Ich war französisch essen! Passenderweise liegt mitten im Französischen Viertel das Bistrot-Restaurant Pastis, das Ziel des Abends. Ich frage mich aber immer noch, wer sein Lokal nach einem Anisschnaps mit 40 Umdrehungen benennt…. Aber solange beim Essen dasselbe wie beim Schnaps gilt, dann „wohl bekomms“!
Bei einstelligen Temperaturen klapperten die Zähne schon genug und meine Bewunderung galt den beiden Herren, die wacker auf der Terrasse ihren Kaffee getrunken haben. Immerhin verbrennt man sich so zumindest nicht die Klappe, denn nach maximal zwei Minuten sorgt der große, große Kühlschrank genannt „Herbstabend in Tübingen“ für Eiskaffee. Brr. An sonnigeren Tagen lässt sich sicherlich nett draußen sitzen, wenn man die in nur wenigen Metern Entfernung vorbeifahrenden Busse am ÖPNV-Dreh- und Angelpunkt des Französischen Viertels ausblenden kann. Dröööööhn. Die Bushaltestelle ist übrigens direkt vor der Tür, so dass man quasi vom Kaffee direkt in den Bus hechten kann.
Wir sitzen also lieber drin. Der Tisch war reserviert und mit Sets und Besteck bereits eingedeckt. Das Ambiente ist puristisch gehalten. Blanke Holztische, ein paar höhere Bar-Tische, dazu ein eigenartiger Mix aus drei verschiedenen Stuhlsorten am Tisch. Die Wände zieren Bilderrähmchen und Schiefertafeln, auf denen allerlei Essbarkeiten angeboten werden.
Die Karte kommt schnell und ist einigermaßen übersichtlich. Fünf Vorspeisen, fünf Hauptspeisen, acht Flammkuchen und eine wirklich spannende Rubrik namens „Nachtisch und Kinder“ mit einem heiteren Rundflug von Chicken-Nuggets mit Pommes bis Mousse au Chocolat, buhlen um den Gaumen. Dazu gibt es noch eine kompakte Abend-Snack-Karte mit Brot und Dip-Variationen, zwei Varianten von Bruschetta, einer Käseplatte und einer Currywurst mit Pommes für stattliche sieben Euro.
Ich teile mir eine Käseplatte mit meinem Nebensitzer. Ein bisschen Vorspeise muss schließlich sein! Alsbald schon findet sich ein Brotkörbchen mit Baguettescheibchen (ui, jetzt wird es –chen-lastig) und eine Porzellanplatte mit Käsestücken am Tisch ein. Vermutlich ist es einer kleineren Transporthavarie zu verdanken, dass ein Stück Hartkäse ein Bad im Feigensenf genommen hat. Macht ja nix. Soll sowieso zusammen gegessen werden. Was war also alles auf dem Plättchen? Nebst dem Havarie-Hartkäse, waren noch ein weiterer Hartkäse, zwei Weichkäse, sowie ein Ziegenkäsetalerchen dabei. Alles arrangiert mit fünf Träubchen und zwei Physalis-Knödelchen. Eine der Weichenkäsesorten war wirklich lecker, die andere ein wenig… gewöhnungsbedürftig. Der Hartkäse und der Ziegenkäse waren aber sehr gut.
Als Hauptgericht hatte ich „Crevettes grillees aux tagliatelles“ - Gebratene Riesengarnelen auf Limonentagliatelle zum Preis von 17,50 Euro. Serviert wurde die Portion in einem tiefen Pastateller… Aber beginnen wir von vorne. Das, was da auf dem Teller lag, sah wirklich lecker aus. Nudeln in cremiger Sauce, dazwischen Garnelen und darüber eine beeindruckende Menge Parmesanspäne. Die Nudeln waren gut gekocht, schön al dente… aber halt leider keine Tagliatelle, sondern Spaghetti. Unter Tagliatelle verstehe ich einfach Bandnudeln und keine Spaghetti. Eine Portion mit Löffel und Gabel aufdrillern… und probieren. Ein kurzer Moment von limonig-cremig-lecker und danach Reizüberflutung mit scharf. Scharf! Schaaaaarf! Wer kein scharfes Essen mag, sollte hiervon definitiv die Dinger lassen. Ein bisschen schade ist, dass das schaaaaarf mit keinem Wort in der Karte erwähnt wird. Überraschung am Tisch. In meinen Nudeln mit scharf zähle ich insgesamt sechs Garnelen, die gut gebraten waren. Leider waren das Garnelen mit Schwanz und in Kombination mit der cremigen Sauce und mäßigem Werkzeug war das eher eine Fummelei, bis man die Tierchen entschwanzt hatte. Ein Tellerchen für die Schwänze gab es auch nicht – also Garnelenschwanzmikado auf dem Tellerrand.
Ich war nach der Portion satt und hatte keine Nachspeise mehr. Mein Nebensitzer bestellte allerdings Mousse au Chocolat als Nachtisch (nein, keine Chicken Nuggets aus dem Ensemble Nachtisch und Kinder). Das wurde nett angerichtet in einem kleinen Weckgläschen serviert – dekoriert mit dem üblichen Physalisknödelchen. Ich durfte probieren... Der Geschmack war, nun ja, speziell. Ein bisschen so, als hätte man Kakaopulver pur gelöffelt. Eine Beschwerde bei der Kellnerin brachte eine Entschuldigung aus der Küche und einen Kaffee aufs Haus für die Betroffenen ein.
Das übermäßig scharfe Essen, Garnelenschwanzmikado, Kakaomousse und die zwar leckere, aber gänzlich erklärfreie Käseplatte (und nein, die platte hieß nicht „grosse surprise“), bringen zwei Punkte Abzug. Ob ich hier nochmal essen würde? In der nächsten Zeit wohl eher nicht, denn auch über das Boeuf Bourguignon des Nebensitzers erklang keine ultimative Laudatio. Drei Sterne.
Das Lokal ist barrierefrei. Parken kann man in der direkten Umgebung gegen Parkgebühren, oder man kann quasi aus dem Stadtbus direkt auf die Terrasse fallen.
Ich war französisch essen! Passenderweise liegt mitten im Französischen Viertel das Bistrot-Restaurant Pastis, das Ziel des Abends. Ich frage mich aber immer noch, wer sein Lokal nach einem Anisschnaps mit 40 Umdrehungen benennt…. Aber solange beim Essen dasselbe wie beim Schnaps gilt, dann „wohl bekomms“!
Bei einstelligen Temperaturen klapperten die Zähne schon genug und meine Bewunderung galt den beiden Herren, die wacker auf der Terrasse ihren Kaffee getrunken haben. Immerhin verbrennt man sich so zumindest nicht die Klappe, denn nach... mehr lesen
Pastis Bistrot Restaurant
Pastis Bistrot Restaurant€-€€€Restaurant, Bistro070719402788Aixer Straße 46, 72072 Tübingen
3.0 stars -
"Französisches Restaurant mit überschaubarer Karte im Französischen Viertel" JulPalIch war französisch essen! Passenderweise liegt mitten im Französischen Viertel das Bistrot-Restaurant Pastis, das Ziel des Abends. Ich frage mich aber immer noch, wer sein Lokal nach einem Anisschnaps mit 40 Umdrehungen benennt…. Aber solange beim Essen dasselbe wie beim Schnaps gilt, dann „wohl bekomms“!
Bei einstelligen Temperaturen klapperten die Zähne schon genug und meine Bewunderung galt den beiden Herren, die wacker auf der Terrasse ihren Kaffee getrunken haben. Immerhin verbrennt man sich so zumindest nicht die Klappe, denn nach
Restaurantgruppenfuttern im Meteora! Und ich war schon so lange nicht mehr griechisch essen… Also nix wie hin! Der Tisch war reserviert, das Grüppchen schnell zusammengefunden. Das Finden der Karten hinterm Tresen dauerte offensichtlich ein klein wenig länger, aber war dann doch irgendwann von Erfolg gekrönt. Zeitgleich mit uns trudelten noch zwei Rentnergruppen ein, die sich säuberlich neben und hinter uns platzierten. Das sollte dem Abend noch einige äh… spannende Aspekte bescheren.
Die Karte verursacht Qual-der-Wahl-Qualen, denn das Angebot an Essbarem ist durchaus respektabel und die Liste einigermaßen lang. Die Anwesenden bestellen Pita mit Botanik-Inhalt und Pommes, Souvlakia und eine Ein-Personen-Platte, deren Namen irgendwo im meinem Hirn-Äther verschollen ist. Ich wähle mit meinem Nebensitzer eine Olympos-Platte für zwei Personen. Die Getränke-Bestellung wird zeitgleich mit dem Futter notiert.
Am Golden-Ager-Tisch hinter uns wird es das erste Mal spannend. Ich höre nur noch DARMSPIEGELUNG und nachfolgend eine dezidierte Erläuterung derselbigen auf broit Schwäbisch.
Die Getränke treffen mit ein wenig Verzögerung ein, der Service läuft auf Anschlag und offenbar kurz jenseits der Belastungsgrenze. Dafür gibt es bestes Entertainment vom Tisch hinter uns… GALLENBLASE knäkt es und es folgt eine haarsträubende Kurzfassung der Gallenblasenevolution. Atmen… tief atmen… Und auf die Zunge beißen, sonst muss ich zum Lachen unter den Tisch.
Nach erneuter Wartezeit werden die Beilagensalate serviert. Ausgrabungen sind mein Job… Immer schön von oben nach unten vorarbeiten. On top eine Olive, drunter ein Berg Zwiebeln, dann viel grüner Salat, einige Maiskörnchen und Krautsalat. Alles ein wenig essigbefreit, dafür aber ziemlich öllastig.
Hinter uns werden inzwischen allerlei Zipperlein diskutiert… Ganz nach der Devise „S ISCH AU ÄLLAWEIL EBBES“.
Schon kurz nach dem Salat kommen die Hauptspeisen und plötzlich ist von unserem Tisch nix nix nix mehr übrig. Alles besteht nur noch aus Tellern und einer episch großen Olympos-Zweipersonen-Platte, die eigentlich einen Beistelltisch bräuchte. Wer soll das alles essen?! Aber der Reihe nach…
I HAN VOM OIM DAG AUF DA ANDRA UFFGHERD Z RAUCHET! Schallt es von hinten. Es folgt eine haargenaue Erläuterung samt dem mahnenden Beispiel vom grausigen Siechtum eines Verwandten/Bekannten, der das offensichtlich nicht geschafft hat.
Ich beginne den Plattenfuttermarathon mit der Vertestigung eines Hackfleischknubbels (Suzukaia). Außen ist das Ding schön kross, alles ist gut gewürzt, aber das Innenleben ist ein wenig trocken. Den zweiten Hackfleischknubbel bekomme ich auch überlassen und spätestens ab dem habe ich das Gefühl, dass das Hackfleisch beim Kauen ständig mehr wird. Hier hilft mein Bitter Lemon… und vielleicht auch der Beilagenreis im Djuvec-Stil. Der ist zwar geschmacklich in Ordnung, aber so richtig warm ist er nicht mehr… und der Reis ist ein bisschen al dente.
Hinten ist man wieder bei DARMSPIEGELUNG… Das ist wie ein Unfall… Man kann nicht hinschauen, aber wegschauen bzw. hören kann man auch nicht.
Das Rinderfilet, auch Teil der Platte, ist gut gewürzt, heiß und schmeckt sehr gut. Die dazu aufgeschaufelten Pommes teilen diese Attribute. Heiß, gut, keine Rachendrachen-Gaumenstecher mit der Feuchtigkeit der Atacama-Wüste. Ich wage mich derweil ans Gyros – und habe zu viel gewagt. Das Fleisch ist in Ordnung, der Fettgehalt überschreitet keine Maximalwerte, die Würzung hätte meiner Meinung nach ein bisschen stärker ausfallen können. Vor allem hätte aber eines höher und besser ausfallen können – die Temperatur. Der Gyros war eher laukalt und das hat mir ein bisschen den Appetit dran verhagelt.
Ich ditsche inzwischen den durchaus leckeren Fleischspieß in durchaus leckeres Tsaksiki, aber der Magen ist voll bis Oberkante und so wandert die andere Fleischspießhälfte zum dankbaren Abnehmer quer über den Tisch.
Nach Tischabräumung und Getränkeleerung dauert es eine Weile, bis der Service zum Kassieren erscheint. Ein dezentes Statement von fünf auf den Tisch gelegten Geldbeuteln schien dann doch gewirkt zu haben.
Von hinten werden inzwischen neue Gesetze und Strafvollzugsmaßnahmen vorgeschlagen. Der Inhalt ist spektakulär und wenig jugendfrei. Kurz zusammengefast: Zigarette, Zigarette, Zigarre. ÄLLES ANDERE DUD BLOSS OI MOL WAI. Äh ja. Und im Hintergrund weint leise der Ethikrat… Im Kanon mit Amnesty International und sämtlichen Richtern.
Wir verlassen das Lokal pappsatt und durch den Ouzo auf Kosten des Hauses auch ein wenig wartezeiltmilde gestimmt. Die Preise sind in Ordnung, pro Person kostet die Monsterplatte 15,80 und auch die Getränkepreise sind durchaus moderat.
Mehr als drei Sterne sind wegen teils kalter Platte im Moment leider nicht drin. Aber wer weiß? Vielleicht sind nächstes Mal ein paar Unterhaltungsrenter weniger anwesend. Dann gibt’s auch ein Essen ohne Gallenblasen, Darmspiegelungen und ohne Onkel Otto’s Siechtum. Parkplätze stehen vor dem Haus und in der Nähe zur Verfügung, gestern war allerdings in dieser Hinsicht ziemlich Land unter. Ökologisch korrekte Tübinger können mit den Stadtbussen der Linien 1 und 7 anrücken und auch für Fahrräder findet sich sicherlich noch ein Eckchen. Barrierefrei ist das Meteora leider nicht.
Restaurantgruppenfuttern im Meteora! Und ich war schon so lange nicht mehr griechisch essen… Also nix wie hin! Der Tisch war reserviert, das Grüppchen schnell zusammengefunden. Das Finden der Karten hinterm Tresen dauerte offensichtlich ein klein wenig länger, aber war dann doch irgendwann von Erfolg gekrönt. Zeitgleich mit uns trudelten noch zwei Rentnergruppen ein, die sich säuberlich neben und hinter uns platzierten. Das sollte dem Abend noch einige äh… spannende Aspekte bescheren.
Die Karte verursacht Qual-der-Wahl-Qualen, denn das Angebot an Essbarem... mehr lesen
3.0 stars -
"Griechisch essen mt Hindernissen...." JulPalRestaurantgruppenfuttern im Meteora! Und ich war schon so lange nicht mehr griechisch essen… Also nix wie hin! Der Tisch war reserviert, das Grüppchen schnell zusammengefunden. Das Finden der Karten hinterm Tresen dauerte offensichtlich ein klein wenig länger, aber war dann doch irgendwann von Erfolg gekrönt. Zeitgleich mit uns trudelten noch zwei Rentnergruppen ein, die sich säuberlich neben und hinter uns platzierten. Das sollte dem Abend noch einige äh… spannende Aspekte bescheren.
Die Karte verursacht Qual-der-Wahl-Qualen, denn das Angebot an Essbarem
Mittagessen in fünfzehn Minuten in der Krummen Brücke... Fünfzehn Minuten, uff, aber muss gehen. Noch die letzten Murphy's Law und Last Minute Telefonate führen und dann nix wie los...! Ich bin da und heureka, sogar pünktlich! An dieser Stelle ein Dank an die spontan aus dem Äther des Busverkehrs auftauchende Linie 9 mit Halt am Bürgeramt!
Das nahe Bürgerheim bimmelt halb zwei und ich stehe vorm Lokal. Dank (noch) gutem Wetter war die Terrasse gut gefüllt, aber ein Tisch für zwei in Großer-Grüner-Sonnenschirm-Randlage fand sich dann doch noch. Für Frostbeulen gibt's Decken, aber das war bei 20 °C dann doch eher unnötig.
Dank flink-freundlicher Bedienung landeten die Speisekarten nur kurz nach Touchdown am Tisch auf dem selbigen und ein Blick in die Karte offenbarte Leckeres... Viel Leckeres... Sehr viel Leckeres... Data Overflow. Also folge ich brav dem Rat des Kenners und wähle Maultaschen mit Ei und Salat zu 8,90 Euro. Dazu ein großes Wasser für und gegen den Durst.
Der hungrige Magen frohlockt, als die Teller am Tisch eintrudeln. Spinnweben ansetzen muss hier keiner, das Essen ist in einer wunderbar angenehmen Zeitspanne auf dem Tisch und auch der in anderen Restaurants so häufig strapazierte Winkarm zum Kellnerfang ist hier absolut unnötig. Das Personal ist immer aufmerksam.
Nun aber... Hunger! Der Blick geht zum Teller, wow! Viel mehr passt nicht mehr drauf! Jede Menge Herrgottsbscheißerlesscheible (Maultaschenscheiben) mit jeder Menge Salat. Ob das mal reinpasst?
Beginnen wir mit Phase 1 - Maultaschenvertestigung... Riecht gut und schmeckt noch besser! Die Maultaschen sind eindeutig selbst gemacht und kein Convenience-Produkt aus dem Großmarkt. Das Hackfleisch ist fein gewürzt, man kaut nicht auf Zwiebelstücken in der Größe mittlerer Eisberge herum und auch der leider so oft mitverwurstelte Spinat fehlt hier zu meiner großen Freude völlig. Noch mehr freut das Schwabenmädle, dass hier nicht epische Mengen Nudelteig verbaut wurden, sondern dass alles im ausgewogenen Verhältnis steht. Auch Ei ist in ausreichender Menge an den Maultaschen dran... Hier wurde die Maultasche nicht nur ehrfürchtig an einem Ei vorbeigetragen oder mit einer homöopathischen Menge Ei benetzt, sondern man sieht Ei und man schmeckt Ei auch. So muss das sein! Obwohl für Schwaben eigentlich gilt, das ed bruddelt scho g'nug g'lobt isch, darf ich hier mal trotzdem loben. Schmeckt tatsächlich wie bei Muttern!
Nun folgt Phase 2 - Grüngutvertestigung, der Salat ist fällig. Gemischter Salat ist hier wirklich gemischt und ich probiere phasenweise. Rotkraut - lecker, grüner Salat mit Joghurtdressing - auch lecker, weißer Krautsalat - fein säuerlich angemacht und (Danke!!!) ohne Zucker, Kartoffelsalat - schwäbisch gut, Karottenspäne - frisch und noch nicht dürr wie die Sahara. Lecker!
Leider muss der Salat ein wenig hinten an stehen, denn die Menge Maultaschen auf dem Teller wird und wird nicht kleiner. Entweder sind die Teller direkt mit der Küche verbunden und irgendwer legt heimlich nach, oder unterm Tisch ist ein diskretes Kläppchen, durch das immer wieder Maultaschen auf den Teller nachgeschoben werden. Die letzten beiden Herrgottsbscheißerlesscheible zwinge ich nur mit viel gutem Willen. Pappsatt!
Auch das Opti-Mahl, Gulasch mit Bratkartoffeln sah tatsächlich optimal aus. Mit Gulasch habe ich in der Vergangenheit in Restaurants schon epische Pleiten erlebt und bin deswegen, was dessen Bestellung angeht, eher skeptisch. Aber das sah wirklich gut aus und macht Lust auf selber ausprobieren. Richtige Fleischstücke, schön zart, dazu eine fein aussehende Soße und knusprige Kartoffeln... Nächstes Mal teste ich Gulasch, obwohl auch da der Teller eine Direktverbindung zur Küche haben muss, denn auch die Menge war mehr als großzügig bemessen.
Der Nach-dem-Futter-Verdauungskaffee schmeckte auch super und war genau richtig dosiert, um die müde Jule wieder munter zu machen.
Die Draußenbetischung und -Bestuhlung ist bequem. Hier wurde nicht die Bestuhlung Modell "Fakir Pressplastik", sondern ordentliches Holzmobiliar gewählt. So sitzt man bequem und an toller Stelle direkt am Ammerkanal, kann wahlweise Leute oder Bächle gucken, oder fasziniert dabei zuschauen, wie bei den ersten fünf gefallenen Regentropfen die Kundschaft auf der Terrasse mit emsigem und ungefragtem Komplettumbau beginnt. Wir hätten doch die Tetris-Melodie pfeifen sollen...
Von mir gibt es fünf Sterne. Ich komme auf jeden Fall wieder, denn ed bruddelt isch in dem Fall ed g'nug g'lobt. War einfach super! Weiter so!
Mittagessen in fünfzehn Minuten in der Krummen Brücke... Fünfzehn Minuten, uff, aber muss gehen. Noch die letzten Murphy's Law und Last Minute Telefonate führen und dann nix wie los...! Ich bin da und heureka, sogar pünktlich! An dieser Stelle ein Dank an die spontan aus dem Äther des Busverkehrs auftauchende Linie 9 mit Halt am Bürgeramt!
Das nahe Bürgerheim bimmelt halb zwei und ich stehe vorm Lokal. Dank (noch) gutem Wetter war die Terrasse gut gefüllt, aber ein Tisch für... mehr lesen
5.0 stars -
"Tolles Essen, schneller Service!" JulPalMittagessen in fünfzehn Minuten in der Krummen Brücke... Fünfzehn Minuten, uff, aber muss gehen. Noch die letzten Murphy's Law und Last Minute Telefonate führen und dann nix wie los...! Ich bin da und heureka, sogar pünktlich! An dieser Stelle ein Dank an die spontan aus dem Äther des Busverkehrs auftauchende Linie 9 mit Halt am Bürgeramt!
Das nahe Bürgerheim bimmelt halb zwei und ich stehe vorm Lokal. Dank (noch) gutem Wetter war die Terrasse gut gefüllt, aber ein Tisch für
Vor nicht allzu langer Zeit flatterte eine Mail ins Postfach. Treffen im El Pecado hier in Tübingen. Im El Peca-WO!?! Nie gehört…. Aber Tante Google weiß ja bekanntlich alles. Stadtgraben also… Eine kurze Chronik des Restaurants hilft sicherlich weiter. Dereinst war hier der Ritter, der dann das Zeitliche segnete. Wie Phönix aus der Bio-Asche eröffnete im grünen Städtle Tübingen an gleicher Stelle der Grüne Ritter – biologisch, dynamisch und inzwischen ebenfalls Geschichte.
Weniger biologisch kommt das im Januar 2015 eröffnete El Pecado daher. Von 10:00 bis 03:00 täglich (!) geöffnet, kann man hier in ein bisschen Urlaubsflairstrandbargrillhulahula-Atmosphäre schwelgen und sich durch die Speise- und Cocktailkarte proben.
Unser wackeres Grüpple aus knappen 20 Personen hatte auf der Terrasse reserviert, die sich auf der Rückseite des Gebäudes befindet. Und das ist auch gut so, denn der Stadtgraben ist gut befahren und Dauerbröööööö würde dann doch etwas das Urlaubsflair stören. Die Terrasse selbst ist nett gemacht. Holztische, Muschelkettchendeko, ein knatschbunt gestrichener Lattenzaun und ein epischer Durchsatz an halben Kokosnussen, die als Blumentöpfe und Kerzenhalter herhalten müssen. Dazu noch geflochtene Vogelvolieren, in denen diverse Holzvögel ihr Dasein fristen. Den havarierten Tukan im Shirshasana-Yoga-Kopfstand haben wir in einem Anfall von Fürsorglichkeit wieder umgedreht. Die Terrasse ist flipflop- und highheel-fies feingeschottert. Steinchen klauben inklusive.
Die Cocktails seien gut, hieß es. Aber nach Cocktail war mir bei lauschigen 36 Grad Außentemperatur eher weniger zumute, also erst einmal ein eisgekühltes Bitter Lemon, serviert im kleinen Schweppes-Fläschle. Der Service war fix unterwegs und für eine so große Gruppe waren unter fünf Minuten Wartezeit durchaus top.
Hunger! Ein Blick in die Karte offenbart allerlei Fingerfoods, Tortillas, Salate und Burger…. Burger…? Burger! Ja, das wär’s jetzt… Ich wähle einen Cheeseburger mit Pommes. Der Preis von 8,90 Euro ist jetzt nicht unbedingt ein Schnäppchen und bei einigen der anwesenden Studenten macht sich dezentes Murren breit. Beim nächsten Vorbeiwuseln der Servicedame bestelle ich meinen Cheeseburger. Ohne Zwiebeln! Die Dame nickt, nimmt weitere Bestellungen auf.
Eine Weile später bekomme ich einen riesigen Teller überreicht. Burger Modell „Kolossus“ mit Fritten. Wer soll das denn zwingen!? Einer meiner Nebensitzer erhält zeitgleich meine Mozzarella-Sticks mit Nachos zu 5,90 Euro. Was bei mir zu viel ist, ist bei den Sticks zu wenig. Sechs dürre Mozzarella-Stäble- dazu eine Hand voll Nachos und viele blöde Kommentare wie „darf ich eins probieren“ und „überfriss Dich nicht“.
Wozu in die Ferne schweifen, wo das eigene Futter doch so nah. Reinbeißen geht bei Kolossus eher schlecht. Also rücke ich dem Ding mit Messer und Gabel zu Leibe…. Mit Ausgrabungen kenne ich mich aus und das erste, was ich ausgrabe, ist eine Zwiebel. Möp. Ich wollte doch ohne. Also, Besteck weg, Burgerdemontage, Zwiebelentfernung, Burgerneumontage, Besteck wieder her und probieren. Zugegebenermaßen, ich hätte mehr erwartet. Geschmacklich war der Burger gut, aber mir was das alles ein wenig zu fettig. Der Untergelegte Salat hatte durch Fett und Hitze inzwischen einen spinatösen Aggregatzustand erreicht. Die Pommes waren gut gewürzt, aber zusätzlich zum fettigen Burger nicht zu zwingen… Ganz zur Freude der Nebensitzer, in denen die Fritten dankbare Abnehmer fanden.
Ich bestelle in der Zwischenzeit noch ein großes Mineralwasser, das auch pronto den Weg an den Tisch findet… Kolossus macht Durst und pappsatt. Ich kann nicht mehr. Sämtliches Blut verlässt winkend die Kopfregion und ist im Magen mit dem Rückbau von Kolossus beschäftigt. Bevor das Fresskoma überhandnimmt, wedle ich nach der Bedienung und verlange zusammen mit einigen anderen die Rechnung. Das dauert ein bisschen denn die Kellnerin muss 20 Leute einzeln aufdröseln.
Als ich Burger, Bitter Lemon und Wasser auslösen will, bin ich dann doch ein wenig verwundert. 8,90 Kostet der Burger, dann noch die beiden Getränke, macht zusammen 14,20. Hossa. Sportlich.
Würde ich nochmal hingehen? Vielleicht für die viel gepriesenen Cocktails, ja. Zum Essen? Wohl eher nein, da mache ich meine Burger lieber weiterhin selbst. Von mir gibt es drei Sterne, mehr ist im Moment leider nicht drin.
Die Terrasse ist über die Hintere Grabenstraße barrierefrei erreichbar, der Rest des Ladens ist eher vertreppt und nicht barrierefrei. Parken ist ein Graus, ich empfehle die Anreise per Pedes oder per Bus.
Vor nicht allzu langer Zeit flatterte eine Mail ins Postfach. Treffen im El Pecado hier in Tübingen. Im El Peca-WO!?! Nie gehört…. Aber Tante Google weiß ja bekanntlich alles. Stadtgraben also… Eine kurze Chronik des Restaurants hilft sicherlich weiter. Dereinst war hier der Ritter, der dann das Zeitliche segnete. Wie Phönix aus der Bio-Asche eröffnete im grünen Städtle Tübingen an gleicher Stelle der Grüne Ritter – biologisch, dynamisch und inzwischen ebenfalls Geschichte.
Weniger biologisch kommt das im Januar 2015 eröffnete... mehr lesen
El Pecado
El Pecado€-€€€Restaurant07071 859 822 9Am Stadtgraben 25, 72070 Tübingen
3.0 stars -
"Grillrestaurant mit Monster-Öffnungszeiten" JulPalVor nicht allzu langer Zeit flatterte eine Mail ins Postfach. Treffen im El Pecado hier in Tübingen. Im El Peca-WO!?! Nie gehört…. Aber Tante Google weiß ja bekanntlich alles. Stadtgraben also… Eine kurze Chronik des Restaurants hilft sicherlich weiter. Dereinst war hier der Ritter, der dann das Zeitliche segnete. Wie Phönix aus der Bio-Asche eröffnete im grünen Städtle Tübingen an gleicher Stelle der Grüne Ritter – biologisch, dynamisch und inzwischen ebenfalls Geschichte.
Weniger biologisch kommt das im Januar 2015 eröffnete
Jeden Mittag, wenn sich unser Grüppchen von Büromitessern zur Mittagessenfindung Richtung Stadt aufmacht, schwebt wieder die bange Frage im Raum… Wo gehen wir hin? Salam? Schmälzle? Nudelbox? Zuckerbäcker? Oder mal wieder zur Korianderschleuder, pardon, dem Thai im Asien-Haus.
Korianderschleuder ist hier wirklich nicht negativ gemeint, aber Koriander wird viel, reichlich und gern verkocht. Das muss man mögen – oder eben auch nicht. Ich mag es, die Kollegen mögen es, die Basisdemokratie siegt, ab zum Thai.
Der Laden ist sehr schlicht eingerichtet. Ein paar Stehtische, ein paar Sitzgelegenheiten, eine Kasse und eine Ecke, in der manchmal eifrig, manchmal chaotisch und manchmal auch leicht verzweifelt in großen Woks… Wökken… Was ist eigentlich der Plural von Wok?! gerührt wird. Nebst fertigem Essen gibt es hier auch einige Zutaten zu kaufen, die das Sortiment des asiatischen Supermarkts nebenan ergänzen. Tipp: Hier gibt es Panko! Asiatisches Paniermehl, das auch in vielen Gerichten der amerikanischen Küche zum Einsatz kommt!
Hier ist Selbstbedienung angesagt. Ab an die Kasse, das Wunschgericht aus einer täglich wechselnden Liste von fünf bis sieben Gerichten auswählen, zahlen, Zettel an der Chaoskochecke abgeben, warten und mitnehmen oder wahlweise hier essen. Wir nehmen mit.
Die tägliche Auswahl von Gerichten beinhaltet meist
-irgendein Gericht mit Thai-Nudeln, oft mit Gemüse, gelegentlich auch zusätzlich mit Ei
-irgendein Curry (rot oder gelb) mit Huhn und Gemüse
-Huhn und Gemüse in Sauce
-ein fleischloses Gericht, oft mit Tofu
-ein Gericht mit Rind oder Schwein, dazu Gemüse
Dazu wird Reis serviert. Einige der Gerichte lassen sich auch zusätzlich mit Bonus-Ente bestellen, die dann als gebratene Entenbrust auf dem Essen angerichtet wird. Ein Kollege bestellt hier immer die paradoxe Kombination „Fleischlos mit Ente“. Geht nicht, gibt’s nicht.
An Obst und Gemüse wird hier im Essen so ziemlich alles verkocht, was nicht bei drei hinterm nächsten Hochbeet verschwunden ist. Die Mischung variiert täglich und mittägliche Ausgrabungen fördern immer allerlei Spannendes an Tageslicht. Nebst konventionellen Gemüsesorten und Obst wie beispielsweise Ananas, finden sich hier gelegentlich auch Dinge, die keine der am Tisch anwesenden Personen identifizieren kann. Dazu gehören aus der letzten Zeit:
„Das mehlige lila Ding“ – schmeckt nach nix mit mehlig. Das ist weder Rote Bete noch irgendetwas derartiges. Nichts genaueres weiß man nicht.
„Das Tupperstöckchen“ – Ein kleines und stängeliges Kraut, das entsetzlich nach zu heiß gespülter Plastiktupperdose schmeckt und riecht. Besser aussortieren… Kam aber auch nur einmal vor *grusel*
„Die Rachendrachen“ – Entweder wurde hier der familieneigene Christusdorn verkocht, oder eine neue grausige Rosmarinart mit fiesen Stacheln entwickelt. Die harten Stacheln muss man auch nicht zwingend gegessen haben… Aua.
Essen zum Mitnehmen wird in beschichteten Pappschachteln und mit aufgeleimtem Deckel aus Alufolie mitgegeben. Das hält dicht und führt zu einem havariefreien Nachhausetransport. Die Gerichte sind stets gut gewürzt, die Portionen extreeeeem reichhaltig. Ich zwinge meine selten. Die eigenwilligen botanischen Beigaben haben schon so manche Pause zum Lacher werden lassen.
Für die lokale schwäbische Bevölkerung spielt oft auch das heißtgeliebte „günschtig“ eine wichtige Rolle. Tatsächlich kann man über den Preis nicht meckern…. Je nach Gericht schwankt der Preis zwischen vier und sechs Euro, Bonus-Ente kostet natürlich einen Aufpreis.
Der Laden ist barrierefrei, parken wird aufgrund der Altstadtlage ein wenig schwierig. Am ehesten noch im nahen Parkhaus König. Die Linien 9, 11 und 12 halten direkt vor der Tür, Haltestelle Bürgeramt.
Von mir gibt es wohlwollende vier Rachendrachen-Tupperstöckchen-Sterne. Wir kommen häufiger hier her und wurden bislang noch nie enttäuscht.
Jeden Mittag, wenn sich unser Grüppchen von Büromitessern zur Mittagessenfindung Richtung Stadt aufmacht, schwebt wieder die bange Frage im Raum… Wo gehen wir hin? Salam? Schmälzle? Nudelbox? Zuckerbäcker? Oder mal wieder zur Korianderschleuder, pardon, dem Thai im Asien-Haus.
Korianderschleuder ist hier wirklich nicht negativ gemeint, aber Koriander wird viel, reichlich und gern verkocht. Das muss man mögen – oder eben auch nicht. Ich mag es, die Kollegen mögen es, die Basisdemokratie siegt, ab zum Thai.
Der Laden ist sehr schlicht... mehr lesen
4.0 stars -
"Solider Thai-Imbiss für die Mittagspause" JulPalJeden Mittag, wenn sich unser Grüppchen von Büromitessern zur Mittagessenfindung Richtung Stadt aufmacht, schwebt wieder die bange Frage im Raum… Wo gehen wir hin? Salam? Schmälzle? Nudelbox? Zuckerbäcker? Oder mal wieder zur Korianderschleuder, pardon, dem Thai im Asien-Haus.
Korianderschleuder ist hier wirklich nicht negativ gemeint, aber Koriander wird viel, reichlich und gern verkocht. Das muss man mögen – oder eben auch nicht. Ich mag es, die Kollegen mögen es, die Basisdemokratie siegt, ab zum Thai.
Der Laden ist sehr schlicht
Mittagessen ist ein demokratischer Prozess... Je größer der Kreis potentieller Mitesser wird, desto schwieriger wird die Wahl einer passenden Quelle zur gemeinschaftlichen Nahrungsakquise. Ganz dem Vorbild der Politik folgend, bilden sich inzwischen gelegentlich dann Flügel und Fraktionen, die ihrer eigenen Wege gehen. Zum gemeinsamen Essen treffen sich dann aber alle wieder.. Im Bundestag, äh, im stratigraphischen Saal. Jeden Mittag steht nun also die Wahl an... Korianderschleuder (Thai)? Pizza? Nudelbox? Bäcker? Schmälzle? Oder doch Salam?
Ich bin für Salam, den libanesischen Imbiss am Rande des Tübinger Altstädles. Ganz in der Nähe des alten botanischen Gartens gelegen, muss man von Büro aus auch nicht quer durch die Stadt eumeln, sondern ist schnell vor Ort. Außerdem ist der botanische Garten unsere Sommerresidenz, äh, unser Sommermittagessensquartier.
Salam liegt in einem steilen Kopfsteinpflastergässle. In einem Anfall von Optimismus hat irgendwer Stehtische vor der Tür aufgestellt. Die beachtliche Hangneigung zwingt zu Improvisation und die Tische sind daher einseitig mit Holzklötzen aufgebockt. Andernfalls würde die Konstruktion auch umkippen oder Escher würde vor Neid über die schrille Perspektive glatt erblassen.
Drin verschwindet der Escher-Effekt und gibt den Blick frei auf einen klassischen Imbiss, in dem wuselig-geschäftiges Treiben herrscht. Nebst warmen Speisen kann man hier auch allerlei Zutaten für libanesische Küche und exotische Getränke in Dosen und Flaschen kaufen. Was allerdings das Spritzgebäck im Verkaufsregal soll, erschließt sich uns immer noch nicht. Noch unpassender wären wohl nur Griebenschmalz und Maultaschen.
Neben dem klassischen Repertoire von etwa zehn verschiedenen Pizzen und dem obligatorischen Döner in klassisch und Huhn, gibt es hier auch so manches recht spezielle Gericht. Falafel-Taschen und verschiedene Teller mit Falafel, Fleisch und Hummus nehmen sich noch recht gewöhnlich aus gegen Schawarma. Schawas?!
Im klassischen Sinne ist Schawarma gewürztes Fleisch vom Spieß, serviert in einem dünnen Fladenbrot zusammen mit gegrilltem oder eingelegtem Gemüse... Salam legt das ganze aber ein wenig anders aus. Hier wird gewürztes Fleisch (Rind oder Huhn) zusammen mit Knoblauchcreme, Pommes und Essiggurkenscheibchen ins Fladenbrot gewickelt. Letzteres wird vorher noch mit scharfer Paste bestrichen. Das klingt bekloppt, schmeckt aber super.
Der Eintracht und Diplomatie im Büro wegen, lasse ich mittags die Knoblauchcreme weg. Auch die Alternativauswahlen Pizza und Falafel-Tasche schmecken sehr lecker. Der Boden der Pizza könnte etwas dicker sein, sonst braucht man fast Stützrädchen zum Essen.
Bemerkenswert ist auch der Zustand des verarbeiteten Gemüses, das man hinter Glas bewundern kann. Wo anderenorts welkes Grüngut vor sich hin lätscht, ist hier alles knackig und frisch. Top! Das Personal ist nett und (mal abgesehen von bestellter Pizza) auch rekordverdächtig schnell. Parkplätze gibt es leider keine und auch die Barrierefreiheit ist durch das steile Gässle Typ 'Eiger Nordwand' und drei Stufen vor der Tür ein wenig eingeschränkt.
Einen Stern Abzug gibt es wegen einem sportlichen Preisanstieg von 3,50 für ein Schawarma auf 4,00. Ansonsten ist alles top! Ich komme inzwischen häufiger wieder, wenn das Pendel der Mittagspausendemokratie wieder hier her ausschlägt.
Mittagessen ist ein demokratischer Prozess... Je größer der Kreis potentieller Mitesser wird, desto schwieriger wird die Wahl einer passenden Quelle zur gemeinschaftlichen Nahrungsakquise. Ganz dem Vorbild der Politik folgend, bilden sich inzwischen gelegentlich dann Flügel und Fraktionen, die ihrer eigenen Wege gehen. Zum gemeinsamen Essen treffen sich dann aber alle wieder.. Im Bundestag, äh, im stratigraphischen Saal. Jeden Mittag steht nun also die Wahl an... Korianderschleuder (Thai)? Pizza? Nudelbox? Bäcker? Schmälzle? Oder doch Salam?
Ich bin für Salam, den libanesischen... mehr lesen
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Salam Arabische Spezialitäten€-€€€Imbiss07071288454Am Lustnauer Tor 9, 72074 Tübingen
4.0 stars -
"Schnelles, leckeres Essen für die Mittagspause" JulPalMittagessen ist ein demokratischer Prozess... Je größer der Kreis potentieller Mitesser wird, desto schwieriger wird die Wahl einer passenden Quelle zur gemeinschaftlichen Nahrungsakquise. Ganz dem Vorbild der Politik folgend, bilden sich inzwischen gelegentlich dann Flügel und Fraktionen, die ihrer eigenen Wege gehen. Zum gemeinsamen Essen treffen sich dann aber alle wieder.. Im Bundestag, äh, im stratigraphischen Saal. Jeden Mittag steht nun also die Wahl an... Korianderschleuder (Thai)? Pizza? Nudelbox? Bäcker? Schmälzle? Oder doch Salam?
Ich bin für Salam, den libanesischen
Geschrieben am 17.01.2015 2015-01-17| Aktualisiert am
17.01.2015
Besucht am 09.01.2015
Irgendwann hat auch in Tübingen die Invasion der Nudel-Boxer begonnen. Plötzlich sah man an allen Ecken und Enden der Altstadt und des alten botanischen Gartens unzählige Leute mit kleinen metallbehenkelten Papp-Boxen herumwieseln, die mit chinesischen Schriftzeichen verziert waren. Zu Beginn war die Quelle noch unklar, aber seit meine Mittagessensgesellschaft den Wirkungsbereich bis zur Altstadt ausgeweitet hat, kennen wir nun auch den Quell der Henkelkistchen – Hao’s Nudelbox.
Da Naturwissenschaftler von Haus aus gerne mal neugierig sind, haben wir die Nudelbox getestet und waren inzwischen schon häufiger wieder dort. Der Laden ist klein, zentral gelegen und über Mittag meist sehr gut besucht. Kein Wunder, denn die Preise lassen alle sparsamen Schwaben vor Entzücken quieken. Dazu aber gleich noch mehr…
Zur Auswahl steht immer ein Tagesgericht, einige Vorspeisen wie gebackene Wan Tan, Krabbenchips und co, sowie eben die Henkelkästchen, die plötzlich in Massen in der Stadt zu sehen waren. Ich will so ein Ding probieren! Dann also los…
Zur Auswahl steht „Box klein“ und „Box groß“. Da bei mir „Hunger groß“ angesagt ist, nehme ich „Box groß“. Wird schon korrelieren. Danach muss ich mich zwischen Nudeln und Reis als Grundlage entscheiden. Ich nehme Nudeln. Ich bin ja hier nicht in der Reisbox. Huhn oder Schwein? Huhn. Mit Gemüse oder ohne? Mit. Dann stehen noch drei Saucen zur Wahl. Süß-sauer? Erdnuss? Scharf? Data Overflow…. Scharf, bitte.
Nach erfolgreicher Menü-Konfiguration beginnt die wieselflinke Bedienung, einen Berg Nudeln in „Box groß“ zu schaufeln. Eigentlich wäre die Kiste jetzt voll. Nach Pressen passt auch noch das Gemüse drauf und nach noch mehr Pressen auch das Fleisch. Aus Kohlenstoff wird unter hohem Druck und Temperatur irgendwann Diamant. Ob das mit Nudeln, Gemüse und Hähnchen auch klappt? Dann bin ich spätestens beim Essen reich und beiße mir die Zähne an Diamanten aus.
Die Bedienung klappt inzwischen den Deckel zu und überreicht mir das Pappschächtelchen mit respektablem Eigengewicht. Der dünne Drahthenkel biegt sich bedrohlich und ich frage mich, bei wie viel Gewicht das Ding sein Versagenskriterium erreicht. Auf dem Weg zurück zum Treffpunkt unserer Gruppe biegt sich der Henkel grauslig durch, aber er hält.
Einen Diamanten habe ich beim Essen leider nicht gefunden und bei der ganzen Presspassung war es ein wenig schwierig, nicht erst einmal das komplette Fleisch futtern zu müssen, um dann als Nachspeise an die tief vergrabenen Nudeln heranzukommen. Aber nicht umsonst war der ganze Tisch voller geübter Ausgräber ;)
Das nächste Mal hatte ich schon aus dem Fehler gelernt. „Box groß“ gibt’s bei mir nicht mehr. Das zwingt ja kein Mensch. „Box klein“ reicht voll und ganz, zumal die genauso hochdruckmetamorph befüllt wird, wie „Box groß“. Für ein schnelles Mittagessen ist man hier gut aufgehoben und 4,50 Euro für „Box groß“, sowie 3,50 Euro für „Box klein“ sind auch nicht ruinös fürs Portemonnaie.
Von mir gibt’s vier Sterne. Ein bisschen ansprechender könnte der Laden gestaltet sein. Viele leere Regale im integrierten ‚Verkaufsabteil‘ sind nicht ganz so hübsch anzusehen. Das freundliche Personal hilft aber sicherlich gerne trotzdem weiter.
Irgendwann hat auch in Tübingen die Invasion der Nudel-Boxer begonnen. Plötzlich sah man an allen Ecken und Enden der Altstadt und des alten botanischen Gartens unzählige Leute mit kleinen metallbehenkelten Papp-Boxen herumwieseln, die mit chinesischen Schriftzeichen verziert waren. Zu Beginn war die Quelle noch unklar, aber seit meine Mittagessensgesellschaft den Wirkungsbereich bis zur Altstadt ausgeweitet hat, kennen wir nun auch den Quell der Henkelkistchen – Hao’s Nudelbox.
Da Naturwissenschaftler von Haus aus gerne mal neugierig sind, haben wir die Nudelbox getestet... mehr lesen
Hao's Box
Hao's Box€-€€€ImbissLange Gasse 1, 72070 Tübingen
4.0 stars -
"Nudelbox to go - praktisch für die Mittagspause!" JulPalIrgendwann hat auch in Tübingen die Invasion der Nudel-Boxer begonnen. Plötzlich sah man an allen Ecken und Enden der Altstadt und des alten botanischen Gartens unzählige Leute mit kleinen metallbehenkelten Papp-Boxen herumwieseln, die mit chinesischen Schriftzeichen verziert waren. Zu Beginn war die Quelle noch unklar, aber seit meine Mittagessensgesellschaft den Wirkungsbereich bis zur Altstadt ausgeweitet hat, kennen wir nun auch den Quell der Henkelkistchen – Hao’s Nudelbox.
Da Naturwissenschaftler von Haus aus gerne mal neugierig sind, haben wir die Nudelbox getestet
Jetzt wohne ich schon so lang in Lustnau und war hier nie hier drin. Jahrelang bin ich quasi täglich am Basilikum verbeigelaufen, gefahren, geschlittert oder mit dem Bus dran vorbei kutschiert worden. Vor ein paar Wochen nun hatte das aber ein Ende. Eine Einladung zu einem Geburtstag führte mich nun endlich mal in die aller Orten gelobten Hallen hinein, statt nur dran vorbei.
Dem Basilikum eilt ein hervorragender Ruf voraus. Von gehobener italienischer Küche wird da geredet. Von tollem Service, von leckeren Speisen. Wenn sie sich Qualität der Speisen an der Größe der Autos bemessen lässt, die da tagtäglich vor der Tür stehen, muss das Futter großartig sein. All die prolligen und häufig entsetzlich geparkten SUVs, die die einzigen beiden Parkplätze des Restaurants (!) und deshalb auch die umliegenden Wohnstraßen zuparken, sprechen dann wohl ihre ganz eigene Sprache.
Um halb acht traf man sich bei Schietwetter vor der Tür. Dann mal auf ins potentielle kulinarisch Wunderland. Drinnen angekommen wird man von gedeckten Weißtönen empfangen. Das Amiente ist stimmig, die Beleuchtung schön und gemütlich. Die Tische sind toll eingedeckt und die durch die Gastgeberin getätigte Reservierung war bitter nötig. Sofort erscheint eine Kellnerin und nimmt allen Ankömmlingen die Jacken ab, die in einem Garderobenschrank sicher verstaut werden. Super Service!
Kaum am Tisch, werden auch schon die Karten gereicht. Die Auswahl ist nicht riesig, aber ich habe trotzdem Data Overflow und kann mich nicht entscheiden. Schon die Vorspeisen klingen toll, die Hauptspeisen untergliedern sich in Fisch, Fleisch und Pasta, die Nachspeisen klingen ebenfalls großartig. Hilfe! Gott sei Dank erscheint erst einmal wieder eine Kellnerin und fragt nach Getränken. Wir ordern Wasser an den Tisch, den Wein wählen wir erst im Anschluss passend zum Gericht.
Die Uhr tickt, alle blättern. Die Uhr tickt immer noch, alle blättern immer noch. Irgendwann muss eine Entscheidung her und ich nehme ein Dreigängemenü mit Fisch als Hauptgang. Die Kellnerin empfiehlt einen Chardonnay. Dann probiere ich den doch gleich mal. Hier scheint es vor Kellnern nur so zu wimmeln. Alle paar Minuten schaut jemand vorbei, füllt Wein oder Wasser nach, erkundigt sich nach dem Befinden. Wow. Das kannte ich bislang nur aus den USA, wo Service nicht nur großgeschrieben wird, weil es ein Substantiv ist.
Vor der Vorspeise reicht man uns warme Brötchen und leicht gesalzene Butter und auch ein Gruß aus der Küche wird gereicht. Scheiben von rosa gebratener Entenbrust auf einem Salatbett, dazu Granatapfel-Dressing. Köstlich!
Wieder wuselt ein Kellner vorbei, räumt in Windeseile den leergefressenen Küchengruß ab und serviert die Vorspeisen. Ich koste mein gratiniertes Kartoffensüppchen. Sämig-cremig-lecker, verfeinert mit Lauchstreifen und überstreut mit frisch geriebenem Trüffel. Top!
Als Hauptspeise habe ich Wildlachsfilet bestellt… Serviert mit einem Safran-Chili-Sößchen, Kartoffelcreme und frischem Blattspinat. Die Zubereitung lässt keine Wünsche offen. Der Fisch ist saftig, grätenfrei und perfekt gebraten, die Kartoffelcreme und der Blattspint schmecken ebenfalls toll. Eine gewisse Schärfe ist vorhanden, aber gut auszuhalten.
Meine Nachspeise – eine frische Panna Cotta mit verschiedenen Früchten- schmeckt auch herrlich. Die Konsistenz ist großartig und wir überlegen, wie man das jemals zuhause so hinbekommen soll. Wir einigen uns auf GAR NICHT. Vom Nebensitzer probiere ich noch ein Pralinenparfait. Auch das ist zum Niederknien.
Das Basilikum macht seinem Ruf alle Ehre. Die Qualität der Speisen und der Service sind überragend. Die Preise sind nicht ganz niedrig und pro Person muss für ein Menü mit etwa 40 Euro gerechnet werden. Die Getränke sind dabei noch nicht eingeschlossen. Für ‚täglich mal kurz was essen gehen‘ ist das Basilikum nicht innerhalb meines Budgets, aber mein letzter Besuch war das hier sicherlich nicht… Denn wie heißt es so schön…? Man gönnt sich ja sonst nichts.
Die Parkplätze sind rar gesät, parken in der näheren Umgebung ist allerdings meistens möglich. Direkt vor der Tür halten zwei Buslinien, eine dritte ist in zweihundert Metern zu Fuß erreichbar. Vor der Tür befindet sich eine Stufe, die für Rollstuhlfahrer aber mit Hilfe zu überwinden ist.
Von mir gibt es glatte fünf Sterne!
Jetzt wohne ich schon so lang in Lustnau und war hier nie hier drin. Jahrelang bin ich quasi täglich am Basilikum verbeigelaufen, gefahren, geschlittert oder mit dem Bus dran vorbei kutschiert worden. Vor ein paar Wochen nun hatte das aber ein Ende. Eine Einladung zu einem Geburtstag führte mich nun endlich mal in die aller Orten gelobten Hallen hinein, statt nur dran vorbei.
Dem Basilikum eilt ein hervorragender Ruf voraus. Von gehobener italienischer Küche wird da geredet. Von tollem Service, von... mehr lesen
5.0 stars -
"Jetzt wohne ich schon so lang in Lu..." JulPalJetzt wohne ich schon so lang in Lustnau und war hier nie hier drin. Jahrelang bin ich quasi täglich am Basilikum verbeigelaufen, gefahren, geschlittert oder mit dem Bus dran vorbei kutschiert worden. Vor ein paar Wochen nun hatte das aber ein Ende. Eine Einladung zu einem Geburtstag führte mich nun endlich mal in die aller Orten gelobten Hallen hinein, statt nur dran vorbei.
Dem Basilikum eilt ein hervorragender Ruf voraus. Von gehobener italienischer Küche wird da geredet. Von tollem Service, von
Ich habe neue Mitesser! Nachdem sich der alte Mittagspausenverbringungstrupp aufgrund personeller Umbrüche aufgelöst hat, habe ich nun eine neue Futtergruppe, die allmittäglich los trabt, um Essbares zu akquirieren. Die Lokale sind neue, die Lauffreudigkeit auch und so gehört nun endlich auch die Innenstadt zum erklärten Jagdgebiet.
Schon vor einiger Zeit hat an der Ecke Keltern-/Schmiedtorstraße ein schwäbisches Fastfoodlokal eröffnet. Lange sind wir jetzt erfolgreich drum herum geschlichen, aber irgendwann wurde dann doch ein Test fällig. Zu sechst also ging es auf in den schick gestalteten Maultaschentempel. Die Farben sind gediegen – viel Holz und noch mehr Grün, dazu Schiefergrau. Alles sieht relativ edel aus. Die Speisekarte kommt in denselben Farben daher, die auch die Inneneinrichtung zeigt.
Unser Trüppchen bestellt sich munter durch die Karte… Maultaschen gebraten mit Ei, Linsen mit Spätzle und Saiten, ein Maultaschenwrap, Käsespätzle, Wurstknöpfle, und auch das obligatorische „Danke, für mich nur Salat, aber ich probiere dann später bei Euch“, war vertreten. Der freundliche und dezent überforderte Herr an der Kasse tippt eifrig mit und erhält von allen die Anweisung „zum Mitnehmen“, denn essen wollen wir wo anders.
Ganz im American-Style bekommt jeder ein etwa handtellergroßes Stück Elektronik überreicht, das anzeigen soll, wann das Essen fertig ist. Die zwei Meter zwischen Kasse und Ausgabe hätte man vermutlich auch verbal überbrücken können… Eine Diskussion entbrennt… Piepst das Ding jetzt? Vibriert es? Blinkt es? Zwei Leute (ja, ich war auch dabei…) stecken testhalber den kleinen Finger in die Aussparung auf der einen Seite des Piepblinkzitterdings. Passt. Sehr gut sogar… vielleicht ein wenig zu gut. Mist, wie kriege ich das Ding jetzt wieder ab?! Ich will nicht wissen, wie viele Leute schon vor uns dasselbe probiert haben.
Nach fünf Minuten hopst das erste Stück inzwischen wieder fingerfreier Elektronik blinkend und vibrierend über den Tisch. Wäre das auch geklärt. Der eifrige Kassenwart scheint allerdings ein paar Sachen verdreht zu haben. So landen meine Linsen und Spätzle statt in einer „Zum Mitnehmen“-Box fein drapiert auf einem Teller. Die Wurstknöpfle des Kollegen auch. Eine ebenfalls gediegen überforderte Mitarbeiterin schippt kurzerhand mit Gummihandschuhen und ohne Rücksicht auf Verluste mein Futter in eine Box um. Lecker. Besteck gibt es nach Anfrage auch dazu.
Gegessen wird schlussendlich im Park. Die Zutaten sind frisch, das Essen durchaus lecker. Ein bisschen saurer hätten meine Linsen sein können. Dafür werden hier Berglinsen und keine übergroßen und mehligen Pflatschen verkocht. Die Spätzle waren ebenfalls frisch und gut. Die Kollegen waren allesamt zufrieden, nur die stolze Besitzerin des Maultaschenwraps würde sich wohl nächstes Mal umentscheiden. Maultaschen und Fladenbrot werden wohl keine Freunde mehr.
Der Laden ist barrierfrei und gut erreichbar. Einzig und allein Parken wird schwierig. Hier empfiehlt sich das nahe Parkhaus König. Von mir gibt es drei Sterne. Gut, aber personaltechnisch ausbaufähig.
Ich habe neue Mitesser! Nachdem sich der alte Mittagspausenverbringungstrupp aufgrund personeller Umbrüche aufgelöst hat, habe ich nun eine neue Futtergruppe, die allmittäglich los trabt, um Essbares zu akquirieren. Die Lokale sind neue, die Lauffreudigkeit auch und so gehört nun endlich auch die Innenstadt zum erklärten Jagdgebiet.
Schon vor einiger Zeit hat an der Ecke Keltern-/Schmiedtorstraße ein schwäbisches Fastfoodlokal eröffnet. Lange sind wir jetzt erfolgreich drum herum geschlichen, aber irgendwann wurde dann doch ein Test fällig. Zu sechst also ging es... mehr lesen
3.0 stars -
"Schwäbisches Fastfood" JulPalIch habe neue Mitesser! Nachdem sich der alte Mittagspausenverbringungstrupp aufgrund personeller Umbrüche aufgelöst hat, habe ich nun eine neue Futtergruppe, die allmittäglich los trabt, um Essbares zu akquirieren. Die Lokale sind neue, die Lauffreudigkeit auch und so gehört nun endlich auch die Innenstadt zum erklärten Jagdgebiet.
Schon vor einiger Zeit hat an der Ecke Keltern-/Schmiedtorstraße ein schwäbisches Fastfoodlokal eröffnet. Lange sind wir jetzt erfolgreich drum herum geschlichen, aber irgendwann wurde dann doch ein Test fällig. Zu sechst also ging es
Auch in dieser Filiale gbt es die berger-typischen Backwaren aus eigener Backstube. Das Sortiment ist zu 100% Bio und wird ohne Fertigteigmischungen in der eigenen Backstube produziert. Viele der angebotenen Backwaren sind auch Vollkornprodukte.
Die von vielen so gelobten Vollkornbrezeln sind nicht mein Fall. Ich mag doch eher die traditionelle Weißmehl-Variante.
Auch ohne Teiglinge muss hier auch am Abend niemand auf frische Brezeln verzichten. Diese werden in der Filiale ganz klassisch und laufend frisch auf der Herdplatte gebacken. Super!
4 Sterne.
Auch in dieser Filiale gbt es die berger-typischen Backwaren aus eigener Backstube. Das Sortiment ist zu 100% Bio und wird ohne Fertigteigmischungen in der eigenen Backstube produziert. Viele der angebotenen Backwaren sind auch Vollkornprodukte.
Die von vielen so gelobten Vollkornbrezeln sind nicht mein Fall. Ich mag doch eher die traditionelle Weißmehl-Variante.
Auch ohne Teiglinge muss hier auch am Abend niemand auf frische Brezeln verzichten. Diese werden in der Filiale ganz klassisch und laufend frisch auf der Herdplatte gebacken. Super!
4 Sterne.
4.0 stars -
"Auch in dieser Filiale gbt es die b..." JulPalAuch in dieser Filiale gbt es die berger-typischen Backwaren aus eigener Backstube. Das Sortiment ist zu 100% Bio und wird ohne Fertigteigmischungen in der eigenen Backstube produziert. Viele der angebotenen Backwaren sind auch Vollkornprodukte.
Die von vielen so gelobten Vollkornbrezeln sind nicht mein Fall. Ich mag doch eher die traditionelle Weißmehl-Variante.
Auch ohne Teiglinge muss hier auch am Abend niemand auf frische Brezeln verzichten. Diese werden in der Filiale ganz klassisch und laufend frisch auf der Herdplatte gebacken. Super!
4 Sterne.
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Bei einstelligen Temperaturen klapperten die Zähne schon genug und meine Bewunderung galt den beiden Herren, die wacker auf der Terrasse ihren Kaffee getrunken haben. Immerhin verbrennt man sich so zumindest nicht die Klappe, denn nach maximal zwei Minuten sorgt der große, große Kühlschrank genannt „Herbstabend in Tübingen“ für Eiskaffee. Brr. An sonnigeren Tagen lässt sich sicherlich nett draußen sitzen, wenn man die in nur wenigen Metern Entfernung vorbeifahrenden Busse am ÖPNV-Dreh- und Angelpunkt des Französischen Viertels ausblenden kann. Dröööööhn. Die Bushaltestelle ist übrigens direkt vor der Tür, so dass man quasi vom Kaffee direkt in den Bus hechten kann.
Wir sitzen also lieber drin. Der Tisch war reserviert und mit Sets und Besteck bereits eingedeckt. Das Ambiente ist puristisch gehalten. Blanke Holztische, ein paar höhere Bar-Tische, dazu ein eigenartiger Mix aus drei verschiedenen Stuhlsorten am Tisch. Die Wände zieren Bilderrähmchen und Schiefertafeln, auf denen allerlei Essbarkeiten angeboten werden.
Die Karte kommt schnell und ist einigermaßen übersichtlich. Fünf Vorspeisen, fünf Hauptspeisen, acht Flammkuchen und eine wirklich spannende Rubrik namens „Nachtisch und Kinder“ mit einem heiteren Rundflug von Chicken-Nuggets mit Pommes bis Mousse au Chocolat, buhlen um den Gaumen. Dazu gibt es noch eine kompakte Abend-Snack-Karte mit Brot und Dip-Variationen, zwei Varianten von Bruschetta, einer Käseplatte und einer Currywurst mit Pommes für stattliche sieben Euro.
Ich teile mir eine Käseplatte mit meinem Nebensitzer. Ein bisschen Vorspeise muss schließlich sein! Alsbald schon findet sich ein Brotkörbchen mit Baguettescheibchen (ui, jetzt wird es –chen-lastig) und eine Porzellanplatte mit Käsestücken am Tisch ein. Vermutlich ist es einer kleineren Transporthavarie zu verdanken, dass ein Stück Hartkäse ein Bad im Feigensenf genommen hat. Macht ja nix. Soll sowieso zusammen gegessen werden. Was war also alles auf dem Plättchen? Nebst dem Havarie-Hartkäse, waren noch ein weiterer Hartkäse, zwei Weichkäse, sowie ein Ziegenkäsetalerchen dabei. Alles arrangiert mit fünf Träubchen und zwei Physalis-Knödelchen. Eine der Weichenkäsesorten war wirklich lecker, die andere ein wenig… gewöhnungsbedürftig. Der Hartkäse und der Ziegenkäse waren aber sehr gut.
Als Hauptgericht hatte ich „Crevettes grillees aux tagliatelles“ - Gebratene Riesengarnelen auf Limonentagliatelle zum Preis von 17,50 Euro. Serviert wurde die Portion in einem tiefen Pastateller… Aber beginnen wir von vorne. Das, was da auf dem Teller lag, sah wirklich lecker aus. Nudeln in cremiger Sauce, dazwischen Garnelen und darüber eine beeindruckende Menge Parmesanspäne. Die Nudeln waren gut gekocht, schön al dente… aber halt leider keine Tagliatelle, sondern Spaghetti. Unter Tagliatelle verstehe ich einfach Bandnudeln und keine Spaghetti. Eine Portion mit Löffel und Gabel aufdrillern… und probieren. Ein kurzer Moment von limonig-cremig-lecker und danach Reizüberflutung mit scharf. Scharf! Schaaaaarf! Wer kein scharfes Essen mag, sollte hiervon definitiv die Dinger lassen. Ein bisschen schade ist, dass das schaaaaarf mit keinem Wort in der Karte erwähnt wird. Überraschung am Tisch. In meinen Nudeln mit scharf zähle ich insgesamt sechs Garnelen, die gut gebraten waren. Leider waren das Garnelen mit Schwanz und in Kombination mit der cremigen Sauce und mäßigem Werkzeug war das eher eine Fummelei, bis man die Tierchen entschwanzt hatte. Ein Tellerchen für die Schwänze gab es auch nicht – also Garnelenschwanzmikado auf dem Tellerrand.
Ich war nach der Portion satt und hatte keine Nachspeise mehr. Mein Nebensitzer bestellte allerdings Mousse au Chocolat als Nachtisch (nein, keine Chicken Nuggets aus dem Ensemble Nachtisch und Kinder). Das wurde nett angerichtet in einem kleinen Weckgläschen serviert – dekoriert mit dem üblichen Physalisknödelchen. Ich durfte probieren... Der Geschmack war, nun ja, speziell. Ein bisschen so, als hätte man Kakaopulver pur gelöffelt. Eine Beschwerde bei der Kellnerin brachte eine Entschuldigung aus der Küche und einen Kaffee aufs Haus für die Betroffenen ein.
Das übermäßig scharfe Essen, Garnelenschwanzmikado, Kakaomousse und die zwar leckere, aber gänzlich erklärfreie Käseplatte (und nein, die platte hieß nicht „grosse surprise“), bringen zwei Punkte Abzug. Ob ich hier nochmal essen würde? In der nächsten Zeit wohl eher nicht, denn auch über das Boeuf Bourguignon des Nebensitzers erklang keine ultimative Laudatio. Drei Sterne.
Das Lokal ist barrierefrei. Parken kann man in der direkten Umgebung gegen Parkgebühren, oder man kann quasi aus dem Stadtbus direkt auf die Terrasse fallen.