Als begeisterter Hobbykoch habe ich einen gewissen Anspruch ans Kochen und geniessen.
Daher erwarte ich auch, dass ein "Profi" entsprechend seiner Restaurant-Klasse einen Anspruch an sich und sein Team in Küche und Service stellt. Das gilt von der Imbissbude bis zum Sterne-Restaurant - natürlich mit deutlichem Anstieg. Haute cuisine kann auch zu fairem Preis angeboten werden, Hochpreis allein gibt noch keine Haute Cuisine, Schnickschnack im Service auch noch kein Sternelokal. Ih halte nichts davon Steckrübensuppe mit Hochpreis zu zelebrieren, auch wenn ein handwerklich gut gemachtes und entsprechend preislich angebotenes Produkt durchaus seine Qualität haben kann.
Der Service - egal ob geschult oder in der Praxis erlernt muss ein zur Küche passendes Niveau haben und immer die Rolle des zu umsorgenden Gasts respektieren, so wie ich den Service auch nicht als Dienstboten, sondern als professionellen Dienstleister respektiere
- eine Begegnung auf Augenhöhe im Restaurantbetrieb.
Als begeisterter Hobbykoch habe ich einen gewissen Anspruch ans Kochen und geniessen.
Daher erwarte ich auch, dass ein "Profi" entsprechend seiner Restaurant-Klasse einen Anspruch an sich und sein Team in Küche und Service stellt. Das gilt von der Imbissbude bis zum Sterne-Restaurant - natürlich mit deutlichem Anstieg. Haute cuisine kann... mehr lesen
Bewertungs-Statistik
Insgesamt 89 Bewertungen 149082x gelesen 2121x "Hilfreich" 2065x "Gut geschrieben"
Geschrieben am 01.10.2016 2016-10-01| Aktualisiert am
01.10.2016
Besucht am 25.09.2016Besuchszeit: Mittagessen 4 Personen
Rechnungsbetrag: 190 EUR
Mein Schwager hat seine kleine Schwester zwecks deren Geburtstag zum Essen eingeladen. Als entfernter Verwandter (räumlich) fragt er um Rat, die Meine schickt ihm diverse Internet-Links zur Auswahl – von der Besenwirtschaft bis zu Sternen. Unter anderem ist auch das Weingut / Weinstube Heitlinger mit auf der Liste, für die sich mein Schwager e-mailig entscheidet.
Mit fällt dann die Aufgabe zu, bei Heitlingers Weinstube für vier Personen zu reservieren – ein Tag zuvor sollte eigentlich gut gehen. Heitlinger hat eine nette Homepage, von der aus man auch reservieren kann. Dieses nutzend erhalte ich am Samstag früh fast zeitgleich mit dem Absenden die automatisierte Nachricht, man habe die Anfrage erhalten, es sei das keine Reservierungs-Bestätigung, so bald als möglich bekäme ich diese Nachricht aber, ob, oder ob nicht. An sich eine gute Lösung, da zu der Zeit vermutlich die Köche bereits im Lokal werkeln, der Service und Verwaltung jedoch nicht. Denn das Restaurant macht am Wochenende um 12:00 auf, Wochentags ab 17:30. Allerdings – an diesem Samstag habe ich kurz vor Fünf immer noch keine Nachricht bekommen – also frage ich telefonisch nach. Da scheint Verwirrung zu bestehen, man verbindet mich, ja meine Anfrage sei eingetroffen, man frage nach, ob- und verbindet mich zur nächsten Dame, ja, meine Frage habe man erhalten, ja, das Bestätigungs-Mail, dass die Reservierung klappt, hätte eine junge Damen bereits versenden sollen – Moment man wird mich nun mit derjenigen verbinden. …??? Es tütet das postalische Telefonzeichen der Anlage, geht nach einigem Läuten keiner ran. Logisch, ich weiß, was mich interessierte – die Reservierung klappt. Allerdings einen Stift egal welchen Lehrjahrs vor dem Gast so ablaufen zu lassen….
Uns stört es nicht – es klappt – auch zeitlich mit der Anreise meines Schwagers an diesem herrlichen Sonnen-Sonntag – wir kommen mit den Einladenden pünktlichst zu 13:00 vor dem netten Gebäudeensemble mitten in den Weinbergen an. Die langestreckten leichten Treppenabsätze vom Parkplatz zum Eingang ist an sich eine nette Einstimmung auf ein wunderschönes Mittagessen mit guten Weinen. Innen im Restaurant ist alles leer, die Gäste hört man heute von der Terrasse her. „Wir haben reserviert“ – „Moment“- eine junge Dame verweist an eine andere, die zu uns kommt und meine Frage, ob wir draußen sitzen können, wird freundlich bejaht. Sie geht voraus und bietet uns einen netten sonnenbeschirmten Vierertisch an – perfekter Platz.
Gerade fünf Minuten später bringt uns eine junge Damen die in Korkumschlag sehr angenehm gestalteten Speisekarten und rollt eine große Tafel mit den Angeboten des Tages an den Tisch: Kingfisch mit Gurkensalat, Fischvariationsteller, Der ganze Steinbutt - ein schön lesbares Angebot. Bevor wir uns in die Karten vertiefen, fragt die junge Dame noch, ob wir einen Aperitif wünschen und zählt dann auf Frage Einige auf. Meine Frau entscheidet sich als Hauptperson für ein Gläschen Sekt, Schwager und Frau möchten einen Riesling, ich ein Wasser Medium. Das Glas Sekt kommt, ein kühler Riesling wird direkt aus der Flasche bis zur 0,1l Marke auf den schönen Weingläsern eingefüllt, auch mich fragt man, ob – einen Probierschluck genehmige ich mir, der mir dann auch eingeschenkt wird – keine weitere Ansage – Abgang des Service samt Flasche.
Wir vertiefen uns in die stylishen Speisekarten – wirklich gut gemacht – wertig, nicht übertrieben, passend zum „Aussenrum“. Die Preise sind deutlich sportlich zu sehen – gut, eben Heitlinger-Level, das weiß man vorab. Wer für geschmälzte Maultaschen 13 Euro aufruft, muss was bieten – aber in Maultaschen ist nun mal sicher kein Handmassiertes zu erwarten. Meine Frau entscheidet sich für das Tomahawk vom Schwäbisch-Hällischem Landschwein (lt. Karte) 19,50 € (früher hieß das Kotelett – sage ich zu ihr), mein Schwager wählt „Der Steinbutt im Ganzen“, 30,00€, die Schwägerin entscheidet sich für die Fischvariation zu 28,50€, ich frage was Kingfish ist, das könne sie mir außer Königsfisch leider nicht sagen, sie könne ich aber erkundigen, Dennoch entscheide mich dafür – 17,50€ - meine Frau ordert noch einen gemischten Salat 8,90€ vorab, nachdem das Schwein von mediterranem Gemüse und Rosmarinkartoffeln begleitet wird. Die Servicekraft fragt nun auch die Frau meines Schwagers, ob sie eine Vorspeise wünscht worauf der Salat für alle bestellt wird. Weil wir uns kurz zuvor über den Wein unterhalten haben, möchte ich von der Bedienung noch wissen, was für ein Riesling das war – „ ein Heitlinger“ – „davon ging ich hier aus, aber welches Jahr und ob verschnitten“ – denn Heitlinger hat sich mit seinen Weinen vor Jahren einen internationalen Namen gemacht, da er einer der ersten Winzer war, die sich trauten, den Unbillen des Kraichgau-Wetters trotzend, seine Weine geschickt zu wertigen hochqualitativen Cuvees zu verschneiden. Die Weine hatten dann fantasievolle Bezeichnungen. „vielleicht 2015“ sagt die junge Servicekraft, „ich kann ja mal schauen“. Das war’s, keine Nachfragen weiterer Art zum Wein auch seitens Service. Abgang Service.
In der kommenden halben Stunde kommen und gehen Gäste, werden platziert, abkassiert und wir können uns ungestört unterhalten. Dann kommt eine andere Bedienung und bringt ein kleines Körbchen mit drei verschiedenen Baguette Sorten in jeweils vier oder fünf Scheiben, dazu ein kleines Schälchen mit Tapenade – für jeden ein knapper Teelöffel einer wirklich hervorragend gemachten Olivenpaste. Wir genießen unser Brot – und bekommen dafür auch eine weitere halbe Stunde Zeit.
Nun kommt als Gruß us der Küche eine Scheibe Roastbeef mit Meerettichtupf. Vom Wein habe ich nichts mehr gehört und dieser wie auch das Brot gehen auch zur Neige. Wir bekommen dafür diesmal sehr knappe 27 Minuten – bevor im tiefen Teller eine ordentliche Portion dreier verschiedener Blattsalate mit etwas Kressesprossen darüber und halbierten Mini-Roma-Tomaten umkreist auf den Tisch kommen. Die Portionsgröße ist unerwartet groß, das Dressing wirklich lecker zwischen Säure, Süße, Sahnigkeit spielend – ich bin beeindruckt, gute Küchenleistung. Auch für den Salat bekommen wir na gut, ich wiederhol das jetzt nicht mehr – außerdem werden wir nach dem Getränkewunsch befragt. Mein Schwager entscheidet für den Riesling - die Flasche -oh – die dann gut gekühlt umgehend gebracht und fachmännische eingeschenkt wird.
Der Salat ist gegessen, die Teller sind abgeräumt. Dann bringt man uns „Vorsicht heiß“ den ganzen Steinbutt auf dem Teller – drum herum an vier Ecken kleine Kartoffelteile. Das Tomahawk kommt wie erwartet als Kotelett naturelle- mit nicht abgehackter Rippenknochen auf einer Art Ratatouille, daneben ein paar kleine Kartöffelchen. Die Fischplatte meiner Schwägerin ist mit einem Fitzelchen Kingfish, einem Stück Lachs, etwas Lachsforelle und noch einem kleinen Stück ausgestattet. Mir bringt man den Kingfish – ich sehe in den Augenwinkeln meine Frau grienen – links auf der eckigen Platte ein paar wenige längsgeschnittene angemachte Gurkenscheiben in sehr leckerem Dressing und appetitlich mit Kresse? Chilifäden? angerichtet – ich weiß es nicht mehr, kleinstgeschnitten hab ich fünf Bissen - und es mich vergessen lassen, was. In der Plattenmitte tront ein Stück Kingfishfilet auf der Haut gebraten - ungefähr so groß in der Fläche eines zweimal zur Hälfte gefalteten 5-Euro-Scheins – also ca zwei Finger breit, ca. fast eineinhalb guten Zentimeter hoch - perfekt gebraten. – Aber – ich kann noch nicht mal sagen- wie ich den Fisch fand – ich musste ja nicht Mal ein Salatblatt hochheben – auch hier fünf Häppchen – hmm – als Vorspeise wäre das – aber als Hauptgericht? Meine Schwägerin erbarmt sich, sie mag angeblich keinen Lachs – so bekomme ich das Stück – auch dieses standardmäßig gut zubereitet. Von meiner Frau kann ich ein Stück vom Schwäbisch Hällischen – das sehr stimmig gewürzt, allerdings von den Seiten her unterschiedlich gebraten wurde – das mag meine Frau nicht – im Durchschnitt wär es genau richtig gebraten gewesen.
Die Teller sind geleert - nun kommt nach nochmaliger Zwischenfrage die Bedienung und erklärt mir dass Kingfish zu Makrelenartigen Fischen gehört – Beim Abräumen fragt mein Schwager nach der Dessertkarte – man bringt nochmal relativ zügig – ca 15min nur – die Speisenkarte – bis auf meinen Schwager, der ein Duett von Kirsche und Schokolade gleich für sich entdeckt hat – fragen wir nach den verschiedenen Eis- und Sorbet-Sorten. Moment, man holte die Liste. So bekommen wir alle sehr nett angerichtet unsere Nachspeise. Bis zum Zahlen lässt man uns…. Ich wieder hole es nicht – nach knapp über drei Stunden ist das sonntägliche Festessen getan. Die Küchenleistung war von sehr gut über okay bis gut mit leichten Schwächen. Der Service – ich sag jetzt mal nichts dazu war eher manowarisch zu bewerten. Das Ambiente – hochpreisig mit dem Touch zu – ja zu was, eigentlich gutbürgerlich, wäre es nicht etwas in Richtung Schicki und wie das so heißt.
Fazit nach Küchenreise 3: ein guter Wein – gerne getrunken, das Essen als nettes Nebenbei verbringt man einen gepflegten teuren Nachmittag an schönem Platz - wenn es sich wieder mal ergibt.
Mein Schwager hat seine kleine Schwester zwecks deren Geburtstag zum Essen eingeladen. Als entfernter Verwandter (räumlich) fragt er um Rat, die Meine schickt ihm diverse Internet-Links zur Auswahl – von der Besenwirtschaft bis zu Sternen. Unter anderem ist auch das Weingut / Weinstube Heitlinger mit auf der Liste, für die sich mein Schwager e-mailig entscheidet.
Mit fällt dann die Aufgabe zu, bei Heitlingers Weinstube für vier Personen zu reservieren – ein Tag zuvor sollte eigentlich gut gehen. Heitlinger hat eine nette... mehr lesen
Villa Heitlinger
Villa Heitlinger€-€€€Restaurant, Ausflugsziel0725991120Am Mühlberg 3, 76684 Östringen
3.5 stars -
"In Deutschlands Toscana gibt es stilvolle Plätze" Gast im HausMein Schwager hat seine kleine Schwester zwecks deren Geburtstag zum Essen eingeladen. Als entfernter Verwandter (räumlich) fragt er um Rat, die Meine schickt ihm diverse Internet-Links zur Auswahl – von der Besenwirtschaft bis zu Sternen. Unter anderem ist auch das Weingut / Weinstube Heitlinger mit auf der Liste, für die sich mein Schwager e-mailig entscheidet.
Mit fällt dann die Aufgabe zu, bei Heitlingers Weinstube für vier Personen zu reservieren – ein Tag zuvor sollte eigentlich gut gehen. Heitlinger hat eine nette
Geschrieben am 02.09.2016 2016-09-02| Aktualisiert am
02.09.2016
Besucht am 02.09.2016Besuchszeit: Mittagessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 78 EUR
Es ist Freitag, Mittags und trotz September sehr heiß. Fährt man aus Richtung Grünstadt strikt nach Süden, gelangt man innerhalb weniger Kilometer in Orte, deren Namen allein Weinliebhaber eher an eine Wein- denn eine Landkarte denken lassen.
So lockt uns heute Kallstadt, natürlich ganz besonders, weil ich so bei der Hitze meiner Geliebten zugleich einen Ägypten-Kurzurlaub ohne lange Flugzeiten bieten kann – Das Weingut am Nil mit seiner etwas versteckten Lage - durch enge Pfälzer Gassen muss ich mit meinem französischen Gefährt kommen, bevor sich mit kleinsten Wegweisern ein Parkziel dieses Weinguts anbietet. Denen zu folgen erweist sich als ratsam und wird mit Platz ohne Ende vor einem Monumentalbau belohnt. Ein kurzer Gang durch ein Ein-Personen-Gässlein (immer an der Wand lang) – dann erfahren wir von einem Herrn in Kochjacke, dass erst ab 16:00 geöffnet wäre. Als doch nichts mit Ägypten.
Mit dem rückwärtigen Hoftor vom Nil kommend, ergibt sich eine viel breitere Ausfahrt als die schmale hinführende Gasse (honi soit qui mal y pense), durch die sich sogar Reisebusse quälen. Die Ausfahrt führt glücklicherweise direkt auf die Einfahrt des Hotel-Restaurants „Kallstadter Hof“, der somit unser Mittagsziel wird. Vom Parkplatz über ein paar Stufen auf und ab gelangen wir an der Rezeption vorbei ins Restaurant, wo uns eine junge Damen am Tresen freundlich begrüßt und auf die freundliche Frage nach Speis, Trank und möglicher Kartenzahlung fröhlich bejahend begrüßt. Zwei Plätze im Schatten und vielleicht außen wäre unser Wunsch – sie führt uns über den kleinen vollbesonnten Wintergarten ein paar Stufen hinab in den Innenhof, schattig, weinüberrankt, Loungesessel und Marmortische, fein mit Damast, Gläsern, Stoffservietten und schönem Besteck eingedeckt. Alle Zweier-Tisch sind bereits reserviert, so wird uns Platz an einem für 4 Personen eingedeckten mit 6 Sitzplätzen aus zwei Marmortischen zusammengeschobenen Tisch geboten. Zwei Speisekarten und eine Weinkarte werden uns von der jungen Dame geöffnet gereicht und zusätzlich erfahren wir, dass das heutige Tagesangebot Seehechtfilet mit Kartoffel-Gurkensalat sei (wie wir später sehen, 8,90€ auf der Haut gebraten, sieht lecker aus). Doch das entspricht angesichts des Ortes und der gereichten Karte nicht unserem Begehr. Dort lockt der Küchenchef vor der wohlbestückten Speisekarte bereits mit Rindercarpaccio (10,90) über alle möglichen wohlverlockenden Speisen meine Frau mit einer Menu-empfehlung des Kochs:
Vorspeise: gegrillte Gambas im Schinkenmantel an Salat von dreierlei Melone,
Hauptgang: gebratene Filets von Victoriabarsch und Wolfsbarsch an Safranrisotto,
Nachtisch: Prosecco-Mousse auf Erdbeer-Carpaccio – und das für 27€.
Sehr schön, aber nicht meins – mich lockt der Sommersalat mit gebratenen Pfifferlingen (9,80€) und da ich in der Pfalz bin, denke ich, dass man mit dieser Zutat hier umgehen kann und sie nicht nur wahllos durch den Fleischwolf dreht um „Knepp“ draus zu machen: Kalbsleber-Scheiben mit Apfelringen, Röstzwiebeln und Kartoffel-Püree zu 15,50€.
Als Aperitif beginnen wir mit einem spritzigen Rieslingsekt- von Buhl brut (4.90€ 0,1l) der den mehr als doppelt so teuren Champagner, den wir uns vor kurzem im Elsass gönnten (leider nicht hier in GG vorstellbar, obwohl gerade 500m hinter der Grenze) derart locker an die Wand spielt, dass es eine wahre Gaumenfreude ist. Dazu gibt es einen Peterstaler Sprudel medium (0,75l 4,25€) für mich und meine Geliebte wird sich später ein Viertel trockenen Kallstädter Grauburgunder bestellen (2015 Kallstadter Kobnert, 5,50€ 0,25 – sehr schön kraftvoll. Von der Weinkarte hätte auch ich gerne probiert, aber der F-Schein ist mir wichtiger, aber ich las hier erstmals bei den angebotenen Weinen das Weinadjektiv „cremig“, kann dafür aber auf Nachfrage keine Erklärung bekommen).
Der Service arbeitet schnell, effizient, freundlich, zwei bis drei junge Damen, ein junger Mann, der aber mehr mit Aufräumarbeiten des nebenan zu sehenden Festes beschäftigt ist. Die Plätze füllen sich und dennoch kommt weder Hektik auf noch lange Wartezeiten.
Direkt nach dem Platz nehmen, noch vor Karte und Bestellung bringt man uns einen Korb mit Weißbrot und eine tomatisierte Butter in einer kleinen Terrine und einen leeren Flaschenkühler an den Tisch. Umgehend nach der Bestellung kommen die Getränke, d.h. mein Wasser und unser Aperitif. – Ein spritziger kühler Starter.
Kurze Wartezeit – dann kommen unsere Vorspeisenteller auf den Tisch. Die zwei knackigen Gambas im Speckmantel sind lecker mit den Melonenwürfelchen angerichtet- und um einen Berg unterschiedlicher Blattsalate liegt ein Kranz mit geratenen Pfifferlingen. Es waren die ersten Pfifferlinge in einem Lokal in meinem Leben, bei denen kein einziges Sandkorn knirschte – lecker gewürzt, gut durchgebraten. Der Salat hat ein sommerleichtes exzellentes Dressing mit kleinsten Speckwürfelchen - ist in sich stimmig abgeschmeckt – umami – kann ich nur sagen. Die Mischung ist topp! Wir genießen den Salat, es wird abgeräumt und gefragt, ob es geschmeckt habe und unser Lob wird an die Küche weitergegeben werden.
Ich bin gespannt, wie unsere Hauptgerichte sein werden, denn ringsum wird nun ein Tagesessen nach dem anderen serviert – das sieht nicht nur für den Preis gut aus, bleibt aber schlicht in der Präsentation. Nach angenehmer Wartezeit kommt der junge Mann mit unseren Hauptspeisen. Auf dem Teller mit der Leber häuft sich schon von weitem sichtbar ein Berg feinfrittierter Zwiebelringe, daneben zwei große Nocken Kartoffelpüree. Der Teller meiner Frau strahlt mit kleinem, langgezogenen knallgelbem Risottoreis-Gebirge über einem tomatisierten hellrosa Sahne-Soßenspiegel, auf dem die auf der Haut gebratenen Fischfilets liegen. Bereits optisch ein Hi-Light. Ich darf davon später probieren – das Risotto ist schlotzig – wirkt fast wie Milchreis- wäre da nicht die feine Safrannote, die Soße genial, der Fisch kräftig gewürzt, am dünnen Ende etwas zu lang, sonst aber auf den Punkt gebraten.
Mein Hauptgericht: Kalbsleberscheiben – hervorragend geschnitten, sehr gute Portion, perfekt und saftig gebraten ohne das etwas nach dem Schneiden ausläuft. Die braune reduzierte Soße passt gut, die Apfelscheiben sind wohl kurz trocken frittiert, innen schön weich voll Apfelgeschmack. Dazu die krossen, feinen Zwiebeln – ein traumhafter Genuss. Wer keine Leber mag, aber neugierig ist – der sollte sie hier mal probieren – ich habe das Gericht in den letzten Jahrzehnten in keinem Restaurant derart gekonnt zubereitet gefunden – entweder wurde es nach dem Schnitt leicht blutig, oder es gab kleine sehnige Teile, oder doch zu lang gebraten - selbst wenn ich es dort (in den Jahren bescheiden geworden) sehr gut fand – hier war es ein Stückchen weit „besser“ – da liebt jemand seinen Job - zu kochen und seine Ware! Das Kartoffelpüree ist gut, keine Besonderheiten.
Steht noch der Nachtisch für meine Frau aus – damit sie nicht so einsam ist, lasse ich mir die Dessert-Karte bringen. Sehr nette Nachtische, ich frage nach der Zusammensetzung der Kallstadter Hof –Dessertvariation, die wohl einen Querschnitt dieser Karte darstellt. Und weiter nach einem Bourbon-Vanille-Eis mit Espresso, das mich als Kugel mit Espressobohnenhäcksel interessieren würde – komme aber nicht drauf ob das wie Eiskaffee gemacht sei oder mit Espressobohnen – und auch die Bedienung bringt dies Wort nicht sondern wiederholt das was in der Karte steht – es wäre Vanille-Eis mit Espresso – also bestelle ich einen Espresso und überlege, dass nur der Selbstversuch Klarheit schafft. Der Espresso wird gebracht, dann kommen für meine bessere Hälfte die Prosecco-Mousse-Nocke auf dem Erdbeer-Carpaccio – armer Erdbär, so in dünnen Scheiben aufgeschnitten verblassen die bei aller schmackhaftigkeit fast gegen die interessant gemachte Mousse. Für mich ist der Nachtisch genau das, was ich vermeiden wollte – Eiskaffee nicht mit Kaffee- sondern Espresso. (5,50€).
Fazit: Glatte 5 nach Küchenreise – unbedingt wieder – Preis-Leistung, Angebot, Ware stimmt hervorragend – schönes Ambiente, guter Service – meine Empfehlung!
1. Nachtrag: Bilder – Bilder sind besser, wenn sie im Kopf entstehen, der Speichel beim Lesen aus den Mundwinkeln tropft – und Bilder werden überbewertet -gg. So wie auch ich die Akku-Laufzeit meines Handys mit dem angebissenen Obst wohl überbewertet hatte und nach vier Tagen ohne Ladegerät dann –na, ihr wisst schon – Bilder finde ich völlig überbewertet…
2.Nachtrag: eine kleine "Einschränkung" zum Ambiente - direkt gegenüber ist die örtliche Pfarrkirche - und so schön Glockengeläut für die Viertel-Stunden und dann volle Stunden-zahl ist, bei unserem Besuch hat der Glöckner vermutlich versucht, das Trommelsolo aus 'In a gadda da vida' von Iron Butterfly mit drei Glocken nachzuspielen - in dem kleinen Innenhof war das nicht so ganz angenehm - aber dafür kann das Restaurant nichts....
Es ist Freitag, Mittags und trotz September sehr heiß. Fährt man aus Richtung Grünstadt strikt nach Süden, gelangt man innerhalb weniger Kilometer in Orte, deren Namen allein Weinliebhaber eher an eine Wein- denn eine Landkarte denken lassen.
So lockt uns heute Kallstadt, natürlich ganz besonders, weil ich so bei der Hitze meiner Geliebten zugleich einen Ägypten-Kurzurlaub ohne lange Flugzeiten bieten kann – Das Weingut am Nil mit seiner etwas versteckten Lage - durch enge Pfälzer Gassen muss ich mit meinem französischen... mehr lesen
Kallstadter Hof
Kallstadter Hof€-€€€Restaurant, Bar, Hotel, Sternerestaurant, Sternehotel063228949Weinstr. 102, 67169 Kallstadt
4.5 stars -
"Geniesser-Location!" Gast im HausEs ist Freitag, Mittags und trotz September sehr heiß. Fährt man aus Richtung Grünstadt strikt nach Süden, gelangt man innerhalb weniger Kilometer in Orte, deren Namen allein Weinliebhaber eher an eine Wein- denn eine Landkarte denken lassen.
So lockt uns heute Kallstadt, natürlich ganz besonders, weil ich so bei der Hitze meiner Geliebten zugleich einen Ägypten-Kurzurlaub ohne lange Flugzeiten bieten kann – Das Weingut am Nil mit seiner etwas versteckten Lage - durch enge Pfälzer Gassen muss ich mit meinem französischen
Besucht am 04.07.2016Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 28 EUR
„Was machen wir daheim?“ stellt meine Frau die Frage an einem Montagabend und nach gut 600km BAB mit unnötigen Staus, um sie gleich selbst mit „Pizza beim Roma“ zu beantworten.
„Nein“ antworte ich bestimmt, „nichts mit Pizza oder Pasta – ich will richtiges Fleisch sehen.“ Und damit meine frau nicht auf falsche Ideen kommt „Heute ist Montag – der Rumpsteak-Tag beim Pronto.“
Und es ist an der Zeit, nach unterschiedlichen Erfahrungen der dortigen Gastgeber nochmal nachzuhaken, ob die Leistungen abgerutscht oder nur die Tagesform einzelner Mitarbeiter ursächlich waren. Gut, an einer negativen Erfahrung haben wir auch unseren Anteil: eine große Pizza am falschen Wochentag zu bestellen und von großer Pizza am Telefon bei offensichtlichen Sprach- und Verständigungsproblemen sich auf die Familienpizza einzulassen war eh ungünstig – dass dann jedoch an Stelle der großen Pizza eine deutlich größere Partypizza mit höherem Preis zu zahlen war überraschend – aber dass die Belagszutaten sauber sortenrein getrennt sortiert zu finden, war weniger amüsant.
Heute aber ist Montag – und die Sonne scheint, angenehm warm und in der Karte, die eine der beiden Bedienungen bringt sind die Sondertage des Prontos gelistet: Montag ist Beefsteaktag – so heißt es jetzt. 11,90 für jedes Beefsteak mit Beilagen nach Wahl. Eine junge Dame asiatischer Herkunft erklärt dass es Rumpsteak sein wird, wie weiter hinten in der Karte – mindestens 300g groß – ich hatte befürchtet, dass es sich um Hackbeefsteak handeln könnte.
Also bestellen wir das Rumpsteak mit Röstzwiebeln und Bratkartoffeln (11,50 am Sondertag) und die Spaghetti Arrabiata 8,50, ein Radler bleifrei 0,5l zu 3,50 sowie einen leckeren Aires Montepulciano 0,25l für 4,50. Zu den Preisen kann man also schon mal nicken – die Getränke kommen zügig, auch wenn sich die Plätze am frühen Abend nun sehr schnell füllen.
Das Radler schmeckt, der Aires noch besser – es dauert etwas, aber noch sehr gut bei Hunger zu ertragen bis mein Rumpsteak unter einem Berg von Röstzwiebeln verdeckt auf einem großen Teller erscheint, auf einem Extrateller dazu die lecker aussehenden Bratkartoffeln. Die Tellergröße lässt es m.E. gar nicht zu, noch einen weiteren Teller zu servieren- denn auch der tiefe Teller für die Spaghetti ist (serviceunfreundlich) sehr groß. Beim ersten Hinschauen fällt mir noch der Spruch ein zu „wie fanden Sie ihr Steak“ – doch der Berg Röstzwiebeln ist gar kein so großer Berg! Die Bergbasis ist so groß wie eine richtig große Männerpranke – das Ganze ca 2cm dick – also die 300 hat das Teil noch jetzt locker – eher mehr. Das Fleisch ist medium – bis auf einen kleinen Randbereich, der beim Nachziehen wohl zu dicht zur Hitzequelle war – ein hervorragendes Steak . klasse knackig röstige Zwiebeln und die Bratkartoffeln schön in der Pfanne gebraten –Begeisterung!.
Nebenan vergnügt sich meine Frau mit den Spaghetti Arrabbiata – die als sehr scharf in der Karte gekennzeichnet werden - für den Geschmack meiner Frau etwas zu wenig scharf – sie schwärmt nach wie vor für die Spaghetti Arrabbiata vom „Wirtshaus“ im Royal Inn Regent Hotel - Gera – (die sind bislang europaweit ihr Favorit). Die Spaghetti hier beurteilt meine Frau als sehr gut – sie schafft aber nur die halbe Portion, der Teller ist extrem tief. Beim Abräumen und der Frage ob es geschmeckt hat, ja, fragen wir nach, ob es eigentlich auch halbe Portionen gegeben hätte – Ja sicher – nur hätten wir hier nachfragen müssen (vlg. Zecherei St. Nikolai, dort wurde meine Frau aktiv zur Portionsgröße gefragt). Aber die halbe Portion wird gut eingepackt – (sie füllt unseren großen, tiefen Pastateller am nächsten Tag komplett!).
Fazit: bei dem freundlichen Service und bei der wirklich wieder guten Küchenleistung gerne wieder!
Fotos habe ich leider keine gemacht – hatte keinen Film im Handy und das zudem im Auto vergessen…..
„Was machen wir daheim?“ stellt meine Frau die Frage an einem Montagabend und nach gut 600km BAB mit unnötigen Staus, um sie gleich selbst mit „Pizza beim Roma“ zu beantworten.
„Nein“ antworte ich bestimmt, „nichts mit Pizza oder Pasta – ich will richtiges Fleisch sehen.“ Und damit meine frau nicht auf falsche Ideen kommt „Heute ist Montag – der Rumpsteak-Tag beim Pronto.“
Und es ist an der Zeit, nach unterschiedlichen Erfahrungen der dortigen Gastgeber nochmal nachzuhaken, ob die Leistungen abgerutscht oder nur... mehr lesen
Pronto Sportpark-Arena
Pronto Sportpark-Arena€-€€€Restaurant, Bar, Catering072538451855Schönborn Allee 5, 76669 Bad Schönborn
4.0 stars -
"Nach wie vor: Rumpsteak am Montag" Gast im Haus„Was machen wir daheim?“ stellt meine Frau die Frage an einem Montagabend und nach gut 600km BAB mit unnötigen Staus, um sie gleich selbst mit „Pizza beim Roma“ zu beantworten.
„Nein“ antworte ich bestimmt, „nichts mit Pizza oder Pasta – ich will richtiges Fleisch sehen.“ Und damit meine frau nicht auf falsche Ideen kommt „Heute ist Montag – der Rumpsteak-Tag beim Pronto.“
Und es ist an der Zeit, nach unterschiedlichen Erfahrungen der dortigen Gastgeber nochmal nachzuhaken, ob die Leistungen abgerutscht oder nur
Besucht am 03.07.2016Besuchszeit: Abendessen 3 Personen
Rechnungsbetrag: 45 EUR
Touristenorte haben Touristen-Lokalitäten, von denen ich persönlich an sich nicht viel erwarte - weder in Küche noch Service oder besondere Leistungen außer reiner Abfertigung. Deshalb meide ich diese Orte und Restaurants üblicher Weise. Am Sonntagabend kam mir die Idee, das Wochenende eben genau da im allerkleinsten Kreise ausklingen zu lassen.
Die Zecherei ist ursprünglich eine bzw. die Nikolaikirche, die aber bereits seit der Reformation keine Kirchenfunktion mehr hat- sondern Lagerraum, Gefängnis, Badehaus und alles Mögliche wie Unmögliche beherbergte. Nun ist es also ein zur regionalen Exemoel-Gruppe gehörendes Restaurant mit skurriler Mittelalter-Gastronomie: die Zecherei St. Nikolai. Direkt an einem der schönsten erhaltenen Stadttore, dem Neustädter Tor gelegen, überfliegen am frühen Abend Störche in Mengen die Altstadt von Tangermünde oder lassen von allen erhöhten Plätzen ihr lautes Balz-Klappern ertönen, während andere sich bereits im einbeinigen Schlafstand auf den Giebeln halten.
Mittelalter-Gastronomie – entsprechend markige Holzbänke und Tische stehen vor dem Eingang – durch den man in das ehemalige dunkel-düstere Kirchenschiff tritt – linker Hand gleich die zum kleinen Zweiersitzplatz umgewidmete Kanzel – an den Wänden die Sitzgruppen mit Tischen. Aus dem Dunkel schält sich das freundlich lächelndes Gesicht einer jungen Frau, die mit Berliner Akzent die freie Platzwahl ausspricht – gekleidet mit einer auf Mittelalter adaptierten Kleidung einer Schankmagd. Wir gehen in einen kleinen, etwas helleren Raum mit gotischen Fenstern, romanisch und Kreuzgewölbe und wohl dem Badezuber als große Sitzgruppe. Davor lockt uns ein kleiner runder Vierertisch mit schwerem Gestühl.
Die junge Schankmagd kommt und fragt uns, ob wir schon zu Trinken ordern möchten oder erst schauen - und bringt fein aufgerollt und mit Faden gesichert jedem seine Speiskarte. Die Rolle ist mittelalterlich gestaltet, teils mittelhochdeutsch angedeutete Bezeichnungen – nett mit diversen Erklärungen versehen, nicht allzu große Anzahl an Gerichten, aber eine breite Palette von Vorspeisen bis zum Nachtisch, von Wasser bis zu harten Getränken. Logisch möchte meine Frau das hier angebotene Kuhschwanzbier (0,25l 2,50) probieren, als Fahrer bleibe ich bei Wasser (0,25l 2,50) und der Sohn braucht zum aufpuschen eine Cola(0,25l 2,50). Als Essen hab ich für mich Hähnchenleber mit Kartoffelpüree und Salatbeilage 13,90 gewählt mein Sohn und meine Frau haben sich Hamburger Schnitzel 13,90, ausgesucht. Die Bestellaufnahme der Getränke freundlich mit Rückfrage nach Füllmenge des Bieres, Als meine Frau dann ihr Hamburger Schnitzel bestellt kommt von der netten Bedienung – ob sie eventuell eine kleine Portion (9,73) bestellen möchte, die Portionen wären reichlich. Wir finden dies unaufgeforderte Mitdenken seitens der Bedienung wirklich ungewöhnlich gut – meist muss man selbst danach fragen.
Die Getränke werden schnell gebracht, mittelalterlich in modern gestyltem Tonbecher, das Bier im kleinen Krug. Wir stoßen auf den Abend an – das Wochenende – und natürlich möchte ich wissen, wie das Bier schmeckt. Etwas flach und nicht so kohlensäurespritzig wie Bier sonst, meint meine Frau – und als die Bedienung kommt und einen Krug mit Speisewerkzeug wie sie sagt auf den Tisch stellt, fragt meine Frau nach, ob das Kuhschwanz-Bier wenig spritzig, so wie englisches Bier wäre. Oh, erschrickt die Bedienung fast, eigentlich nicht, aber es könne am Fasswechsel – dreht sich um und bringt ohne weitere Nachfrage sofort ein neues Bier, das sich dann als etwas besser erweist. Wieder eine top Service-Reaktion.
Nach sehr angenehmer Wartezeit kamen die Gerichte auf den Tisch. Meine Portion Hähnchenleber sah zunächst riesig aus, war auch recht groß – was aber durch mitgekochte Tomatenstücke und Schmorzwiebelteilen mit der braunen Jus vom Leberbraten alles nach Leber aussehen ließ.
Die Leber war hervorragend zubereitet, genau richtig im Gargrad – nicht totgebraten sondern saftig. Angenehm gewürzt hätte ich nur an Stelle der Schmorzwiebeln geröstete eher vorgezogen, aber wie gesagt die Zubereitung der Leber prima. Beim Kartoffelpüree schwanke ich – es gab da einige Bissen, bei denen neben einer teilweisen Stückigkeit also gute Stampfkartoffeln - andererseits in zwei oder drei der mit Portionierer einzeln gesetzten Halbkugeln Püreeflockengeschmack durchkam – evtl. gestreckt? Die Salatbeilage war wie mit Gemüsehäcksler erstellt – sehr klein, gabelgerecht, dazu Mais, Gurkenscheibenviertel (ungeschält) und Joghurtdressing dagegen leicht enttäuschend – doch insgesamt überraschend gut.
Die Hamburger Schnitzel – kleine Portion eins, große Portion zwei panierte Schweineschnitzel mit dem Spiegelei als Dekor waren zart und schmeckten sehr gut – waren in der Beilagenmenge nicht zu unterscheiden – gut gemachte Bratkartoffeln und dazu der gleiche Salat wie bei der Hähnchenleber die Portionsgröße bei guter Qualität ist wirklich beachtlich. Während wir essen schaut die Bedienung vorbei und fragt, ob alles wunschgerecht ist und ob Wünsche bestehen.
Offen gesagt hat die Zecherei Nikolai meine Meinung bzw. Vorurteile gegen Touristenlokale komplett widerlegt. Eine gute Küchenleitung, dazu eine sehr gute Bedienung – die gerade wieder vorbeikommt um das Geschirr abzuräumen. Wir möchten zahlen - und da wir selbst gerade beim Essen drüber sprachen, frage ich die junge Dame nach dem Baustil des Gewölbegangs der Zecherei in dem wir sitzen. Eigentlich erwarte ich hier eine ausweichende Antwort – doch auch hier – mit allen Tellern in und auf den Armen erklärt sie gotische Fenster und alle in der Kirche vorhandenen Baustile, die ja oft umgebaut wurde, dass die Zecherei nach ihrer Zeit als Kirche alle – siehe den Beginn dieser Rezension -- möglichen Nutzungen erfahren hat. 5 plus 1 Punkte für den Service!
Touristenorte haben Touristen-Lokalitäten, von denen ich persönlich an sich nicht viel erwarte - weder in Küche noch Service oder besondere Leistungen außer reiner Abfertigung. Deshalb meide ich diese Orte und Restaurants üblicher Weise. Am Sonntagabend kam mir die Idee, das Wochenende eben genau da im allerkleinsten Kreise ausklingen zu lassen.
Die Zecherei ist ursprünglich eine bzw. die Nikolaikirche, die aber bereits seit der Reformation keine Kirchenfunktion mehr hat- sondern Lagerraum, Gefängnis, Badehaus und alles Mögliche wie Unmögliche beherbergte. Nun ist es... mehr lesen
Restaurant Zecherei St. Nikolai
Restaurant Zecherei St. Nikolai€-€€€Restaurant, Erlebnisgastronomie03932245719Lange Straße 1, 39590 Tangermünde
4.0 stars -
"Unerwartet guter Service" Gast im HausTouristenorte haben Touristen-Lokalitäten, von denen ich persönlich an sich nicht viel erwarte - weder in Küche noch Service oder besondere Leistungen außer reiner Abfertigung. Deshalb meide ich diese Orte und Restaurants üblicher Weise. Am Sonntagabend kam mir die Idee, das Wochenende eben genau da im allerkleinsten Kreise ausklingen zu lassen.
Die Zecherei ist ursprünglich eine bzw. die Nikolaikirche, die aber bereits seit der Reformation keine Kirchenfunktion mehr hat- sondern Lagerraum, Gefängnis, Badehaus und alles Mögliche wie Unmögliche beherbergte. Nun ist es
Geschrieben am 24.06.2016 2016-06-24| Aktualisiert am
24.06.2016
Besucht am 23.06.2016Besuchszeit: Mittagessen 1 Personen
Rechnungsbetrag: 25 EUR
Ein Bahnhofsrestaurant – die Erinnerungen an die DB-Restaurants der Sechziger und Siebziger des letzten Jahrhunderts ließen mich schauern – wurde mir von Bekannten zum Testen empfohlen – da hätten junge Leute den Laden übernommen und mit viel Einsatz und Begeisterung ein bodenständiges, sehr gepflegtes Restaurant draus gemacht.
So ergab sich eine Gelegenheit, anlässlich einer Literaturrecherche im Staatsarchiv Freiburg und im erzbischöflichen Archiv die Wirtschaft im Wiehre-Bahnhof, Freiburg-Wiehre kennen zu lernen. Die Wiehre – das Wort stammt vom Wehr, mit dem die Dreisam gestaut wurde um trockene Bodenflächen zu erreichen. Schon im Jahr 1008 wurde das Gebiet „Wiehre“ so bezeichnet.. Auf diesen Flächen entstand das Dorf Adelshausen und ein Frauenkloster – die aber bei vielen Kriegsereignissen immer geplündert und vernichtet wurden. Das Frauenkloster wurde daher in die südliche Vorstadt Freiburgs verlegt. Als Freiburg wuchs, wurde 1825 das Gebiet eingemeindet. Und da in Freiburg Luft und Wasser gesund war, während im Ruhrgebiet die Cholera tobte, haben reiche Ruhrpöttler sich dort niedergelassen- So wurde die Wiehre ein großbürgerlicher Stadtteil im Süden Freiburgs, hat sogar den extra Bahnhof erhalten für die Höllentalbahn – die vom Hauptbahnhof Freiburg hoch in den Schwarzwald zum Titisee führt. Die Bahnlinie wurde im Rahmen der Verkehrsentwicklung an den Südrand verlegt und 1934 entstand der schlichte Bahnhof Wiehre als typischer Zweckbau.
Die Wirtschaft innen hat sich mit Jugendstilelementen offensichtlich sehr gut erhalten und wirkt ausgesprochen gepflegt. Das Mobiliar strahlt eine für Bahnhofswirtschaften ungewohnte Noblesse aus – alle Tische sind geschmackvoll eingedeckt, doch der Wirtsraum ist leer – heute ist nach langer kühler nasser Zeit plötzlich hochsommerliches Wetter und das Außenthermometer im Auto zeigt im Schatten lockere 42°. Also entschließe ich mich raus in den Außenbereich zu setzen- Vom freundlichen Service werde ich noch gefragt, was ich trinken möchte – ein bleifreies Radler – damit es bei der Hitze schneller mit dem Getränk geht. Der Biergarten mit ungefähr zehn Tischen und nochmal neun modernen Bänk/Tischplätzen entlang der Bahnsteige vor dem Bahnhofseingang wird von wenigen großen Sonnenschirmen beschattet, liegt sonst mittags voll in der Sonne.
An den mit einem Blumenstock, Besteck/Servietten-Glas geschmückten Gartentischen für vier Personen unter den großen Sonnenschirmen sind bei der Hitze kein Dutzend Gäste beim Mittagessen oder Trinken. Kaum habe ich an einem der Tische Platz genommen und schau mich um, kommt auch schon der schwarz mit ebensolchem Bistroschurz gekleidete Servicemann mit dem Radler (0,5 3,90)
und bringt mir die Mittagskarte. Das ist ein hellgrünes geschmackvoll dezentes Umblatt und eingelegt das Mittagstisch-Angebot – wie man es unten rechts unter Speisekarte auf der Webseite www.wiehre-bahnhof.com/speisekarte sieht. Drei Vorspeisen in Form von Salaten, Suppe, von 3,80 bis 9,80 , weiter sechs Hauptgänge zu 12,80 – Rindfleischsalat, Wiener Schnitzel, geschnetzelte Kalbsleber, Schweinemedaillons, Lachs und ein Risotto, zwei Nachspeisen- Mouse au Chocolate oder Panna Cotta zu 2,80. Sportive Preise selbst für Freiburg aber offensichtlich doch recht kalkuliert – der Vermieter/Verpächter dürfte sich nicht zurückgehalten haben, die Vorgänger hatten wohl Probleme und den Ruf der Wirtschaft in anderen Bewertungsportalen nicht gerade positiv vermehrt. Also bin ich gespannt.
Eigentlich wäre ja bei der Schweinehitze ein großer Eisbecher als Mittag angesagt – aber ich weiß, was ich hier den Kollegen bei GG schuldig bin – und wenn ich schon mal hier in Wiehre bin – stelle ich mir ein Mittagsmenu zusammen. Ich werde mit der Karotten-Ingwer-Suppe 5,80 beginnen, dann überlege ich zwischen Wiener Schnitzel mit Butterspätzle oder der geschnetzelten Kalbsleber gebraten mit Brägele und den Nachtisch – mal sehen. Der Ober kommt an den Tisch, fragt nach meinen Wünschen. Ich frage, was Brägele sind, Bratkartoffeln – das wars, irgendwas hatte ich in Erinnerung, aber eher an Brötchen gedacht. Bratkartoffeln sind mir lieber als Spätzle – also oder ich die geschnetzelte Kalbsleber gebraten (es gäbe lt. Karte auch sauer) und davor bitte die Karotten-Ingwer-Suppe. Danke. Der Servicemann tritt ab, geht in den Bahnhof und kommt kurz darauf mit einem kleinen Schüsselchen Quark und einen Korb mit drei Brotsorten, je zwei Viertelscheiben Graubrot, französisches Kuchenartiges und wohl Roggenbrot als Amuse Gueule. Ein gutes Zeichen für den Anspruch, den sich das neue Wirtschaftsteam da stellt.
Nach angenehm kurzer Wartezeit – ich habe noch die Hälfte des Amuse Gueule vor mir stehen bringt der Service auf einer kleinen Porzellanplatte einen viereckigen Suppenbecher mit der hellgelben Karotten-Ingwer-Suppe mit Croutons und Schnittlauchdeko.. Die Suppe ist heiß – und hot, sie hat Wumms – Ingwer-Karotten-Suppe dürfte es wohl besser treffen. Für mich sehr recht, für kalte Tage ideal aber hier brennt das Feuer der Karibik. Gut gemacht, wenn auch, sag mal positiv formuliert extrem seniorenfreundliche Portionsgröße - für Menu okay.
Mit der Frage, ob es recht war, wird abserviert, der Service agiert freundlich, informativ auch an den anderen Tischen. So erfahre ich, nachdem ich hier bald 25 Minuten ohne Bahnbetrieb sitze, auf meine Frage, ob denn die Bahnlinie überhaupt in Betrieb sei, dass der Bahnhof an der Höllentalbahnstrecke liegt – und als wäre es bestellt, fahren ohne Ansagen kurz drauf gleich zwei Züge aus verschiedener Fahrtrichtung ein. Wieder kurze angenehme Wartezeit, dann kommt der Teller, recht groß, doch darauf recht übersichtlich aber schlicht angerichtet die geschnetzelte Kalbsleber unter Röstzwiebeln und Bratkartoffeln.
Die Bratkartoffeln sind für die Fans von Bratkartoffeln aus roh dünn gehobelten Kartoffeln – vermutlich war das Fett noch nicht auf voller Hitze, als die Kartoffeln in die Pfanne kamen – sie wirken etwas fettig, sind aber schmackhaft ohne im Mund zu fett zu schmecken. Die Leber ist in feine Streifen geschnitten. Klar vermeidet man so die Diskussion um rosa oder durchgebraten, weil nur Letzteres übrig bleibt, die Zwiebeln schön kross und warm. Das Gericht ist sehr schmackhaft zubereitet und ich würde es als Damenportion bezeichnen. Logisch, dass nun noch der Nachtisch mehr als Platz hat – heiß ist es ja eh schon. Auf meine beim Abservieren des Tellers gestellte Frage nach dem Nachtisch kommt die Antwort Panna Cotta oder Mousse au Chocolate – Rückfrage nach etwas mit Eis wird mit einem Hinweis auf die neben dem Servicepult (mit Zubehör fürs Tischeindecken, Besteck etc.) stehende Gefriertruhe aber ohne weitere Details bentwortet. So bleibe ich bei Panna Cotta. Die Küchenmannschaft, so sah ich bereits während des Hauptgangs hat sich draußen auf dem Bahnsteig zur Mittagszigarette platziert (finde ich als Nichtraucher nicht so schön, denn, was kein Raucher glaubt, man schmeckt als Nichtraucher, wenn ein Raucher selbst nah ausführlichem Händewaschen ein Gericht angefasst hat). Die gehen kurz nach meiner Bestellung wieder in die Küche – man hört durch den Pass fröhliches Gelächter, Wasserrauschen, Stimmen, das Team scheint Spaß an der Arbeit zu haben. Kurz drauf kommt in einem kleinen viereckigen Glas – das stilistisch zu der gesamten Linie des Geschirrs passt – die schmackhafte Panna Cotta mit einem Spiegel von Kirsch-/Waldbeerensauce einer kleinen Spitze von der Mitze und Kokosflocken obenauf.
Fazit: nach Küchenreise 4 – wenn es sich ergibt, gerne wieder. Das Preisniveau ist nicht gerade niedrig – aber wenn man einen Betrieb langfristig halten will auf Basis der gebotenen Qualität passend. Die Zubereitung der Speisen ist handwerklich ordentlich, es fehlt vielleicht noch der kleine Kick, etwas Besonderes daraus zu machen, nicht nur gut – die Wirtschaft Wiehre-Bahnhof zu einem Begriff werden zu lassen. Das Service-Team scheint gut, und auch die Küche dafür geeignet – Jungs, haut rein. Ansonsten droht die Gefahr in der Randlage doch auf Dauer unterzugehen. Es wäre schade.
Ein Bahnhofsrestaurant – die Erinnerungen an die DB-Restaurants der Sechziger und Siebziger des letzten Jahrhunderts ließen mich schauern – wurde mir von Bekannten zum Testen empfohlen – da hätten junge Leute den Laden übernommen und mit viel Einsatz und Begeisterung ein bodenständiges, sehr gepflegtes Restaurant draus gemacht.
So ergab sich eine Gelegenheit, anlässlich einer Literaturrecherche im Staatsarchiv Freiburg und im erzbischöflichen Archiv die Wirtschaft im Wiehre-Bahnhof, Freiburg-Wiehre kennen zu lernen. Die Wiehre – das Wort stammt vom Wehr, mit dem die... mehr lesen
La Stazione
La Stazione€-€€€Restaurant, Biergarten, Gaststätte07611376266Gerwigplatz 20, 79102 Freiburg im Breisgau
4.0 stars -
"Ganz schön abgefahren" Gast im HausEin Bahnhofsrestaurant – die Erinnerungen an die DB-Restaurants der Sechziger und Siebziger des letzten Jahrhunderts ließen mich schauern – wurde mir von Bekannten zum Testen empfohlen – da hätten junge Leute den Laden übernommen und mit viel Einsatz und Begeisterung ein bodenständiges, sehr gepflegtes Restaurant draus gemacht.
So ergab sich eine Gelegenheit, anlässlich einer Literaturrecherche im Staatsarchiv Freiburg und im erzbischöflichen Archiv die Wirtschaft im Wiehre-Bahnhof, Freiburg-Wiehre kennen zu lernen. Die Wiehre – das Wort stammt vom Wehr, mit dem die
Seit einigen Jahren ein (eigentlich nicht mehr geheimer) regionaler Geheimtipp: die Gaststätte des Vogelparks in Hambrücken – der Flammkuchenhof – wie es inzwischen auch auf der Homepage des Vogelparks bezeichnet wird: http://vogelpark-hambruecken.de/html/info.html.
Da wir Beide wirklich nur die ganz dünnen Flammkuchen mögen und bei verschiedenen Lokalen leider eher pizzaähnliche als Flammkuchen angeboten bekamen – war unsere Auswahl zumeist der Kauf Elsässer Ware zum selber backen und wenige Adressen zum Ausgehen.
Nachdem wir den Tipp mit dem Flammkuchenhof Hambrücken von mehreren Seiten unabhängig voneinander bekamen, haben wir uns bei dem schönen Wetter heute dorthin aufgemacht. Die Gaststätte des Vogelparks hat einen großen Parkplatz, viele Biertischgarnituren im Aussenbereich neben einem Minigolfplatz und so verbreitet die Anlage zunächst Straßenfest-Atmosphäre. Da ich nur kurz in den Innenraum ging – ein Absatz und eine kleine flache Stufe, die kein Hindernis sind kommt man in einen etwas dunkel in tiefrot gehaltenen Wirtschaftsraum, der versucht, aus einer typischen Vereinsheim-Gaststätte einen etwas anheimelnderen Betrieb zu gestalten. Die jungen Damen vom Service sind sehr freundlich und informieren bei Sonderwünschen und Nachfragen uns wirklich geschickt.
Die auf DIN A3 Hochglanzpapier übersichtlich gedruckte Speisekarte mit 40 Flammkuchen-Variationen, anderen Speisen und Getränken sowie einem All-you can eat Angebot, das tischweise genutzt werden kann und dabei günstiger ist als zwei Flammkuchen allein, interessiert uns zunächst wenig – wir wollen Flammkuchen nur klassisch – hier wird er auch mit der Bezeichnung angeboten – Elsässer Art mit Sauerrahm, Speck und Zwiebeln, für den 7,80 aufgerufen werden. Auf einer Schiefertafel wird der Flammkuchen des Tages ausgelobt – sehr regional bezogen mit frischem Spargel, Schinken und Sauce Hollandaise zu 8,90. Wir ordern zwei klassische Flammkuchen - dazu noch ein Apfelsaftschorle groß (0,5l im Bierkrug) und ebenso ein Wasser. Der halbschattige Platz unter den großen Bäumen mit dem frischen hellgrünen Laub und wärmenden Sonnenstrahlen ist wunderbar – trotz Kinderspielplatz, der von etlichen Müttern mit Kleinkindern gut besucht ist – ist es ruhig, fröhliches Kinderlachen ohne Geschrei, Vogelgezwitscher – fast Urlaub.
Kurz drauf kommen die Getränke – in stabilen halben Glas-Maßkrug – das Apfelsaftschorle naturtrüb – für uns bzw. meine Frau genau das Richtige. Etwas länger dauern die Flammkuchen – sehr angenehme Wartezeit- handgemacht oval, typisch auf einer Sperrholzplatte – die mit einem Schwarzen, schnittfesten Blatt abgedeckt ist, dazu hat jeder einen piksauberen Pizza-Rollschneider auf dem Brett – auf dem hauchzart, mit gerade millimeterdickem Teig ein fantastischer Flammkuchen lockt – etwas leicht salzig – ein Traum
Der Flammkuchen überzeugt, sättigt – obwohl, der macht Appetit und Lust auf noch einen. „Wollen wir uns einen teilen?“ – meine Frau stimmt zu – doch nun diskutieren wir darüber, welchen – meine Frau beharrt auf klassisch – unsere Erfahrungen mit anderen Belägen im Elsass haben uns den Appetit – selbst auf interessant klingende Variationen mit Lachs und Feta verdorben – klassisch aber war immer gut.
Doch mich reizt die Vielfalt – wie kann ich sagen, ob das hier gute Flammkuchen sind, wenn ich nur den einen probiert habe? Mich reizt der Flammkuchen des Tages. Und die Bedienung macht uns den sehr schmackhaft – außerdem würde der sehr stimmig zum klassischen sein – Spargel an Stelle Zwiebeln, Schinken – Speck und dann noch Sauce Hollandaise –der wäre sehr sehr lecker – das glaube ich dem Mädel –und dann kommt mir in den Sinn, ob man den Belag nicht halbe-halbe machen könne – Gerne, sie würde in der Küche nachfragen, ob das geht - und verschwindet. Es dauert, wir erhalten keine weitern Zwischenbescheid, dann kommt ein neues Brett, neuer Rollschneider und der Flammkuchen- halb klassisch, halb mit frischen Spargelabschnitten, Schinken und einem Gitter aus Sauce Hollandaise. Der Teig wunderbar dünn – es knuspert beim Schneiden – und ich bin vom Flammkuchen des Tages bereits ab dem ersten Bissen überzeugt – eine top-Kombination – absolut stimmig.
Einziges Problem: die Wartezeit nach dem ersten Flammkuchen hat natürlich dazu beigetragen, das Signal des Sättigungsgefühls zu verbreiten – meine Frau gibt nach dem zweiten klassischen Teil bereits auf – lässt sich auch nicht dazu überreden, vom Spargel zu probieren.
Fazit: völlig unabhängig ob das Ambiente hier nun besonders schön ist – oder nicht – die Außenanlage mit Biertischen trotz rot-weiß-kariertem zentralem Platzdeckchen unter dem Krug mit den gerollten A3-Speisekartenblätter sehr einfach aber praktisch sind - Flammkuchen sind hier ein Genuss. Und die anderen 38 werden wir zum Teil sicher bei anderen Gelegenheiten testen. Sicher ist, bevor wir in Zukunft lange selbst backen oder nach Frankreich fahren – auf nach Hambrücken!
Seit einigen Jahren ein (eigentlich nicht mehr geheimer) regionaler Geheimtipp: die Gaststätte des Vogelparks in Hambrücken – der Flammkuchenhof – wie es inzwischen auch auf der Homepage des Vogelparks bezeichnet wird: http://vogelpark-hambruecken.de/html/info.html.
Da wir Beide wirklich nur die ganz dünnen Flammkuchen mögen und bei verschiedenen Lokalen leider eher pizzaähnliche als Flammkuchen angeboten bekamen – war unsere Auswahl zumeist der Kauf Elsässer Ware zum selber backen und wenige Adressen zum Ausgehen.
Nachdem wir den Tipp mit dem Flammkuchenhof Hambrücken von mehreren Seiten... mehr lesen
4.0 stars -
"Flammkuchen par excellence" Gast im HausSeit einigen Jahren ein (eigentlich nicht mehr geheimer) regionaler Geheimtipp: die Gaststätte des Vogelparks in Hambrücken – der Flammkuchenhof – wie es inzwischen auch auf der Homepage des Vogelparks bezeichnet wird: http://vogelpark-hambruecken.de/html/info.html.
Da wir Beide wirklich nur die ganz dünnen Flammkuchen mögen und bei verschiedenen Lokalen leider eher pizzaähnliche als Flammkuchen angeboten bekamen – war unsere Auswahl zumeist der Kauf Elsässer Ware zum selber backen und wenige Adressen zum Ausgehen.
Nachdem wir den Tipp mit dem Flammkuchenhof Hambrücken von mehreren Seiten
Die Zeit, in den man „zum Chinesen“ ging und diese Restaurants stets größer und größer wurden, dürften inzwischen vorbei sein. Es gibt genügend und vor Allem genügend preiswerte Alternativen. So ist es kein Wunder, dass in diesem Metier Probleme gibt, die Kapazitäten auszulasten, dass nun auch Übernahmen gibt. Die teilweise natürlich auch daher kommen, dass die Generationen-Übergabe solcher Betriebe nicht funktioniert, die jüngere Generation, die bereits in Deutschland geboren wurde und hier aufwuchs nicht unbedingt in die arbeitsreiche Gastronomie eintreten will. Es gibt viele Ursachen, deren Gründe meist nicht nach außen bekannt werden.
Im Oktober 2015 übernahm das Team des Maitai / Viernheim das seit Jahren eingeführte große chinesische Restaurant im Industriegebiet Östringen, renovierte es und bewarb den/das „Asia-Palace“ als „mongolischer Grill & Churrasco Asia-Grill“. Das Restaurant hat Parkplätze direkt am Haus, ist allerdings im ersten, oberen Stockwerk des Gebäudes. Nichts für Personen, die Probleme mit den 15 schmalen und den 5 breiten Stufen vor Terrasse und Eingang (hinauf und besonders herunter) haben. Dann betritt man den großen, modern eingerichteten Gastraum, in dessen Zentrum sich das Buffet befindet, beim Hereinkommen dahinter und rechts Grillstation und die Getränketheke. Wer den Deko-Schnickschnack der üblichen chinesischen Ausstattungsorgien sucht, sucht hier am falschen Platz – neutral sachlich, nur ein paar chinesische Bilder und Wandmosaikbilder erinnern, dass man hier in einem fernöstlichen Restaurant ist. Wir kommen auf Grund einer mündlichen Empfehlung unserer Östringer Bekannten.
Wir werden freundlich von einer der beiden asiatischen Servicekräfte die hier Dienst tun im akzentfreien hochdeutsch angesprochen und können uns einen beliebigen Vierertisch aussuchen – leider recht Foto-ungünstig platziert und die kleinste angebotene Platzeinheit – ansonsten gibt es sechser, achter und noch größere runde Tische. Auf dem Tisch befinden sich Platzsets, eine hochwertige Papierserviette (fast -aber nicht ganz Vlies, bzw. dünn) ein Messerbänkchen mit Besteck. Schön und schlicht, nicht billig.
Die Bedienung kommt ohne Karte und fragt, ob wir das Mittagsbuffet möchten. Auf Rückfrage – das Mittagsbuffet kostet 7,90 pro Person. Dazu ordern wir einen Jasmintee (2,-) ein Wasser (0,4l Glas 3,20) und später ein Apfelschorle (0,2l Glas 2,-).
Das herzhafte Buffet hat mehrere Tellerstationen, man kann sich Stäbchen nehmen, es gibt einen Suppen- und einen großen Reistopf. Das Buffet ist zweiseitig aufgebaut. Es ist übersichtlich, auch ohne Brille gut lesbar ausgeschildert (allerdings auf Kopfhöhe). Auch wenn das Angebot zunächst wenig ausschaut, gibt es doch eine umfassende Auswahl Fisch, Calamari, Tempura, panierte gerillte Sushi. Frittierte Pilze, Herbströllchen, Hähnchen Nuggets, gebackene Banane, diverse Soßen auf der einen Seite des herzhaften Teils. Auf der Gegenseite finden sich dann fertig zubereitete Speisen, die nach Hauptzutat beschrieben werden – Rindfleisch, Schwein, Hähnchen, Krabben, sowie zwei mit Gemüse angerichteten Zubereitungen und noch zwei andere –vergessen, da nicht gegessen. Das Rindfleisch ist ungefähr so wie sonst Acht Schätze bei Chinesen, hat dabei einen leichten touch Rotwein in der Soße, die anderen Gerichte eine leicht scharfe, nicht zu scharfe leckere kokosmilch- chili-Soße – die so gar nicht nach dem Geschmacks-Einheitsbrei anderer Restaurants dieser geographischen Ausrichtung schmeckt, sondern etwas durchaus eigenständiges zeigt. Das Hähnchenfleisch ist zwar durch, dennoch saftig und zart. Das dünn geschnittene Rindfleisch hat den notwendigen Biss ohne zäh zu sein, und so bin ich schon fast am Schwärmen.
Wow – was für ein asiatisches Restaurant! Doch meine Frau weiß mich schnell zu erden. Ihr fehlen am Tisch die Tischasche und Salz (Salz und Pfeffer), um eventuell nachwürzen zu können. Okay – meine ich – aber ich fand es nicht notwendig. Ja, aber Du müsstest immer erst nachfragen. Und die zweite Bemerkung –die spar ich mir an dieser Stelle eines Erstbesuchs erstmal, weil das doch etwas upps war und ich es nicht selbst, bzw. nur Teile gesehen habe. Als drittes fehlen beim Jasmintee, der in einem lose gefüllt—verknoteten Papierfilter mit dem Hinweis „bitte noch ziehen lassen“ serviert wird, sowohl ein Löffel als auch Zucker.
Der zweite Teil mit kleiner Tellerstation, Löffelchen, Stäbchen und Suppenlöffeln beinhaltet auf der einen Seite Salate und Gemüse mit entsprechenden separaten Dressings, und eine Platte mit Sushi (Nigiri und Maki) gegenüber auf der anderen Seite die Süße Abteilung – Vanillesoße, Pudding Vanille und Schoko, Götterspeisewürfel in zwei Farben, Kuchen (Bienenstich und noch) diverse Obstkonserven wie Mandarin-Orangen-stücke, Litschi, und gefüllte Röllchen, sowie frische schön aufgeschnittene Ananas.
Insofern ist das Buffet als Mittagsbuffet nicht überladen dennoch breit aufgestellt – jeder dürfte etwas finden, und es ist interessant abgeschmeckt. Der Service ist freundlich, schnell und manchmal vielleicht zu schnell. Das Restaurant ist sauber, die Tische werden sofort nach den Gästen abgeräumt, gesäubert und entsprechend ergänzt.
Die Zeit, in den man „zum Chinesen“ ging und diese Restaurants stets größer und größer wurden, dürften inzwischen vorbei sein. Es gibt genügend und vor Allem genügend preiswerte Alternativen. So ist es kein Wunder, dass in diesem Metier Probleme gibt, die Kapazitäten auszulasten, dass nun auch Übernahmen gibt. Die teilweise natürlich auch daher kommen, dass die Generationen-Übergabe solcher Betriebe nicht funktioniert, die jüngere Generation, die bereits in Deutschland geboren wurde und hier aufwuchs nicht unbedingt in die arbeitsreiche Gastronomie eintreten... mehr lesen
Asia Palace
Asia Palace€-€€€Restaurant072538007098Thomas-Howie-Str. 12, 76684 Östringen
4.0 stars -
"Wow - eine gute Empfehlung" Gast im HausDie Zeit, in den man „zum Chinesen“ ging und diese Restaurants stets größer und größer wurden, dürften inzwischen vorbei sein. Es gibt genügend und vor Allem genügend preiswerte Alternativen. So ist es kein Wunder, dass in diesem Metier Probleme gibt, die Kapazitäten auszulasten, dass nun auch Übernahmen gibt. Die teilweise natürlich auch daher kommen, dass die Generationen-Übergabe solcher Betriebe nicht funktioniert, die jüngere Generation, die bereits in Deutschland geboren wurde und hier aufwuchs nicht unbedingt in die arbeitsreiche Gastronomie eintreten
Wenn schon der Anlass recht besch…eiden ist, so soll man sich wenigstens alles andere schön machen. So war gestern spontan parallel zum Anlass in mir auch die Idee entstanden, mal still vergnügt wieder ein „Da Capo“ erleben zu können.
Bad Nauheim ist ein belebtes Städtchen, besonders an diesen Markttagen, an denen man es schafft mit einem Bestand von 30, maximal 50 Fahrzeugen einen komplexen Großstadtverkehr an der Einbiegung vor dem Kurpark zu simulieren, der kein Durchkommen ermöglicht. Doch mit Geduld kommt man vorwärts und findet in Kurparknähe einen schönen Parkplatz. Durch die Reinhardstraße in die Fußgängerzone rechts, bergan liegt dann das anvisierte Ziel auf der linken Seite – doch ist es verdächtig dunkel – Dienstag ist hier Ruhetag. Also zehn Meter weiter auf der rechten Seite der (Fußgängerzone) Stresemannstraße – Postanschrift allerdings die querlaufende Friedrichstraße ist das La Toscana. Diesen Italiener hatte ich von Jahren bereits besucht, das eine mal an sich sehr schöne Dorade erhalten, ein anderes mal aber nicht sehr überzeugende Leistung und Service erlebt und irgendwie war da nach Küchenreise eher ein „wenns denn sein muss“ Feeling im Hinterkopf geblieben. Allerdings macht das La Toscana (nach wie vor) verstärkt Werbung auf Schiefertafeln an den Außenwänden für frischen Fisch. Also, nicht verzagt zum Eingang, der so fünf Stufen hoch über dem Straßenniveau liegt – auf der Seite sehe ich im Augenwinkel den Hinweis auf Tagesgerichte zur Mittagszeit.
Wir werden beim Eintreten mit einem kurzen freundlichen Kopfnicken eines sehr groß gewachsenen Italieners begrüßt, fragt „Zwei Personen?“ und zeigt uns einen Tisch in der Ecke des Restaurants. Eingedeckt in weiß mit Stoffserviettenfächer, einfachen aber wastelgerechten Salz- und Pfeffer-mühlen, sehr einfachem aber sauberem Besteck und Löffel, Teelichtglas in Rot –sehr sauber und gemütlich. Das Restaurant ist zwar nicht gerade proppenvoll aber gerade für die Zeit gut besucht – deutlich stärker als vor Jahren. Das, was ich bei den Gästen auf dem Teller sehe, sind sehr gute Portionsgrößen – mal sehen – eventuell muss ich mein Urteil von damals revidieren.
Die Servicekraft kommt an den Tisch, reicht uns die Karten, entzündet das Tischlicht. Die Hauptkarte erscheint noch die gleiche wie vor Jahren – fasst sich, obwohl sauber, auch so an – doch diesmal ist ein kopiertes handschriftliches Blatt mit den Tagesgerichten – Menü I – Tagessuppe, Penne mit Brokkoli, Dessert, 8,50 Menü II glaube ich war der Hauptgang Schnitzel Milanese und Menu III bietet ein Zanderfilet Mittelmeergemüse zu 9,80 – das liest sich gut.
Als die Servicekraft wieder an den Tisch kommt, ordern wir ein Mineralwasser (0,25 zu 2,00) einen Merlot (Primitivo) 0,2 zu 5,50 und je einmal Menü I und Menü III. Alles wird freundlich notiert und kurz darauf von der Kollegin mit kurzem italienischem „prego“ das Wasser und der Wein serviert. Überhaupt geht der Service sehr rasch und schnell –man merkt, Mittagsgeschäft, die Kundschaft sind entweder Kundinnen oder Mitarbeiter aus den Firmen rundum.
Nach angenehm kurzer Wartezeit bringt uns der Ober zwei Suppentassen mit Löffel. Die Suppe sieht aus wie eine Mischung aus fettiger Rinder-Brühe und Gulaschsuppe mit Kartoffel- und Möhrenstückchen – und, auch wenn die Tasse sich nicht so anfühlt – sie ist glühend heiß. Ich bin kein Suppenfan, die Suppe wirkt einfach, bietet einige Stücke Rindfleisch und warum auch immer, stören mich die Fettaugen auf dem Löffel optisch, aber weder in Geschmack noch Konsistenz. Die Suppe ist okay – eigentlich wie erwartet bei einer Tagessuppe im Mittagsmenü-Preislevel.
Mit freundlicher kurzer Wartezeit nach dem Verzehr wird schnell abgeräumt und nach kurzer Pause bringt man uns zwei Teller mit grünem Romana-, Eisberg-, Feld-Salat Tomate, Gurkenscheiben, Rucola, zwei Reststreifen Radicchio und angemacht mit einem süss-sauer abgeschmeckten Creme-fraiche-Dressing, das den leicht herb-bitteren Geschmack des Rucola sehr schön ergänzte (ein Salat, bei dem ich der Titanic-Definition zustimme), obwohl hier ein zarter, junger Rucola verwendet wurde – das war die erste positive Überraschung und genau in richtiger Größe.
Beim Abservieren mit der wieder kurzen Ansprache „finito?“ wird das Besteck mitgenommen, neues Besteck gebracht und es geht zügig weiter – ich bekomme meinen Teller –ein großer Teller und ich bin mehr als positiv überrascht (siehe Bild) sowohl von Präsentation und Menge. Zwei Zanderstücke – insgesamt eine ganze Filetseite auf der Haut und bemehlt gebraten finden sich nett angerichtet auf dem kleinen geschichteten Stapel von gebratenen Möhrenvierteln und Zucchinistreifen und Kartoffelwürfeln auf einem gelblichen Soßenspiegel – optisch finde ich es ansprechend – keine Gourmet- eher Gourmand-Klasse – aber schön.
Seltsamer Weise dauert es etwas, bis auch meine Frau ihre Penne mit Brokkoli bekommt – kein großer Zeitversatz, doch noch tolerierbar – die Ursache denke ich später herauszufinden. Auch diese Portion ist mehr als reichlich, schlicht angerichtet mit cremiger soße und den gerösteten Brokkoli-Röschen dazwischen. Guten Appetit –
Mein Zander ist schmackhaft, knackig, durch das Mehlieren hat sich eine feine Kruste um den Fisch gelegt, der gute Qualität hat – allerdings zwei kleine Gräten im Schwanzstück zurückbehalten hat. Die Soße scheint m.E. mit Safran gewürzt, lecker, auch wenn in Richtung zuckrige Grundnote mit leichter fast unmerkbarer chiliartiger-Nachschärfe, in Verbindung mit dem Fisch, der sehr schwach gesalzen ist (was mit der Mühle von mir korrigiert wird) das Gemüse ist knackig, die Möhren fast etwas zu fest aber auch die Kartoffeln wie Gemüse legen eine leichte Kräuternote mediterranen Ursprungs auf die Zunge. Meine Erwartung wird übertroffen – klar bleibt ein Unterschied zum Wettbewerbs-Nachbarn – aber der ist auch im Preis dieses Mittagsmenus. Meine Frau schafft die Portion Penne zur Hälfte. Daher darf ich etwas von den Nudeln probieren – jetzt denke ich, weiß ich, warum da die Verzögerung beim Servieren war: ein Teil der Nudeln ist offensichtlich nachgeschüttet worden – somit ein Teil al dente – aber etliche „noch nicht“ - vermutlich wurde die ursprüngliche Portion für zu klein gehalten und die Küche hat nachgelegt – (beim Gehen sehe ich, haben die Servicekräfte auch Penne Brokkoli als Mittagessen).
Die Teller werden wieder mit „finito?“ und der Anmerkung „ war es zu viel“ abgedeckt- und der Kollege bringt nun zwei kleine Schalen mit einer Kugel Eis, etwas Sprühsahne auf einem Stück Blechkäsekuchen mit Streusel. Es ist ein Fertigeis, Bourbonvanille, der Kuche wohl hausgemacht – ein sehr einfaches Dessert, kein Höhepunkt, aber eine nette Abrundung des Mittagsangebots.
Die Toilettenanlage ist im Keller – alles pico-bello in Ordnung, modern renoviert und sauber – das erfreut – allerdings ist die Treppe nichts bei Knieproblemen.
Fazit: Das La Toscana hat es wieder geschafft auf die Liste der Restaurant zu kommen, in die ich gerne gehe – positiv überrascht von der Küche, dem Service, der Atmosphäre – also bestelle ich mir zum Abschluss noch einen Dopio. 3,00 – optisch schöne Crema aber nicht sehr stabil – der Zucker versackt sehr schnell ohne Zeit zum Auflösen zu haben –also kommt der Löffel dran. Hätte man hier noch ein Gläschen Wasser und eine Kaffeebohne dazu serviert – es wäre ein perfektes Dinner geworden.
Wenn schon der Anlass recht besch…eiden ist, so soll man sich wenigstens alles andere schön machen. So war gestern spontan parallel zum Anlass in mir auch die Idee entstanden, mal still vergnügt wieder ein „Da Capo“ erleben zu können.
Bad Nauheim ist ein belebtes Städtchen, besonders an diesen Markttagen, an denen man es schafft mit einem Bestand von 30, maximal 50 Fahrzeugen einen komplexen Großstadtverkehr an der Einbiegung vor dem Kurpark zu simulieren, der kein Durchkommen ermöglicht. Doch mit Geduld... mehr lesen
La Toscana
La Toscana€-€€€Restaurant, Pizzeria060325121Friedrichstr. 8, 61231 Bad Nauheim
3.5 stars -
"Fisch und Empfehlenswertes Mittagsmenu mit Fisch" Gast im HausWenn schon der Anlass recht besch…eiden ist, so soll man sich wenigstens alles andere schön machen. So war gestern spontan parallel zum Anlass in mir auch die Idee entstanden, mal still vergnügt wieder ein „Da Capo“ erleben zu können.
Bad Nauheim ist ein belebtes Städtchen, besonders an diesen Markttagen, an denen man es schafft mit einem Bestand von 30, maximal 50 Fahrzeugen einen komplexen Großstadtverkehr an der Einbiegung vor dem Kurpark zu simulieren, der kein Durchkommen ermöglicht. Doch mit Geduld
Geschrieben am 19.02.2016 2016-02-19| Aktualisiert am
19.02.2016
Besucht am 18.02.2016
Ein vormals unrunder Festtag hatte mir einen ansehnlichen Gutschein für den Dienstsitz des Götterboten in Mingolsheim – Bad Schönborn zuwachsen lassen, so dass wir nun nicht umhin konnten, freudig an dessen Einlösung zu gehen.
An diesem Donnerstag späten Vorabend ist das Restaurant gut besucht, doch nicht wie früher überfüllt. Wir werden freundlich empfangen und begrüßt, ein schöner großer Tisch ist im rechten Restaurantteil frei, der in hellem weiß mit den dunklen Holzgebälk und Vorhängen chic erstrahlt und zum Verweilen einlädt.
Die Tische sind leicht beige-gelben Tischdecken, frischen Rosen in kleiner Vase, Kerzenständer und einer kombinierten Salzstreuer/Pfeffermühle sowie Serviette und Besteck ansprechend voreingedeckt. Wie ich sehe, sind die Fenster nun blitzsaubere Kunststofffenster, die das Design der vormaligen alten Holzfenster komplett übernommen haben – aber nun dicht schließen. Geschmackvoll, modern dekoriert, ein paar Bilder der griechischen Antike hängen an der Wand, geben dezent griechisches Flair aber kein „panhellenistisch“ erschlagendes Griechenland-Gefühl.
Die Karten werden gebracht – schöner Einband, etwas neu gestaltet – leider habe ich meine Brille irrtümlich daheim auf den Tisch gelegt als ich die Autoschlüssel einsteckte. Also kann ich nichts lesen, kenne aber meine Wahl und schlage alternativ vor, diesmal eventuell doch rein bei Mezes – den Vorspeisen - zu verbleiben und nicht in Fleisch- oder Fischplatten oder typisch griechisch bezeichneten Tellern zu schwelgen. Gerne, sagt meine Göttergattin und schon beginnt die Aufnahme unserer Getränke und Speisenwünsche durch den genau in diesem Zeitpunkt erscheinenden Service.
Wir ordern Souroti (Wasser) und Naoussa, dann ganz klar – Melizanosalata (Avocado-Salat), Tzatziki, Taramasalata (Fischrogen-Salat), und klar möchte ich Saligaria (Schnecken) und noch Oktapus gegrillt und Pepperoni in der guten Sauce ergänzt meine Frau, Sardelles, und Knoblauchbrot und - acht . zählt der freundliche Servicemann lächend durch – offensichtlich doch Zeit, bei der Bestellung wegen Tisch-Überfüllung abzubrechen.
Die Getränke kommen umgehend, und nach angenehmer Wartezeit kommen zwei Teller für uns, dann beginnt die Anlieferung der georderten Meze: zuerst die kalten Vorspeisen, dann Knoblauchbrot, die Schnecken, Oktapus – vier fünf wunderschön gegrillte Armstücke – und der Teller voller fritierter Sardelles sowie frische Weißbrotscheiben füllen den Vierertisch komplett.
Nachdem sich jeder vom Gewünschten auf den Teller gelegt hat, beginnt die schwierige Arbeit des kritischen Schlemmens – schließlich machen wir das nicht zum Vergnügen für uns, sondern allein und nur, damit Ihr Euch hier beim Nachlesen den Schluckreflex üben könnt.
Der Taramasalat ist schön cremig mit etwas frisch-feingehobelten Zwiebelringen, doch denke ich, dass er nicht mehr (wie ganz früher mal) noch in kretischer Richtung verfeinert wurde, sondern sehr gut Grundqualität bereits im Anlieferzustand hat – schmeckt frisch und lecker. (Ganz früher war der wohl mit etwas kretischen Kartoffeln, –Joghurt, Olivenöl und -Gewürzen noch mit einer pikanten Streckung des Fischrogen-Joghurt-Mixes verbessert worden).
Das Tzaziki ist cremig, nicht zu knoblauchlastig, mit kaum spürbaren Gurkenscheiben – ich schätze Eigenproduktion, zumindest Überarbeitung, und nach meiner Erfahrung fast einmalig ist der hier servierte Melizanosalata – mit feiner leicht (süß)säuerlich wirkender frischer Note, cremig stückiger Konsistenz.
Doch bevor ich mich mehr in den kalten Salaten mit dem warmen Knoblauchbrot verschlemme, muss ich natürlich die Schnecken und den Oktapus unter das Besteck nehmen. Die Schnecken sind in einer keramik-Schneckenpfanne leicht gratiniert mit einer cremigweißen Soße - Feta? Estragon, Rosmarin? – nicht nur Knofel-Butter und fett bis zum Abwinken – nein, die Creme schmeichelt den Zungenläufern und meinem Gaumen – schöne fleischige Tierchen werden da serviert in einer Qualität und Geschmack wie schon lange nicht mehr genossen!
Der Höhepunkt meiner Meze jedoch ist und wird der Oktapus. Der ist evtl. leicht meliert worden –weil leicht knackiger Anbiss und auf dem Grill zu einem schnittfesten aber doch zarten fein gewürzten Fleisch verzaubert worden, der eigentlich danach ruft „Meer, Meer“ – nein ich meine „mehr“ mehr von diesem Meergetier – lecker. Die Küche des Hermes wird da zum Götterboten –
Klar fallen dagegen geschmeckt die kleinen, dennoch fleischigen Sardelles selbst mit dem frischen Zitronensaft beträufelt für mich etwas ab, auch wenn die sehr gut sind – außerdem hat die ja meine Frau geordert –aber die Portionsgröße dabei unterschätzt. (Nur den immer dazu gereichten mayonnaisenartig evtl. mit Avocado angereicherte Dip (weil leicht anthrazit schimmernd) habe ich noch nie besonders gemocht, deswegen nur kurz pflichtbewusst für GastroGuide und einen Testfisch geopfert – hat aber keine Meinungsänderung bewirkt – das braucht es nicht).
Die kleinen scharf angegrillten Pepperoni mit der zarten käsegebundenen Soße - wir mögen diese ganz kleinen - die anders als die sonst so oft gereichten größeren Pepperoni wirklich "Vorspeise" sind und den Gaumen für mögliche Hauptgerichte öffnen - für uns aber nett schließen - das gereichte Weißbrot eignet sich hervorragend die Cremesoße aufzusaugen und mich von Kreta träumen zu lassen.
Die acht Meze waren anstrengende Arbeit – dennoch ein Genuss für uns. Also muss zum Abschluss – auch wenn eigentlich schon gar nichts mehr geht, auch noch ein Galaktoburico mit Eis und ein Mocca für die Abrundung sorgen: Galaktoburico – die süsse Versuchung Griechenlands – wird hier gsd nicht übersüss präsentiert, dazu eine sehr gute Standard-Vanilleeis-Kugel auf einem kleinen Sahnepolster für die Göttergattin – mir schmeckt der in einer kleinen Tasse präsentierte Mocca mit dem für Griechenland typischen Satzspiegel – auch wenn er hier leider nicht im Kupferkännchen an den Tisch serviert wird – was auch seine Vorteile hat.
Fazit – der Grieche ist zwar wirklich gut –aber der Götterbote ist doch ein ganzes Stück besser, etwas raffinierter zubereitet, kleine, aber feine Unterschiede machen es aus.
Zur Zahlung kommt der wie gesagt u.a. ein Gutschein – daher betrachte ich das als Einladung und gebe keine Preise an – nehme aber den dazu gereichten Ouzo – einen für die besten Freunde (also Euch) gerne an (von wegen Euch natürlich nur notgedrungen, selber hätte ich den nie….).
Ein vormals unrunder Festtag hatte mir einen ansehnlichen Gutschein für den Dienstsitz des Götterboten in Mingolsheim – Bad Schönborn zuwachsen lassen, so dass wir nun nicht umhin konnten, freudig an dessen Einlösung zu gehen.
An diesem Donnerstag späten Vorabend ist das Restaurant gut besucht, doch nicht wie früher überfüllt. Wir werden freundlich empfangen und begrüßt, ein schöner großer Tisch ist im rechten Restaurantteil frei, der in hellem weiß mit den dunklen Holzgebälk und Vorhängen chic erstrahlt und zum Verweilen einlädt.
Die Tische... mehr lesen
Hermes
Hermes€-€€€Restaurant072537259Friedrichstr. 50, 76669 Bad Schönborn
4.0 stars -
"Der Grieche ist gut - der Götterbote ist besser" Gast im HausEin vormals unrunder Festtag hatte mir einen ansehnlichen Gutschein für den Dienstsitz des Götterboten in Mingolsheim – Bad Schönborn zuwachsen lassen, so dass wir nun nicht umhin konnten, freudig an dessen Einlösung zu gehen.
An diesem Donnerstag späten Vorabend ist das Restaurant gut besucht, doch nicht wie früher überfüllt. Wir werden freundlich empfangen und begrüßt, ein schöner großer Tisch ist im rechten Restaurantteil frei, der in hellem weiß mit den dunklen Holzgebälk und Vorhängen chic erstrahlt und zum Verweilen einlädt.
Die Tische
Geschrieben am 03.02.2016 2016-02-03| Aktualisiert am
03.02.2016
Besucht am 29.01.2016
Das Cafe Schafheutle in Heidelbergs Touristenmeile Hauptstraße ist immer ein willkommener Ruhepunkt beim Stadtbummel in Heidelberg. Klar sollte man im Sommer den wunderschönen Garten- Außenbereich und den Wintergarten auf der Gebäude-Rückseite besuchen, der bei Sonnenschein fast ein bisschen Lago Maggiore-Feeling vermittelt. Doch ebenso ist es interessant, auf den Stühlen in der Hauptstraße vor dem Cafe die Touristenströme aus Japan, China, USA, Russland oder den anderen europäischen Ländern sowie Einheimische und Studenten beim Flanieren oder Hasten zu schauen, wie sie laut und hektisch oder still und völlig abwesend, lachend, fotografierend, staunend, schwätzend allein oder in Gruppen da an den Plätzen vorbeiziehen.
Heute ist allerdings kein Außenbereich angesagt – waren im Dezember noch mit der Wärme auch die Tische in der Hauptstraße aufgestellt, sind heute bei kaltem Nieselwetter die Innenplätze im Schaufensterbereich zur Straße angesagt. Das Wetter hatte zwar keine Touristen vertrieben, aber wohl die Einheimischen – das Cafe ist schwach besetzt, jetzt um halb zwei an einem Freitag sonst völlig unüblich. So finden wir einen netten kleinen Tisch direkt vor einem der Fenster, müssen dennoch auf die Bedienung etwas warten – evtl. Tauschzeit für die Schicht - so verlaufen sich die wenigen Bedienungen zwischen sehr gestreut sitzenden Gasten. Kleiner Hinweis zur Barrierefreiheit: im Cafe gibt es zwei Durchgänge mit einer Stufe, die wenig Hindernis sein sollte, aber der enge, alte Sanitärbereich im Keller ist nur über eine unbequeme Treppe zu erreichen.
Das Cafe Schafheutle zeichnet sich durch eine hervorragende Konditorei aus, tolle Torten und Kuchen sowie handgemachte Trüffel und alles für die Figur – aber für uns insbesondere durch offene Tees, die perfekt serviert werden. Leider hat man zu japanischen roten Guss-Teekannen gewechselt – nun gibt es 0,5l oder ein Glas Tee. Früher waren die schwarzen Guss-Teekannen nicht ganz so groß – da hat sich jeder von uns eine bestellt – nun bestellen wir eben eine Kanne Morgentau Grün-Tee gemeinsam – für uns billiger als früher – trotz 5,70€ - dazu gibt es Kandis, den Tee lose im Sieb und zwei Tassen mit je einem Tee-Keks. So kann sich jeder genau den Tee so ziehen wie er mag – gepflegt ohne Beutel. Wir lassen das Wasser kurz abkühlen, dann zwei Minuten. Da es für uns Mittagszeit ist, suchen wir in der kleinen Speisenkarte nach einem kleinen Imbiss und finden den Überbackenen Schinken-Käse-Toast zu 6,90€ sowie ein Spinattörtchen mit Spiegelei zu 5,80€. Der Toast entpuppt sich als zwei Scheiben Toastbrot mit Kochschinken Ananas und Käse überbacken – auf einem sehr heißen Teller nett mit einem Tomatenviertelchen und zwei Gurkenscheiben angerichtet, Das Spinattörtchen ist wohl ein Fertigprodukt – wie eine Quiche ohne Teigdeckel, dafür liegt das gut gebratene Spiegelei drauf und daneben leichte Garnitur mit Tomatenachtel. Beides schmeckt angenehm gut, genau der Imbiss wie wir ihn zum Tee erwarten. Insgesamt 18,40€ sind für die Bedienung trinkgeldgünstig – und so sind alle zufrieden.
Fazit – na klar – 4- 5 - immer wieder
und ja, für den richtigen Hunger gibt es auch Käs-Spatzen und Anderes auf der Karte,
Das Cafe Schafheutle in Heidelbergs Touristenmeile Hauptstraße ist immer ein willkommener Ruhepunkt beim Stadtbummel in Heidelberg. Klar sollte man im Sommer den wunderschönen Garten- Außenbereich und den Wintergarten auf der Gebäude-Rückseite besuchen, der bei Sonnenschein fast ein bisschen Lago Maggiore-Feeling vermittelt. Doch ebenso ist es interessant, auf den Stühlen in der Hauptstraße vor dem Cafe die Touristenströme aus Japan, China, USA, Russland oder den anderen europäischen Ländern sowie Einheimische und Studenten beim Flanieren oder Hasten zu schauen, wie sie laut... mehr lesen
4.0 stars -
"Sollte für den Heidelberg-Besuch immer auf den Plan kommen" Gast im HausDas Cafe Schafheutle in Heidelbergs Touristenmeile Hauptstraße ist immer ein willkommener Ruhepunkt beim Stadtbummel in Heidelberg. Klar sollte man im Sommer den wunderschönen Garten- Außenbereich und den Wintergarten auf der Gebäude-Rückseite besuchen, der bei Sonnenschein fast ein bisschen Lago Maggiore-Feeling vermittelt. Doch ebenso ist es interessant, auf den Stühlen in der Hauptstraße vor dem Cafe die Touristenströme aus Japan, China, USA, Russland oder den anderen europäischen Ländern sowie Einheimische und Studenten beim Flanieren oder Hasten zu schauen, wie sie laut
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Mit fällt dann die Aufgabe zu, bei Heitlingers Weinstube für vier Personen zu reservieren – ein Tag zuvor sollte eigentlich gut gehen. Heitlinger hat eine nette Homepage, von der aus man auch reservieren kann. Dieses nutzend erhalte ich am Samstag früh fast zeitgleich mit dem Absenden die automatisierte Nachricht, man habe die Anfrage erhalten, es sei das keine Reservierungs-Bestätigung, so bald als möglich bekäme ich diese Nachricht aber, ob, oder ob nicht. An sich eine gute Lösung, da zu der Zeit vermutlich die Köche bereits im Lokal werkeln, der Service und Verwaltung jedoch nicht. Denn das Restaurant macht am Wochenende um 12:00 auf, Wochentags ab 17:30. Allerdings – an diesem Samstag habe ich kurz vor Fünf immer noch keine Nachricht bekommen – also frage ich telefonisch nach. Da scheint Verwirrung zu bestehen, man verbindet mich, ja meine Anfrage sei eingetroffen, man frage nach, ob- und verbindet mich zur nächsten Dame, ja, meine Frage habe man erhalten, ja, das Bestätigungs-Mail, dass die Reservierung klappt, hätte eine junge Damen bereits versenden sollen – Moment man wird mich nun mit derjenigen verbinden. …??? Es tütet das postalische Telefonzeichen der Anlage, geht nach einigem Läuten keiner ran. Logisch, ich weiß, was mich interessierte – die Reservierung klappt. Allerdings einen Stift egal welchen Lehrjahrs vor dem Gast so ablaufen zu lassen….
Uns stört es nicht – es klappt – auch zeitlich mit der Anreise meines Schwagers an diesem herrlichen Sonnen-Sonntag – wir kommen mit den Einladenden pünktlichst zu 13:00 vor dem netten Gebäudeensemble mitten in den Weinbergen an. Die langestreckten leichten Treppenabsätze vom Parkplatz zum Eingang ist an sich eine nette Einstimmung auf ein wunderschönes Mittagessen mit guten Weinen. Innen im Restaurant ist alles leer, die Gäste hört man heute von der Terrasse her. „Wir haben reserviert“ – „Moment“- eine junge Dame verweist an eine andere, die zu uns kommt und meine Frage, ob wir draußen sitzen können, wird freundlich bejaht. Sie geht voraus und bietet uns einen netten sonnenbeschirmten Vierertisch an – perfekter Platz.
Gerade fünf Minuten später bringt uns eine junge Damen die in Korkumschlag sehr angenehm gestalteten Speisekarten und rollt eine große Tafel mit den Angeboten des Tages an den Tisch: Kingfisch mit Gurkensalat, Fischvariationsteller, Der ganze Steinbutt - ein schön lesbares Angebot. Bevor wir uns in die Karten vertiefen, fragt die junge Dame noch, ob wir einen Aperitif wünschen und zählt dann auf Frage Einige auf. Meine Frau entscheidet sich als Hauptperson für ein Gläschen Sekt, Schwager und Frau möchten einen Riesling, ich ein Wasser Medium. Das Glas Sekt kommt, ein kühler Riesling wird direkt aus der Flasche bis zur 0,1l Marke auf den schönen Weingläsern eingefüllt, auch mich fragt man, ob – einen Probierschluck genehmige ich mir, der mir dann auch eingeschenkt wird – keine weitere Ansage – Abgang des Service samt Flasche.
Wir vertiefen uns in die stylishen Speisekarten – wirklich gut gemacht – wertig, nicht übertrieben, passend zum „Aussenrum“. Die Preise sind deutlich sportlich zu sehen – gut, eben Heitlinger-Level, das weiß man vorab. Wer für geschmälzte Maultaschen 13 Euro aufruft, muss was bieten – aber in Maultaschen ist nun mal sicher kein Handmassiertes zu erwarten. Meine Frau entscheidet sich für das Tomahawk vom Schwäbisch-Hällischem Landschwein (lt. Karte) 19,50 € (früher hieß das Kotelett – sage ich zu ihr), mein Schwager wählt „Der Steinbutt im Ganzen“, 30,00€, die Schwägerin entscheidet sich für die Fischvariation zu 28,50€, ich frage was Kingfish ist, das könne sie mir außer Königsfisch leider nicht sagen, sie könne ich aber erkundigen, Dennoch entscheide mich dafür – 17,50€ - meine Frau ordert noch einen gemischten Salat 8,90€ vorab, nachdem das Schwein von mediterranem Gemüse und Rosmarinkartoffeln begleitet wird. Die Servicekraft fragt nun auch die Frau meines Schwagers, ob sie eine Vorspeise wünscht worauf der Salat für alle bestellt wird. Weil wir uns kurz zuvor über den Wein unterhalten haben, möchte ich von der Bedienung noch wissen, was für ein Riesling das war – „ ein Heitlinger“ – „davon ging ich hier aus, aber welches Jahr und ob verschnitten“ – denn Heitlinger hat sich mit seinen Weinen vor Jahren einen internationalen Namen gemacht, da er einer der ersten Winzer war, die sich trauten, den Unbillen des Kraichgau-Wetters trotzend, seine Weine geschickt zu wertigen hochqualitativen Cuvees zu verschneiden. Die Weine hatten dann fantasievolle Bezeichnungen. „vielleicht 2015“ sagt die junge Servicekraft, „ich kann ja mal schauen“. Das war’s, keine Nachfragen weiterer Art zum Wein auch seitens Service. Abgang Service.
In der kommenden halben Stunde kommen und gehen Gäste, werden platziert, abkassiert und wir können uns ungestört unterhalten. Dann kommt eine andere Bedienung und bringt ein kleines Körbchen mit drei verschiedenen Baguette Sorten in jeweils vier oder fünf Scheiben, dazu ein kleines Schälchen mit Tapenade – für jeden ein knapper Teelöffel einer wirklich hervorragend gemachten Olivenpaste. Wir genießen unser Brot – und bekommen dafür auch eine weitere halbe Stunde Zeit.
Nun kommt als Gruß us der Küche eine Scheibe Roastbeef mit Meerettichtupf. Vom Wein habe ich nichts mehr gehört und dieser wie auch das Brot gehen auch zur Neige. Wir bekommen dafür diesmal sehr knappe 27 Minuten – bevor im tiefen Teller eine ordentliche Portion dreier verschiedener Blattsalate mit etwas Kressesprossen darüber und halbierten Mini-Roma-Tomaten umkreist auf den Tisch kommen. Die Portionsgröße ist unerwartet groß, das Dressing wirklich lecker zwischen Säure, Süße, Sahnigkeit spielend – ich bin beeindruckt, gute Küchenleistung. Auch für den Salat bekommen wir na gut, ich wiederhol das jetzt nicht mehr – außerdem werden wir nach dem Getränkewunsch befragt. Mein Schwager entscheidet für den Riesling - die Flasche -oh – die dann gut gekühlt umgehend gebracht und fachmännische eingeschenkt wird.
Der Salat ist gegessen, die Teller sind abgeräumt. Dann bringt man uns „Vorsicht heiß“ den ganzen Steinbutt auf dem Teller – drum herum an vier Ecken kleine Kartoffelteile. Das Tomahawk kommt wie erwartet als Kotelett naturelle- mit nicht abgehackter Rippenknochen auf einer Art Ratatouille, daneben ein paar kleine Kartöffelchen. Die Fischplatte meiner Schwägerin ist mit einem Fitzelchen Kingfish, einem Stück Lachs, etwas Lachsforelle und noch einem kleinen Stück ausgestattet. Mir bringt man den Kingfish – ich sehe in den Augenwinkeln meine Frau grienen – links auf der eckigen Platte ein paar wenige längsgeschnittene angemachte Gurkenscheiben in sehr leckerem Dressing und appetitlich mit Kresse? Chilifäden? angerichtet – ich weiß es nicht mehr, kleinstgeschnitten hab ich fünf Bissen - und es mich vergessen lassen, was. In der Plattenmitte tront ein Stück Kingfishfilet auf der Haut gebraten - ungefähr so groß in der Fläche eines zweimal zur Hälfte gefalteten 5-Euro-Scheins – also ca zwei Finger breit, ca. fast eineinhalb guten Zentimeter hoch - perfekt gebraten. – Aber – ich kann noch nicht mal sagen- wie ich den Fisch fand – ich musste ja nicht Mal ein Salatblatt hochheben – auch hier fünf Häppchen – hmm – als Vorspeise wäre das – aber als Hauptgericht? Meine Schwägerin erbarmt sich, sie mag angeblich keinen Lachs – so bekomme ich das Stück – auch dieses standardmäßig gut zubereitet. Von meiner Frau kann ich ein Stück vom Schwäbisch Hällischen – das sehr stimmig gewürzt, allerdings von den Seiten her unterschiedlich gebraten wurde – das mag meine Frau nicht – im Durchschnitt wär es genau richtig gebraten gewesen.
Die Teller sind geleert - nun kommt nach nochmaliger Zwischenfrage die Bedienung und erklärt mir dass Kingfish zu Makrelenartigen Fischen gehört – Beim Abräumen fragt mein Schwager nach der Dessertkarte – man bringt nochmal relativ zügig – ca 15min nur – die Speisenkarte – bis auf meinen Schwager, der ein Duett von Kirsche und Schokolade gleich für sich entdeckt hat – fragen wir nach den verschiedenen Eis- und Sorbet-Sorten. Moment, man holte die Liste. So bekommen wir alle sehr nett angerichtet unsere Nachspeise. Bis zum Zahlen lässt man uns…. Ich wieder hole es nicht – nach knapp über drei Stunden ist das sonntägliche Festessen getan. Die Küchenleistung war von sehr gut über okay bis gut mit leichten Schwächen. Der Service – ich sag jetzt mal nichts dazu war eher manowarisch zu bewerten. Das Ambiente – hochpreisig mit dem Touch zu – ja zu was, eigentlich gutbürgerlich, wäre es nicht etwas in Richtung Schicki und wie das so heißt.
Fazit nach Küchenreise 3: ein guter Wein – gerne getrunken, das Essen als nettes Nebenbei verbringt man einen gepflegten teuren Nachmittag an schönem Platz - wenn es sich wieder mal ergibt.