"Guter Ersatz für miserablen Vorpächter"
Geschrieben am 03.08.2018 2018-08-03
"Ländliche Idylle mit herrlichem Biergarten"
Geschrieben am 18.07.2017 2017-07-18
"amerikanische Küche"
Geschrieben am 26.06.2017 2017-06-26
"Zuverlässig gute Anlaufstelle"
Geschrieben am 25.06.2017 2017-06-25
Endlich mal wieder im „Haus am See“, ein kleines Ferienhaus mit direktem Seezugang in Wasserburg.
Gepaart mit Wahnsinnswetter alles in allem ein Träumchen.
Wenn wir dort sind gehen wir abends dann auch immer grundsätzlich auswärts essen. So natürlich auch dieses Mal.
Der Tag wird mehr oder weniger ausgefüllt mit „was anschauen“, baden, Fahrrad fahren und dergleichen. Und am späten Nachmittag wird mal geschaut was einen denn so gelüsten würde.
In diesem Zuge wird dann das Internet angeworfen und gekuckt.
Und, hoppla, in der Gegend gibt es mittlerweile einen Griechen?
Diese Küchenrichtung war in der Ecke bislang sehr rar (Lindau und Tettnang, sonst weit und breit nix).
Und noch mal „hoppla“ das Haus kennen wir doch!?! Da war vor Jahren doch noch diese unsägliche Pizzeria drin welche in meinen Augen mittlerweile völlig zu Recht abgedankt hatte. Sehr schöne Anlage, toller Biergarten aber unterirdische Service- und Küchenleistungen wenn mal mehr als 10 Personen anwesend waren. Ob es bei weniger als deren 10 besser war konnten wir damals nicht herausfinden. Es fehlte die Lust noch mal hin zu gehen.
Aber die Lust den Griechen auszuprobieren, die war da.
Ein kurzer Anruf zur Mittagszeit ergab, daß eine Reservierung nicht vonnöten wäre. Gut, wir kannten den Garten und wussten um dessen Größe und auch im Haus war viel Platz. Aber rein wollten wir an dem Tag auf keinen Fall.
Als wir dort ankamen war es aber auch noch durchaus entspannt im Garten.
Parkplätze vor dem Haus gibt es zur Genüge, ebenerdig kommt man in den Biergarten aber zum Haus sind entweder vor dem Haus ein paar wenige oder vom Garten aus noch mehr Stufen zu bewältigen. Und wenn ich schon dabei bin: Im Haus sind die altgedienten aber sauberen Toiletten ebenerdig zu erreichen.
Zu unserer Ankunft, zugegeben an solch einem heißen Tag mit 18:30 doch herzlich früh, waren erst zwei Tische belegt. Später sollte sich das aber noch ändern.
Ein freundlicher Kellner im weitgehend passenden Outfit ließ uns die Wahl zwischen den freien Tischen und bot sogar umgehend an den Sonnenschirm wegen der Stauwärme und der sowieso tief stehenden Sonne an unserem Tisch zu schließen.
Sehr freundlich der Herr.
Die Karten kamen und die Getränke, dürstend wie wir waren und sowieso nicht besonders kreativ, wurden gleich platziert.
Weizenbier (3,20) und Spezi (3,20) wurden alsbald gebracht und zumindest das Weizenbier von mir fast umgehen inhaliert. So warm war das Wetter und so köstlich die Hopfenkaltschale. ;-) Letzteres übrigens ein Farny und deutlich trinkbarer und wohlschmeckender als das hier in der Gegend auch verbreitete Mekatzer.
Jeweils ein Ouzo aufs Haus war ein gebührender und passender Begleiter der Getränke.
Daß die Vorspeisen
Gegrillte Pepperoni in Knoblauchöl (5,40)
Mix-Teller: Zaziki, Taramas, Chtipiti dazu Pittabrot (6,80)
aufgrund der schnelleren und einfacheren Zubereitung zügig kommen würden durfte erwartet werden.
Und sie kamen zügig. Sehr zügig.
Egal, wir waren ja auch hungrig vom Plantschen.
Die gegrillten Pepperoni gut getroffen im Grillgrad und mit angenehmer Schärfe troffen vor köstlichem Knoblauchöl. Hatte schon einen kleinen Reinlegefaktor.
Der Mix-Teller war per se auch kein schlechter.
Eine Fischrogencreme (Taramas, vom Hecht) habe ich jetzt mal geschmeckt, brauche ich aber auch nimmer um kulinarisch zu überleben. Die Schafskäsecreme, wie erwartet, angenehm rezent und sehr passabel. Das Zaziki (auf Nachfrage mit fettem Quark und Joghurt) war soweit ok. Etwas ab ging der Knoblauch. Der hätte durchaus präsenter sein dürfen.
Die Pitta war ok. Aber 3 Viertel? Irgendwie hätte man da fast eine Vermisstenanzeige aufgegeben.
Was jetzt nicht mehr ganz egal war, war die Tatsache, daß von unserer Vorspeise die letzte Gabel noch nicht auf dem Tisch lag und schon kamen die Hauptspeisen.
Da favorisiere ich dann doch gerne ein kleines Päuschen dazwischen.
Ein Skiathos-Teller mit Gyros, 2 Suzuki, Reis, Zaziki und Beilagensalat (15,20)
Und Gyros überbacken in Metaxasauce mit Salat und Reis (16.80)
Das Essen wurde von einem anderen Kellner gereicht welcher wohl noch nicht so ganz der hiesigen Sprache (und damit meine ich keinen Dialekt) mächtig war.
Beim Reichen der Gerichte meinte er noch: „Mahlzeit, gude gude“.
Ääähm…ja… hä? Danke.
Man wusste schon was gemeint war aber das Grinsen schlich eine ganze Weile nicht aus unseren Gesichtern.
Ok, das Essen war dann eben schnell da und dann fingen wir eben gleich an.
Das Gyros ganz gut gewürzt und die Metaxasoße war auch anständig.
Etwas intensiver hätte sie vielleicht schmecken dürfen aber ich habe sie auch schon deutlich belangloser erlebt. Der Käse oben drüber war ok und schön verlaufen. Etwas knuspriger und feiner geschnitten hätte das Gyros aber sein dürfen. Wäre bei dem geringen Andrang zu diesem Zeitpunkt sicher drin gewesen. Oder mussten gar beide Essen zeitgleich serviert werden. Wäre ja rühmlich aber in dem Fall hätte ich auch gerne noch 5 Minuten meiner lieben Frau zugeschaut.
Die Pommes (hatte ich anstatt Reis geordert) dafür wie ich sie liebe.
Heiß, kross und innen weich und eben schön dünn. Nachteil war natürlich die schnellere Auskühlung. Und da ich lauwarme Pommes nicht mehr esse ging der halbe Teller dieser durchaus großen Menge wieder zurück.
Der Salat. Habe ich den Salat schon erwähnt? Nicht? Eben. Hat seinen Grund. Kuckst Du:
Meine Frau war mit ihrem Teller durchaus zufrieden.
Alles war soweit gut gewürzt. Das Gyros kam ohne die Metaxasoße etwas knuspriger daher aber auch sie meinte: „gerne etwas mehr knusprige Anteile und allgemein etwas dünner geschnitten“. Die 2 Suzukis schön saftig, gut gewürzt und durchaus lecker. Und der Salat wurde eben gegessen. Von wegen dem grünen Daumen oder so…
Zur Begleichung der Rechnung kam dann ein ordentlicher Beleg mitsamt zweien kleinen süßen Küchlein an den Tisch.
Auf Nachfrage eine Grieß-Mandel-Schnitte. Meine Frau freute sich auf deren zwei und war sehr begeistert.
Mit der Zeit füllte sich der Biergarten dann doch etwas. Vielleicht war der Grieche auch noch nicht lange genug da um den erforderlichen Bekanntheitsgrad erreicht zu haben. Man kann dort durchaus anständig essen wenngleich zu vergleichsweise angezogenen aber noch nicht überteuerten Preisen.
Wir können uns einen Wiederbesuch auf jeden Fall gut vorstellen. Nächstes Jahr dann, wenn wir wieder am Lago di Constanz sind.