Besucht am 08.06.2024Besuchszeit: Mittagessen 1 Personen
Rechnungsbetrag: 14 EUR
In Ermangelung gegebener Übernachtungsmöglichkeiten in Neuffen nehmen wir eine Unterkunft in Metzingen in Kauf, das nur allzu gerne den Beinamen Outletcity trägt. Die Hauptbeschäftigung der hiesigen Gäste ist folglich Shoppen, Shoppen, Shoppen. Glücklicherweise folgt dem Kaufrausch meist ein Zuckersturz, dem nur mit ausgiebigem Essen und Trinken beizukommen ist. Daher ist der Ort mit reichlich gastronomischen Einrichtungen jeglicher Couleur gesegnet. Unser kurzer Besuch vermag nur einen winzigen Einblick zu geben.
Am Samstagvormittag stolpere ich noch gesättigt und beeindruckt vom Vorabend durch Metzingens Innenstadt – oder dem, was davon übrigblieb. Einige ältere Gebäude geben noch einen vagen Eindruck des früheren Zustands, ehe Hugo Boss und Prada die Oberhand gewonnen haben. Glücklicherweise befindet sich das Gebäude des Gasthofs Adler noch in unverändertem Zustand, auch wenn man sich hier für Mitte des letzten Jahrhunderts noch ein gediegenes schwäbisches Lokal vorgestellt haben mag. Der jetzige Grieche residiert immerhin schon seit 1988 an diesem Ort – und das erfordert Beachtung.
Offiziell ist das Lokal ab 11:30 Uhr geöffnet, kurz wird auch der Patron beim Öffnen der Sonnenschirme im Aussenbereich gesichtet, doch dann stehe ich vor geschlossener, verriegelter Türe. Egal. Draussen kann ich erst mal Platz nehmen, angenehm ruhig und schattig ist es, ein kleines kanalisiertes Bächlein fliesst vorbei, wie man es sonst nur aus der Innenstadt von Freiburg kennt. In der linken Gebäudehälfte floriert eine gut besuchte kroatische Cafebar, mit voll besetzten Tischen und ausreichend Personal. Nur kurz widersetze ich mich dem Reflex, mich dazu zu gesellen. Doch als der Magen knurrt, rufe ich dann doch durch ein geöffnetes Fenster nach der Bedienung im griechischen Lokalinneren. Okay, so früh am Tag ist man vielleicht noch an keine Gäste gewöhnt. Prompt erscheint der Patron mit der Speisekarte, die sich als typisch Griechisch entpuppt. Nach dem reichhaltigen gestrigen Essen steht mir der Sinn leider noch nicht nach Calamares, Gyros und Souvlaki. Kurz liebäugele ich mit der gemischten Vorspeisenplatte (in Erinnerung knapp über 17 Euro), um mich dann doch für einen einfachen griechischen Bauernsalat zu entscheiden (11,50 Euro). Etwas Grünzeug kann mal nicht schaden.
Tatsächlich wird es dann grüner als erwartet. Die einem Salatkopf nachempfundene Schale birgt unter drei Melonenscheiben mehr, als man auf den ersten Blick vermutet. Ganz klassisch gibt es Schafskäse (halb zerbröselt), erstaunlich aromatische Tomaten, knackig frische Gurken, Oliven, Zwiebeln, Peperoni, Kräuter. Sieht auf den ersten Blick so unangemacht aus, dass ich sicherheitshalber noch Essig und Öl bestelle, was dann doch nicht zum Einsatz kommen muss. Jeder Bestandteil hat Geschmack und ist frisch. In einem Körbchen werden mehrere Stücke von Fladenbrot gereicht, die ich alle vertilge. Macht dann in Summe doch richtig satt.
Während des Essens bleibt genügend Zeit, sich ein bisschen umzutun. Der Adler liegt in der ruhigen, schon etwas abgeschieden Fussgängerzone von Metzingen, drumherum kleine Lädchen und weitere gastronomische Einrichtungen. Sowohl das Outletcenter als auch der traditionelle Marktplatz sind nur wenige Gehminuten entfernt. Den Adler kann man bequem ebenerdig erreichen, muss allerdings beim Überqueren des Stadtbächleins schon ein bisschen aufpassen. Vor dem Lokal fasziniert eine maritime Installation vor allem Kinder und gefühlte Seemänner. Die Toiletten des Lokals liegen linkerhand des Gebäudes in einem langgezogenen Anbau, schon sichtlich angejahrt, doch man gibt sich reichlich Mühe, alles gut zu pflegen. Leider kann ich den liebevoll ausstaffierten Gastraum nur kurz in Augenschein nehmen.
Denn zuvor werde ich noch unerwartet beglückt. Als nachträglichen Gruss aus der Küche oder als Wiedergutmachung für mein anfängliches Warten oder vielleicht auch, weil es für den obligatorischen Ouzu noch etwas früh am Tage ist, wird mir mit der Rechnung noch ein Dessert aufs Haus serviert. Eine Art Panna Cotta (griechischer Joghurt mit Sahne), samt frischem Erdbeermus und Minze als Topping. Wäre nicht nötig gewesen, rundet aber den Mittagstisch ab. Letztendlich kann ich das Lokal all jenen empfehlen, die etwas Abstand nehmen möchten vom ganzen aufgeplusterten Shopping-Hype, der diesen Ort überflutet. Im Adler geht es noch ein bisschen ruhiger und besinnlicher zu.
In Ermangelung gegebener Übernachtungsmöglichkeiten in Neuffen nehmen wir eine Unterkunft in Metzingen in Kauf, das nur allzu gerne den Beinamen Outletcity trägt. Die Hauptbeschäftigung der hiesigen Gäste ist folglich Shoppen, Shoppen, Shoppen. Glücklicherweise folgt dem Kaufrausch meist ein Zuckersturz, dem nur mit ausgiebigem Essen und Trinken beizukommen ist. Daher ist der Ort mit reichlich gastronomischen Einrichtungen jeglicher Couleur gesegnet. Unser kurzer Besuch vermag nur einen winzigen Einblick zu geben.
Am Samstagvormittag stolpere ich noch gesättigt und beeindruckt vom Vorabend durch... mehr lesen
Restaurant Adler
Restaurant Adler€-€€€Restaurant0712360214Stuttgarter Str. 22, 72555 Metzingen
3.5 stars -
"Griechische Küche abseits von Outletcity" MinitarIn Ermangelung gegebener Übernachtungsmöglichkeiten in Neuffen nehmen wir eine Unterkunft in Metzingen in Kauf, das nur allzu gerne den Beinamen Outletcity trägt. Die Hauptbeschäftigung der hiesigen Gäste ist folglich Shoppen, Shoppen, Shoppen. Glücklicherweise folgt dem Kaufrausch meist ein Zuckersturz, dem nur mit ausgiebigem Essen und Trinken beizukommen ist. Daher ist der Ort mit reichlich gastronomischen Einrichtungen jeglicher Couleur gesegnet. Unser kurzer Besuch vermag nur einen winzigen Einblick zu geben.
Am Samstagvormittag stolpere ich noch gesättigt und beeindruckt vom Vorabend durch
Besucht am 07.06.2024Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 49 EUR
Ein Boule-Turnier in Neuffen führt uns seit langem mal wieder in diese reizvolle Gegend, Teil des Biosphärengebiets Schwäbische Alb und Teil des Geoparks. Welch Glück, dass wir auch noch einen der wenigen sonnigen Tage in diesem Jahr erwischt haben. Der Appetit ist groß, die Lust zum Draussensitzen ebenfalls, denn das Sportgelände liegt sehr idyllisch zwischen Wiesen, mit Blick auf den Hohenneuffen. Wie wir später erfahren, ist die Sportgaststätte seit genau einem Jahr sehr erfolgreich neu verpachtet (daher dürfte die Bewertung von Fabi inzwischen obsolet sein) an das kroatisch-slowenisches Gastronomenpaar Karolina Zugaj und Evgen Hofer, sehr zur Zufriedenheit der Neuffener Bevölkerung. Die Voraussetzungen sind hier allerdings auch recht günstig: ein riesiges Angebot kostenloser Parkplätze, barrierefreier Zugang, ein grosser Saal mit Platz für über 100 Personen und dazu an zwei Gebäudeseiten eine grosszügige Aussenterrasse mit Blick auf die umliegende Landschaft.
Doch als wir gegen 18 Uhr die Gaststätte betreten, schrecken wir erst mal zurück. Eine geschlossene Gesellschaft, augenscheinlich eine Trauerfeier, mit gut 40 bis 50 Personen sitzt erwartungsfroh an langen Tischreihen. Andernorts wären wir unter Hinweis auf mangelnde Kapazitäten sofort zurückgewiesen worden. Doch hier werden wir äusserst freundlich begrüsst und explizit zum Bleiben aufgefordert. In einer halben Stunde sei die Gesellschaft versorgt und man könne sich dann selbstverständlich auch um unsere Wünsche kümmern. Ui, so viel freundliches Entgegenkommen sind wir gar nicht mehr gewöhnt. Um es gleich vorwegzunehmen: dem entspannten, doch zugleich aufmerksamen und humorvoll zugewandten Service gilt unser ganz besonderer Dank. Tolle Leistung!
Die Karte bietet vornehmlich Herzhaftes: Rostbraten, Schnitzel, Sauerbraten, die ganze Palette kroatischer Küche (Cevapcici, Raznjici , Pola Pola, Spiesse, gegrillte Leber), dazu einige schwäbische Gerichte, diverse Salate, Pfannkuchen und Süsses.
Bei unserer Ankunft sind wir noch die ersten auf der Terrasse, doch dann füllen sich die Tische fast im Zehnminutentakt. Familien mit und ohne kleine Kinder, Freundeskreise, Paare mit und ohne Hunde, Einheimische und einige wenige Auswärtige. Sehr schnell sind die Getränke am Tisch, gleich darauf wird die Essenbestellung aufgenommen und kaum eine halbe Stunde vergeht, bis unsere Gerichte serviert werden. Keine Ahnung, wie die Küche das wuppt. Beim Rotwein hoffen wir auf den bekannten Täleswein der Weingärtnergenossenschaft Hohenneuffen, doch dann siegt die Neugier auf das noch Unbekannte. Der slowenische Refosk ist tiefdunkelrot, sehr trocken und haut selbst als Schorle noch ziemlich rein (3,90 Euro). Unter Ignorierung sämtlicher Eichstriche wird das Weinglas bis zum Anschlag gefüllt. Vom alkfreien Weizen (4,50 Euro) bedarf es gleich zweier Gläser, um den Durst zu stillen. Geschickt werden alle Gäste bei Laune gehalten und abwechselnd Gerichte für die Trauergesellschaft und für die Terrassengäste rausgehauen. Chapeau!
Fast alle Gerichte sind in normaler Grösse und als halbe Portion (minus 2 Euro) erhältlich, einen grossen Unterschied kann man jedoch nicht erkennen. Beim Pola Pola (17,50 Euro) sind die Schweinefleischspiesse etwas trocken geraten, doch die Cevapcici noch schön saftig und aromatisch. Die Wahl zwischen Fritten und Djuvecreis wird von den hiesigen Gästen recht einseitig gefällt. Schade, denn die Fritten sind im Eifer des Gefechtes doch ziemlich versalzen, so dass wir sie nur mit reichlich (extra dazu georderter) Remouladensauce gebunden kriegen. Dafür flutschen die rezenten Käsespätzle (15,50 Euro) nur so. Da steckt nicht nur schnöder Emmentaler drin. Beilagensalat darf man sich an der Salattheke selbst zusammenstellen, wobei man dem trockenen Kartoffelsalat schon anmerkt, dass er nicht aus der Küche der schwäbischen Grossmutter stammt, dafür sind Paprika und Blattsalate sehr frisch.
Immer, wenn der gut gelaunte Service vorbeikommt, ist Zeit für ein paar freundliche Worte und noch ein paar Anmerkungen – und das trotz extrem vollem Haus. Kartenzahlung ist kein Problem, alles andere auch nicht. Wenn dieses Lokal um die Ecke läge, kämen wir sicherlich öfter vorbei, so unkompliziert und entspannt gestaltet sich der Besuch. Man fühlt sich rundherum willkommen. Das laue, abendliche Lüftchen, das uns auf der Terrasse umstreicht, könnte tatsächlich von der kroatischen Küste her kommen, bilden wir uns gerne ein. Nur der Montag ist Ruhetag, sonst werden alle Tage bespielt.
Ein Boule-Turnier in Neuffen führt uns seit langem mal wieder in diese reizvolle Gegend, Teil des Biosphärengebiets Schwäbische Alb und Teil des Geoparks. Welch Glück, dass wir auch noch einen der wenigen sonnigen Tage in diesem Jahr erwischt haben. Der Appetit ist groß, die Lust zum Draussensitzen ebenfalls, denn das Sportgelände liegt sehr idyllisch zwischen Wiesen, mit Blick auf den Hohenneuffen. Wie wir später erfahren, ist die Sportgaststätte seit genau einem Jahr sehr erfolgreich neu verpachtet (daher dürfte die Bewertung... mehr lesen
4.0 stars -
"Hier fühlt man sich willkommen" MinitarEin Boule-Turnier in Neuffen führt uns seit langem mal wieder in diese reizvolle Gegend, Teil des Biosphärengebiets Schwäbische Alb und Teil des Geoparks. Welch Glück, dass wir auch noch einen der wenigen sonnigen Tage in diesem Jahr erwischt haben. Der Appetit ist groß, die Lust zum Draussensitzen ebenfalls, denn das Sportgelände liegt sehr idyllisch zwischen Wiesen, mit Blick auf den Hohenneuffen. Wie wir später erfahren, ist die Sportgaststätte seit genau einem Jahr sehr erfolgreich neu verpachtet (daher dürfte die Bewertung
Besucht am 10.05.20241 Personen
Rechnungsbetrag: 11 EUR
Nach unzähligen Besuchen in den vergangenen Jahren überzeugt diese Location immer noch durch ihre unschlagbare Lage am Unteren See, ihre sonnige Terrasse mit sensationellem Ausblick, sowie dem aufmerksamen und professionellen Service. Das Speisenangebot hat sich seit Ewigkeiten kaum geändert, wobei ich inzwischen von den fertigen Frühstücksarrangements eher abraten und das Selbst-Zusammenstellen empfehlen würde. Bei meiner heutigen spontanen Einkehr nach einem Optikerbesuch sitze ich beglückt in der Vormittagssonne und erfreue mich wieder einmal des fluffig-rezenten Rühreis mit Champignons und Zwiebeln für nach wie vor günstige 6,80 Euro (inklusive mehrerer Baguettescheiben und einer fast überflüssigen Portion Butter). Schade nur, dass sich hier der an anderen Frech-Standorten etablierte große Kaffee noch nicht durchgesetzt hat und ich halt ein Kännchen (4,80 Euro) bestellen muss. So hat der Service viel Geschirr rumzutragen.
Nach unzähligen Besuchen in den vergangenen Jahren überzeugt diese Location immer noch durch ihre unschlagbare Lage am Unteren See, ihre sonnige Terrasse mit sensationellem Ausblick, sowie dem aufmerksamen und professionellen Service. Das Speisenangebot hat sich seit Ewigkeiten kaum geändert, wobei ich inzwischen von den fertigen Frühstücksarrangements eher abraten und das Selbst-Zusammenstellen empfehlen würde. Bei meiner heutigen spontanen Einkehr nach einem Optikerbesuch sitze ich beglückt in der Vormittagssonne und erfreue mich wieder einmal des fluffig-rezenten Rühreis mit Champignons und Zwiebeln für nach wie vor günstige 6,80 Euro (inklusive mehrerer Baguettescheiben und einer fast überflüssigen Portion Butter). Schade nur, dass sich hier der an anderen Frech-Standorten etablierte große Kaffee noch nicht durchgesetzt hat und ich halt ein Kännchen (4,80 Euro) bestellen muss. So hat der Service viel Geschirr rumzutragen.
4.5 stars -
"Unschlagbare Lage am Unteren See" MinitarNach unzähligen Besuchen in den vergangenen Jahren überzeugt diese Location immer noch durch ihre unschlagbare Lage am Unteren See, ihre sonnige Terrasse mit sensationellem Ausblick, sowie dem aufmerksamen und professionellen Service. Das Speisenangebot hat sich seit Ewigkeiten kaum geändert, wobei ich inzwischen von den fertigen Frühstücksarrangements eher abraten und das Selbst-Zusammenstellen empfehlen würde. Bei meiner heutigen spontanen Einkehr nach einem Optikerbesuch sitze ich beglückt in der Vormittagssonne und erfreue mich wieder einmal des fluffig-rezenten Rühreis mit Champignons und Zwiebeln für
Besucht am 28.04.2024Besuchszeit: Abendessen 1 Personen
Rechnungsbetrag: 28 EUR
Kurzes Update nach langer Abstinenz: viele Jahre habe ich das Wichtel gemieden, zu laut, zu rummelig. Doch jetzt galt es, mit einer Gruppe von acht Leuten einen Gewinn zu feiern – und dafür ist dieses Lokal absolut geeignet. Man sitzt nach wie vor sehr rustikal beisammen und selbst die Karte scheint sich kaum verändert zu haben (lediglich die Preise wurden angepasst). Das Schnitzel mit Fritten kostet 15,90 Euro, der Beilagensalat 4,60 Euro, das alkfreie Weizen 5,20 Euro, der Espresso hinterher 2,60 Euro. Nach wie vor kann das Lokal mit bester Erreichbarkeit punkten. Sowohl Autobahn als auch Bahnhof liegen in nächster Nähe. Und wenn man selbst am Schunkeln ist, stört die Geräuschkulisse ringsherum auch nicht mehr…
Kurzes Update nach langer Abstinenz: viele Jahre habe ich das Wichtel gemieden, zu laut, zu rummelig. Doch jetzt galt es, mit einer Gruppe von acht Leuten einen Gewinn zu feiern – und dafür ist dieses Lokal absolut geeignet. Man sitzt nach wie vor sehr rustikal beisammen und selbst die Karte scheint sich kaum verändert zu haben (lediglich die Preise wurden angepasst). Das Schnitzel mit Fritten kostet 15,90 Euro, der Beilagensalat 4,60 Euro, das alkfreie Weizen 5,20 Euro, der Espresso hinterher 2,60 Euro. Nach wie vor kann das Lokal mit bester Erreichbarkeit punkten. Sowohl Autobahn als auch Bahnhof liegen in nächster Nähe. Und wenn man selbst am Schunkeln ist, stört die Geräuschkulisse ringsherum auch nicht mehr…
3.0 stars -
"Wie eh und je" MinitarKurzes Update nach langer Abstinenz: viele Jahre habe ich das Wichtel gemieden, zu laut, zu rummelig. Doch jetzt galt es, mit einer Gruppe von acht Leuten einen Gewinn zu feiern – und dafür ist dieses Lokal absolut geeignet. Man sitzt nach wie vor sehr rustikal beisammen und selbst die Karte scheint sich kaum verändert zu haben (lediglich die Preise wurden angepasst). Das Schnitzel mit Fritten kostet 15,90 Euro, der Beilagensalat 4,60 Euro, das alkfreie Weizen 5,20 Euro, der Espresso hinterher
Besucht am 23.04.2024Besuchszeit: Mittagessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 28 EUR
Auf dem Weg in Richtung Süden bietet sich ein Stop-over in Tuttlingen geradezu an, nicht nur wegen der durchfliessenden Donau, sondern auch wegen der engagiert geführten städtischen Galerie und einer gut bestückten Fussgängerzone. Da wir nichts gefrühstückt haben, stellt sich just zur Mittagszeit ein gewaltiger Appetit ein. Nach dem tags zuvor so wundervoll günstigem Mittagstisch in Stuttgart sind wir durchaus gewillt, etwas Ähnliches in Tuttlingen aufzutun. Auch wenn die Stadt als „Weltzentrum der Medizintechnik“ oder „Stadt der heilenden Messer“ firmiert, erwarten wir hier noch günstige Preise und habhafte Hausmannskost.
Leider scheinen dienstags alle Lokale geschlossen zu haben (der Dienstag ist der neue Montag). Isst der Tuttlinger in der ersten Wochenhälfte zu Hause oder nimmt er sich brav ein Vesper mit? Bei gefühlten Minusgraden und schwindenden Kräften irren wir genervt in der Innenstadt umher. Da erscheint uns ein gut beleuchtetes, modernes, helles Gebäude in der Bahnhofstrasse als letzter Rettungsanker. Sieht sehr nach Erstbezug aus. Durch die Fensterfronten kann man Reihen von Tischen mit essenden Menschen sehen. Juhu!
Was erst mal wie eine gut besuchte Kantine oder eine beliebte Mensa anmutet, entpuppt sich als moderne Metzgerei mit grosszügigem, freundlich möbliertem Sitzbereich. Offenbar strandet hier halb Tuttlingen zwischen 12 und 1 Uhr. Zielstrebig lassen wir den Verkaufsbereich links liegen und steuern auf den Mittagstisch zu. Tatsächlich pflegt man hier deftige Hausmannskost: diverse Schnitzel- und Leberkäsvariationen, Currywurst mit Fritten, Gulasch mit Spätzle, Spaghetti Bolognese, Maultaschen mit Kartoffelsalat, Bratwürste, Linsen mit Spätzle, Zwiebelrostbraten, Fleischküchle, Hamburger und gegrillter Bauch. Schon allein beim Studium der Angebote hat man mit Speichelfluss zu kämpfen.
Die Damen im Service können zupacken und einiges wegschaffen – wie gestandene Hausfrauen. Allerdings sollte man sich beim Bestellen auch nicht zieren oder unnötig Zeit lassen: hier ist klare Ansage erwünscht. Wir ordern also 1x Zigeunerschnitzel mit Spätzle und extra Bratensauce (12,90 Euro) und 1x Backfisch mit Kartoffelsalat (9,90 Euro). Ausgeliefert wird an den Tisch (dessen Tischnummer man sich jetzt schon verinnerlicht haben sollte), Getränke nimmt man sich selbst aus dem Kühlschrank. Bezahlt wird irgendwann später. Welch Vertrauensbeweis!
Auch wenn die Möblierung als zweckmässig bezeichnet werden könnte, sitzen wir sehr kommod und bequem mit Blick auf die Fussgängerzone. Rasch wird noch mal unser Tisch feucht durchgewischt. In Nullkommanichts füllen sich die gut zwölf bis fünfzehn Tische um uns herum: mit Solisten, Mutter-Kind-Gespannen, Handwerkern, Berufstätigen in der Mittagspause, Paaren nach dem Shopping, Durchreisenden wie unsereins. Nach gut 10 Minuten wird unser bestelltes Essen an den Tisch gebracht. Staunen und Überraschung! Die bestellte Bratensauce outet sich als übersüsstes Ketchup, das das Mittagsmahl bis zur Unkenntlichkeit ertränkt. Man hat sich sichtlich Mühe gegeben, doch Fertigspätzle und carnivorer Hauptbestandteil leiden geschmacklich doch sehr. Der Fisch (vermutlich ein Seelachs oder Teile davon) ist unter reichlich Panade begraben, der Kartoffelsalat wurde möglicherweise von einem Nicht-Schwaben hergestellt: leider viel zu trocken und fad. Tapfer spülen wir das Essen mit einer eiskalten Cola (3,00 Euro) und einem ebensolchen Bier (3,00 Euro) hinunter. Während der Mittagszeit sind alle Tische besetzt, was auf den hohen Beliebtheitsgrad dieses Ortes hinweist.
Die Toiletten befinden sich ebenerdig gleich ums Eck. Gut gepflegt und sehr sauber, aber nicht abschliessbar. Vielleicht wird grade noch umgebaut? Zurück am Tisch rätseln wir erst noch, wie das Bezahlen abläuft. Da keine der Servicedamen an den Tisch kommt, bringen wir unser Geschirr selbst zu einem Abräumwagen und stellen uns an der Kasse an. Offenbar gibt´s hier keinerlei Kontrolle und man könnte auch einfach zecheprellend nach draussen spazieren…
Satt sind wir geworden, doch schon bald rumpelt es mächtig in den Gedärmen. Uns rettet ein Besuch des nahen Bleichehofs mit einem grosszügigen Angebot an Hochprozentigem. Doch das ist schon eine ganz andere Geschichte.
Auf dem Weg in Richtung Süden bietet sich ein Stop-over in Tuttlingen geradezu an, nicht nur wegen der durchfliessenden Donau, sondern auch wegen der engagiert geführten städtischen Galerie und einer gut bestückten Fussgängerzone. Da wir nichts gefrühstückt haben, stellt sich just zur Mittagszeit ein gewaltiger Appetit ein. Nach dem tags zuvor so wundervoll günstigem Mittagstisch in Stuttgart sind wir durchaus gewillt, etwas Ähnliches in Tuttlingen aufzutun. Auch wenn die Stadt als „Weltzentrum der Medizintechnik“ oder „Stadt der heilenden Messer“ firmiert,... mehr lesen
Imbiss in der Metzgerei Erik Bühler
Imbiss in der Metzgerei Erik Bühler€-€€€Schnellrestaurant, Metzgerei, Imbiss, Catering074618430Bahnhofstraße 39, 78532 Tuttlingen
3.0 stars -
"Gut frequentiert und gern besucht" MinitarAuf dem Weg in Richtung Süden bietet sich ein Stop-over in Tuttlingen geradezu an, nicht nur wegen der durchfliessenden Donau, sondern auch wegen der engagiert geführten städtischen Galerie und einer gut bestückten Fussgängerzone. Da wir nichts gefrühstückt haben, stellt sich just zur Mittagszeit ein gewaltiger Appetit ein. Nach dem tags zuvor so wundervoll günstigem Mittagstisch in Stuttgart sind wir durchaus gewillt, etwas Ähnliches in Tuttlingen aufzutun. Auch wenn die Stadt als „Weltzentrum der Medizintechnik“ oder „Stadt der heilenden Messer“ firmiert,
Besucht am 22.04.2024Besuchszeit: Mittagessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 24 EUR
„Eine Kampfansage für den Mittagstisch“ übertitelte die Stuttgarter Zeitung kürzlich einen Artikel, den wir mit Interesse gelesen haben. Denn das Auswärts-Mittagessen habe ich mir fast schon abgewöhnt. Es war einfach kein Spaß mehr – auch nicht für die Gastronomen. Nach der Rückkehr zum alten Mehrwertsteuersatz, dem bekannten Personalmangel, steigenden Mieten und allgemeiner Unlust.
Indes: der Stuttgarter Gastronom Tobias Meyer versucht, sich dem Trend entgegenzustemmen. Eigentlich wollte er aus der Innenstadt fliehen und sich ganz auf „ Die Waldauerin“ in Degerloch konzentrieren. Doch nun bietet er seit einigen Wochen täglich von Montag bis Freitag einen Supermittagstisch mit Klassikern an – und das unter 8 Euro, für sensationelle 7,90 Euro. Wie in alten Zeiten. Je nach Wochentag sind im Angebot: Kässpätzle mit gemischtem Salat, geschmälzte Maultaschen mit Kartoffelsalat, Linsen und Spätzle mit Saitenwürstle, Currywurst mit Pommes – und am Donnerstag sogar die eigene „Heimatliebe“-Kreation: Maultasche, Kässpätzle und Pilzrahmsauce. Und wer noch keinen Alkohol trinken möchte, bekommt das Mittagessen mit einem Teinacher Getränk für 9,90 Euro. Das ist eine Kampfansage, vor allem an diesem Standort in Stuttgarter 1a-Innenstadtlage, zwischen der Theo und der Bolzstr., zwischen den S-Bahn-Haltestellen Stadtmitte und Bahnhof. Zentraler geht´s nicht. Wie gut, dass wir uns nach einem anstrengenden Vormittag mit Arztbesuchen und Einkäufen an besagten Zeitungsartikel erinnert haben. Noch besser, dass Tobi seinen Mittagstisch sehr grosszügig bis 16 Uhr anbietet. Das kommt mir sehr gelegen – sind doch meine Pausen- und Appetitzeiten selten kompatibel mit den Öffnungs- und Küchenzeiten der meisten Lokale.
Rustikal und zweckmäßig ist das Tobi´s eingerichtet. Helle Massivholztische und -bänke, die einiges aushalten, dunkle Barhocker, anthrazitfarbene Steinfliesen und im Sommer ein einladender Aussenbereich (für alle, die den regen Verkehr ein paar Meter weiter ignorieren können). Bestellt und bezahlt wird an der Theke, Essen und Getränke werden dann direkt an den Tisch gebracht – und das ziemlich ruckizucki. Der Service agiert sehr freundlich und aufmerksam, zugleich flink und offenbar stressresistent. Die Arbeit scheint hier allen Spass zu machen. Am heutigen Montag sieht der Mittagstisch Kässpätzle vor und das passt eigentlich immer. Laut Karte stammen die Eierspätzle „aus der Region“ (was alles mögliche heissen kann), beim Käsemix werden Bergkäse und Emmentaler verwendet (ein üblicher Standard). Auch die Salate stammen von heimischen Erzeugerbetrieben, das Dressing kommt sogar von der Insel Reichenau (und gehört tatsächlich zu unseren persönlichen Favoriten).
Gefühlt 5-10 Minuten nach der Bestellung landet schon das Essen auf unserem Tisch, hübsch arrangiert auf türkisfarbenem Steingut. Ob die Menge der üblichen Portionsgrösse entspricht, können wir nicht sagen. Das Gericht findet sich auch auf der regulären Speisekarte: zu normalen Zeiten hat man dafür – ohne Salat – 9,90 Euro zu berappen. Bis auf die knurpseligen „Röstzwiebeln“ ist alles nach unserem Geschmack. Der Käse zieht schön Fäden und der Salat ist megafrisch. Dazu schmeckt das kühle Gaffel Kölsch (2,40 Euro) ganz hervorragend. Wer es geschickt anstellt und noch ein bisschen sitzenbliebt, kann auch noch die Happy Hour ab 17 Uhr auskosten und zahlt nur 1 Euro für das Kölsch. Allzu voll ist das Lokal am Nachmittag nicht, so bleibt nur zu hoffen, dass sich die Idee des Supermittagstischs für Tobi rentiert. Neue Kunden dürfte er aber auf jeden Fall anziehen. Nur einige Tische von uns entfernt sitzt ein junges asiatisches Paar, das sehr aufmerksam die Kässpätzle ziseliert und auf der Zunge zergehen lässt.
Bis auf die zwei Stufen zur Empore (auf der wir ganz hinten sehr ruhig und gemütlich sitzen) ist das gesamte Lokal barrierefrei, bis hin zu den ebenfalls ebenerdig liegenden Toiletten. Hier sollte man allerdings den richtigen Linksdrall einschlagen, sonst landet man versehentlich a) am Notausgang oder b) in der Kühlkammer. Entsprechende Warn- und Hinweisschilder sind angebracht, da sich vermutlich schon etliche Gäste verirrt haben. Auch wenn man bei Tobi´s keine Haute Cuisine erwarten kann, treten wir satt und beschwingt die Heimfahrt an. Gerne testen wir bei nächster Gelegenheit auch mal die mittäglichen Maultaschen an.
„Eine Kampfansage für den Mittagstisch“ übertitelte die Stuttgarter Zeitung kürzlich einen Artikel, den wir mit Interesse gelesen haben. Denn das Auswärts-Mittagessen habe ich mir fast schon abgewöhnt. Es war einfach kein Spaß mehr – auch nicht für die Gastronomen. Nach der Rückkehr zum alten Mehrwertsteuersatz, dem bekannten Personalmangel, steigenden Mieten und allgemeiner Unlust.
Indes: der Stuttgarter Gastronom Tobias Meyer versucht, sich dem Trend entgegenzustemmen. Eigentlich wollte er aus der Innenstadt fliehen und sich ganz auf „ Die Waldauerin“ in... mehr lesen
4.0 stars -
"Es lebe der Mittagstisch" Minitar„Eine Kampfansage für den Mittagstisch“ übertitelte die Stuttgarter Zeitung kürzlich einen Artikel, den wir mit Interesse gelesen haben. Denn das Auswärts-Mittagessen habe ich mir fast schon abgewöhnt. Es war einfach kein Spaß mehr – auch nicht für die Gastronomen. Nach der Rückkehr zum alten Mehrwertsteuersatz, dem bekannten Personalmangel, steigenden Mieten und allgemeiner Unlust.
Indes: der Stuttgarter Gastronom Tobias Meyer versucht, sich dem Trend entgegenzustemmen. Eigentlich wollte er aus der Innenstadt fliehen und sich ganz auf „ Die Waldauerin“ in
Besucht am 09.03.2024Besuchszeit: Mittagessen 1 Personen
Rechnungsbetrag: 21 EUR
Derzeit ist es gar nicht so einfach, in die Gäumetropole Herrenberg zu gelangen, da Schienenersatzverkehr (und entsprechendes Chaos) in sämtliche Richtungen vorherrscht. Doch für das heutige Familientreffen haben wir uns genau diesen Ort ausgesucht. Wie gut, dass der Schienenersatzbus direkt vor dem neuen, properen, bahnhofnahen Gebäudekomplex Marquardt´s hält, in dem sich einiges an Gastronomie befindet. Sichtlich gut besucht erscheinen alle Locations an diesem Ort, sicherlich noch befeuert durch die frühlingshaften Temperaturen und die Outdoor-Sitzmöglichkeiten.
Dass unsere Wahl auf Gustaggio fällt, ist den unterschiedlichen Geschmäckern der Familienmitglieder geschuldet. Beim Italiener scheint man dann immer noch einen gemeinsamen Nenner zu finden. Das Unternehmen betreibt drei Standorte mit demselben Konzept in unserer Region – kann man hier schon von Systemgastronomie sprechen? Egal, das muss per se nicht das Schlechteste sein. Und mein Besuch im Sindelfinger Standort vor einiger Zeit ist überraschend positiv ausgefallen.
In Herrenberg sind wir offenbar erst mal nicht so willkommen. Die Eingangstüre klemmt vehement und erst nach vielen verzweifelten Versuchen hilft uns ein Gast herein. Vom Service keine Spur. Wir warten noch einige Zeit am Eingang, bis schließlich ein Mitarbeiter herbeieilt, dem wir unsere Reservierung vortragen können. Vorbereitet ist noch nichts, aber eilfertig werden spontan zwei Tische zusammengeschoben. Da die Lage nicht unserem schriftlich formulierten Wunsch entspricht, dürfen wir noch einmal umziehen. Dann sitzen wir gefühlt eine Viertelstunde auf dem Trockenen, bis überhaupt die Speisekarte gereicht und wenigstens die Getränkebestellung aufgenommen wird. Der Service bemüht sich wirklich um ein freundliches Lächeln und mehrfache Entschuldigungen, sobald er mal an unserem Tisch aufkreuzt, aber er zeigt eindeutig zu wenig Präsenz. Der Grund dafür zeigt sich später.
Das Gustaggio bietet eine grosse Auswahl an Pizza- und Pasta- und Salatvariationen, auch etliches an Antipasti und Dolci. Freude solider Fleisch- und Fischgerichte werde hier allerdings nicht so fündig – abgesehen vom günstigen Mittagstisch (12,90 Euro inklusive Suppe und Espresso), der in diesem Monat z.B. Hähnchenkeule in Senfmarinade und Rosmarinkartoffeln oder frittierte Seelachsfilet in Bierteig, dazu Rucola-Tomatensalat und Zitronen-Mayo-Dip offeriert. Leider am heutigen Samstag nicht.
Doch wir finden uns zurecht. Die Pizza Calabretta Piccante (17 Euro) überzeugt durch ihr schieres XXL-Format, einen dünnen, knusprigen Boden, sowie superscharfe Peperoni-Salami und San Marzano Tomatensauce und reichlich Mozzarella. Ist selbst für einen emsigen Esser nicht zu schaffen. Die Reste können aber problemlos eingepackt werden, wie wir am Nebentisch sehen. Der Nizza Salat (17 Euro) wirkt durch den aufgetürmten Rucola zwar voluminös, hat jedoch relativ geringe Thunfisch- und Zwiebelanteile, glänzt jedoch durch ein würziges Caesar-Dressing. Sehr fein schmecken die Ravioli mit Spinat-Ricotta-Füllung (18 Euro), die durch eine Champignon-Parmesan-Sauce noch aufgewertet werden und ziemlich satt machen. Dazu trinken wir einen trockenen Pinot Grigio (7 Euro das Glas), reichlich Mineralwasser (7,50 Euro für die Flasche), einen Eistee (5 Euro) und jede Menge Cappuccino und Espresso hinterher.
Beim Gang auf die Toilette (gepflegt und sauber und natürlich niegelnagelneu) bemerken wir, dass sich hinter dem vorderen schlauchartigen Gastraum noch ein zweiter, riesiger Bereich befindet, in dem sich eine Hochzeitsgesellschaft eingefunden hat, die natürlich den Service zum grossen Teil absorbiert. Zwischendrin eine beeindruckende Bar und ein verglaster Show-Cooking-Bereich, vor dem man staunend stehen kann. Für eine Gruppe oder einen Familien- und Freundeskreis ist das Gustaggio auf jeden Fall geeignet und empfehlenswert.
Derzeit ist es gar nicht so einfach, in die Gäumetropole Herrenberg zu gelangen, da Schienenersatzverkehr (und entsprechendes Chaos) in sämtliche Richtungen vorherrscht. Doch für das heutige Familientreffen haben wir uns genau diesen Ort ausgesucht. Wie gut, dass der Schienenersatzbus direkt vor dem neuen, properen, bahnhofnahen Gebäudekomplex Marquardt´s hält, in dem sich einiges an Gastronomie befindet. Sichtlich gut besucht erscheinen alle Locations an diesem Ort, sicherlich noch befeuert durch die frühlingshaften Temperaturen und die Outdoor-Sitzmöglichkeiten.
Dass unsere Wahl auf Gustaggio fällt,... mehr lesen
Ristorante Gustaggio
Ristorante Gustaggio€-€€€Restaurant07032 9598532Bahnhof Str. 2/1, 71083 Herrenberg
4.0 stars -
"Hier findet jeder was Passendes" MinitarDerzeit ist es gar nicht so einfach, in die Gäumetropole Herrenberg zu gelangen, da Schienenersatzverkehr (und entsprechendes Chaos) in sämtliche Richtungen vorherrscht. Doch für das heutige Familientreffen haben wir uns genau diesen Ort ausgesucht. Wie gut, dass der Schienenersatzbus direkt vor dem neuen, properen, bahnhofnahen Gebäudekomplex Marquardt´s hält, in dem sich einiges an Gastronomie befindet. Sichtlich gut besucht erscheinen alle Locations an diesem Ort, sicherlich noch befeuert durch die frühlingshaften Temperaturen und die Outdoor-Sitzmöglichkeiten.
Dass unsere Wahl auf Gustaggio fällt,
Besucht am 30.01.2024Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 51 EUR
Besorgungen führen uns ins Horber Industriegebiet, in ein Konglomerat von Baumärkten, diversen Autohäusern und einem italienischen Bioladen. Da das Frühstück nicht sehr reichhaltig war, kommt schon am Nachmittag wieder Hunger auf. Glücklicherweise erinnern wir uns an den Steiglehof, der uns schon mehrfach von Freunden empfohlen wurde und dessen Restaurant wochentags bereits um 17 Uhr warme Küche bietet (am Wochenende jedoch geschlossen hat). Genau das, was wir jetzt suchen.
Wer das stattliche, schmucke, früher sicherlich bäuerlich genutzte Anwesen erblickt, kann sich wohl gut in die Zeit zurückversetzen, als diese Gegend noch landwirtschaftliches Areal und nicht gesichtsloses Industriegebiet war. Ein bisschen erinnert daran der Mühlenmarkt gegenüber, der „Pflanzkartoffeln, Steckzwiebel, organischen Dünger“ offeriert – und das Café mit „Gsälzküchle“. Ein ander Mal sicherlich einen Abstecher wert – doch heute steht uns der Sinn nach Deftigem.
Zwar sind wir gleich nach Lokalöffnung noch die ersten Gäste, doch sehr schnell füllt sich der vordere Gastraum, so dass dort bereits vor 18 Uhr alle Tische belegt sind und in den grosszügigen Nebenraum ausgewichen werden muss. Ein weiterer Nebenraum ist wohl für Gesellschaften, Vereinstreffen, Sitzungen und kleine Gruppen vorgesehen. Da der Steiglehof auch Hotelzimmer anbietet (und offenbar günstige mit dazu!), treffen rasch auch mehrere Übernachtungsgäste ein. Der grosse, kostenlose Parkplatz vor der Türe füllt sich nach und nach, auch eine Gruppe von Motorradfahrern wird gesichtet.
Das heimelige Ambiente verströmt den Charme vergangener Zeiten. Helle Holzdecken und Dielenböden, weiss getünchte Wände, klassisches Wirtshausmobiliar mit grünem Kachelofen, Durchreiche, Butzenglas und Leinentischdecken. Alles hübsch und adrett hergerichtet und wie aus dem Bilderbuch. Die Speisekarte verspricht - wie nicht anders erwartet - hauptsächlich Deftiges: Schnitzel in allen Variationen, Maultaschen, Kässpätzle, Wurstsalat, diverse Salate und Vesper, auch ein Alibi-Fischgericht (panierte Scholle, doch das ist nicht so meins). Als Tagesgericht obendrauf werden noch „weisse Bratwürst“ und Kartoffelsalat anonnciert.
Ein bisschen muss man sich gedulden, bevor das Lokal hochgefahren wird, bevor alle Lampen brennen und die Bedienung erscheint. Doch dann steppt der Bär. Wir wählen in bester Déjà-Vu-Manier mal wieder ein Champignon-Schnitzel mit Beilagen (für knapp kalkulierte 19,80 Euro) und Käsespätzle mit Salat (15,80 Euro). Zwar hätten die hausgemachten Spätzle auch besser die feine, pilzangereicherte Bratensauce der beiden Schnitzel aufgesaugt, doch wir nehmen als Beilage ausnahmsweise Bratkartoffeln, die angenehm resch angeröstet sind, aber nicht allzu fettig ausfallen. Wunderbar! Bei den vollmundigen Käsespätzle (eine üppige Portion!) hätte vielleicht der Salamander noch zum Einsatz kommen sollen, denn einiges an gestifteltem Reibekäse dümpelt noch ungeschmolzen dahin. Zu beiden Gerichten wird ein reichhaltiger Beilagensalat serviert, bei dem alle Bestandteile mit einem anderen Dressing angemacht sind. Der Kartoffelsalat ist herrlich schlonzig, so wie er im Schwäbischen sein muss. Dass der Selleriesalat mit Ananas aufgepeppt wurde, dürfte allerdings nicht jedermanns Geschmack sein. Zum deftigen Essen wählen wir einen herzhaften italienischen Rotwein und ein Baisinger Hefe alkoholfrei.
Der engagierte, aufgeweckte Service ist fleissig, mit sichtlicher Lust und Freude bei der Sache, vermag fachgerecht und detailliert Auskunft zu geben, hält den Blickkontakt, so dass jeglicher Wunsch sofort erfüllt wird. Am Tisch neben uns bestellen zwei Herren nach dem ersten Teller Kartoffelsuppe gleich noch einen zweiten, am Stammtisch dagegen wird noch mehr Bier geordert. Wir überlegen kurz, uns vielleicht die Zimmer zeigen zu lassen, treten dann aber vollkommen gesättigt den Heimweg an. Für eine Familienfeier oder ein Vereinstreffen kann man auf jeden Fall wiederkommen.
Besorgungen führen uns ins Horber Industriegebiet, in ein Konglomerat von Baumärkten, diversen Autohäusern und einem italienischen Bioladen. Da das Frühstück nicht sehr reichhaltig war, kommt schon am Nachmittag wieder Hunger auf. Glücklicherweise erinnern wir uns an den Steiglehof, der uns schon mehrfach von Freunden empfohlen wurde und dessen Restaurant wochentags bereits um 17 Uhr warme Küche bietet (am Wochenende jedoch geschlossen hat). Genau das, was wir jetzt suchen.
Wer das stattliche, schmucke, früher sicherlich bäuerlich genutzte Anwesen erblickt, kann sich... mehr lesen
Steiglehof
Steiglehof€-€€€Restaurant, Hotel+49 (0) 7451 55500Steigle 35, 72160 Horb am Neckar
3.5 stars -
"Gutbügerliche Küche" MinitarBesorgungen führen uns ins Horber Industriegebiet, in ein Konglomerat von Baumärkten, diversen Autohäusern und einem italienischen Bioladen. Da das Frühstück nicht sehr reichhaltig war, kommt schon am Nachmittag wieder Hunger auf. Glücklicherweise erinnern wir uns an den Steiglehof, der uns schon mehrfach von Freunden empfohlen wurde und dessen Restaurant wochentags bereits um 17 Uhr warme Küche bietet (am Wochenende jedoch geschlossen hat). Genau das, was wir jetzt suchen.
Wer das stattliche, schmucke, früher sicherlich bäuerlich genutzte Anwesen erblickt, kann sich
Besucht am 26.01.2024Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 48 EUR
Nach einem eher etwas frugalen Mittagstisch im Pforzheimer Gasometer steht uns zum abendlichen Ausklang der Sinn nach eher Deftigem. Ohne grosse Ortskenntnisse verlassen wir uns daher auf die Empfehlung von Einheimischen (in diesem Falle einer Spontanbekanntschaft im Parkhaus). Sonst hätten wir das Gasthaus Kupferhammer, das nicht einmal über eine Homepage verfügt, wohl kaum aufgetan. Obwohl es direkt an einer Bundesstrasse liegt (glücklicherweise mit einigen kostenlosen Parkplätzen vor der Haustüre).
Hier fühlt man sich glatt in die Siebzigerjahre des letzten Jahrhunderts zurückgebeamt: rustikale, grosszügige Gaststube, zünftige Holzdecken, rundumlaufende Holzbänke, karierte Gardinen, gemütlich wirkender Kachelofen - und auf der Speisekarte deftige Hausmannskost, wie Fleischkäse mit Spiegelei, Zwiebelrostbraten mit Spätzle, Schnitzel und Wurstsalat in sämtlichen Variationen, geschmälzte Maultaschen.
Obwohl wir kurz vor 17 Uhr eintreffen, ist das Lokal schon erstaunlich voll und fast alle Tische scheinen reserviert zu sein (vielleicht für die Busladung voller Senioren, die gleich nach uns den Gasometer verlassen haben?). Kein Problem, meint die junge, hilfsbereite Servicekraft, die uns sofort zwei Tische zur Auswahl anbietet, an denen wir noch gut 90 Minuten sitzen können. Prima. Auch sonst geht es hier sehr zügig voran. Rasch wird die Speisekarte gebracht und die Bestellung aufgenommen. Fünf Minuten später stehen schon die Beilagensalate auf dem Tisch. An Personal scheint hier kein Mangel zu herrschen: wir werden von zwei flinken, gut gelaunten, aufmerksamen Kräften abwechselnd bedient, hinter der Theke stehen mehrere Personen und auch in der Küche geht es emsig zu (wie es aus der offenen Durchreiche zu uns durchdringt). Hier schafft man noch mit schwäbischem Fleiss.
Das Jägerrahmschnitzel (21,10 Euro) entpuppt sich als mächtige Portion. Zwei Schnitzel natur schwimmen in reichlich Rahmsauce mit feinem Cognac-Unterton und frischen Champignons. Darüber ein Strauss Rosmarin und einiges an Kräutern, die wir komplett über das Essen verteilen. Die vollschlanken, voluminösen Spätzle wurden gepresst und saugen hervorragend die Sauce auf. Der schon vorab in einem tiefen Teller servierte Beilagensalat macht auch noch einiges her, mit geriebenen Möhren und Kraut, einem herzhaften Kartoffelsalat und knackigem Ackersalat. Dazu mundet das leichte Bier vom Herzoglichen Brauhaus Tegernsee (der halbe Liter für 4,80 Euro), sowie das Schorle von einem unkomplizierten französischen Landwein (das Viertele für günstige 3,90 Euro). Ein Verdauungsschnaps wäre zum Schluss noch angebracht, doch bei einbrechender Dunkelheit wollen wir lieber die Heimreise antreten.
Die renovierten und freundlich hergerichteten Toiletten befinden sich auf gleicher Ebene wie der Gastraum, so dass man glücklicherweise in keine Katakomben hinabsteigen muss. Wären die zwei Stufen vor dem Haus nicht, könnte man das Lokal daher locker als barrierefrei bezeichnen. Offenbar wird in den Sommermonaten auch der Biergarten des Lokals gut frequentiert, vor allem von Wanderern und Bikern. Denn wie wir erst nach Verlassen des Hauses sehen, beginnen gleich auf der gegenüberliegenden Strassenseite etliche Fernwanderwege des Schwarzwald- und des Schwäbischen Albvereins. Und unweit des Kupferhammers steht Pforzheims „Goldene Pforte“: das Eingangsportal für den West-, Mittel- und Ostweg des Schwarzwalds. So viel Edelmetalle an einem Tag hätten wir gar nicht erwartet.
Nach einem eher etwas frugalen Mittagstisch im Pforzheimer Gasometer steht uns zum abendlichen Ausklang der Sinn nach eher Deftigem. Ohne grosse Ortskenntnisse verlassen wir uns daher auf die Empfehlung von Einheimischen (in diesem Falle einer Spontanbekanntschaft im Parkhaus). Sonst hätten wir das Gasthaus Kupferhammer, das nicht einmal über eine Homepage verfügt, wohl kaum aufgetan. Obwohl es direkt an einer Bundesstrasse liegt (glücklicherweise mit einigen kostenlosen Parkplätzen vor der Haustüre).
Hier fühlt man sich glatt in die Siebzigerjahre des letzten Jahrhunderts... mehr lesen
4.0 stars -
"Herzhafte Hausmannskost und aufmerksamer Service" MinitarNach einem eher etwas frugalen Mittagstisch im Pforzheimer Gasometer steht uns zum abendlichen Ausklang der Sinn nach eher Deftigem. Ohne grosse Ortskenntnisse verlassen wir uns daher auf die Empfehlung von Einheimischen (in diesem Falle einer Spontanbekanntschaft im Parkhaus). Sonst hätten wir das Gasthaus Kupferhammer, das nicht einmal über eine Homepage verfügt, wohl kaum aufgetan. Obwohl es direkt an einer Bundesstrasse liegt (glücklicherweise mit einigen kostenlosen Parkplätzen vor der Haustüre).
Hier fühlt man sich glatt in die Siebzigerjahre des letzten Jahrhunderts
Besucht am 26.01.20242 Personen
Rechnungsbetrag: 22 EUR
Für einen Böblinger gehört eine Zeitreise und Wallfahrt ins antike Pergamon fast schon zum Pflichtprogramm, zählt doch das heutige Bergama zu einer unserer Partnerstädte. Wem eine Reise in die Türkei zu beschwerlich ist und wer die Wiedereröffnung des Berliner Pergamonmuseums vielleicht gar nicht mehr erleben wird, der kann immer noch auf Yadegar Asisis Pergamon-Panorama im Pforzheimer Gasometer ausweichen. Ziel vieler Volkshochschulexkursionen und Seniorenvereine – und heute auch unser Schlechtwetterausweichprogramm.
Doch Vorsicht: die Raum- und Zeitreise im mehrgeschossig begehbaren Gasometer kann für mentale Verwirrung sorgen, so dass wir nach einem mehrstündigen Besuch fast nicht mehr das doch zig-fach ausgeschilderte Bistro auf Ebene 1 wiederfinden. Hier hat man sich grosse Mühe gegeben, die an sich wenig heimeligen Räumlichkeiten einladend zu gestalten. Zugleich ist man auf ganze Busladungen von hungrigen Besuchern eingestellt. Das ist nur mit Selbstbedienung und einer eingeschränkten Speisekarte zu bewältigen. Im Angebot sind dreierlei Sorten Flammkuchen, Saitenwürstle mit Kartoffelsalat in verschiedenen Grössen, Linseneintopf mit und ohne Saitenwürstle, sowie angeblich hausgemachte Maultaschen mit Kartoffelsalat. Dazu reichlich Warm- und Kaltgetränke und eine ansprechende Kuchenauswahl. Sogar ein Sixpack Bier zum Mitnehmen ist im Angebot, falls im Reisebus schon die Getränke ausgegangen sein sollten.
Wir haben das Glück, in eine Pause mit wenig Besucheransturm zu geraten. Die beiden engagierten und fleissigen Thekendamen überschlagen sich förmlich vor Freundlichkeit und Entgegenkommen und machen vieles wieder wett. Wir wählen Saiten mit Kartoffelsalat (6,50 Euro) und einen Flammkuchen (9,90 Euro). Der Kartoffelsalat kommt aus dem Eimer (wir vermuten vom Kaufland, das nur wenige Schritte entfernt liegt), dafür wird zu den Würstle grosszügig Unmengen von Senf gereicht. Der Flammkuchen ist frisch und farbenfroh belegt und wird einzeln warm gemacht, allerdings geht der Sättigungsgrad gegen Null. Ist ein bisschen wie Chips essen. Dafür wird hier das herrliche Bleifrei-Bier vom Brau-Campus Karlsruhe ausgegeben (die 0,3-Liter-Flasche zu 2,90 Euro), alkoholfrei und naturtrüb. Wunderbar! Haben wir ausserhalb von Karlsruhe bislang noch nirgendwo bekommen.
Unser Tisch am äussersten Ende des Bistros erfreut durch einen Ausblick auf den nahen Enzauenpark. Weiter vorne ist der Raum fensterlos. Man hat jedoch versucht, die Sechsertische freundlich zu gestalten, mit pinken Tischläufern und kleinen Pflänzlein. Die modern gestylten Plastikstühle sind tatsächlich bequemer als sie auf den ersten Blick aussehen und der helle Holzboden gibt dem Raum etwas leicht Bodenständiges.
So weit wir sehen konnten, kann das Bistro auch ohne Eintrittskarte in die Ausstellung besucht werden (aber wer sollte auf diese Idee kommen?). Die Toiletten liegen eine Etage tiefer, werden stark frequentiert, befinden sich aber noch in einem relativ guten Pflegezustand. Alle Etagen sind durch Aufzüge erschlossen und somit auch für mobilitätseingeschränkte Menschen gut und barrierefrei zugänglich. Im Sommer kann man offenbar auch auf der Dachterrasse sitzen. Kostenloses Parken ist im nahen Parkhaus möglich, eine Anreise mit Öffis dürfte sich allerdings recht kompliziert gestalten.
Angesichts der begrenzten Möglichkeiten dieses Ortes bietet die Gastronomie immerhin noch eine einladende Gelegenheit, sich zu stärken. Wir waren dankbar dafür, wenngleich schon bald wieder Hunger einsetzte. Fortsetzung folgt.
Für einen Böblinger gehört eine Zeitreise und Wallfahrt ins antike Pergamon fast schon zum Pflichtprogramm, zählt doch das heutige Bergama zu einer unserer Partnerstädte. Wem eine Reise in die Türkei zu beschwerlich ist und wer die Wiedereröffnung des Berliner Pergamonmuseums vielleicht gar nicht mehr erleben wird, der kann immer noch auf Yadegar Asisis Pergamon-Panorama im Pforzheimer Gasometer ausweichen. Ziel vieler Volkshochschulexkursionen und Seniorenvereine – und heute auch unser Schlechtwetterausweichprogramm.
Doch Vorsicht: die Raum- und Zeitreise im mehrgeschossig begehbaren Gasometer... mehr lesen
Bistro im Gasometer
Bistro im Gasometer€-€€€Bistro072317760997Hohlwiesenweg 6, 75175 Pforzheim
3.0 stars -
"Vom antiken Pergamon zum Pforzheimer Kartoffelsalat" MinitarFür einen Böblinger gehört eine Zeitreise und Wallfahrt ins antike Pergamon fast schon zum Pflichtprogramm, zählt doch das heutige Bergama zu einer unserer Partnerstädte. Wem eine Reise in die Türkei zu beschwerlich ist und wer die Wiedereröffnung des Berliner Pergamonmuseums vielleicht gar nicht mehr erleben wird, der kann immer noch auf Yadegar Asisis Pergamon-Panorama im Pforzheimer Gasometer ausweichen. Ziel vieler Volkshochschulexkursionen und Seniorenvereine – und heute auch unser Schlechtwetterausweichprogramm.
Doch Vorsicht: die Raum- und Zeitreise im mehrgeschossig begehbaren Gasometer
Wenn Sie unsere Webseiten besuchen, kann Ihre Systemsoftware Informationen in Form von Cookies oder anderen Technologien von uns und unseren Partnern abrufen oder speichern, um z.B. die gewünschte Funktion der Website zu gewährleisten.
Datenschutz-Einstellungen
Hier können Sie festlegen, wie wir Ihre Daten verwenden dürfen. Bitte beachten Sie, dass auf Basis Ihrer Einstellungen womöglich nicht mehr alle Funktionen zur Verfügung stehen.
Unbedingt erforderliche Technologien
Um Sicherheit gewährleisten, Missbrauch verhindern und Inhalte und Anzeigen technisch sowie unsere Services wie von Ihnen gewünscht bereitstellen zu können, sind folgende Technologien erforderlich.
Produkte oder Inhalte technisch bereitstellen
z.B. Session für Warenkorb, Favoriten, letzte Bestellungen ...
Google Maps
z.B. Integration von Google Maps Standorten über iFrame- / Javascript Technologie im internen Bereich an erforderlichen Stellen.
Google Anzeigen
z.B. die kostenlose Nutzung unserer Website ist nur mit Google Adsense Werbeanzeigen möglich.
Performance Cookies
Mithilfe dieser Cookies können wir Besuche und Traffic-Quellen zählen, damit wir die Leistung unserer Website messen und verbessern können. Sie geben uns Aufschluss darüber, welche Seiten beliebt und weniger beliebt sind und wie sich Besucher auf der Website bewegen.
Google Analytics
z.B. Erfassung der Seitenaufrufe, Verweildauer usw.
Google Tag Manager
z.B. Erfassen von Events (Warenkorb, Bestellprozess, Aktionen usw.)
Facebook Pixel
z.B. Erfassen von Events (Warenkorb, Bestellprozess, Aktionen usw.)
Multimediale Cookies
Diese Cookies ermöglichen es uns, die Funktionalität und individuelle Gestaltung zu verbessern, beispielsweise von integrierten Videos und virtuellen 360° Rundgängen. Ohne diese Cookies können einige oder alle dieser Funktionen nicht ordnungsgemäß funktionieren.
Youtube Videos
z.B. Integration von Youtube Videos über iFrame Technologie.
Google Maps
z.B. Integration von Google Maps Standorten über iFrame- / Javascript Technologie.
Google Maps 360° Rundgänge
z.B. Integration von Google Maps 360° Rundgängen per Javascript
Marketing Cookies
Diese Cookies ermöglichen es uns, auf die Benutzerinteressen abgestimmte Werbung einzublenden.
Am Samstagvormittag stolpere ich noch gesättigt und beeindruckt vom Vorabend durch Metzingens Innenstadt – oder dem, was davon übrigblieb. Einige ältere Gebäude geben noch einen vagen Eindruck des früheren Zustands, ehe Hugo Boss und Prada die Oberhand gewonnen haben. Glücklicherweise befindet sich das Gebäude des Gasthofs Adler noch in unverändertem Zustand, auch wenn man sich hier für Mitte des letzten Jahrhunderts noch ein gediegenes schwäbisches Lokal vorgestellt haben mag. Der jetzige Grieche residiert immerhin schon seit 1988 an diesem Ort – und das erfordert Beachtung.
Offiziell ist das Lokal ab 11:30 Uhr geöffnet, kurz wird auch der Patron beim Öffnen der Sonnenschirme im Aussenbereich gesichtet, doch dann stehe ich vor geschlossener, verriegelter Türe. Egal. Draussen kann ich erst mal Platz nehmen, angenehm ruhig und schattig ist es, ein kleines kanalisiertes Bächlein fliesst vorbei, wie man es sonst nur aus der Innenstadt von Freiburg kennt. In der linken Gebäudehälfte floriert eine gut besuchte kroatische Cafebar, mit voll besetzten Tischen und ausreichend Personal. Nur kurz widersetze ich mich dem Reflex, mich dazu zu gesellen. Doch als der Magen knurrt, rufe ich dann doch durch ein geöffnetes Fenster nach der Bedienung im griechischen Lokalinneren. Okay, so früh am Tag ist man vielleicht noch an keine Gäste gewöhnt. Prompt erscheint der Patron mit der Speisekarte, die sich als typisch Griechisch entpuppt. Nach dem reichhaltigen gestrigen Essen steht mir der Sinn leider noch nicht nach Calamares, Gyros und Souvlaki. Kurz liebäugele ich mit der gemischten Vorspeisenplatte (in Erinnerung knapp über 17 Euro), um mich dann doch für einen einfachen griechischen Bauernsalat zu entscheiden (11,50 Euro). Etwas Grünzeug kann mal nicht schaden.
Tatsächlich wird es dann grüner als erwartet. Die einem Salatkopf nachempfundene Schale birgt unter drei Melonenscheiben mehr, als man auf den ersten Blick vermutet. Ganz klassisch gibt es Schafskäse (halb zerbröselt), erstaunlich aromatische Tomaten, knackig frische Gurken, Oliven, Zwiebeln, Peperoni, Kräuter. Sieht auf den ersten Blick so unangemacht aus, dass ich sicherheitshalber noch Essig und Öl bestelle, was dann doch nicht zum Einsatz kommen muss. Jeder Bestandteil hat Geschmack und ist frisch. In einem Körbchen werden mehrere Stücke von Fladenbrot gereicht, die ich alle vertilge. Macht dann in Summe doch richtig satt.
Während des Essens bleibt genügend Zeit, sich ein bisschen umzutun. Der Adler liegt in der ruhigen, schon etwas abgeschieden Fussgängerzone von Metzingen, drumherum kleine Lädchen und weitere gastronomische Einrichtungen. Sowohl das Outletcenter als auch der traditionelle Marktplatz sind nur wenige Gehminuten entfernt. Den Adler kann man bequem ebenerdig erreichen, muss allerdings beim Überqueren des Stadtbächleins schon ein bisschen aufpassen. Vor dem Lokal fasziniert eine maritime Installation vor allem Kinder und gefühlte Seemänner. Die Toiletten des Lokals liegen linkerhand des Gebäudes in einem langgezogenen Anbau, schon sichtlich angejahrt, doch man gibt sich reichlich Mühe, alles gut zu pflegen. Leider kann ich den liebevoll ausstaffierten Gastraum nur kurz in Augenschein nehmen.
Denn zuvor werde ich noch unerwartet beglückt. Als nachträglichen Gruss aus der Küche oder als Wiedergutmachung für mein anfängliches Warten oder vielleicht auch, weil es für den obligatorischen Ouzu noch etwas früh am Tage ist, wird mir mit der Rechnung noch ein Dessert aufs Haus serviert. Eine Art Panna Cotta (griechischer Joghurt mit Sahne), samt frischem Erdbeermus und Minze als Topping. Wäre nicht nötig gewesen, rundet aber den Mittagstisch ab. Letztendlich kann ich das Lokal all jenen empfehlen, die etwas Abstand nehmen möchten vom ganzen aufgeplusterten Shopping-Hype, der diesen Ort überflutet. Im Adler geht es noch ein bisschen ruhiger und besinnlicher zu.