Ich bin aufgrund von schlechten Erfahrungen in einem Restaurant im Frühjahr 2013 auf Restaurant-Kritik.de (RK) gestoßen. Bei meiner ersten Kritik habe ich damals viel Zuspruch bekommen, der mich dann dazu bewogen hat, bei Restaurant-Kritik.de weiter mitzumachen.
Im Spätherbst 2014 wurden dann viele RK'ler enttäuscht. Restaurant-Kritik.de wurde von Yelp übernommen. Ein Aufschrei ging durch die Gemeinde, viele sahen sich in der Yelp-Umgebung nicht richtig aufgehoben, ich auch nicht.
Nach mehrmonatiger Suche nach einer neuen Heimat bin nun auch ich mit vielen ehemaligen RK'lern hier gelandet.
Ich bemühe mich weiterhin um sachliche und ausführliche Berichte, bin allerdings nur gelegentlich in Restaurants, da es dank der Kochkünste meiner Frau zuhause einfach am besten schmeckt.
Ich bin aufgrund von schlechten Erfahrungen in einem Restaurant im Frühjahr 2013 auf Restaurant-Kritik.de (RK) gestoßen. Bei meiner ersten Kritik habe ich damals viel Zuspruch bekommen, der mich dann dazu bewogen hat, bei Restaurant-Kritik.de weiter mitzumachen.
Im Spätherbst 2014 wurden dann viele RK'ler enttäuscht. Restaurant-Kritik.de wurde von Yelp übernommen. Ein Aufschrei... mehr lesen
Bewertungs-Statistik
Insgesamt 157 Bewertungen 225821x gelesen 3850x "Hilfreich" 3826x "Gut geschrieben"
Geschrieben am 05.11.2015 2015-11-05| Aktualisiert am
05.11.2015
Besucht am 29.10.2015
Und wir tippeln wieder! Am fast durchweg sonnigen 29. Oktober erwandern wir drei Paare uns die erste Etappe des Klingenpfades von Solingen-Gräfrath nach Solingen-Burg. Die fahrbaren Untersätze bleiben in Gräfrath stehen, von Burg geht es mit dem Obus zurück nach Gräfrath. Als Refektorium in diesem ursprünglich klösterlichen Ort haben wir uns das Restaurant Florian im Hotel Gräfrather Hof ausgesucht.
Das Ambiente ****
Der Gräfrather Hof liegt einen Steinwurf vom historischen Gräfrather Marktplatz entfernt in der Straße „In der Freiheit“. Kopfsteinpflaster in den engen Sträßchen, typisch bergische Schieferhäuser, ein Brunnen auf dem Marktplatz lassen den Ortskern als bergische Kleinstadt im Biedermeier erscheinen. In dieses Erscheinungsbild fügt sich der Gräfrather Hof, dreigeschossig, erstes und zweites Geschoß verschiefert, weiße Fenster, grüne Schlagladen, perfekt ein. Im weiß gestrichenen Erdgeschoß, teilweise mit Fenstern so groß wie Schaufenster, finden sich die Gasträume des Hotels, so auch das Restaurant Florian.
Das Restaurant ist in modernem Stil bistroartig eingerichtet. Hölzerner, dunkelbrauner Fußboden, eine einen Braunton hellere holzverkleidete Bedientheke mit einer runden, davor plazierten Buffetanrichte, eine weiße Decke mit eingelassenen LED-Strahlern und eine dunkelrot-braune Säule im Thekenbereich prägen den Raum. Große in Gelb-Orange- und Brauntönen gemalte Bilder mit Kaffee- und Weinutensilien an einer Wand, eine lange beigegepolsterte Bank darunter und hellbraune Tische mit umstehenden schwarz-braun gepolsterten bequemen Stühlen tragen zu einem bistroartigen Flair bei.
Hier läßt es sich gut aushalten, ein angenehmes gutes Ambiente, das seine vier Sterne verdient.
Der Service ***/****
Wir werden von einer jungen Dame freundlich begrüßt, die Vieren von uns, die wir gemeinsam das Restaurant betreten – das andere Paar ist eher eingetreten und hat bereits Platz genommen – beim Ablegen der Jacken und Mäntel behilflich ist. Die junge Dame wird im Laufe des Abends von einer weiteren jungen Dame unterstützt. Beide Damen bedienen professionell, sind schnell, schenken nach und erkundigen sich auch nach unserer Zufriedenheit mit den Speisen.
Freundlich sind die beiden Damen und auch aufmerksam, jedenfalls über die längste Zeit des Abends. Zum Ende hin haben wir uns etwas verwaist gefühlt, keine Frage nach zusätzlichen Wünschen mehr, die beiden Damen kümmern sich um das Eindecken der Tische für den nächsten Tag. Und als es zur Bezahlung geht – nicht alles auf eine Rechnung, sondern drei Rechnungen für uns drei Paare – werden wir zur Bedientheke gebeten. Dort dividiert die Servicedame die einzelnen Rechnungsposten mittels eines Touchscreen-Displays schnell auseinander, bequem für die Servicedamen, weniger bequem für den Gast.
Nun ja, der Service ist schon ganz okay, er bekommt von uns dreieinhalb Sterne.
Das Essen ****
Wir werden von einer der jungen Dame schnell mit der Speisekarte, die durch eine Wochenkarte ergänzt wird, versorgt.
Die Speisekarte ist klein, aber fein: Vier Vorspeisen, zwei Suppen, Salat in drei Variationen, vier Hauptgerichte mit Fleisch, zwei mit Meerestieren, zweimal Pasta, ein vegetarisches Gericht, zwei Desserts, das ist es. Allerdings wird die Speisekarte noch durch eine Wochenkarte ergänzt, die sieben Gerichte auflistet: Eine Suppe, fünf Hauptgänge, ein Dessert.
Das Preisniveau für die Speisen ist schon etwas gehoben wie auch die Vier-Sterne-Superior-Kategorie des Gräfrather Hofs.
Die Speisekarte findet sich auf den hier bei GastroGuide verlinkten Webseiten des Hotels, die Wochenkarte unter dem dortigen Facebook-Link.
Ich werde im Folgenden detailliert auf die von meiner Frau und mir verzehrten Speisen und Getränke eingehen. Den Verzehr unserer Freunde beschreibe ich pauschal und gebe deren pauschalierte Bewertung wieder. Die Preise für deren Verzehr nenne ich, soweit ich mich daran erinnere.
Nachdem uns eine der jungen Damen unsere ersten, vorbildlich gekühlten Getränke gebracht hat – eine Dreiviertelliterflasche Mineralwasser aus dem benachbarten Haan für meine Frau (5,50 €) und ein Gräfrather Pils (0,3 l für 2,40 €) für mich, Wasser und Bier auch für unsere Freunde – nimmt sie unsere Wahl auf:
– Gräfrather Senfrostbraten mit Original Düsseldorfer „ABB“-Senf, serviert mit Rosmarienkartoffeln, Bohnen im Speckmantel und Beaujolaisjus (22,00 €) für meine Frau und ein
– Pariser Pfeffersteak vom Galloway-Rind, serviert mit Bohnen im Speckmantel, Kartoffelgratin und Cognac-Pfeffersauce (23,90 €) für mich.
Ein Freundespaar wählt auch das Pariser Pfeffersteak, das andere Pärchen nimmt ein
– Nackensteak vom Iberico-Schwein, serviert mit Grillgemüse und Rosmarinkartoffeln (16,50 €) und
– Wiener Schnitzel vom Kalbsrücken, ausgebacken in Butterschmalz, serviert mit Preiselbeeren, Bratkartoffeln und einem gemischtem Salat (19,90 €).
Es dauert nicht lange, bis eine Servicedame uns ein Körbchen mit Weißbrot bringt. Ein Fläschchen mit Öl, Salz und Pfeffer und für jeden ein Schälchen zum Dippen stehen bereits auf dem Tisch, das Amuse-Gueule besteht also aus mit Öl beträufelten und mit Salz, gegebenfalls noch Pfeffer, gewürztem Brot. Nichts Besonderes, aber es ist okay.
Nach angemessener Zeit kommen die Hauptspeisen. Eine der jungen Damen präsentiert meiner Frau einen Teller mit einem recht dicken Rumpsteak in hellbrauner Sauce, bedeckt mit einer gelb-braunen Senfkruste, umrahmt von Rosmarinkartoffelhälften, einer Grilltomate und einem Bündel Böhnchen, umwickelt mit Speck. Mir serviert sie ein ansehnliches Rundstück eines Steaks, ebenfalls in einer hellbraunen Sauce liegend, umgeben von einem runden Türmchen Kartoffelgratin, Speckböhnchenwickel und Grilltomate.
Das Pärchen, das sich auch für das Pariser Pfeffersteak entschieden hat, erhält ein auffallend kleineres Steak. Das Nackensteak für die Wanderfreundin ist von ansehnlicher Größe, garniert mit Kräuterbutter und Petersiliendeko. Rosmarinkartoffeln und eine gute Portion mediterranes Grillgemüse umrahmen hier. Bei unserem Wanderfreund mit dem Kalbsschnitzel thronen zwei Wiener Schnitzel auf einer ordentlichen Portion Bratkartoffeln. Beigestellt ist ein Schälchen mit Preiselbeeren und ein ordentlicher Beilagensalat.
Der Senfrostbraten auf dem Teller meiner Frau ist von ausgezeichneter Qualität, sehr zart und weich, optimal rosa gebraten. Die Senfkruste besteht aus einer Mischung aus Senf und Semmelbröseln, gratiniert mit einer Hollandaise. Der verwendete ABB-Senf von Adam Bernhard Bergrath zählt übrigens als ältester Mostert Deutschlands und kommt aus Düsseldorf, wo er auch nur zu bekommen sein soll. Die Rosmarinkartoffeln sind schön gebräunt, mit etwas Salz und Pfeffer recht schmackhaft. Leider sind einige Kartoffelhälften noch etwas bißfest. Der Beaujolaisjus ist ganz okay.
Mein Pariser Pfeffersteak vom Galloway-Rind ist exzellent zubereitet, das Fleisch sehr zart und weich, saftig und rosa. Die zwei Wanderfreunde mit ebenfalls dem Pfeffersteak haben weniger Glück. Die Fleischstücke sind dünner, aber offensichtlich nicht kürzer gegart, so daß das Fleisch bei einem Steak durch, dei dem anderen fast durch ist. Mein Kartoffelgratin schmeckt auch ausgezeichnet, die Cognac-Pfeffersauce gibt dem Fleisch eine pfiffige Note, sehr lecker.
Die Speckböhnchen auf dem Teller meiner Frau und auf meinem scheinen leider nur blanchiert zu sein. Dem Speck fehlt die goldbraune Röstung des Bratprozesses und damit auch der intensivere Geschmack. Der Grilltomate hätte eine längere Verweildauer unter dem Grill gutgetan.
Unsere Wanderfreundin mit dem Nackensteak vom Iberico-Schwein freut sich auch über zartes und weiches Fleisch, das Grillgemüse nennt sie köstlich. Und unser Schnitzel-Freund resümiert sein Gericht auch mit einem „sehr zufrieden“, ebenfalls zartes Fleisch und eine kreative Zusammenstellung mit den Preiselbeeren. Schmeckt unserem Wanderfreund jedenfalls gut.
Es ist schon ein Ritual geworden, daß zwei unserer Wanderfreunde zum Abschluß der „Nach-Wander-Menüs“ ihr Eis haben wollen. Aber diesmal hakt es mit dem Eis. Die Frage nach der Eiskarte bescheidet eine der Servicedamen abschlägig. Einer unserer Eisliebhaber entscheidet sich deshalb für eine
– Crème brûlée, serviert mit frischem Obst (6,50 €), für die sich auch dessen Frau entscheidet. Meine Frau und die andere Wanderkollegin liebäugeln mit dem
– Tiramisú, auf klassische Art zubereitet für 6,90 €.
Das Tiramisú enttäuscht durch eine zu feste Crème. Es fehlen die erwartete Cremigkeit der Mascarpone und der Geschmack und Duft nach Espresso und Amaretto. Das verzierende Fruchtmark auf dem Teller, Maracuja, Vanille, Erdbeer, macht diesen Nachteil durch den ausgeprägten Fruchtgeschmack wieder wett. Das Wanderpärchen mit der Crème brûlée bewertet diese als sehr gut. Grund genug, beim Süßen nachzulegen. Die beiden nehmen noch eine heiße Schokolade (2,60 €) und einen Capuccino, während meine Frau einen Espresso (2,20 €) und ich einen Fernet Branca (2 cl für 2,80 €) bevorzugen.
Später beim Abräumen erfahren wir von der anderen Servicedame, daß es doch Eis gibt, wenn auch nur die Sorten Vanille und Schokolade. Zu spät!
Nicht alles liegt im Spitzennotenbereich, die Unzulänglichkeiten bei den zwei Pariser Steaks, das Tiramisú, ein Teil der Rosmarinkartoffeln und die Speckböhnchen auf dem Teller meiner Frau. Deshalb werten wir das Essen insgesamt als gut. Ein Abzug von einem Stern scheint uns aufgrund der Unzulänglichkeiten als gerechtfertigt, also vier Sterne.
Die Sauberkeit *****
Hier gibt es nichts zu bekritteln. Meine Frau erzählt von einer top-sauberen Damentoilette, selbiges kann ich von der Herrentoilette sagen. Auch im Gastraum und auf unserem Tisch: kein Makel! Fünf Sterne für die Sauberkeit im Florian.
Das Preis-/Leistungsverhältnis ***/****
Vieles ist sehr gut oder gut, ein paar Dinge sind nicht ganz so gut, sowohl beim Service als auch beim Essen. Die Preise sind schon angehoben, die Erwartungshaltung deshalb hoch. Das Preis-/Leistungsverhältnis schwankt deshalb in unserer Einschätzung zwischen okay und gut. Deshalb sehen wir dreieinhalb Sterne als angebracht an.
Das Fazit ****
Insgesamt hat uns allen Sechsen der Abend im Florian gut gefallen. Der sich rechnerisch ergebende Mittelwert von vier Sternen über die fünf Bewertungskategorien ist auch das, was wir empfunden haben.
Wir empfehlen das Florian, ein Besuch lohnt sich, und wir kommen gerne wieder.
Und wir tippeln wieder! Am fast durchweg sonnigen 29. Oktober erwandern wir drei Paare uns die erste Etappe des Klingenpfades von Solingen-Gräfrath nach Solingen-Burg. Die fahrbaren Untersätze bleiben in Gräfrath stehen, von Burg geht es mit dem Obus zurück nach Gräfrath. Als Refektorium in diesem ursprünglich klösterlichen Ort haben wir uns das Restaurant Florian im Hotel Gräfrather Hof ausgesucht.
Das Ambiente ****
Der Gräfrather Hof liegt einen Steinwurf vom historischen Gräfrather Marktplatz entfernt in der Straße „In der Freiheit“. Kopfsteinpflaster in den... mehr lesen
Restaurant Florian im Hotel Gräfrather Hof
Restaurant Florian im Hotel Gräfrather Hof€-€€€Restaurant, Hotel0212258000In der Freiheit 48, 42653 Solingen
4.0 stars -
"Ein genußvoller Abend am historischen Gräfrather Marktplatz" HuckUnd wir tippeln wieder! Am fast durchweg sonnigen 29. Oktober erwandern wir drei Paare uns die erste Etappe des Klingenpfades von Solingen-Gräfrath nach Solingen-Burg. Die fahrbaren Untersätze bleiben in Gräfrath stehen, von Burg geht es mit dem Obus zurück nach Gräfrath. Als Refektorium in diesem ursprünglich klösterlichen Ort haben wir uns das Restaurant Florian im Hotel Gräfrather Hof ausgesucht.
Das Ambiente ****
Der Gräfrather Hof liegt einen Steinwurf vom historischen Gräfrather Marktplatz entfernt in der Straße „In der Freiheit“. Kopfsteinpflaster in den
Geschrieben am 04.11.2015 2015-11-04| Aktualisiert am
04.11.2015
Besucht am 26.10.2015
Rund 16 km haben meine Frau und ich am 26. Oktober abgetippelt, rauf auf den Hausberg Bad Wildungens, den 528 m hohen Homberg, und von dort zum Schloß Friedrichstein und zurück zum Hotel. Jetzt kommt die Lust auf ein gediegenes und schmackhaftes Abendessen.
Zwei Tage vorher hatten wir schon sehr positive Erfahrungen im Restaurant Schwanenteich in Göbel's Hotel Aquavita in Reinhardshausen, einem Stadtteil von Bad Wildungen, gesammelt (s. http://www.gastroguide.de/bewertung/26564). Ein weiteres Göbel-Hotel haben wir nur wenige hundert Meter von unserem Hotel entfernt gesehen, das Göbel's Hotel Quellenhof. Göbel-Hotels findet man übrigens in Hessen, Thüringen und Niedersachsen.
Was liegt also nach unseren positiven Erfahrungen im Schwanenteich näher als den Quellenhof aufzusuchen.
Die Speisekarte im Aushangkasten vor dem Jugendstil-Bau gibt nur Auskunft über drei Menüs und ein Buffet im Park Restaurant. À la carte – Fehlanzeige? Wir gehen trotzdem rein.
Das Ambiente *****
Der Quellenhof ist ein dreigeschossiger, schneeweißer Jugendstilbau, typisch für die Bauten der Kaiserzeit, mit einem aufgesetzten, dunkelrot verschindelten Gaubengeschoß, das mit Dachziegeln in hellerem Rot gedeckt ist. Typische Elemente der Jugendstilbauten wie Zwerchhaus, Türmchen, Erker, Balkone mit schmiedeeisernen Geländern und Wandverzierungen fehlen auch an diesem Bau nicht. Ein sehr großer Wintergarten ist dem Hotel vorgebaut, er dient als Bistro mit Blick auf die Brunnenallee, die Flaniermeile Bad Wildungens.
Das äußere, großbürgerliche Ambiente gibt was her und setzt sich im Restaurant fort. Ein riesiger Saal, durch hüfthohe braune Raumteiler und etliche mächtige hellgelbe Steinsäulen, die die Decke tragen, optisch unterteilt wirkend, empfängt den Gast. Durch zwei große Glasquadrate, in Holz eingefaßt und unterteilt in bunte Glasdreiecke, fällt Licht auf die zahlreichen geschmackvoll eingedeckten Tische mit den umstehenden braunen Jugendstilstühlen im Saal, ergänzt durch Licht aus LED-Strahlern in der ebenfalls hellgelben Decke. Etliche Gemälde an den Wänden lassen letztere nicht kahl wirken. Der tiefblaue, mit weißen, geometrischen Mustern aufgelockerte Teppichboden bildet einen schönen Kontrast zu den vorwiegenden Gelb- und Brauntönen.
Bei diesem Ambiente gibt es für uns keine Zweifel: Volle fünf Sterne und ein "ausgezeichnet".
Der Service *****
Beim Betreten des Park Restaurants werden wir sofort von einer jungen Dame freundlich begrüßt. Wir fragen nach À-la-carte-Speisen und erfahren, daß es tatsächlich nur das Buffet und drei Menüs gebe. Allerdings seien die Komponenten der drei Menüs untereinander beliebig austauschbar, und man müsse auch nicht alle Gänge nehmen. Das paßt uns, wir nehmen an einem Tisch Platz, den wir uns aussuchen dürfen. Umgehend bekommen wir die Speise- und Getränkekarte.
Das Restaurant ist gut besucht, es scheinen hauptsächlich Hausgäste zu sein.
Den Abend über werden wir von zwei jungen Damen und überwiegend von einem Herrn in den Dreißigern bedient. Kein Zweifel, das Bedienpersonal beherrscht seine Profession vorbildlich. Alle drei Servicekräfte sind schnell und sehr aufmerksam. Sehr aufmerkam beim Nachschenken und beim Abräumen. Selbstverständlich erfragen sie nach dem Servieren der einzelnen Gänge unsere Zufriedenheit mit den Speisen.
Beim Service gibt es auch nichts zu deuteln: Ausgezeichnet und fünf Sterne.
Das Essen ****/*****
Inzwischen haben wir uns in der Karte orientiert. Angeboten wird also das Buffet zu 23,50 € pro Person und zwei Drei-Gänge-Menüs zu 25.- € beziehungsweise 27,50 € und ein Vier-Gänge-Menü zu 35.- €. Zu den einzelnen Komponenten, aus denen sich der Gast sein "eigenes" Menü zusammenstellen kann, zählen beispielsweise
• bei den Vorspeisen – Crème brulée von der Gänseleber, Wildkräutersalat, Himbeervinaigrette (6,50 €) oder
– geräucherte Entenbrust, Schwarzwurzelpürree, karamellisierte Walnüsse, Feldsalat und Croutons (7,50 €),
• bei den Hauptspeisen
– Schweinebäckchen mit geröstetem Feldgemüse, Rahmwirsing und Kartoffelgratin (17,50 €) oder
– Hirschbraten mit Pfifferlingen und Steinpilzen, Schlehensauce, Apfelrotkohl und Serviettenknödel (16,50 €)
• und bei den Desserts
– Crispy Chocolate, dunkle Schokoladenmousse mit Knusperboden, schwarzen kandierten Oliven, Orangengel, Fruchtragoût und Pistazien-Hippe (5,50 €) oder
– Spekulatius Crème brulée, Waldbeeren, Brownie.
Diese Beispiele mögen ein Bild vom Speisenangebot vermitteln. Wohlsortiert sind Weine, Biere und die üblichen anderen Getränke in der Karte aufgelistet.
Wir wählen als flüssige Begleitung zu unserer getroffenen Auswahl einen
– Pfälzer 2011er Chardonnay von der Vier-Jahreszeiten-Winzer eG in Bad Dürckheim (19,90 €).
Als Vorspeise wähle ich
– Steinpilzboullion mit Markklößen (4,50 €) und sowohl meine Frau als auch ich wählen
als Hauptspeise
– Hirschbraten mit Pfifferlingen und Steinpilzen, Schlehensauce, Apfelrotkohl und Serviettenknödel zu 16,50 €.
Beim Dessert wollen wir noch keine Wahl treffen. Die Ob-und-Was-Entscheidung ist uns nach dem Hauptgang lieber.
Eine der Servicedamen präsentiert den Chardonnay, den sie nach dem zustimmenden Probierschluck in einem Weinkühler neben unserem Tisch plaziert. Uns gefällt der frische und fruchtige Geschmack mit dem leicht würzigen Nachklang.
Einen Gruß aus der Küche gibt es nicht.
Auf die Steinpilzboullion muß ich nicht lange warten. Die heiße, dampfende Suppe, der Wohlgeruch und mein nach der Wanderung angeregter Appetit lassen mich prompt das Fotografieren vergessen.
Die Boullion ist sehr geschmackvoll und schön heiß. Zwei Markklöße, an denen es nichts auszusetzen gibt, schwimmen in der Suppe.
Nach angemessener Wartezeit folgt der Hirschbraten, meiner auf einem heißen Teller, der meiner Frau auf einem nicht ganz so heißen. Auf meinem Teller liegt eine Scheibe und drei dickere Stücke, meine Frau blickt auf drei gleichgroße Scheiben, übergossen mit einer Sauce mit ganzen Pilzen. Eine Kugel Rotkohl und vier Scheiben Seviettenknödel umrahmen das Fleisch, dekoriert mit einer Minitomate und einem Rosmarinzweig.
Der Hirschbraten ist superzart. Meiner ist auch heiß, während meine Frau das Fleisch gerne heißer gehabt hätte. Offensichtlich hat ihr Teller auf meinen warten müssen. Im Rotkohl, der herzhaft gewürzt ist, schmecken wir Apfelstückchen. Bei der Sauce mit den Pfifferlingen und Steinpilzen kommt allerdings der typische Schlehengeschmack nicht durch. Die vier Scheiben Serviettenknödel sind knusprig in Butter gebraten.
Wir sind trotz der minimalen Unvollkommenheiten sehr zufrieden mit dem Hauptgang. Auf die Frage unseres Serviceherrn, ob es ein Dessert sein dürfe, erbitten wir etwas Wartezeit und noch einmal einen Blick in die Karte. Wir wählen dann beide:
– Crispy Chocolate, dunkle Schokoladenmousse mit Knusperboden, schwarzen kandierten Oliven, Orangengel, Fruchtragoût und Pistazien-Hippe für 5,50 €.
Jetzt ist die Wartezeit ein wenig länger. Schließlich bringt uns der Herr in den Dreißigern je einen Teller mit zwei Schälchen, eins gefüllt mit hellbrauner Schokoladenmousse, auf der Orangengelstreifen und Olivenscheiben liegen und in die die grünliche Pistazien-Hippe gesteckt ist. Das andere Schälchen enthält das Fruchtragoût, garniert mit zwei Erdbeerhälften und einem Karamell-Cracker. Zwei halbe Scheiben einer Drachenfrucht, drei blaue Weintrauben, zwei Orangenscheiben und grob geschrotete Pistazien sind um die Schälchen gelegt.
Optisch gefällt die Kreation, das Auge ißt ja auch mit.
Der unter der Mousse liegend erwartete Knusperboden steckt in unregelmäßige Stücke gebrochen obenauf in der Mousse. Das Fruchtragoût besteht aus Kirschen und Beeren in einer Art roter Grütze und schmeckt lecker fruchtig. Der dazugehörige Karamell-Cracker macht seinem Namen Ehre – knackig mit gutem Karamell-Geschmack. Geschmacklich gibt es bis auf die für uns nicht zu erschmeckende Kandierung der Olivenscheiben nichts zu bemängeln.
Von der Zubereitung her scheint uns die Schokomousse etwas zu fest. Wir vermissen die schaumige, cremige Konsistenz. Die Pistazien-Hippen hätten etwas knuspriger sein können.
Die Küche im Park Restaurant hat Niveau, das haben wir schmecken und sehen können. Daß nicht alles ganz hundertprozentig war, läßt uns mit dem fünften Stern sparsam umgehen. Aber viereinhalb Sterne haben die verzehrten Speisen verdient.
Die Sauberkeit *****
Die Sauberkeit im Restaurant und auf der Herrentoilette ist der erwarteten Sauberkeit in einem Vier-Sterne-Hotel absolut würdig. Alles bestens gepflegt und ohne Makel. Auch wenn meine Frau die Damentoilette nicht benutzt hat, keine Diskussion: Fünf Sterne.
Das Preis-/Leistungsverhältnis *****
Auch das Preis-/Leistungsverhältnis bewerten wir mit Höchstnote. Für ein Drei-Gänge-Menü, ein Zwei-Gänge-Menü und die Flasche Chardonnay haben wir exklusive Trinkgeld etwas mehr als 68.- Euro bezahlt. Gemessen am Service, der Zubereitung der Speisen und unserem Geschmackserlebnis sehen wir das Verhältnis von Preisen zu erbrachten Leistungen als ausgezeichnet an: Fünf Sterne!
Das Fazit *****
Der letzte Abend in Bad Wildungen hat uns ausgezeichnet gefallen, nicht zuletzt wegen unseres Besuches im Park Restaurant. Und wenn wir mal wieder in Bad Wildungen sein werden: Unbedingt wieder ins Park Restaurant. Von uns die besten Empfehlungen für einen Besuch und fünf Sterne!
Rund 16 km haben meine Frau und ich am 26. Oktober abgetippelt, rauf auf den Hausberg Bad Wildungens, den 528 m hohen Homberg, und von dort zum Schloß Friedrichstein und zurück zum Hotel. Jetzt kommt die Lust auf ein gediegenes und schmackhaftes Abendessen.
Zwei Tage vorher hatten wir schon sehr positive Erfahrungen im Restaurant Schwanenteich in Göbel's Hotel Aquavita in Reinhardshausen, einem Stadtteil von Bad Wildungen, gesammelt (s. http://www.gastroguide.de/bewertung/26564). Ein weiteres Göbel-Hotel haben wir nur wenige hundert Meter von unserem Hotel... mehr lesen
Park Restaurant in Göbel's Hotel Quellenhof
Park Restaurant in Göbel's Hotel Quellenhof€-€€€Restaurant, Partyservice056218070Brunnenallee 54, 34537 Bad Wildungen
5.0 stars -
"Küche und Service mit Niveau in Jugendstil-Ambiente!" HuckRund 16 km haben meine Frau und ich am 26. Oktober abgetippelt, rauf auf den Hausberg Bad Wildungens, den 528 m hohen Homberg, und von dort zum Schloß Friedrichstein und zurück zum Hotel. Jetzt kommt die Lust auf ein gediegenes und schmackhaftes Abendessen.
Zwei Tage vorher hatten wir schon sehr positive Erfahrungen im Restaurant Schwanenteich in Göbel's Hotel Aquavita in Reinhardshausen, einem Stadtteil von Bad Wildungen, gesammelt (s. http://www.gastroguide.de/bewertung/26564). Ein weiteres Göbel-Hotel haben wir nur wenige hundert Meter von unserem Hotel
Geschrieben am 03.11.2015 2015-11-03| Aktualisiert am
03.11.2015
Besucht am 25.10.2015
25. Oktober, dritter Tag in Bad Wildungen. Meine Frau und ich haben unserem Freund, dem die Decke in der Reha-Klinik besonders am Wochenende auf den Kopf fällt, auf einer Fahrt durch's Waldecker Land noch einmal Abwechslung verschafft. Wieder in Reinhardshausen, einem Stadtteil von Bad Wildungen angelangt, steht uns Dreien der Kopf nach Pizza.
Schon am Vortag war uns beim Gang durch Reinhardshausen eine Pizzeria aufgefallen, die wir sowohl am Mittag als auch am Abend als proppevoll wahrnahmen. Wir versuchen es trotzdem dort, und ich schiebe den Rollstuhl, auf den unser Freund derzeit noch angewiesen ist, eine leicht ansteigende Straße hinauf in Richtung Hauptstraße.
Das Ambiente ***
Dort in der Hauptstraße 15 ist einem Teil des Erdgeschosses eines zweigeschossigen weißen Wohnhauses eine Art Wintergarten vorgebaut, große Fenster von der Erde bis zur Decke, die Fenster- und Türrahmen braun gestrichen. Auf dem Dach des Wintergartens prangt in großen Lettern neben abgelichteten Pizzen und Tomaten mit Mozzarella "Pizza Napoli … soooo lecker!"
Seitlich des Wintergartens führt eine Rampe ins Lokal. Der Zugang in die relativ kleine Gaststube ist behindertengerecht. In der Stube reihen sich in vier Reihen überwiegend Zweiertische, wenige Vierertische dicht an dicht aneinander. Zwei Tischreihen stehen vor beige gepolsterten langen Sitzbänken an den Seitenwänden, eine Tischreihe, unterbrochen von dunkelbraun gestrichenen Holzträgerpfosten, die weiß gestrichene Deckenbalken tragen, markiert die Raummitte, die vierte Tischreihe steht vor der Fensterfront.
Die vielen dunkelbraunen Stühle mit beigefarbiger Sitzpolsterung und die offene Pizzaküche samt Bedientheke in einer Ecke des Gastraumes unterstreichen optisch die gefühlte Enge. An der weißen Decke hängen mehrere Deckenventilatoren, die der Hitze des Pizzaofens, dessen Abluft in einem über die Wand geführten Ofenrohr nach außen geleitet wird, bei Bedarf entgegenarbeiten sollen. Bei unserem Besuch wird die Wärme im Raum durch Stoßlüftung, für die der Chef sorgt, gemindert. Trotz Stoßlüftung und Abluftrohr: Noch am Tag nach dem Napoli-Besuch tragen die Klamotten Pizza-Odeur.
Stellt man sich das Zusammenhocken einer neapolitanischen Großfamilie an einer langen Tafel vor, so wirkt das heimelig, nicht ungemütlich. So wirkt die Gaststube auch auf uns. Aber trotzdem: Mehr als ein Okay für das Ambiente ist nicht drin, sind da doch die Enge, die Gerüche, die Wärme.
Der Service ***/****
Es ist wieder ziemlich voll, das sehen wir durch die große Fensterfront, als wir uns der Pizzeria nähern. Vorsichtshalber geht meine Frau hinein, fragt, ob Platz sei, auch für einen Rollstuhlfahrer. Der Chef bittet, fünf Minuten zu warten, dann werde ein geeigneter Tisch frei.
Es dauert dann doch etwas länger als fünf Minuten, wir nehmen an einem Tisch an der Fensterfront Platz. Der Chef händigt uns umgehend die Speisekarten aus. Er und ein junger Mann, offensichtlich Italiener, des Deutschen nicht so richtig mächtig, und die augenscheinliche Frau des Chefs bedienen uns den Abend über. Der Service ist schnell, der Chef ist hilfsbereit und gastfreundlich, etwas holprig ist die Verständigung mit dem jungen Mann. Noch vor der Bezahlung bekommt jeder von uns Dreien ein Glas Marsala spendiert.
Den Service werten wir als ganz okay, also dreieinhalb Sterne.
Das Essen ****/*****
Der Chef nimmt unsere ersten Getränke auf, einen halben Liter Pinot Grigio (6,80 €) für meine Frau und mich, ein alkoholfreies Bier für unseren Freund. Der junge Mann serviert sie wenig später.
Inzwischen haben wir die Speisekarte – typisch italienisch, Pizza, Pasta, Salate etc. – rauf und runter gelesen, und der junge Mann merkt sich unsere Auswahl:
– zweimal Pizza Pugliese mit Tomaten, Mozzarella, Sardellen, Kapern und scharfen Pepperoni (6.- €) für unseren Freund und mich und
– eine Pizza alla Chef mit Tomaten, Mozzarella, Parmaschinken, Ruccola, Parmesan und frischen Champignonscheiben (7,50 €) für meine Angetraute.
Wir warten nicht lange, und der junge Mann serviert uns die drei Pizzen, braun gebacken, die Pizza alla Chef etwas stärker als die Pugliese. Wesentlich mehr Pepperonistückchen tummeln sich auf der Pizza unseres Freundes als auf meiner. Eine ordentliche Portion Ruccola, überstreut mit Parmesanspänen, liegt auf der Chef-Pizza.
Die Pizzen sind schön knusprig, in der Mitte hätten sie ein wenig dünner sein können. Sie schmecken sehr gut, die Pepperonis alarmieren die Geschmacksnerven, bei unserem Freund stärker als bei mir. Und dennoch: Als meine Frau den Chef nach scharfem Öl fragt und dieser wenig später ein Schälchen mit Myriaden von Pepperoni-Kernen in schon rötlich verfärbtem Öl präsentiert, fassen wir alle drei, die wir hohen Scoville-Werten nicht abgeneigt sind, zu. Wir träufeln, und das gibt den Pizzen den besonderen Kick! Das Öl ist von der Schärfe her erste Klasse. Die Pizzen munden hervorragend.
Danach müssen wir löschen. Obwohl eigentlich ungeeignet, aber ein weiterer halber Liter Pinot Grigio hilft mir und meiner Frau. Unser Freund versucht's mit einem weiteren Alkoholfreien und Apfelschorle, die etwas zu warm serviert wird.
Der Digestif darf bei mir, nach der Pizza erst recht, nicht fehlen. Es soll ein Ramazotti sein. Etwas ungewohnt fragt mich der Chef bei der Bestellung: "Deutsch oder italienisch?". Ich nehme die südliche Variante, die der Chef beim Servieren als die einzig richtige beschreibt, pur und nicht mit dem Zeugs, das in der deutschen Variante beigepackt wird: "Eis und so …". Der Ramazotti schlägt mit 2.- Euro zu Buche.
Den Marsala serviert uns der Chef kurze Zeit später. "Besser als Ramazotti", meint er. Es ist ein Semisecco, würzig, süffig – einfach lecker.
Die Pizzen werten wir mit besser als gut. Daß sie in der Mitte ein wenig zu dick sind, daß die Apfelschorle nicht richtig gekühlt ist und daß der Rand der Pizza alla Chef stellenweise etwas zu stark gebräunt ist, hindert uns an der Fünf-Sterne-Vergabe, deshalb viereinhalb Sterne.
Die Sauberkeit ***
Ein paar kleine Flecken in der Tischdecke fallen uns auf, meine Frau berichtet von einer Toilette, die okay sei. Die Pizzeria ist halt gut besucht, und das bleibt nicht ohne Spuren. Drei Sterne für die Sauberkeit.
Das Preis-/Leistungsverhältnis *****
Die Preise der Pizzen im Vergleich zu Quantität und Qualität werten wir als sehr gut, den Preis des Weines und des Ramazottis auch. Das mag einerseits an dem durchweg niedrigeren Preisniveau in der Gastronomie dieser hessischen Region im Vergleich beispielsweise zum Rheinland liegen. Aus unserer rheinischen Perspektive bewerten wir das Preis-/Leistungsverhältnis mit fünf Sternen.
Das Fazit ****
Am Tage nach unserem Besuch berichtet unser Freund, daß den Schwestern in der Reha-Klinik die Pizza Napoli als gute Pizzeria bekannt sei. Das Gefühl haben wir auch unterm Strich, trotz der genannten Abstriche in einzelnen Bewertungskategorien. Aber wir haben ja kein Fünf-Sterne-Restaurant erwartet, sondern eine Pizzeria, in der die Pizzen schmecken sollen. Und deshalb vier Sterne für das Fazit, unsere Erwartung wurde erfüllt.
25. Oktober, dritter Tag in Bad Wildungen. Meine Frau und ich haben unserem Freund, dem die Decke in der Reha-Klinik besonders am Wochenende auf den Kopf fällt, auf einer Fahrt durch's Waldecker Land noch einmal Abwechslung verschafft. Wieder in Reinhardshausen, einem Stadtteil von Bad Wildungen angelangt, steht uns Dreien der Kopf nach Pizza.
Schon am Vortag war uns beim Gang durch Reinhardshausen eine Pizzeria aufgefallen, die wir sowohl am Mittag als auch am Abend als proppevoll wahrnahmen. Wir versuchen es trotzdem... mehr lesen
Ristorante Pizza Napoli
Ristorante Pizza Napoli€-€€€Restaurant, Pizzeria05621964611Hauptstraße 15, 34537 Bad Wildungen
4.0 stars -
"Prima Pizzen, prima Preise!" Huck25. Oktober, dritter Tag in Bad Wildungen. Meine Frau und ich haben unserem Freund, dem die Decke in der Reha-Klinik besonders am Wochenende auf den Kopf fällt, auf einer Fahrt durch's Waldecker Land noch einmal Abwechslung verschafft. Wieder in Reinhardshausen, einem Stadtteil von Bad Wildungen angelangt, steht uns Dreien der Kopf nach Pizza.
Schon am Vortag war uns beim Gang durch Reinhardshausen eine Pizzeria aufgefallen, die wir sowohl am Mittag als auch am Abend als proppevoll wahrnahmen. Wir versuchen es trotzdem
Geschrieben am 02.11.2015 2015-11-02| Aktualisiert am
03.11.2015
Besucht am 24.10.2015
Einem Freund, der derzeit in Bad Wildungen in einer Reha-Klinik lebt, haben meine Frau und ich am diesigen, aber durchweg trockenen 24. Oktober Abwechslung in seinen Klinik-Alltag gebracht. Weil er noch nicht richtig laufen kann, setzen wir ihn in den Rollstuhl und dann ab in den Kurpark, den größten Kurpark Europas. Den haben wir in fast voller Länge durchquert, ich rollstuhlschiebend, meine Frau lustwandelnd. Eben sind die Wege selten im Kurpark, es geht rauf und runter. Und jetzt, da wir in Reinhardshausen, einem Stadtteil von Bad Wildungen, vor Göbels Hotel Aquavita mit dem Restaurant Schwanenteich stehen, habe ich mächtigen Appetit. Die Anpreisungen in der ausgehängten Karte gefallen uns, wir treten ein.
Das Ambiente ****/***** Göbels Hotel Aquavita liegt in Bad Wildungen-Reinhardshausen am Anfang der mit Cafés, Restaurants und Bistros gesäumten Hauptstraße neben der Quellen-Therme. Ein moderner mehrstöckiger Neubau, angebaut an einen Fachwerkbau, verbindet sich mit einem dem Fachwerkbau vorgebauten Pavillon zu einem ansehnlichen Hotel- und Restaurant-Komplex. Das Restaurant Schwanenteich bietet seinen Gästen in besagtem Pavillon mit rot-braunem Schindeldach Platz. Eine Reihe großer dreigeteilter, dunkelrot umrahmter Fenster mit Oberlichtern bildet farblich einen angenehmen Kontrast zu der hellblau gestrichenen Fassade in nordisch wirkender Holzverkleidung. Ein ausladendes dreieckiges Vordach mit der Frontbeschriftung "Schwanenteich Restaurant – Café" weist auf den Eingang hin.
Innen setzt sich der Eindruck, den draußen die Fachwerkbauten vermitteln, fort. Ein braun-grünes Holzständerwerk aus massiven rechteckigen Pfosten trägt gleichfarbige Deckenbalken und unterteilt den Gastraum in Teilbereiche, in denen rotgepolsterte Bänke mit in verschiedenen Rottönen gestreiften Rückenlehnen und dunkelbraune Stühle geschmackvoll mit Kerze und Blumenschmuck eingedeckte Tische umrahmen.
Ein wenig rustikal, mehr doch gemütlich wirkt das Innenleben des Restaurants auf den Gast. Diese ungezwungene und einladend wirkende Atmosphäre läßt uns das Ambiente mit mehr als gut, also viereinhalb Sternen bewerten.
Der Service ****/*****
Eine junge Dame begrüßt uns und besorgt uns einen Tisch, an den wir problemlos mit einem Rollstuhl heranfahren könne. Sofort bemerken wir, daß das Personal an Gäste mit Handicaps gewohnt ist und bereitwillig Hilfe leistet.
Den Abend über werden wir von der jungen Dame bedient. Sie ist schnell und freundlich, sie schenkt zeitgerecht nach, und sie fragt nach unserer Zufriedenheit mit den Speisen.
Letztlich hält uns nur eine etwas lange Wartezeit beim Dessert davon ab, den Service mit "ausgezeichnet" zu bewerten. Mehr als gut ist er trotzdem, deshalb viereinhalb Sterne.
Das Essen ****
Inzwischen haben wir die Speisekarten studiert. Die junge Dame notiert als erste Getränke einen Merlot aus der Pfalz (7,20 € für 0,2 l) und einen Viertelliter Apollinaris (2,30 €) für meine Frau, ein alkoholfreies Veltins (0,33 l für 2,60 €) für unseren Freund und ein dunkles Landbier (0,5 l für 4,- €) für mich.
Wir ordern
– Rumpsteak (200 g) vom Angus-Rind mit Pommes frites, frischen Pilzen mit Schmorzwiebeln und einer rosa Pfeffersauce (19,80 €) für unseren Freund und für meine Frau
– rosa gebratene Lammhüfte, Kartoffelspalten, frische Pilze mit Schmorzwiebeln und Kräuterbutter (16,90 €). Ich entscheide mich auch für die Lammhüfte, allerdings mit einer Variation in den Beilagen:
– rosa gebratene Lammhüfte, Kartoffelspalten, Speckbohnen und Kräuterbutter (16,90 €).
Ein Austausch der Beilagen stellt keine Probleme dar. Zu den Fleischgerichten gibt es jeweils drei Beilagenkategorien mit mehreren Optionen: sättigende Beilagen wie Kartoffelspalten oder Pommes frites, Gemüsebeilagen wie Speckbohnen oder frische Pilze mit Schmorzwiebeln und eine Saucenauswahl wie rosa Pfeffersauce. Kräuterbutter ist in der Saucensparte auch genannt.
Wir warten nur kurz auf die gut gekühlten Biere und den gut temperierten Merlot und erhalten wenig später den Gruß aus der Küche. In einem silbernen Metallkorb werden uns drei Brotsorten serviert, "normales" Baguette, Baguette mit Mohn und Roggenbaguette. Dazu gibt es ein Schälchen mit Kräuterquark. Das Brot ist warm, der Quark hat eine feine Kräuterwürzung und schmeckt lecker, mit etwas Salz noch besser.
Nach kurzer Wartezeit serviert uns die junge Dame die Hauptgerichte. Unser Freund im Rollstuhl darf sich über einen Teller mit goldgelben Pommes frites, Pilzen mit Schmorzwiebeln und einem Steak, garniert mit einem eingeschnittenen Radieschen und Kräuterbutter freuen. Beigestellt wird eine Sauciere mit der roten Pfeffersauce.
Meine Frau und ich erhalten die Lammhüfte, gleichermaßen garniert mit Radieschen und Kräuterbutter und gut gebräunte Kartoffelspalten. Ein Bündel Böhnchen, umwickelt mit Speck, unterscheidet meinen Teller von dem meiner Frau, auf dem eine Portion Champignons mit Schmorzwiebeln neben der Lammhüfte liegt.
Unser Freund ist mit dem Rumpsteak sehr zufrieden. Es hat Röstaroma, ist wie bestellt medium gegart, zart und saftig. Die Pommes frites sind dem Erscheinungsbild nach nicht hausgemacht, die Pfeffersauce hingegen schon. Sie schmeckt unserem Freund ausgezeichnet. Die Pilze mit den Schmorzwiebeln sind gut zubereitet und frisch.
Auch meine Frau ist mit dem Fleisch sehr zufrieden. Die Lammhüfte ist à point gegart, schön rosa und zart. Gleiches gilt für meine Lammhüfte. Meine Frau beklagt allerdings die Temperatur der ansonsten einwandfrei zubereiteten Champignons. Sie sind lau. Und dies gilt auch für meine Speckböhnchen. Offensichtlich haben diese Beilagen einige Zeit auf das Fleisch gewartet, bevor serviert wurde. Die Kartoffelspalten auf beiden Tellern sind gut geröstet und knusprig.
Als unsere junge Dame abräumt und nach den Desserts fragt, erwähnen wir die lauen Beilagen. Sie werde es der Küche weitergeben, ist ihre Reaktion.
Als Dessert entscheidet sich unser Freund für einen Schwarzwälder Kirschbecher (4,80€) und meine Frau für einen Eierlikörbecher (ebenfalls 4,80€). Ich wähle flüssigen Nachtisch, einen Waldecker Tropfen (2,10 € für 2 cl).
Auf das Eis müssen wir zu lange warten, aber es schmeckt, und es gibt qualitativ nichts auszusetzen.
Die lauen Beilagen drücken die Gesamtbewertung des Essens auf vier Sterne. Ohne diesen Makel wären viereinhalb Sterne drin gewesen, zumal die Fleischzubereitung ausgezeichnet war.
Die Sauberkeit *****
Hier bewerten wir: perfekt! Die Toiletten sind einem Vier-Sterne-Hotel entsprechend sauber und bestens gepflegt. Gleiches gilt für den Gastraum, Tische, Geschirr und Bestecke. Fünf Sterne für die Sauberkeit.
Das Preis-/Leistungsverhältnis ****/*****
Die Gerichte sind ihren Preis wert. Der Service ist gastorientiert und funktioniert fast ausgezeichnet. Vor diesem Hintergrund scheinen uns viereinhalb Sterne für das Preis-/Leistungsverhältnis angemessen.
Das Fazit ****/*****
Mitteln wir über die einzelnen Kategorien der Bewertung, so ergibt sich rechnerisch eine Viereinhalb-Sterne-Bewertung. So positiv haben wir unseren Besuch im Schwanenteich auch empfunden. Wie wirbt das Restaurant auf seinen Webseiten? "Die überregional bekannte, gute Küche bringt schmackhafte Köstlichkeiten auf den Tisch." Stimmt! Wir empfehlen den Schwanenteich und kommen sehr gerne wieder!
Einem Freund, der derzeit in Bad Wildungen in einer Reha-Klinik lebt, haben meine Frau und ich am diesigen, aber durchweg trockenen 24. Oktober Abwechslung in seinen Klinik-Alltag gebracht. Weil er noch nicht richtig laufen kann, setzen wir ihn in den Rollstuhl und dann ab in den Kurpark, den größten Kurpark Europas. Den haben wir in fast voller Länge durchquert, ich rollstuhlschiebend, meine Frau lustwandelnd. Eben sind die Wege selten im Kurpark, es geht rauf und runter. Und jetzt, da wir... mehr lesen
Restaurant Schwanenteich in Göbel's Hotel AquaVita
Restaurant Schwanenteich in Göbel's Hotel AquaVita€-€€€Restaurant, Partyservice056217860Hauptstraße 4, 34537 Bad Wildungen
4.5 stars -
"Gute Küche zu zivilen Preisen – Das Restaurant Schwanenteich hält, was es verspricht!" HuckEinem Freund, der derzeit in Bad Wildungen in einer Reha-Klinik lebt, haben meine Frau und ich am diesigen, aber durchweg trockenen 24. Oktober Abwechslung in seinen Klinik-Alltag gebracht. Weil er noch nicht richtig laufen kann, setzen wir ihn in den Rollstuhl und dann ab in den Kurpark, den größten Kurpark Europas. Den haben wir in fast voller Länge durchquert, ich rollstuhlschiebend, meine Frau lustwandelnd. Eben sind die Wege selten im Kurpark, es geht rauf und runter. Und jetzt, da wir
Geschrieben am 01.11.2015 2015-11-01| Aktualisiert am
01.11.2015
Besucht am 23.10.2015
Schon auf der Fahrt nach Bad Wildungen am 23. Oktober planen meine Frau und ich ein Abendessen mit Fisch. Während ich mir leckere, sauer eingelegte Bratheringe vorstelle, schwärmt meine Frau von saftigen, gebratenen Fischfilets. Die heutigen "iDevices" helfen uns, ein Lokal mit sicherlich frischem Fisch ausfindig zu machen.
Ein kurzer Stadtrundgang nach unserer Ankunft, und wir stehen vor dem Fischhaus am Markt in Bad Wildungen. Hier wird Frischfisch verkauft, ein Bistro ist dem Verkaufsladen angeschlossen.
Das Ambiente ****
Das Fischhaus am Markt ist in der Brunnenstraße im Erdgeschoß eines augenfällig restaurierten, klassischen Fachwerkhauses mit der Nummer 26 gelegen. Von montags bis samstags wird hier von 9.30 h bis 18.00 h Frischfisch verkauft, bis 20.00 h ist das eingegliederte Bistro, auf der Schaufensterscheibe steht "Fischrestaurant", geöffnet. Vor dem Fischhaus ist ein kleiner Bereich für die Außengastronomie reserviert.
Tritt man ein, stößt man – was wäre Anderes zu erwarten – auf die Fischverkaufstheke. Schon hier im Verkaufsraum steht in einer Ecke ein dunkelbrauner Tisch mit einer rotgepolsterten Sitzbank, an dem Gäste ihr Fischgericht verzehren können. Hinter dem Verkaufsraum schließt sich ein langgezogener Gastraum an, gleichermaßen mit dunkelbraunen Tischen und rot- oder dunkelbraungepolsterten Stühlen auf dunkelbraunem Fußboden möbliert. An den weiß-abgetönten Wänden und an der gleichfarbigen Decke vermitteln maritime Beschilderungen, Fischnetze und Möven-Imitate Nordsee-Flair, das von einem Schild "Schiethus" am Toilettenzugang untermauert wird.
Das Ambiente kann natürlich mit dem Erscheinungsbild gefälliger Restaurants nicht mithalten. Es ist halt ein Bistro-Ambiente. Wir empfinden es dennoch als gut, nicht zuletzt auch wegen des gefälligen äußerlichen Erscheinungsbildes. Innen ist die Ausstattung eher nüchtern, aber funktional, so daß uns aufgerundete vier Sterne für das Ambiente insgesamt als gerechtfertigt erscheinen.
Der Service ****
Eine junge Dame empfängt und begrüßt uns. Wir haben freie Tischwahl, drei Tische, der im Verkaufsraum und zwei im hinteren Gastraum, sind besetzt. Wir nehmen im hinteren Gastraum Platz.
Die junge Dame ist schnell mit den Speisekarten zur Hand. Nach unserem orientierenden Blick in die Karte notiert die junge Frau einen Pinot Grigio (0,2 l für 4.- €) für meine Angetraute und ein Flensburger Pils in der kleinen, bauchigen "Plopp-Flasche" (0,33 l für 2,20 €) für mich.
Die Servicedame serviert schnell und freundlich. Sie fragt nach dem Essen nach, ob es geschmeckt habe, und beim Essen, ob alles recht sei. Der Service im Fischhaus bekommt seine vier Sterne.
Das Essen ***/****
Bis auf "Folienkartoffel mit Sour Cream" gibt es nur Meeresgetier auf der Speisekarte, Salate mit Fisch oder Garnelen, Krabben-, Matjes- und Fischpfannengerichte. Bei den Beilagen besteht die Wahl zwischen Bratkartoffeln, Pommes frites, Kartoffelsalat, Salz- oder Folienkartoffeln. Gerichte für Kinder werden ebenfalls angeboten. Eine Tageskarte ergänzt das Angebot. Preislich liegt alles im Bereich von knapp unter zehn und knapp über zwanzig Euro, also durchaus im üblichen Bereich für Fischgerichte.
Meine Frau entscheidet sich für
– drei zarte Fischfilets mit Röstis, Salatbeilage und Sauce hollandaise für 15,90 € aus der Tageskarte,
und ich realisiere meine Vorstellung auf der Autobahnfahrt:
– Brathering, sauer, mit Bratkartoffeln (11,90 €).
Die Wartezeit ist der Bratzeit von Fisch und Bratkartoffeln entsprechend. Unsere junge Dame bringt meiner Frau ein Schüsselchen mit Salat (Blattsalate, Gurke, Zwiebel, Tomate und Paprika mit einem weißen Dressing) und einen Teller mit drei goldgelben Fischfilets mit gerösteten Kartoffeltalern und Sauce hollandaise in einem beigestellten Schälchen. Mir serviert sie einen Teller mit zwei ansehnlichen Bratheringen, einem Häufchen Bratkartoffeln und einer Dekoration aus Krautsalat, Paprikastreifen und einem Tomatenachtel.
Die Fischfilets auf dem Teller meiner Frau sind, wie uns die junge Dame auf Nachfrage erläutert, ein Schollenfilet, ein Rotbarschfilet und ein Viktoria-Seebarschfilet. Alle sind in Eihülle gut gebraten, gut und schmackhaft gewürzt und saftig. Die Röstis sind eher mittelmäßig, Zweifel an etwaiger Tiefkühlware vermögen sie bei meiner Frau nicht zu zerstreuen. Hausgemacht scheint die leider kalte Sauce hollandaise nicht zu sein, aber sie ist lecker.
Der Beilagensalat ist frisch und knackig, angemacht mit einem herzhaft würzigen, sehr leckeren Joghurt-Dressing.
Meine Bratheringe, wirklich beide stramme Jungs, haben eine süß-sauere Note. Sie sind geschmacklich okay und offensichtlich hausgemacht, was uns die junge Dame auf Nachfrage beim Abräumen bestätigt. Auch die Bratkartoffeln sind ordentlich zubereitet, die Speckstückchen fehlen nicht. Einige Kartoffelscheiben hätten ein wenig mehr geröstet sein können. Die Dekoration aus Krautsalat, Paprikastreifen und Tomate schmeckt auch.
Neben einem zweiten Pinot Grigio für meine Frau und einem zweiten Flensburger für mich verlangen die Prachtexemplare von Bratheringen, die ja bekanntlich schwimmen wollen, nach einer Nordseewelle (2 cl für 2.- €), einem "Klaren".
Das Essen ist insgesamt mehr als okay. Dreieinhalb Sterne halten wir für eine faire Wertung.
Die Sauberkeit ****
Bei der Sauberkeit gibt es nichts zu bemängeln. Der Gastraum, die Tische, Geschirr und Bestecke sind sauber. Auch die Toiletten – für Männlein wie Weiblein – sind gepflegt und sauber. Vier Sterne!
Das Preis-/Leistungsverhältnis ***/****
Das Essen ist mehr als okay, die junge Dame hat uns gut bedient. Gemessen am Niveau von Bistros und Schnellrestaurants (Bistro soll sich ja nach Wikipedia vom russischen Wort für „schnell“, быстро (bystro), ableiten) scheinen uns dreieinhalb Sterne für das Preis-/Leistungsverhältnis als angemessen.
Das Fazit ***/****
Wir haben mehr als zufrieden das Fischhaus am Markt verlassen. Ein Besuch in einem klassischen Restaurant gibt zwar mehr her, insbesondere beim Ambiente. Aber ich will hier bewußt in der "Preisklasse" von Bistros bewerten, sonst gäbe es für solche Gastronomiebetriebe im Vergleich zu Spitzenrestaurants nur niedrige Bewertungen. Wenn es also um ordentlich zubereiteten Fisch in Bistro-Ambiente geht, empfehlen wir das Fischhaus am Markt. Wir kommen, wenn es sich ergibt, gerne wieder!
Schon auf der Fahrt nach Bad Wildungen am 23. Oktober planen meine Frau und ich ein Abendessen mit Fisch. Während ich mir leckere, sauer eingelegte Bratheringe vorstelle, schwärmt meine Frau von saftigen, gebratenen Fischfilets. Die heutigen "iDevices" helfen uns, ein Lokal mit sicherlich frischem Fisch ausfindig zu machen.
Ein kurzer Stadtrundgang nach unserer Ankunft, und wir stehen vor dem Fischhaus am Markt in Bad Wildungen. Hier wird Frischfisch verkauft, ein Bistro ist dem Verkaufsladen angeschlossen.
Das Ambiente ****
Das Fischhaus am Markt ist... mehr lesen
Fischhaus Levson am Markt
Fischhaus Levson am Markt€-€€€Bistro, Biergarten056217526261Brunnenstraße 26, 34537 Bad Wildungen
3.5 stars -
"Ganz ordentlicher Fisch im Fischhaus mitten in Bad Wildungen!" HuckSchon auf der Fahrt nach Bad Wildungen am 23. Oktober planen meine Frau und ich ein Abendessen mit Fisch. Während ich mir leckere, sauer eingelegte Bratheringe vorstelle, schwärmt meine Frau von saftigen, gebratenen Fischfilets. Die heutigen "iDevices" helfen uns, ein Lokal mit sicherlich frischem Fisch ausfindig zu machen.
Ein kurzer Stadtrundgang nach unserer Ankunft, und wir stehen vor dem Fischhaus am Markt in Bad Wildungen. Hier wird Frischfisch verkauft, ein Bistro ist dem Verkaufsladen angeschlossen.
Das Ambiente ****
Das Fischhaus am Markt ist
Geschrieben am 19.10.2015 2015-10-19| Aktualisiert am
19.10.2015
Besucht am 16.10.2015
Schon am Frühstückstisch verplanen meine Frau und ich den 16. Oktober: Termin in Solingen, am späten Nachmittag Rückfahrt nach Hause mit Einkehr zum Abendessen im L'Arena in Köln-Porz-Wahnheide auf der Heidestraße 218. Wieso da? Vor etlichen Jahren waren wir nach einer Wanderung in der Wahner Heide schon einmal dort und haben sehr gut gegessen. Damals war das Steakhaus "El Toro" dort angesiedelt. Nach dem Umzug dieses Steakhauses von Köln-Porz nach Sankt Augustin (im "El Toro" in Sankt Augustin haben wir auch schon ausgezeichnet gegessen, siehe dazu meine Krtik unter http://www.gastroguide.de/restaurant/219610/steakhaus-el-toro/sankt+augustin/bewertungen) ist das L'Arena in der Heidestraße 218 in Köln-Porz-Wahnheide eingezogen.
Mal sehen, ob wir die Qualität, die wir vom "El Toro" in Sankt Augustin gewöhnt sind und die wir auch schon erlebt haben, als "El Toro" noch in Köln-Porz beheimat war, wiederfinden.
Das Ambiente *****
Einen Parkplatz zu finden fällt beim Besuch des L'Arena nicht schwer. Weniger als fünfzig Schritte neben dem L'Arena liegt ein Parkplatz, der den Kunden eines Getränkemarkts, den Gästen einer Pizzeria neben dem L'Arena und eben den Gästen des L'Arena kostenlos zur Verfügung steht. Aber selbst wenn dieser Parkplatz besetzt sein sollte, finden sich auf der Heidestraße in Parkbuchten noch ausreichend kostenlose Parkplätze.
Das L'Arena lädt seine Gäste in das anthrazit-farbig geflieste Erdgeschoß eines weiß getünchten mehrstöckigen Wohnhauses ein. Hohe, breite Fenster lassen von außen den Blick in das Steakhaus zu und von innen den Blick auf die vielbefahrene Heidestraße.
Innen beleuchtet ein LED-Sternenhimmel einen großen mit Rundbögen unterteilten Gastraum, der mit dunkelbraunem, gemütlichem Gestühl und gleichfarbigen Tischen möbliert ist. Die Tische sind geschmackvoll mit roten Tischsets, weißem Geschirr und rot-weißen Servietten eingedeckt. Eine zur Jahreszeit passende Dekoration mit herbstlichen Gestecken und einem Steingut-Kürbis mit Teelicht fehlen nicht. An den Wänden, großenteils hellbeige, aber auch purpurfarbig, schaffen dekorative alte Uhren, Anrichten und Leuchter eine heimelige Umgebung. Ein großer fahrbarer Spiegel ist mehrfarbig beschriftet, beschriftet mit den Tagesangeboten.
Wir fühlen uns in diesem Ambiente wohl, es ist einladend und gemütlich, zu einem Steakhaus passend. Wir geben trotz der Lage an der verkehrsreichen Heidestraße, deren Nähe man im Lokal allerdings nur optisch wahrnimmt, fünf Sterne.
Der Service *****
Wir werden beim Eintreten von einem Herrn im besten Mannesalter freundlich begrüßt. Er kümmert sich den ganzen Abend um uns und die anfänglich wenigen, im Laufe des Abends dann doch zahlreicher werdenden Gäste des Restaurants. Und das macht er professionell, freundlich, schnell, umsorgend, nach dem Geschmackserlebnis bei den Speisen fragend und mit Antworten auf Nachfragen nicht geizend.
Kartenzahlung, auch mit Kreditkarten, ist bei der Bezahlung kein Problem. Ein "Leckerli" auf Kosten des Hauses bei der Bezahlung gehört auch zur Selbstverständlichkeit. Davon später mehr!
Wir wüßten nicht, was am erlebten Service auszusetzen wäre. Dementsprechend geben wir fünf Sterne für die Bedienung.
Das Essen *****
Der Serviceherr läßt uns freie Platzwahl, wir haben nicht reserviert. Ein Vierertisch gefällt uns, wir bekommen umgehend die Speisekarte.
Wie für ein Steakhaus gehörig, gibt es Steaks und Steaks und Steaks in allen möglichen Variationen. Hüftsteaks, Entrecôtes und Rumpsteaks, Rinderfilets, Lammfilets und Lammrücken vorwiegend serviert mit Salat, Folienkartoffel, Steakhaus-Pommes oder Kroketten. Das Rindfleisch stammt den Anpreisungen nach aus Argentinien, das Lammfleisch nach Aussage unseres Serviceherrn aus Neuseeland. Wenige Fischgerichte stehen auch auf der Karte. Das Preisniveau sehen wir als durchaus normal an, in wenigen Fällen sogar als günstig.
Inzwischen hat unser Herr vom Service die Getränke aufgenommen. Meine Frau wählt einen Merlot, der mit 6,50 € für ein Fünftel eher hochpreisig zu Buche schlägt, der ihr aber so gut schmeckt, daß sie im Laufe des Abends noch einen zweiten nimmt. Ich bin zum Chauffieren verdammt, genehmige mir deshalb nur ein alkoholfreies Früh-Kölsch, 3,50 € für den Drittelliter.
Die Wahl haben wir inzwischen auch getroffen. Meine Frau liebäugelt mit dem
– Lammfilet mit Pfeffersauce, Pommes frites und Salat für 19,50 €, und ich als Knoblauch-Fan wähle
– Lammrücken mit Zitronen-Knoblauch-Spinat, Pommes frites und Salat zu 22,50 €.
Kaum hat unser Servicemann unsere Bestellungen notiert, serviert er uns auch schon den Gruß aus der Küche, der reichhaltig und geschmackvoll ausfällt. Knuspriges, geröstetes Fladenbot in einem silbernen Metallkörbchen und zwei weiße Porzellan-Schälchen mit rotem und weißem Inhalt setzt uns der "camarero" vor. Der rote Inhalt entpuppt sich beim Verzehr als eine Zubereitung, die Nähe zum türkischen Antep ezme zeigt: Zwiebeln, Paprika, Tomaten, Olivenöl. Der weiße Inhalt ist eine Joghurt-Zubereitung mit Dill und Knoblauch. Geschmacklich sind beide Dips ausgezeichnet, so daß wir uns ob der großzügigen Menge des Amuse gueule zügeln müssen, um noch Platz für die nachfolgenden Speisen zu lassen.
Unsere Beschäftigung mit dem Gruß aus der Küche wird dankenswerterweise dann auch unterbrochen durch die Darreichung der Beilagensalate. Verschiedene Blattsalate, Tomatenachtel, Rauke, Zwiebeln, Mais, Gurkenscheiben und Paprikastreifen sind mit einem Joghurt-Dressing übergossen. Der Salat ist vorbildlich knackig frisch, das Dressing ist schmackhaft und macht den Salat lecker.
Nach dem Salat warten wir nicht lange auf unsere Hauptspeisen.
Der Serviceherr legt meiner Frau einen großen Teller mit vierLammfilets, offensichtlich hausgemachten Pommes frites, einer gerösteten Tomatenhälfte und einer Fruchthälfte vor, die geschmacklich an eine Nektarine erinnert, aber eben nur erinnert.
Die vier (immerhin vier!) Lammfilets sind ausgezeichnet zubereitet, zart, à point und medium gebraten. Eine geschmackvolle Pfeffersauce verfeinert den ohnehin guten Geschmack der Lammfilets. Die Pommesfrites sind hausgeschnitten und vorbildlich frittiert. Das gut heiß servierte Gericht ist so großzügig bemessen, daß meine Frau mit den letzten Happen ihres Lammfilets förmlich kämpfen muß.
Dieser Kampf bleibt auch mir nicht erspart. Der gute Mann vom Service präsentiert mir einen Teller mit drei Stücken vom Lammrücken, die auf einem großzügig bemessenen Spinathügel liegen. Die anderen Beilagen wie Pommes frites, Tomatenstück und Fruchthälfte machen keinen Unterschied zu den Beilagen auf dem Teller meiner Frau.
Der Spinat ist der Anpreisung nach mit Zitrone und Knoblauch, aber meinem Gechmack nach mit zu wenig Zitrone und Knoblauch angerichtet. Nichtsdestoweniger schmeckt die Komposition ausgezeichnet. Auch hier ist das Fleisch wie bei den Filets auf den Punkt zubereitet, saftig und hat ein angenehmes Röstaroma. Ein Stückchen sehr geschmackvoller Kräuterbutter gibt noch einen Geschmackskick.
Die Portionen sind wirklich sehr großzügig bemessen, so daß wir unsere Mühe beim Leeren der Teller haben. Für ein Dessert ist kein Platz mehr.
Bei der Bezahlung zeigt sich unser Serviceherr im Namen des Hauses großzügig. Er bietet uns ein Digestivum an. Meine Frau als Beifahrerin darf sich einen Grappa, ich einen Espresso auf Kosten des Hauses genehmigen. Keine Einwände gegen beide Zugaben, Espresso und Grappa, im Eichenfaß gereift, schmecken ausgezeichnet.
Die fünf Sterne für die Speisen sind unserer Einschätzung nach gerechtfertigt. Es gibt nichts zu bemängeln an den Speisen.
Die Sauberkeit *****
Kein Tadel bei der Sauberkeit! Der Gastraum, die Tische, das Geschirr und die Bestecke sind tadellos sauber. Auch auf den Toiletten – Männlein wie Weiblein – herrscht tadellose Sauberkeit vor. Das ist fünf Sterne wert.
Das Preis-/Leistungverhältnis ****/*****
Die fünf Sterne für das Preis-/Leistungsverhältnis sind eigentlich zwingend. Wir sind sehr gut bedient worden, das Essen werten wir auch als ausgezeichnet. Die einzige Kritik am Preis-/Leistungsverhältnis fokussiert sich auf den Preisunterschied zwischen den reichlich bemessenen vier Lammfilets zu 19,50 € im Vergleich zu den drei Lammrückenstücken mit Spinat zu 22,50 €. Hier scheint die Preiskalkulation nicht stimmig.
Trotz dieser nicht ganz einleuchtenden Kalkulation zwischen diesen beiden Gerichten halten wir das Preis-/Leistungsverhältnis bei den L'Arena-Angeboten für mehr als gut. Viereinhalb Sterne für das Preis-/Leistungverhältnis scheinen uns angemessen.
Das Fazit *****
Fünf Sterne bei Essen, Service, Ambiente, Sauberkeit und "nur" viereinhalb Sterne beim Preis-/Leistungverhältnis lassen doch eigentlich keine andere Bewertung zu als: Fünf Sterne, wenn auch knapp, für das Fazit. Oder um mit "Küchenreise" zu sprechen: Unbedingt wieder!!!
Schon am Frühstückstisch verplanen meine Frau und ich den 16. Oktober: Termin in Solingen, am späten Nachmittag Rückfahrt nach Hause mit Einkehr zum Abendessen im L'Arena in Köln-Porz-Wahnheide auf der Heidestraße 218. Wieso da? Vor etlichen Jahren waren wir nach einer Wanderung in der Wahner Heide schon einmal dort und haben sehr gut gegessen. Damals war das Steakhaus "El Toro" dort angesiedelt. Nach dem Umzug dieses Steakhauses von Köln-Porz nach Sankt Augustin (im "El Toro" in Sankt Augustin haben wir... mehr lesen
5.0 stars -
"Lammfleisch vom Feinsten – und drumherum auch alles bestens in der Arena!" HuckSchon am Frühstückstisch verplanen meine Frau und ich den 16. Oktober: Termin in Solingen, am späten Nachmittag Rückfahrt nach Hause mit Einkehr zum Abendessen im L'Arena in Köln-Porz-Wahnheide auf der Heidestraße 218. Wieso da? Vor etlichen Jahren waren wir nach einer Wanderung in der Wahner Heide schon einmal dort und haben sehr gut gegessen. Damals war das Steakhaus "El Toro" dort angesiedelt. Nach dem Umzug dieses Steakhauses von Köln-Porz nach Sankt Augustin (im "El Toro" in Sankt Augustin haben wir
Geschrieben am 13.10.2015 2015-10-13| Aktualisiert am
14.10.2015
Besucht am 09.10.2015
Es ist mal wieder so weit. Jedes Jahr im Oktober oder November trifft sich eine ruhrpöttisch-rheinische Männerrunde in Walsum. Genauer gesagt: In Alt-Walsum im Walsumer Hof zum Fisch- und Muschelessen. Ich bin seit vielen Jahren auch dabei.
Nicht ohne Grund treffen wir Mannsbilder uns im Walsumer Hof, bewirtet hier doch der Nachfolger einer Gastronomen-Dynastie mit Herzlichkeit und bodenständigen, aber auch ausgefallen Muschel- und Fischgerichten seine Gäste. Matthias Langhoff heißt der Wirt, der seine Gäste – wie auch uns wieder dieses Mal – stets im Pütt-Hemd, dem friesischen Fischerhemd sehr ähnlich, mit einem "Moin" und Handschlag begrüßt. Nicht nur begrüßt, sondern auch verabschiedet. Überregional ist er nach einer Reportage der WAZ vom 18. August 2011 als "Asterix vom Niederrhein" bekannt. Das hat Gründe.
Das Ambiente ****
Der Walsumer Hof, ein zweistöckiges weiß-bräunliches Bürgerhaus trotzt wie ein Fels in der Meeresbrandung den umstehenden gigantischen Industriebauten. Die sind im Laufe der Jahre, besonders in der ersten Dekade dieses Jahrhunderts dem Walsumer Hof bedrohlich nahe auf die Pelle gerückt.
Das Walsumer Oberdorf, von dem der Walsumer Hof ein letzter trotzender Rest ist, wurde mit dem Niedergang der Zeche Walsum und der zeitgleichen Erweiterung des existierenden Kohlekraftwerkes durch die Steinkohlen-Elektrizität AG (Steag) dem Boden gleichgemacht. Ein riesiger Kühlturm wuchs aus dem plattgemachten Dorf in den Himmel, 181 Meter hoch, vom Walsumer Hof einen Steinwurf entfernt.
Die Geschichte um die Erweiterung des Walsumer Kohlekraftwerkes ging damals durch die Presse. Von undichten Schweißnähten, von Undichtigkeiten im Verdampferteil des Kessels berichtete die WAZ im Mai 2011. Maßgeblich in der Verantwortung für die Ver- und Bearbeitung des verwendeten Spezialstahls war der japanische Konzern Hitachi. Diesen Namen muß man sich jetzt merken, denn er spielt auf der Speisekarte des Walsumer Hofs eine Rolle.
So wie der Walsumer Hof verloren in der Industrielandschaft steht, nannte ihn Spiegel-Online in einem Bericht vom August 2011 "einen der bizarresten Orte der Republik". Und tatsächlich: Als Gast, der sich dem Eingang des Walsumer Hofs nähert, fühlt man sich in eine Fotomontage versetzt, bei der die falsche Hintergrundkulisse aufgebaut worden ist.
Im Innern des Restaurants mit mehreren Gasträumen sind die Industriemonster endlich aus dem Sichtfeld verschwunden. Jetzt fühlt man sich in einer Hafengaststätte, Fischernetze an der Decke, ein gewaltiges Steuerrad und alte Schiffslampen von der Decke hängend, geschmackvoll eingedeckte Tische mit umstehenden braunen, rustikalen Stühlen, Schwarz-Weiß-Bilder, die Erinnerungen an längst vergangene Zeiten festhalten, an den Wänden, Schiffchen und Hafenkneipen-Accessoires auf braunen Anrichten. Hier sitzt man gemütlich und heimelig.
So gemütlich das Restaurant im Innern wirkt, so bizarr ist die äußere Umgebung, in der es übrigens an Parkplätzen nicht mangelt. Einen Biergarten gibt es auch noch neben dem Haus. Der davidsche Walsumer Hof und seine goliathschen Industrietürme geben eine Kulisse, die das äußere Ambiente schon wieder sehenswert machen. Deshalb lasse ich die vier Sterne für das Ambiente im Innern des Gasthofs auch für die äußere Umgebung gelten.
Der Service *****
Wir sind zu acht Mannsbildern und haben bereits im Frühjahr reserviert, um am 9. Oktober in der ersten Essensschicht von 18.00 h bis 20.00 h einen Tisch zu erhalten. Ja, es wird zumindest für größere Gruppen in zwei Schichten gegessen, die erste bis 20.00 h, die zweite ab 20.00 h bis Schließung. Eine Reservierung empfiehlt sich für einen Besuch während der "Muschelmonate" auf jeden Fall.
Kaum haben wir Platz genommen, werden wir von einem jungen Mann mit den "Walsumer Hofnachrichten", einer nachempfundenen Zeitung mit Geschichten über den Walsumer Hof und einer Auflistung der angebotenen Speisen versorgt. Es ist ein Ritual, daß der Gast mit der Speisekarte nicht alleingelassen wird, sondern daß eine Servicekraft zusätzlich angebotene Tagesgerichte mit außergewöhnlicher Präzision und ruhrpöttischen Humor deklamiert. Da fallen auch Sätze wie "Wir haben da noch Muscheln, die weg müssen" oder "Wir haben da noch alten Fisch", die Verständnis für die Ruhrpott-Mentalität verlangen.
Der junge Mann wird im Laufe des Abends von einer jungen Dame unterstützt. Beide machen einen guten Job, sind jovial und aufmerksam. Sie fragen, ob das Essen schmecke, und lassen keinen Zweifel daran, daß sie für die Servicearbeit bestens trainiert sind.
So nimmt die junge Dame unverzüglich unsere ersten Getränke auf. Was wird schon in einer Männerrunde in Duisburg-Walsum getrunken? Klar, Köpi! Für die Ruhrpottfernen: König-Pilsener, das auch meine Essensbegleitung sein soll.
Der Service verdient voll und ganz seine fünf Sterne. Wir haben uns sehr gut versorgt gefühlt.
Das Essen *****
Kaum hat die junge Servicedame unsere Getränke aufgenommen, stehen sie auch schon auf dem Tisch. Wir haben derweil die "Walsumer Hofnachrichten" studiert.
Angeboten werden vorwiegend Fischgerichte, Geräuchertes aus dem hauseigenen Rauch wie geräucherte Heringsfilets, geräucherte Blaufelchen oder eine Portion geräucherten Flußaal, alles mit Bratkartoffeln und Salat. Mit Röstkartoffeln und Salat werden auch Schollenfilets, Wels-, Zander- und Nilbarschfilets angeboten. Unter der Überschrift "Bergmanns Austern" gibt es eine Reihe von Muschelgerichten. Und zu den "Spezialitäten à la carte" zählen beispielsweise "Heringe in der Pfanne gebraten" oder Butterfisch-, Heilbutt- oder Seeteufelfilets. Einige wenige Fleischgerichte, Schnitzel und Rumpsteaks, werden auch angeboten.
Die meisten aus unserer Runde brauchen die "Walsumer Hofnachrichten" überhaupt nicht zu lesen, um ihre Wahl zu treffen. Für sie wie auch für mich steht ohnehin fest:
– Muscheln “Rheinische Art” bis der Arzt kommt! mit Schwarzbrot zu 20,95 €.
Das ist die Muschel-Flatrate des Hauses. Gute Esser unter uns haben es in der Vergangenheit auf fünf gutgefüllte Muschelteller gebracht. Voriges Jahr habe ich die auch vertilgt, war aber auch zwei Tage satt von dem Meeresgetier. Dieses Mal waren es vier Teller, aber danach ging auch nichts mehr. Aber der Reihe nach.
Einige wenige aus unserer Runde bestellen Fischgerichte, die ich mir nicht gemerkt habe und somit darüber nichts Näheres berichten kann.
Unsere Bestellungen sind mittlerweile in den elektronischen Butler unseres jungen Servicemanns getippt, als auch schon kurze Zeit später der Gruß aus der Küche wie am Fließband auf unserem Tisch landet. Die Servicekräfte servieren auf einstöckigen Etageren Teller mit Muscheln, Muscheln nach rheinischer Art und (Achtung!) "Muscheln Hitachi". Die Hitachi-Muscheln sind teuflisch scharf. Rote Chilischotenscheiben und Sambal Oelek dominieren den knoblauchlastigen Sud. Hitachi, da war doch was!
Kleine Schälchen mit sauereingelegten Gurken und Zwiebeln komplettieren den ohnehin schon großzügigen Gruß aus der Küche. Das sauer Eingelegte schmeckt ausgezeichnet, feine Würze und angenehme Säure.
Es dauert nicht lange, bis uns die Servicedame und der Herr die Salate zu den Fischgerichten und Schwarzbrotschnitten für die Muschelgerichte bringen. Wie die anderen Muschelesser bestelle ich auf die Nachfrage des Services hin, ob es Muscheln nach rheinischer Art oder nach Hitachi-Art sein sollen, Muscheln nach rheinischer Art.
Die kommen dann auch schnell, heiß und dampfend und abgedeckt von zwei umgekehrten, übereinandergelegten Tellern für die Schalen.
Die Muscheln sind einwandfrei zubereitet. Der typisch rheinische Sud mit Gemüsen wie Möhren, Lauch, Sellerie, Zwiebeln und Ähnlichem ist bestens mit Salz und Pfeffer gewürzt, so daß der Pfeffer für eine angenehme, weil mittlere Schärfe sorgt. Nur ein oder zwei Muscheln sind auf diesem und den folgenden Tellern nicht geöffnet, so daß man sie besser auf den Abfallschalenteller legt. Und bei allenfalls einer oder zwei merkt man noch Spuren vom sandigen Untergrund der Muschelzucht. Bestens zu den Muscheln passen die gebutterten Schwarzbrotschnitten, frisches Schwarzbrot, die Scheiben zusammengeklappt und Butter dazwischen.
Nach drei Tellern Muscheln nach rheinischer Art habe ich mich als "Nachtisch" für einen Teller "Hitachi-Muscheln" entschieden. Auch hier die gewohnte Muschelqualität, aber ein deutlicher Unterschied im Sud. Rote Pepperoni-Scheibchen drängeln sich im Sud, verleihen eine Schärfe mit Nachbrenneffekt. Kurkuma und Sambal Oelek meine ich aufgrund der Schärfe und Farbe des Suds auch zu identifizieren. Diese Hitachi-Muscheln haben es tatsächlich vom Schärfegrad her in sich, selbst mir, der ich an hohe Scoville-Werte gewohnt bin, fällt die Schärfe merkbar auf.
Nach soviel verinnerlichtem, eiweißhaltigem Muskelfleisch darf ein Digestivum nicht fehlen. Es soll diesmal eine typisch niederrheinische Spezialität sein, ein Fisternölleken. Das ist kein geheimes Liebesverhältnis, so wie Kölner das Fisternöllchen verstehen, sondern ein Kornbrand mit einem Stück Würfelzucker. Zucker im Klaren? Ich habe nicht nur einen genommen, sondern zwei: Das schmeckt!
Der Arzt muß dann letztlich doch nicht kommen. Nach vier gutgefüllten Tellern mit Muscheln ist bei allen Mannsbildern und auch bei mir Schluß. Zufrieden sind die Muschelesser alle wie auch die Fischesser. Zufrieden, ja sehr zufrieden bin auch ich, wie auch in den Vorjahren. Für die Muschelgerichte bekommt der Walsumer Hof von mir fünf Sterne.
Die Sauberkeit ****
An der Sauberkeit habe ich nichts zu bemängeln. Man sieht den Toilettenräumen die Jahre an, aber sauber sind sie. Auch an der Sauberkeit im Gastraum und auf den Tischen habe ich nichts auszusetzen. Vier Sterne sind angebracht.
Das Preis-/Leistungsverhältnis ****
Nehme ich mein Muschelgericht zum Maßstab, so ergibt sich natürlich ein ausgezeichnetes Preis-/Leistungsverhältnis, denn in welchem Restaurant gibt es schon vier Teller lecker zubereitete Muscheln für zusammen knapp 21.- Euro, kostet doch schon eine Portion so um die 15.- Euro. Der Haken bei dieser Art der Betrachtung ist natürlich, daß der Gast, je mehr er ißt, das Preisleistungsverhältnis günstiger werden lassen kann. Deshalb will ich nicht nur meine Muschel-Flatrate zum Maßstab nehmen, sondern beziehe auch die Fischgerichte ein, die von anderen in unserer Runde verzehrt wurden. "Gut", "kannste nix gegen sagen", "lecker" höre ich aus deren Mündern. Mir scheint angesichts der Preise für die Gerichte, die an unserem Tisch verzehrt wurden, ein "gut" für das Preis-/Leistungsverhältnis angebracht zu sein.
Das Fazit ****/*****
Eins steht fest wie das Amen in der Kirche: Unsere Männerrunde geht wieder in das gallische Dorf, das von Asterix, dem Wirt, gegen die angreifenden Industriegiganten verteidigt wird. Im nächsten Frühjahr wird der Termin für den Herbst 2016 gemacht. Also viereinhalb Sterne als Fazit und nach "Küchenreise" mindestens ein "Gerne wieder!".
Es ist mal wieder so weit. Jedes Jahr im Oktober oder November trifft sich eine ruhrpöttisch-rheinische Männerrunde in Walsum. Genauer gesagt: In Alt-Walsum im Walsumer Hof zum Fisch- und Muschelessen. Ich bin seit vielen Jahren auch dabei.
Nicht ohne Grund treffen wir Mannsbilder uns im Walsumer Hof, bewirtet hier doch der Nachfolger einer Gastronomen-Dynastie mit Herzlichkeit und bodenständigen, aber auch ausgefallen Muschel- und Fischgerichten seine Gäste. Matthias Langhoff heißt der Wirt, der seine Gäste – wie auch uns wieder dieses Mal... mehr lesen
4.5 stars -
"Gut zubereitete Muschelgerichte in bizarrer Umgebung!" HuckEs ist mal wieder so weit. Jedes Jahr im Oktober oder November trifft sich eine ruhrpöttisch-rheinische Männerrunde in Walsum. Genauer gesagt: In Alt-Walsum im Walsumer Hof zum Fisch- und Muschelessen. Ich bin seit vielen Jahren auch dabei.
Nicht ohne Grund treffen wir Mannsbilder uns im Walsumer Hof, bewirtet hier doch der Nachfolger einer Gastronomen-Dynastie mit Herzlichkeit und bodenständigen, aber auch ausgefallen Muschel- und Fischgerichten seine Gäste. Matthias Langhoff heißt der Wirt, der seine Gäste – wie auch uns wieder dieses Mal
Geschrieben am 03.10.2015 2015-10-03| Aktualisiert am
03.10.2015
Besucht am 29.09.2015
„Und wenn wir Sie als unseren Gast zu einem kleinen Spaziergang einladen, dann meinen wir einen Streifzug durch die feine italienische Küche.“, so wirbt das Quattro Passi auf seinen Webseiten. Wir haben uns zu diesem Spaziergang einladen lassen, sind aber nicht ganz stolperfrei zum Ziel gelangt.
Meine Frau und ich wollen einen wunderschönen Herbsttag mit gediegener Mittelmeerküche ausklingen lassen. Die Herbstsonne wirft schon sehr lange Schatten, als wir am Abend des 29. September die Burg Wissem in Troisdorf ansteuern. Hier im Burghof bieten zwei „verschwisterte“ Lokale italienische Spezialitäten an: das Caffé dell'Arte mit beispielsweise sizilianischen Torten und das Quattro Passi mit italienischer Küche.
Das Ambiente *****
Beide Lokale liegen im Innenhof der Burg Wissem, einem Wahrzeichen Troisdorfs mit Ursprung aus der Merowingerzeit am Rande der Wahner Heide. Betritt man die Hofanlage durch das im Westen gelegene Haupttor, so fällt der Blick linksseitig auf einen modernen Neubau mit großer Glasfront und vorgebauter großzügiger Terrasse an der Nordseite der Hofanlage. Hier, gegenüber dem stattlichen Herrenhaus im Süden der Burganlage, residiert das Quattro Passi, während das Caffé dell'Arte in einem östlich gelegenen Bruchsteinstrakt Kaffee und Kuchen anbietet.
Sitzt man auf der Terrasse oder an den Fenstern des Quattro Passi, so liegt die gesamte Hofanlage im Blickfeld, wobei das hellrote Herrenhaus gegenüber dem Restaurant den Blick magnetisch anzieht.
Das moderne äußere Erscheinungsbild des Quattro Passi setzt sich im Gastraum fort. An einer langen Fensterfront reihen sich auf einem Podest anthrazitfarbige Holztische mit umstehenden Stühlen, deren Kunstledersitze farblich den Tischen entsprechen, während die Lehnen zwischen gemustertem Hellgrau und Anthrazit variieren. Das dunkle Holzparkett des Podest-Fußbodens findet sich an der Decke wieder.
Getrennt durch eine Reihe der Fensterfront gegenüber stehenden Pfeilern verläuft parallel zu dem Podest ein breiter Gang mit Tischen und Stühlen wie auf dem Podest. Dieser Gang hat einen grauen Steinfußboden, die Decke ist weiß gestrichen. Die den Pfeilern gegenüberliegende Wand des Ganges ist in Kopfhöhe mit einem breiten Spiegelband gesäumt, über dem sich ein schwarzes, schiefertafelähnliches Band hinzieht, auf dem Weinangebote präsentiert werden.
Direkt am Eingang neben der Theke stehen etwas zurückversetzt noch weitere Tische ohne direkten Ausblick auf den Burghof.
Der Gastraum wirkt hell, modern und einladend. Zusammen mit dem Erscheinungsbild der Burganlage und der Lage in einem parkähnlichen Gelände verdient das Ambiente fünf Sterne und wird von uns als ausgezeichnet gesehen.
Der Service **/***
So euphorisch urteilen wir beim Service nicht. Wir werden vom Chef persönlich freundlich begrüßt. Wir haben nicht reserviert. Er bietet uns an, uns selbst einen Tisch auszuwählen. Wir entscheiden uns für einen der wenigen freien Tische an der Fensterfront auf dem Podest und haben freien Blick in den Innenhof der Burganlage. Umgehend händigt uns eine junge Dame die Speisekarten aus, eine ständige Karte, die sich auch auf den hier bei Gastroguide verlinkten Webseiten des Restaurants findet, und die „Herbstkarte“.
Die junge Dame nimmt unsere ersten Getränke auf, für meine Frau eine Dreiviertel-Liter-Flasche Tönisteiner (4,90 €). Die Servicedame offeriert mir nach meiner Frage nach einem trockenen Weißwein einen Colle dei Tigli Bianco del Veneto von Lenotti (0,2 l für 5,90 €), für den ich mich entscheide. Als sie die Getränke bringt, setzt sie die Flasche an den Platz meiner Frau, schenkt aber nicht aus. In meinem Wein schwimmt ein Fremdteilchen, weißlich, das ich nicht identifizieren kann. Die junge Dame tauscht Glas und Wein nach intensivem Betrachten aus, es sei Kunststoff vom Flaschenverschluß gewesen.
Die junge Dame wird von einem Herrn in den Vierzigern unterstützt. Auch er ist freundlich. Aber Freundlichkeit reicht für einen guten Service nicht. Als er das Essen meiner Frau serviert, träufelt Öl, von dem noch zu berichten sein wird, vom Teller auf den Fußboden, eine kleine Ölspur im Gang und vor unserem Tisch, weil der „cameriere“ den Teller etwas schräg gehalten hat. Die Ölspur bleibt eine ganze Weile, bis sie nach einem Hinweis meiner Frau vom Serviceherrn weggewischt wird.
Wir vermissen ein gesondertes Messer für das Gruß-aus-der-Küche-Tellerchen. Ein Fischmesser für meine ganze Dorade, die ich essen werde, gibt es auch nicht. Und nach dem Servieren der Speisen werden wir sehr lange allein gelassen. Keiner vom Service fragt, ob alles recht sei oder ob noch weitere Getränke gewünscht würden.
Es ist ein bißchen viel „Laisser-faire“, das uns den Service nicht als gut und auch nicht als o.k. bewerten läßt. Zur Freundlichkeit und Schnelligkeit muß da noch eine gehörige Portion Aufmerksamkeit hinzukommen. Wir geben zweieinhalb Sterne für den Service.
Das Essen ***/****
Die ständige Speisekarte umfaßt das übliche Repertoire italienischer Ristoranti: Crostini, Antipasti, Insalate, Pasta, Carne, Pesce und Dolce, aber eben keine Pizzen. Unter „Spezialitá legere“ werden noch Gerichte mit Kilokalorien-Angabe (bis 400, bis 600 und bis 800 kcal) angeboten. Die Preise liegen auf „Normalniveau“ und scheinen angemessen.
In einer für den Monat unseres Besuchs passenden „Herbstkarte“ werden zusätzliche, auch saisonale Gerichte angeboten.
Meine Frau entscheidet sich für
– Zackenbarsch-Filet „Mare & Monti“ mit Krabben und Pilzen und zwei Beilagen (19,90 €) aus der „Herbstkarte“. Auch aus dieser wähle ich die
– ganze Dorade royal (ca. 400 gr.) aus dem Backofen in Weißwein-Zitronen-Marinade und zwei Beilagen (21,80 €).
Auf die Krabben möchte meine Frau gerne verzichten, stattdessen gerne mehr Pilze haben. Diesem Änderungswunsch wird problemlos entsprochen.
Auf den Gruß aus der Küche müssen wir nicht lange warten. Die Dame vom Service bringt uns ein silbernes Metallkörbchen mit Brot und rotem Pesto in einem weißen Porzellanschälchen. Das Brot hätte frischer sein können. Und warm ist es auch nicht. Wir vermuten, daß es den 29. September von früh bis zum Abend überlebt hat.
Der Pesto rosso ist ganz lecker und mit Kräutern fein abgestimmt.
Einige andere Gäste werden zwischenzeitlich mit Gerichten versorgt, dennoch warten wir nicht länger als gefühlt nötig auf unsere Fischgerichte. Der Herr vom Service balanciert vier Teller an unseren Tisch, zwei Salatteller, den Zackenbarsch- und den Doradenteller. So beladen bleibt es nicht aus, daß nicht alle Teller in der Horizontalen positioniert sind. Vom Zackenbarsch-Teller meiner Frau träufelt Öl in den Gang und auf das Podest, auf dem wir sitzen.
Im Nachhinein gesehen ist es ein Glück, daß der Transport des Tellers zu Ölverlust führte. Meine Frau wird nämlich später feststellen, daß der Zackenbarsch in einem viel zu großen Ölsee schwimmt.
Auf dem grau-braunen, flachen, vom überlaufenden Öl markierten Teller (siehe Bild) meiner Frau liegt unter einem Häufchen von gebratenen frischen Champignons in Scheiben, garniert mit Kirschtomatenhälften, Petersilie und Scheiben von Lauchzwiebeln ein auf zirka 180 Gramm geschätztes Zackenbarsch-Filetstück, neben dem ein Pyramiden-Stapel von blassen Rosmarinkartoffeln thront.
Quer über meinen rechteckigen, weißen Porzellanteller gelegt äugt mich eine vom Braten gebräunte Goldbrasse an, in derem Innern Zitronenscheiben und Rosmarinzweige dem Fisch zusätzliche Geschmacksanreize geben. Auch hier liegen blasse Rosmarinkartoffeln neben dem ehemaligen Mittelmeerbewohner.
Auf den beigestellten Salattellern sehen wir Blattsalate, dünn gehobelten Fenchel, ein Tomatenachtel, halbe Zucchinischeiben, Paprikastreifen, Möhrenraspel und Weintrauben, mariniert mit einem blaßrosa Dressing und ein paar Tropfen Balsamico obendrauf.
Meine Dorade ist geschmackvoll zubereitet. Sie ist auf den Punkt gebraten, weißes, saftiges Fleisch. Auch der Zackenbarsch meiner Frau schmeckt ausgezeichnet. Gebremst wird ihre Euphorie allerdings durch eine immer noch beträchtliche Öllache unter dem Fisch, von Farbe und Geschmack her Olivenöl, das mit etwas Würze versehen ganz gut schmeckt, aber hier wäre weniger mehr gewesen.
Auch die Kartoffeln mindern die gute Bewertung des Fisches. Sie sind zu fest, sind einfach nicht lange genug gegart. Weil zu wenig gebraten, sind sie auch noch richtig blaß. Nur auf meinem Teller findet sich ein einziges Kartoffelachtel mit deutlichen Bräunungsspuren.
Der Salat ist frisch und knackig. Mariniert ist er allerdings recht sparsam, so daß geschmacklich der Eindruck eines eher laffen Dressings bleibt.
Zum Abschluß nimmt meine Frau noch einen Espresso (1,90 €), ich einen Ramazotti (vier Hundertstel zu 3,50 €).
Der Fisch ist gut, mehr als in Ordnung. Er hätte glatt seine vier Sterne verdient. Aber diese vier Sterne bekommen wegen des massiven Öleinsatzes und der zu festen Kartoffeln Abstriche. Auch das Amuse gueulle kann hier in der Bewertung nichts retten. Es bleiben in unseren Augen dreieinhalb Sterne für die verzehrten Speisen und Getränke.
Beim Bezahlen (nur EC-Karte, keine Kreditkarte) spendiert uns das Quattro Passi zwei Marsala mit Cantuccini. Ob es üblicherweise so gehandhabt wird oder ob es als Wiedergutmachung für den dem Service mitgeteilten Ölüberfluß und die Bißfestigkeit der Kartoffeln gilt, wissen wir nicht.
Die Sauberkeit ****
Im Gastraum haben wir keinen Mangel feststellen können. Die Ölspur geht ja eher auf Konto des Laisser-faire-Services, auch das Fremdteilchen im Wein. Teller und Bestecke sind sauber. Das Treppenhaus zu den Toiletten im Keller sieht „abgewohnt“ aus, macht keinen einladenden Eindruck. Hier würde eine Renovierung helfen. Die Toiletten an sich sind renoviert und sauber. Alles in allem geben wir für die Sauberkeit vier Sterne.
Das Preis-/Leistungsverhältnis ***
Der Service kann für eine Bewertung mit „okay“ noch zulegen, die verzehrten Speisen und Getränke übertreffen ein „okay“, bleiben aber unter einer guten Beurteilung. So ergibt sich ein „okay“ für das, was wir für unser Geld bekommen haben.
Das Fazit ***/****
Der Spaziergang durch die italienische Küche ist nicht ganz stolperfrei verlaufen. Die „Vier Schritte“, die das Ristorante im Namen trägt und die verkürzt aus dem italienischen Idiom „fare quattro passi“ einen Spaziergang (durch die italienische Küche) symbolisieren sollen, wie auf den Webseiten des Restaurants zu lesen ist, sind letztlich nur dreieinhalb gewesen, weil der Service stolpert und auch die Küche zulegen kann. Jetzt machen wir die Schritte zu Sternen: tre stelle e mezzo als Fazit.
Einen Spaziergang, hoffentlich dann stolperfrei, würden wir bei Gelegenheit noch einmal versuchen, nicht unbedingt direkt wieder.
„Und wenn wir Sie als unseren Gast zu einem kleinen Spaziergang einladen, dann meinen wir einen Streifzug durch die feine italienische Küche.“, so wirbt das Quattro Passi auf seinen Webseiten. Wir haben uns zu diesem Spaziergang einladen lassen, sind aber nicht ganz stolperfrei zum Ziel gelangt.
Meine Frau und ich wollen einen wunderschönen Herbsttag mit gediegener Mittelmeerküche ausklingen lassen. Die Herbstsonne wirft schon sehr lange Schatten, als wir am Abend des 29. September die Burg Wissem in Troisdorf ansteuern. Hier im... mehr lesen
Quattro Passi
Quattro Passi€-€€€Restaurant, Cafe022411456965Burgallee 1, 53840 Troisdorf
3.5 stars -
"Ein paar kleine Stolperer beim Gang durch die italienische Küche!" Huck„Und wenn wir Sie als unseren Gast zu einem kleinen Spaziergang einladen, dann meinen wir einen Streifzug durch die feine italienische Küche.“, so wirbt das Quattro Passi auf seinen Webseiten. Wir haben uns zu diesem Spaziergang einladen lassen, sind aber nicht ganz stolperfrei zum Ziel gelangt.
Meine Frau und ich wollen einen wunderschönen Herbsttag mit gediegener Mittelmeerküche ausklingen lassen. Die Herbstsonne wirft schon sehr lange Schatten, als wir am Abend des 29. September die Burg Wissem in Troisdorf ansteuern. Hier im
Geschrieben am 28.09.2015 2015-09-28| Aktualisiert am
28.09.2015
Besucht am 24.09.2015
Der eine saß in der "Botschaft", der andere im "Markt" und der dritte in einem Nebenzimmer. Sie waren im Plan B, unsere geschätzten Kritikerfreunde Shaneymac, bobby1 und Henningsoer. Sie analysierten alle drei eine deutsche Erfindung, die im Plan B in der Speisekarte unter "Curries" angeboten wird: die Currywurst mit zweierlei Soßen, Pommes frites und Salatbouquet. Der eine sagt "guter handwerklicher Metzgersaitling, optimale Garung und vermutlich leckerer Geschmack, wenn sie denn frisch gewesen wäre", der andere lobt "Die Wurst war göttlich gebraten" und der dritte schwärmt "vom Geschmack die beste Wurst, die ich bisher gegessen habe".
Da werde ich als Ohligser Gewächs – Ohligs ist ein westlicher Stadtteil von Solingen, der an Hilden grenzt – natürlich neugierig, zumal ich Plan B im altehrwürdigen Margarethenhof, der schon in meiner Kindheit ein weithin bekanntes Hotel und Gasthaus war, schon öfter als Ort der Labung nach manchen Wanderungen durch die Ohligser und Hildener Heide avisiert habe. Aber letztlich sind wir dann doch nicht dort gelandet.
Das ist am 24. September anders.
Nach einem familiären Treffen bleibt am Abend vor der Heimfahrt Zeit für einen Abstecher zum Margarethenhof. "Plan B" soll endlich realisiert werden. Im Straßenbahntempo der 1950er Jahre, als die Tram mitten auf der Hildener (in Ohligs) und Walder Straße (in Hilden) noch von Ohligs gen Düsseldorf-Benrath bimmelte, rollen meine Frau und ich in der ewig endlosen Kolonne SG-, ME- und D-gekennzeichneter Blechkisten automobil an den von Shaneymac gefühlten 300 Lichtzeichenanlagen vorbei der Haltestelle "Margarethenhof" entgegen.
Das Ambiente ****
Verfehlen kann man den Margarethenhof eigentlich nicht. Der ALbrecht DIscount, dessen brüderliche Grenzlinie Ohligs zu Aldi-Nord und Hilden zu Aldi-Süd gehören läßt, hat sich auf dem ehemaligen Großküchen-Gelände des Margarethenhofs breitgemacht und lenkt mit seiner Beschilderung den Blick nicht nur auf den Discounter-Flachbau, sondern kollateral auf das zweistöckige, im Erdgeschoß braun verklinkerte, oben weiß gestrichene Gebäude, über dessen erstem Stock der wie handgechrieben, gelb leuchtende Schriftzug "Margarethenhof" prangt.
Einige Parkplätze des Margarethenhofs liegen vor dem Aldi-Parkplatz, der mit Zaun und Tor abschreckend abgegrenzt ist. Wir haben Glück und erwischen einen Margarethenhof-Parkplatz vor dem Aldi-Gelände. Henningsoer gibt in seinem Beitrag zu Plan B übrigens einen nützlichen Hinweis zur Parkplatzsituation.
Während ich, eine Rotlichtphase der ampelgesäumten Walder Straße ausnutzend, über die Straße sprinte, den Margarethenhof in HD-Qualität auf den Chip meines Smartphones banne und während der nächsten Rotlichtphase zurückfege, sind schon mehrere Pärchen im Innern des Margarethenhofs verschwunden. Uns schwant Böses, wir haben nicht reserviert.
Trotzdem rein! Auf den ersten Blick alle Tische besetzt, Jung und Alt, Matures, Boomers, Generation X, Millennials. Eine junge Dame, irgendwie mit rheinischem Frohsinn gesegnet, empfängt uns sehr freundlich. In Kooperation mit ihrem Servicekollegen identifiziert sie schnell einen doch noch freien Tisch, einen Zweiertisch vor der langen rotgepolsterten Bank am Kopfende des Gastraums, der "Marktplatz" genannt wird. Der "Marktplatz" hat eine Partnerin, die "Botschaft" und beide zusammen haben was Kleines, das "Parlament", eine kleine Lounge. Die beiden letztgenannten Gasträume haben wir nur im Vorbeigehen wahrgenommen.
Von der Bank am Kopfende des "Marktplatzes" habe ich den Überblick, sehe die stämmigen braunen Deckenbalken vor der weißen Decke, die schwarz-braunen Tische mit den umstehenden rotgepolsterten Stühlen, die vielfarbige Bleiverglasung der großen, straßenseitig gelegenen Fenster mit den davorhängenden, beige und rot gestreiften Flächengardinen, die große, modern gestaltete Theke mit etlichen Thekenplätzen, die fast raumhohen Fenster zur innenhofseitigen Terrasse hin und den breiten hell- und dunkelrot gekachelten Raumteiler mit einer großen schwarzen Tafel, die Tagesangebote auflistet. Über der Theke wird in Schwarz-Weiß-Bildern auf abgehängten Holzquadern die Geschichte des Margarethenhofs erzählt.
Der "Marktplatz" wirkt einladend, modern und geschmackvoll eingerichtet. Vier Sterne für das Ambiente.
Der Service *****
Die junge Dame, die uns begrüßt hat, begleitet uns zum Tisch, händigt sofort die Speisekarten aus und fragt nach Getränkewünschen. Die Servicedame ist schnell, aufmerksam, fragt nach, ob alles recht sei und ob es geschmeckt habe, und bedient uns den Abend über professionell. Und selbst, als sie bis über die Ohren in Arbeit steckt, bleibt unser Essen nicht an der Küchenausgabe stehen. Der Chef bringt uns höchstpersönlich das Essen an den Tisch. So ist es noch schön heiß, wie es sein muß. Wir vergeben volle fünf Sterne für den Service.
Das Essen *****
International und einfallsreich, so würden wir das Speisenangebot charakterisieren. Asiatische, mediterrane, ja libanesische und indonesische Einschläge finden sich unter den locker mit "Grünfutter", "Curries" oder "Flossengerichte" übertitelten Abschnitten der Speisekarte. Eine Pfifferlingskarte ergänzt das Angebot. Die Preise sind leicht gehoben, was die Erwartung natürlich hochschraubt.
Die junge Dame hat meiner Frau den bestellten 2013-er trockenen Grauburgunder aus Rheinhessen vom Weingut Werner (6,20 € für 0,2 l) serviert. Wohltemperiert ist er. Ich begnüge mich – schluchz! – mit einem alkoholfreien Bitburger (0,3 l für 2,90 €), meine Frau hat den Freifahrschein nach Hause.
Ich brauche nicht lange in der Karte zu suchen, meine Wahl steht fest, nach einer Weile auch die meiner Frau. Die Servicedame notiert für sie
– Blattsalate mit Lammfilet in Balsamico-Dressing mit Parmesan (16,50 €) und für mich – wen wundert's? – die
– Currywurst mit zweierlei Soßen, Pommes frites und Salatbouquet (9,50 €).
Es dauert nicht lange, bis unsere Servierdame einen Korb mit Baguette und Vollkornbrot mit Sesam-Leinsamen-Kruste und ein weißes Porzellanschälchen mit weißem Inhalt, bestreut mit Schnittlauchstückchen und beträufelt mit Öl als Gruß aus der Küche bringt. Der weiße Inhalt entpuppt sich als Kräuterquark mit nicht nur Olivenöl-Note, sondern auch fruchtig-säuerlicher Beigabe. Es sei wohl Limette beigegeben worden , sagt uns der Chef später auf Nachfrage. Allerwelts-Einerlei? Nein eher etwas rätselhaft beim ersten Probieren, aber wohlschmeckend, weil fein und raffiniert abgeschmeckt. Das Brot ist übrigens noch warm.
Das zweite Glas Grauburgunder für meine Frau ist fällig, ich nippe – im Geiste den Grauburgunder auf der Zunge – an dem Alkohollosen herum. Dann steuert der Chef – unsere Servicedame ist ja ausgelastet – zielstrebig mit zwei großdimensionierten weißen Platten, die eine fast quadratisch, die andere ein längliches Rechteck mit Taille, auf unseren Tisch zu.
Vor meiner Angetrauten findet eine stattliche Anhöhe von vier verschiedenen Blattsalaten, Ruccola, Tomatenvierteln und Gurkenhalbmonden Platz, die mit einem Balsamico-Dressing übergossen und Parmesanspänen bestreut ist und an die drei gut gebräunte Lammfiletstücke angelehnt sind.
Und nun liegt sie vor mir auf der taillierten Platte, das feingebräunte, kreuzgeritzte Metzgerprodukt. Hinter ihm lümmeln sich fast unidirektional offensichtlich hausgeschnittene Pommes de terre frites, goldgelb gebräunt, an deren einer Seite ein Salatbouquet aus Blattsalaten, Ruccola und Tomate mit Balsamico-Dressing übergossen worden ist und an deren anderer Seite zwei Töpfchen mit curryfarbigem und dunkelrotem Inhalt auf die einzudippenden Wurstscheiben warten.
Die drei Lammfilets auf dem Teller meiner Frau sind innen rosa, saftig und mit einer delikaten Soße aus Kräutern, Paprika- und frischen Ingwerstückchen bestrichen. Der Salat ist knackig und frisch und ergibt mit dem Balsamico-Dressing und den Parmesanspänen eine gelungene Komposition. Meinem Gegenüber schmeckt es ausgezeichnet.
Um es vorweg zu nehmen, die Currywurst ist einwandfrei. Ich beschnüffele sie, ich schiebe die Wurstscheiben mehrfach über meine Geschmackspapillen. Das Ding schmeckt, ist angenehm gewürzt, von einwandfreier Konsistenz und riecht, wie eine Wurst dieser Fasson riechen muß. Und gut aussehen tut sie auch!
Die Pommes frites sind meisterhaft fritiert, knusprig, kein bißchen fettig, geschweige denn matschig. Sie sind offensichtlich hausgeschnitten, keine Tiefkühlware. So müssen Pommes frites sein.
Der Salat ist frisch und knackig, das Balsamico-Dressing verbirgt nicht den Geschmack des eingedickten Traubenmosts seiner Genesis.
Die Currywurst-typischen Soßenaccessoires schmecken ebenfalls ausgezeichnet, die dunkelrote Soße tomatig-fruchtig und mit gefühlten Scoville-Graden im einstelligen Tausenderbereich. Die ockergelbe Mixtur verrät schon farblich die Gelbwurz-Bestandteile der Currypulver-Mischung, die der Soße leichte Schärfe, aber auch den typischen Curry-Geschmack gibt. Beim Eintunken der Wurstscheiben bin ich hin- und hergerissen: rot oder gelb, eben beide gut gewürzt und schmackhaft.
Die Soße hätte für mich gern schärfer sein dürfen. Aber ich bin ein ungeeigneter Maßstab für die übliche Gastronomie. Bei mir darf eine Currywurst-Sauce auch ein gutes Teelöffelviertel an Bhut Jolokia mit einer Million Scoville enthalten.
Kurzum: Unsere beiden Plan-B-Speisen sind Ia. Dem Urteil von bobby1 und Shaneymac schließen wir uns ohne Zaudern an. Meine viereinhalb Sterne für die Currywurst und die fünf Sterne meiner Frau für die Lammfilets runden wir auf fünf Sterne für das gesamte Essen auf.
Die Sauberkeit ****
Bei der Sauberkeit haben wir im Gastraum nichts zu bemängeln. Tische, Bestecke und Geschirr sind makellos sauber. Die Toiletten sind ebenfalls sauber, allerdings erweckt Grünspan an wasserführenden Metallteilen den Eindruck mangelnder Pflege. Und diesen Grünspan haben meine Frau auf der Damentoilette und ich bei den Herren in den Urinalen vorgefunden. Eine Renovierung der Toiletten würde guttun.
Übrigens: Nicht nur bei den Herren wird der "Müll" auf der Toilette in den Urinalen getrennt nach "Bier", "Saft", "Wasser" und "Wein". Nein auch die Damen, so berichtet meine Angetraute, werden aufgefordert, bei der Mülltrennung zu helfen. Wen wundert's, hier wird kabinenmäßig unter anderem nach "Cocktails" und "Wein" getrennt.
Das Preis-/Leistungsverhältnis ****/*****
Preis und Leistung stehen für uns in einem guten bis ausgezeichneten Verhältnis. Der Service und das Essen sind den gezahlten Preis wert. Wir geben viereinhalb Sterne für das Preis-/Leistungsverhältnis.
Das Fazit ****/*****
Das Fazit aus den Einzelbewertungen ergibt sich zwingend. Nicht nur rein rechnerisch aus den Bewertungen in den einzelnen Kategorein, sondern auch gefühlt haben wir einen guten bis ausgezeichneten Abend im Plan B verbracht. Wir sind sehr zufrieden auf die A3 in Richtung Frankfurt gefahren.
Wieder ins Plan B? Klar doch, jubilieren meine Frau und ich. Eine kristallklare Empfehlung von uns für Plan B.
Der eine saß in der "Botschaft", der andere im "Markt" und der dritte in einem Nebenzimmer. Sie waren im Plan B, unsere geschätzten Kritikerfreunde Shaneymac, bobby1 und Henningsoer. Sie analysierten alle drei eine deutsche Erfindung, die im Plan B in der Speisekarte unter "Curries" angeboten wird: die Currywurst mit zweierlei Soßen, Pommes frites und Salatbouquet. Der eine sagt "guter handwerklicher Metzgersaitling, optimale Garung und vermutlich leckerer Geschmack, wenn sie denn frisch gewesen wäre", der andere lobt "Die Wurst war göttlich... mehr lesen
Plan B im Margarethenhof
Plan B im Margarethenhof€-€€€Restaurant, Bar0210361606Walder Str. 287, 40724 Hilden
4.5 stars -
"Auf den Spuren der Currywurst-Tester: Plan B ist mein Plan A!" HuckDer eine saß in der "Botschaft", der andere im "Markt" und der dritte in einem Nebenzimmer. Sie waren im Plan B, unsere geschätzten Kritikerfreunde Shaneymac, bobby1 und Henningsoer. Sie analysierten alle drei eine deutsche Erfindung, die im Plan B in der Speisekarte unter "Curries" angeboten wird: die Currywurst mit zweierlei Soßen, Pommes frites und Salatbouquet. Der eine sagt "guter handwerklicher Metzgersaitling, optimale Garung und vermutlich leckerer Geschmack, wenn sie denn frisch gewesen wäre", der andere lobt "Die Wurst war göttlich
Geschrieben am 22.09.2015 2015-09-22| Aktualisiert am
22.09.2015
Besucht am 16.09.2015
Tief Henri macht uns drei Wanderpärchen an diesem 16. September die Wandertourenplanung kaputt. Es schauert und schauert. Also disponieren wir um, besuchen den Bad Marienberger Wildpark, steigen auf zum Kleinen und Großen Wolfstein und streifen durch das Städtchen, wo wir uns ausgezeichneten Kuchen schmecken lassen.
Auf der Höhe, auf der der Wildpark liegt, fällt ein weithin sichtbarer mehrstöckiger weißer Bau, das Wildpark-Hotel, mit einem großzügig verglasten Rundbau im fünften Obergeschoß auf. Schilder am Hotel weisen den Rundbau als ein Panorama-Drehrestaurant aus. Wir schauen uns das Hotel näher an, studieren die ausgehängte Speisekarte und entscheiden: "Hier gehen wir heute abend hin."
Das Ambiente *****
Das Wildpark-Hotel liegt abseits von Lärm und Trubel auf einer Anhöhe von gut 500 m Höhe in direkter Nachbarschaft zum Bad Marienberger Wildpark. Es ist ein Vier-Sterne-Hotel, das 2009 eröffnet wurde. Das Hotel bietet drei Restaurants, das Restaurant "Ausblick", die Piazza Leone und das bereits erwähnte Panorama-Drehrestaurant, das nur am Wochende zum Dinnerbuffet besucht werden kann. An den anderen Wochentagen gibt es dort nur Kaffee und Kuchen.
Beim Betreten des Hotels werden wir von freundlichen Damen an der Rezeption begrüßt. Wir gehen durch's Foyer ins Restaurant "Ausblick" und werden dort von einer jungen Dame begrüßt, der wir unseren Wunsch nach einem Sechsertisch vortragen. Wir haben nicht reserviert, was kein Problem darstellt. "Könnten wir auch im Restaurant da hinten Platz nehmen?" fragen wir die junge Dame noch, denn wir haben hinter dem Restaurant "Ausblick" eine einladende "Piazza" mit Olivenbaum, Speibrunnen und Glaskuppeldach entdeckt – die Piazza Leone. Das sei alles kein Problem, hören wir, Preise und Speisen seien in der Piazza Leone und im Restaurant "Ausblick" identisch, wir könnten uns einen Sechsertisch aussuchen.
Wir wählen einen Tisch zwischen einem gemauerten Rondell, in dem ein knorriger Olivenbaum einer mächtigen Glaskuppel auf dem Dach entgegenwächst, und einem halbrunden Brunnenbecken, das ein wasserspeiender Löwenkopf stetig füllt. Der Boden der Piazza Leone ist rustikal gepflastert, Blumenkübel und Figuren aus Terracotta lockern mit großzügig verteilten Tischgarnituren den Raum auf. Stühle mit dunkelbraunem Korbgeflecht und helle Gartentische mit mediterraner Verzierung unterstreichen das italienische Flair. Rings um die Piazza Leone liegen hinter einer erhöhten Ballustrade Zugänge zu Hotelzimmern, denen von einem vorgemauerten angedeutetem Dachvorsprung mit rötlich-braunen Dachpfannen der Anschein von Hauseingängen verliehen wird.
Wir Sechs fühlen uns in diesem Ambiente richtig wohl, erst recht, als später der Wind, der vielbesungen über die Höhen des Westerwaldes pfeift, den Regen auf die Glaskuppel prasseln läßt. Selten habe ich fünf Sterne für ein Ambiente vergeben. Hier mach ich's.
Der Service ****
Die junge Dame, die uns begrüßt hat, bedient uns den Abend über zuvorkommend, schnell, freundlich und professionell. Sie wird zeitweise von zwei anderen Kolleginnen unterstützt, die gleichermaßen freundlich und professionell agieren. Die Damen fragen natürlich, wie es uns geschmeckt habe, ob alles recht sei. Mit dem Service sind wir sehr zufrieden, er macht einen guten Job. Vier Sterne scheinen uns angemessen.
Das Essen *****
Unsere junge Dame händigt uns direkt nach dem Platznehmen die Speisekarten aus. Einige von uns wünschen einen Aperitif, worauf uns die Servicedame eine zusätzliche Getränkekarte aushändigt.
Als Aperitif wählt meine Angetraute einen Campari Orange (6,50 €) wie auch zwei unserer Wanderschwestern. Ich entscheide mich für einen trockenen Sherry (4,20 €).
Die Speisekarte bietet Regionales, Vegetarisches, Saisonales und Gutbürgerliches mit allerdings kreativen Finessen. So findet sich Bündnerfleisch an Melonen-Mangosalat (10,50 €) bei den Vorspeisen, ganz bürgerlich eine Rinderkraftbrühe mit Einlage (4,20 €) bei den Suppen, Rustikales wie ein rosa gebratenes Rindsstück mit Remouladensoße und Röstkartoffeln (11,50 €), aber auch Speisen aus der gängigen Hotelküche wie gebratenes Wolfsbarschfilet an Safransoße mit Reis und Salat vom Buffet (16,50 €) oder Rumpsteak mit Pfifferlingen, dazu gebratene Kräuterkartoffeln und Salat vom Buffet (22,50 €). Ein Zwei-Gänge-Menü wird für 21,50 € angeboten, die vegetarische Zwei-Gänge-Variante für 15,00 €. Kinder können aus der Kinderkarte wählen.
Die Preise liegen teils durchaus im Normalbereich, eigentlich erstaunlich für die Küche eines Vier-Sterne-Hotels. Aber das Hotel hat ja die vier Sterne und nicht die Küche.
Ich werde im Folgenden die Speisen für meine Frau und die für mich im Einzelnen beleuchten, pauschalierter aber auch etwas zu den Speisen unserer Mitwanderer sagen.
Meine Frau und ich wählen aus der Karte das gleiche Gericht. Wir entscheiden uns für einen
– gemischten Filetteller (Rind, Schwein, Lamm) mit gebratenen Kräuterkartoffeln und Speckbohnen (22,50 €).
Der Aperitiv ist getrunken, unsere Servicedame hat für uns als Getränk zum Hauptgang je einen Blanc de Noir (4,80 €) notiert und für meine Frau noch ein Mineralwasser (2,00 € der Viertelliter). Der Wein und das Wasser werden wenig später korrekt temperiert serviert.
Wir müssen auch nicht lange auf den Gruß aus der Küche warten. Wir sechs erhalten zwei Körbchen mit je sechs Baguettescheiben und je drei rötlich-braunen Scheiben Tomatenbaguette, rötlich-braun wahrscheinlich deshalb, weil außer getrockneten Tomaten vermutlich auch Tomatenmark oder -saft dem Brotteig zugegeben worden ist. Neben dem Brot steht ein weißes Porzellantöpfchen mit Tomatencreme.
Alle finden das Tomatenbaguette klasse, besonders in Kombination mit der Tomatencreme, wirkich köstlich, knusprig und frisch. Das "normale" Baguette gibt sich auch frisch und knusprig, kommt aber geschmacklich nicht an das Tomatenbaguette heran.
Inzwischen prasselt der Regen auf die Glaskuppel der Piazza Leone, der Wind pfeift über die Höhen des Westerwaldes. Wir genießen in mediterranem Flair auf der Piazza unseren Wein. Schön gemütlich, besonders, wenn es draußen ungemütlich ist.
Unsere Servicedame tischt die Hauptspeisen auf. Die drei Filets von Rind, Schwein und Lamm, geringfügig übergossen mit Bratensauce, liegen auf einem Häufchen grüner Bohnen, die ersichtlich mit Speck zubereitet worden sind, daneben zehn mit Schale geröstete Kartoffelhälften. Eine kleine Tomate auf den Bohnen gibt farblichen Kontrast zu den Bohnen.
Das Lamm- und das Schweinefilet sind wie gewünscht medium gegart, das Rinderfilet hat teilweise diesen Gargrad leicht überschritten. Das Fleisch ist gut gewürzt und hat Röstaroma. Wir brauchen nicht nachzuwürzen. Wir schmecken das Bohnenkraut in den grünen Bohnen, die mit dem Speck sehr lecker zubereitet worden sind. Die Kartoffeln sind vorbildlich geröstet, rundherum knusprig.
"Ausgezeichnet!", sagen wir beide, als die Teller leer sind. Ausgezeichnet sagen auch unsere Tippelbrüder und -schwestern, und sogar einstimmig. Sie haben verzehrt:
– Tomatensuppe unter der Pestosahne zu 3,90 €,
– Scheiben vom rosa gebratenen Rindsstück mit Remouladensoße und Röstkartoffeln zu 11,50 €,
– Scheiben vom Rinderbraten in Burgundersoße mit Speckbohnen und Kroketten zu 14,50 €,
– einen großer Salatteller mit angemachten Salaten, Kräuterquark und Baguette und gebratenen Geflügelbruststreifen (10,50 €)
– gebratenes Wolfsbarschfilet an Safransoße mit Reis und Speckbohnen (statt des in der Speisekarte annoncierten Salates vom Buffet) zu 16,50 €.
Alle am Tisch wissen natürlich, daß ich zu den Speisen Kritiken hier bei GastroGuide einstelle. "Mach überall fünf Sterne!" sagen die Freunde deshalb einhellig.
Drei von uns Sechsen, meine Frau und zwei Wanderbrüder, können einem Dessert nicht widerstehen. Meine Angetraute ordert ein
– gemischtes Eis mit Sahne und zusätzlich über's Eis gegossenem Eierlikör (3,40 € + 1,50 € (für den Eierlikör)), die Wanderbrüder bestellen einen
– Eisbecher nach Schwarzwälder Art.
Das Eis mundet gut. Die Bewertung ist hier nicht so einhellig bei fünf Sternen. Aber viereinhalb sind es doch als Minimum.
Meine Frau wünscht zum Abschluß noch einen Espresso (2.-€), ich nehme einen Jubiläumsaquavit (2,90 €).
An unserem Urteil über das Essen gibt es nichts zu rütteln: fünf Sterne, auch wenn beim Eis die Bewertung nicht so glatt ist.
Die Sauberkeit *****
Auch hier alles tadellos. Bestecke und Teller sind blitzeblank, die Tische sauber, die Tischwäsche fleckenlos und selbst der Pflasterboden ist 1a-sauber. Gleiches gilt für die Toiletten, bei den Herren wie bei den Damen, die bestens gepflegt wirken. Fünf Sterne können wir für die Sauberkeit vergeben.
Das Preis-/Leistungsverhältnis *****
Auch hier gibt es für uns nichts zu deuteln. Die Preise sind teilweise im Vergleich zur Qualität und Quantität des Essen eher niedrig als angemessen. Hier bekommt man für sein Geld Gutes, gar Ausgezeichnetes geboten. Das rechtfertigt fünf Sterne für das Preis-/Leistungsverhältnis.
Das Fazit *****
Wir würden sofort wieder im Wildpark-Hotel, insbesondere in der Piazza Leone essen gehen. Ohne jede Einschränkung können wir die Piazza Leone – und weil das Angebot im Restaurant "Ausblick" identisch ist – auch den "Ausblick" empfehlen und vergeben für den Gesamteindruck fünf Sterne. Im "Ausblick" gibt es allerdings nicht die mediterrane Piazza-Atmosphäre, dafür den Ausblick über die Höhen des Westerwaldes, den allerdings nur im Hellen.
Tief Henri macht uns drei Wanderpärchen an diesem 16. September die Wandertourenplanung kaputt. Es schauert und schauert. Also disponieren wir um, besuchen den Bad Marienberger Wildpark, steigen auf zum Kleinen und Großen Wolfstein und streifen durch das Städtchen, wo wir uns ausgezeichneten Kuchen schmecken lassen.
Auf der Höhe, auf der der Wildpark liegt, fällt ein weithin sichtbarer mehrstöckiger weißer Bau, das Wildpark-Hotel, mit einem großzügig verglasten Rundbau im fünften Obergeschoß auf. Schilder am Hotel weisen den Rundbau als ein Panorama-Drehrestaurant aus.... mehr lesen
Piazza Leone im Wildpark-Hotel
Piazza Leone im Wildpark-Hotel€-€€€Restaurant026616220Kurallee 2,, 56470 Bad Marienberg
5.0 stars -
"Ausgezeichnete Speisen, italienisches Flair – und das mitten im Westerwald auf der Piazza Leone" HuckTief Henri macht uns drei Wanderpärchen an diesem 16. September die Wandertourenplanung kaputt. Es schauert und schauert. Also disponieren wir um, besuchen den Bad Marienberger Wildpark, steigen auf zum Kleinen und Großen Wolfstein und streifen durch das Städtchen, wo wir uns ausgezeichneten Kuchen schmecken lassen.
Auf der Höhe, auf der der Wildpark liegt, fällt ein weithin sichtbarer mehrstöckiger weißer Bau, das Wildpark-Hotel, mit einem großzügig verglasten Rundbau im fünften Obergeschoß auf. Schilder am Hotel weisen den Rundbau als ein Panorama-Drehrestaurant aus.
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Das Ambiente ****
Der Gräfrather Hof liegt einen Steinwurf vom historischen Gräfrather Marktplatz entfernt in der Straße „In der Freiheit“. Kopfsteinpflaster in den engen Sträßchen, typisch bergische Schieferhäuser, ein Brunnen auf dem Marktplatz lassen den Ortskern als bergische Kleinstadt im Biedermeier erscheinen. In dieses Erscheinungsbild fügt sich der Gräfrather Hof, dreigeschossig, erstes und zweites Geschoß verschiefert, weiße Fenster, grüne Schlagladen, perfekt ein. Im weiß gestrichenen Erdgeschoß, teilweise mit Fenstern so groß wie Schaufenster, finden sich die Gasträume des Hotels, so auch das Restaurant Florian.
Das Restaurant ist in modernem Stil bistroartig eingerichtet. Hölzerner, dunkelbrauner Fußboden, eine einen Braunton hellere holzverkleidete Bedientheke mit einer runden, davor plazierten Buffetanrichte, eine weiße Decke mit eingelassenen LED-Strahlern und eine dunkelrot-braune Säule im Thekenbereich prägen den Raum. Große in Gelb-Orange- und Brauntönen gemalte Bilder mit Kaffee- und Weinutensilien an einer Wand, eine lange beigegepolsterte Bank darunter und hellbraune Tische mit umstehenden schwarz-braun gepolsterten bequemen Stühlen tragen zu einem bistroartigen Flair bei.
Hier läßt es sich gut aushalten, ein angenehmes gutes Ambiente, das seine vier Sterne verdient.
Der Service ***/****
Wir werden von einer jungen Dame freundlich begrüßt, die Vieren von uns, die wir gemeinsam das Restaurant betreten – das andere Paar ist eher eingetreten und hat bereits Platz genommen – beim Ablegen der Jacken und Mäntel behilflich ist. Die junge Dame wird im Laufe des Abends von einer weiteren jungen Dame unterstützt. Beide Damen bedienen professionell, sind schnell, schenken nach und erkundigen sich auch nach unserer Zufriedenheit mit den Speisen.
Freundlich sind die beiden Damen und auch aufmerksam, jedenfalls über die längste Zeit des Abends. Zum Ende hin haben wir uns etwas verwaist gefühlt, keine Frage nach zusätzlichen Wünschen mehr, die beiden Damen kümmern sich um das Eindecken der Tische für den nächsten Tag. Und als es zur Bezahlung geht – nicht alles auf eine Rechnung, sondern drei Rechnungen für uns drei Paare – werden wir zur Bedientheke gebeten. Dort dividiert die Servicedame die einzelnen Rechnungsposten mittels eines Touchscreen-Displays schnell auseinander, bequem für die Servicedamen, weniger bequem für den Gast.
Nun ja, der Service ist schon ganz okay, er bekommt von uns dreieinhalb Sterne.
Das Essen ****
Wir werden von einer der jungen Dame schnell mit der Speisekarte, die durch eine Wochenkarte ergänzt wird, versorgt.
Die Speisekarte ist klein, aber fein: Vier Vorspeisen, zwei Suppen, Salat in drei Variationen, vier Hauptgerichte mit Fleisch, zwei mit Meerestieren, zweimal Pasta, ein vegetarisches Gericht, zwei Desserts, das ist es. Allerdings wird die Speisekarte noch durch eine Wochenkarte ergänzt, die sieben Gerichte auflistet: Eine Suppe, fünf Hauptgänge, ein Dessert.
Das Preisniveau für die Speisen ist schon etwas gehoben wie auch die Vier-Sterne-Superior-Kategorie des Gräfrather Hofs.
Die Speisekarte findet sich auf den hier bei GastroGuide verlinkten Webseiten des Hotels, die Wochenkarte unter dem dortigen Facebook-Link.
Ich werde im Folgenden detailliert auf die von meiner Frau und mir verzehrten Speisen und Getränke eingehen. Den Verzehr unserer Freunde beschreibe ich pauschal und gebe deren pauschalierte Bewertung wieder. Die Preise für deren Verzehr nenne ich, soweit ich mich daran erinnere.
Nachdem uns eine der jungen Damen unsere ersten, vorbildlich gekühlten Getränke gebracht hat – eine Dreiviertelliterflasche Mineralwasser aus dem benachbarten Haan für meine Frau (5,50 €) und ein Gräfrather Pils (0,3 l für 2,40 €) für mich, Wasser und Bier auch für unsere Freunde – nimmt sie unsere Wahl auf:
– Gräfrather Senfrostbraten mit Original Düsseldorfer „ABB“-Senf, serviert mit Rosmarienkartoffeln, Bohnen im Speckmantel und Beaujolaisjus (22,00 €) für meine Frau und ein
– Pariser Pfeffersteak vom Galloway-Rind, serviert mit Bohnen im Speckmantel, Kartoffelgratin und Cognac-Pfeffersauce (23,90 €) für mich.
Ein Freundespaar wählt auch das Pariser Pfeffersteak, das andere Pärchen nimmt ein
– Nackensteak vom Iberico-Schwein, serviert mit Grillgemüse und Rosmarinkartoffeln (16,50 €) und
– Wiener Schnitzel vom Kalbsrücken, ausgebacken in Butterschmalz, serviert mit Preiselbeeren, Bratkartoffeln und einem gemischtem Salat (19,90 €).
Es dauert nicht lange, bis eine Servicedame uns ein Körbchen mit Weißbrot bringt. Ein Fläschchen mit Öl, Salz und Pfeffer und für jeden ein Schälchen zum Dippen stehen bereits auf dem Tisch, das Amuse-Gueule besteht also aus mit Öl beträufelten und mit Salz, gegebenfalls noch Pfeffer, gewürztem Brot. Nichts Besonderes, aber es ist okay.
Nach angemessener Zeit kommen die Hauptspeisen. Eine der jungen Damen präsentiert meiner Frau einen Teller mit einem recht dicken Rumpsteak in hellbrauner Sauce, bedeckt mit einer gelb-braunen Senfkruste, umrahmt von Rosmarinkartoffelhälften, einer Grilltomate und einem Bündel Böhnchen, umwickelt mit Speck. Mir serviert sie ein ansehnliches Rundstück eines Steaks, ebenfalls in einer hellbraunen Sauce liegend, umgeben von einem runden Türmchen Kartoffelgratin, Speckböhnchenwickel und Grilltomate.
Das Pärchen, das sich auch für das Pariser Pfeffersteak entschieden hat, erhält ein auffallend kleineres Steak. Das Nackensteak für die Wanderfreundin ist von ansehnlicher Größe, garniert mit Kräuterbutter und Petersiliendeko. Rosmarinkartoffeln und eine gute Portion mediterranes Grillgemüse umrahmen hier. Bei unserem Wanderfreund mit dem Kalbsschnitzel thronen zwei Wiener Schnitzel auf einer ordentlichen Portion Bratkartoffeln. Beigestellt ist ein Schälchen mit Preiselbeeren und ein ordentlicher Beilagensalat.
Der Senfrostbraten auf dem Teller meiner Frau ist von ausgezeichneter Qualität, sehr zart und weich, optimal rosa gebraten. Die Senfkruste besteht aus einer Mischung aus Senf und Semmelbröseln, gratiniert mit einer Hollandaise. Der verwendete ABB-Senf von Adam Bernhard Bergrath zählt übrigens als ältester Mostert Deutschlands und kommt aus Düsseldorf, wo er auch nur zu bekommen sein soll. Die Rosmarinkartoffeln sind schön gebräunt, mit etwas Salz und Pfeffer recht schmackhaft. Leider sind einige Kartoffelhälften noch etwas bißfest. Der Beaujolaisjus ist ganz okay.
Mein Pariser Pfeffersteak vom Galloway-Rind ist exzellent zubereitet, das Fleisch sehr zart und weich, saftig und rosa. Die zwei Wanderfreunde mit ebenfalls dem Pfeffersteak haben weniger Glück. Die Fleischstücke sind dünner, aber offensichtlich nicht kürzer gegart, so daß das Fleisch bei einem Steak durch, dei dem anderen fast durch ist. Mein Kartoffelgratin schmeckt auch ausgezeichnet, die Cognac-Pfeffersauce gibt dem Fleisch eine pfiffige Note, sehr lecker.
Die Speckböhnchen auf dem Teller meiner Frau und auf meinem scheinen leider nur blanchiert zu sein. Dem Speck fehlt die goldbraune Röstung des Bratprozesses und damit auch der intensivere Geschmack. Der Grilltomate hätte eine längere Verweildauer unter dem Grill gutgetan.
Unsere Wanderfreundin mit dem Nackensteak vom Iberico-Schwein freut sich auch über zartes und weiches Fleisch, das Grillgemüse nennt sie köstlich. Und unser Schnitzel-Freund resümiert sein Gericht auch mit einem „sehr zufrieden“, ebenfalls zartes Fleisch und eine kreative Zusammenstellung mit den Preiselbeeren. Schmeckt unserem Wanderfreund jedenfalls gut.
Es ist schon ein Ritual geworden, daß zwei unserer Wanderfreunde zum Abschluß der „Nach-Wander-Menüs“ ihr Eis haben wollen. Aber diesmal hakt es mit dem Eis. Die Frage nach der Eiskarte bescheidet eine der Servicedamen abschlägig. Einer unserer Eisliebhaber entscheidet sich deshalb für eine
– Crème brûlée, serviert mit frischem Obst (6,50 €), für die sich auch dessen Frau entscheidet. Meine Frau und die andere Wanderkollegin liebäugeln mit dem
– Tiramisú, auf klassische Art zubereitet für 6,90 €.
Das Tiramisú enttäuscht durch eine zu feste Crème. Es fehlen die erwartete Cremigkeit der Mascarpone und der Geschmack und Duft nach Espresso und Amaretto. Das verzierende Fruchtmark auf dem Teller, Maracuja, Vanille, Erdbeer, macht diesen Nachteil durch den ausgeprägten Fruchtgeschmack wieder wett. Das Wanderpärchen mit der Crème brûlée bewertet diese als sehr gut. Grund genug, beim Süßen nachzulegen. Die beiden nehmen noch eine heiße Schokolade (2,60 €) und einen Capuccino, während meine Frau einen Espresso (2,20 €) und ich einen Fernet Branca (2 cl für 2,80 €) bevorzugen.
Später beim Abräumen erfahren wir von der anderen Servicedame, daß es doch Eis gibt, wenn auch nur die Sorten Vanille und Schokolade. Zu spät!
Nicht alles liegt im Spitzennotenbereich, die Unzulänglichkeiten bei den zwei Pariser Steaks, das Tiramisú, ein Teil der Rosmarinkartoffeln und die Speckböhnchen auf dem Teller meiner Frau. Deshalb werten wir das Essen insgesamt als gut. Ein Abzug von einem Stern scheint uns aufgrund der Unzulänglichkeiten als gerechtfertigt, also vier Sterne.
Die Sauberkeit *****
Hier gibt es nichts zu bekritteln. Meine Frau erzählt von einer top-sauberen Damentoilette, selbiges kann ich von der Herrentoilette sagen. Auch im Gastraum und auf unserem Tisch: kein Makel! Fünf Sterne für die Sauberkeit im Florian.
Das Preis-/Leistungsverhältnis ***/****
Vieles ist sehr gut oder gut, ein paar Dinge sind nicht ganz so gut, sowohl beim Service als auch beim Essen. Die Preise sind schon angehoben, die Erwartungshaltung deshalb hoch. Das Preis-/Leistungsverhältnis schwankt deshalb in unserer Einschätzung zwischen okay und gut. Deshalb sehen wir dreieinhalb Sterne als angebracht an.
Das Fazit ****
Insgesamt hat uns allen Sechsen der Abend im Florian gut gefallen. Der sich rechnerisch ergebende Mittelwert von vier Sternen über die fünf Bewertungskategorien ist auch das, was wir empfunden haben.
Wir empfehlen das Florian, ein Besuch lohnt sich, und wir kommen gerne wieder.