Geschrieben am 16.05.2024 2024-05-16| Aktualisiert am
16.05.2024
Besucht am 08.05.2024Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Frau und Herr Carsten1972 waren wieder wandern. Dieses Jahr endlich auf dem Bergischen Panoramasteig. Zweimal schon war diese Wanderung komplett organisiert, zweimal verhinderte das Corona Virus einen Vollzug. Nun aber, beim dritten Versuch Anfang Mai 2024 brachen wir endlich auf ins Bergische und nahmen diesen sehr empfehlenswerten Wanderweg unter die Wanderschuhe. Anreise per Bahn vom Münsterland ins Bergische nach Engelskirchen und dann gleich rauf auf die erste Etappe nach Lindlar. Die zweite Etappe spannte sich über etwas mehr als 20 Kilometer von Lindlar nach Biesfeld. Nach der dritten Etappe erreichten wir schließlich Dhünn. Von dort ging es weitere 24 Kilometer nach Radevormwald. Und als letzte Übernachtung hatten wir uns das Haus Koppelgrund bei Wipperfürth ausgesucht. Nicht ganz nah am Steig, aber wenn man etwas anders läuft, direkt am Weg.
Das Haus ist etwas renovierungsbedürftig, die Zimmer aus den 80ern, aber sehr sauber. Hier ist die Zeit etwas stehen geblieben. Das war okay für eine Nacht und die aufgerufenen Übernachtungskosten. Unser Zimmer hatte einen großen Balkon, der auf einen wunderschönen Garten hinaus ging. Leider war das Wetter noch nicht geeignet, diese Schokoladenseite zu genießen für das Abendessen. Wir holten uns aber ein Bier und genossen noch ein paar stille Momente, bevor es in den Gastraum hinunterging.
Das Restaurant war auch in seinem Speiseangebot (siehe HP ) in den Achtzigern hängen geblieben. Der Chef steht am Herd, die Seniorchefin hilft aus und zwei Servicekräfte kümmern sich um den Gastraum und die laut polternde Kegelbahn im Keller. Ich fühlte mich zurückversetzt in die Dorfgasthöfe meiner Kindheit in der Grafschaft Bentheim. Aber das muss ja nicht schlecht sein, wenn in der Küche Handwerk betrieben wird. Erstmal zwei Kölsch zum Durst löschen, und dann studierten wir die Karten.
Natürlich gab es eine Spargelkarte, es war ja Anfang Mai. Und aus der, auch weil es auf der festen Karte keine verlockenden Vorspeisealternativen gibt, eine Spargelcremesuppe.
Die war Essenz des Küchenstils von Haus Koppelgrund und seinem Koch. Ganz schlicht, keine Sahne, rein gebunden durch eine Schwitze, und weil das viel Aroma frisst, war die Intensität an der unteren annehmbaren Grenze. Der Klacks Sahne störte nicht, eher die getrockneten Kräuter oben drauf. Warum keine frischen, es war Anfang Mai. Okay, aber nicht mehr, unser Abendessenauftakt. Danach für meine Frau ein Gericht, dass sie bestellt hatte, um es kennen zu lernen.
Pillekuchen hieß das, in der Karte beschrieben als Eierkuchen mit geriebenen Kartoffeln, Speck und Zwiebeln. Zuerst hatten wir an so eine Art Döppe-Kuchen, wie in der Pfalz kennen gelernt gedacht, aber das war was ganz anderes. Eine Art Pfannkuchen, aber nicht so fluffig, vermutlich noch mit Kartoffelanteil im Teig. Darauf im Pizzastil weitere Kartoffelstifte, Speckstückchen und viel Zwiebeln. Das Ganze dann vermutlich im Backofen gegart und gebacken. Sehr deftig, aber interessant und anscheinend eine bergische Spezialität, die wir hier kennen gelernt hatten. Frau war zufrieden, das war gut. Für mich was ganz einfaches und rustikales.
Schnitzel mit Zigeunersauce, die heißt hier wirklich noch so. Herrlich politisch unkorrekt! Ich war ja in melancholischer Stimmung und im Dorfgasthof meiner Kindheit hatte ich das Schnitzel der dortigen, kochenden, Chefin geliebt. Das war sehr unorthodox, recht dick, dick paniert und gut ausgebraten. Irgendwie dachte, dass kriegst du hier auch und so bestellte ich das. Sauce gehört in diesem ganz speziellen Fall drauf, nicht daneben! Muss auch die fertige, leicht süße sein. Frau schüttelte sich, als sie das sah, aber ich war zurück im Alter von 10 Jahren! Lecker und sehr saftig gebraten! Dazu Pommes.
Und für uns beide auch aus dem Speisekarten-Baukasten bestellt, ein Beilagen-Salat. Gute Sahne-Zitrone-Vinaigrette, auch ein Geschmack meiner Kindheit. Dazu Möhren und Tomaten, dass passte gut.
Nicht so gut das halbe kalte Ei, aber das war wohl upcycling vom Frühstücksbuffet. Sehr, sehr einfache Küche, in der Pfalz wäre das Niveau Weinstube oder Hütte des Wald Vereins. Hier wurden alle Wanderer zufrieden satt, außer den Vegetariern, denen bot sich eine sehr eingeschränkte Auswahl. Veganer kommen besser nicht.
Frau und ich aber waren zufrieden mit dem gebotenen, denn das war insgesamt die monetär am wenigsten aufwändige Übernachtung, ergo ein recht gutes PLV. Frühstück am nächsten Morgen war auch okay. Und die Betreiber und ihr Serviceteam machten auch keine Schnitzer und waren immer nahe am Gast.
Am nächsten Morgen, Himmelfahrt 2024, ging es dann die finalen 20 Kilometer nach Marienheide. Bevor wir uns in den Zug zurück ins Münsterland setzten, speisten wir dort bei einem türkischen Verein. Kohlegrill mit Lammfleisch vom Feinsten auf dem Bürgersteig, die Damen hatten Unmengen an Baklava produziert und meine Frau und ich eine schönen Abschied vom Bergischen Panoramasteig. Nächstes Jahr im Frühjahr ist die andere Hälfte dran, wenn es denn klappt, wie geplant. Inschallah!
Frau und Herr Carsten1972 waren wieder wandern. Dieses Jahr endlich auf dem Bergischen Panoramasteig. Zweimal schon war diese Wanderung komplett organisiert, zweimal verhinderte das Corona Virus einen Vollzug. Nun aber, beim dritten Versuch Anfang Mai 2024 brachen wir endlich auf ins Bergische und nahmen diesen sehr empfehlenswerten Wanderweg unter die Wanderschuhe. Anreise per Bahn vom Münsterland ins Bergische nach Engelskirchen und dann gleich rauf auf die erste Etappe nach Lindlar. Die zweite Etappe spannte sich über etwas mehr als 20... mehr lesen
Restaurant im Haus Koppelberg
Restaurant im Haus Koppelberg€-€€€Restaurant, Partyservice022675051Wasserfuhr 7, 51688 Wipperfürth
3.0 stars -
"Gute Einkehr zum Schluss" Carsten1972Frau und Herr Carsten1972 waren wieder wandern. Dieses Jahr endlich auf dem Bergischen Panoramasteig. Zweimal schon war diese Wanderung komplett organisiert, zweimal verhinderte das Corona Virus einen Vollzug. Nun aber, beim dritten Versuch Anfang Mai 2024 brachen wir endlich auf ins Bergische und nahmen diesen sehr empfehlenswerten Wanderweg unter die Wanderschuhe. Anreise per Bahn vom Münsterland ins Bergische nach Engelskirchen und dann gleich rauf auf die erste Etappe nach Lindlar. Die zweite Etappe spannte sich über etwas mehr als 20
Man erwacht und ist überrascht. Man spürt es. Der Frühling ist da! Wie schön, dass er sich noch während des Urlaubs meldet. Der Entschluss ist perfekt. Wir machen uns einen schönen Tag im Bergischen. Unser erstes Ziel soll Wipperfürth sein.
Man weiß ja nie. Bei schönem Wetter hat der Gaumen schon mal Gelüste, also rasch ein Blick auf G., Was bietet Wipperfürth für den Gaumen? Da kommt schlicht und einfach ein langes Gesicht auf. Mir purzeln viele Namen auf den Bildschirm, aber ohne Bewertung oder Empfehlung. Also fahre ich in kulinarische Diaspora?
Kurzer Schwenk auf eine andere Webseite, „dasbergische.de“. Hier stoße ich wieder auf andere Namen,bei einem gibt es sogar eine Bewertung, aber wirkliche Informationen über die Küche sind auch dieser Webseite nicht zu entlocken. Der Besuch auf der home der Stadt fällt ebenfalls nicht erfolgreicher aus: viele Namen, wenig Informationen.
Ich kehre zu meinem „Taugenichtslebensgefühl“ zurück. Was soll jetzt eine schnelle Planung? Aufbrechen und sich überraschen lassen!
Dem Navi gegenüber wird erst einmal ein Autobahnverbot ausgesprochen und als Modus die „Kürzeste Route“ gewählt. Dann geht es los in Richtung Wipperfürth. Eine herrliche Fahrt durch eine sehr schöne Landschaft! Bei gutem Wetter ein Genuss.
Wipperfürth, alte Hansestadt, zu Zeiten als Remscheid und Solingen z. B. noch im dörflichen Schlummer lagen, verlor seine Bedeutung schlagartig mit der Ausweitung des Bahnnetzes. Da es in frühen Zeiten nicht vor Kriegen und Bränden verschont geblieben ist, gibt es im Stadtbild nur wenige Zeugnisse der ganz frühen Zeit. Dennoch hat der Ort eine kurzweilige Ausstrahlung, zumindest bei Sonne und Wärme. Er lädt ein zum Schlendern, Plaudern und Verweilen. Treppauf, Treppab erreichen wir den Markplatz. Die Sonne meint es besonders gut mit dem „Hansecafé“, in dessen Nachbarschaft sich die „Penne“ und die „Ratsschänke“ befinden, die zu diesem Zeitpunkt, etwa 13:30 Uhr, aber weniger von der Sonne verwöhnt werden.
Tatsächlich finden wir ohne große Mühe im Außenbereich des Hasecafè einen Sitzplatz. Man könnte hier jetzt zu Mittag essen, sich Kuchen bestellen, ein Bierchen oder einen Café trinken. Die Speisekarte bietet eine differenzierte Auswahl. Sie ist übrigens interessant gemacht. Betitelt als „Hanseblatt“ erscheint sie im Format eines Journals. Man kann sich in ihr gut orientieren, das Angebot ist übersichtlich geordnet, die Preise moderat.
Um diese Uhrzeit müssen Speisen außerordentliche Anreize bieten, um mich zu locken. Was ich auf den Tellern um mich herum sehe, entspricht gängiger Durchschnittsgastronomie und reizt mich nicht. Wobei ich keineswegs in Abrede stellen möchte, dass man auch all diese üblichen Nudel-, Fleisch- und Pfannengerichte sehr gekonnt und schmackhaft zubereiten kann. Doch weder Optik noch Duft zeugten mir davon.
Ich begnügte mich mit Wasser und Espresso, zumal das Hansecafé mit seinen Caféspezialitäten wirbt. Schließlich verwarf ich aber doch alle aromatisierten Geschmacksvarianten und entschied mich für einen klassischen Espresso. Zerberuz wählte einen Kakao mit Sahne.
Der Espresso war gut, der Kakao hingegen entsprach der üblichen Mixtur des mit Kakao und Milchpulver angereicherten Wassers. Das Sahnehäubchen hingegen hatte Substanz. Fazit: Bei schönem Wetter sitzt man einfach großartig in der Außengastronomie des Hansecafé. Man kann hier in Ruhe seinen Café, sein Bier oder seinen Wein trinken. Wer Lust hat, kann auch essen. Vielleicht probier ich auch das noch einmal aus.
Der Service arbeitet funktional-zügig, freundlich, wenn auch ohne Charme. Es verwundert aber auch nicht. Hier im Außenbereich herrscht eine große Fluktuation, die Tische müssen schnell gedeckt und auch wieder abgedeckt sein.
Bei schönem Wetter und entsprechender Zeit werde ich einen weiteren Versuch mit dem Hansecafé starten.
Ach, das möchte ich nicht vergessen: Die Website www.hansecafe.de ist m.E. richtig gut gemacht.
Hansecafe, Am Markt 4 Wipperfürth
Man erwacht und ist überrascht. Man spürt es. Der Frühling ist da! Wie schön, dass er sich noch während des Urlaubs meldet. Der Entschluss ist perfekt. Wir machen uns einen schönen Tag im Bergischen. Unser erstes Ziel soll Wipperfürth sein.
Man weiß ja nie. Bei schönem Wetter hat der Gaumen schon mal Gelüste, also rasch ein Blick auf G., Was bietet Wipperfürth für den Gaumen? Da kommt schlicht und einfach ein langes Gesicht auf. Mir purzeln viele... mehr lesen
Hansecafé am Markt
Hansecafé am Markt€-€€€Restaurant, Cafe, Partyservice02267871591Marktplatz 5, 51688 Wipperfürth
3.0 stars -
"Bei schönem Wetter mit duftendem Café ein freundlicher Platz zum Plaudern und Träumen" Carlo AttraversandoHansecafe, Am Markt 4 Wipperfürth
Man erwacht und ist überrascht. Man spürt es. Der Frühling ist da! Wie schön, dass er sich noch während des Urlaubs meldet. Der Entschluss ist perfekt. Wir machen uns einen schönen Tag im Bergischen. Unser erstes Ziel soll Wipperfürth sein.
Man weiß ja nie. Bei schönem Wetter hat der Gaumen schon mal Gelüste, also rasch ein Blick auf G., Was bietet Wipperfürth für den Gaumen? Da kommt schlicht und einfach ein langes Gesicht auf. Mir purzeln viele
Wenn Sie unsere Webseiten besuchen, kann Ihre Systemsoftware Informationen in Form von Cookies oder anderen Technologien von uns und unseren Partnern abrufen oder speichern, um z.B. die gewünschte Funktion der Website zu gewährleisten.
Datenschutz-Einstellungen
Hier können Sie festlegen, wie wir Ihre Daten verwenden dürfen. Bitte beachten Sie, dass auf Basis Ihrer Einstellungen womöglich nicht mehr alle Funktionen zur Verfügung stehen.
Unbedingt erforderliche Technologien
Um Sicherheit gewährleisten, Missbrauch verhindern und Inhalte und Anzeigen technisch sowie unsere Services wie von Ihnen gewünscht bereitstellen zu können, sind folgende Technologien erforderlich.
Produkte oder Inhalte technisch bereitstellen
z.B. Session für Warenkorb, Favoriten, letzte Bestellungen ...
Google Maps
z.B. Integration von Google Maps Standorten über iFrame- / Javascript Technologie im internen Bereich an erforderlichen Stellen.
Google Anzeigen
z.B. die kostenlose Nutzung unserer Website ist nur mit Google Adsense Werbeanzeigen möglich.
Performance Cookies
Mithilfe dieser Cookies können wir Besuche und Traffic-Quellen zählen, damit wir die Leistung unserer Website messen und verbessern können. Sie geben uns Aufschluss darüber, welche Seiten beliebt und weniger beliebt sind und wie sich Besucher auf der Website bewegen.
Google Analytics
z.B. Erfassung der Seitenaufrufe, Verweildauer usw.
Google Tag Manager
z.B. Erfassen von Events (Warenkorb, Bestellprozess, Aktionen usw.)
Facebook Pixel
z.B. Erfassen von Events (Warenkorb, Bestellprozess, Aktionen usw.)
Multimediale Cookies
Diese Cookies ermöglichen es uns, die Funktionalität und individuelle Gestaltung zu verbessern, beispielsweise von integrierten Videos und virtuellen 360° Rundgängen. Ohne diese Cookies können einige oder alle dieser Funktionen nicht ordnungsgemäß funktionieren.
Youtube Videos
z.B. Integration von Youtube Videos über iFrame Technologie.
Google Maps
z.B. Integration von Google Maps Standorten über iFrame- / Javascript Technologie.
Google Maps 360° Rundgänge
z.B. Integration von Google Maps 360° Rundgängen per Javascript
Marketing Cookies
Diese Cookies ermöglichen es uns, auf die Benutzerinteressen abgestimmte Werbung einzublenden.
Das Haus ist etwas renovierungsbedürftig, die Zimmer aus den 80ern, aber sehr sauber. Hier ist die Zeit etwas stehen geblieben. Das war okay für eine Nacht und die aufgerufenen Übernachtungskosten. Unser Zimmer hatte einen großen Balkon, der auf einen wunderschönen Garten hinaus ging. Leider war das Wetter noch nicht geeignet, diese Schokoladenseite zu genießen für das Abendessen. Wir holten uns aber ein Bier und genossen noch ein paar stille Momente, bevor es in den Gastraum hinunterging.
Das Restaurant war auch in seinem Speiseangebot (siehe HP ) in den Achtzigern hängen geblieben. Der Chef steht am Herd, die Seniorchefin hilft aus und zwei Servicekräfte kümmern sich um den Gastraum und die laut polternde Kegelbahn im Keller. Ich fühlte mich zurückversetzt in die Dorfgasthöfe meiner Kindheit in der Grafschaft Bentheim. Aber das muss ja nicht schlecht sein, wenn in der Küche Handwerk betrieben wird. Erstmal zwei Kölsch zum Durst löschen, und dann studierten wir die Karten.
Natürlich gab es eine Spargelkarte, es war ja Anfang Mai. Und aus der, auch weil es auf der festen Karte keine verlockenden Vorspeisealternativen gibt, eine Spargelcremesuppe.
Die war Essenz des Küchenstils von Haus Koppelgrund und seinem Koch. Ganz schlicht, keine Sahne, rein gebunden durch eine Schwitze, und weil das viel Aroma frisst, war die Intensität an der unteren annehmbaren Grenze. Der Klacks Sahne störte nicht, eher die getrockneten Kräuter oben drauf. Warum keine frischen, es war Anfang Mai. Okay, aber nicht mehr, unser Abendessenauftakt. Danach für meine Frau ein Gericht, dass sie bestellt hatte, um es kennen zu lernen.
Pillekuchen hieß das, in der Karte beschrieben als Eierkuchen mit geriebenen Kartoffeln, Speck und Zwiebeln. Zuerst hatten wir an so eine Art Döppe-Kuchen, wie in der Pfalz kennen gelernt gedacht, aber das war was ganz anderes. Eine Art Pfannkuchen, aber nicht so fluffig, vermutlich noch mit Kartoffelanteil im Teig. Darauf im Pizzastil weitere Kartoffelstifte, Speckstückchen und viel Zwiebeln. Das Ganze dann vermutlich im Backofen gegart und gebacken. Sehr deftig, aber interessant und anscheinend eine bergische Spezialität, die wir hier kennen gelernt hatten. Frau war zufrieden, das war gut. Für mich was ganz einfaches und rustikales.
Schnitzel mit Zigeunersauce, die heißt hier wirklich noch so. Herrlich politisch unkorrekt! Ich war ja in melancholischer Stimmung und im Dorfgasthof meiner Kindheit hatte ich das Schnitzel der dortigen, kochenden, Chefin geliebt. Das war sehr unorthodox, recht dick, dick paniert und gut ausgebraten. Irgendwie dachte, dass kriegst du hier auch und so bestellte ich das. Sauce gehört in diesem ganz speziellen Fall drauf, nicht daneben! Muss auch die fertige, leicht süße sein. Frau schüttelte sich, als sie das sah, aber ich war zurück im Alter von 10 Jahren! Lecker und sehr saftig gebraten! Dazu Pommes.
Und für uns beide auch aus dem Speisekarten-Baukasten bestellt, ein Beilagen-Salat. Gute Sahne-Zitrone-Vinaigrette, auch ein Geschmack meiner Kindheit. Dazu Möhren und Tomaten, dass passte gut.
Nicht so gut das halbe kalte Ei, aber das war wohl upcycling vom Frühstücksbuffet. Sehr, sehr einfache Küche, in der Pfalz wäre das Niveau Weinstube oder Hütte des Wald Vereins. Hier wurden alle Wanderer zufrieden satt, außer den Vegetariern, denen bot sich eine sehr eingeschränkte Auswahl. Veganer kommen besser nicht.
Frau und ich aber waren zufrieden mit dem gebotenen, denn das war insgesamt die monetär am wenigsten aufwändige Übernachtung, ergo ein recht gutes PLV. Frühstück am nächsten Morgen war auch okay. Und die Betreiber und ihr Serviceteam machten auch keine Schnitzer und waren immer nahe am Gast.
Am nächsten Morgen, Himmelfahrt 2024, ging es dann die finalen 20 Kilometer nach Marienheide. Bevor wir uns in den Zug zurück ins Münsterland setzten, speisten wir dort bei einem türkischen Verein. Kohlegrill mit Lammfleisch vom Feinsten auf dem Bürgersteig, die Damen hatten Unmengen an Baklava produziert und meine Frau und ich eine schönen Abschied vom Bergischen Panoramasteig. Nächstes Jahr im Frühjahr ist die andere Hälfte dran, wenn es denn klappt, wie geplant. Inschallah!