"Schwein-Elend(e), aber der Rest war schon klasse!"
Geschrieben am 30.09.2017 2017-09-30 | Aktualisiert am 30.09.2017
"Pasta mal so, mal so!"
Geschrieben am 25.09.2017 2017-09-25 | Aktualisiert am 25.09.2017
"Wo bleibt denn nur das Essen? – Als es dann endlich da ist, schmeckt’s ganz gut!"
Geschrieben am 22.09.2017 2017-09-22 | Aktualisiert am 22.09.2017
"Masse statt Klasse"
Geschrieben am 18.08.2015 2015-08-18
"Der Besuch hat mir im Moment die Lust auf griechisches Essen verleidet....."
Geschrieben am 05.02.2015 2015-02-05 | Aktualisiert am 12.02.2015
"OK für ein schnelles, günstiges, gut schmeckendes Essen - aber mehr auch nicht"
Geschrieben am 11.12.2014 2014-12-11
"Draußen sitzen, Eis essen und die vorbeiziehenden Leute beobachten - das kann man hier gut"
Geschrieben am 11.12.2014 2014-12-11
"Ein rundum gelungener Restaurantbesuch mit gutem Essen und in sehr netter Atmosphäre!"
Geschrieben am 10.12.2014 2014-12-10
"Mein Schatz und ich, wir spazieren ..."
Geschrieben am 27.04.2014 2014-04-27
"Große Auswahl, auch kleine Kinder-..."
Geschrieben am 14.04.2014 2014-04-14
Das Ostseehotel Ahlbeck gehört zur Seetelhotel-Gruppe. Ob Ahlbecker Hof, Hotel Esplanade oder Pommerscher Hof, alle diese höherklassigen Hotels und noch einige mehr agieren unter dem Dach „Seetelhotels“, einem Familienunternehmen.
Das Ostseehotel Ahlbeck liegt in Ahlbeck direkt an der Strandpromenade.
Ostseehotel Ahlbeck
Wie die meisten Hotels an der Strandpromenade ist es ein stattliches weißes Gebäude im Drei-Kaiserbäder-Stil.
Gastraum
Die Innenausstattung gleicht der im Pommerschen Hof, in dem wir auch zu Gast waren: Dunkelbraune Holzvertäfelung der Wände, weiße Decke, dunkelbraune Stühle mit gestreiften Bezügen, weiß eingedeckte Tische, dunkler gemusterter Teppichboden.
Es sind noch etliche Tische frei, als wir eintreten und von einer jungen Dame sehr freundlich begrüßt werden. Wir nehmen Platz an einem Tisch im hinteren Teil des Restaurants auf einem höhergelegen Podest.
Das Ambiente gefällt uns, es ist gediegen hier. Wir geben vier Sterne.
Die junge Dame überreicht uns umgehend die Speisekarten. Sie spricht mit Akzent, wir tippen auf einen polnischen.
Sie bedient uns den Abend über und gibt sich dabei sehr professionell. Sie ist informiert über das, was die Küche zubereitet, wie sich bei Fragen zu den Speisen herausstellt. Ihre Höflichkeit und Freundlichkeit sind vorbildlich. Beeindruckt hat uns, wie sie mit Reklamationen umgeht. Als meine Frau die Zubereitung des Fleisches in ihrem Gericht bemängelt, bietet die junge Dame sofort ein neues Gericht an. Als meine Frau wegen der damit verbundenen Verzögerung ablehnt, läßt die junge Dame nach den Hauptspeisen meiner Frau freie Wahl für einen Nachtisch.
Dieses gastorientierte Verhalten muß belohnt werden. Wir geben der jungen Dame fünf Sterne für die Serviceleistung.
Auch in der Speisekarte sehen wir die Verwandtschaft zur Seetelhotel-Gruppe. Wie im Pommerschen Hof dominiert auch hier die deutsche Küche mit teils regionalem, pommerschem Einschlag. Die Preise sind angemessen.
Meine Frau wählt aus der Speisekarte
und ich bestelle
als Vorspeise
und als Hauptgericht
Als begleitenden Wein wählen wir
und ein
• Stralsunder Mineralwasser (0,25 l für 2,60 €).
Wir kosten den wohltemperierten Grauburgunder, den uns die junge Dame wenig später serviert. Er schmeckt uns gut.
Nach angemessener Zeit serviert mir die Servicedame die Fischsuppe. Ihre Frage, ob ich Brot dazu haben möchte, bejahe ich, worauf sie mir ein Körbchen mit dunklen Baguettescheiben bringt.
Fischkraftsuppe "á la Chef"
Roggenbaguette
In der Fischsuppe mache ich Möhren, Fenchel, Sellerie, Dill und Lauch aus. Sie enthält sehr viel Fisch, und sie schmeckt sehr lecker. Die Titulierung als „Fischkraftsuppe“ bewahrheitet sich.
Das Roggenbaguette ist frisch und paßt zu dem kräftigen Geschmack der Fischsuppe.
Der Auftakt ist gut, mal sehen, ob es so weitergeht.
Die Dame räumt das Vorspeisengeschirr ab, fragt, ob es mir geschmeckt habe, was ich bejahe, und kommt nach einer Weile mit unseren Hauptspeisen.
Schweinelendchen auf Pfannengemüse, nappiert mit Dijon-Senfjus, dazu Dauphinkartofflen
Jetzt gibt es allerdings eine herbe Enttäuschung. Die Schweinelende auf dem Teller meiner Frau ist am Stück gebraten und in vier Scheiben geschnitten. Sie ist allerdings viel zu lange gebraten, das Fleisch ist trocken und hart. Bei erster Gelegenheit, als die junge Dame nachfragt, ob alles recht sei, bemängelt meine Frau das mißratene Fleisch. „ Soll ich einen neuen Teller bringen?“, fragt die Servicedame, nachdem sie die Qualität des Fleisches bedauert hat. Meine Frau will jedoch eine erneute, womöglich längere Wartezeit vermeiden und verneint. was sie allerdings später bereut. Sie arbeitet sich an dem trockenen Fleisch ab.
Das Pfannengemüse ist gut zubereitet. Tomaten, Zucchini und Zwiebeln sind – ungewöhlich – in Miniwürfel geschnitten und liegen neben und unter dem Fleisch. Der Dijon-Senfjus bedeckt die Fleischscheiben und ist von der Konsistenz her cremegleich. Die Dauphinkartoffeln sind offensichtlich selbstgemacht und schmecken meiner Frau gut.
Ochsenbäckchen in Rotweinjus geschmort, umlegt mit glacierten Karotten, Staudensellerie und Schalotten, dazu Speckknödel
Ganz anders meine Ochsenbäckchen. Ich habe vier Fleischscheiben auf dem Teller, das Fleisch ist hauchzart und zerfällt auf der Zunge. Die Sauce kann nicht verbergen, daß ihr Rotwein zugegeben worden ist. Sie hat einen ausgezeichneten, aromatischen Geschmack und ist sämig. Das drappierende Gemüse aus Möhren, Staudensellerie und Schalotten ist bißfest und schmackhaft. Die beiden Knödel scheinen aus rohen Kartoffeln hergestellt worden zu sein. Über sie sind Speckstückchen gestreut worden. Insofern sind es keine Speckknödel im eigentlichen Sinne, Speck und Knödel ergeben aber den Speckknödelgeschmack.
Beim Abräumen des Geschirrs bedauert die junge Dame noch einmal die mindere Qualität des Fleisches und bietet meiner Frau freie Auswahl beim Dessert vom Abendbuffet der Hausgäste an. Das versöhnt etwas, und meine Frau greift gerne zu, während ich noch einen
• Sanddorngeist (0,02 l für 2,50 €)
bestelle.
Sanddorngeist
Ich genieße mein Schnäpschen, während meine Frau sich an der „Wiedergutmachung“ delektiert.
Vanilleeis, Schokoladeneis, Sauerkirschsauce, Bisquitroulade, Gläschen mit Beerenragoût und Sahne, Schokoladenmousse und Kirsche
Sie hat sich zwei Kugeln Vanilleeis, eine Kugel Schokoladeneis, Sauerkirschsauce dazu, und eine Bisquitroulade genommen. Ein Gläschen mit Beerenragoût und Sahne, Schokoladenmousse und eine Kirsche obenauf, hat sie auch nicht verachtet. Die süßen Leckerli schmecken ihr so gut, daß sie mit der Fleischpanne einigermaßen versöhnt ist.
Die Bewertung des Essens ist insgesamt nicht mehr so eindeutig, wie sie gewesen wäre, wenn das Fleisch auf dem Teller meiner Angetrauten in Ordnung gewesen wäre. Das trockene und harte Fleisch zieht Abstriche in der Bewertung nach sich. Daran ändert auch das Wiedergutmachungsangebot nichts. Es wertet den Service auf, aber nicht die Küchenleistung. Vor diesem Hintergrund bewerten wir Speisen und Getränke mit dreieinhalb Sternen.
Zum Abschluß bestellt sich meine Liebste noch einen Espresso,
Espresso
der später auf der Rechnung nicht auftaucht, und wir genießen jeder noch einen Sanddorngeist. Wir zahlen per Kreditkarte und geben der jungen Dame ein ihrem guten Service entsprechendes Trinkgeld.
Die Sauberkeit bewerten wir mit viereinhalb Sternen, denn sowohl die Damen- als auch die Herrentoilette waren super gepflegt. So gepflegt und sauber wie der Gastraum, die Tische und die Eßutensilien.
Das Preis-/Leistungsverhältnis verdient glatte vier Sterne. Der Service hat die kleinen Unzulänglichkeiten in der Küchenleistung wettgemacht, so daß hier eine gute Bewertung angemessen ist.
In der Gesamtbewertung spiegelt sich natürlich das trockene und harte Fleisch aufgrund der einfließenden Einzelbewertung der Speisen und Getränke nieder. Aber unser Gesamturteil fällt gut aus, denn der Service hat einiges wettgemacht. Wir empfehlen das Restaurant im Ostseehotel Ahlbeck und würden ohne Zögern hier wieder einkehren. Gute vier Sterne als Fazit scheinen uns angemessen.