Info
Dieses Profil wurde 242658x aufgerufen.
DaueresserGK0712 hat 390 Bewertungen mit einer Durschnittsbewertung von 3.7 Sternen geschrieben.
DaueresserGK0712 hat am 07.Dec Geburtstag
Mitglied seit: 07.02.2015
Letzter Login: vor 16 Stunden
Es hat sich gelohnt, so was schönes, idyllisches von der Landschaft haben wir selten gesehen. Wir liefen einen ausgeschilderten Rundgang und haben den bayrischen Sender entdeckt, die oberhalb des Schwimmbades einen Mann interviewt haben, die Dame die das Interview geführt hat, moderierte 2 Tage später eine Nachrichtensendung auf Bayern3. Aber nicht nur drei, nein sechs Empfehlungen von Restaurants gibt der Schlemmeratlas Guide für Oberstaufen ab. Eines davon eine Empfehlung für das Hotel Restaurant "Zum Adler" direkt am Kirchplatz.
Auch im Michelin Guide gibt es einen Eintrag, zwei Inspektoren von Michelin waren bereits "vor Ort", im heutigen Medialen Zeitalter ist das aber nichts besonderes mehr. Am Kirchplatz angekommen waren wir erstmal erstaunt von den zahlreichen kleinen gut sanierten Häuschen. Ich glaube kein Haus in Oberstaufen war marode bzw nicht saniert. Das haben wir so nur in Freinsheim (Vorderpfalz) und in Schwäbisch Hall erlebt, das ist schon vom feinsten.Oberstaufen war die erste Gemeinde in Deutschland, deren Bilder auf Google Street View abrufbar waren. Am 2. November 2010 wurden die Fassadenbilder freigegeben. Vorausgegangen war eine Aktion der Oberstaufen Tourismus und Marketing GmbH im August, welche bei den Protesten nach der Ankündigung von Google, den Dienst auch in Deutschland zu starten, nach eigenen Angaben die Chance auf mehr Tourismus erkannte. Man lebt von den vielen Touris, natürlich dürfen hier auch nicht die Asiaten fehlen mit den Kameras, auf dem Kirchplatz haben wir 2 kleinere asiatische Gruppen gesehen. Das Hotel sieht von außen recht imposant aus. Unten im Souterrain schmücken zahlreiche Empfehlungstafeln vom Hotel Restaurant die weiße Mauer. Schlucken mussten wir erst mal von der ausgehangene Speisekarte, die hatte es in sich. Gebratene Entenbrust in schwarzer Johannisbeeresauce mit gedämpften Brokkoli und Pommes Gratin für schlappe 23 Euro wahrlich kein Schnäppchen. Das teuerste Einzelgericht: Rinderfilet Madagaskar an Pfeffersauce mit Gemüsegarnitur und Sahnekartoffeln für 26 Euro.
Dennoch, mit leicht hungrigem Magen und der Empfehlung bzw Auszeichnung 1 Diamant im Vartaguide und eine Kochlöffel im Schlemmeratlas gingen wir "beflügelt" ins Innere und kamen gleich an die Rezeption. Wir sollten uns links halten, was wir auch getan haben. Wir wurden dann von einem Kellner entdeckt, er zeigte uns den noch einzig freien Tisch in der hinteren Ecke des doch sehr kleines Gastraumes im Stil und Ambiente eines französischen Langasthofes. Viel Holz, die typische umlaufende Holzeckbank (270 Grad), die Tische sehr eng aufeinander. Die Tische mit weißen Stofftischdecken überzogen, oben drauf dann jeweils oliv-grüne Stoffdecken. Die Stühle mit grünem Sitztkissen, die Lehne mit Holz Barock (??), das Publikum gemischt, viel junge Leute, die meisten waren unter 90, einige darüber. Wir bekommen die Karte von dem hektisch wirkenden Kellner, sympathisch war er uns nicht. Ein älteres Pärchen links von uns bestellten sich zB Weißwürste mit Obazda und Brezeln, die Brezeln sahen von uns aus sehr trocken aus. Der Herr biss ab und wickelte die Brezel gleich in ein Tempo, weil es viel zu trocken war. Mit der Kritik später wurde dann schlecht umgegangen, anstatt sich zu entschuldigen und eine Alternative anzubieten, wurde behauptet, die Brezel sei frisch, der Gast müsste sich beim Lieferanten beschweren.
Zwei Hotelgäste hatte einen kleinen Vierbeiner dabei, eine dänische Kampfdogge, die lag quer im Gastraum, jeder Gast musste sich verrenken, um an die Tische zu kommen, das war aber dem Kellner egal, hier hätten wir uns auch mehr Engagement gewünscht. Wir bekommen die Karte gereicht, die Frage nach einem angebotenen Mittagstisch blieb unbeantwortet. Laut Karte wird eine regionale Allgäuer Küche mit leichten Ambitionen angeboten. " Mit viel Freude und Kreativität zaubert unsere Küche Feines aus heimischen Produkten, frischen Gemüsen und leckeren Zutaten. Diese stammen nur aus kontrolliertem, biologischem Anbau und werden entsprechend schonend zubereitet." Biologisch angebaut, heißt mit viel Tierdünger, da wird es schwer für Veganer, selbst die Fleischlose Alternativen haben etliche Tierzusatzstoffe. Richtig veganische Gerichte haben wir auch keine gesehen. Was uns gut gefallen hat, die Käsespätzle (mit Kälberlab) standen nicht unter den vegetarischen Gerichten.
Zu trinken sollte es bei mir eine Hefeweizen sein, hier wird ein Meckatzer angeboten, frisch aus dem Fass 0,5 für 3,50. ich hatte nach einen Flaschenhefe gefragt, in der Karte findet man da ein dunkles König Ludwig, der Kellner meinte aber, Hefe - hell oder dunkel, nur aus dem Fass.Meine Frau entschied sich für eine kleine Cola Light, in der Karte mit 3,30 stehend, auf der Rechnung mit 3,60 boniert. Ganz ehrlich: kleine Cola Light für 3,60 ?? Das ist ganz schön heftig. Oberstaufen wurde 2010 vom ADAC mit dem ADAC-Tourismuspreis für die Mehrwert-Gästekarte „Oberstaufen PLUS“ ausgezeichnet. Für dieses Angebot erhielt der Kurort auch den „Deutschen Tourismuspreis 2009“ - den müssen die Gäste im Jahr 2015 scheinbar mit bezahlen.
Es wird nach dem Essenswunsch gefragt. Bei mir sollte es das Tages - 2 Gang - Menü sein. Meine Frau wählt die Empfehlung des Hauses "Spinatknödel" mit frischen Waldpilzen in cremiger Rahmsauce. Beide Gerichte kosteten 12,90. Wir warteten dann auf einen Gruß aus der Küche, vielleicht etwas Brot zu dem viel zu dünnen Hefebierchen. Enttäuschung machte sich breit, es kam leider keine Aufmerksamkeit. Nach 5 Minuten kam meine Gemüsesuppe (vom 2 Gang Tagesmenü). Die schmeckte super, das war die beste Suppe im ganzen Urlaub. Sehr fein abgestimmt, man schmeckte die Gemüsesorten heraus. Karotte, Kartoffel etc. angenehme Säure. Sehr gut. Nach weiteren 10 Minuten kamen dann unsere Hauptgerichte - meine Frau bekam noch einen kleinen Salat dazu. Der war sehr gut angemacht, allerdings sehr klein. Der Spinatknödel war sehr fluffig, hervorragend mit Käse abgeschmeckt. Die Rahmsauce war sehr fein, die Waldpilze frisch, allerdings war das eine arg kleine Portion. Ein kleiner Knödel mit Soße. Das geht nicht mal als Kinderportion durch. Zwei, drei Knödel hatten wir uns da schon gewünscht. Beim Tagesmenü gab es Hackbraten, ich liebe Hackbraten, dieser kommt bei mir in die Top 5 (vom Geschmack und der Zubereitung), allerdings nicht von der Größe. Eine dünne (1 cm dick) Scheibe Hackbraten, ich suchte verzweifelt auf meinem Teller nach weiteren Stückchen, der Erfolg blieb mir verwehrt. Eine wirklich winzige Scheibe Hackbraten, die Spätzle frisch und vom Brett, schön in Butter geschwenkt, waren sehr gut, allerdings auch zu wenig - daher ist es schwierig für mich auf einen Nenner zu kommen. Erschwert kommt dazu dass es in der ganzen Zeit sehr warm im Gastraum war, ich musste mein Hemd ausziehen und saß nur mit Unterzieh-T-Shirt da, auch anderen Gästen war es viel zu warm, hier wurde auch nicht vom Kellner drauf eingegangen.
Fazit:
Geschmeckt hat es uns gut, aber es waren sehr kleine Portionen, satt geworden sind wir nicht. Das Essen unabhängig von der Menge, pendle ich zwischen 3-4 Sternen ein, allerdings überwiegen die negativen Eindrücke, Raumtemperatur, Kellner, kleine Portionen etc. Frech zudem die ambitionierten Preise für die kleinen Softgetränke. Mit der Kritik, mein Hefe hatte zu wenig Kohlensäure und zu wenig Geschmack, wurde nicht gut umgegangen - da ist der Service in jedem Freizeitpark-Schnellrestaurant auch nicht schlechter. Keine Empfehlung.