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Nach einem Einkauf in Köln habe ich mich mit einem alten Kumpel in Kalk getroffen. Gegessen hatte ich vorher schon und wir wollten uns über alte Zeiten unterhalten (ich habe auch ein paar Jahre in Kalk gewohnt – und es hat sich vieles verändert – aber nicht das GMG).
Diese Eckkneipe gibt es wohl schon „ewig“. Der Name kommt wohl von einer Brauerei in Bayern (aber seit 2010 geschlossen).
In Köln wurde früher nämlich viel Bier aus dem Ruhrgebiet (Pils, Export) und auch aus Bayern (Weizen, Helles) getrunken.
Erst nach dem 2. Weltkrieg kam langsam das Kölsch in der Stadt wieder auf und wurde dann zu einem Erfolgsmodell.
Viele Brauereien im Rheinland und Umgebung stellten „plötzlich“ „Kölsch“ her (Grenadier Kölsch, Frankfurt; Knappen Kölsch, Königshoven; Küppers Kölsch, Wuppertal; Cramer Kölsch Wollersheim; Bürger Kölsch Euskirchen etc.).
Aber durch die Kölsch-Konvention wurde das grundsätzlich auf das Kölner Stadtgebiet beschränkt (Ausnahmen: Zunft Kölsch, Wiehl; Peters Kölsch Monheim etc.).
Ambiente
Die Bläck Fööss haben bereits 1977 im Song „En unserem Veedel“ gesungen: "Wie soll dat nur wigger jon, wat bliev dann hück noch ston, die Hüsjer un Jasse die Stündcher beim Klaafe, es dat vorbei? ...
En d'r Weetschaff op d'r Eck ston die Männer an d'r Thek'... ."
Die Eckkneipe, die an einer Straßenmündung steht, tägliche Öffnungszeiten hat und sich das ganze Veedel dort trifft, gibt es schon lange – nur noch ganz selten! Früher fast an jeder Ecke.
Aber in Köln Kalk (Ecke Breuerstraße – Kalker Hauptstraße) gibt es so ein „Goldstück“ tatsächlich doch noch:
Nur Barzahlung - Hunde erlaubt! Täglich von 10 bis in die Nacht geöffnet.
An der Theke eine Reihe Hocker und im kleinen Gastraum ein paar Tische.
An einer Säule hängt ein Spielautomat – früher Groschengrab genannt.
Etwas weiter befindet sich eine Dartscheibe an der Wand.
Und die Kiste (Sparschrank) vom Sparverein ist auch noch vorhanden und wird aktiv genutzt.
Wer also einfach sein Kölsch trinken möchte und es gerne urig bzw. traditionell hat, ist im GMG genau richtig.
Das Personal ist freundlich, die Gäste stehen an der Theke oder sitzen an Tischen und unterhalten sich.
Nur die Musik aus Boxen an den Wänden ist mir zu laut – aber schon sehr gut z.B. „Smoke on the water“ von Deep Purple (1972) und andere Klassiker aus den Jahren laufen pausenlos vom „Band“.
Getränke
Sion Kölsch 0,2 l – 1,60 €.
Ich kenne kein Lokal, wo so preiswert Kölsch serviert wird!!!
Im Brauhaus Sion in der Altstadt sind zum Beispiel 2,30 € fällig.
Und – ich mag Sion recht gerne – mein Lieblingskölsch ist jedoch Gaffel – ein paar andere (Mühlen, Schreckenskammer, Päffgen) finde ich auch ganz gut. Früh und Reissdorf stehen hingegen bei mir eher unten auf der Liste.
Das Sion Brauhaus In Köln Innenstadt wurde im 2. Weltkrieg (1942/43) völlig zerstört. Nach dem Wiederaufbau (1951) durfte aber nicht mehr in der Altstadt gebraut werden.
So ließ Hans Sion sein Kölsch bei anderen Herstellern (Lohnsud) machen. Er erkannte auch die Chancen ein regionales Bier (Kölsch) zu vermarkten, denn damals waren unter anderem Pils-Marken auch in Köln beliebt.
Nach und nach erkannten auch die meisten anderen Kölner Brauer, dass das der richtige Weg sei und setzen alle auf das helle Regionalbier (seit 1985 mit geschützter Herkunftsbezeichnung).
Seit 1994 gehört Sion zum Haus Kölscher Brautradition und ist dort eine Premiummarke (Sester Kölsch | Sion Kölsch | Peters Kölsch | Küppers Kölsch | Gilden Kölsch | Dom Kölsch). Damit gehört Sion zur Radeberger Gruppe und schließlich dadurch zum Oetker-Konzern.
Fazit
3 – wenn es sich ergibt. Ich wohne nicht in Kalk und besonderes Essen gibt es dort auch nicht. Aber wenn ich vor Ort bin, ist es sicher ein interessanter Punkt (vielleicht ist die Musik etwas leiser und ich kann mich mit alten Bekannten dort dann gut unterhalten. Reden und trinken stehen dabei sicher im Vordergrund - vielleicht auch ein Mettbrötchen oder ein Halve Hahn).
(1 – sicher nicht wieder, 2 – kaum wieder, 3 – wenn es sich ergibt wieder, 4 – gerne wieder, 5 – unbedingt wieder – nach „Kuechenreise“)
Meine Genießer-Erlebnisse stehen auch bei http://kgsbus.beepworld.de/archiv.htm