Besucht am 23.11.2016Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Den Spätzleschwob hat mir ein Kollege empfohlen, der meine Vorliebe für herzhafte, regionale schwäbische Küche kennt (auch wenn er selbst eher ein Reigschmeckter ist). Leider hat das Lokal wochentags nur in den Abendstunden geöffnet, so dass ein deftiger Mittagstisch wegfiel – aber am Feierabend ist man dafür viel entspannter und hat auch mehr Zeit.
Das Lokal liegt sehr schön an der Kreuzung zwischen Vogelsang- und Seyfferstraße, etwas bergauf gehend. Noch jetzt, im späten November, stehen die Holztische draussen und lassen erahnen, wie schön man hier an Sommerabenden vor dem Lokal sitzen und speisen kann. Das werde ich mir auf jeden Fall für den Sommer 2017 vormerken.
Obwohl laut Homepage die Wirtschaft wochentags erst ab 17:30 geöffnet hat, schliesst sie tatsächlich bereits ab ca. 17:00 auf, damit niemand frierend vor der Tür stehen muss. Um Punkt halber sechse legt dann die Küche los und das mit einem beachtlichen Tempo! Sehr, sehr schnell füllen sich alle Tische, es wird immer betriebsamer und schon kurz vor 19:00 ist das Lokal so rappelrappelvoll, dass man keinen einzigen freien Platz mehr ergattern könnte. Der Spätzleschwob erfreut sich unglaublicher Beliebtheit, was man auch an der bunt gemixten Klientel sehen kann: alle Altersklassen, einzelne Singles, junge Paare, Studenten, Senioren, Familien in jeder Größenordnung. Oder, wie es auf der Homepage proklamiert wird: „Der Spätzleschwob ist für alle da.“
Wir gehörten zu den ersten Gästen und glaubten noch, die Ruhe und Aufmerksamkeit der überaus freundlichen jungen Bedienung sei der frühen Stunde geschuldet. Aber nein: sie blieb auch später noch durchgehend stressresistent, aufmerksam und bedacht. Die Wirtschaft ist schlicht und einfach möbliert, der Gastraum teilt sich in zwei Bereiche: im vorderen Raum dominieren größere Tische, an denen 6-8 Personen Platz haben und wo die Theke eine zentrale Funktion einnimmt. Ganz eng an der Theke vorbei muss man sich auch schlängeln, um zu den Toiletten zu gelangen, die eine halbe Etage tiefer liegen und die stilistisch noch den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts verhaftet sind. Im hinteren Bereich des Lokals finden eher Zweier- oder Vierergrüppchen Platz. Oder eben einzelne Gäste, wie unser Mann am Nachbartisch, der offenbar Stammgast war und sich ganz ungeniert in unsere Gespräche einklinkte. Hier bekommt man wirklich in nullkommanichts Kontakt zu anderen Gästen, erhält Empfehlungen und Tipps.
Die Speisekarte weist Urschwäbisches, Deftiges und Landhauskost auf: Maultaschen, Spätzle, Zwiebelrostbraten, saure Nierle, Kutteln, Flädle etc.pp.). Dazu Weine und Biere aus der Region, wie Verrenberger Lindelberg Trollinger oder Lauffener Katzenbeisser oder Wulle Bier. Alles bodenständig und unaufgeregt. Unsere Linsen und Spätzle mit Saiten (10,90 Euro) entpuppten sich als Riesenportion: die Linsen knackig, die Spätzle hausgemacht, darüber in Butter angeschmelzte Semmelbrösel (lecker!). Die Chili-Kässpätzle mit kleinem Blattsalat (11,80) sind eine noch nie zuvor entdeckte Besonderheit. Allerdings war die angekündigte Schärfe kaum zu spüren und die rote Chili-Schote mehr Dekorationselement als aufreizender Gaumenkitzel. Möglicherweise hat aber die sehr großzügige Verwendung von Käse die Schärfe auch ziemlich gedimmt. Alles in allem eine gut sättigende Portion.
Serviert wurde unsere Bestellung superschnell, nach gut einer Viertelstunde. Die Bedienung schaute öfter mal vorbei und fragte auch zwischendrin, ob alles okay sei. Fragen hat sie gerne und konzentriert beantwortet. Die Bitte nach neuen Getränken wurde rasch entgegen genommen und sofort ausgeführt. Leider ist dies nicht in allen Lokalen so: woanders sitze ich oft mitten im Dinieren auf dem Trockenen und muss ungebührend lange auf ein neues Getränk warten. Manchmal ist dann zwischendrin schon mein Essen wieder kalt…
Je mehr sich das Lokal füllte, desto lauter und umtriebiger wurde es allerdings. Vertrauliche Gespräche kann man hier auf jeden Fall nicht führen. Aber ziemlich viel Spass haben und sehr zünftig essen! Ich komme gerne wieder!
Achja: wer den Stuttgarter Westen kennt, weiss auch um die absolute Parkplatznot. Die Anreise mit Öffis oder zu Fuss ist also unabdingbar.
Den Spätzleschwob hat mir ein Kollege empfohlen, der meine Vorliebe für herzhafte, regionale schwäbische Küche kennt (auch wenn er selbst eher ein Reigschmeckter ist). Leider hat das Lokal wochentags nur in den Abendstunden geöffnet, so dass ein deftiger Mittagstisch wegfiel – aber am Feierabend ist man dafür viel entspannter und hat auch mehr Zeit.
Das Lokal liegt sehr schön an der Kreuzung zwischen Vogelsang- und Seyfferstraße, etwas bergauf gehend. Noch jetzt, im späten November, stehen die Holztische draussen und lassen erahnen,... mehr lesen
Zum Spätzleschwob
Zum Spätzleschwob€-€€€Wirtshaus, Biergarten07116363189Vogelsangstr. 50, 70197 Stuttgart
4.5 stars -
"DIE schwäbische Wirtschaft par excellence" MinitarDen Spätzleschwob hat mir ein Kollege empfohlen, der meine Vorliebe für herzhafte, regionale schwäbische Küche kennt (auch wenn er selbst eher ein Reigschmeckter ist). Leider hat das Lokal wochentags nur in den Abendstunden geöffnet, so dass ein deftiger Mittagstisch wegfiel – aber am Feierabend ist man dafür viel entspannter und hat auch mehr Zeit.
Das Lokal liegt sehr schön an der Kreuzung zwischen Vogelsang- und Seyfferstraße, etwas bergauf gehend. Noch jetzt, im späten November, stehen die Holztische draussen und lassen erahnen,
Besucht am 16.10.20162 Personen
Rechnungsbetrag: 15 EUR
Zugegeben: nach einigen Tagen in München mag man keine Schweinswürstel, keine Haxen und keine Knödel mehr sehen (ich zumindest nicht). Dann steht einem der Sinn nach etwas Leichtem, Feinem, Dezentem. Asiatische Küche ist dann immer wieder ein erfrischender Gegenpol. Nach dem Sushi-Overkill vor einigen Jahren esse ich inzwischen immer wieder gerne - aber nicht zu oft! – die kleinen Reisröllchen. Welch ein Glück, dass mir daher während unseres München-Aufenthaltes Sushi.Wrap gefunden haben.
Da unser Hotel unweit des Hauptbahnhofes lag, war das dortige Sushi.Wrap eine wahre Erleichterung nach all dem fetten, habhaften Essen der vergangenen Tage. Der Name entstand aufgrund des besonderen Angebotes: eine überdimensionierte Sushi-Rolle, die man aus der Hand essen kann und die eine hervorragende Alternative zu deutschem Fast-Food `a la Würstel ist. Habe ich zwar nicht ausprobiert, klingt aber verlockend, da die Rolle mit 2,00 Euro einen leichten, gesunden, schnellen Snack abgeben, im Stehen gegessen werden können (was ja nicht so mein Ding ist) und ganz unbeschwert satt machen.
Uns stand eher der Sinn nach einer klassischen Bento-Box (die man gleich vor Ort vertilgen oder nach Wahl auf mitnehmen kann): einmal die Mixed-Variante für 9,90 Euro, einmal die Veggie-Variante füfr 5,90 Euro. Hier befinden sich in einer schwarzen Box mehrere verschiedene Maki und Nigiris, dazu gibt es Sojasauce, fein gehobelte Ingwerscheiben, rattenscharfen Wasabi und nettes kleines Beiwerk.
Nach meinem Befinden waren die Zutaten sehr frisch und herrlich leicht. Der verwendete Reis war fest und klebrig (mit einem ganz latenten Essigunterton) , nichts bröselte, alles liess sich einfach mit Stäbchen handhaben. Die Veggie-Box wäre sogar für Veganer geeignet gewesen, mit Gurke, Avocado, Frischkäse. Auch der Fisch aus der Mixed-Box schmeckte hervorragend. Der Lachs zerging auf der Zunge, der Thunfisch hatte ein vollmundiges, fast an Fleisch erinnerndes Aroma. Und das Erstaunliche ist immer wieder: wie wenig an Sushi doch perfekt satt machen kann, ohne zu beschweren, ohne zu blähen. Die Bento-Boxen waren liebevoll angerichtet, mit einer ästhetischen Hinwendung zum Detail.
Wie man uns gesagt hatte, wechselt das Angebot immer wieder mal, ganz in Anlehnung an saisonale und regionale Besonderheiten. Das dürfte nicht immer im Sinne des Erfinders sein. Mir persönlich erscheint Sushi mit Linsen oder Roter Bete doch etwas zu abgedreht und zu weit hergeholt. Da sind mir die klassischen Sorten doch lieber. Aber bitte: der Kunde verlangt wahrscheinlich ständig nach Neuem…
Toll sind die Öffnungszeiten und die sehr zentrale, absolut verkehrsgünstige Lage von Sushi.Wrap – im Hauptbahnhof gelegen und ohne Ruhetag an 7 Tagen in der Woche geöffnet: von morgens 7 Uhr bis nachts 23 Uhr. Wer jetzt über die frühen Öffnungszeiten staunt, hat noch nie im Tokyoer Fischmarkt zu fast nachtschlafener Morgenstund rohen Thunfisch probiert – es lohnt sich: besser als jedes Marmeladenbrot zum Frühstück!
Zugegeben: nach einigen Tagen in München mag man keine Schweinswürstel, keine Haxen und keine Knödel mehr sehen (ich zumindest nicht). Dann steht einem der Sinn nach etwas Leichtem, Feinem, Dezentem. Asiatische Küche ist dann immer wieder ein erfrischender Gegenpol. Nach dem Sushi-Overkill vor einigen Jahren esse ich inzwischen immer wieder gerne - aber nicht zu oft! – die kleinen Reisröllchen. Welch ein Glück, dass mir daher während unseres München-Aufenthaltes Sushi.Wrap gefunden haben.
Da unser Hotel unweit des Hauptbahnhofes lag, war das... mehr lesen
Sushi Wrap
Sushi Wrap€-€€€Sushibar, Imbiss, Take AwayHauptbahnhof, 80335 München
4.0 stars -
"Frischer Gegenpol zu Haxen und Knödel" MinitarZugegeben: nach einigen Tagen in München mag man keine Schweinswürstel, keine Haxen und keine Knödel mehr sehen (ich zumindest nicht). Dann steht einem der Sinn nach etwas Leichtem, Feinem, Dezentem. Asiatische Küche ist dann immer wieder ein erfrischender Gegenpol. Nach dem Sushi-Overkill vor einigen Jahren esse ich inzwischen immer wieder gerne - aber nicht zu oft! – die kleinen Reisröllchen. Welch ein Glück, dass mir daher während unseres München-Aufenthaltes Sushi.Wrap gefunden haben.
Da unser Hotel unweit des Hauptbahnhofes lag, war das
Eines muss man den Münchnern lassen: wenn sie Kultur geniessen, dann richtig und mit Stil! Und sobald es um Kulinarik geht, ist ziemlich auf Feinkost Käfer mit im Spiel. Daher hatte ich glatt das Gefühl, auf alte Bekannte zu stossen, als ich Mitte Oktober die Villa Stuck besucht habe. Der dortige Genuss-Raum – von Feinkost Käfer bespielt – befindet sich im Mittelbau des Gebäudes, zwischen den historischen Räumen (immer wieder empfehlenswert!) und dem Nebenbau, der ursprünglich als Stuck´sches Atelier geplant war und in dem gerade eine Sonderausstellung von Douglas Coupland zu sehen war.
Das Bistro und Cafe wird von einer minimalistisch klaren Linie geprägt und lenkt so den Hauptaugenmerk auf Essen und Trinken (möglicherweise noch Lesen und Schauen). Man sitzt bequem auf schwarzen Designer-Stühlen an schlichten, aber hochwertigen Tischen. Der überhohe Raum ist hell und lichtdurchströmt. Man hat das Gefühl, dass hier nichts Überflüssiges vom Genuss ablenkt.
Um es gleich vorweg zu nehmen: hier habe ich einen derart erstklassigen Service erlebt, dass ich gerne öfter herkäme, wenn ich nur in der Nähe wohnen würde. Wir wurden von einer sehr jungen weiblichen Servicekraft bedient - die in schwarzer Schürze und mit tadellosesten Manieren – sofort zur Stelle war und sich durch absolute Aufmerksamkeit, Konzentration und Professionalität auszeichnete. Eigentlich hätte ich ihr eher eine Karriere als Schauspielerin oder Model zugetraut. Es war eine wahre Wonne, von ihr bedient zu werden.
Hier kann man sehr fein pausieren und sich vom Museumsbesuch erholen. Die Speisekarte bietet einen wechselnden Mittagstisch für 9,50 Euro (zuweilen auch Vegetarisches, auf jeden Fall immer auch regionale und saisonale Köstlichkeiten, so wie momentan z.B. Kürbisgerichte), Salate, Quiches, Snacks und natürlich hervorragenden Kaffee und Kuchen. Letzteres ist in einer Glasvitrine vor dem Bestellen zu Begutachten. Ich habe eine Haferl Kaffee für 3,50 Euro gewählt – gut, wenn man einen etwas größeren Kaffeedurst hat. Kräftig und aromatisch war er . Und besonders gefreut habe ich mich über die Tatsache, dass eine kleine Karaffe mit ausreichend Milch ungefragt dazu serviert wird. Sonst stört mich oft, dass nur eine kleine abgepackte Portionsgröße Kondensmilch gereicht wird und ich evtl. mehrfach um Nachschub bitten muss. Zum Kaffee hatte ich das leckere Monaco-Mineralwasser mit Kohlensäure - in blau gestylter Flasche, die selbst schon ein Design-Eyecatcher ist (2,80 Euro für 0,33 Liter). Und hinterher noch ein kleines Bitter Lemon für 2,90 Euro.
Der Service schaute mehrmals aufmerksam vorbei und vorbei und erkundigte sich, ob noch weitere Wünsche bestehen. Auch an den Nebentischen fühlte man sich offenbar sehr gut aufgehoben und bedient. Zu Gast waren sehr viele Familien und Paare. Der Ort scheint für alle Generationen gut geeignet zu sein. Es waren übrigens überraschend viele Menschen mit Gehhilfe und Stock zu Besuch – ohne weitere Probleme, denn die Location liegt ebenerdig und alle anderen Stockwerke (auch die Toiletten und die Garderobe) sind problemlos mit einem sehr komfortablen Aufzug zu erreichen.
Besonders hinweisen möchte ich noch auf den „Künstlergarten“, einem wundervollen Gastgarten mit weissen Tischen und Stühlen inmitten des Villa-Stuck-Areals, mit herrlichen Ausblicken auf Plastiken und Begrünung. Auch hier draussen wurde bedient, ruhig und unaufgeregt und genauso liebevoll und kundenorientiert, wie im Innenraum. Den Genuss-Raum kann man offenbar auch für Festivitäten und (Familien-)Feiern anmieten.
Eines muss man den Münchnern lassen: wenn sie Kultur geniessen, dann richtig und mit Stil! Und sobald es um Kulinarik geht, ist ziemlich auf Feinkost Käfer mit im Spiel. Daher hatte ich glatt das Gefühl, auf alte Bekannte zu stossen, als ich Mitte Oktober die Villa Stuck besucht habe. Der dortige Genuss-Raum – von Feinkost Käfer bespielt – befindet sich im Mittelbau des Gebäudes, zwischen den historischen Räumen (immer wieder empfehlenswert!) und dem Nebenbau, der ursprünglich als Stuck´sches Atelier geplant... mehr lesen
Cafe im Museum der Villa Stuck
Cafe im Museum der Villa Stuck€-€€€Bistro, Cafe, Biergarten+49 (0)89-45 55 51-66Prinzregentenstraße 60, 81675 München
5.0 stars -
"Stilvoller Ort, wunderbarer Service!" MinitarEines muss man den Münchnern lassen: wenn sie Kultur geniessen, dann richtig und mit Stil! Und sobald es um Kulinarik geht, ist ziemlich auf Feinkost Käfer mit im Spiel. Daher hatte ich glatt das Gefühl, auf alte Bekannte zu stossen, als ich Mitte Oktober die Villa Stuck besucht habe. Der dortige Genuss-Raum – von Feinkost Käfer bespielt – befindet sich im Mittelbau des Gebäudes, zwischen den historischen Räumen (immer wieder empfehlenswert!) und dem Nebenbau, der ursprünglich als Stuck´sches Atelier geplant
Die Gegend um die Wittener Bahnhofstrasse herum verunsicherte in letzter Zeit vermehrt durch unwillkommene Leerstände und dem unschönen Gefühl vager Verwahrlosung. Auch die Burger Brothers sind hier höchstens ein geschätztes Vierteljahr zuhause, bei meinem letzten Besuch klebte auf jeden Fall noch ein „coming soon“-Schild an den Schaufenstern des ehemals verlassenen Ladenlokals.
Nachdem ich mich kürzlich auch erst wieder so richtig mit der gehobenen Burger-Kultur angefreundet habe – lange Zeit wirkten mir die Patties zu fett, so schmierig, zu „ungesund“ und wurden in Verbindung mit voluminösen Brötchen und allerlei Toppings mit vehementer Kieferstarre assoziiert – erscheinen mir die Bratlings-Brüder als verheissungsvolle Verlockung gegen das hungrige Mittagstief, so kurz vor zwölf, an einem sonnigen Tag Anfang Oktober. Mein Auto hatte ich einige Querstrassen weiter geparkt. Die Ruhrstrasse selbst liegt mitten in der Innenstadt von Witten, unweit des Rathauses und des Busbahnhofes. Das Lokal ist hell und freundlich eingerichtet, mit einladender Glasfront und rustikaler Möblierung (die streckenweise ein bisschen an Baumarkt erinnert, vielleicht will sie sich heimwerkeraffin zeigen?) und vielen weichen Sitzkissen. Ziemlich auffallend sind die rustikalen, unlasierten Holztische mit offenen Poren. Wirkt jetzt noch toll, aber ich mag mir nicht vorstellen, wie das in ein paar Monaten aussieht, wenn schon die ersten Saucenspritzer und Fettränder eingesickt sind…
Die Bestellung gibt man selbst an der Theke auf; wenn das Essen fertig ist, wird man aufgerufen und kann es abholen. Da ich noch etwas unschlüssig war, habe ich mich von dem überaus netten, kernigen Kerl mit rotem Vollbart beraten lassen, der hinter dem Tresen nur darauf gewartet hat, dass man seine Empfehlungen annimmt. Im Angebot sind sowohl einzelne Burger als auch ganze Menüs mit Beilage und Getränk, sowie diverse Wrapvariationen und verschiedenes Fingerfood wie Mozzarella Sticks oder Wedges. Ich habe mich spontan für das Barbecue Chicken Menü entschieden, für sehr günstige 7,99. Da mir kürzlich erst die offenbar grad sehr in Mode kommenden Süsskartoffeln-Fritten aufgefallen sind, habe ich explizit darum gebeten, was allerdings mit einem Aufpreis von 2,00 Euro abgerechnet wurde und mir doch unangemessen viel erschien. Achja, Salate schien es auch zu geben, die wurden hier aber eher nicht so gern geordert.
Nach dem hippen Lifestyle-Ambiente drumherum fiel mir dann nach Fertigstellung des Menüs doch ein kleines Manko ins Auge: das Essen wird in einem schnöden Plastikkörbchen billigster Machart dargereicht. Schade… solche Körbchen findet man sonst in 1-Euro-Shops zum Sammeln der Kleinteile … hier würde ich mir für die Zukunft einfach eine zünftigere Lösung wünschen. Dafür überzeugen hier die Burger und Fleischstücke durch wundervolle Saftigkeit und aromatischem Geschmack, dazu kross gebraten und mit viel Grünzeug und frischen Zutaten garniert und angereichert (Blattsalate, Zwiebelringe, Tomatenscheiben etc.) Die unterschwellige Süsse meiner rustikal geschnittenen, sehr fettarmen Fritten harmonierte überraschenderweise wundervoll mit dem kräftigen, groben Steinsalz. Würde ich jederzeit wieder so wählen… Aber: die Portion war recht dürftig und es hätte durchaus etwas mehr sein dürfen. Und die Empfehlungen der toughen Thekenkraft, als Ergänzung statt Mayo oder Ketchup doch lieber die exotische Sweet Chili Sauce zu nehmen, war genau richtig. Ergibt alles in allem ein ganz stimmiges Geschmacksbild.
Lustig fand ich, dass zwischen Tresen und Küche ein kleiner, nicht mal mannshoher Durchlass besteht, durch den die Thekenkraft immer wieder akrobatisch kraxeln musste. Das ist sicherlich den architektonischen Gegebenheiten vor Ort geschuldet, dürfte dem Personal auf die Dauer jedoch zu viel unnütze Power abverlangen.
Die Gegend um die Wittener Bahnhofstrasse herum verunsicherte in letzter Zeit vermehrt durch unwillkommene Leerstände und dem unschönen Gefühl vager Verwahrlosung. Auch die Burger Brothers sind hier höchstens ein geschätztes Vierteljahr zuhause, bei meinem letzten Besuch klebte auf jeden Fall noch ein „coming soon“-Schild an den Schaufenstern des ehemals verlassenen Ladenlokals.
Nachdem ich mich kürzlich auch erst wieder so richtig mit der gehobenen Burger-Kultur angefreundet habe – lange Zeit wirkten mir die Patties zu fett, so schmierig, zu „ungesund“ und... mehr lesen
Burger Brothers
Burger Brothers€-€€€Schnellrestaurant, Lieferdienst, Take Away01785448340Marktstraße 11, 58452 Witten
3.5 stars -
"Brüder im Geiste" MinitarDie Gegend um die Wittener Bahnhofstrasse herum verunsicherte in letzter Zeit vermehrt durch unwillkommene Leerstände und dem unschönen Gefühl vager Verwahrlosung. Auch die Burger Brothers sind hier höchstens ein geschätztes Vierteljahr zuhause, bei meinem letzten Besuch klebte auf jeden Fall noch ein „coming soon“-Schild an den Schaufenstern des ehemals verlassenen Ladenlokals.
Nachdem ich mich kürzlich auch erst wieder so richtig mit der gehobenen Burger-Kultur angefreundet habe – lange Zeit wirkten mir die Patties zu fett, so schmierig, zu „ungesund“ und
Geschrieben am 18.10.2016 2016-10-18| Aktualisiert am
19.10.2016
Besucht am 16.10.20162 Personen
Rechnungsbetrag: 15 EUR
Schon beim Besuch der Münchner Pinakothek der Moderne weisen manche Museumswärter schon vorsorglich darauf hin, dass möglichst viel getrunken werden sollte und das Raumklima das Gebäudes sehr anstrengend ist. Indes: dieses Museum verfügt weder über ein Museumscafé noch über ein sonstiges gastronomisches Angebot, so dass man unweigerlich nach draussen gehen und eine geeignete Location suchen muss.
Bei unserem letzten Besuch begaben wir uns auf die Türkenstrasse, die uns noch von früher her gut bekannt war, auch aufgrund ihres vielfältigen Angebots an Kneipen und Lokalen. An dem vielleicht letzten warmen Tag im Jahr, wollten wir gerne draussen sitzen – kein leichtes Unterfangen an einem Sonntagnachmittag. So strandeten wir im Katzentempel, eher nicht aufgrund einer weltanschaulichen Einstellung oder als Katzenliebhaber (wozu sich aber wohl die meiste Klientel zählte). Der Katzentempel versteht sich als erstes Katzencafe Deutschlands und als veganes Lokal. Sechs Tempelkatzen sind hier zuhause und dürfen ausgiebig gestreichelt und geherzt werden. Ich bin allerdings nur einer einzigen begegnet – die anderen hielten vielleicht gerade Mittagsschlaf oder haben doch die Menschenmengen gescheut.
Tierschutz ist hier ein grosses, aktiv gelebtes Thema, so dass natürlich nur vegane Speisen angeboten werden. Mir reichte eine schlichte Brezel, eine große Flasche Mineralwasser für 5,60 Euro ( gegen die beginnende Museums-Dehydrierung) und ein kleiner Kaffee (2,80 Euro). Dass ich dazu eine ganz normale Kuhmilch bestellt habe, erschien mir zwar selbst fast wie ein Frevel, doch meinem Wunsch wurde nachgekommen. Selbstredend ist eher Soja-, Hafer- und Macadamiamilch hier der Standard, für Macadamiamilch wird allerdings ein Aufpreis berechnet. Als Speisen sind die verschiedensten Frühstückvariationen im Angebot, inklusive eines veganen Rühreis (was mich wirklich interessiert hätte..) verschiedenen Salaten und warmen Gerichten. Sehr sympathisch finde ich die Tatsache, dass Studenten, Schüler und Auszubildende von 11-15 Uhr besondere Rabatte bekommen: 10% aufs Frühstück, 20% auf Hauptspeisen. Trotzdem dürften die hiesigen Preise für Wenigverdienende eher unerschwinglich sein. Neben uns sassen Youngster vom Typus „höhere Töchter und Söhne“, die diskutierten, ob der nächste Skiurlaub schon wieder nach Sölden oder doch mal lieber nach Ischgl führen sollte. Aus dieser Bevölkerungsschicht speist sich hier eher die Klientel.
Der Service des Katzentempels ist engagiert und weltoffen, allerdings seeeehhhr bedächtig und auch etwas zerstreut. Statt des kohlensäurehaltigen Mineralwassers, das ich bestellt hatte, kam lange Zeit später ein stilles Wasser. Als dann schliesslich überhaupt kein Service mehr im Aussenbereich auftauchte (wo wir an einem klapprigen Bistrotischchen und auf LemonAid-Kisten sassen), musste ich mich zum Bestellen meiner Brezel nach drinnen begeben. Dafür wurde drinnen von der promovierten Inhaberin ausführlich über den verwendeten Mixer zur Herstellung des kleinen grünen Smoothies (3,90 Euro plus 50 Cent extra für die Chiasamen) referiert, was natürlich auch einen durchaus informativen Nährwert hatte. Die genauen Zutaten des Smoothies konnten wir zwar nicht in Erfahrung bringen, ich selbst habe jedoch angenehm viel Avocado erspürt, dazu eine frische Zitrusnote, was den Smoothie einerseits sehr sättigend, andererseits aber auch recht erfrischend machte. Das Sölden-Ischgl-Paar vom Nebentisch bot uns freundschaftlich ein Häppchen vom veganen Rührei und von der ebenfalls fleischlosen Weisswurst an, doch wir lehnten etwas schüchtern und verunsichert ab.
Drinnen im Katzentempel können vielfältige Fan-Artikel wie Katzen-T-Shirts, Bücher, Karten und Kalender erworben werden, natürlich auch Katzen-Spielzeug und nette Accessoires für die Samtpfoten. Im Innenraum sitzt man auch etwas bequemer als an den vier Tischchen vor der Türe, direkt auf dem Bürgersteig der Türkenstrasse. Der Umgang im Katzentempel ist freundschaftlich, achtsam und bedachtsam. Wer sich auf den etwas langsameren Flow gut einlassen kann und nicht in Eile ist, wer gerne mal was Neues ausprobiert oder eh schon bekennender Veganer ist, wird sich hier gut aufgehoben fühlen. Für Katzenfreunde ist das Lokal natürlich noch einmal ein ganz besonderer Ort mit eigenem Flair.
Schon beim Besuch der Münchner Pinakothek der Moderne weisen manche Museumswärter schon vorsorglich darauf hin, dass möglichst viel getrunken werden sollte und das Raumklima das Gebäudes sehr anstrengend ist. Indes: dieses Museum verfügt weder über ein Museumscafé noch über ein sonstiges gastronomisches Angebot, so dass man unweigerlich nach draussen gehen und eine geeignete Location suchen muss.
Bei unserem letzten Besuch begaben wir uns auf die Türkenstrasse, die uns noch von früher her gut bekannt war, auch aufgrund ihres vielfältigen Angebots an... mehr lesen
Café Katzentempel
Café Katzentempel€-€€€Restaurant, Cafe, Veganes Restaurant08920061249Türkenstr. 29, 80799 München
3.0 stars -
"Ein Eldorado für Katzenfreunde und Veganer" MinitarSchon beim Besuch der Münchner Pinakothek der Moderne weisen manche Museumswärter schon vorsorglich darauf hin, dass möglichst viel getrunken werden sollte und das Raumklima das Gebäudes sehr anstrengend ist. Indes: dieses Museum verfügt weder über ein Museumscafé noch über ein sonstiges gastronomisches Angebot, so dass man unweigerlich nach draussen gehen und eine geeignete Location suchen muss.
Bei unserem letzten Besuch begaben wir uns auf die Türkenstrasse, die uns noch von früher her gut bekannt war, auch aufgrund ihres vielfältigen Angebots an
Besucht am 15.10.2016Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 36 EUR
Wenn man vom Südausgang des Münchner Bahnhofes in die Stadt purzelt und nach bodenständiger, bayrischer, jedoch nicht zu profaner Küche sucht, wird man unweigerlich auf die Münchner Stubn stoßen. Auf der Homepage nennt sich das Lokal stolz „Wirtshaus und Speisemanufaktur“ – vollkommen zu Recht, wie ich finde, denn die Gerichte schmecken authentisch, hausgemacht, schmackhaft und rustikal, jedoch mit eigener, individueller Handschrift versehen.
Mit dieser Einschätzung scheinen wir nicht alleine zu sein, denn schon im Windfang stauen sich potentielle Gäste beim Empfang und es bilden sich kleine Schlangen, obwohl der Service rasch und bemüht nach freien Plätzen Ausschau hält. Deswegen meine Empfehlung schon an dieser Stelle: am besten einen Tisch reservieren, das ist bequem auch online möglich. Unsere Chancen stehen beim Spontanbesuch an einem Samstagabend allerdings noch relativ gut, weil wir nur zu zweit sind und noch nicht allzu spät dran sind.
Der Empfang ist herzlich, entgegenkommend und überaus freundlich. Da im proppevollen Hauptgastraum in absehbarer Zeit wohl kein Tisch frei wird, werden uns Plätze im Nebenraum angeboten - ein glücklicher Umstand, da es hier noch etwas ruhiger und weniger gedrängt zugeht. Das Ambiente ist rustikal und eher dunkel möbliert, mit offenliegenden Klinkerwänden, mannshohen Holzwandvertäfelungen, angenehmem Licht und einigen gottseidank dezent eingesetzten Deko-Elementen im bayrischen Landhausstil (Geweihe, Gemälde, Bierkrüge). Man sitzt an Tischen unterschiedlicher Größe, so dass sich sowohl Gruppen, als auch Singles oder Paare oder Kleinfamilie individuell wohlfühlen können.
Wir bekommen einen Vierertisch an einem Fenster am Rand zugeteilt – und hier blieben wir tatsächlich alleine, obwohl sich das Wirtshaus kontinuierlich füllt, vor allem mit ausländischen Gästen aus Asien, Großbritannien, Italien und Spanien. Am Nebentisch führt der Zufall zwei Koreanerinnen und zwei Engländer zusammen, wir warten gespannt die Annäherungen ab… In unserer Nähe speist aber auch ein alleinstehender Einheimischer sehr wohlgefällig und zufrieden und mehrere bayrische Familien scheinen regelmässig herzukommen. Spricht fürs Haus!
Die sehr umfangreiche Karte bietet alles, was das Herz begehrt: Deftiges wie Schweinekrustenbraten, Spanferkelhaxen oder Ochsenbäckchen, Vesper (oder sagt man hier Brotzeit??) wie Wurstsalat, Leberkäs, Obazda, interessante Schmankerln wie Bayrisch Tatar oder Carpaccio vom Ochsen, sowie diverse Salate, vegetarische Gerichte und Fischgerichte. Dazu eine jeweils eine spezielle Frühstücks- und Mittagskarte, natürlich auch Suppen und Desserts. Hier kann man also fast rund um die Uhr schlemmen.
Unsere Servicedame hat einen aufgeweckten, schwungvollen Umgangston und geht mit großer Freude ans Werk. Meinen kleinen Sonderwunsch ausserhalb der Karte (nämlich von den üppigen Portionen eine „kleine“ zu bekommen) nickt sie zwar erst nicht ab, erfüllt ihn jedoch zu meiner vollkommenen Zufriedenheit. Hier muss übrigens keine Minute auf die Bedienung gewartet werden, wie man es oft in anderen Lokalen dieser Größe erlebt. Alles geht zackig und rasch, jedoch ohne sichtliche Hektik oder Stress. Nach etwas mehr als einer Viertelstunde steht unser komplettes Essen wunderbar angerichtet auf dem Tisch, sehr frisch, sehr knackig, sehr bodenständig. Und das trotz total vollem Haus!
Das rustikale Bratwurstpfanderl (12,80 Euro) bietet eine normale und ein Rauchbratwurst (deftig, kräftig, natürlich nicht gerade fettarm), die zusammen mit dem Fass-Sauerkraut und dem feinen Kartoffelstampf eine herrliche Symbiose eingeht. Dazu eine riesige Menge an Senf, in einem Glas serviert. Brot gibt es keines dazu, wer möchte, kann sich jedoch eine der in einem Korb auf dem Tisch ausliegende Brezen nehmen (1,00 Euro extra). Die Allgäuer Kasspatzen (je nach Größe der Portion zwischen 8,90 und 11,90 Euro) haben eine samtig-softe Konsistenz und einen deftigen Geschmack, der auf die Verwendung von örtlichem Bergkäse hinweist. Beim Bier sorgt ein Schnitt Helles (3,40 Euro) für eine gut verdaubare Größe: 0,25 Liter verträgt auch der eher ungeübte Trinker, der über die Maß des Nebensitzers eher noch staunen muss. Dafür sind die Weinschorle mit 0,3 Liter eher etwas umfangreicher als im restlichen Deutschland, wo sich oft schon eine Darreichungsform von 0,2 Liter eingebürgert hat (bedauerlicherweise…)
Trotz der riesigen Gasträume herrscht ein sehr angenehmes Klima und kein allzu hoher Geräuschpegel. Wir haben uns sehr wohl gefühlt, wozu die warmherzige Bedienung beigetragen hat. Auch die Toiletten waren blitzeblank und wurden von alpenländischer Musik ganz dezent beschallt. Da alle Räume ebenerdig liegen und es nirgendwo Hürden oder Stolperstellen gibt, dürften auch Menschen mit Handicaps keine Probleme haben. Verkehrsgünstig und zentral liegt das Lokal allemal – nur mit dem Auto sollte man besser nicht kommen, denn Parkplätze sind in dieser Gegend absolute Mangelware.
Wenn man vom Südausgang des Münchner Bahnhofes in die Stadt purzelt und nach bodenständiger, bayrischer, jedoch nicht zu profaner Küche sucht, wird man unweigerlich auf die Münchner Stubn stoßen. Auf der Homepage nennt sich das Lokal stolz „Wirtshaus und Speisemanufaktur“ – vollkommen zu Recht, wie ich finde, denn die Gerichte schmecken authentisch, hausgemacht, schmackhaft und rustikal, jedoch mit eigener, individueller Handschrift versehen.
Mit dieser Einschätzung scheinen wir nicht alleine zu sein, denn schon im Windfang stauen sich potentielle Gäste beim... mehr lesen
Münchner Stubn
Münchner Stubn€-€€€Restaurant089 551113330Bayerstr. 35-37, 80335 München
4.5 stars -
"Zünftig, deftig, bayrisch" MinitarWenn man vom Südausgang des Münchner Bahnhofes in die Stadt purzelt und nach bodenständiger, bayrischer, jedoch nicht zu profaner Küche sucht, wird man unweigerlich auf die Münchner Stubn stoßen. Auf der Homepage nennt sich das Lokal stolz „Wirtshaus und Speisemanufaktur“ – vollkommen zu Recht, wie ich finde, denn die Gerichte schmecken authentisch, hausgemacht, schmackhaft und rustikal, jedoch mit eigener, individueller Handschrift versehen.
Mit dieser Einschätzung scheinen wir nicht alleine zu sein, denn schon im Windfang stauen sich potentielle Gäste beim
Das legendäre Trseznjewski ist mir ein Begriff von meinen vielfältigen Wien-Reisen: in der österreichischen Metropole gilt es ein skurriler Geheimtipp für Brötchen- und Häppchen-Kultur ein bisschen im Stile der angestaubten 1950er Jahre, ziemlich verschmockt und ziemlich old-fashioned, jedoch mit ganz besonderem Charme und noch mehr Schmäh. Einfach einzigartig, dachte ich mir bislang…
Um so überraschter war ich, das Trseznjewski nun auch in München vorzufinden und das mit dem auffallenden Hinweis: seit 1993 eine Institution in München! Schon der Name impliziert für mich: Besonderheit, Exotismus, Eigenartigkeit. Das hiesige Lokal liegt unweit der Pinakotheken und bietet ein weit gefächertes Angebot an: vom einfachen Frühstückarrangement (zum Beispiel mit Käse oder auf italienische Art, dazu jede Menge Zugaben nach Wahl, wie verschiedene Eierspeisen, Müsli, Joghurt etc.) bis zum ausladenden Mittagsmenü (diverse Salate, Fleich- und Fischgerichte, verschiedene Pastavariationen, Desserts) und jedweder Art von Snacks und kleinen Speisen. Alles zu – so finde ich – moderaten und angepassten Preisen. Sehr sympathisch: Weine und Biere sind immer in vielfältigster Art im Angebot, auch in kleinen Portionen (aus Österreich kenne ich das „Stifterl“ – sehr angemessen für Autofahrer und Menschen, die einfach nicht so viel vertragen oder sich nicht so viel leisten können…)
Das Münchner Restaurant liegt gegenüber der Alten und der Neuen Pinakothek, was durchaus Auswirkungen auf die Klientel hat. Während meines Besuches habe ich sehr viel ausländische Gäste, Touristen aus Italien, Spanien und Russland bemerkt. Das hatte zur Folge, dass man kaum einen freien Platz im Lokal ergattern konnte. Der Geräuschpegel war natürlich auch entsprechend. Ich war am späten Nachmittag zu Gast, Anfang Oktober. Ich mag mir gar nicht vorstellen, wie der Andrang etwa in der Hauptsaison ist. Nun gut: ziemlich aussergewöhnlich sind die die Öffnungszeiten des Trseznjewski: täglich von 8:00 bis 0:00 Uhr, Fr + Sa sogar bis 2:00 Uhr morgens. So gesehen wirklich ein Allrounder.
Bei meinem Besuch habe ich – zugegebenermassen relativ spät am Tag – ein Münchner Frühstück gewählt. Es bestand aus 3 Weisswürsten, sowie einer Brezel und süssem Senf, zusammen für 7,90 Euro. Nicht-Einheimische lernen hier dazu, dass man Weisswürste immer in einer ungeraden Anzahl zu ordern hat, niemals als Paar. Die Brezn sind hier auch etwas härter und knuspriger als im Schwäbischen. Dafür mag ich den süssen Senf ganz ausserordentlich und könnte ihn am liebsten zu allem essen, nicht nur zu Weisswürsten. Letztere hatten wahrscheinlich wirklich ihren lukullischen Zenit überschritten, denn beim Verzehr wurde mir ganz heiss und kribbelig. Ich hatte das vage Gefühl, dass sie nicht mehr ganz frisch und okay waren. Aber gut: nicht umsonst sagt man, dass man sie vor dem 12-Uhr-Läuten verzehren sollte. Beim Bestellen hatte mich die Thekenkraft eigentlich auch darauf hingewiesen…
Erst nach Aufgabe der Bestellung fiel mir auf, dass man gegen 2 Euro Aufpreis noch ein kleines Hefeweizen dazu bekäme. Das wollte ich noch nachtragen, doch es liess sich nicht mir mit meinen schon extra bestellten Bieren verrechnen. Schade. Ich habe noch ein bisschen mit dem Service diskutiert, da meine Bestellung jedoch schon fix eingebucht war, liess sie sich nicht mehr nachträglich verändern. Das liess ein schales und enttäuschtes Gefühl zurück und hätte so eigentlich nicht sein müssen.
Alles in allem ist die Brasserie Trseznjewski ein uriges, gemütliches Restaurant, das von Grund auf für die vielfältigen Bedürfnisse des „einfachen“ Volkes geschaffen ist, so wie der Gründungsgedanke in Wien vorherrschte. Man sitzt an einfachen Bistrotischen und lässt sich ein landläufiges Mahl munden. Für mich war das Lokal eine tolle (Wieder-)Entdeckung. Ich kann es unumwunden für alle München-Touristen und Museumsbesucher empfehlen, zur Rast, zum Kraftschöpfen, zur notwendigen Nahrungsaufnahme und zum Pausieren.
Das legendäre Trseznjewski ist mir ein Begriff von meinen vielfältigen Wien-Reisen: in der österreichischen Metropole gilt es ein skurriler Geheimtipp für Brötchen- und Häppchen-Kultur ein bisschen im Stile der angestaubten 1950er Jahre, ziemlich verschmockt und ziemlich old-fashioned, jedoch mit ganz besonderem Charme und noch mehr Schmäh. Einfach einzigartig, dachte ich mir bislang…
Um so überraschter war ich, das Trseznjewski nun auch in München vorzufinden und das mit dem auffallenden Hinweis: seit 1993 eine Institution in München! Schon der Name impliziert für... mehr lesen
Tresznjewski
Tresznjewski€-€€€Restaurant, Bar, Cafe089282349Theresienstr. 72, 80333 München
4.0 stars -
"Geheimtipp für Touristen und Museumsbesucher" MinitarDas legendäre Trseznjewski ist mir ein Begriff von meinen vielfältigen Wien-Reisen: in der österreichischen Metropole gilt es ein skurriler Geheimtipp für Brötchen- und Häppchen-Kultur ein bisschen im Stile der angestaubten 1950er Jahre, ziemlich verschmockt und ziemlich old-fashioned, jedoch mit ganz besonderem Charme und noch mehr Schmäh. Einfach einzigartig, dachte ich mir bislang…
Um so überraschter war ich, das Trseznjewski nun auch in München vorzufinden und das mit dem auffallenden Hinweis: seit 1993 eine Institution in München! Schon der Name impliziert für
Besucht am 06.10.2016Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 25 EUR
Ein beruflicher Termin bringt mich nach Gerlingen. Nach vollbrachter Pflicht lockt die abendliche Kür – und reichlich Hunger ist auch schon vorhanden. Ein erster gastronomischer Orientierungsversuch per Spaziergang durch die Innenstadt zeigt mindestens ein halbes Dutzend Lokale auf nahem Raum: eine überraschend reichhaltige Ausbeute.
Am freundlichsten und individuellstem wirkt von aussen das „Im Wengert“, das als Weinstube firmiert, mir aufgrund der ausgehängten Speisekarte mit einer guten Auswahl an klassischen schwäbischen Gerichten jedoch ein sehr solides Speiserestaurant zu sein scheint. Das hübsch und aufwendig renovierte Fachwerkgebäude ist über leicht ansteigendes Kopfsteinpflaster (Vorsicht: bei Regen leicht rutschig) zu erreichen. Auch im Innenraum ist das Haus sehr putzig und kreativ ausgestattet. Man passiert zunächst einen kleinen Vorraum, der abends stimmungsvoll mit Kerzlein und netten Accessoires ausgeleuchtet ist.
Um 17 Uhr 30 sind wir noch die ersten Gäste des Abends. Leider weist man uns ohne Umschweife den bedauerlicherweise etwas düsteren Katzentisch in der Ecke zu. Zwei Damen mit Hund, die direkt nach uns eintreffen und ebenfalls nicht reserviert haben, dürfen dafür sofort an einem großzügigen, ausladenden Tisch mit mindestens fünf Stühlen Platz nehmen. Recht rasch füllt sich das Lokal, das übrigens nur über fünf Tische im Gastraum verfügt (aber offenbar noch reichlich Platz im ausgebauten urigen Keller hat). Eine Stunde nach unserem Eintreffen ist das Lokal proppevoll – und das an einem x-beliebigen Wochentag. Das Publikum ist im Alter 50+, meist gediegen und offenbar mehr oder weniger aus der Region.
Auf der Speisekarte findet man neben einigen Salatvariationen und kleinen Vorspeisen hauptsächlich bodenständige und schwäbische Gerichte – sympathischerweise sind fast alle Speisen in zweierlei Portionsgrößen erhältlich. Das ist möglicherweise der hiesigen Klientel geschuldet, die in einem Alter ist, in dem man nicht mehr so reinhaut, aber auch noch keinen Seniorenteller ordern möchte. Vielleicht sind die Schwaben auch gerne sparsam: gehen essen, möchten sich aber doch nicht so viel gönnen. Ich nehme auf jeden Fall mit Interesse wahr, wie an den Nebentischen mehrfach eine kleine Portion bestellt wird.
Wir verkneifen uns einen Krustenbraten und nehmen nur geschmelzte Maultaschen mit Kartoffelsalat (9,50 Euro) und eine kleine Portion Käsespätzle (7,50 Euro), die es wahlweise mit oder ohne Speck zu bestellen gibt. Das übliche Trollingerschorle wird mir ohne Umstände auch mit einer anderen Weinsorte nach Wunsch zubereitet (3,00 Euro für ein Viertele) und wird in einer kleinen Karaffe ausgeschenkt.
So weit, so gut. Die kleine, gemütliche Gaststube wird von Rustikalität und einer niederen Decke dominiert. An einer Wand ein großes Weinregal aus Holz. Die Tische sind weiss eingedeckt, mit resedafarbenen Überdecken und weißen Stoffservietten, dazu farblich passende kleine Stilleben an der Wand. Direkt hinter dem Tresen erstreckt beginnt die winzige, zum Gastraum hin offene Küche. Hier kann man das Wirken des Kochs mitverfolgen. Leider ist man auf diese Weise auch allen Geräuschen und Gerüchen ungeschützt ausgeliefert. Unsere Beilagensalat werden fast umgehend ausgeliefert, waren möglicherweise schon vorbereitet. Doch während unsere warmen Speisen zubereitet werden, strömt ein beissender Geruch nach erhitztem Plastik durch den Raum. Ist versehentlich ein kunststoffummantelter Pfannengriff heiss geworden? Oder eine Plastiktüte an die Gasflamme gekommen? Uns schwant Schlimmes, doch wir fragen besser nicht nach.
Die Gerichte werden dann jedoch optisch tadellos serviert. Von den Maultaschen gibt es drei Stück bei der normal großen Portion, die „kleinen“ Kässpätzle sehen jedoch recht dürftig aus und sättigen letztendlich kaum. Die Konsistenz ist eher weich und soft. Von gleicher schlonziger Konsistenz hätten wir uns den Kartoffelsalat erhofft, doch der ist eher so geraten, wie man sich nicht ganz gar gekochte, in Scheiben geschnittene Pellkartoffeln vorstellt. Auch mit Zwiebeln wurde prinzipiell eher gegeizt. Dafür schmecken die Maultaschen solide, sind jedoch ohne besondere Eigenart oder Raffinesse. Um bei der kleinen Portion Käsespätzle einigermassen satt zu werden, muss man leider in den Brotkorb greifen (wozu werden hier eigentlich einige Scheiben Brot gereicht?). Sehr positiv nehmen wir die Möglichkeit auf, auch ein Achtele Weinschorle zu bestellen – ein Sonderwunsch, der andernorts gerne mal abgelehnt wird.
Der Service agiert (manchmal etwas zu) geübt, konzentriert und professionell, ohne Unsicherheiten. Ambiente, Mobiliar, Gläser und Geschirr entsprechen etwas gehobenen Anforderungen, allerdings vermissen wir bei der Zubereitung der Gerichte eine eigene Handschrift oder eine kreative Interpretation der üblichen Klassiker.
Ein beruflicher Termin bringt mich nach Gerlingen. Nach vollbrachter Pflicht lockt die abendliche Kür – und reichlich Hunger ist auch schon vorhanden. Ein erster gastronomischer Orientierungsversuch per Spaziergang durch die Innenstadt zeigt mindestens ein halbes Dutzend Lokale auf nahem Raum: eine überraschend reichhaltige Ausbeute.
Am freundlichsten und individuellstem wirkt von aussen das „Im Wengert“, das als Weinstube firmiert, mir aufgrund der ausgehängten Speisekarte mit einer guten Auswahl an klassischen schwäbischen Gerichten jedoch ein sehr solides Speiserestaurant zu sein scheint. Das... mehr lesen
Weinstube Im Wengert
Weinstube Im Wengert€-€€€Restaurant, Weinstube0715628011Hauptstraße 41, 70839 Gerlingen
3.5 stars -
"Begrenztes Gelingen in Gerlingen" MinitarEin beruflicher Termin bringt mich nach Gerlingen. Nach vollbrachter Pflicht lockt die abendliche Kür – und reichlich Hunger ist auch schon vorhanden. Ein erster gastronomischer Orientierungsversuch per Spaziergang durch die Innenstadt zeigt mindestens ein halbes Dutzend Lokale auf nahem Raum: eine überraschend reichhaltige Ausbeute.
Am freundlichsten und individuellstem wirkt von aussen das „Im Wengert“, das als Weinstube firmiert, mir aufgrund der ausgehängten Speisekarte mit einer guten Auswahl an klassischen schwäbischen Gerichten jedoch ein sehr solides Speiserestaurant zu sein scheint. Das
Der Duisburger Landschaftspark Nord erstreckt sich über 180 Hektar mit alten stillgelegten Industrieanlagen, die sich um ein ehemaliges Hüttenwerk herum gruppieren. Der Strukturwandel des Ruhrgebiets beeindruckt immer wieder – auch hier in Duisburg, wo sich Freizeiteinrichtungen, Kulturevents und Gastronomie dort einrichten, wo früher gehörig malocht wurde.
Im Gebäude des Hauptschalthauses befinden sich nun ein Besucherzentrum mit Souvenirshop, gut gepflegte Toiletten, die Parkverwaltung sowie das gleichnamige Lokal. Wir waren unter der Woche an einem relativ sonnigen Tag mit mehreren Personen zu Gast, nachdem wir ausdauernd durch die weiten Aussenanlagen spaziert waren und aus dem Staunen nicht mehr herauskamen. Da wir seit dem Frühstück nichts mehr im Magen hatten, stellte sich am frühen Nachmittag hartnäckiger Hunger ein. Es wurde kurz diskutiert, ob ein kleiner Snack am Büdchen, vor dem man auf Bierbänken sitzen konnte, ausreicht – oder uns doch ein etwas umfangreicheres Angebot nicht gut täte. Das Restaurant im Hauptschalthaus siegte, zumal das Speienangebot viele lokale und internationale Gerichte aufwies, auch Kaffee mit diverser Kuchenauswahl und vor allem das wunderbare Duckstein Bier, das man nicht überall bekommt.
Wir nahmen im Aussenbereich Platz, wo bereits fast alle Tische belegt waren. Das Publikum war kunterbunt gemischt: Gassigeher mit ihren Hunden, Familien, Touristenpaare, Singles und Solisten, Radfahrer, Studenten, einige Freundesgruppen und eine größere Filmcrew (ja, auch hier wurde offenbar gerade ein Film gedreht – aber man muss auch kein Location Scout sein, um den Reiz dieses beeindruckenden Ortes zu erkennen). Leider passierte auch im Hauptschalthaus das Unausweichliche: die Servicemädels ignorierten uns beharrlich und liefen geschäftig an uns vorüber. Beherztes Zuwinken half leider auch nicht. Als wir schliesslich eine Bedienung erfolgreich ausbremsten, gab sie zu verstehen, dass sie eine Kollegin schicken würde. Das dauerte wieder geraume Zeit, obwohl mehrere Servicekräfte im Dienst waren und wir an einer gut sichtbaren Stelle saßen… Als ich später übrigens um Pfeffer und Salz bat und ewig darauf warten musste, ging ich entnervt selbst ins Lokal. Dort standen drei Servicedamen im trauten Tratsch beisammen und liessen sich kaum stören. Leider hat sich der Eindruck ergeben, dass man hier als Gast zuweilen stört…
Weil ich etwas Leichtes wollte, bestellte ich den großen Salat für 7,70 Euro. Der Teller war gut gefüllt mir Blattsalaten, Radieschen, Tomate und Paprika in allen Farbstellungen. Geschmack war schlichtweg keiner vorhanden, das allzu sparsam verteilte Dressing ging einfach unter und das Grünzeug war kein bisschen gewürzt. Schade, denn andernorts haben mich die Salate oft durch überraschende Aromen und kreative Dressings überzeugt. Mit etwas (selbst organisiertem) Pfeffer und Salz war alles runterzukriegen – von Genuss konnte jedoch keine Rede sein. Der Flammkuchen (9,80 Euro) mit Tomate und Rucola war frisch belegt und stammte gottseidank nicht aus der Tiefkühltruhe. Etwas nachpfeffern musste man auch hier, der Rand war teilweise zu stark gebacken und dunkelbraun geworden, aber ansonsten konnte man nicht meckern. Wunderbar würzig dagegen die hiesige Interpretation von Himmel un Ääd (Kartoffelpüree mit Apfelmus). Die üppige Portion machte richtig satt. Am Nebentisch bestellte die ganze Crew Burger mit Fritten – die wurden formschön auf länglichen Tellern serviert und schmeckten offenbar so gut, dass keinerlei Reste blieben. Wir wählten zum Abschluss noch Kaffee (großer Becher für 3,00 Euro) und Cappuccino (3,50 Euro). Beides Mal überzeugten das vollmundige Aroma, die feine Crema und die beeindruckende Portionsgröße. Einen dunklen Keks gab es auch dazu. Vielleicht sollte man am ehesten zu Kaffee und Kuchen hierher kommen? Die aktuelle Kuchenkarte wies auf jeden Fall Zwetschge, Erdbeer-Rhabarber, Apfel-Mandel und Käse-Mandarine auf, wobei mir jedoch 3,80 Euro pro Stück auch nicht ganz billig erschien. Was ich am Nebentisch erspähen konnte, sah jedoch recht frisch und sehr adrett aus.
Der Innenraum ist dunkel gehalten und rustikal möbliert, mit einigen netten Eyecatchern. Der Raum wird von einer großzügigen, ausladenden, langen Theke dominiert. In wenigen Schritten erreicht man die Toiletten und den Souvenirshop. Achja, kostenlose Parkmöglichkeiten bestehen in ausreichendem Umfang über der Strasse. Da kein offizieller Fussgängerüberweg besteht, sollte man allerdings achtsam sein. Ein Besuch am Abend während des Wochenendes lohnt besonders, weil man dann die grandiose Illumination des Geländes bestaunen kann.
Der Duisburger Landschaftspark Nord erstreckt sich über 180 Hektar mit alten stillgelegten Industrieanlagen, die sich um ein ehemaliges Hüttenwerk herum gruppieren. Der Strukturwandel des Ruhrgebiets beeindruckt immer wieder – auch hier in Duisburg, wo sich Freizeiteinrichtungen, Kulturevents und Gastronomie dort einrichten, wo früher gehörig malocht wurde.
Im Gebäude des Hauptschalthauses befinden sich nun ein Besucherzentrum mit Souvenirshop, gut gepflegte Toiletten, die Parkverwaltung sowie das gleichnamige Lokal. Wir waren unter der Woche an einem relativ sonnigen Tag mit mehreren Personen zu Gast,... mehr lesen
3.5 stars -
"Zwischen Hochofen und Kraftzentrale" MinitarDer Duisburger Landschaftspark Nord erstreckt sich über 180 Hektar mit alten stillgelegten Industrieanlagen, die sich um ein ehemaliges Hüttenwerk herum gruppieren. Der Strukturwandel des Ruhrgebiets beeindruckt immer wieder – auch hier in Duisburg, wo sich Freizeiteinrichtungen, Kulturevents und Gastronomie dort einrichten, wo früher gehörig malocht wurde.
Im Gebäude des Hauptschalthauses befinden sich nun ein Besucherzentrum mit Souvenirshop, gut gepflegte Toiletten, die Parkverwaltung sowie das gleichnamige Lokal. Wir waren unter der Woche an einem relativ sonnigen Tag mit mehreren Personen zu Gast,
Butterzeit ist ein Ruhrgebiets-Synonym für Brotzeit, kleine Pause. Da wurde die mitgebrachte Stulle ausgepackt und erst mal gevespert (wie wir Schwaben sagen würden). Klar, dass zur Zeche Zollverein, dem beeindruckenden UNESCO-Welterbe in Essen, auch eine Butterzeit gehören muss. Das zugehörige gastronomische Angebot mit diesem Namen befindet sich sehr prominent im Areal A, recht nahe und in Fußlaufnähe zum großen davorliegenden Parkplatz. Da man hier keinen Eintritt zahlen muss, kommt man einfach so aufs Gelände, was viele Einheimische, Touristen, Radfahrer, Wanderer nutzen. Achja, das wundervolle Red Dot Design Museum liegt auch gleich ums Eck.
Seit Dezember 2001 ist die Zeche Zollverein Weltkulturebe. Die Brotzeit kann man ebenerdig und somit barrierefrei sehr bequem erreichen. Sie bietet auf gut 150 Quadratmetern (inklusive Empore) genügend Platz zum Rasten, Essen und Trinken – aber auch zum Feiern, wie hier ständig angepriesen wird. Dass auf alten Industrie-Denkmälern sogar Hochzeiten gefeiert werden, durfte ich selbst sehen. Allerdings hat mich die dauernde Betonung auf Event-Location allerorten doch schon ein bisschen genervt. Soviel Feste gibt es doch gar nicht, oder?
Wir waren an einem Wochentag im ausgehenden September am Nachmittag vor Ort. Das Lokal ist zweckmässig eingerichtet, mit schwarzen Holztischen und lehnenlosen Bänken. Licht kommt vor allem durch Glaselemente im oberen Bereich des Raumes herein, darunter ist die sehr schöne Fotostrecke einer Ausstellung zu sehen. Beachtenswert sind die individuell ebenfalls mit lokalen Fotos gestalteten ausladenden Lampenschirme. Bei gutem Wetter kann man natürlich auch draussen sitzen, an einfachen Biertischen und –bänken. Das scheint recht häufig missbraucht zu werden, weil vermutlich manche Gäste hier einfach (wie in Bayern so üblich) ihre mitgebrachte Brotzeit vertilgen, anstatt das örtliche gastronomische Angebot zu nutzen.
An einer freundlichen, hell beleuchteten, großzügigen Selbstbedienungstheke im hinteren Bereich des Lokals holt man sich Essen und Trinken selbst. Das wirkt ein bisschen wie in einer Kantine oder einem Bistro. Es gibt eine angenehme Auswahl an heissen und kalten Getränken, sowie Suppen, Sandwiches, Snacks, Currywurst, Kuchen und Süssigkeiten.
Da wir schon satt waren, tranken wir hier nur einen „Absacker“ (gleich: Kaffee und Wasser). Die Speisen erschienen uns im Vergleich zum restlichen gastronomischen Angebot der Zeche Zollverein auch recht einfach und nicht unbedingt sehr hochwertig. Aber das war die Butterzeit während der Maloche der Kumpels wahrscheinlich auch nicht. Egal: das Lokal eignet sich auf jeden Fall, um schnell wieder zu Kräften zu kommen, den Wasserpegel aufzufüllen und etwaigen akuten Kohldampf zu stillen. Während unseres Besuches war das Lokal fast menschenleer, unser ortskundige Freund erzählte jedoch, dass er hier manchmal nach einer Fahrradtour einkehrt. Während unserer Anwesenheit wurde übrigens auf dem Areal ein Film gedreht. Vermutlich hat die Crew später in der Butterzeit auch eine Pause eingelegt.
Butterzeit ist ein Ruhrgebiets-Synonym für Brotzeit, kleine Pause. Da wurde die mitgebrachte Stulle ausgepackt und erst mal gevespert (wie wir Schwaben sagen würden). Klar, dass zur Zeche Zollverein, dem beeindruckenden UNESCO-Welterbe in Essen, auch eine Butterzeit gehören muss. Das zugehörige gastronomische Angebot mit diesem Namen befindet sich sehr prominent im Areal A, recht nahe und in Fußlaufnähe zum großen davorliegenden Parkplatz. Da man hier keinen Eintritt zahlen muss, kommt man einfach so aufs Gelände, was viele Einheimische, Touristen, Radfahrer, Wanderer... mehr lesen
3.0 stars -
"Kantinenatmosphäre" MinitarButterzeit ist ein Ruhrgebiets-Synonym für Brotzeit, kleine Pause. Da wurde die mitgebrachte Stulle ausgepackt und erst mal gevespert (wie wir Schwaben sagen würden). Klar, dass zur Zeche Zollverein, dem beeindruckenden UNESCO-Welterbe in Essen, auch eine Butterzeit gehören muss. Das zugehörige gastronomische Angebot mit diesem Namen befindet sich sehr prominent im Areal A, recht nahe und in Fußlaufnähe zum großen davorliegenden Parkplatz. Da man hier keinen Eintritt zahlen muss, kommt man einfach so aufs Gelände, was viele Einheimische, Touristen, Radfahrer, Wanderer
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Das Lokal liegt sehr schön an der Kreuzung zwischen Vogelsang- und Seyfferstraße, etwas bergauf gehend. Noch jetzt, im späten November, stehen die Holztische draussen und lassen erahnen, wie schön man hier an Sommerabenden vor dem Lokal sitzen und speisen kann. Das werde ich mir auf jeden Fall für den Sommer 2017 vormerken.
Obwohl laut Homepage die Wirtschaft wochentags erst ab 17:30 geöffnet hat, schliesst sie tatsächlich bereits ab ca. 17:00 auf, damit niemand frierend vor der Tür stehen muss. Um Punkt halber sechse legt dann die Küche los und das mit einem beachtlichen Tempo! Sehr, sehr schnell füllen sich alle Tische, es wird immer betriebsamer und schon kurz vor 19:00 ist das Lokal so rappelrappelvoll, dass man keinen einzigen freien Platz mehr ergattern könnte. Der Spätzleschwob erfreut sich unglaublicher Beliebtheit, was man auch an der bunt gemixten Klientel sehen kann: alle Altersklassen, einzelne Singles, junge Paare, Studenten, Senioren, Familien in jeder Größenordnung. Oder, wie es auf der Homepage proklamiert wird: „Der Spätzleschwob ist für alle da.“
Wir gehörten zu den ersten Gästen und glaubten noch, die Ruhe und Aufmerksamkeit der überaus freundlichen jungen Bedienung sei der frühen Stunde geschuldet. Aber nein: sie blieb auch später noch durchgehend stressresistent, aufmerksam und bedacht. Die Wirtschaft ist schlicht und einfach möbliert, der Gastraum teilt sich in zwei Bereiche: im vorderen Raum dominieren größere Tische, an denen 6-8 Personen Platz haben und wo die Theke eine zentrale Funktion einnimmt. Ganz eng an der Theke vorbei muss man sich auch schlängeln, um zu den Toiletten zu gelangen, die eine halbe Etage tiefer liegen und die stilistisch noch den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts verhaftet sind. Im hinteren Bereich des Lokals finden eher Zweier- oder Vierergrüppchen Platz. Oder eben einzelne Gäste, wie unser Mann am Nachbartisch, der offenbar Stammgast war und sich ganz ungeniert in unsere Gespräche einklinkte. Hier bekommt man wirklich in nullkommanichts Kontakt zu anderen Gästen, erhält Empfehlungen und Tipps.
Die Speisekarte weist Urschwäbisches, Deftiges und Landhauskost auf: Maultaschen, Spätzle, Zwiebelrostbraten, saure Nierle, Kutteln, Flädle etc.pp.). Dazu Weine und Biere aus der Region, wie Verrenberger Lindelberg Trollinger oder Lauffener Katzenbeisser oder Wulle Bier. Alles bodenständig und unaufgeregt. Unsere Linsen und Spätzle mit Saiten (10,90 Euro) entpuppten sich als Riesenportion: die Linsen knackig, die Spätzle hausgemacht, darüber in Butter angeschmelzte Semmelbrösel (lecker!). Die Chili-Kässpätzle mit kleinem Blattsalat (11,80) sind eine noch nie zuvor entdeckte Besonderheit. Allerdings war die angekündigte Schärfe kaum zu spüren und die rote Chili-Schote mehr Dekorationselement als aufreizender Gaumenkitzel. Möglicherweise hat aber die sehr großzügige Verwendung von Käse die Schärfe auch ziemlich gedimmt. Alles in allem eine gut sättigende Portion.
Serviert wurde unsere Bestellung superschnell, nach gut einer Viertelstunde. Die Bedienung schaute öfter mal vorbei und fragte auch zwischendrin, ob alles okay sei. Fragen hat sie gerne und konzentriert beantwortet. Die Bitte nach neuen Getränken wurde rasch entgegen genommen und sofort ausgeführt. Leider ist dies nicht in allen Lokalen so: woanders sitze ich oft mitten im Dinieren auf dem Trockenen und muss ungebührend lange auf ein neues Getränk warten. Manchmal ist dann zwischendrin schon mein Essen wieder kalt…
Je mehr sich das Lokal füllte, desto lauter und umtriebiger wurde es allerdings. Vertrauliche Gespräche kann man hier auf jeden Fall nicht führen. Aber ziemlich viel Spass haben und sehr zünftig essen! Ich komme gerne wieder!
Achja: wer den Stuttgarter Westen kennt, weiss auch um die absolute Parkplatznot. Die Anreise mit Öffis oder zu Fuss ist also unabdingbar.