Wir verwenden Cookies
Wenn Sie unsere Webseiten besuchen, kann Ihre Systemsoftware Informationen in Form von Cookies oder anderen Technologien von uns und unseren Partnern abrufen oder speichern, um z.B. die gewünschte Funktion der Website zu gewährleisten.
Auf einer unserer Radtouren hat uns eine auswärtige Wirtin so dringend Il Padrino ans Herzen gelegt, dass wir dem beliebten Ruf „Mittwoch ist Pizzatag“ folgen müssen. (Auch wenn mir eigentlich an diesem Tag nach etwas ganz anderem ist). 6,20 Euro für jede Pizza klingt natürlich verlockend, wenn rundherum derzeit grad alles teurer wird. Entsprechender Beliebtheit erfreut sich dieses Angebot. Leider – denn ohne Platzreservierung sieht man dienstags richtig alt aus.
Il Padrino residiert am Fusse des weinrebendominierenden Zweifelberges mit seinen schönen Spazierrouten, seinem interessanten Weinlehrpfad und dem Naturerlebnispfad. Hier kann man also sehr angenehm einen aktiven Tag in der Natur ausklingen lassen. Ob der Schiessstand nebenan tatsächlich noch in Betrieb ist, weiss ich nicht, nehme die Warnhinweise jedoch Ernst. Noch ernster wird es, als wir kurz nach 19 Uhr ohne Tischreservierung ins bis auf den letzten Tisch proppenvolle Lokal kommen. Keine Chance, signalisiert die nette, quirlige, umtriebige Chefin. Also bestellen wir ziemlich geknickt drei Pizze zum Mitnehmen, lassen aber während der Wartezeit noch mal all unseren Charme und unsere Überzeugungskraft spielen. Bei dem hiesigen Durchsatz ist die Fluktuation auch glücklicherweise so gross, dass nach einer Viertelstunde ein Tisch frei wird. Alternativ hätten wir an diesem nicht mehr ganz so lauen Abend auch draussen sitzen können, was aber nicht so einladend erschien.
Die Damen im Service agieren flink, freundlich, konzentriert, so dass der Tisch rasch eingedeckt ist und wir loslegen können: 1x Pizza Mafiosa (mit scharfer Salami), 1x Pizza Tonno, 1x Pizza Vegetariana. Alle drei Variationen sind reichhaltig und grosszügig belegt, lediglich die Ränder sind für unsere Geschmäcker etwas zu dick und teigig und voluminös geraten. Die Salamistückchen sorgen für Würze, der Thunfisch ist im Ofen nicht zu trocken geworden und das Gemüse wurde frisch geschnippelt. Wir sind durchweg sehr zufrieden. Dazu trinken wir ein alkoholfreies Weizen (3,30 Euro) und kräftigen, sizilianischen Nero d´Avola (3,20 Euro für 0,2 Liter - eine Reminiszenz an die Wirte, obwohl wir hier mitten in einer baden-württembergischen Weinhochburg speisen). Der Hauptgang sättigt dermassen, so dass lediglich unser Freund, das Schleckermaul, noch nach einem Dessert verlangt. Lustigerweise kostet die Cassata Siciliana genauso viel wie die Pizza als Hauptgericht (6,20 Euro). Hübsch dekoriert und mit Trockenfrüchten versetzt, sieht sie ganz einladend aus, wenngleich mir selbst eher der Sinn nach einem doppelten Espresso steht (3,50 Euro).
Um schnell Platz für die Nachkommenden zu machen, räumen wir rasch den Tisch, nutzen nicht einmal mehr die Toilette (zu der ich also keine Aussage machen kann) und müssen mit Schrecken entdecken, dass wir zugeparkt wurden. Viele Einheimischen nutzen nämlich das Dienstags-Angebot um hier ihre wöchentliche Pizza zum Mitnehmen abzuholen. Daher Tipp für alle, die noch ein paar Schritte gehen können: ca. 200 -300 Meter entfernt befindet sich ein grosser, weitläufiger Wanderparkplatz, auf dem nicht mehr mühsam rumrangiert werden muss.
Wir beschliessen, an einem anderen Wochentag noch einmal entspannter bei Il Padrino einzukehren. Die Hauptkarte weist auch eine Vielzahl von Salaten, Pasta-, Fleisch- und Fischgerichten auf. Zusätzlich derzeit auch noch Muscheln, wahlweise in Weisswein- oder Tomatensauce. Bei gutem Wetter sitzt man wirklich schön auf der Terrasse, umgeben von Weinbergen, mit Blick auf die gegenüberliegende Burg des Grafen von Neipperg. Ein durchaus empfehlenswerter Ort!