürlich hoffen nun alle, dass der März schnell vorbeigeht und nach Ostern das Geschäft brummt. Robert Meinecke liegt dann mit seiner Bar mitten im Touristenstrom. Doch wird er die Zeit bis dahin noch für eine kleine Umgestaltung nutzen. Bar und Bistro „N 13“ heißt anschließend sein Lokal. Stammgäste, so denkt er, werden keine großen Veränderungen feststellen. Aber er möchte natürlich neue Besucher in den Salon und in den Keller locken, wo weitere 35 Plätze auf Gäste warten.
(C) SZ GR Sebastian Beutler
Von Spiel zu Spiel spürte Robert Meinecke, wie die Euphorie für die deutsche Handballnationalmannschaft stieg. Deren Siegesserie bei der Europameisterschaft in der Breslauer Jahrhunderthalle ließ auch Görlitzer nicht ganz kalt. Und so lud Meinecke über die Facebook-Seite seines Lokals „Nachbar“ am Tag des Halbfinals seine Stammgäste zur Übertragung in den Salon im ersten Stock ein. Dort haben 25 Gäste Platz. Am Abend waren es dann zehn. „Das war okay“, sagt der 30-Jährige jetzt im Rückblick. „Die, die da waren, hatten... mehr lesen
N 13
N 13€-€€€Bistro, Bar, Gaststätte03581417037Untermarkt 13, 02826 Görlitz
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"Gastronomen trotzen der Flaute" JenomeVon Spiel zu Spiel spürte Robert Meinecke, wie die Euphorie für die deutsche Handballnationalmannschaft stieg. Deren Siegesserie bei der Europameisterschaft in der Breslauer Jahrhunderthalle ließ auch Görlitzer nicht ganz kalt. Und so lud Meinecke über die Facebook-Seite seines Lokals „Nachbar“ am Tag des Halbfinals seine Stammgäste zur Übertragung in den Salon im ersten Stock ein. Dort haben 25 Gäste Platz. Am Abend waren es dann zehn. „Das war okay“, sagt der 30-Jährige jetzt im Rückblick. „Die, die da waren, hatten
Geschrieben am 12.02.2016 2016-02-12| Aktualisiert am
12.02.2016
Fast fünf Jahre führte Tilo Hamann das Lokal. Doch nun ist er insolvent und sieht dafür mehrere Gründe.
Tilo Hamann steht vor dem Erbgericht in Eulowitz. Er musste das Lokal und auch die Pension zum 1. Februar schließen. Denn trotz aller Bemühungen schlitterte er in die Insolvenz
Eine Tafel vor dem Erbgericht Eulowitz weist darauf hin, dass das Lokal geschlossen ist. Dem Wirt Tilo Hamann bleibt jetzt nur noch, seine Möbel aus der kleinen Einliegerwohnung auszuräumen, die er nutzte, wenn es wieder einmal einen sehr späten Feierabend gab. Das Inventar der Gaststätte darf er nicht ausräumen, obwohl es ihm gehört. Denn er musste Privatinsolvenz anmelden und das Mobiliar fällt unter die Insolvenzmasse. Das ist ein herber Schlag für den Gastronomen. Am 15. August 2011 hatte er das Restaurant an der Bundesstraße 96 übernommen. „Ich setzte auf die regionale, saisonale Küche“, sagt er. Seine Lieferanten seien aus dem engsten Umkreis gekommen. Damit habe er auch die regionalen Wirtschaftskreisläufe gestärkt. So habe er beispielsweise viele Produkte vom Bauernhof Domanja aus Wittichenau bezogen.
Obwohl er mit dem Alltagsgeschäft im Restaurant und der Pension durchaus zufrieden sein konnte, habe es unterm Strich nicht funktioniert. Nicht nur das Restaurant sei gut gelaufen, sondern auch die kleine Pension im Obergeschoss des Erbgerichtes sei mit einer durchschnittlichen Auslastung von 70 Prozent gut genutzt worden. „An den Wochenenden war fast immer ausgebucht und in der Woche nutzten Firmenvertreter und Monteure die Zimmer“, sagt Tilo Hamann.
Catering von anderden Firmen bestellt
Der Wirt sieht den Grund für sein Scheitern vor allem in der für ihn äußerst unbefriedigenden Situation mit dem angrenzenden Saal. Der gehört, wie das gesamte Objekt, der Gemeinde Großpostwitz. Vor allem in der wärmeren Jahreszeit werde der Saal äußerst rege genutzt, fast an jedem Wochenende sei da was los gewesen. Doch das Problem dabei: Viele der Saal-Nutzer bestellten das Catering nicht bei ihm, sondern ließen es sich von anderswo kommen. Oftmals sei dann aber die Qualität des Essens nicht zufriedenstellend gewesen. Da aber nicht alle Gäste mitbekommen hatten, dass das Catering von außerhalb kam, sei eine schlechte Bewertung der Speisen dann auf ihn zurückgefallen, nach dem Motto: „Im Erbgericht schmeckt es nicht, da brauchst du gar nicht erst hinzugehen!“ Das sei teilweise regelrecht rufschädigend für ihn gewesen.
Trotz des bitteren Endes sieht der mit zahlreichen Auszeichnungen dekorierte Gastronom das Ganze nicht als einen Fehlschlag an. Letztlich habe ihm die Übernahme der „Grünen Tanne“ in Putzkau das Genick gebrochen. „Dieses Restaurant hatte ich gepachtet im Hinblick darauf, mich aus dem Erbgericht Eulowitz wegen der unbefriedigenden Situation mit dem Saal zurückzuziehen“, sagt Tilo Hamann. Die „Grüne Tanne“ hatte er im November 2014 übernommen. Doch dort sei es extrem schwer angelaufen, weil kurz zuvor der Koch weggegangen war. Dies führte dazu, dass die Gäste wegblieben. Das Weihnachtsgeschäft lief daher schlecht und die nachfolgenden Monate Januar und Februar sind in der Gastronomie ohnehin eine Saure-Gurken-Zeit. „Die daraus entstandenen Verluste konnten wir letztlich nicht mehr ausgleichen“, bedauert Tilo Hamann.
Beschäftigte wieder vermittelt
Im Januar 2016 habe er aber noch weitergemacht, um in Zusammenarbeit mit dem Insolvenzverwalter eine Lösung für die jeweils fünf Beschäftigten in Eulowitz und Putzkau zu finden. „Die meisten von ihnen sind nun mittlerweile bereits wieder in Arbeit“, sagt er.
Tilo Hamann selbst sieht das Scheitern auch als Chance. „Man muss immer nach vorn schauen und positiv denken“, sagt er. Obwohl der Koch, der seit 2013 Mitglied von Euro-Toques Deutschland, der europäischen Union der Köche ist, durchaus Angebote, zum Beispiel aus Dresden erhalten hatte, möchte er auf jeden Fall in der Oberlausitz bleiben. Eines steht für ihn bereits fest: „Zum Valentinstag werde ich im Bierbrauhaus in Obergurig kochen“, sagt er.
Der Großpostwitzer Bürgermeister Frank Lehmann bestätigt, dass der langfristige Mietvertrag von Tilo Hamann durch den Insolvenzverwalter zum 31. Mai gekündigt wurde. Gemeinsam mit dem Insolvenzverwalter werde er nun nach Lösungen für den Weiterbetrieb der Gaststätte suchen. Der Großpostwitzer Gemeindesaal stünde in jedem Fall weiterhin in gewohnter Weise für Feierlichkeiten aller Art zur Verfügung.
(C) SZ BZ Carmen Schumann
Fast fünf Jahre führte Tilo Hamann das Lokal. Doch nun ist er insolvent und sieht dafür mehrere Gründe.
Tilo Hamann steht vor dem Erbgericht in Eulowitz. Er musste das Lokal und auch die Pension zum 1. Februar schließen. Denn trotz aller Bemühungen schlitterte er in die Insolvenz
Eine Tafel vor dem Erbgericht Eulowitz weist darauf hin, dass das Lokal geschlossen ist. Dem Wirt Tilo Hamann bleibt jetzt nur noch, seine Möbel aus der kleinen Einliegerwohnung auszuräumen, die er nutzte, wenn es wieder... mehr lesen
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"Wirt muss Erbgericht schließen" JenomeFast fünf Jahre führte Tilo Hamann das Lokal. Doch nun ist er insolvent und sieht dafür mehrere Gründe.
Tilo Hamann steht vor dem Erbgericht in Eulowitz. Er musste das Lokal und auch die Pension zum 1. Februar schließen. Denn trotz aller Bemühungen schlitterte er in die Insolvenz
Eine Tafel vor dem Erbgericht Eulowitz weist darauf hin, dass das Lokal geschlossen ist. Dem Wirt Tilo Hamann bleibt jetzt nur noch, seine Möbel aus der kleinen Einliegerwohnung auszuräumen, die er nutzte, wenn es wieder
Die Buschschänke in Lomnitz gibt es seit 1521. Jetzt schließt das Haus vermutlich für immer.
In Lomnitz geht eine Epoche zu Ende. Die Buschschänke am Rande der Laußnitzer Heide ist zu. Kaum vorstellbar, dass in der gemütlichen Gaststube nie mehr Bier ausgeschenkt wird, nie mehr eine fröhliche Stammtischrunde im Biergarten zusammensitzt. „Uns ist der Schritt nicht leichtgefallen“, sagt Ralf Herrich, Inhaber des traditionsreichen Lokals. Schließlich haben seine Frau Traudel Herrich und er hier 25 Jahre gearbeitet.
Der Ottendorfer erinnert sich noch genau an die Anfänge. „1990 hat uns die Gemeinde Lomnitz das Haus verkauft. Auf mehreren Gemeinderatssitzungen bin ich gewesen und habe meine Pläne vorgestellt.“ Als der Vertrag unterschrieben war, packten er und viele Helfer mit an. Sie brachten das Fachwerk in Ordnung, abschließend gab es einen neuen Anstrich. „Der letzte Gastwirt vor mir hatte das Haus 1970 geschlossen, dann wurde es als Wohngebäude genutzt und war ziemlich heruntergekommen“, sagt Ralf Herrich. Darüber hinaus musste wieder alles eingebaut werden, was eine Gaststätte so braucht: Küche und Tresen beispielsweise. In der gemütlichen Gaststube wurde jedoch vieles so gelassen wie einst. „Die Balken sind vermutlich noch original. Sie sind mit der Zeit so hart geworden, dass sich kein Holzwurm da mehr reinfrisst.“ Auch die Türen sind noch weitestgehend die alten. Lediglich die Eingangstür habe er etwas erhöht. „Die bisherigen 1,75 Meter waren doch etwas niedrig.“
In der Buschschänke gab es Hofbräu
Im September 1991 wurde es schließlich wiedereröffnet und war von Anfang an ein Besuchermagnet. Zu einem Teil hat das an der für das Rödertal außergewöhnlichen Biersorte gelegen. „Viele Gäste kamen, um bei uns Hofbräu zu trinken.“ Der Grund für diese Getränkewahl des Gastwirtes liegt in einem Ungarn-Besuch. „Dort lernten wir eine Frau aus München kennen. Wie sich herausstellte, war sie Sekretärin in der Hofbräu-Brauerei“, erzählt Ralf Herrich. Als dann die Buschschänke fast fertig saniert war, bekam er einen Anruf: Der Chef des berühmten Brauhauses würde gerne Dresden kennenlernen, ob es in Lomnitz nicht ein freies Zimmer gäbe. „Er mietete sich dann für fünf Tage hier ein. Irgendwann kamen wir auf das Geschäft zu sprechen. Schließlich bot er mir an, das bayerische Bier zu verkaufen.“ Das Besondere dabei: Die Buschschänke bezog den Gerstensaft zum sogenannten Rampenabgabepreis, also ohne Zwischenhändleraufschlag. Der Lomnitzer Gastwirt wurde außerdem mit mehreren Stammgästen der Buschschänke jedes Jahr zum Oktoberfest nach München eingeladen. „Fünf Maß Hofbräu gab es da für jeden.“
Die größte Investition kam dann knapp zehn Jahre später. 2000 lies Ralf Herrich einen Saal anbauen. Die großzügigen Räume auf der Rückseite des Fachwerkhauses. „Wir hatten dann bei uns fast jedes Wochenende Familienfeiern. Dafür gab es hier genügend Platz.“ An den Wochenenden kamen vor allem Ausflügler aus den umliegenden Orten, bis aus Dresden. Beliebt war die Gaststätte bei Spaziergängern und Wanderern. Viele fuhren bis Ottendorf mit dem Zug und wanderten dann bis zur Buschschänke. „Gleich hinter dem Haus fängt die Heide an. Stundenlang kann man hier wandern.“ Auch Reiter steuerten das Haus gerne an. Durch die Heide führen viele Reitwege und vor der Gaststätte steht noch heute ein Balken, an denen die Pferde angebunden werden können.
Die Buschschänke hat eine fast 500-jährige Geschichte vorzuweisen. Sie wurde 1521 erstmals erwähnt. Laut der Lomnitzer Chronik wurde sie meist von heimkehrenden Arbeitern, Holzmachern und Waldwärtern besucht. Mitunter wurde getanzt in Hemdsärmeln und nach den Klängen der Ziehharmonika.
Es gibt Interessenten
Als bekannt wurde, dass Ralf Herrich verkaufen will, gab es gleich mehrere Interessenten. „Die einen wollten hier eine Physiotherapie einrichten, die anderen einen Pferdehof. Jetzt sind die Verhandlungen mit einem Handwerker weit gediehen. Er behält sich die Option vor, die Gaststätte wieder zu öffnen. Festlegen will er sich in dem Punkt allerdings nicht.“ Vorhanden ist alles: Der vollständig eingerichtete Gastraum, die Küche, Gläser, Besteck, Teller. Alles ist vorhanden. „Es muss nur jemand aufschließen und schon kann es losgehen.“ Kaum zu glauben, dass das nicht mehr geschehen soll.
(C) SZ Radeberg; Thomas Drendel
Die Buschschänke in Lomnitz gibt es seit 1521. Jetzt schließt das Haus vermutlich für immer.
In Lomnitz geht eine Epoche zu Ende. Die Buschschänke am Rande der Laußnitzer Heide ist zu. Kaum vorstellbar, dass in der gemütlichen Gaststube nie mehr Bier ausgeschenkt wird, nie mehr eine fröhliche Stammtischrunde im Biergarten zusammensitzt. „Uns ist der Schritt nicht leichtgefallen“, sagt Ralf Herrich, Inhaber des traditionsreichen Lokals. Schließlich haben seine Frau Traudel Herrich und er hier 25 Jahre gearbeitet.
Der Ottendorfer erinnert sich noch... mehr lesen
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"Das Ende einer Ära" JenomeDie Buschschänke in Lomnitz gibt es seit 1521. Jetzt schließt das Haus vermutlich für immer.
In Lomnitz geht eine Epoche zu Ende. Die Buschschänke am Rande der Laußnitzer Heide ist zu. Kaum vorstellbar, dass in der gemütlichen Gaststube nie mehr Bier ausgeschenkt wird, nie mehr eine fröhliche Stammtischrunde im Biergarten zusammensitzt. „Uns ist der Schritt nicht leichtgefallen“, sagt Ralf Herrich, Inhaber des traditionsreichen Lokals. Schließlich haben seine Frau Traudel Herrich und er hier 25 Jahre gearbeitet.
Der Ottendorfer erinnert sich noch
Seit der Eröffnung der Markthalle gab es ein ständiges Ein- und Ausziehen der Mieter. Jetzt will eine Pastakette ihr Glück versuchen.
Es tut sich was im Café Prag. Ende März sollen sich, wie angekündigt, die Pforten für das italienische Restaurant der Kette Aposto öffnen. Die Tochterfirma der Enchilada-Group steht für italienische Küche kombiniert mit einem „großen Bar- und Kommunikationsbereich“, teilt das Unternehmen mit. Im Mittelpunkt des Lokals sollen eine offene Showküche sowie die eigene Pastamanufaktur stehen. Das Aposto bietet auf den etwa 700 Quadratmetern rund 280 Sitzplätze im Innenbereich, außerdem wird es noch, wenn das Wetter mitspielt, 300 Plätze draußen geben.
„Wir leben die italienische Art, wir wollen unsere Gäste mit auf eine kulinarische Entdeckungsreise durch Italien nehmen. Es wird Wein aus der Toskana sowie Cocktails und hausgemachte Eistees und Limonaden geben“, so Michael Peller, der Geschäftsführer des neuen Aposto Dresden. In dem Restaurant sollen 40 Mitarbeiter in Voll- und Teilzeit arbeiten, in allen Bereichen suche man aber noch Unterstützung, so Peller. Die Dresdner Filiale ist der elfte Ableger der 2007 gegründeten Aposto-Kette in Deutschland und will durchgängig von mittags bis abends warme Küche anbieten. Auf der Speisekarte sollen neben Pizzen, Pasta und Salaten auch Fischgerichte sowie Steaks stehen. Es werden wechselnde Mittagsgerichte kredenzt, die während der Woche ab 5,90 Euro angeboten werden. Außerdem plant das Restaurant saisonal angepasste Spezialitäten-Wochen. Hinter dem Gastronomiekonzept steht die Enchilada Gruppe, die außerdem mit den Lokalen Enchilada, Burgerheart, Besitos, dean&david, Pommes Freunde, The Big Easy und Lehner’s Wirtshaus deutschlandweit tätig ist. Die Firma geht auf ein vor rund 25 Jahren in München gegründetes mexikanisches Restaurant mit dem Namen „Enchilada“ zurück. 1996 gründete sich die Enchilada Franchise GmbH.
Im September vergangenen Jahres hatte der Betreiber des Café Prag, die Patroffice Markthalle Betriebs GmbH, den bisherigen Mietern gekündigt. Seit der Eröffnung Ende 2013 gab es Probleme an der Seestraße. Die Verkaufsstände im Obergeschoss zogen gerade zur Mittagszeit einige Kundschaft an, ins Erdgeschoss verliefen sich jedoch nur wenige Hungrige. Mieter wechselten, ein Verkaufsstand stand über Monate leer. Die letzten fünf Mieter zogen Mitte September aus, um Platz für das Aposto-Restaurant zu machen.
(C) SZ DD Julia Vollmer
Seit der Eröffnung der Markthalle gab es ein ständiges Ein- und Ausziehen der Mieter. Jetzt will eine Pastakette ihr Glück versuchen.
Es tut sich was im Café Prag. Ende März sollen sich, wie angekündigt, die Pforten für das italienische Restaurant der Kette Aposto öffnen. Die Tochterfirma der Enchilada-Group steht für italienische Küche kombiniert mit einem „großen Bar- und Kommunikationsbereich“, teilt das Unternehmen mit. Im Mittelpunkt des Lokals sollen eine offene Showküche sowie die eigene Pastamanufaktur stehen. Das Aposto bietet auf den... mehr lesen
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"Dolce Vita im Café Prag" JenomeSeit der Eröffnung der Markthalle gab es ein ständiges Ein- und Ausziehen der Mieter. Jetzt will eine Pastakette ihr Glück versuchen.
Es tut sich was im Café Prag. Ende März sollen sich, wie angekündigt, die Pforten für das italienische Restaurant der Kette Aposto öffnen. Die Tochterfirma der Enchilada-Group steht für italienische Küche kombiniert mit einem „großen Bar- und Kommunikationsbereich“, teilt das Unternehmen mit. Im Mittelpunkt des Lokals sollen eine offene Showküche sowie die eigene Pastamanufaktur stehen. Das Aposto bietet auf den
Die Weicheltmühle im Gimmlitztal ohne die Bretschneiders? Das ist für viele kaum denkbar. Seit knapp drei Jahrzehnten ist das freundliche Ehepaar unermüdlich für Wanderer, Spaziergänger und die Gäste der Ferienpension da. Sechs Gästebücher voll mit lobenden Einträgen, Fotos und selbstgemalten Bildern künden davon. Das siebente Buch hat nur noch sechs freie Seiten. Möglich, dass auch sie noch in den kommenden beiden Wochen gefüllt werden. Doch dann endet eine Ära im Gimmlitztal. Am 29. Februar drehen Bretschneiders den Schlüssel ein letztes Mal um.
Leicht fällt dieser Schritt beiden nicht. Jürgen Bretschneider macht da auch keinen Hehl draus. Die Mühle ist nicht nur Arbeitsplatz, sondern auch Zuhause. Der Blick früh aus dem Fenster ins Tal auf die große Wiese, auf der sogar mal Mufflons grasten, das stete Rauschen des Wasserrades, die netten Gespräche mit den Gästen – das alles wird ihm fehlen. „Aber es muss ja sein und wir sind froh, dass wir jemanden gefunden haben, der die Mühle weitermachen will“, sagt er. Und das ist die gute Nachricht. Es gibt neue Besitzer, das Ehepaar Werner aus dem Meißner Raum, das die Mühle weiter für Gäste öffnen will.
Darüber freuen sich Bretschneiders sehr. Die Wirtsleute sind beide 62. Vor zwei Jahren haben sie begonnen, nach Nachfolgern für sich zu suchen. Doch das erwies sich als schwierig, einmal sprangen Interessenten vier Stunden vor dem Notar-Termin ab. Der Zufall brachte ihnen schließlich den Ofenbauer Mathias Werner und seine Frau Stefanie, die eine Töpferei betreibt, ins Haus.
Zusammen mit ihren beiden Töchtern, vier und sechs Jahre alt, freuen sie sich schon sehr auf ihr neues Zuhause. „In der letzten Aprilwoche wollen wir starten“, sagt Stefanie Werner. Mit hübsch gestalteten Karten werben sie bereits für Mühlencafé und Wanderherberge. Auch eine Internetpräsenz gibt es schon. Nach einer kurzen Pause im März und April werden Wanderer und Übernachtungsgäste wieder vor offener Tür stehen. Über diesen glücklichen Ausgang ihrer Suche sind Brettschneiders froh. Sie sind auch gern bereit, Familie Werner zu helfen, wo immer sie können. Weit haben sie es nicht, wenn ihre Hilfe gebraucht wird, denn in ihrem Zuhause in Hermsdorf sind sie quasi die nächsten Nachbarn der Mühle. „Es ist schön, die Familie Bretschneider an unserer Seite zu wissen“, sagt Frau Werner.
Schließlich kennen die Noch-Wirtsleute die Mühle in und auswendig. Ihr Start vor 26 Jahren war aber ein ungleich schwerer, als ihn Werners heute haben. Die Mühle, damals noch Eigentum der Gemeinde Reichenau, bot einen traurigen Anblick. Bei einigen Sanierungsarbeiten half die Gemeinde mit Fördermitteln. Viel mussten der Bautischler und Köchin aber auch selber stemmen. Sie brachten die Fassade in Ordnung, ließen in einigen der Gästezimmer Dusche und WC einbauen und steckten viel Geld in die Erneuerung von Kamm- und Wasserrad. Aus Gästen wurden bald Stammgäste, manche kommen schon seit 26 Jahren immer wieder. „Wir sind unseren treuen Gästen sehr dankbar“, sagt Ingrid Bretschneider, die aber auch des Lobens voll ist über die Mitarbeiter auf Zeit, die immer eingesprungen sind, wenn in der Mühle Hilfe gebraucht wurde.
Viel haben Bretschneiders in den 26 Jahren im Gimmlitztal erlebt. Schönes, wie die Fernsehdrehs, bei denen die Weicheltmühle stimmungsvolle Kulisse war, oder auch den 200. Mühlengeburtstag mit ganz vielen Gästen. Jürgen Bretschneider erinnert sich aber auch an den Ärger, denn es gab, weil die Autos von Gästen von einer Schneelawine begraben wurden. Trotz mehrfacher Warnung hatten sie die Fahrzeuge am Scheunendach stehengelassen.
Was sie nun tun werden? Am Grundstück in Hermsdorf gibt es immer Arbeit, sagt Ingrid Bretschneider. Außerdem sei jetzt auch mal eine längere Reise drin, für die vorher weder die Zeit noch die Muße war. Und sie will sich endlich mal mit Computer und Internet beschäftigen. Das ging im Gimmlitztal nicht, weil hier schlicht kein Netz anlag.
(C) SZ DW Regine Schlesinger
Die Weicheltmühle im Gimmlitztal ohne die Bretschneiders? Das ist für viele kaum denkbar. Seit knapp drei Jahrzehnten ist das freundliche Ehepaar unermüdlich für Wanderer, Spaziergänger und die Gäste der Ferienpension da. Sechs Gästebücher voll mit lobenden Einträgen, Fotos und selbstgemalten Bildern künden davon. Das siebente Buch hat nur noch sechs freie Seiten. Möglich, dass auch sie noch in den kommenden beiden Wochen gefüllt werden. Doch dann endet eine Ära im Gimmlitztal. Am 29. Februar drehen Bretschneiders den Schlüssel ein letztes... mehr lesen
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"Seit 26 Jahren betreiben Bretschneiders die Gaststätte und Pension im Gimmlitztal. Nun ist Schluss – vorerst." JenomeDie Weicheltmühle im Gimmlitztal ohne die Bretschneiders? Das ist für viele kaum denkbar. Seit knapp drei Jahrzehnten ist das freundliche Ehepaar unermüdlich für Wanderer, Spaziergänger und die Gäste der Ferienpension da. Sechs Gästebücher voll mit lobenden Einträgen, Fotos und selbstgemalten Bildern künden davon. Das siebente Buch hat nur noch sechs freie Seiten. Möglich, dass auch sie noch in den kommenden beiden Wochen gefüllt werden. Doch dann endet eine Ära im Gimmlitztal. Am 29. Februar drehen Bretschneiders den Schlüssel ein letztes
Der Besitzer des Gasthauses will seine Ostereier- und Krippen-Sammlung zeigen. Das ist nicht so einfach.
Der Kretscham in Schönbach wartet nun schon seit einigen Jahren auf seine neue Bestimmung. Hans-Jürgen Lübke besitzt ihn seit 2012. Mit seinem Kauf rettete er den Kretscham auch vor seiner Schließung. Schon damals wusste er, aus welchem Grund er das Haus gekauft hat: Er will ein Museum in den Räumen eröffnen, das neben der Gaststätte Besucher nach Schönbach locken soll. Seitdem ist nicht viel passiert – oder besser gesagt, es konnte nicht viel passieren. Denn der Brandschutz stand dem Vorhaben noch im Weg. Nun dürfte dem Wahl-Löbauer aber ein Stein vom Herzen gefallen sein: Es kann endlich losgehen. Vor drei Jahren ist Hans-Jürgen Lübke nach Löbau gezogen. Der Kretscham in Schönbach war der Grund, warum er aus Augsburg in die Oberlausitz zog. Dafür hatten er und seine Frau sogar das Eigenheim in Bayern aufgegeben. Gekauft hatte Lübke den Kretscham bereits im Jahr zuvor, um sich seinen großen Wunsch zu ermöglichen: Ein Ostereier- und Krippenmuseum eröffnen. Tausende Exponate hat er in den Jahren zuvor gesammelt. Die Gaststätte im Kretscham und die Gästezimmer wollte er erhalten, also fiel seine Wahl auf den Saal über der Gaststube, wo er sein Sammelsurium für Besucher ausstellen wollte. Doch leichter gesagt, als getan – der Brandschutz machte Lübke im ersten Anlauf einen Strich durch die Rechnung. „150 000 Euro hätte ich allein für die Brandschutzmaßnahmen ausgeben müssen“, sagt Hans-Jürgen Lübke. Das Museum hätte er sonst nicht öffnen dürfen, wie es die Baugenehmigung vorsah.
Baugenehmigung liegt vor
Der Preis war ihm allerdings zu hoch. „Als ich den Kretscham gekauft habe, dachte ich, ich könnte meine Sammlung hier aufstellen und fertig“, sagt Hans-Jürgen Lübke, den die hohen Folgekosten überrascht haben. Die Anforderungen beim Brandschutz seien erst in den vergangenen Jahren so hoch geworden. Eine neue Lösung musste also her. Die Wahl fiel auf den großen Saal nebenan. Weil der im Klinkerbau am Kretscham mit Brandschutztüren leichter von der Gaststube abzutrennen ist, muss Lübke auch nicht so viel Geld investieren wie bei seiner ersten Lösung. Billig wird es aber trotzdem nicht. Auch hier schätzt der Besitzer die Kosten auf ungefähr 100 000Euro. Um seinen Traum zu verwirklichen, will er das Geld dafür aber nun investieren. Die Baugenehmigung hat er mittlerweile bekommen. Deswegen soll es auch sobald wie möglich losgehen. „Ich hoffe, das Museum spätestens zu Weihnachten zu eröffnen“, sagt Lübke. Bis dahin steht noch viel Arbeit vor ihm. Neben den Brandschutztüren sind unter anderem auch die Fenster nach den Vorgaben vom Denkmalsschutz zu erneuern. Drei Monate, schätzt der Kretscham-Besitzer, werden die Umbauarbeiten dauern. Das Gesicht des Kretschams will er dabei nicht ändern. Es solle alles so erhalten bleiben, wie es ist. Auch die Bühne im großen Saal werde nicht verändert. Anschließend wird der Augsburger das Museum mit allen Exponaten aufbauen. „Auch das wird einige Monate in Anspruch nehmen“, sagt er. Da er sich eigenhändig darum kümmert, gehe das nicht so schnell wie beispielsweise bei einem Verein. Wenn er fertig ist, wird Schönbach auch um eine Attraktion reicher sein: Ostereier und Krippen aus der ganzen Welt werden ausgestellt. Ungefähr 3 600 Ostereier und 1 000 Krippen haben er und seine Frau eigenständig zusammengetragen.
(C) SZ BZ Patrick Richter
Der Besitzer des Gasthauses will seine Ostereier- und Krippen-Sammlung zeigen. Das ist nicht so einfach.
Der Kretscham in Schönbach wartet nun schon seit einigen Jahren auf seine neue Bestimmung. Hans-Jürgen Lübke besitzt ihn seit 2012. Mit seinem Kauf rettete er den Kretscham auch vor seiner Schließung. Schon damals wusste er, aus welchem Grund er das Haus gekauft hat: Er will ein Museum in den Räumen eröffnen, das neben der Gaststätte Besucher nach Schönbach locken soll. Seitdem ist nicht viel passiert –... mehr lesen
Kretscham Schönbach
Kretscham Schönbach€-€€€Gasthaus, Hotel0358723650Löbauer Straße 1, 02708 Schönbach
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"Kretscham bekommt ein Museum" JenomeDer Besitzer des Gasthauses will seine Ostereier- und Krippen-Sammlung zeigen. Das ist nicht so einfach.
Der Kretscham in Schönbach wartet nun schon seit einigen Jahren auf seine neue Bestimmung. Hans-Jürgen Lübke besitzt ihn seit 2012. Mit seinem Kauf rettete er den Kretscham auch vor seiner Schließung. Schon damals wusste er, aus welchem Grund er das Haus gekauft hat: Er will ein Museum in den Räumen eröffnen, das neben der Gaststätte Besucher nach Schönbach locken soll. Seitdem ist nicht viel passiert –
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Der bisherige Betreiber, der im Jahr 2013 das bis dahin unter dem Namen „Café Schneider’s“ laufende Lokal übernommen hatte, musste im Oktober 2015 Insolvenz anmelden. Der Insolvenzverwalter zeigte sich schon damals zuversichtlich, das Lokal erhalten zu können. „Es gibt gute Strukturierungsansätze, die Karte macht auch einen sehr guten Eindruck“, so Bußhardt damals.