Besucht am 07.06.20202 Personen
Rechnungsbetrag: 23 EUR
Nach langer Zurückgezogenheit und gastronomischer Enthaltsamkeit zieht es auch mich wieder hinaus. Erst mal zu einem verlängerten Wochenendaufenthalt nach Neipperg, einem Teilort von Brackenheim (der grössten Weinbaugemeinde Württembergs). Die wundervolle Naturparkregion Stromberg-Zabergäu ist kaum über den Grossraum Stuttgart hinaus bekannt. Glücklicherweise möchte man fast sagen. So ist diese üppige, vom Klima verwöhnte Gegend nicht allzu überlaufen, obwohl sie zum Wandern, Radfahren, Weintrinken einlädt.
Das Winzercafe in Neipperg wurde mir von Kollegen empfohlen und entpuppt sich als wahrer Glückstreffer. Das recht neue, nach ökologischen Richtlinien erstellte Holzhaus mit der prägnanten dunkelroten Fassade befindet sich mitten im Ortskern von Neipperg, gerade unterhalb der Burg – allerdings etwas zurückversetzt von der Hauptstrasse. Im dreistöckigen Gebäude befinden sich das Cafe und drei sehr helle, luftige, sonnige Ferienwohnungen mit grosszügigen Balkonen, die allesamt nach Süden ausgerichtet sind. Bewirtschaftet wird das Anwesen von zwei Generationen der Familie Hönnige, offensichtlich sehr entspannt und harmonisch. Man fühlt sich auf jeden Fall von der ersten Minute an als Gast wohl und willkommen und gut aufgehoben.
Während die sehr gepflegten und komfortablen Ferienwohnungen rund ums Jahr gebucht werden können, hat das Winzercafe leider nur von Freitag bis Sonntag, sowie an Feiertagen geöffnet. Dann erfreut es sich aber des besten Zuspruchs. Das Haus ist von einem wundervollen, etwas verwunschenen Gastgarten mit üppiger Flora umgeben. Hier sitzt man in einem gepflegten Bauerngarten auf Holzmöbeln, teilweise unter einem grossen Apfelbaum oder neben hübsch bepflanzten Trockenmauern. Bedient wird man sehr aufmerksam und liebevoll von Mitgliedern der Familie. Im Cafe wird grossen Wert auf Bioprodukte und regionale Zutaten gelegt. Gebacken wird mit Demeter-Dinkelmehl aus der nahen Spielberger Mühle, im Ausschank ist Fairtrade Kaffee aus der Rösterei Dinzler. Neben süssem Backwerk und herzhaften Flammkuchen ist auch Eis zu haben, daneben zahlreiche Weine aus der Region und Cocktails.
Bei unserer Ankunft Sonntag nachmittags kurz nach 14 Uhr ist der Gastgarten schon fast vollständig belegt, wobei die Tische natürlich genügend Abstand voneinander haben. Auch im hellen, mit hochwertigen Naturmaterialien sehr einladend eingerichteten Innenbereich sind etliche Tische besetzt. An der Theke kann man die selbstgebackenen Kuchen und Torten bestaunen. Wir wählen einen Rhabarberkuchen (das Stück für 2,70 Euro), dessen säuerliche Note von einer Marzipanschicht begleitet wird und einen herzhaften Flammkuchen mit Zwiebeln und Schnittlauch (8,20 Euro). Die Kräuter hierzu werden ganz frisch von Frau Hönnige aus dem Garten geholt. Dazu einen Cappuccino vom aromatisch-kräftigen Dinzler-Kaffee, danach einen intensiven Aperol Sprizz mit frischen Erdbeeren und etlichen Umdrehungen (4,80 Euro) , sowie ein Glas spritzig-frischen Rosé aus der hiesigen Winzergenossenschaft Stromberg-Zabergäu. Alles wird rasch serviert und ist proper angerichtet. Lediglich Servietten fehlen. Sehr angenehm sind die Dinkelerzeugnisse – der Flammkuchen schmeckt sehr fein und ist nicht ganz so knackig-kross wie sonst üblich, was mir aber gut gefällt. An anderen Tischen sichten wir von weitem imposante Kuchenkreationen, die offenbar allesamt munden.
Gerne wird das Winzercafe von Familien besucht, da sich hier auch die Kleinen sichtlich wohlfühlen. Im einladenden Garten locken ein Spielhaus, ein Brunnen, einige Fahrzeuge, ein grosser Sandkasten. Kostenlose Parkmöglichkeiten ca. ein halbes Dutzend PKWs gibt es direkt am Haus. Viele Gäste kommen jedoch zu Fuss oder mit dem Fahrrad. Der malerische Neipperger Panoramaweg führt übrigens direkt am Haus vorbei. Auch die Bushaltestelle ist nur wenige Schritte entfernt.
Bioweine der Winzergenossenschaft Stromberg-Zabergäu können hier vor Ort übrigens zu WG-Preisen gekauft werden. Und wer vor lauter Weinseligkeit gar nicht mehr abreisen möchte, sollte sich die Ferienwohnungen im Obergeschoss anschauen. Empfehlenswert.
Nach langer Zurückgezogenheit und gastronomischer Enthaltsamkeit zieht es auch mich wieder hinaus. Erst mal zu einem verlängerten Wochenendaufenthalt nach Neipperg, einem Teilort von Brackenheim (der grössten Weinbaugemeinde Württembergs). Die wundervolle Naturparkregion Stromberg-Zabergäu ist kaum über den Grossraum Stuttgart hinaus bekannt. Glücklicherweise möchte man fast sagen. So ist diese üppige, vom Klima verwöhnte Gegend nicht allzu überlaufen, obwohl sie zum Wandern, Radfahren, Weintrinken einlädt.
Das Winzercafe in Neipperg wurde mir von Kollegen empfohlen und entpuppt sich als wahrer Glückstreffer. Das... mehr lesen
5.0 stars -
"Liebevoll und mit Herzblut geführt" MinitarNach langer Zurückgezogenheit und gastronomischer Enthaltsamkeit zieht es auch mich wieder hinaus. Erst mal zu einem verlängerten Wochenendaufenthalt nach Neipperg, einem Teilort von Brackenheim (der grössten Weinbaugemeinde Württembergs). Die wundervolle Naturparkregion Stromberg-Zabergäu ist kaum über den Grossraum Stuttgart hinaus bekannt. Glücklicherweise möchte man fast sagen. So ist diese üppige, vom Klima verwöhnte Gegend nicht allzu überlaufen, obwohl sie zum Wandern, Radfahren, Weintrinken einlädt.
Das Winzercafe in Neipperg wurde mir von Kollegen empfohlen und entpuppt sich als wahrer Glückstreffer. Das
Besucht am 19.04.2020Besuchszeit: Mittagessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 27 EUR
Das Restaurant Check Inn befindet sich an historischer Stelle in Böblingen. Einst lag hier bis zum Jahre 1935 der Landesflughafen, auf dem sogar seinerzeit der Zeppelin gelandet ist. Nachdem grosse Bereiche des Areals in das neue Quartier Flugfeld übergegangen sind, zeugen nur noch wenige architektonische Reste von einer glanzvollen Vergangenheit. Aber das interessiert in diesem Jahrhundert fast keinen mehr.
Seit 2016 residiert das Check Inn mitten auf dem Flugfeld und bietet angesagte internationale Küche. Vielleicht wollte ich mir einen Besuch des Lokals für einen besonderen Anlass aufheben, vielleicht schwang auch immer ein bisschen leise Melancholie gegenüber der einstigen Historie mit, die mir gebührendem Abstand nahelegte – bislang habe ich noch keinen Schritt ins Check Inn gesetzt. Die besondere derzeitige Situation verhilft mir jedoch zu einem ersten Versuch. Nach darbenden Wochen der erzwungenen Auswärtsessengehen-Abstinenz steht mir der Sinn einfach mal wieder nach ungewohnten kulinarischen Genüssen. Einige Lokale am Ort bieten Abholangebote an, einige sogar einen kostenlosen Lieferservice. Wenn das nicht die beste Gelegenheit ist, mal einzuchecken?
Als vorausschauender Mensch rufe ich bereits am Vorabend an, um meine Bestellung für Sonntagmittag durchzugeben. Vermutlich aufgrund des grossen Zuspruchs lande ich erst mal in der Warteschleife. Dann versucht man mich umzustimmen, am Sonntagvormittag nach mal anzurufen. Als meine sanfte Überredungsgabe ankommt, schlägt die junge Dame am Telefon recht schnell in einen professionellen Modus um, nimmt flugs die Lieferdaten auf und fragt am Ende noch gekonnt, ob es auch noch Getränke oder ein Dessert sein dürften. Leider nein – mein Weinkeller ist gut gefüllt und Süsses gehört nicht zu meinen Favoriten.
Dem Sonntagmittag fiebere ich entgegen wie ein kleiner Knirps dem Christkind. Dann landet das Essen tatsächlich punktgenau um 12:30 vor unserer Haustüre, obwohl die gutgelaunte Dame vom Auslieferungsservice noch eine kleine suchende Runde um unseren Block drehen musste. Die Bezahlung wäre kontaktlos mit Kreditkarte möglich gewesen, doch wir haben die Summe in Cash neben dem Osterhasen vor unserer Haustüre deponiert. Wurde anstandslos so akzeptiert.
Das mit Spannung erwartete Sonntagsmenü setzt sich zusammen aus:
1) 1x Paniertes Schnitzel vom Kalb mit Pommes (für 16 Euro statt ansonsten 21 Euro)
2) 1x Vital Bowl mit Blattsalaten, Sellerie- und Avocadopüree, Süsskartoffelpommes und mariniertem bunten Linsensalat (für 11 Euro statt ansonsten 13 Euro)
Bewusst haben wir je ein konventionelles und ein eher hippes Gericht gewählt, um die mögliche Bandbreite des Angebotes und die Grenzen des Lieferservices auszuloten. Das war gut so. Beide Gerichte werden in grossen Warmhalteboxen im Auto transportiert und vor unserer Haustüre in den jeweiligen Verpackungen aus einem 100% recycelbaren Pappunterteil und einer 100% recycelten Plastikabdeckung deponiert. Bei gleichem Innenvolumen der Verpackungen ist die tatsächliche Füllmenge doch unterschiedlich. Die Schnitzelportion ist gerade richtig und entspricht einem angenehm bemessenen sonntäglichen Mittagsmahl. Dagegen entpuppt sich die Vital Bowl als gefühlte dreifache Portion, die unmöglich auf einen Schwung zu wuppen ist. Beim Schnitzel werden zwei kleinere, nicht zu dunkel panierte Teile geliefert, dazu reichlich Fritten, die wundersamerweise gar nicht lätschig ankommen. Als nette Geste obendrauf noch ein kleines Döschen mit Preiselbeersauce, die allerdings eher zu einem gebackenen Camembert harmonieren würde. Absolut üppig und mit erstaunlich vielfältigen Aromen gesegnet ist die Vital Bowl: auf leider schon etwas verwässerten Blattsalaten liegen sehr knusprig angebratene Tofuscheiben, hippe Süsskartoffelpommes, angenehm essiglastiger Linsensalat mit roten und gelbe Paprikastückchen, geschmacklich harmonisches Avocadopüree und ein mildes Selleriepüree, darüber ein paar Sprossen. Als nicht angekündigter Bonus zu allem: 9 Scheiben Brot (helles Baguette, Weissbrot mit schwarzen Oliven, dunkles Körnerbrot – für das Frühstück in der kommenden Woche ist also auch schon vorgesorgt), zwei verpackte Kekse und zwei Erfrischungstücher. Wir freuen uns wie die Schneekönige – beschliessen jedoch, bei der nächsten Bestellung (die umfangreiche Lieferkarte mit gut einem Dutzend unterschiedlicher Gerichte wechselt wöchentlich) weniger auf traditionelle Standardküche zu setzen und eines der eher experimentellen Angebote zu probieren. Von der absoluten Termintreue und dem gut gelaunten Auslieferungsteam konnten wir uns heute schon überzeugen.
Das Restaurant Check Inn befindet sich an historischer Stelle in Böblingen. Einst lag hier bis zum Jahre 1935 der Landesflughafen, auf dem sogar seinerzeit der Zeppelin gelandet ist. Nachdem grosse Bereiche des Areals in das neue Quartier Flugfeld übergegangen sind, zeugen nur noch wenige architektonische Reste von einer glanzvollen Vergangenheit. Aber das interessiert in diesem Jahrhundert fast keinen mehr.
Seit 2016 residiert das Check Inn mitten auf dem Flugfeld und bietet angesagte internationale Küche. Vielleicht wollte ich mir einen Besuch... mehr lesen
Check Inn Foodport
Check Inn Foodport€-€€€Restaurant070312053200Liesel-Bach-Straße 10, 71034 Böblingen
4.0 stars -
"Check your Lunch" MinitarDas Restaurant Check Inn befindet sich an historischer Stelle in Böblingen. Einst lag hier bis zum Jahre 1935 der Landesflughafen, auf dem sogar seinerzeit der Zeppelin gelandet ist. Nachdem grosse Bereiche des Areals in das neue Quartier Flugfeld übergegangen sind, zeugen nur noch wenige architektonische Reste von einer glanzvollen Vergangenheit. Aber das interessiert in diesem Jahrhundert fast keinen mehr.
Seit 2016 residiert das Check Inn mitten auf dem Flugfeld und bietet angesagte internationale Küche. Vielleicht wollte ich mir einen Besuch
Geschrieben am 02.03.2020 2020-03-02| Aktualisiert am
02.03.2020
Besucht am 29.02.2020Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 39 EUR
Basel ist immer eine Reise wert, auch wenn die Absage der diesjährigen Fasnacht samt des legendären Morgestraichs einer kulturellen Katastrophe gleichkommt. Mit kulinarischen Eskapaden halten wir uns jedoch auch auf dieser Kurzreise trotz des reizvollen Angebots zurück – die Preise ziehen einem schlichtweg die Schuhe aus…
Glücklicherweise ist man recht schnell wieder auf deutscher Seite, um dort gediegen, zünftig und preisgünstig zu essen. In 10 Minuten landen wir samstagabends mit der Bahn wieder in Lörrach. Es lebe der kleine Grenzverkehr! Mitten in der (ansonsten eher gesichtslosen) Fussgängerzone, direkt am alten Markplatz, stolpern wir über den „Wilden Mann“. Scheint eine gute Wahl zu sein. Das beliebte und gut frequentierte Lokal ist gleichermassen Bar, Vinothek, Gasthaus, Weinhandel, Vesperstube und Szenetreffpunkt. Im vorderen Barbereich finden sich die Trinker an Stehtischchen bei lauter Musik ein, daran grenzt ein gemütlicher Teil mit Holztischen vor einer rustikaler Steinwand, weiter durch stösst man auf einen hohen, überdachten, begrünten Innenhof, in dem man sich auch im Winter einem mediterranen Terrassen-Feeling hingeben kann. Hier herrscht herrliche Ruhe.
„Zum Wilden Mann“ ist ein wahres Eldorado für Weintrinker. Das beachtliche Angebot reicht von Weinen aus der Region (Kaiserstuhl) bis nach Italien (Toskana, Piemont, Südtirol). Ebenfalls beeindruckend: das umfangreiche Spirituosenangebot, darunter viele verschiedene Grappasorten und lokale Spezialitäten wie Zibärtle und sortenreine Apfelbrände. Der „Wilde Mann“ kennt keinen Ruhetag, hat wochentags von 8 Uhr 30 bis Mitternacht, sonntags etwas eingeschränkter geöffnet. Essen wird bis 23 Uhr serviert – grossartig! Die Speisekarte überzeugt durch einfache, ehrliche Gerichte ohne viel Chichi, dafür mit um so mehr Geschmack: verschiedene Flammkuchen, Wähen, diverse Salate mit und ohne (Feta)Käse, Wurstsalat, Käseplatte, Kleinigkeiten zum Wein wie z.B. Oliven. Der junge, flotte, wendige Service ist sichtlich gut gelaunt, wuppt jeden Ansturm mit links und lässt nicht lange auf sich warten. Wir wählen: 1x Wurstsalat mit Käse (8,50 Euro), 1x Käseteller (mit 10,00 Euro auch schon das teuerste Gericht auf der Karte), 1x Beilagensalat (4,50 Euro). Dazu 2x Pils von der Lörracher Privatbrauerei Lasser (a 3,00 Euro) und 2x Rotweinschorle (a 3,50 Euro).
Eh man sich versieht, stehen Essen und Trinken auf dem Tisch. Der üppige Wurstsalat ist schön sauer angemacht und mit reichlich gehackter Petersilie verziert. Die Käseplatte bietet mindestens 8 verschiedene Sorten zwischen Heumilchkäse, Gorgonzola und Parmesan – allesamt sehr mächtig und sättigend. Der Beilagensalat bietet frisch geraspeltes Rotkraut, Möhre und Rettich auf einem Bett aus frischen Salatblättern, in einem sehr würzigen Dressing, mit knusprigen Saaten als Topping. Dazu gibt’s reichlich Bauernbrot. Sehr süffig und prickelnd das lokale Bier aus der Brauerei Lasser; ebenfalls fein, fast lieblich mundet das Schorle vom regionalen Spätburgunder. Es wird in einem hohen Trinkglas mit eingravierten Weinranken serviert – so was habe ich zuletzt im Hausstand meiner Grossmutter vorgefunden. Selbstverständlich wird hier noch ein Viertelliter ausgeschenkt. Zum Abschluss schliesslich ein Grafensteiner-Brand (3,00 Euro), dem tatsächlich noch ein wundervolles Apfelaroma innewohnt, ganz ohne sprittigen Unterton.
Wir fühlen uns sauwohl und bestens aufgehoben. Der Service steht gerne beratend zur Seite und gibt einem das Gefühl, willkommen zu sein. Wie wir erfahren, findet man sich bei gutem Wetter gerne an den Tischen im Aussenbereich ein und lernt hier schnell neue Leute kennen – sei es nach einer Shoppingtour oder für einen abendlichen Absacker. Als einziger Minuspunkt fällt mir der steile Abstieg zu den Toiletten auf. Hier darf man nicht allzu sehr alkoholisiert sein oder auf Gegenverkehr stossen. Ansonsten kommen wir gerne mal wieder – und der Grund dafür ist nicht nur die fussläufige Nähe zum Bahnhof. Trotzdem ist es ganz kommod, in 10 Minuten schon in Basel aussteigen zu können.
Basel ist immer eine Reise wert, auch wenn die Absage der diesjährigen Fasnacht samt des legendären Morgestraichs einer kulturellen Katastrophe gleichkommt. Mit kulinarischen Eskapaden halten wir uns jedoch auch auf dieser Kurzreise trotz des reizvollen Angebots zurück – die Preise ziehen einem schlichtweg die Schuhe aus…
Glücklicherweise ist man recht schnell wieder auf deutscher Seite, um dort gediegen, zünftig und preisgünstig zu essen. In 10 Minuten landen wir samstagabends mit der Bahn wieder in Lörrach. Es lebe der kleine Grenzverkehr! Mitten... mehr lesen
Zum Wilden Mann | Weinhandel & Bar
Zum Wilden Mann | Weinhandel & Bar€-€€€Gasthaus, Weinstube076213739Basler Straße 172, 79539 Lörrach
4.5 stars -
"Es lebe der kleine Grenzverkehr!" MinitarBasel ist immer eine Reise wert, auch wenn die Absage der diesjährigen Fasnacht samt des legendären Morgestraichs einer kulturellen Katastrophe gleichkommt. Mit kulinarischen Eskapaden halten wir uns jedoch auch auf dieser Kurzreise trotz des reizvollen Angebots zurück – die Preise ziehen einem schlichtweg die Schuhe aus…
Glücklicherweise ist man recht schnell wieder auf deutscher Seite, um dort gediegen, zünftig und preisgünstig zu essen. In 10 Minuten landen wir samstagabends mit der Bahn wieder in Lörrach. Es lebe der kleine Grenzverkehr! Mitten
Besucht am 25.02.20201 Personen
Rechnungsbetrag: 2 EUR
Ein Termin im Universitätsklinikum Tübingen ist für mich normalerweise ein willkommener Anlass, um nach vollbrachter Tat in die gastronomische Welt meiner Geburtsstadt auszuschweifen und für entsprechende Belohnung zu sorgen. Doch heute ist die Zeit knapp und allein die Tatsache, dass an Faschingsdienstag vermutlich der Bär steppt in downtown Tübingen, lässt Zurückhaltung angebracht sein. Die schiere Unmöglichkeit, einen freien und bezahlbaren Parkplatz zu finden, kommt hinzu. Doch auch in Kliniknähe gibt es genügend Möglichkeiten, sich zu stärken.
Immer wieder gerne besuche ich das „Cafe Hölderlin“ in der Klinik für Psychiatrie – im derzeitigen Hölderlin-Jahr anlässlich des 250. Geburtstages des schwäbischen Dichters natürlich besonders. Immerhin verbrachte Hölderlin in Tübingen die Hälfte seines Lebens, scheinbar in geistiger Umnachtung. Dabei hat es ihm vielleicht nur an entsprechenden kulinarischen Genüssen gemangelt? Heutzutage wäre alles ganz anders. Das „Cafe Hölderlin“ ist im Foyer des Klinikgebäudes angesiedelt, sehr luftig und hell auf einer Empore gelegen, scheinbar freischwebend über dem Eingangsbereich. Das Café ist für Besucher und normale Laufkundschaft gleichermassen offen wie für Patienten und Klinikbedienstete, wird sehr gut angenommen und gerne frequentiert. Hier findet man tatsächlich Ruhe und kann sich wunderbar erholen. Freier Blick auf Tübingen nach beiden Seiten. Besonders erstaunlich: das Café ist wird von Patienten geführt, im Rahmen der Belastungserprobung, um eine zukünftige Eignung und einen Wiedereinstieg in die Berufswelt auszutesten. Vorsichtshalber entschuldigt man sich schon mal prophylaktisch für etwaige Fehler und einen langsamen Service. Aber das ist meiner Meinung nach vollkommen überflüssig. Selten fühle ich mich so gut und zuvorkommend bedient, so wohlwollend wahrgenommen und gut beraten wie hier.
Das Café Hölderlin bietet verschiedene Kaltgetränke und Kaffeespezialitäten, belegte Brötchen und Sandwiches, Kuchen, Snacks, wechselnden warmen Mittagstisch, Süssigkeiten. Leider ist schon um 12:45 das heute angebotene Mittagessen restlos ausverkauft: für läppische 4,00 Euro hätte man Linsen und Spätzle und Saitenwürstle essen können. Schade. Danach wäre mir schon der Sinn gestanden. An anderen Tagen gibt es ebenfalls einfache Gerichte, wie z.B. Lasagne, zu gleichermassen günstigen Preisen. Ausserhalb der offiziellen Öffnungszeiten kann man sich auch an den Automaten bedienen und dort Schokoriegel und Getränke ziehen.
Wenn schon kein warmes Mittagessen mehr möglich ist, bestelle ich halt einen Kaffee, „möglichst gross“. Man bietet mir eine doppelte Portion an, die jedoch so riesig ist (ein gefühlter halber Liter), dass man keine passende Tasse hat und mir nur einen grossen Pappbecher anbieten kann. Macht nichts! Das Ganze für 2,40 Euro – ein Schnäppchen für das sonst teure Tübingen, in dem ja auch bald eine extra Steuer für Einweggeschirr anfallen wird (vermutlich 50 Cent pro Teil).
Das Café wurde im Mai 2011 eröffnet und verströmt immer noch einen freundlichen, modernen, offenen Charme: helles Holzparkett, runde Bistrotische, bequeme Designer-Schalensessel, viel Glas, viel Blick auf Grün. Die sehr sauberen, im wahrsten Sinne des Wortes klinisch reinen Toiletten befinden sich eine Etage tiefer. Leider ist das Café nur wochentags und nur bis 15:00 Uhr mit Personal besetzt. Wer jedoch einmal in den Tübinger Kliniken im Tal zu tun hat oder den gegenüberliegenden Friedhof besuchen sollte, kann hier beruhigt einkehren und eine Pause einlegen. Dieser Ort hätte Hölderlin sicherlich auch gut getan.
Ein Termin im Universitätsklinikum Tübingen ist für mich normalerweise ein willkommener Anlass, um nach vollbrachter Tat in die gastronomische Welt meiner Geburtsstadt auszuschweifen und für entsprechende Belohnung zu sorgen. Doch heute ist die Zeit knapp und allein die Tatsache, dass an Faschingsdienstag vermutlich der Bär steppt in downtown Tübingen, lässt Zurückhaltung angebracht sein. Die schiere Unmöglichkeit, einen freien und bezahlbaren Parkplatz zu finden, kommt hinzu. Doch auch in Kliniknähe gibt es genügend Möglichkeiten, sich zu stärken.
Immer wieder gerne besuche... mehr lesen
Café Hölderlin
Café Hölderlin€-€€€CafeKlinik für Psychiatrie, Kliniken Tal, Calwerstraße 14, 72076 Tübingen
4.0 stars -
"Öffentliches Café im Universitätsklinikum" MinitarEin Termin im Universitätsklinikum Tübingen ist für mich normalerweise ein willkommener Anlass, um nach vollbrachter Tat in die gastronomische Welt meiner Geburtsstadt auszuschweifen und für entsprechende Belohnung zu sorgen. Doch heute ist die Zeit knapp und allein die Tatsache, dass an Faschingsdienstag vermutlich der Bär steppt in downtown Tübingen, lässt Zurückhaltung angebracht sein. Die schiere Unmöglichkeit, einen freien und bezahlbaren Parkplatz zu finden, kommt hinzu. Doch auch in Kliniknähe gibt es genügend Möglichkeiten, sich zu stärken.
Immer wieder gerne besuche
Besucht am 06.02.2020Besuchszeit: Abendessen 3 Personen
Rechnungsbetrag: 38 EUR
Kirchheim / Teck eignet sich durchaus für Besichtigungstouren mit historisch interessierten Gästen, ist hier doch der schriftstellernde Ingenieur Max Eyth geboren und die unglückliche Adlige Barbara Gonzaga begraben. Die stattliche Fachwerkstadt mit sehenswerter Fussgängerzone lässt sich ausserdem von meinem Heimatort (und von der ganzen Region Stuttgart) sehr bequem mit der S1 erreichen. Allzu häufig bin ich trotzdem nicht hier, so dass es gastronomisch eher noch als Terra Incognita gilt.
So irren wir mit unserem Besucher aus dem Ruhrgebiet (ein ausgewiesener Maultaschen-Fan) recht lange etwas uninspiriert durch die Gassen, auf der Suche nach warmer Küche vor 18 Uhr. Eigentlich das ewig gleiche Problem, wenn man seit dem Frühstück nichts mehr Habhaftes zwischen die Kiemen bekommen hat und auch kein nachmittäglicher Kaffee-und-Kuchen-Anhänger ist. Vermutlich haben wir sehr verloren ausgesehen. Bis uns eine engagierte Eingeborene anspricht, ob sie helfen könne. Unsere Lage ist schnell geschildert, ihre Empfehlung wird prompt ausgesprochen. Tipp Nr. 1 (den ich noch für mich behalte, weil ich ihn sicherlich ein anderes Mal anteste), hat derzeit bedauerlicherweise nur mittags geöffnet, Tipp Nr. 2 (offenbar das Lieblingslokal der hilfsbereiten Passantin) liegt nur ein paar Schritte entfernt, am Ende der Fussgängerzone, und lockt mit hell erleuchteten Fenstern. Nichts wie hin!
Im „Alten Wachthaus“ war offenbar bis in die 1970er Jahre hinein tatsächlich das hiesige Polizeirevier plus Arrestzelle untergebracht (was für eine interessante innenarchitektonische Unterteilung sorgt). Doch erst nach meiner Rückkehr erfahre ich zuhause (bei GG) von der offensichtlichen Aufteilung in das Erdgeschoss und das Obergeschoss, was gastronomische, wohl auch qualitative Unterschiede machen soll. So stellt sich die Situation für uns vor Ort allerdings nicht dar. Die Existenz eines Biergartens lässt sich im Februar (und bei früher Dunkelheit) nicht erahnen, die vor dem Eingang präsentierte Riesenkarte weist gleichermassen und gleichranging sowohl schwäbische wie auch italienische Küche aus.
Über drei oder vier Stufen gelangt man ins Erdgeschoss. Nirgendwo finden wir einen Hinweis auf ein italienisches Lokal im Obergeschoss. Als wir ums Eck in den Gastraum einbiegen, werden wir sofort freundlich begrüsst und auf freie Platzwahl hingewiesen. Der langgezogene Raum ist hell erleuchtet, bequem möbliert und macht einen einladenden Eindruck. Etwas abgetrennt davon befindet sich noch ein langer Tresen und eine gemütliche Sitzecke, sowie der Zugang zu den Toiletten. Die weibliche Bedienung zeigt echte Freundlichkeit, ist sofort zur Stelle, hilft gerne mit Erläuterungen und Empfehlungen, fragt bei Bedarf auch schon mal in der Küche nach und bringt am Ende schnell und ohne Umstände ganz selbstverständlich eine ausgedruckte Rechnung. Hier fühlt man sich wirklich willkommen.
Hochgradig irritierend wirkt nur die Speisekarte, die tatsächlich zur Hälfte ein italienische Angebot (Pizza, Pasta, Antipasti, Salate, Saltimbocca und Scaloppine etc.) aufweist. Wenn man die Karte um 90 Grad dreht und entgegengesetzt aufblättert, findet man das deutsche, respektive schwäbische Angebot (Maultaschen, Linsen und Spätzle, Wurstsalat, Zwiebelrostbraten etc.). Im Nachhinein frage ich mich, ob vielleicht in den Wintermonaten die Küche zusammenarbeitet? Etwas undurchsichtig wirkt das Ganze auch vor Ort, aber der superfreundliche und entgegenkommende Service hilft uns mit individueller Beratung. So wählen wir aus den diversen Maultaschenangeboten die gerösteten Maultaschen mit Ei und die Maultaschen mit Zwiebelschmelze (für jeweils 9,20 Euro). In knapp einer Viertelstunde steht das Essen auf dem Tisch. Beide Versionen durchaus solide verarbeitet und angerichtet – keine Haute Cuisine, aber offenbar auch keine Fertigmaultaschen von Bürger (eher vom ortsansässigen Metzger). Der Beilagensalat zur ersten Variante frisch und knackig, der Kartoffelsalat zur zweiten Variante etwas zu fest (vermutlich wurde keine geeignete Kartoffelsorte gewählt und zu wenig warme Fleischbrühe aufgegossen). Auch mussten wir kräftig nachwürzen, vor allem mit Pfeffer. Die zur Deko und auch im Salat verwendeten Tomaten und Gurken waren leider vollkommen geschmacklos. Dafür wurde das aromatische Rhabarbersaftschorle (3,50 Euro für einen halben Liter) spritzig und gut gekühlt serviert, ebenso das alkoholfreie Bier von Dinkelacker (3,40 Euro).
Auf jeden Fall war unser Besuch zufrieden und wir können gesättigt die Heimfahrt antreten. Ein möglicherweise im OG existierender und von uns übersehener Italiener wird sicherlich von einem nachfolgenden GG-Esser aufgespürt. Seien wir gespannt darauf!
Kirchheim / Teck eignet sich durchaus für Besichtigungstouren mit historisch interessierten Gästen, ist hier doch der schriftstellernde Ingenieur Max Eyth geboren und die unglückliche Adlige Barbara Gonzaga begraben. Die stattliche Fachwerkstadt mit sehenswerter Fussgängerzone lässt sich ausserdem von meinem Heimatort (und von der ganzen Region Stuttgart) sehr bequem mit der S1 erreichen. Allzu häufig bin ich trotzdem nicht hier, so dass es gastronomisch eher noch als Terra Incognita gilt.
So irren wir mit unserem Besucher aus dem Ruhrgebiet (ein ausgewiesener Maultaschen-Fan)... mehr lesen
Wachthaus · EG
Wachthaus · EG€-€€€Bistro, Bar, Biergarten0702142666Marktstr. 56, 73230 Kirchheim unter Teck
4.0 stars -
"Schwäbisch-italienisches Joint-Venture?" MinitarKirchheim / Teck eignet sich durchaus für Besichtigungstouren mit historisch interessierten Gästen, ist hier doch der schriftstellernde Ingenieur Max Eyth geboren und die unglückliche Adlige Barbara Gonzaga begraben. Die stattliche Fachwerkstadt mit sehenswerter Fussgängerzone lässt sich ausserdem von meinem Heimatort (und von der ganzen Region Stuttgart) sehr bequem mit der S1 erreichen. Allzu häufig bin ich trotzdem nicht hier, so dass es gastronomisch eher noch als Terra Incognita gilt.
So irren wir mit unserem Besucher aus dem Ruhrgebiet (ein ausgewiesener Maultaschen-Fan)
Geschrieben am 05.02.2020 2020-02-05| Aktualisiert am
06.02.2020
Besucht am 02.02.2020Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 45 EUR
Zugegeben: im bayrisch-fränkischen Fürth gilt Schwaben vermutlich als entferntes Ausland und schwäbische Küche als fast schon exotisch. Dass „Die Sieben Schwaben“ laut gleichnamigem Märchen als tumbe Tölpel dargestellt werden, schmerzt mich natürlich schon. Trotzdem gebietet mir allein schon mein Lokalpatriotismus, diese gleichnamige Gaststätte zu besuchen und die (erhoffte schwäbische) Küche zu probieren. Zumal ein Bekannter aus der Gegend das Lokal wärmstens empfohlen hat.
Auf der Rückfahrt von einer Messe treffe ich mit einem Kollegen am ersten Februarsonntag am noch recht frühen Abend ein. „Zu den Sieben Schwaben“ zeigt sich auf der Fürther Otto-Seeling-Promenade (gegenüber des Stadtparks) als stattliche Eckgaststätte mit schwungvollem Schriftzug und farbigen Butzenglasfenstern, hinter denen es heimelig leuchtet. Der Gastraum verströmt die bodenständige Gediegenheit vergangener Jahrzehnte: mannshoch holzgetäfelte Wände, verzierte Deckenfriese, humorvoll präsentierte Accessoires wie Teppichklopfer, Hirschgeweihe, 50er-Jahre-Tand.
Ein Blick auf die von Hand geschriebene Speisekarte auf einer Schiefertafel offenbart jedoch eher traditionsreiche fränkische Küche: Bratwürste, Krautwickel, fränkische Kartoffelsuppe, Schweinshaxen, Klöße – aber auch modern-vegetarische Speisen wie Karotten-Ingwer-Suppe oder Ziegenkäse mit Datteln oder Polenta. Als Spezialität wird in den Monaten mit „r“ (ähnlich wie bei Muscheln) an den Wochenenden der offenbar legendäre Aischgründer Karpfen angeboten. Obwohl mir bislang Karpfen nie so recht geheuer war (zu schlammig, zu moderig im Geschmack), könnte doch jetzt mal die einzigartige Gelegenheit mutig ergriffen werden? Reizvoll ist das Getränkeangebot mit Bieren aus regionalen Kleinbrauereien, von denen man noch nie zuvor gehört hat.
Die jugendliche Servicekraft agiert gut gelaunt und nimmt gewissenhaft unsere Bestellung auf. Vor 18 Uhr ist das Lokal nur halb voll, so dass unsere Speisen recht rasch auf den Tisch kommen. Das Karpfenfilet (16,90 Euro) ist dann tatsächlich eine überraschende Offenbarung: grätenarm und wohlschmeckend, samt Flossen (die lecker crispy schmeclen!) in einer Art Bierteig ausgebacken. Dazu gibt es sehr weich gekochte und buttrig schmeckende Selleriewürfel als Salat in einer würzigen Essig-Öl-Marinade, sowie Kartoffel- und Endiviensalat. Wie ich von den Sitznachbarn am Nebentisch erfahre, sind die Aischgründer Karpfen auch deswegen so beliebt, weil vornehmlich die gute Wasserqualität den feinen Geschmack begründet. Die Panade und reichlich Fett tun wohl das ihrige dazu – auf jeden Fall muss ich die halbe Nacht davon aufstossen. Einen Versuch war es aber wert… Das Rindergulasch (13,80 Euro) meines Kollegen dagegen sieht aus wie bei Muttern: mundgerechte Stücke, sämige Sauce, offenbar mild gewürzt. Die dazu gereichten Spätzle haben eher die Anmutung von kompakten Knöpfle. Die Portion ist auch für einen hungrigen Gast vollkommen ausreichend.
Wir trinken jeweils ein Helles (3,40 Euro für den halben Liter) und ein kleines Helles (2,40 Euro für 0,25 Liter) – und bestellen dann noch einen „Schnitt“(2,60 Euro): etwas größer als das kleine Helle, mit mächtig viel Schaum, freihändig und ohne genaue Mengenbegrenzung gezapft, in Franken wohl so was wie der letzte Absacker. Die Geschichte dazu wird uns auch von den einheimischen Nebensitzern humorvoll erläutert. So trägt dieser Wirtshausbesuch zur angenehmen Erweiterung unseres Horizontes bei. Alles in allem kann ich die „Sieben Schwaben“ unumwunden empfehlen: bodenständige Hausmannskost, günstige Preise, überaus nettes Personal. Da wir ausserhalb der Primetime zu Gast waren, hatten wir noch freie Platzwahl – ansonsten empfiehlt sich wohl eine Reservierung. Allzu spät sollte man auch nicht kommen, denn die Küche schliesst um 21:30 Uhr. Aber das kenne ich ja bereits aus der Heimat.
Zugegeben: im bayrisch-fränkischen Fürth gilt Schwaben vermutlich als entferntes Ausland und schwäbische Küche als fast schon exotisch. Dass „Die Sieben Schwaben“ laut gleichnamigem Märchen als tumbe Tölpel dargestellt werden, schmerzt mich natürlich schon. Trotzdem gebietet mir allein schon mein Lokalpatriotismus, diese gleichnamige Gaststätte zu besuchen und die (erhoffte schwäbische) Küche zu probieren. Zumal ein Bekannter aus der Gegend das Lokal wärmstens empfohlen hat.
Auf der Rückfahrt von einer Messe treffe ich mit einem Kollegen am ersten Februarsonntag am noch recht... mehr lesen
Zu den sieben Schwaben | Schank- und Speisegaststätte
Zu den sieben Schwaben | Schank- und Speisegaststätte €-€€€Restaurant091154830516Otto-Seeling-Promenade 20, 90762 Fürth
4.0 stars -
"Karpfen, Knöpfle und ein Schnitt" MinitarZugegeben: im bayrisch-fränkischen Fürth gilt Schwaben vermutlich als entferntes Ausland und schwäbische Küche als fast schon exotisch. Dass „Die Sieben Schwaben“ laut gleichnamigem Märchen als tumbe Tölpel dargestellt werden, schmerzt mich natürlich schon. Trotzdem gebietet mir allein schon mein Lokalpatriotismus, diese gleichnamige Gaststätte zu besuchen und die (erhoffte schwäbische) Küche zu probieren. Zumal ein Bekannter aus der Gegend das Lokal wärmstens empfohlen hat.
Auf der Rückfahrt von einer Messe treffe ich mit einem Kollegen am ersten Februarsonntag am noch recht
Besucht am 27.01.2020Besuchszeit: Mittagessen 1 Personen
Rechnungsbetrag: 12 EUR
Bei aller Liebe zur regionalen heimatlichen Küche, steht einem zuweilen der Sinn nach etwas mehr Exotik, nach fremden Gewürzen, Zutaten, Schärfe. Glücklicherweise bietet mein Wohnort zahlreiche asiatische Restaurants und ständige Neueröffnungen (natürlich auch wieder Schliessungen…) Allein die sonst eher gesichtslose Shopping Mall Mercaden beheimatet auf ihren vier Etagen derzeit indische, thailandische, chinesische und vietnamesische Küche.
Nach einigen schnellen Besorgungen in der Mittagspause fällt heute die Wahl auf das „Nam Bowl“, das vietnamesische Lokal im ersten Obergeschoss – ein typisches Pho Restaurant, also eher nichts für Kommissar Kluftinger (aber halt: was kocht denn eigentlich Schwiegertochter Yumiko?). Nach bester Garküchen-Manier wird hier zackzack geköchelt und rasch serviert. Lange Wartezeiten sind also eher nicht zu befürchten.
Bestellt und bezahlt wird am Tresen, über dem das ganze Speisenangebot aushängt, hübsch fotografisch illustriert, um gleich einen visuellen Eindruck zu bekommen. Zur Auswahl stehen diverse Vorspeisen, asiatische Salate, Nudelsuppen, Frühlings- und Sommerrollen, Bun Cha. Alles recht günstig - wenn ich mich recht erinnere, alle Gerichte weit unter 9 Euro. Ein bisschen nervt, dass hier die aktuelle Bowl-Mode mitgemacht wird. Von Nudelsuppen abgesehen, müsste eigentlich nicht mehr als nötig in Schüsseln serviert werden. Aber wenn der Hype mal abgeebbt ist, bliebt an diesem Ort die Bowl wohl bloss noch im Lokalnamen bestehen.
Ich wähle als Vorspeise 9 Minifrühlingsrollen für günstige 2,50 Euro, danach als Hauptgang Bun Cha BBQ Chicken mit Reisbandnudeln, Salat und hausgemachter Fischsauce für 7,00 Euro und eine Flasche Cola (0,5 Liter für 2,50 Euro). Zwei sehr fleissige, ständig herumwirbelnde, multitaskingfähige Mitarbeiter wuppen den gesamten Laden: Aufnehmen der Bestellung und Kassieren, Brutzeln und Braten, Anrichten und am Tisch Servieren, Abräumen und Feudeln. Das gesamte Lokal ist tipptopp sauber, wirkt wie geleckt und könnte aus einer „Essen & Trinken“-Sonderausgabe entstammen. Alle Achtung vor der Leistung des kleinen Teams! Man kann nur hoffen, dass die Beiden nicht die gesamte wöchentliche Öffnungszeit von 60 Stunden (montags bis samstags von 10:00 bis 20:00 Uhr) bespielen müssen.
Das Lokal bietet geschätzte 40 Sitzplätze im Innenraum – modern, hell und innovativ eingerichtet. Weisse Tische, gemütliche, gut gepolsterte Schalensessel oder Sitzbänke, individuelle Fototapeten, deren Dekor sich in den Lampenschirmen wiederfindet. Bei gutem Wetter ist die Aussenterrasse geöffnet, ein wahrer, unschätzbarer Pluspunkt im ansonsten klotzigen Mercaden. Das Essen wird frisch zubereitet und dann am Tisch serviert. In meinem Falle nach etwa zehnminütiger Wartezeit. Die Hühnchenscheiben sind aussen angenehm kross und innen zart, die Reisbandnudeln tendenziell schlüpfrig, die in Streifen geschnittene Rohkost (= Salat) eher fad. Dafür schmeckt die hausgemachte Fischsauce etwas zu penetrant nach ungewaschenen Füssen. Muss man mögen. Ich kippe mir zur Neutralisierung lieber noch reichlich Sojasauce drüber. Sehr lecker auf jeden Fall die knusprigen Frühlingsrollen. Hätten allerdings auch etwas wärmer sein können. Der gebratene Reis (4,90 Euro) meines Kollegen kommt dagegen noch pfannenheiss auf den Tisch und überzeugt durch feine Würze und knackiges Gemüse.
Während der Mittagspause zwischen 12 und 13 Uhr ist das Lokal gut besucht, wenn ganze Abteilungen der umliegenden Firmen einfallen. Später finden sich eher einzelne Gäste ein. Leider verfügt das „Nam Bowl“ über keine eigene Toilette, so dass man die Toilettenanlage eine Etage höher benutzen muss. Parkplätze finden sich zur Genüge im (kostenpflichtigen) Parkhaus. Dafür liegen der Busbahnhof und der Bahnhof mit zahlreichen Zug- und S-Bahn-Anbindungen direkt vor der Haustüre. Alle Etagen des Mercaden können über Aufzüge erreicht werden. Und das „Nam Bowl“ selbst ist komplett barrierefrei.
Bei aller Liebe zur regionalen heimatlichen Küche, steht einem zuweilen der Sinn nach etwas mehr Exotik, nach fremden Gewürzen, Zutaten, Schärfe. Glücklicherweise bietet mein Wohnort zahlreiche asiatische Restaurants und ständige Neueröffnungen (natürlich auch wieder Schliessungen…) Allein die sonst eher gesichtslose Shopping Mall Mercaden beheimatet auf ihren vier Etagen derzeit indische, thailandische, chinesische und vietnamesische Küche.
Nach einigen schnellen Besorgungen in der Mittagspause fällt heute die Wahl auf das „Nam Bowl“, das vietnamesische Lokal im ersten Obergeschoss – ein typisches... mehr lesen
Nam Bowl
Nam Bowl€-€€€Restaurant07031 9253954Wolfgang-Brumme-Allee 27, 71034 Böblingen
4.0 stars -
"Eat. Drink. Vietnam." MinitarBei aller Liebe zur regionalen heimatlichen Küche, steht einem zuweilen der Sinn nach etwas mehr Exotik, nach fremden Gewürzen, Zutaten, Schärfe. Glücklicherweise bietet mein Wohnort zahlreiche asiatische Restaurants und ständige Neueröffnungen (natürlich auch wieder Schliessungen…) Allein die sonst eher gesichtslose Shopping Mall Mercaden beheimatet auf ihren vier Etagen derzeit indische, thailandische, chinesische und vietnamesische Küche.
Nach einigen schnellen Besorgungen in der Mittagspause fällt heute die Wahl auf das „Nam Bowl“, das vietnamesische Lokal im ersten Obergeschoss – ein typisches
Besucht am 24.01.2020Besuchszeit: Abendessen 1 Personen
Rechnungsbetrag: 20 EUR
In der Gegend rund um den Stuttgarter Feuersee besteht wahrlich kein Mangel an bodenständigen, rustikalen schwäbischen Lokalen. Hier befindet man sich quasi in einem Bermudadreieck von Trollinger, Maultaschen und Gaisburger Marsch. Um so erstaunlicher ist es, dass nur ein paar Hundert Meter weiter die Kauflustigen auf der Shopping-Meile Königstrasse blindlings im Gehen das Fastfood in sich hineinstopfen.
Zwischen ein paar Besorgungen und einem frühen Abendtermin steht mir auf jeden Fall der Sinn nach ein bisschen Wohligkeit und Gemütlichkeit. Nur wenige Schritte von der vielbefahrenen Rotebühlstrasse (und der S-Bahn-Haltestelle Feuersee) entfernt, liegt das Brauerei Wirtshaus Sanwald, das täglich ab 11 Uhr (bis 24 Uhr!) mit einem herzhaften Speisenangebot aufwartet – ohne Ruhetag, ohne mittägliche Schliessungszeit. Ein Eldorado für hungrige Menschen, die (wie ich) oft zur Unzeit von einem mächtigen Appetit geplagt werden. Der überaus preiswerte wechselnde Mittagstisch wird montags bis freitags gar bis 15 Uhr angeboten. Für günstige 8,90 Euro gibt es deftige Hausmannskost wie Fleischkäse mit Spiegelei, Allgäuer Kässpätzle, Linsen mit Spätzle, Rinderleber mit Kartoffelpüree, Fleischküchle mit Kartoffelsalat…
Wer dahinter vielleicht schnelle Convenience-Küche vermutet, liegt komplett falsch. Schon das Vorwort zur umfangreichen Speisekarte konstatiert:
„Die Spätzle werden von Hand geschabt und die Maultaschen selbstgemacht, so wie alle von uns angebotenen Speisen. Faire Preise sind uns wichtig. Wir bilden Lehrlinge (Köche) aus, damit die handwerklichen Grundkenntnisse der schwäbischen Küche nicht verloren gehen und auch nach unserer Generation noch fortgesetzt werden. En oim Satz gsagt: "Mir wellet mithelfa, di Schwäbische Fahn a bissle höher zu halta".
Naja, ein paar weltläufige Anleihen oder gar eine spanische Küchenhilfe dürften vielleicht doch mitgewirkt haben. Bietet die Karte doch auch ein „Jägerschnitzel espanol“ (vom Iberico-Schwein) oder gar einen „Bananensplit Fidel Castro“ an. Das alles in schöner Eintracht mit den derzeitigen Schlachtfest-Sonderwochen – also Most und Metzelsupp für Mutige!
Ich selbst erreiche die Wirtschaft kurz vor 17 Uhr. Sofort beim Betreten des Lokals heftet sich ein eifriger, eilfertiger Kellner an meine Fersen, tauscht schnell noch ein Reserviert-Schild aus, weist mir rasch einen Tisch zu und erscheint eine halbe Minute später bereits mit der Speisekarte. Eines dürfte sofort klar sein: Hier wird keiner übersehen oder vergessen oder auch nur für kurze Zeit wartend allein gelassen. Das Lokal verfügt über drei Gasträume: den Hauptraum mit nur 6 Tischen, einer kleinen Empore und einem imposanten Tresen, den grosszügigen Nebenraum (mit einem stattlichen Bildnis des Brauereigründers Sanwald) und einem „Porschezimmer“ (was auch immer zu dieser Bezeichnung geführt hat). Es dominieren dunkles Holz, knarzendes Fischgrät-Parkett, rustikales Ambiente. Die Klientel bewegt sich zwischen einer giggelnden Mädelsrunde im Nebenzimmer (Junggesellinnenabschied? Geburtstagsfeier?), einem Lonesome Cowboy auf dem Barhocker, bis hin zum gelangweilten Halbhöhenlage-Ehepaar am Nachbartisch. Und noch etwas Erstaunliches wird klar: gegen 18 Uhr ist die Wirtschaft proppevoll. Wer jetzt nicht reserviert hat, dürfte Pech haben.
Da der emsige Kellner rasch eine Bestellung erwartet, wähle ich die Allgäuer Kässpätzle mit Salat (ausserhalb des Mittagsangebots für 12,80 Euro). Keine Viertelstunde später stehen sie bereits auf dem Tisch. Eine riesige, kaum zu bewältigende Portion. Würzig, mit reichlich frisch gemahlenem schwarzen Pfeffer, fein gehacktem Schnittlauch und geschmälzten Zwiebeln. Sättigt ungemein. Nur der Salat lässt zu wünschen übrig: das Dressing ist eindeutig zu sauer und der Kartoffelsalat allzu knätschig geraten, verflüssigt sich fast. Der Geschmack der Tomatenachtel und Gurkenscheiben liegt im Minusbereich. Fühlt sich nicht unbedingt nach erstklassiger Ware an. Dafür versöhnt der Lemberger „Schiefer“ von der Winzergenossenschaft Fellbach, schön trocken, kräftig, tanninhaltig. Bedauerlicherweise sind auch in diesem Lokal keine Viertelesgläser mehr im Einsatz, sondern vermeintlich elegantere 0,2-Liter-Stielgläser.
Selbstverständlich dienert der Ober noch mehrere Mal heran und fragt, ob alles recht ist. Wie gesagt, vergessen wird hier niemand – auch nicht bei vollem Haus. Wer sich zu den räumlich etwas knapp bemessenen Toiletten durchschlängelt, kommt unweigerlich an der Durchreiche zur Küche vorbei und kann so, ganz nebenbei, noch des restlichen Speisenangebots ansichtig werden. Sehr beeindruckend ist die üppige Schlachtplatte mit Leberwurst, Kesselfleisch, Maultäschle, Sauerkraut, Kartoffelpüree (14,90 Euro). Die Portion könnte glatt für 2 Personen reichen. Auch ich muss zwischendrin die Segel streichen. Vermutlich könnte man sich die Reste einpacken lassen. Aber ich habe auch so mein Bestes gegeben, um „di Schwäbische Fahn a bissle höher zu halta".
In der Gegend rund um den Stuttgarter Feuersee besteht wahrlich kein Mangel an bodenständigen, rustikalen schwäbischen Lokalen. Hier befindet man sich quasi in einem Bermudadreieck von Trollinger, Maultaschen und Gaisburger Marsch. Um so erstaunlicher ist es, dass nur ein paar Hundert Meter weiter die Kauflustigen auf der Shopping-Meile Königstrasse blindlings im Gehen das Fastfood in sich hineinstopfen.
Zwischen ein paar Besorgungen und einem frühen Abendtermin steht mir auf jeden Fall der Sinn nach ein bisschen Wohligkeit und Gemütlichkeit. Nur... mehr lesen
4.5 stars -
"Most und Metzelsupp für Mutige" MinitarIn der Gegend rund um den Stuttgarter Feuersee besteht wahrlich kein Mangel an bodenständigen, rustikalen schwäbischen Lokalen. Hier befindet man sich quasi in einem Bermudadreieck von Trollinger, Maultaschen und Gaisburger Marsch. Um so erstaunlicher ist es, dass nur ein paar Hundert Meter weiter die Kauflustigen auf der Shopping-Meile Königstrasse blindlings im Gehen das Fastfood in sich hineinstopfen.
Zwischen ein paar Besorgungen und einem frühen Abendtermin steht mir auf jeden Fall der Sinn nach ein bisschen Wohligkeit und Gemütlichkeit. Nur
Besucht am 15.12.20191 Personen
Rechnungsbetrag: 3 EUR
Das Sport- und Tagungshotel Aramis im Gäufeldener Ortsteil Nebringen erfreut sich allseits bester Akzeptanz – zum Ausrichten grosser Familien- oder Firmenfeiern, als Austragungsort für Tagungen und Schulungen, als Ganztages-Wellness- und Sportoase. Das mag zum einen durch die verkehrsgünstige Lage bedingt sein: der Bahnhof liegt nur 800 Meter entfernt und ist zu Fuss gut zu erreichen; sowohl die A81 als auch die nahe Bundesstrasse sorgen für bequeme Anreise mit dem PKW. Kostenlose Parkmöglichkeiten gibt es rund ums Gebäude zur Genüge, darunter auch einige Frauenparkplätze direkt am Haus. Zudem dürfte es hier auf dem flachen Land nicht so viele konkurrierende Fitnesscenter geben wie in der Grossstadt. Das halbe Gäu scheint hier zu sporteln und zu saunieren. Auch das Solarium läuft rund um die Uhr quasi heiss…
Alle paar Jahre bin ich hier in schöner Regelmässigkeit zur Gast, meist aufgrund eines Jubiläums oder eines runden Geburtstages in der Familie. So auch dieser Tage. Zum Gebäudekomplex des Aramis gehört ein sehr gepflegtes, solide und hochwertig ausgestattetes Hotel mit grosszügigen Zimmern und herrlichem Ausblick auf die Gäulandschaft (mit dem spektakulärsten Sonnenaufgang weit und breit). So haben wir uns gleich für 3 Tage eingemietet. Das Areal ist nach und nach gewachsen, so dass man am Gebäude verschiedene Bauetappen und Ausbaustufen erkennen kann. Das hat leider auch zur Folge, dass Sportbereich und Hotelzimmer maximal weit von einander entfernt sind. Schnell mal im Bademantel oder in Sportklamotten hin- und herzuhuschen, ist also nicht möglich – und vermutlich auch nicht erwünscht. Dafür verfügt der Bereich Sportwelt über eine eigene Bar mit ausreichendem Getränke- und Snackangebot, sogar mit kleinem, feinem Weinangebot aus der Region (z.B. ein Fleiner Riesling oder ein Trollinger von der Rosswager Halde). Man kann sich hier also ganz gut über den Tag hinweg versorgen.
Nach vollbrachten Familienfeierlichkeiten habe ich mich am vergangenen Wochenende noch mit einem ortsansässigen Freund zum Fussballkucken in der Sportswelt getroffen. Denn schon auf der Homepage wird annonciert: „Neben dem größten Indoor-Sportangebot der Region, erleben Sie mit Freunden alle sportlichen TV-Highlights auf Leinwand und LCD-Großbildschirm.“ In unserem Falle das Spiel HSV gegen SV Sandhausen. Besonders heimelig ist das Ambiente rund um die Sportswelt-Bar natürlich nicht: eher zweckmässig, leicht abwaschbar, mit leicht unterschwelligem Müffeln nach sportiver Anstrengung. Die meisten Gäste kommen ja grad von Squash oder Badminton und Powern sich nicht beim Fussballkucken aus, so wie wir. Interessanterweise gibt es zwischen dem Angebot im hochwertigen Restaurant eine Etage höher und der Sportsbar durchaus einige kulinarische Überschneidungen. So wird in der Sportsbar mittwochs und donnerstags ein überraschend günstiger Mittagstisch angeboten. In dieser Woche zum Beispiel gegrilltes Meerwolffilet mit Gemüse und Reis für 8,50 Euro. Vermutlich den gleichen Wolfsbarsch mit Grillgemüse habe ich während der Familienfeier genossen – ganz hervorragend, zart und wohlschmeckend. Im Restaurant zahlt man um die 25 Euro dafür. Auch das Omelette mit Blattspinat und Beilagensalat kostet in der Sportsbar weniger als die Hälfte vom normalen Restaurantpreis (der so um die 16 Euro liegt). Ob man hier die Reste verwurstet? An der Portionsgrösse spart? Der Service etwas zurückhaltender ist? Keine Ahnung. Ein Test würde sich auf jeden Fall mal lohnen. Doch nach der Völlerei des letzten Tages trinke ich nur mal einen grossen Cappuccino (für 3,40 Euro), der geschmacklich dem zum Frühstück servierten in Nichts nachsteht. Selbstverständlich kann man sich hier als Hotelgast alles auf die Zimmerrechnung aufbuchen lassen, was ich auch gerne nutze.
Am Sonntagnachmittag ist die Sportsbar eher dürftig besucht. Und das augenscheinlich eher von Ortsansässigen als von Hotelgästen. Die jugendliche Servicekraft agiert freundlich und unkompliziert. Die Toiletten befinden sich weiter vorne im Gang und machen einen sehr propperen, gut gepflegten Eindruck. Barrierefreiheit ist hier eher nicht angesagt, denn man hat sich über zahlreiche Treppen und Absätze vom Eingang bis zu den hiesigen Katakomben durchzuhangeln. Aber wir befinden uns ja schliesslich in der Sportswelt.
Das Sport- und Tagungshotel Aramis im Gäufeldener Ortsteil Nebringen erfreut sich allseits bester Akzeptanz – zum Ausrichten grosser Familien- oder Firmenfeiern, als Austragungsort für Tagungen und Schulungen, als Ganztages-Wellness- und Sportoase. Das mag zum einen durch die verkehrsgünstige Lage bedingt sein: der Bahnhof liegt nur 800 Meter entfernt und ist zu Fuss gut zu erreichen; sowohl die A81 als auch die nahe Bundesstrasse sorgen für bequeme Anreise mit dem PKW. Kostenlose Parkmöglichkeiten gibt es rund ums Gebäude zur Genüge, darunter... mehr lesen
Sport²welt-Bar · Hotel Aramis
Sport²welt-Bar · Hotel Aramis€-€€€Bistro, Bar, Sky Sportsbar07032 7810Siedlerstr. 40, 71126 Gäufelden
4.0 stars -
"Sport sehen und erleben" MinitarDas Sport- und Tagungshotel Aramis im Gäufeldener Ortsteil Nebringen erfreut sich allseits bester Akzeptanz – zum Ausrichten grosser Familien- oder Firmenfeiern, als Austragungsort für Tagungen und Schulungen, als Ganztages-Wellness- und Sportoase. Das mag zum einen durch die verkehrsgünstige Lage bedingt sein: der Bahnhof liegt nur 800 Meter entfernt und ist zu Fuss gut zu erreichen; sowohl die A81 als auch die nahe Bundesstrasse sorgen für bequeme Anreise mit dem PKW. Kostenlose Parkmöglichkeiten gibt es rund ums Gebäude zur Genüge, darunter
Besucht am 05.12.2019Besuchszeit: Mittagessen 1 Personen
Rechnungsbetrag: 9 EUR
Das ist schon ein merkwürdiges Phänomen: aller Orten – auf städtischen Einfallstrassen, auf ehemaligem Brachland, in neu gestalteten Dorfmitten – schiessen schick ausstaffierte Filialen von Bäckerei-Konitorei-Café-Konglomeraten aus dem Boden. Wo vorher offenbar noch gar kein Bedarf war, füllen sich nun die heimelig eingerichteten Lokalitäten mit jungen Müttern, die hier die Vormittage beim Kaffeetrinken verbringen oder mit hungrigen Rentnern beim Mittagstisch oder mit ganzen Wagenladungen von Handwerkern auf Montagetour. So auch in der grossen Durchfahrtsstrasse von Dagersheim (dessen Eingemeindung nach Böblingen manch einer immer noch nicht verkraftet hat).
Das in Calw beheimatete Familienunternehmen Raisch expandiert derzeit sehr kräftig und verteidigt sein Areal erfolgreich gegen die ebenfalls stark aufstrebenden Platzhirsche Sehne und Wanner. Trotzdem bin ich überrascht, an der Dagersheimer Hauptstrasse einen neuen Standort von Raisch vorzufinden. Wo sich früher die örtliche Post befand, residiert nun ein neuer Gebäudekomplex mit Bank, Apotheke, Arzt, Raisch-Zweigstelle etc. pp. Davor genügend kostenlose Parkplätze – besonders wichtig an dieser Stelle.
Auf dem Rückweg von einem ländlichen Termin plagt mich am späten Vormittag eine bleierne Müdigkeit. Zeit für eine Kaffeepause. Bei Raisch lockt als aktuelles Angebot: jedes Heissgetränk nach Wahl für 1,85 Euro. Ich wähle einen grossen Kaffee, den man wahlweise in einer grossen Tasse, einem Pappbecher oder einem Recup-Becher konsumieren kann. An der Selbstbedienungstheke herrscht blitzeblanke Sauberkeit und ich werde freundlich bedient. Bis 11:30 steht noch das „Muntermacherfrühstücksbüffet“ (7,90 Euro, ohne Getränke) und bietet ein sehr lecker aussehendes Potpourri von verschiedenen Backwaren, Marmelade, Schinken und Salami, Lachs und Käse, Rührei, Obstsalat und Joghurt, Grünzeug. Alles sehr ansprechend präsentiert und optimal beleuchtet.
Direkt im Anschluss daran gibt’s zwei täglich wechselnde Mittagessen für 6,90 Euro/ 7,90 Euro. Spontan beschliesse ich, das heutige Angebot anzutesten: Cordon Bleu vom Schwein, dazu Bratkartoffeln, Bratensauce und kleiner gemischter Salat für 7,90 Euro. Punkt halb zwölf wird die Selbstbedienungstheke umgerüstet. Die Portionen sind üppig und beeindruckend. Das Cordon Bleu mit reichlich Panade umhüllt, die Bratkartoffeln gut gebräunt und nicht allzu fettig, am Salatbüffet kann man sich an gut acht verschiedenen Salaten selbst bedienen. Alles in allem ansprechender Mainstream für hungrige Mäuler, allerdings keine kulinarische Offenbarung (muss auch nicht, für diesen Preis und den möglicherweise eingeschränkten Möglichkeiten der Küche). Ein Blick auf den Wochenplan zeigt weitere gefällige Arrangements zu o.g. günstigen Preis: Rindergulasch, gefüllter Schweinebauch, Nudelpfanne mit Pilzen und Gemüse, Krautschupfnudeln mit Bauernbratwurst, Lachsfilet in Weissweinsauce. Alles jeweils mit einem Beilagensalat. Fast vergisst man hier das originäre Angebot von Backwaren, Kuchen und Torten. Matthias Raisch darf sich sogar „Brot-Sommelier“ nennen. Was auch immer das so genau ist. („Welche Brotsorte würden Sie zu diesem Frischkäse empfehlen?“)
Der Service ist von offener Freundlichkeit, hantiert allerdings teilweise noch etwas unbeholfen und ungeschickt. Wie ich erfahre, wurde die hiesige Lokalität erst im Juli eröffnet – vielleicht herrscht da noch Einarbeitungszeit… Das Ambiente gleicht einem riesigen, schick eingerichteten Esszimmer mit hippem Mobiliar und erstklassiger Beleuchtung. Hier steckt vermutlich sehr viel Geld und ein ambitionierter Innenarchitekt dahinter. Auch die Toiletten sind sehr ansprechend gestaltet und bestens gepflegt. Die Klientel bildet die ganze Bandbreite von zufälliger Laufkundschaft bis hin zu örtlichen Stammkunden und Duzfreunden ab. Während man sich in früheren Zeiten am Dorfbrunnen oder beim Kirchgang getroffen hat, sitzt man hier beim Cappuccino beisammen. Gäbe eine interessante soziologische Studie ab.
Das ist schon ein merkwürdiges Phänomen: aller Orten – auf städtischen Einfallstrassen, auf ehemaligem Brachland, in neu gestalteten Dorfmitten – schiessen schick ausstaffierte Filialen von Bäckerei-Konitorei-Café-Konglomeraten aus dem Boden. Wo vorher offenbar noch gar kein Bedarf war, füllen sich nun die heimelig eingerichteten Lokalitäten mit jungen Müttern, die hier die Vormittage beim Kaffeetrinken verbringen oder mit hungrigen Rentnern beim Mittagstisch oder mit ganzen Wagenladungen von Handwerkern auf Montagetour. So auch in der grossen Durchfahrtsstrasse von Dagersheim (dessen Eingemeindung nach Böblingen... mehr lesen
3.0 stars -
"Mittagessen im Lehnstuhl" MinitarDas ist schon ein merkwürdiges Phänomen: aller Orten – auf städtischen Einfallstrassen, auf ehemaligem Brachland, in neu gestalteten Dorfmitten – schiessen schick ausstaffierte Filialen von Bäckerei-Konitorei-Café-Konglomeraten aus dem Boden. Wo vorher offenbar noch gar kein Bedarf war, füllen sich nun die heimelig eingerichteten Lokalitäten mit jungen Müttern, die hier die Vormittage beim Kaffeetrinken verbringen oder mit hungrigen Rentnern beim Mittagstisch oder mit ganzen Wagenladungen von Handwerkern auf Montagetour. So auch in der grossen Durchfahrtsstrasse von Dagersheim (dessen Eingemeindung nach Böblingen
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Das Winzercafe in Neipperg wurde mir von Kollegen empfohlen und entpuppt sich als wahrer Glückstreffer. Das recht neue, nach ökologischen Richtlinien erstellte Holzhaus mit der prägnanten dunkelroten Fassade befindet sich mitten im Ortskern von Neipperg, gerade unterhalb der Burg – allerdings etwas zurückversetzt von der Hauptstrasse. Im dreistöckigen Gebäude befinden sich das Cafe und drei sehr helle, luftige, sonnige Ferienwohnungen mit grosszügigen Balkonen, die allesamt nach Süden ausgerichtet sind. Bewirtschaftet wird das Anwesen von zwei Generationen der Familie Hönnige, offensichtlich sehr entspannt und harmonisch. Man fühlt sich auf jeden Fall von der ersten Minute an als Gast wohl und willkommen und gut aufgehoben.
Während die sehr gepflegten und komfortablen Ferienwohnungen rund ums Jahr gebucht werden können, hat das Winzercafe leider nur von Freitag bis Sonntag, sowie an Feiertagen geöffnet. Dann erfreut es sich aber des besten Zuspruchs. Das Haus ist von einem wundervollen, etwas verwunschenen Gastgarten mit üppiger Flora umgeben. Hier sitzt man in einem gepflegten Bauerngarten auf Holzmöbeln, teilweise unter einem grossen Apfelbaum oder neben hübsch bepflanzten Trockenmauern. Bedient wird man sehr aufmerksam und liebevoll von Mitgliedern der Familie. Im Cafe wird grossen Wert auf Bioprodukte und regionale Zutaten gelegt. Gebacken wird mit Demeter-Dinkelmehl aus der nahen Spielberger Mühle, im Ausschank ist Fairtrade Kaffee aus der Rösterei Dinzler. Neben süssem Backwerk und herzhaften Flammkuchen ist auch Eis zu haben, daneben zahlreiche Weine aus der Region und Cocktails.
Bei unserer Ankunft Sonntag nachmittags kurz nach 14 Uhr ist der Gastgarten schon fast vollständig belegt, wobei die Tische natürlich genügend Abstand voneinander haben. Auch im hellen, mit hochwertigen Naturmaterialien sehr einladend eingerichteten Innenbereich sind etliche Tische besetzt. An der Theke kann man die selbstgebackenen Kuchen und Torten bestaunen. Wir wählen einen Rhabarberkuchen (das Stück für 2,70 Euro), dessen säuerliche Note von einer Marzipanschicht begleitet wird und einen herzhaften Flammkuchen mit Zwiebeln und Schnittlauch (8,20 Euro). Die Kräuter hierzu werden ganz frisch von Frau Hönnige aus dem Garten geholt. Dazu einen Cappuccino vom aromatisch-kräftigen Dinzler-Kaffee, danach einen intensiven Aperol Sprizz mit frischen Erdbeeren und etlichen Umdrehungen (4,80 Euro) , sowie ein Glas spritzig-frischen Rosé aus der hiesigen Winzergenossenschaft Stromberg-Zabergäu. Alles wird rasch serviert und ist proper angerichtet. Lediglich Servietten fehlen. Sehr angenehm sind die Dinkelerzeugnisse – der Flammkuchen schmeckt sehr fein und ist nicht ganz so knackig-kross wie sonst üblich, was mir aber gut gefällt. An anderen Tischen sichten wir von weitem imposante Kuchenkreationen, die offenbar allesamt munden.
Gerne wird das Winzercafe von Familien besucht, da sich hier auch die Kleinen sichtlich wohlfühlen. Im einladenden Garten locken ein Spielhaus, ein Brunnen, einige Fahrzeuge, ein grosser Sandkasten. Kostenlose Parkmöglichkeiten ca. ein halbes Dutzend PKWs gibt es direkt am Haus. Viele Gäste kommen jedoch zu Fuss oder mit dem Fahrrad. Der malerische Neipperger Panoramaweg führt übrigens direkt am Haus vorbei. Auch die Bushaltestelle ist nur wenige Schritte entfernt.
Bioweine der Winzergenossenschaft Stromberg-Zabergäu können hier vor Ort übrigens zu WG-Preisen gekauft werden. Und wer vor lauter Weinseligkeit gar nicht mehr abreisen möchte, sollte sich die Ferienwohnungen im Obergeschoss anschauen. Empfehlenswert.