Geschrieben am 02.04.2015 2015-04-02| Aktualisiert am
02.04.2015
Besucht am 01.04.2015
Wenn es darum geht, sich ein Lokal mit himmlischen Desserts zu merken, dann hat ein Elefant ein Kurzzeitgedächtnis gegen mich. Deshalb mußte ich heute auch überhaupt nicht überlegen, wo es zum späten Mittagessen hingehen sollte, nachdem die Villa Antica in Pullach sowieso keinen nennenswerten Umweg zu unserem heutigen Nachmittagstermin darstellte.
Für die Größe des Ristorantes ist der dazugehörende Parkplatz winzig, aber um 14 Uhr bekamen wir leicht einen Platz. Beim Eingang befindet sich rechterhand eine Bar mit Feinkostabteilung, links geht es in den eigentlichen Gastraum und einen lichtdurchfluteten Wintergarten. (Es gibt noch einen großen überdachten zeltähnlichen Anbau). Es empfing uns ein Kellner und bot uns einen Tisch an. Da dieser sich aber genau im Durchgang zwischen Theke und Gastraum befand, baten wir um einen Tisch ziemlich am Ende des Raums, was uns gestattet wurde. „Gestattet“ schreibe ich deshalb, weil der Kellner arg steif und förmlich war. Zumindest beim Überreichen der Speisekarte flackerte kurz eine Art Lächeln auf, das aber sofort wieder verschwand. „Möchten Sie schon etwas trinken?“ Schatzl orderte ein großes Mineralwasser ( S. P. € 5,80), und der Kellner verschwand.
Die Karte ist etwas unübersichtlich aufgebaut, bietet aber eine reiche Vielfalt an italienischen Köstlichkeiten. Auch Pizzen, es wäre aber wirklich schade, würde man bei den verlockenden Alternativen eine solche essen. Schatzl suchte sich ein Tagliata di manzo, tranchierte Rinderlende gratiniert mit ScamorzakäseaufRadiccio aus Treviso und Portweinsamtsauce gebettet (€ 24,50) aus und ich von den Fischgerichten Tris die pesce, Filets von Goldbrasse und Steinbutt mit Gambas auf Spargel, Kürbis und Proseccosauce (€ 25,--). Fisch muß schwimmen, da hätte ich gerne ein Glas Brut Tenuta Col SandagoRosé ( 0, 1 l. € 7,80) dazu; Fleisch muß auch schwimmen, deshalb für Schatzl bitte ein Glas Pinot Grigio (0,2 l. € 4,70)
Der Kellner, der uns von nun an bediente, lief mit einer solchen Leichenbittermiene herum, daß er auf mich wie der müde Tod persönlich wirkte :-( Den Gruß aus der Küche mit dem dazugehörenden frischen Brot ließ ich mir trotzdem schmecken: eine gegrillte Scheibe Aubergine und Paprika. Fein ist das und macht Lust auf mehr.
Wie z. B. auf meinen Hauptgang: Schön angerichtet auf dem Teller und schlüssig in den einzelnen Geschmackserlebnissen. Die Fischfilets noch glasig, die Gambas ließen sich problemlos auslösen und waren von allerbester Qualität, die leichte Prosecco-Sauce umspielte den Spargel und das Gemüse – von Kürbis allerdings keine Spur. Macht nix, dafür gab es überraschenderweise etwas würzigen Blattspinat. Und wie herrlich erst der eiskalte Prosecco dazu (ein Glücksgriff der Extraklasse) - so schmeckt Italien!
Während ich so glückselig dahinschwelgte, fiel mein Blick auf Schatzls Teller. Sieht das nicht irgendwie anders aus als bestellt?? Doch, meinte Schatzl, macht aber nix, ich ess das jetzt so! Statt Radiccio (den er eh nicht mag) hatte der Koch Rucola genommen, vom Käse keine Spur, dafür Kartoffeln und geschmorte Kirschtomaten. Die Lende war etwas flachsig und nicht gleichmäßig gebraten. In den Tiefen des Tellers fand sich irgendwo ein bißchen Soße. Ich hätte ja mal nachgefragt, ob das Gericht so wie in der Karte beschrieben nur als Vorschlag zu verstehen sei, aber Schatzl winkte ab. Das hätte dem matten Kellner wahrscheinlich endgültig den Tag verdorben.
Außerdem waren unsere beiden Gerichte eh nur das Vorspiel für das von mir so heiß geliebte und so selten anzutreffende Dessert gewesen: Zuppa Romana, Bisquitkuchen mit Vanillecreme, SahneundAmarenakirschen (€ 7,--) und zweimal Espresso macchiato (€ 2,40). Draußen tobte der Schneesturm (Sturm Niklas ließ grüßen), aber auf unserem Tisch ging die Sonne auf. Was für ein verlockender Anblick. Jede Gabel ein Stück Lebensfreude. Lockerer Bisquit, jede Menge kalte Sahne, reichlich Vanillecreme mit Erdbeersoße durchzogen, und das alles umhüllt die saftigen Amarenakirschen. Die Obstgarnitur war nett. Punkt.
Zum anständigen Espresso gab’s zwei Kekse.
Die Toiletten, die man über eine Treppe in den Keller erreicht, sahen aus, als ob sie soeben erst eingebaut worden waren. So sauber und modern wirken sie.
Fazit: Als absoluter Dessert-Junkie komme ich in der Villa Antica voll auf meine Kosten. Noch dazu finde ich hier neben den Standards wie Tiramisu auch Raritäten wie Babà al rum oder Cannoli ripieni. Aber auch bei den anderen Speisen fühlt man sich wie in Italien. Nur sollte sich der Koch vielleicht doch an die eigene Karte halten.
Das Ambiente gefällt mir ebenfalls. Naturtöne, viel Weiß und dieser großartige Wintergarten, dazu die stilvoll eingedeckten Tische mit einer frischen Rose. Gerne wieder!
Wo viel Licht ist, ist auch Schatten. Schade, daß das ausgerechnet der Service war. Unser laufendes Elend hatte nicht mal einen Abschiedsgruß für uns übrig.
Trotzdem hebe ich mir die Visitenkarte des Lokals weiterhin gut auf!!
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Wenn es darum geht, sich ein Lokal mit himmlischen Desserts zu merken, dann hat ein Elefant ein Kurzzeitgedächtnis gegen mich. Deshalb mußte ich heute auch überhaupt nicht überlegen, wo es zum späten Mittagessen hingehen sollte, nachdem die Villa Antica in Pullach sowieso keinen nennenswerten Umweg zu unserem heutigen Nachmittagstermin darstellte.
Für die Größe des Ristorantes ist der dazugehörende Parkplatz winzig, aber um 14 Uhr bekamen wir leicht einen Platz. Beim Eingang befindet sich rechterhand eine Bar mit Feinkostabteilung, links geht es... mehr lesen
Ristorante Villa Antica
Ristorante Villa Antica€-€€€Restaurant0897938861Habenschadenstr. 1, 82049 Pullach im Isartal
4.0 stars -
"Lebensfreude auf dem Teller - Tristesse beim Service" Obacht!Wenn es darum geht, sich ein Lokal mit himmlischen Desserts zu merken, dann hat ein Elefant ein Kurzzeitgedächtnis gegen mich. Deshalb mußte ich heute auch überhaupt nicht überlegen, wo es zum späten Mittagessen hingehen sollte, nachdem die Villa Antica in Pullach sowieso keinen nennenswerten Umweg zu unserem heutigen Nachmittagstermin darstellte.
Für die Größe des Ristorantes ist der dazugehörende Parkplatz winzig, aber um 14 Uhr bekamen wir leicht einen Platz. Beim Eingang befindet sich rechterhand eine Bar mit Feinkostabteilung, links geht es
Das Gebäude liegt direkt an der S-Bahnhaltestelle und war früher die Bahnhofshalle. Besonders schön gemscht ist, dass die Wand zu den Gleisen hin komplett rausgebrochen und durch eine Glasfassade ersetzt wurde, wodurch man die Bahngleise beobachten kann, aber bei Essen nicht. Überhaupt gibts es hier noch was zu sehen denn im Keller wird sogar das eigene Bier hinter Glasscheiben gebraut und vor der Tür gibt es noch einen Pavillion mit Bar für die Biergartenzeit. Auch an die Raucher wurde gedacht und ein großes Raucherzelt mit Heizung vor der Tür aufgebaut. Zur Mittagszeit gibt es eine kleine Mittagskarte, auf Wunsch hin kann man aber auch von der Abendkarte bestellen. Ich aß immer das Cornflakesschnitzel das es wahlweise mit Salat oder Pommes gibt. Wer nett fragt kriegt aber beides hälftig. Die Panate bei dem Schnitzel ist knuspriger als üblich und das Schnitzel blieb auch saftiger beim braten. Ich habe das noch in keinem anderen Restaurant bewusst auf der Karte gesehen. Von den Besuchern her sind es eher Geschäftsleute die zum Mittagessen oder nach der Arbeit vorbeikommen.
Das Gebäude liegt direkt an der S-Bahnhaltestelle und war früher die Bahnhofshalle. Besonders schön gemscht ist, dass die Wand zu den Gleisen hin komplett rausgebrochen und durch eine Glasfassade ersetzt wurde, wodurch man die Bahngleise beobachten kann, aber bei Essen nicht. Überhaupt gibts es hier noch was zu sehen denn im Keller wird sogar das eigene Bier hinter Glasscheiben gebraut und vor der Tür gibt es noch einen Pavillion mit Bar für die Biergartenzeit. Auch an die Raucher wurde gedacht... mehr lesen
Isarbräu
Isarbräu€-€€€Restaurant089798961Kreuzeckstr. 23, 82049 Pullach im Isartal
4.0 stars -
"Das Gebäude liegt direkt an der S-..." RehmosramDas Gebäude liegt direkt an der S-Bahnhaltestelle und war früher die Bahnhofshalle. Besonders schön gemscht ist, dass die Wand zu den Gleisen hin komplett rausgebrochen und durch eine Glasfassade ersetzt wurde, wodurch man die Bahngleise beobachten kann, aber bei Essen nicht. Überhaupt gibts es hier noch was zu sehen denn im Keller wird sogar das eigene Bier hinter Glasscheiben gebraut und vor der Tür gibt es noch einen Pavillion mit Bar für die Biergartenzeit. Auch an die Raucher wurde gedacht
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Für die Größe des Ristorantes ist der dazugehörende Parkplatz winzig, aber um 14 Uhr bekamen wir leicht einen Platz. Beim Eingang befindet sich rechterhand eine Bar mit Feinkostabteilung, links geht es in den eigentlichen Gastraum und einen lichtdurchfluteten Wintergarten. (Es gibt noch einen großen überdachten zeltähnlichen Anbau). Es empfing uns ein Kellner und bot uns einen Tisch an. Da dieser sich aber genau im Durchgang zwischen Theke und Gastraum befand, baten wir um einen Tisch ziemlich am Ende des Raums, was uns gestattet wurde. „Gestattet“ schreibe ich deshalb, weil der Kellner arg steif und förmlich war. Zumindest beim Überreichen der Speisekarte flackerte kurz eine Art Lächeln auf, das aber sofort wieder verschwand. „Möchten Sie schon etwas trinken?“ Schatzl orderte ein großes Mineralwasser ( S. P. € 5,80), und der Kellner verschwand.
Die Karte ist etwas unübersichtlich aufgebaut, bietet aber eine reiche Vielfalt an italienischen Köstlichkeiten. Auch Pizzen, es wäre aber wirklich schade, würde man bei den verlockenden Alternativen eine solche essen. Schatzl suchte sich ein Tagliata di manzo, tranchierte Rinderlende gratiniert mit Scamorzakäse auf Radiccio aus Treviso und Portweinsamtsauce gebettet (€ 24,50) aus und ich von den Fischgerichten Tris die pesce, Filets von Goldbrasse und Steinbutt mit Gambas auf Spargel, Kürbis und Proseccosauce (€ 25,--). Fisch muß schwimmen, da hätte ich gerne ein Glas Brut Tenuta Col Sandago Rosé ( 0, 1 l. € 7,80) dazu; Fleisch muß auch schwimmen, deshalb für Schatzl bitte ein Glas Pinot Grigio (0,2 l. € 4,70)
Der Kellner, der uns von nun an bediente, lief mit einer solchen Leichenbittermiene herum, daß er auf mich wie der müde Tod persönlich wirkte :-( Den Gruß aus der Küche mit dem dazugehörenden frischen Brot ließ ich mir trotzdem schmecken: eine gegrillte Scheibe Aubergine und Paprika. Fein ist das und macht Lust auf mehr.
Wie z. B. auf meinen Hauptgang: Schön angerichtet auf dem Teller und schlüssig in den einzelnen Geschmackserlebnissen. Die Fischfilets noch glasig, die Gambas ließen sich problemlos auslösen und waren von allerbester Qualität, die leichte Prosecco-Sauce umspielte den Spargel und das Gemüse – von Kürbis allerdings keine Spur. Macht nix, dafür gab es überraschenderweise etwas würzigen Blattspinat. Und wie herrlich erst der eiskalte Prosecco dazu (ein Glücksgriff der Extraklasse) - so schmeckt Italien!
Während ich so glückselig dahinschwelgte, fiel mein Blick auf Schatzls Teller. Sieht das nicht irgendwie anders aus als bestellt?? Doch, meinte Schatzl, macht aber nix, ich ess das jetzt so! Statt Radiccio (den er eh nicht mag) hatte der Koch Rucola genommen, vom Käse keine Spur, dafür Kartoffeln und geschmorte Kirschtomaten. Die Lende war etwas flachsig und nicht gleichmäßig gebraten. In den Tiefen des Tellers fand sich irgendwo ein bißchen Soße. Ich hätte ja mal nachgefragt, ob das Gericht so wie in der Karte beschrieben nur als Vorschlag zu verstehen sei, aber Schatzl winkte ab. Das hätte dem matten Kellner wahrscheinlich endgültig den Tag verdorben.
Außerdem waren unsere beiden Gerichte eh nur das Vorspiel für das von mir so heiß geliebte und so selten anzutreffende Dessert gewesen: Zuppa Romana, Bisquitkuchen mit Vanillecreme, Sahne und Amarenakirschen (€ 7,--) und zweimal Espresso macchiato (€ 2,40). Draußen tobte der Schneesturm (Sturm Niklas ließ grüßen), aber auf unserem Tisch ging die Sonne auf. Was für ein verlockender Anblick. Jede Gabel ein Stück Lebensfreude. Lockerer Bisquit, jede Menge kalte Sahne, reichlich Vanillecreme mit Erdbeersoße durchzogen, und das alles umhüllt die saftigen Amarenakirschen. Die Obstgarnitur war nett. Punkt.
Zum anständigen Espresso gab’s zwei Kekse.
Die Toiletten, die man über eine Treppe in den Keller erreicht, sahen aus, als ob sie soeben erst eingebaut worden waren. So sauber und modern wirken sie.
Fazit: Als absoluter Dessert-Junkie komme ich in der Villa Antica voll auf meine Kosten. Noch dazu finde ich hier neben den Standards wie Tiramisu auch Raritäten wie Babà al rum oder Cannoli ripieni. Aber auch bei den anderen Speisen fühlt man sich wie in Italien. Nur sollte sich der Koch vielleicht doch an die eigene Karte halten.
Das Ambiente gefällt mir ebenfalls. Naturtöne, viel Weiß und dieser großartige Wintergarten, dazu die stilvoll eingedeckten Tische mit einer frischen Rose. Gerne wieder!
Wo viel Licht ist, ist auch Schatten. Schade, daß das ausgerechnet der Service war. Unser laufendes Elend hatte nicht mal einen Abschiedsgruß für uns übrig.
Trotzdem hebe ich mir die Visitenkarte des Lokals weiterhin gut auf!!
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