Seit 2011 schreibe ich Restaurant-Kritiken, auf diesem Portal Bewertungen genannt.
Ich berichte sowohl über Top-Restaurants als auch über einfache Restaurants und Gaststätten.
Ich gebe mir sehr viel Mühe, alles was ich erlebt und gegessen habe, möglichst detailliert zu beschreiben, damit es hoffentlich eine Entscheidungshilfe für interessierte Leser ist, die jeweilige Gastronomie aufzusuchen oder auch nicht.
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Bewertungs-Statistik
Insgesamt 67 Bewertungen 157980x gelesen 2007x "Hilfreich" 1936x "Gut geschrieben"
Geschrieben am 11.02.2015 2015-02-11| Aktualisiert am
11.02.2015
Besucht am 07.01.2014
Meine Begleitung nörgelte an diesem Abend lautstark Urgelüste wie "Grieche, Grillfleisch, Zwiebeln, Tzatziki!". Oh je, das konnte ja heiter werden für mich. Nach ausführlicher Diskussion einigten wir uns auf das Balkan-Steakhaus Unland unter Verzicht auf das Tzatziki. Mir fielen nämlich bei dem Gedanken an kroatische Küche Speisen wie "Muckalica – scharfes geschmortes Schweinefleisch in Tomatensauce mit Paprika, Zwiebeln, Knoblauch und Ajvar" ein. Vor ewigen Zeiten hatte ich das mal sehr gerne gegessen. Heute wohl auch noch?
Das große Gebäude liegt nur ca. 100 Meter von der A40/B1, Ausfahrt DO-Dorstfeld, entfernt. Etliche Parkplätze findet man vor dem Haus und auf dem gegenüber liegenden Parkplatz. Rechts neben dem Gebäude ein großer Biergarten mit rustikalen Tischen und Bänken unter einer bewachsenen Pergola. Einige Stufen führen zu dem im EG liegenden Restaurant hinauf.
AMBIENTE
Wir öffneten die Eingangstür und plötzlich standen wir in einer Tropfsteinhöhle – zumindest war das der Eindruck des ersten Moments. Eine Art Höhlenverkleidung mit runden geschwungenen Decken und einem kleinen Wasserbecken am Boden davor.
Der große Gastraum war eingerichtet im Stil der 80er Jahre deutscher Wohnzimmer-Inneneinrichtungskultur. Wer hatte das Sitzpolstermuster zuerst? Der Italiener Don Camillo in Dortmund oder dieses Steakhaus?
Dicke Holzbalken an der Decke, künstliche Bäume bis zur Decke, Hydrokulturpflanzen, zahlreiche typische Balkan-Rundbögen zwischen großzügig bestuhlten Nischen. Einiges an Deko-Kitsch.
Auf den blanken Holztischen lagen rote Stoffsets. die bunten Papierservietten mit Glockenmotiven bewiesen, dass hier kürzlich mal Weihnachten war.
SERVICE
Beim Eintritt wurden wir von einem Kellner zurückhaltend freundlich begrüßt und er wies uns den Weg in den rechts liegenden großen Gastraum. Wir konnten unseren Platz frei wählen.
Nachdem wir den Garderobenständer gefunden und die Mäntel dort platziert hatten, reichte man uns zügig die Speisekarten und nahm die Getränke auf.
Der männliche Service agierte während unseres Aufenthaltes professionell, war sehr freundlich und schnell, jedoch ohne Hektik. Wir waren sehr zufrieden. Er hat mir sogar lächelnd verziehen, dass ich bei der Auswahl des Digestif einen kurzen Ausflug von Kroatien nach Griechenland wagte.
ESSEN
Die mehrseitige Speisekarte wies mehr als 100 Positionen aus mit dem Schwerpunkt Grillfleisch- und Steakgerichte mit Beilagen wie z. B. Pommes, Kroketten, Rösti und Djuvec-Reis zu angemessen Preisen. Schnitzelvarianten und irgendwo im Gedränge der Gerichte auf der Karte Fisch. Fisch hier: Nein, wollte ich nicht!
Aber wo war die Abteilung mit den kroatischen Landesspezialitäten? Fehlanzeige, kein Muckalica! Frust bei mir!
Meine Begleitung entschied sich für den Grillteller (€ 13,20), der einen Salat vom Salatbuffet beinhaltete.
Ich fragte den Kellner nach Muckalica. Er sah mich an wie ein Wesen von einem anderen Stern, fasste sich jedoch schnell und meinte, diese Gerichte gäbe es schon ewige Zeiten nicht mehr bei denen.
Nun gut, ich wollte keinen Salat, sondern Gemüse zum Fleisch und entschied mich für ein gegrilltes Putensteak (€ 10,20). Hierbei konnte man die Beilagen nach Wunsch zusammenstellen. Ich wählte Bratkartoffeln (€ 3,20), als Gemüse grüne Bohnen (€ 3,20) und dazu Ajvar (€ 1,10). Damit kam ich für mich auf stolze € 17,70.
Brot und einen Aufstrich haben wir hier nicht erwartet, kam auch nicht.
Also inspizierte ich in Ruhe das Salatbuffet. Sauber präsentierten sich u. a. rote und gelbe Paprika in große Stücke geschnitten, Eisbergsalat, Friseesalat, Tomatenwürfel, dicke Stücke Schlangengurken, roter Bohnensalat mit Zwiebeln, Dosenmais, eingelegte Pepperoni, frische Möhrenjulienne, Krautsalat, Radiccioblätter, klobige Ringe von Gemüsezwiebeln und fast grauer Salat von grünen Bohnen (oh, ob meine gewählten Bohnen wohl auch diese appetitliche Farbe haben?). Daneben zwei Sorten Fertigdressing auf Joghurtbasis. Auf der Ablage über den Salaten stand eine große Auswahl an Essigen, Ölen und Fertiggrillsaucen aus der Flasche.
Und schon flitzte unser Kellner um die Ecke - bewaffnet mit Allem, was wir bestellt hatten.
Der Grillteller meiner Begleitung war üppig gefüllt mit zwei Cevapcici (Hackfleischröllchen), einem Hüftsteak und darunter lagen versteckt noch zwei Schweinecarbonaden-Steaks. Die Cevapcici locker in der Konsistenz und im Kern noch leicht rosa. Das Hüftsteak medium gegrillt und zart. Die dünn geklopften Schweinesteaks nur ganz kurz gegrillt und saftig. Der Duft nach Holzkohle und der dezenten Fleischmarinade ließ das Wasser im Mund zusammenlaufen. Ich sehe glänzende Augen und breites Grinsen!
Eine üppige Portion gut zubereiteter Pommes und Djuvec-Reis füllten den großen Teller und sollten wohl noch den letzten Holzfäller sättigen. Den Teller hatte aber kein Holzfäller bestellt, also wurde er auch nicht leer gefuttert. Der Reis schmeckte gut, meinte meine Begleitung. Das Probehäppchen, das ich mir nahm, fand ich dagegen muffig und fade. So isses.
Den dazugehörigen Salatteller hatte mein gieriges Gegenüber selbstverständlich randvoll gefüllt. Was damit passierte, überlasse ich der Phantasie der Leser!
Meine Bestellungen füllten den ganzen Vierertisch, an dem wir saßen:
Ein großer Teller mit dem mittig positionierten großen Putensteak. Ein großer, tiefer Teller prall gefüllt mit grünen Bohnen. Ein großer Teller prall gefüllt mit Bratkartoffeln. Ein Dessertteller mit einer Sauciere mit rotem Ajvar.
Das flach geklopfte Putensteak nach Röstaromen duftend, zart und saftig in der Konsistenz. Sehr ordentlich.
Die grünen Bohnen noch mit Biss aber wässerig im Geschmack. Zum Schluss in dicken Speckstücken geschwenkt, die versuchten, den faden Bohnen Geschmack zu verleihen. Wenn ich frische Bohnen koche, werden die nie so wässerig.
Die Bratkartoffeln kross goldgelb gebraten mit Zwiebelstückchen, die mir noch zu glasig waren.
Das Ajvar (Paprikapaste) schmeckte genau wie das, was ich im Sommer schon mal zum häuslichen Grillen im Glas kaufe. Ich mag es so.
GETRÄNKE
Selters Mineralwasser 0,75 l zu € 5,80
Brinkhoffs Pils 0,4 l zu € 3,00
Kroatischer trockener Weißwein 0,25 l zu € 4,00
Glas Ouzo zu € 2,20
Glas Slivovitz zu € 2,00
Die Weinauswahl war eigentlich keine. Offener Weißwein in lieblich oder trocken, offener Rotwein in lieblich oder trocken und Roséwein wahrscheinlich lieblich. Mehr nicht.
Der gut gekühlte Weißwein wurde in einem etwas klobigen Glas serviert. Kein Bukett, flacher Geschmack, aber zum Glück nicht sprittig. Die Qualität ähnelt der der meisten einfachen mediterranen Restaurants in Deutschland. Mehr sage ich dazu nicht.
FAZIT
Da hatte ich mengenmäßig in die Sahne gepackt. Fast die Hälfte meines Essens blieb übrig. Also: Sehr große Portionen mit sehr gutem Grillfleisch zu für die Mengen absolut angemessenen Preisen. Ein Paradies für Vielfleisch-Esser. Kein Eldorado für Gemüse- und Weinliebhaber.
ZU MEINEN PUNKTEN
Essen: Meine Begleitung Bier trinkend war subjektiv klar für 4 Punkte. Klar. Ich objektiv für 3 Punkte aufgrund der geschilderten Fakten. Also 3,5 Punkte im Schnitt. Aber es ist meine Kritik. Unter Berücksichtigung der Weinqualität bleibe ich bei 3 Punkten. Basta :-))))
Sind im Laufe der Zeit alle Balkan-Restaurants mutiert zu Steakhäusern???
Meine Begleitung nörgelte an diesem Abend lautstark Urgelüste wie "Grieche, Grillfleisch, Zwiebeln, Tzatziki!". Oh je, das konnte ja heiter werden für mich. Nach ausführlicher Diskussion einigten wir uns auf das Balkan-Steakhaus Unland unter Verzicht auf das Tzatziki. Mir fielen nämlich bei dem Gedanken an kroatische Küche Speisen wie "Muckalica – scharfes geschmortes Schweinefleisch in Tomatensauce mit Paprika, Zwiebeln, Knoblauch und Ajvar" ein. Vor ewigen Zeiten hatte ich das mal sehr gerne gegessen. Heute wohl auch noch?
Das große Gebäude liegt nur... mehr lesen
Haus Unland
Haus Unland€-€€€Restaurant0231 175151Wittener Str. 334, 44149 Dortmund
3.0 stars -
"Großes Balkan-Steakhaus mit über 100 Sitzplätzen. Einrichtung bürgerlich und gepflegt. Ausgezeichnetes Grillfleisch, große Portionen zu ordentlichen Preisen" SiebeckoMeine Begleitung nörgelte an diesem Abend lautstark Urgelüste wie "Grieche, Grillfleisch, Zwiebeln, Tzatziki!". Oh je, das konnte ja heiter werden für mich. Nach ausführlicher Diskussion einigten wir uns auf das Balkan-Steakhaus Unland unter Verzicht auf das Tzatziki. Mir fielen nämlich bei dem Gedanken an kroatische Küche Speisen wie "Muckalica – scharfes geschmortes Schweinefleisch in Tomatensauce mit Paprika, Zwiebeln, Knoblauch und Ajvar" ein. Vor ewigen Zeiten hatte ich das mal sehr gerne gegessen. Heute wohl auch noch?
Das große Gebäude liegt nur
Geschrieben am 11.02.2015 2015-02-11| Aktualisiert am
11.02.2015
Besucht am 20.02.2014
Ein Inder auf Sparkurs, nachdem er einige sehr gute RK-Bewertungen bekommen hat?
LAGE
Die abendliche Parkplatzsuche erwies sich an der stark befahrenen Hauptstraße im östlichen Vorort DO-Brackel als schwierig. Nach mehreren Runden durch die engen Nachbarstraßen und zurück hatten wir Erfolg.
In einem mehrgeschossigen, einfachen Gebäude liegt das ebenerdige Restaurant. Ebenerdig auch die einfach gestalteten gekachelten Räume.
AMBIENTE
Die drei ineinander übergehenden Räume wurden mit kräftigen Farben unserem Verständnis von farbenprächtiger indischer Raumkultur angepasst. Viel knalliges Orange, dezent verteilte Dekogegenstände und Bilder mit indischen Motiven (diese teilweise mit Glitzereffekt) große Wandspiegel mit Goldrahmen und sehr dezente Beleuchtung mittels Wandfluter und orangefarbener Stoffdeckenleuchten vermittelten eine warme Atmosphäre. Auf den Tischen flache ungeputzte Darmol-Messingleuchter mit orangenen Stabkerzen und dezente helle Papierservietten. Nett die farbenprächtigen mit Goldfäden verwirkten Tischdecken. Indische Pracht auf dem Tisch.
Zurück in die Realität brachte mich ein weiblicher Gast, der mit Highheels auf dem schlecht gedämmten Laminatboden rumstakste.
SERVICE
Wir wurden beim Betreten sehr freundlich begrüßt und setzten uns wegen freier Platzwahl in den hinteren Raum. Eine sehr junge Dame mit slawischem Akzent reichte uns die Speisekarten und fragte nach Getränkewünschen. Die Serviceleistungen dieser Dame waren noch sehr ausbaufähig.
Mineralwasser gab es nur in kleinen Flaschen mit 0,25 l (2,50), was hinterher in der Rechnung bei drei kleinen Flaschen wesentlich teurer war als eine Flasche mit 0,75 l (5,50).
Ich fragte nach einem trockenen Chardonnay. Die junge Dame verneinte und bot mir alternativ einen Chianti an. Wieso einen Rotwein, wo ich nach einem Weißwein gefragt hatte? Das konnte ja heiter werden! Ich orderte dann einen Frascati beim Inder, weil die Weinauswahl sehr gering war und der einzige indische Wein als lieblich deklariert war (0,25 l zu 3,50).
Danach wurden wir von einer anderen jungen Dame mit slawischem Akzent bedient, die bis zum Schluss mehr Kompetenz bewies.
SPEISENKARTE
271 Positionen, gedruckt auf farbenfrohen Speisenmotiven. Hier setzte sich die Farbenpracht fort. Zu meinem Leidwesen, denn die Speisenangebote waren auf dem dunklen Untergrund sehr schlecht zu lesen. Bis ich alles entziffert hätte, wäre Feierabend gewesen. Also, ich wollte Huhn und grenzte damit meine Suche stark ein. Wer weiß, ob ich eventuell Köstlichkeiten verpasst habe.
Mittagsbuffet gibt es von Dienstag bis Freitag für € 9,99.
UNSERE SPEISEN
Vorab gab es vom Haus Papadam, zerbrechliche, hauchdünne krosse Fladen aus Linsenmehl, serviert in einem rustikalen Bastkorb. Dazu drei Varianten Dip: Joghurt mit Minze und zwei leicht bitter und süß-bitter schmeckende Chutneys. Auf dieses Ensemble könnte ich gerne verzichten, ist nicht mein Ding.
MADRAS SHORBA
Linsensuppe nach südindischer Art (3,90)
Eine helle Linsensuppe, die kräftig nach exotischen Gewürzen schmeckte. Ein einsames Corianderblatt schwamm auf der Suppe Der Löffel brachte einige kleine helle Linsen vom Suppentassenboden hervor. Die Konsistenz war meiner Begleitung geringfügig zu wässerig.
NAAN TANDOORI (2,70)
Wie hatte ich mich auf einen weichen dicken Naan aus Weizen-Hefe-Teig gefreut. Durch die Hefe aufgeplusterter, fluffiger, weicher Teig mit ca. 1 cm Dicke, leicht nach bestrichener Butter und Sesam schmeckend und den Mund mit der weichen Teigmasse wohlig füllend.
Frust! Dieses Exemplar heute war optisch von oben ein Blender! Dünn wie ein Crepe oder Wrap und papierartig in der Konsistenz. Man konnte es durchaus essen, aber diese Version enttäuschte mich tief. Sind Mehl und Hefe so teuer geworden, dass der Koch extrem daran sparen musste?
CHICKEN CURRY
Hühnerbrustfilet in einer pikanten Currysauce, nach nordindischer Art zubereitet (12,90)
Faserig gekochte Würfel von Hühnerfleisch, schon leicht trocken, waren umhüllt von einer sehr sämigen, sehr dezent mit Curry gewürzten, eingekochten Masse – wohl ohne Zugabe von Sahne. Meine Begleitung meinte, diesem Gericht fehlte absolut die pikante Würze.
CHICKEN MURGH MASALA
Hühnerfilet in einer Joghurt-Sahne-Sauce mit Kokosraspeln und Mandeln (12,90)
Eine köstliche mittelscharf mit Chili und Tandooripulver gewürzte Sauce, hellrot schimmernd, sämig durch viele Kokosraspeln und Sahne. Spätes kulinarisches Glück an diesem Abend für mich.
In der Sauce schwammen große Streifen Hühnerfilet. Hühnerfilet? Die glasige, aber nicht mehr rohe Konsistenz erinnerte mich an Formfleisch ohne jegliche Faserstruktur.
Doch wo versteckten sich die Mandeln? Zu beißen waren keine. In der Sauce in gemahlenem Zustand waren sie auch nicht zu schmecken. Die Servicedame war erstaunt über meine Nachfrage und meinte, Mandeln seien da noch nie drin gewesen. Ich verwies auf die Speisekarte. Ja, tatsächlich, stellte sie fest und wollte es nachher mit dem Koch klären.
Deko wie frischer Coriander fehlte auf beiden Gerichten komplett. RK-Kritiker olfaktor kam seinerzeit bei seiner damaligen Kritik vom 01.12.2013 noch in den üppigen Genuss meines Lieblingskrautes (siehe seine Fotos hierzu).
Beide Gerichte wurden in heißen Metallgefäßen serviert, die auf Stövchen standen, deren Füße sich bei Bewegen in der Tischdecke mehrfach verhakten.
Der Basmatireis dazu wurde heiß dampfend in einer rustikalen Metallschüssel serviert, in der ein überdimensionaler Servierlöffel steckte, bei dem die Gefahr einer Rückwärtsrolle aus der Schüssel heraus bestand, wenn der Löffel nicht beladen war.
FAZIT
Ist doch klar, dass der Koch bei 271 Positionen nicht alle Zubereitungen im Kopf haben kann und mal Mengen und Zutaten vergisst. ;-(
Man kann dort essen. Die Vorfreude ist derzeit jedoch nicht ausgeprägt.
Ein Inder auf Sparkurs, nachdem er einige sehr gute RK-Bewertungen bekommen hat?
LAGE
Die abendliche Parkplatzsuche erwies sich an der stark befahrenen Hauptstraße im östlichen Vorort DO-Brackel als schwierig. Nach mehreren Runden durch die engen Nachbarstraßen und zurück hatten wir Erfolg.
In einem mehrgeschossigen, einfachen Gebäude liegt das ebenerdige Restaurant. Ebenerdig auch die einfach gestalteten gekachelten Räume.
AMBIENTE
Die drei ineinander übergehenden Räume wurden mit kräftigen Farben unserem Verständnis von farbenprächtiger indischer Raumkultur angepasst. Viel knalliges Orange, dezent verteilte Dekogegenstände und Bilder mit indischen Motiven... mehr lesen
3.0 stars -
"Kleines indisches Restaurant in einfachen Räumlichkeiten. Warme Farben vermittelten ein gemütliches Ambiente. Die Küchenleistungen boten an diesem Tag Licht und Schatten." SiebeckoEin Inder auf Sparkurs, nachdem er einige sehr gute RK-Bewertungen bekommen hat?
LAGE
Die abendliche Parkplatzsuche erwies sich an der stark befahrenen Hauptstraße im östlichen Vorort DO-Brackel als schwierig. Nach mehreren Runden durch die engen Nachbarstraßen und zurück hatten wir Erfolg.
In einem mehrgeschossigen, einfachen Gebäude liegt das ebenerdige Restaurant. Ebenerdig auch die einfach gestalteten gekachelten Räume.
AMBIENTE
Die drei ineinander übergehenden Räume wurden mit kräftigen Farben unserem Verständnis von farbenprächtiger indischer Raumkultur angepasst. Viel knalliges Orange, dezent verteilte Dekogegenstände und Bilder mit indischen Motiven
Geschrieben am 09.02.2015 2015-02-09| Aktualisiert am
19.02.2015
Besucht am 05.04.2014
Die Familie Gargulio betreibt seit Jahrzehnten italienische Restaurants in der Dortmunder City. Von drei Läden ist dieses am Rosental neben der Fußgängerzone Kleppingstraße übrig geblieben. Der gute Ruf des Hauses ist nach meiner Meinung kulinarisch in das Mittelmaß abgesackt. Sättigung ja, aber die Raffinesse italienischer Genüsse bleibt auf der Strecke.
Ambiente
Breite bodentiefe Fensterfronten gewähren von außen großzügige Einblicke in die Räumlichkeiten und von innen Ausblicke auf die vorbeieilenden Fußgänger.
Ein ebenerdiges Restaurant mit ebenerdigem WC, das wie ein räumlicher Behelf wirkt. Dieses Mal habe ich das WC nicht besucht, deshalb will ich jetzt darauf nicht weiter eingehen.
Ich ging – erschöpft vom Shoppen - auf den Eingang zu, vorbei einem hohen Stapel Außenmöblierung mit roten Sitzkissen und betrat einen großen, L-förmigen, Raum, der durch die rote ausgefahrene Außenmarkise auf mich düster wirkte, dies besonders im hinteren Bereich.
Links eine lange Theke, gegenüber ein dunkles meterlanges Regal für Weine und sonstige Spezialitäten. Das moderne Ambiente wirkte auf mich durch jahrelange Nutzung etwas abgenutzt.
Gemischte Bestuhlung aus dunklen Holzstühlen und Korbstühlen mit hellem Kunststoff-Flechtwerk, dunkle Holzstühle und an den Wänden teilweise dunkelrote Polsterbänke. Tische aus dunkelbraun lackiertem Holz.
Auf dem Tisch nur das Notwendigste: einfache grüne und rote Papierservietten, Messer und Gabel, ein Teller und kleines Messer für Brot und ein Salzstreuer. Keine Tischdecke oder Set, keine Kerze, kein Pfeffer, keine Blumendeko.
Einrichtung modern in warmen Farben, Tische lieblos eingedeckt bzw. nicht eingedeckt. Ich schwanke, 3 oder 4 Sterne? Na ja, es geht auch schlimmer. Also freundlich 4 Sterne von mir.
An diesem Samstagmittag war das Restaurant gut besucht. Der Geräuschpegel des gemischten Publikums war nicht zu überhören. Da im gesamten Raum Tischdecken fehlten, kam das Geklapper von Gläsern, Tellern und Besteck auf den dunklen Tischplatten noch dazu.
In der langen Präsentationstheke vermisste ich die köstlichen italienischen Schinken und Salami, die früher auch zum Verkauf außer Haus angeboten wurden. Lediglich einige Torten und die üblichen klassischen gegarten Antipasti standen zur Auswahl. Die Antipasti machten keinen besonders appetitlichen Eindruck auf mich. Gefüllte Pilze, halbe gefüllte und gratinierte Paprika usw. schrumpeln nun mal bei längerem Rumstehen. Und wenn ein Gast sie erwärmt haben möchte, wird sich dieser Eintrocknungsprozess weiter verstärken.
Service
Drei Kellner bedienten im gesamten Raum. Mir war ein älterer Herr zugeteilt, der mich höflich und flink bediente. Das wirkte auf mich eher routiniert antrainiert als herzlich. Er brachte zügig die Getränke und das Essen. Ob mir das Essen schmeckte, interessierte ihn dann aber wohl nicht, da er nicht nachfragte. Erst beim Abräumen meines Tellers kam die Floskel, ob ich zufrieden war. Ich habe ihm erspart, den Grad meiner Zufriedenheit detailliert zu verraten, da ich alles aufgegessen hatte. Also nur ein kurzes Kopfnicken von mir. Er räumte flott ab und kam kurz danach mit der Rechnung, wartete auf meine Bezahlung und rauschte ab.
Der Service war oberflächlich gesehen o. k., deshalb 3 Sterne von mir.
Speisekarte
In der Speisekarte fand ich eine Anzahl klassischer Pizza- und Pastagerichte. Zusätzlich wurden auf einer großen, schwarzen Tafel aktuelle Tagesgerichte angeboten, heute ca. 25 Stück mit Pasta, Fisch und Fleisch mit Preisen von ca. 7-25 €. Die mit Kreide handgeschriebenen Speisen waren teilweise schlecht zu entziffern, weil nachlässig geschrieben und teilweise verwischt. Ich glaube nicht, dass diese Tafel jeden Tag neu geschrieben wird.
Essen
Vorab gab es vom Haus drei ovale Pizzabrötchen mit einem belanglosen weißen Dip, der einen Hauch von Knoblaucharoma hatte.
Ich hatte von der Tageskarte Putensteak mit Rigatoni in Tomatensauce überbacken gewählt (€ 13,50).
Das Essen kam nach angemessener Zeit, gereicht auf einem runden, weißen Teller.
Alles war warm, das Putensteak noch zart, die Rigatoni hatten Biss. Die leicht wässerige Tomatensauce war zwar korrekt gesalzen, schmeckte aber langweilig, der gratinierte Mozzarella ebenso. Ein paar Streifen glatte Petersilie konnten das Gericht nicht aufwerten.
Ich wurde satt, da alles essbar war, also o. k. und 3 Sterne.
Getränke
Trockener Chardonnay, 0,2 l zu € 4,60, gut gekühlt mit 10 Grad
Mineralwasser San Pelegrino, 0,25 l zu € 2,20, ungekühlt und bereits geöffnet serviert!
Fazit
Ich konnte alles essen, ich wurde satt, aber Raffinesse – sowohl geschmacklich als auch optisch - fehlte total.
Wie schön eingerichtet eine Trattoria sein kann und wie kreativ und köstlich italienische Küche sein kann, habe ich einen Abend vorher in der Trattoria Scarpati in Wuppertal erlebt.
Im direkten aktuellen Vergleich fiel mir besonders auf, welche Welten zwischen diesen beiden Restaurants liegen.
Die Familie Gargulio betreibt seit Jahrzehnten italienische Restaurants in der Dortmunder City. Von drei Läden ist dieses am Rosental neben der Fußgängerzone Kleppingstraße übrig geblieben. Der gute Ruf des Hauses ist nach meiner Meinung kulinarisch in das Mittelmaß abgesackt. Sättigung ja, aber die Raffinesse italienischer Genüsse bleibt auf der Strecke.
Ambiente
Breite bodentiefe Fensterfronten gewähren von außen großzügige Einblicke in die Räumlichkeiten und von innen Ausblicke auf die vorbeieilenden Fußgänger.
Ein ebenerdiges Restaurant mit ebenerdigem WC, das wie ein räumlicher Behelf wirkt. Dieses... mehr lesen
Cantinetta Il Golfo
Cantinetta Il Golfo€-€€€Restaurant, Bistro, Cafe023195047092Rosental 10, 44135 Dortmund
3.0 stars -
"Alteingesessenes italienisches Restaurant in der Dortmunder City mit mittelmäßigen Küchenleistungen" SiebeckoDie Familie Gargulio betreibt seit Jahrzehnten italienische Restaurants in der Dortmunder City. Von drei Läden ist dieses am Rosental neben der Fußgängerzone Kleppingstraße übrig geblieben. Der gute Ruf des Hauses ist nach meiner Meinung kulinarisch in das Mittelmaß abgesackt. Sättigung ja, aber die Raffinesse italienischer Genüsse bleibt auf der Strecke.
Ambiente
Breite bodentiefe Fensterfronten gewähren von außen großzügige Einblicke in die Räumlichkeiten und von innen Ausblicke auf die vorbeieilenden Fußgänger.
Ein ebenerdiges Restaurant mit ebenerdigem WC, das wie ein räumlicher Behelf wirkt. Dieses
In der südlichen Innenstadt in einem historischen Gebäude gelegen, kann man im Hof des hauseigenen Parkplatzes parken, wenn das Restaurant nicht zu voll ist. Parken außerhalb des Hofes ist sehr schwierig.
Ambiente
Über einige Stufen betrat ich das große L-förmige Restaurant, das auf mich wie ein Wartesaal wirkte. Mittelbraunes Stabparkett, beige gestrichene Wände, an den Decken offen liegende dicke Rohre. An den Wänden viele alte Fotos, u. a. von der ganzen Inhaberfamilie Di Dino. Links vom Eingang ist eine kleine Spielecke für Kinder.
An den Außenwänden rundherum dunkle Bankreihen mit beigefarbener Leder(Imitat?)Polsterung. Die Sitzflächen der dunklen Stühle waren mit dem gleichen Material bespannt. In der Raummitte zum Tresen diente eine lange Sitzbank als Trennelement.
Die quadratischen dunklen Tische können flexibel je nach Personenzahlen beliebig verrückt werden. Auf den blanken Tischen eine rosa Glasvase mit einer gelben frischen Rose, ein total abgewetztes Windlicht, auf einer Papierserviette Messer und Gabel, und auf einigen Tischen eine dunkle Pfeffermühle.
Der Raum wirkte insgesamt sehr abgenutzt durch jahrelangen Verschleiß. Schön und gemütlich geht anders, da halfen auch die kräftig hereinlugenden Sonnenstrahlen nicht wirklich. Nein, im Gegenteil, dadurch fielen die optischen Mängel noch deutlicher auf.
Service
Zwei Damen machten den Service zum Gast. Im Tresenbereich werkelten weitere Mitarbeiter. Die beiden Servicedamen waren routiniert höflich und freundlich. Eine Platzzuweisung erfolgte nicht. Es dauerte einige Minuten, bis man zu mir kam und nach meinen Wünschen fragte. Das bestellte Mineralwasser wurde flink gebracht.
Meine Frage nach einem Glas trockenen weißen Lugana aus der Karte wurde beantwortet mit „der schmeckt gut, den trinke ich auch“. Das hat mich natürlich überzeugt (Achtung Ironie!).
Speisekarte
Geschätzte 80 Speisen, mir ist das zu viel. Das übliche Sortiment beim einfachen Italiener. Die Speisekarte im Internet ist nicht mehr ganz aktuell, soweit ich mich erinnere.
Ca.-Preise: Antipasti 5-11 €; Insalate 7-14 €; Pasta 9-13 €; Fleischgerichte 17-24;
Außerdem gab es eine Mittagskarte mit ca. 6-7 Gerichten.
Essen
Vorab kam ein Körbchen mit drei Pizzabrötchen und Kräuterstreichfett, das wohl Butter sein sollte, aber nicht danach schmeckte, gereicht in einer kleinen Schale, aus der der Gast etwas oder alles gierig herauskratzt.
Als ich zum dritten Brötchen griff, war dieses innerhalb einer halben Stunde knochenhart geworden. Ich schaffte es irgendwie, das Brötchen aufzubrechen und pulte mir nur den weichen Innenteil heraus.
Mein Essen: Von der Mittagskarte das Doradenfilet mit Spinat (8,90 €).
Schwungvoll platzierte die Servicedame den großen weißen Teller vor meiner Nase. Das sieht sehr ordentlich aus, dachte ich. Mittig ein großer Schlag Blattspinat und attraktiv on Top das Doradenfilet.
Vorsichtig hob ich den Fisch etwas an und schaute drunter. Aha, wie üblich mit der verhassten Haut gebraten, die ich vorsichtig entfernte und an den Tellerrand legte. Jetzt war die Fischportion gleich um einiges kleiner und schrumpfte noch mehr, als ich den grauen Trananteil zwischen Haut und Filet entfernt hatte.
Ich prüfte die Konsistenz des essbaren Restes. Einfach zu trocken, von Saftigkeit keine Spur.
Ich probierte. Leicht muffig, tranig und im Mund ein Gefühl wie Mehl. Nicht mehlige Panade, sondern die Fischfasern selber. Frischer Fisch schmeckt anders. Der Essvorgang entwickelte sich auch noch zur Schlacht mit etlichen Gräten, die ich mit höchster Konzentration herausangelte. Ein Blender-Fisch, außen hui, innen pfui.
Plötzlich fiel mir ein, dass ich auf der Karte gar keine Fischgerichte gesehen hatte…
Da war noch der Blattspinat. Typisch italienisch mit klein gewürfelten Zwiebeln und Knoblauch kurz in Öl angeschwitzt. War mir viel zu knoblauchlastig aber sonst ordentlich zubereitet.
Bei der Bewertung der Speise inkl. Brötchen, Aufstrich und Wein schwanke ich zwischen 2 und 3: Ich runde auf freundliche 3 auf.
Getränke
San Pellegrino 0,2 l zu 2,00 €.
Der Lugana war mit ca. 11 Grad für mich temperaturmäßig grenzwertig; ich beließ es dabei, 0,1 l sind schnell getrunken. Dieser Lugana hatte mir etwas zu viel Restzucker, ich habe schon trockenere getrunken (0, 1 l zu 4,00 €).
Fazit
Ich war das erste Mal in diesem Restaurant. Dafür muss ich nicht extra in die Innenstadt fahren. Das kulinarische Mittelmaß finde ich auch in der Nähe, wenn ich unbedingt leiden will.
Lage
In der südlichen Innenstadt in einem historischen Gebäude gelegen, kann man im Hof des hauseigenen Parkplatzes parken, wenn das Restaurant nicht zu voll ist. Parken außerhalb des Hofes ist sehr schwierig.
Ambiente
Über einige Stufen betrat ich das große L-förmige Restaurant, das auf mich wie ein Wartesaal wirkte. Mittelbraunes Stabparkett, beige gestrichene Wände, an den Decken offen liegende dicke Rohre. An den Wänden viele alte Fotos, u. a. von der ganzen Inhaberfamilie Di Dino. Links vom Eingang ist eine kleine Spielecke für... mehr lesen
Pizzeria Mama Mia
Pizzeria Mama Mia€-€€€Lieferdienst, Bistro, Pizzeria0231285933Husener Straße 53, 44319 Dortmund
2.0 stars -
"Seit 25 Jahren bekannter Italiener in der Dortmunder Innenstadt. Großes Restaurant mit abgenutzter Einrichtung. Mein Essen war mittelmäßig. Service höflich, aber unpersönlich." SiebeckoLage
In der südlichen Innenstadt in einem historischen Gebäude gelegen, kann man im Hof des hauseigenen Parkplatzes parken, wenn das Restaurant nicht zu voll ist. Parken außerhalb des Hofes ist sehr schwierig.
Ambiente
Über einige Stufen betrat ich das große L-förmige Restaurant, das auf mich wie ein Wartesaal wirkte. Mittelbraunes Stabparkett, beige gestrichene Wände, an den Decken offen liegende dicke Rohre. An den Wänden viele alte Fotos, u. a. von der ganzen Inhaberfamilie Di Dino. Links vom Eingang ist eine kleine Spielecke für
Anlass des Besuches war das inzwischen 9. Treffen ehemaliger RK-Kritiker, die inzwischen alle bei Gastroguide aktiv sind.
An diesem Tag begrüßten sich wieder freudig und herzlich First, Shaneymac, Carlo Attraversando, Zerberuz, hamburgerdeern mit Begleitung, uteester und Siebecko.
Es war eine gewohnt humorvolle Truppe, die bei gutem Essen und Trinken das Zusammensein genoss.
Das Roberts liegt im Wuppertaler Stadtteil Arrenberg in einem alten Bürgerhaus. Man betritt das im EG liegende Haus über einige Stufen. Ab da sind alle Räumlichkeiten barrierefrei.
SERVICE
Der Service agierte anfangs sehr höflich, kompetent und charmant.
Wir hatten reserviert und der Service führte uns zu dem vom Restaurant vorgesehenen Tisch für 8 Personen, der maximal für 6 Personen gepasst hätte. Völlige Belegungsfehlplanung! Nach unserer Beschwerde bekamen wir einen Tisch am Fenster, der größenmäßig passte.
Mit zunehmender Fülle waren die drei Servicedamen jedoch überfordert und übersahen konsequent unseren Tisch und unsere leeren Gläser und Flaschen.
Aus anfänglicher Freude wurde bei allen Frust und die Runde beendete den gemeinsamen Abend ungewöhnlich frühzeitig. Aus anfänglichen Serviceleistungen, von mir mit 4 GG-Sternen bewertet, wurden zum Schluss Serviceleistungen, die ich mit nur 2 GG-Sternen bewerte. Das ergibt freundliche 3 GG-Sterne insgesamt.
DIE SPEISENKARTE
Die nach meiner Meinung umfangreiche Speisenkarte beinhaltete:
6 Vorspeisen (6-12 €)
4 Salate (11-15 €)
5 Teigwaren (11-17 €)
4 Fischgerichte (17-20 €)
4 Fleischgerichte (16-24 €)
3 Desserts (7 €)
Ferner eine Rubrik mit Roberts Lieblingen von Currywurst bis Rumpsteak (8-16 €)
Sowie auf einer Schiefertafel 8 aktuelle Angebote von der Suppe bis zum Dessert (7-24 €)
Vorab gab es vom Haus frisches Brot und einen Paprikaaufstrich. Das Brot hatte eine sehr feste Kruste und war schmackhaft, der Aufstrich war cremig in der Konsistenz, jedoch mengenmäßig mit 2 Schälchen für 8 Personen zu wenig. Die doppelte Menge Aufstrich wäre angemessen gewesen.
Das Brot wurde in Form eines runden Klumpens, in dem mittig kopfüber ein sehr scharfes Messer steckte, gereicht. Somit mutete der Gastronom den Gästen das Schneiden des Brotes zu – das Schneiden des Brotes fällt normalerweise in den Aufgabenbereich des Service. Hygienisch ist das auch nicht, wenn mehrere Personen an einem Brot rumpatschen, um auch ihren Anteil zu ergattern!
Ein Amuse vom Haus gab es nicht.
MEINE SPEISENWAHL
Grünes Thai-Curry mit Scampi als kleinere Vorspeise – große Portion 14,50 €
(meinen reduzierten Betrag weiß ich nicht mehr)
Schon optisch eine Wonne! Mittig in dem weißen, tiefen Teller machte sich eine Kugel Reis breit. Drum herum drubbelten sich kleine Scampi optimal glasig gegart, knackiges frisches Gemüse wie Zuckerschoten, rote, grüne und gelbe Paprika, kleine grüne Bohnen und Kirschtomaten. Die Sauce aus cremiger Cocosmilch mit püriertem, frischem Koriander und gewünschter leichter Chilischärfe war für mich ein wahrer Genuss. Warum kriegen die meisten Asiaten eine solche Aromenbombe nicht hin?
Wieder ein weißer, tiefer Teller, in dem dieses Gericht sich präsentierte. Ein Haufen in heißem Wasser gar gezogener Gnocchi vermengt mit kleinen, saftigen, kurz gegarten Stückchen von der Hähnchenbrust und zweierlei Zuschnitten von frischen Möhren – lange Juliennestreifen und dünne Scheiben. Alles ummantelt von einer aromatischen, fruchtig-süßen, eingekochten, klaren Sauce; die geschmackliche Ausgewogenheit zwischen Frucht und Süße war optimal gelungen.
Beide Gerichte überzeugten durch die Frische der Produkte verbunden mit guter Gartechnik und geschmacklicher Raffinesse. Die Perfektion einer Michelin-Sterne-Küche habe ich hier nicht vermisst.
Einige andere an unserem Tisch waren wohl mit ihrer Speisenwahl nicht ganz zufrieden und lagen bei maximal 3 Sternen.
GETRÄNKE
Neben Gerolsteiner Mineralwasser habe ich offenen, trockenen Weißburgunder, Riesling und Chardonnay getrunken. Alle Weine waren geschmacklich in Ordnung, gut gekühlt und sehr moderat kalkuliert mit 0,2 l von 4,30-5,90 €.
AMBIENTE
Eine schummrige Atmosphäre empfing mich beim Betreten. Dunkler alter Fußboden, rustikal gräulich geschlämmte Wände. Schnörkelige alte Kronleuchter und Wandlüster spendeten ein sehr gemütliches Licht.
Die Einrichtung im weißen Shabby Style kombiniert mit alten dunklen Holztischen und ungepolsterten Holztischen, wie man sie oft auf Trödelmärkten findet.
Ein großes Holzkruzifix an der Wand wachte darüber, dass kein Gast über die Stränge schlug!
Für mich hört der optische Genuss jedoch auf bei diesen haptisch speckigen, abgewrackten Tischplatten, auch wenn sie derzeit im Trend sind.
Die Tische waren eingedeckt mit unterschiedlichen sehr alten, verschnörkelten Silberbestecken, die die lockere Unkompliziertheit der Einrichtung unterstrichen. Weiße Teller mit Brotmessern avisierten, es gibt Brot zur ersten Ruhigstellung der knurrenden Mägen.
Weiße ungestärkte Stoffservietten verhalfen diesen rustikalen Tischensembles zu etwas Niveau.
Originelles Detail am Rande waren kleine Sprühflaschen, die mit Cognac gefüllt waren und die Speisen nach Wunsch des Gastes aromatisieren sollten.
Mein Gesamteindruck:
Gemütlich, aber Abzüge für die speckigen Tische und die unbequemen Stühle. Statt 4 nur 3 GG-Sterne für das Ambiente.
FAZIT
Wenn ich im Raum Wuppertal wohnen würde, käme ich wegen der Küchenleistungen gerne wieder. Dann wüsste ich bald, was die Stärken und Schwächen der Küche sind.
Und möglichst früh am Abend würde ich dort essen und wieder verschwinden, bevor der Ansturm der Zwanzig-Uhr-Esser beginnt und der dann unterbesetzte Service abbaut.
Noch ein Hinweis: Kartenzahlung war zum Zeitpunkt unseres Besuches aus technischen Gründen nicht möglich. Also für unseren lieben RK-Kritiker Foodlover absolut nicht geeignet, der allzu gerne mit seinen diversen Kreditkärtchen wedelt, weil dies für ihn ein wichtiges Kriterium für einen Restaurantbesuch ist.
Anlass des Besuches war das inzwischen 9. Treffen ehemaliger RK-Kritiker, die inzwischen alle bei Gastroguide aktiv sind.
An diesem Tag begrüßten sich wieder freudig und herzlich First, Shaneymac, Carlo Attraversando, Zerberuz, hamburgerdeern mit Begleitung, uteester und Siebecko.
Es war eine gewohnt humorvolle Truppe, die bei gutem Essen und Trinken das Zusammensein genoss.
Das Roberts liegt im Wuppertaler Stadtteil Arrenberg in einem alten Bürgerhaus. Man betritt das im EG liegende Haus über einige Stufen. Ab da sind alle Räumlichkeiten barrierefrei.
SERVICE
Der Service agierte anfangs sehr... mehr lesen
Roberts Essen und Trinken
Roberts Essen und Trinken€-€€€Restaurant020239346825Gutenbergstraße 14, 42117 Wuppertal
3.0 stars -
"Roberts in Wuppertal ist ein im Shabby Style trendig eingerichtetes Restaurant mit einem bunten Mix an aromatischen Speisen aus allen Küchen der Welt. Der Service mit Licht und Schatten." Siebecko
Anlass des Besuches war das inzwischen 9. Treffen ehemaliger RK-Kritiker, die inzwischen alle bei Gastroguide aktiv sind.
An diesem Tag begrüßten sich wieder freudig und herzlich First, Shaneymac, Carlo Attraversando, Zerberuz, hamburgerdeern mit Begleitung, uteester und Siebecko.
Es war eine gewohnt humorvolle Truppe, die bei gutem Essen und Trinken das Zusammensein genoss.
Das Roberts liegt im Wuppertaler Stadtteil Arrenberg in einem alten Bürgerhaus. Man betritt das im EG liegende Haus über einige Stufen. Ab da sind alle Räumlichkeiten barrierefrei.
SERVICE
Der Service agierte anfangs sehr
Am 31.01.2014 fand in dieser Location ein RK-Kritiker-Treffen statt mit isodose, First, Shaneymac, uteester, Carlo Attraversando, Zerberuz, Siebecko und aus Münster neu in dieser Schleckermäulerrunde Peter3, Berry und Chauffeur. Unser lieber Olfaktor will auf jeden Fall bei besseren Wetterverhältnissen wieder dazukommen und hatte uns vorab einen schönen Abend gewünscht.
Die Tische waren an diesem Tag eingedeckt mit weißen Stofftischdecken und weißen Stoffservietten. Bunte frische Blumensträußchen und lange Glaskerzenleuchter mit weißen Stabkerzen veredelten unseren langen Tisch. Schlichte moderne Gläser für Wasser, Weißwein und Rotwein sowie edles Silberbesteck für vier Gänge, zusätzlich eine Gabel für das Amuse sowie ein Brotteller und Brotmesser waren eingedeckt und signalisierten, hier wird heute geschlemmt.
Ich empfand den Bewegungsspielraum auf dem Tisch durch diese Kompletteindeckung eingeschränkt. Als dann noch mein Champagnerglas dazukam, stand es ständig im Weg. Ein zusätzlich angestellter Tisch hätte die Bequemlichkeit aller deutlich erhöht.
Kaum waren alle eingetrudelt, erhob sich der Organisator dieser heutigen Runde, isodose, und verteilte als Gastgeschenke großzügig kleine Probenflaschen mit alkohollastigem Inhalt. Eine schöne Geste, die sich in dieser Runde eingebürgert hat, mal was zum Naschen, mal was zum Schlürfen.
SERVICE
Der aufmerksame Restaurantchef nahm uns am Eingang fürsorglich in Empfang und verstaute Jacken und einen feschen Hut an der Garderobe. Sehr freundlich und höflich führte er uns zu dem reservierten Tisch.
Zügig kamen die ersten großen Flaschen Mineralwasser im Kühler serviert auf den Tisch. Dann das übliche Procedere: Speisekarten und Weinkarte wurden gereicht. Verschiedene Sorten Aperitif wurden serviert. Hier gab es bei mir ein kleines Ärgernis. Der als brut deklarierte Sekt hatte deutlich schmeckende Restsüße. Ich habe das Glas zurückgegeben und ein Glas Champagner brut geordert, der dann ordentlich war.
Der Restaurantchef wurde den ganzen Abend von mehreren sehr jungen Damen unterstützt, die – ich vermute – noch in der Ausbildung waren. Dadurch lief im Service nicht alles rund. Mal wurde am Tisch ein falscher Weißwein eingeschenkt, Mal wurde ein Weißwein aus zwei verschiedenen Flaschen in das Glas gegossen. Geschirr wurde erst nach Aufforderung abgeräumt.
SPEISEKARTE
Die kleine, übersichtliche Karte besteht aus 6 Vorspeisen (9-16), 6 Hauptgerichten (23-27), einem siebengängigen Gourmetmenü (79) aus dem die Speisen auch einzeln gewählt werden konnten sowie einem dreigängigen Überraschungsmenü mit Weinbegleitung (55 €) oder ohne Weinbegleitung (45).
Die Preisgestaltung halte ich hier für angemessen.
Vorab wurde kräftiges dunkles Brot - in eine Stoffserviette eingewickelt - mit aromatischem, jedoch salzarmem Schmalz im Glas gereicht. Salz- und Pfefferstreuer (Achtung Wastel: deine verhassten Streuer!) wurden erst auf Anfrage gereicht. Mühlen hätten diesem Restaurant besser angestanden.
Natürlich folgte ein Amuse vom Haus
Auf einem kleinen rechteckigen Porzellanteller betteten sich in Längsrichtung kleine Stücke von warmen grünen Bohnen und Apfelwürfeln. Mittig darauf eine kleine saftige Tranche Jungschweinbauch kross gegart und rundherum beträufelt mit asiatischer Teriyaki-Sauce. Teriyaki-Sauce ist eine Mischung aus Sojasauce, Ingwer, Mirin und Zucker. Leicht rustikaler aber mich überzeugender Auftakt!
MEINE GEWÄHLTEN SPEISEN
Bresse-Taube mit Steckrübe, Quitte, Kartoffel-Baumkuchen | 16
Ein länglicher weißer Designerteller präsentierte meine Vorspeise: Seitlich ein ovales Bett von Steckrübenpüree, auf dem einige kleine Quittenwürfel lagen. Oben drauf ein rechteckiger Klotz Kartoffel-Baumkuchen, der im Steckrübenpüree zu versinken drohte. Eine Raute aus Quittengelee bildete die natürliche Blockade für Steckrübe und Baumkuchen. Rechts neben dem Püree bremsten eine in zwei Stücke geteilte Taubenbrust und ein knuspriges Keulchen derselben das Püree aus.
Die Brust außen kross und innen blutrot, saftig, butterzart. Zum Dahinschmelzen. Ich will jetzt sofort noch eine Portion!
Der Baumkuchen war kochtechnisch filigran gearbeitet, eine Freude für die Augen. Doch meine Zunge meinte: na ja, ordentlich, aber mit mehr Würze wäre er pfiffiger ausgefallen.
Zwischengang vom Haus
Campari Orange. Hier in einem kleinen Glas präsentiert Orangensorbet, Campari-Gelee und Campari-Schaum und mittendrin zum Knabbern eine hauchdünne Scheibe kandierte und ich meine getrocknete Orange. Leicht, fluffig und herrlich erfrischend. Alle Sinne weckend für das Hauptgericht.
Filet vom Steinbutt mit Pastinake, Curry und Krustentierravioli | 26
Jetzt musste ein rechteckiger moderner Teller zeigen, wie man eine Speise kredenzt. Wer war zuerst auf dem Teller? Die geschäumte Currysauce oder der Steinbutt und das Pastinakenpüree? Ist auch egal.
Zwischen dem Steinbuttfilet und dem Streifen Pastinakenpüree machten sich Pastinakenwürfel ziemlich breit. Auf der rechten Seite schmiegten sich zwei optisch wunderschöne, gestreifte Ravioli schüchtern an die Pastinaken.
Der Fisch saftig und festfleischig, fast widerspenstig zu teilen. So fest hatte ich Steinbutt nicht in Erinnerung. War es wirklich Steinbutt oder sollte es Rochenflügel gewesen sein? Die Krustentierfüllung der Ravioli deutete wegen der geschmacklichen Intensität deutlich auf eigene Herstellung hin. Die Currysauce war dezent im Geschmack, aber von erstklassiger Konsistenz.
Fertig. Mehr passte bei mir nicht rein!
Getränke
Selters Classic 0,75 l zu 5,90
Glas Champagner zu 12,00
Grauburgunder trocken vom Weingut Franz Keller, Kaiserstuhl 0,1 l zu 5,00
Riesling trocken vom Weingut Dr. Loosen, Mosel 0,1 l zu 5,00
FAZIT
Ein insgesamt gelungener Abend. Sehr gutes Essen, gute Weine und vor allem nette Menschen an unserem Tisch. Jederzeit gerne wieder auch bei Hannappel.
Am 31.01.2014 fand in dieser Location ein RK-Kritiker-Treffen statt mit isodose, First, Shaneymac, uteester, Carlo Attraversando, Zerberuz, Siebecko und aus Münster neu in dieser Schleckermäulerrunde Peter3, Berry und Chauffeur. Unser lieber Olfaktor will auf jeden Fall bei besseren Wetterverhältnissen wieder dazukommen und hatte uns vorab einen schönen Abend gewünscht.
Die Tische waren an diesem Tag eingedeckt mit weißen Stofftischdecken und weißen Stoffservietten. Bunte frische Blumensträußchen und lange Glaskerzenleuchter mit weißen Stabkerzen veredelten unseren langen Tisch. Schlichte moderne Gläser für Wasser,... mehr lesen
Hannappel
Hannappel€-€€€Sternerestaurant0201534506Dahlhauser Str. 173, 45279 Essen
4.0 stars -
"Im Essener Ortsteil Horst liegt das Gourmetrestaurant Hannappel. Feinschmeckerküche zu gehobenen Preisen in sehr gepflegtem, zeitlosem Ambiente." Siebecko
Am 31.01.2014 fand in dieser Location ein RK-Kritiker-Treffen statt mit isodose, First, Shaneymac, uteester, Carlo Attraversando, Zerberuz, Siebecko und aus Münster neu in dieser Schleckermäulerrunde Peter3, Berry und Chauffeur. Unser lieber Olfaktor will auf jeden Fall bei besseren Wetterverhältnissen wieder dazukommen und hatte uns vorab einen schönen Abend gewünscht.
Die Tische waren an diesem Tag eingedeckt mit weißen Stofftischdecken und weißen Stoffservietten. Bunte frische Blumensträußchen und lange Glaskerzenleuchter mit weißen Stabkerzen veredelten unseren langen Tisch. Schlichte moderne Gläser für Wasser,
Geschrieben am 30.01.2015 2015-01-30| Aktualisiert am
30.01.2015
Besucht am 27.01.2015
PARKEN
Mehrere Parkplätze befinden sich rechts neben dem Gebäude. Über mehrere Stufen betritt man das Restaurant im Erdgeschoss.
SERVICE
Wir wurden gleich sehr freundlich und höflich von einer dunkelhaarigen, schwarz gekleideten Servicedame begrüßt, die uns im rechten Teil des Raumes einen Tisch am Fenster an einer U-förmigen Eckbank zuwies. Diese Dame erwies sich im Laufe unseres Besuches als herzlich, kompetent, zuvorkommend ohne aufdringlich zu sein. Sie beherrschte das komplette Programm, mit dem die Gäste um- und versorgt werden. Wir waren sehr zufrieden mit ihr.
Lediglich die anfangs servierten Weißweine waren viel zu warm. Sie entschuldigte sich und gestand sofort ein, dass die Temperierung der Weine ihr Fehler war.
Sie bot stattdessen zwei gut gekühlte Weine an, die nahezu unseren Wunschtemperaturen entsprachen.
Vorab gab es als Amuse vom Haus in einer kleinen Glasschale eine Scheibe Lachsterrine mit einem Stück Zitrone und einem Zweig Dill. Sie schmeckte leicht mehlig – nett gemeint aber geschmacklich nicht überzeugend.
Dazu wurden frische Baguettescheiben gereicht. Eine weitere Schale mit Baguette wurde zu den Suppen serviert. Ein Teller für die Ablage des Brotes fehlte.
Vorspeisen:
Westfälische Kartoffelsuppe Speck I Baguette 4,20 €
Die Kartoffelsuppe war wohl hausgemacht. Eine rustikale, sämige Suppe aus pürierten Kartoffeln mit einer Einlage aus Kartoffelwürfeln und Speck. War geschmacklich deftig aromatisch. Mein Mann war sehr zufrieden.
Karotten-Ingwer Süppchen Garnelenspieß I Baguette 4,80 €
Meine Karotten-Ingwer-Suppe war auch hausgemacht. Schöne sämige Konsistenz der pürierten Möhren. Oh je, der Spieß mit der entdarmten Garnele steckte in der kleinen Suppentasse wohl schon etwas zu lange. Die Garnele war nicht mehr glasig und knackig im Biss, sondern etwas zu fest und trocken. Der gewünschte Garzustand gelingt optimal, wenn die Garnele kurz separat gegart wird und dann z. B. am Spieß über der Suppentasse platziert wird.
Hauptgerichte:
Annener Zwiebelschnitzel Schweineschnitzel I geschmorte Zwiebeln mit meerrettichsahne gratiniert|Folienkartoffel 12,90 €
Das Zwiebelschnitzel vom Schwein lag auf einem Spiegel von dunkler Sauce und war getoppt mit angeschmorten Zwiebeln und gratiniert mit Meerettichsahne. Paniertes mit Sauce zu übergießen macht jede krosse Panade matschig!!
Darunter ein stellenweise an den Rändern schwarz kokeliges (Servicekräfte nennen das gerne den Gast sprachlich umnebelnd „karamellisiert“) dünneres Schnitzel. Darüber ein dickes, nicht plattiertes weiteres Schnitzel korrekt frittiert, wohl als besänftigende Zugabe, vermute ich. Ein in der Pfanne gebratenes Schnitzel sieht in seiner gewellten Struktur der Panade anders aus. Schade.
Auf dem oberen Schnitzel thronte eine trendige Kirschtomate mit einem Zweig Rosmarin und Thymian.
Als Sättigungsbeilage fungierte eine korrekt gegarte Folienkartoffel mit Sour Cream.
Kabeljaufilet Saltimbocca Gnocci I Grillgemüse I Tomatensugo 16,50 €
Mein Kabeljau war mit mediterranem Gemüse wie roten Paprika, Auberginen, Zucchini und Gnocchi rustikal angerichtet und mit Trockenkräutern gewürzt. Trockenkräuter hasse ich!
Auch hier kam die trendige Kirschtomate als Deko-Element zum Einsatz. Kräftige Tomatensauce ummantelte die Zutaten – auch den Kabeljau im Schinkenmantel.
Ja, der Kabeljau… der war ein Opfer der Hitze in der Pfanne oder im Ofen. Trocken und blass erschöpft klebten die blättrigen Substanzen aneinander. Ein ödes Siechtum eines ausgetrockneten Fisches…
Das war alles essbar, aber nur Mittelmaß. Eine reichliche Portion, die ich als Frau mal wieder nicht geschafft habe.
Auf Nachfrage kurz nach dem Servieren der Hauptgerichte teilten wir der Servicedame unsere Kritikpunkte mit. Sie bot uns sofortige Nachbesserung an, die wir ablehnten. Löblich, aber zu dem Zeitpunkt lagen dem Koch keine weiteren Bestellungen vor, so dass er sich hätte voll auf die Zubereitung unserer Gerichte konzentrieren können. Außerdem hatten wir keine Lust, länger zu warten.
GETRÄNKE
Sehr entgegenkommend berechnete uns die Servicedame die ursprünglich gewählten preiswerteren Weine, die viel zu warm waren. Wir tranken alternativ gekühlt:
2013er Schneider Chardonnay QBA trocken 0,25 l zu 6,20 €
Apollinaris Selection 0,75 l zu 5,50 € (wurde gut gekühlt im Flaschenkühler serviert)
AMBIENTE
Über einige Stufen betraten wir das im Erdgeschoss liegende Restaurant. Ein leicht muffiger Geruch schlug uns entgegen, der aber kurz danach verflog.
Der gemütliche Raum in dem älteren Hotelgebäude war wohl vor einiger Zeit behutsam renoviert worden. Am Boden noch alte, orange-braune runde Fliesen. Die Wände teils beige, teils weinrot gestrichen und mit moderner Kunst geschmückt.
Rechts auf einem Podest zwei U-förmige braune Holzbänke mit braunen Ledersitzpolstern und schweren rechteckigen Holztischen. Die übrige Bestuhlung war modern in dunklem Holz.
Die Tische waren eingedeckt mit weinroten Kunststoffläufern, die auf den ersten Blick wie Stoffläufer wirkten.
Weiße Stoffservietten, Messer, Gabel, eine kleine Gabel für das Amuse, ein langstieliges Weinglas und ein schlichtes Wasserglas vervollständigten das Gedeck. Schmückend ergänzten ein schwarzes Windlicht und eine schmale rote Vase mit gelber frischer Tulpe das Tischensemble.
FAZIT
Ein weiterer Besuch ist geplant mit der Hoffnung auf sorgfältigere Küchenleistungen.
PARKEN
Mehrere Parkplätze befinden sich rechts neben dem Gebäude. Über mehrere Stufen betritt man das Restaurant im Erdgeschoss.
SERVICE
Wir wurden gleich sehr freundlich und höflich von einer dunkelhaarigen, schwarz gekleideten Servicedame begrüßt, die uns im rechten Teil des Raumes einen Tisch am Fenster an einer U-förmigen Eckbank zuwies. Diese Dame erwies sich im Laufe unseres Besuches als herzlich, kompetent, zuvorkommend ohne aufdringlich zu sein. Sie beherrschte das komplette Programm, mit dem die Gäste um- und versorgt werden. Wir waren sehr zufrieden mit... mehr lesen
Restaurant sinn.esslust in Hoppe's Hotel
Restaurant sinn.esslust in Hoppe's Hotel€-€€€Restaurant, Hotel, Catering, Partyservice, Gaststätte02302060307Stockumer Straße 6, 58453 Witten
4.0 stars -
"Hoppe’s in Witten-Annen: gutbürgerliche Küche mit mediterranem Touch in gemütlichen Räumlichkeiten. Sehr guter Service. Küchenleistungen mit Luft nach oben." SiebeckoPARKEN
Mehrere Parkplätze befinden sich rechts neben dem Gebäude. Über mehrere Stufen betritt man das Restaurant im Erdgeschoss.
SERVICE
Wir wurden gleich sehr freundlich und höflich von einer dunkelhaarigen, schwarz gekleideten Servicedame begrüßt, die uns im rechten Teil des Raumes einen Tisch am Fenster an einer U-förmigen Eckbank zuwies. Diese Dame erwies sich im Laufe unseres Besuches als herzlich, kompetent, zuvorkommend ohne aufdringlich zu sein. Sie beherrschte das komplette Programm, mit dem die Gäste um- und versorgt werden. Wir waren sehr zufrieden mit
Geschrieben am 24.01.2015 2015-01-24| Aktualisiert am
24.01.2015
Besucht am 10.08.2014
Über einige Stufen betritt man das ältere Eckhaus. Links und rechts des Einganges öffnen sich zwei Bereiche, die mit zeitlosem Mobiliar eingerichtet sind. Die WC sind ebenerdig erreichbar.
Der Boden ist terrakottafarben gefliest. Dieser Farbton setzt sich vom Boden aus ca. einen Meter nach oben an der Wand fort und wird begrenzt durch eine weiße Kunststoff-Dekorleiste. Oberhalb dieser Leiste sind die Wände cremefarben gestrichen. Links und rechts der großen Fenster hängen bodentief beigefarbene Vorhänge. Schlichte Wandleuchten und ein alter Kronleuchter spenden gemütliches Licht. In der Mitte des Raumes steht ein Glastisch, der mit Digestif-Flaschen gut beladen ist. Die Bestuhlung ist aus dunklem Holz mit dunklen Sitzpolstern aus Leder. Die Tische sind mit weißen Tischdecken doppelt eingedeckt. Das gehobene Ambiente wird ergänzt durch weiße Stoffservietten. Weiße Brotteller, Messer, Gabel, Brotaufstrichmesser, Weinglas und Wasserglas komplettieren das Gedeck. Ein langstieliges Glaswindlicht und eine schlanke Glasvase mit einer gelblichen Rose vervollständigen den eleganten Gesamteindruck. Alle Speisen werden auf trendigem weißem Porzellan gereicht, was auf meinen Fotos gut zu sehen ist.
Eine junge Servicedame, akkurat in schwarz-weiß gekleidet, begrüßt uns sofort sehr freundlich und weist uns den Weg in den rechten Bereich zu unserem reservierten Tisch. Sie reicht uns flink die geöffneten Speisenkarten und eine Weinkarte. Gleichzeitig fragt sie uns nach einem Getränk. Wir ordern zunächst eine Flasche Selters.
Während des Abends werden wir von der Dame gut umsorgt und sie ist sehr bemüht, alles richtig zu machen. Sie fragt, ob es geschmeckt hat und ob zwischen den Gängen Pausen gewünscht werden. Ob sie eine ausgebildete Servicefachkraft ist, bin ich mir nicht sicher, da sie sehr gehemmt und unsicher auf uns wirkt und das fachgerechte Servieren von Getränken und Speisen von rechts nicht beherrscht. Mehrmals hängt sie beim Servieren mit ihrem Oberkörper fast waagerecht über unserem Tisch.Beim Servieren der Suppen kommt sie reichlich ins Schwanken. Das Annoncieren der servierten Speisen gehört auch nicht zu ihrem Repertoire. Dies allerdings muss man der Küche anlasten, die offensichtlich den Service über die Art der Speisen nicht detailliert informiert hat.
Ich vergebe für diesen Service 3 Sterne. Ich glaube, dass bei ihr durchaus bei mehr Erfahrung eine Steigerung möglich ist.
Da hier wohl alles frisch zubereitet wird, scheint mir der Umfang der Karte schon fast zu viel.
6 Vorspeisen und Suppen (5-13 €); 13 Hauptgerichte mit Fisch und Fleisch (9-25 €); 8 saisonale Gerichte mit Pfifferlingen (6-23 €); einige Flammkuchen (unter 10 €); 5 Desserts inkl. Käse (7-9 €) sowie vier viergängige Menüs ab 2 Personen.
Wir entscheiden uns für das Menü EAST WEST zu 36,90 € pro Person.
AMUSE VOM HAUS
Frisch aufgebackenes, dunkles Brot aus eigener Herstellung in kleiner Menge. Dazu in weißen Schälchen reichlich Kräuterquark und köstliche Lebermousse mit roten und grünen Paprikastückchen. Alles ist hausgemacht. Ein prima Einstieg.
THAILÄNDISCHE GARNELENSUPPE
Klarer Fond mit sehr aromatischen asiatischen scharfen Aromen, in dem dünne Scheiben von frischen Champignons und Lauchzwiebeln schwimmen – und am Boden der Schale versunken ein kleiner Spieß mit einer Garnele. Dieser viel zu kleine Spieß kann doch an oder auf der großen Schale keinen Halt gefunden haben auf dem Weg von der Küche zum Gast. Mit dem Löffel versuche ich sofort diesen Schatz zu heben. Es klappt. Mutig fasse ich den glitschigen Spieß mit der Hand an und schiebe mir schnell die köstlich glasig gegarte Meeresfrucht in den Mund. Zwar nasse Finger, aber geschafft! Puh! Ich hasse klebrige Finger beim Essen im Restaurant!
Elegant ist diese Aktion nicht gelaufen. Ich rate dem Koch zu einem längeren Exemplar, das quer oben drüber gelegt viel attraktiver aussehen würde und besser zu händeln wäre.
SATE-SPIESSE AN CREMIGER ERDNUSSSAUCE
Diagonal auf dem Teller hat der Koch klein geschnittene Tomatenwürfel und Zwiebelwürfel platziert. Links daneben ein großer Klecks Erdnusssauce und gegenüber Streifen von gelber und grüner Paprikaschote. Diagonal darüber liegt – ein Holzspieß mit Fleisch! Nein, nicht schon wieder klebrige Finger wie beim Schaschlik in der Pommesbude!
Also, auf in den Kampf! Gabel in die linke Hand und Spießende in die rechte Hand. Kaum lässt sich das Fleisch vom Spieß lösen. Taktisches Geschick ist angesagt. Fest zupacken und Spießspitze vom Körper weg richten und vorsichtig die Fleischstücke abziehen. Besser, ich treffe die Tischdecke als meine Garderobe. Geschafft ohne größere Pannen! Alles liegt noch auf dem Teller! Dem Koch empfehle ich, Holzspieße vorher zu wässern, dann lässt sich das gegrillte Fleisch leichter abziehen. Besser finde ich es, wenn der Koch spätestens am Pass den Spieß entfernt.
Jetzt kann ich endlich essen!
Zarte Stücke aus gegrillten Streifen vom Schweinefilet, sie hätten durchaus etwas mehr asiatische Würze vertragen. Die leicht warmen Tomatenwürfel schmecken meiner Begleitung sehr gut (ich mag keine Bruschetta). Die warme Erdnusssauce ist cremig, schmeckt gut, mehr nicht. Ich habe schon bessere und schlechtere gegessen. Die Paprikastreifen sind knackig, weil roh.
FILETSTEAK MIT RIESENGARNELE GLASNUDELN AN MANGO-CHILI-CHUTNEY
Das Rinderfiletsteak mit geschätzten 200 g Gewicht hat der Koch rundherum kross angebraten, Röstaromen sind deutlich zu sehen und zu schmecken. Das Fleisch ist mir außen etwas zu fest aber im Kern optimal medium gegart. Obendrauf thronen stolz zwei Garnelen. Diese dicken Dinger waren für mich das Highlight. Optimal glasig mit Biss gegart und gut gewürzt. Garnelen kann der Koch garen!Davor ein Haufen Mango-Chutney. Recht süß eingekocht. Sehr aromatisch aber ohne Schärfe von Chili. Daneben liegt etwas verloren ein Haufen von warmen Glasnudeln, die zusammenkleben. Die gefielen mir in dieser Komposition nicht. Habe ich liegenlassen.
ANANASFILETS AN KOKOSCREME
Mittig eine üppige runde Menge Kokoscreme, wohl hergestellt wie eine Panna Cotta. Im Geschmack sahnig, cremig und mit Kokosraspeln durchsetzt und getoppt von einer Scheibe Kiwi. Links und rechts breiten sich fächerförmig je drei Scheiben frischer saftiger warmer Ananas üppig fast über den Tellerrand hinaus aus. Erdbeerstücke, Minzeblätter und ein dunkles Schokoladenblatt fungieren als leckere Füllsel auf dem Teller.
Meine verfressene Begleitung macht sich gleich über die Reste dieser süßen Köstlichkeit, die ich nicht geschafft habe, her.
Getränke
Bellini – Sekt aufgefüllt mit Pfirsichsaft – zu 6,50 €
Herrenberg Grauer Burgunder trocken 0,2 l zu 5,50 €
Herxheimer Grauer Burgunder Spätlese trocken 0,2 l zu 6,90 €
Selters Mineralwasser 0,75 l zu 4,95 €
Fazit
Da habe ich ein gutes Restaurant entdeckt – warum eigentlich nicht schon früher? Insgesamt gesehen gute Frischeküche, die ihren Preis wert ist.
Über einige Stufen betritt man das ältere Eckhaus. Links und rechts des Einganges öffnen sich zwei Bereiche, die mit zeitlosem Mobiliar eingerichtet sind. Die WC sind ebenerdig erreichbar.
Der Boden ist terrakottafarben gefliest. Dieser Farbton setzt sich vom Boden aus ca. einen Meter nach oben an der Wand fort und wird begrenzt durch eine weiße Kunststoff-Dekorleiste. Oberhalb dieser Leiste sind die Wände cremefarben gestrichen. Links und rechts der großen Fenster hängen bodentief beigefarbene Vorhänge. Schlichte Wandleuchten und ein alter Kronleuchter spenden... mehr lesen
4.0 stars -
"Kleines, feines Restaurant im südöstlichen Dortmunder Vorort Aplerbeck mit ca. 60 Sitzplätzen in gepflegtem, zeitlosem Ambiente mit zeitgemäßen Küchenleistungen." SiebeckoÜber einige Stufen betritt man das ältere Eckhaus. Links und rechts des Einganges öffnen sich zwei Bereiche, die mit zeitlosem Mobiliar eingerichtet sind. Die WC sind ebenerdig erreichbar.
Der Boden ist terrakottafarben gefliest. Dieser Farbton setzt sich vom Boden aus ca. einen Meter nach oben an der Wand fort und wird begrenzt durch eine weiße Kunststoff-Dekorleiste. Oberhalb dieser Leiste sind die Wände cremefarben gestrichen. Links und rechts der großen Fenster hängen bodentief beigefarbene Vorhänge. Schlichte Wandleuchten und ein alter Kronleuchter spenden
Geschrieben am 06.11.2014 2014-11-06| Aktualisiert am
25.11.2014
Besucht am 15.03.2014
Typische Eckkneipe in DO-Hörde. Man trifft sich nach Feierabend mit Freunden oder Nachbarn zum Bierchen und Schnäpschen und futtert eine Frikadelle. Es ist jedoch keine richtige Speisengaststätte, es gibt lediglich einfache Kleinigkeiten zu essen.
Wirtin Heidi umsorgt jeden Gast liebevoll und herzlich. Sie ist die Seele der beliebten Gaststätte. Flink versorgt sie jeden durstigen Gast und hält gerne ein Schwätzchen. Hier fühlt sich jeder Gast gleich wohl.
Das Ambiente ist einfach, mit Spielautomaten, langem Tresen und gemütlichen Sitzecken. Eine typische Ruhrpott-Kneipeneinrichtung, rustikal, mit viel dunklem Holz und vielen - manche würden sagen leicht kitschigen - Deko-Elementen.
Typische Eckkneipe in DO-Hörde. Man trifft sich nach Feierabend mit Freunden oder Nachbarn zum Bierchen und Schnäpschen und futtert eine Frikadelle. Es ist jedoch keine richtige Speisengaststätte, es gibt lediglich einfache Kleinigkeiten zu essen.
Wirtin Heidi umsorgt jeden Gast liebevoll und herzlich. Sie ist die Seele der beliebten Gaststätte. Flink versorgt sie jeden durstigen Gast und hält gerne ein Schwätzchen. Hier fühlt sich jeder Gast gleich wohl.
Das Ambiente ist einfach, mit Spielautomaten, langem Tresen und gemütlichen Sitzecken. Eine typische Ruhrpott-Kneipeneinrichtung, rustikal, mit viel dunklem Holz und vielen - manche würden sagen leicht kitschigen - Deko-Elementen.
Gaststätte Kluseneck
Gaststätte Kluseneck€-€€€0231412457Auf der Kluse 7, 44263 Dortmund
4.0 stars -
"Typische Kneipe um die Ecke" SiebeckoTypische Eckkneipe in DO-Hörde. Man trifft sich nach Feierabend mit Freunden oder Nachbarn zum Bierchen und Schnäpschen und futtert eine Frikadelle. Es ist jedoch keine richtige Speisengaststätte, es gibt lediglich einfache Kleinigkeiten zu essen.
Wirtin Heidi umsorgt jeden Gast liebevoll und herzlich. Sie ist die Seele der beliebten Gaststätte. Flink versorgt sie jeden durstigen Gast und hält gerne ein Schwätzchen. Hier fühlt sich jeder Gast gleich wohl.
Das Ambiente ist einfach, mit Spielautomaten, langem Tresen und gemütlichen Sitzecken. Eine typische Ruhrpott-Kneipeneinrichtung, rustikal,
Geschrieben am 01.11.2014 2014-11-01| Aktualisiert am
01.11.2014
Fazit vorab
Lung-Sing: Seit Jahrzehnten ansässig im südlichen Vorort Dortmund-Barop direkt an der Stockumer Straße.
Anspruchslose Allesfresser sind hier gut aufgehoben. Wer gut pariertes Fleisch zu schätzen weiß, sollte den Laden ignorieren.
Der Koch verarbeitet alles inklusive Sehnen, Haut, Knorpel und versteckt dann alles unter dicker, pampiger Sauce. Die Räumlichkeit sollte man mit Taschenlampe betreten, da die schwache Beleuchtung in Verbindung mit der dunklen Einrichtung einen düsteren Eindruck vermittelt. Hier ist die Zeit nicht im positiven Sinn stehen geblieben.
Ambiente
Links und rechts neben dem ebenerdigen Eingang erschrecken mich geschnitzte runde Holzsäulen, aus denen zwei gierig anmutende Drachen herauslugen. Ob mich diese gruseligen Wächter hereinlassen? Über eine Stufe will ich geradeaus das Restaurant betreten …und renne vor eine Holzwand. Nanu, geschlossen? Nein, unscheinbar zur linken liegt die Eingangstür. Blöd.
Innen empfängt mich eine düstere Räumlichkeit. Doch geschlossen? Nein, an der dunklen Holzdecke hängen ganz oben einige schwach erleuchtete asiatische Lampen. Und durch die Fenster zur Straße hin gelangt wenigstens etwas Tageslicht in den Raum.
Die dunkle Atmosphäre setzt sich beim dunkelblau gemusterten Teppichboden fort. Die Wände sind mit asiatischen Holzmotiven verkleidet. Dunkelbraun lackierte Trennwände passen optisch in diese Höhle. Dunkelrot sind die dunklen Holzbänke und Holzstühle gepolstert. Überall asiatische Figuren und Ornamente.
Ein Lichtblick: weiße Stofftischdecken auf den Tischen. Einfache rote Papierservietten. Gabel und Löffel. Und selbstverständlich auf den Tischen die obligatorischen Menagen mit Sambal Olek, Sojasauce, Salz, Pfeffer, Essig.
Der Raum wirkt auf mich insgesamt antiquiert konservativ.
Speisekarte
Der klassische Chinese allgemein hat mindestens 200 Positionen auf der Karte. Hier natürlich auch. Ich beschränke mich auf das Studium der Mittagskarte mit 15 Gerichten, ergänzt durch eine Pekingsuppe oder eine Frühlingsrolle wahlweise vorab, klassisch.
Ich will Hähnchenfleisch. Das wird in sechs Varianten angeboten. Ich wähle „Gebackenes Huhn mit Erdnußsoße“ zu € 8,80 und träume dabei von der köstlichen, hocharomatischen Erdnusscreme, wie ich sie anderen chinesischen Lokalen kennen gelernt habe.
Service
Ein jüngerer Chinese, der gut deutsch spricht, begrüßt mich und bietet mir einen Platz zur Wahl an. Ich entscheide mich für den hellsten Tisch am Fenster. Er bringt mir sofort die dicke rote Karte und kurz danach das bestellte Selters Mineralwasser 0,25 l zu € 2,10 gut gekühlt.
Ich frage ihn, ob das gebackene Huhn paniert wäre. Er verneint und sagt, das wäre kurz frittiert und würde mit Sojasprossen und Erdnusssauce angerichtet. Nun gut.
Da der junge Mann einen vernünftigen Eindruck auf mich macht, schildere ich ihm nach dem Essen, was mir nicht gefallen hat. Er nimmt das mit Unverständnis zur Kenntnis, bleibt aber höflich und bringt allgemeine Sprüche wie „die Geschmäcker sind unterschiedlich, wenn man vom Huhn nur die Brust übrig lässt, bleibt ja fast nichts übrig, usw.“. Dann sollten die Gerichte aus Resteverwertung zum halben Preis angeboten werden, meine ich.
Essen
Da ich der einzige Gast bin, kommt zügig die bestellte Frühlingsrolle auf einem blau-Weißen Chinateller, auf dem auch Gabel und Löffel liegen.
Die Rolle ist knusprig goldgelb aufgeplustert und nicht fetttriefend. Ich schneide sie mit dem Löffel mittig ein und entdecke fast nur frische, knackige Sojasprossen und kaum Fleisch.
Es muss Würze her. Das Sambal sieht ordentlich aus, nicht eingetrocknet.
Und noch Sojasauce. Oh, in diesem antiquierten Laden geht der Trend zu zwei Sojasaucen? Welche nehme ich? Beide. Es sind wohl beides helle Sojasaucen. Eine von beiden minimal heller. Also auf die eine Hälfte die eine und auf die andere Hälfte die minimal hellere. Bei der helleren stutze ich. Ich schmecke Essig. Verdammt. Wo ich so ein Essig-Sensibelchen bin und Essig nur in hömöopathischen Dosierungen ertragen kann. Sojasauce mit Essiggeschmack schmeckt mir widerlich und vermiest mir die Rolle.
Ich spreche den Kellner darauf an und rede gegen eine Wand. Den Essiggeschmack kann er sich nicht erklären.
Erst später wird mir klar was da wohl passiert ist. Jemand hat auf einen Rest Essig statt neuen Essig die Sojasauce in das Fläschchen eingefüllt. Deshalb auch die scheinbar zwei Sojasaucen auf meinem Tisch.
Dann werden das gebackene Huhn und eine Schale Reis auf den Rechaud gestellt. Der Deckel der Reisschale ist so heiß dass er mir aus der Hand neben den Rechaud fällt. Die Schale quillt über mit Reis. Da bleibt es nicht aus, dass mir beim Herauslöffeln einige Reiskörner auf die Tischdecke fallen. Ist mir inzwischen in solchen Fällen egal. Wenn in einem Restaurant die Servierbehälter so randvoll geladen werden, sind die selber Schuld, wenn die Gäste zwangsweise kleckern.
Nun zum gebackenen Huhn. Ich sehe zunächst nur einige braune Klumpen in einem Meer von dicker Pampe ertrinken.
Ich fische mir vorsichtig ohne zu kleckern aus der opulenten Saucenmasse einige Stücke Fleisch heraus und transportiere sie auf meinen Teller.
Ich bin zwar kein Pathologe, aber mit dem Besteck kann ich gut sezieren, was essbar ist. Da bleibt, rein optisch gesehen, neben Fragmenten von der Hühnerbrust nicht viel mit Genuss Essbares übrig. Sehnen, wabbelige Haut, Knorpel bleiben auf meinem Teller füllend liegen. Mag sein, dass man das in „old China“ traditionell verspeist. Ich mag das nicht.
Die nächsten Portionen trenne ich nach dem Motto Mülltrennung direkt auf der Servierplatte, weil sonst mein Teller von ungenießbaren Resten übergequollen wäre.
Und dann die Erdnusssauce: Muffige, fade, angeblich nur aus Erdnüssen zubereitete Pampe. So was kann man nur essen, wenn man noch nie bessere Erdnuss-Sauce probiert hat.
Erwähnen muss ich, dass sich unter dieser braunen Masse noch frische Sojasprossen und frische Möhrenstreifen verstecken, die ich mühsam herausgefischt habe.
Für das Essen vergebe ich nur 1 Stern, da es hier viel zu verbessern gibt.
Fazit
Dieses Essen ist für mich absolut kein Genuss. Es erinnert mich daran, dass vor Jahrzehnten sparsame Hausfrauen das fette Suppenhuhn total auskochten, um eine gute Hühnersuppe zu gewinnen. Danach wurden die ausgelaugten Hähnchenteile, denen jede Saftigkeit und Aromatik fehlte, weil alle Kraft und Aromatik an die Suppe abgegeben wurde, am nächsten Tag in der Pfanne kross angebraten und dadurch noch trockener und fader. Oberflächlich betrachtet, optimale Verarbeitung von Lebensmitteln. Ein Paradebeispiel für angewandte extreme Sparküche, hier par excellence in einer Chinaküche praktiziert. Genuss für mich gleich null.
Mai 2014
Fazit vorab
Lung-Sing: Seit Jahrzehnten ansässig im südlichen Vorort Dortmund-Barop direkt an der Stockumer Straße.
Anspruchslose Allesfresser sind hier gut aufgehoben. Wer gut pariertes Fleisch zu schätzen weiß, sollte den Laden ignorieren.
Der Koch verarbeitet alles inklusive Sehnen, Haut, Knorpel und versteckt dann alles unter dicker, pampiger Sauce. Die Räumlichkeit sollte man mit Taschenlampe betreten, da die schwache Beleuchtung in Verbindung mit der dunklen Einrichtung einen düsteren Eindruck vermittelt. Hier ist die Zeit nicht im positiven Sinn stehen geblieben.
Ambiente
Links und rechts neben dem... mehr lesen
China-Restaurant Lung-Sing
China-Restaurant Lung-Sing€-€€€Restaurant0231713326Stockumer Str. 171, 44225 Dortmund
2.0 stars -
"Anspruchslose Allesfresser sind hier gut aufgehoben. Wer gut pariertes Fleisch zu schätzen weiß, sollte den Laden ignorieren." SiebeckoFazit vorab
Lung-Sing: Seit Jahrzehnten ansässig im südlichen Vorort Dortmund-Barop direkt an der Stockumer Straße.
Anspruchslose Allesfresser sind hier gut aufgehoben. Wer gut pariertes Fleisch zu schätzen weiß, sollte den Laden ignorieren.
Der Koch verarbeitet alles inklusive Sehnen, Haut, Knorpel und versteckt dann alles unter dicker, pampiger Sauce. Die Räumlichkeit sollte man mit Taschenlampe betreten, da die schwache Beleuchtung in Verbindung mit der dunklen Einrichtung einen düsteren Eindruck vermittelt. Hier ist die Zeit nicht im positiven Sinn stehen geblieben.
Ambiente
Links und rechts neben dem
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Das große Gebäude liegt nur ca. 100 Meter von der A40/B1, Ausfahrt DO-Dorstfeld, entfernt. Etliche Parkplätze findet man vor dem Haus und auf dem gegenüber liegenden Parkplatz. Rechts neben dem Gebäude ein großer Biergarten mit rustikalen Tischen und Bänken unter einer bewachsenen Pergola. Einige Stufen führen zu dem im EG liegenden Restaurant hinauf.
AMBIENTE
Wir öffneten die Eingangstür und plötzlich standen wir in einer Tropfsteinhöhle – zumindest war das der Eindruck des ersten Moments. Eine Art Höhlenverkleidung mit runden geschwungenen Decken und einem kleinen Wasserbecken am Boden davor.
Der große Gastraum war eingerichtet im Stil der 80er Jahre deutscher Wohnzimmer-Inneneinrichtungskultur. Wer hatte das Sitzpolstermuster zuerst? Der Italiener Don Camillo in Dortmund oder dieses Steakhaus?
Dicke Holzbalken an der Decke, künstliche Bäume bis zur Decke, Hydrokulturpflanzen, zahlreiche typische Balkan-Rundbögen zwischen großzügig bestuhlten Nischen. Einiges an Deko-Kitsch.
Auf den blanken Holztischen lagen rote Stoffsets. die bunten Papierservietten mit Glockenmotiven bewiesen, dass hier kürzlich mal Weihnachten war.
SERVICE
Beim Eintritt wurden wir von einem Kellner zurückhaltend freundlich begrüßt und er wies uns den Weg in den rechts liegenden großen Gastraum. Wir konnten unseren Platz frei wählen.
Nachdem wir den Garderobenständer gefunden und die Mäntel dort platziert hatten, reichte man uns zügig die Speisekarten und nahm die Getränke auf.
Der männliche Service agierte während unseres Aufenthaltes professionell, war sehr freundlich und schnell, jedoch ohne Hektik. Wir waren sehr zufrieden. Er hat mir sogar lächelnd verziehen, dass ich bei der Auswahl des Digestif einen kurzen Ausflug von Kroatien nach Griechenland wagte.
ESSEN
Die mehrseitige Speisekarte wies mehr als 100 Positionen aus mit dem Schwerpunkt Grillfleisch- und Steakgerichte mit Beilagen wie z. B. Pommes, Kroketten, Rösti und Djuvec-Reis zu angemessen Preisen. Schnitzelvarianten und irgendwo im Gedränge der Gerichte auf der Karte Fisch. Fisch hier: Nein, wollte ich nicht!
Aber wo war die Abteilung mit den kroatischen Landesspezialitäten? Fehlanzeige, kein Muckalica! Frust bei mir!
Meine Begleitung entschied sich für den Grillteller (€ 13,20), der einen Salat vom Salatbuffet beinhaltete.
Ich fragte den Kellner nach Muckalica. Er sah mich an wie ein Wesen von einem anderen Stern, fasste sich jedoch schnell und meinte, diese Gerichte gäbe es schon ewige Zeiten nicht mehr bei denen.
Nun gut, ich wollte keinen Salat, sondern Gemüse zum Fleisch und entschied mich für ein gegrilltes Putensteak (€ 10,20). Hierbei konnte man die Beilagen nach Wunsch zusammenstellen. Ich wählte Bratkartoffeln (€ 3,20), als Gemüse grüne Bohnen (€ 3,20) und dazu Ajvar (€ 1,10). Damit kam ich für mich auf stolze € 17,70.
Brot und einen Aufstrich haben wir hier nicht erwartet, kam auch nicht.
Also inspizierte ich in Ruhe das Salatbuffet. Sauber präsentierten sich u. a. rote und gelbe Paprika in große Stücke geschnitten, Eisbergsalat, Friseesalat, Tomatenwürfel, dicke Stücke Schlangengurken, roter Bohnensalat mit Zwiebeln, Dosenmais, eingelegte Pepperoni, frische Möhrenjulienne, Krautsalat, Radiccioblätter, klobige Ringe von Gemüsezwiebeln und fast grauer Salat von grünen Bohnen (oh, ob meine gewählten Bohnen wohl auch diese appetitliche Farbe haben?). Daneben zwei Sorten Fertigdressing auf Joghurtbasis. Auf der Ablage über den Salaten stand eine große Auswahl an Essigen, Ölen und Fertiggrillsaucen aus der Flasche.
Und schon flitzte unser Kellner um die Ecke - bewaffnet mit Allem, was wir bestellt hatten.
Der Grillteller meiner Begleitung war üppig gefüllt mit zwei Cevapcici (Hackfleischröllchen), einem Hüftsteak und darunter lagen versteckt noch zwei Schweinecarbonaden-Steaks. Die Cevapcici locker in der Konsistenz und im Kern noch leicht rosa. Das Hüftsteak medium gegrillt und zart. Die dünn geklopften Schweinesteaks nur ganz kurz gegrillt und saftig. Der Duft nach Holzkohle und der dezenten Fleischmarinade ließ das Wasser im Mund zusammenlaufen. Ich sehe glänzende Augen und breites Grinsen!
Eine üppige Portion gut zubereiteter Pommes und Djuvec-Reis füllten den großen Teller und sollten wohl noch den letzten Holzfäller sättigen. Den Teller hatte aber kein Holzfäller bestellt, also wurde er auch nicht leer gefuttert. Der Reis schmeckte gut, meinte meine Begleitung. Das Probehäppchen, das ich mir nahm, fand ich dagegen muffig und fade. So isses.
Den dazugehörigen Salatteller hatte mein gieriges Gegenüber selbstverständlich randvoll gefüllt. Was damit passierte, überlasse ich der Phantasie der Leser!
Meine Bestellungen füllten den ganzen Vierertisch, an dem wir saßen:
Ein großer Teller mit dem mittig positionierten großen Putensteak. Ein großer, tiefer Teller prall gefüllt mit grünen Bohnen. Ein großer Teller prall gefüllt mit Bratkartoffeln. Ein Dessertteller mit einer Sauciere mit rotem Ajvar.
Das flach geklopfte Putensteak nach Röstaromen duftend, zart und saftig in der Konsistenz. Sehr ordentlich.
Die grünen Bohnen noch mit Biss aber wässerig im Geschmack. Zum Schluss in dicken Speckstücken geschwenkt, die versuchten, den faden Bohnen Geschmack zu verleihen. Wenn ich frische Bohnen koche, werden die nie so wässerig.
Die Bratkartoffeln kross goldgelb gebraten mit Zwiebelstückchen, die mir noch zu glasig waren.
Das Ajvar (Paprikapaste) schmeckte genau wie das, was ich im Sommer schon mal zum häuslichen Grillen im Glas kaufe. Ich mag es so.
GETRÄNKE
Selters Mineralwasser 0,75 l zu € 5,80
Brinkhoffs Pils 0,4 l zu € 3,00
Kroatischer trockener Weißwein 0,25 l zu € 4,00
Glas Ouzo zu € 2,20
Glas Slivovitz zu € 2,00
Die Weinauswahl war eigentlich keine. Offener Weißwein in lieblich oder trocken, offener Rotwein in lieblich oder trocken und Roséwein wahrscheinlich lieblich. Mehr nicht.
Der gut gekühlte Weißwein wurde in einem etwas klobigen Glas serviert. Kein Bukett, flacher Geschmack, aber zum Glück nicht sprittig. Die Qualität ähnelt der der meisten einfachen mediterranen Restaurants in Deutschland. Mehr sage ich dazu nicht.
FAZIT
Da hatte ich mengenmäßig in die Sahne gepackt. Fast die Hälfte meines Essens blieb übrig. Also: Sehr große Portionen mit sehr gutem Grillfleisch zu für die Mengen absolut angemessenen Preisen. Ein Paradies für Vielfleisch-Esser. Kein Eldorado für Gemüse- und Weinliebhaber.
ZU MEINEN PUNKTEN
Essen: Meine Begleitung Bier trinkend war subjektiv klar für 4 Punkte. Klar. Ich objektiv für 3 Punkte aufgrund der geschilderten Fakten. Also 3,5 Punkte im Schnitt. Aber es ist meine Kritik. Unter Berücksichtigung der Weinqualität bleibe ich bei 3 Punkten. Basta :-))))
Sind im Laufe der Zeit alle Balkan-Restaurants mutiert zu Steakhäusern???