Geschrieben am 11.09.2021 2021-09-11| Aktualisiert am
11.09.2021
Besucht am 10.09.2021Besuchszeit: Mittagessen 3 Personen
Rechnungsbetrag: 59 EUR
Weil es kürzlich im Nordschwarzwald so schön war (wenngleich kulinarisch etwas arg durchwachsen), starte ich gleich noch mal mit Freunden zu einer eintägigen Expedition: 130 Kilometer Fahrt, 3x Einkehren und 3 Kilometer „Wandern“ (mehr lässt der ramponierte Knöchel des Freundes nicht zu). Es geht nichts über einen ausgewogenen Urlaubstag.
Die aus 5 Teilorten bestehende Gemeinde Waldachtal ist mir vor allem als etwas altbackene Reha-Location (Lützenhardt) und als urige Schwarzwälder-Schinken-Destination in der Mönchhof-Sägemühle (in Vesperweiler – Nomen est Omen!) in Erinnerung. Ansonsten tat es immer ein Rucksackvesper. Die „Alte Post“ liegt gleich am Ortseingang von Lützenhardt und macht optisch in der Aussenansicht erst mal nicht viel her. An einem der drei Tische der Aussenterrasse sitzt eine zünftige Frühschoppen-Gruppe, die sich vorzugsweise flüssig ernährt. Der Gastraum im Innern ist an einem Freitagmittag menschenleer. Auch wenn die „Alte Post“ Übernachtungen und günstige Mehrtagespauschalen anbietet, vermute ich, dass hier hauptsächlich einheimische Stammgäste verkehren. Touristen werden vermutlich die attraktive Hanglage mit Panoramasicht diesem eher unspektakulären Standort downtown vorziehen.
Auf der Speisekarte der „Alten Post“ finden sich vor allem Schnitzel- und Burgervariationen, zudem Maultaschen, Käsespätzle, Salate. Wir ordern erst mal die hausgemachten Käsespätzle mit Beilagensalat (10,50 Euro), die Schweinelendchen mit Spätzle und Salat (14,80 Euro), ein Hefeweizen (3,50 Euro), eine grosse Cola (3,50 Euro), ein Weissweinschorle (für sehr günstige 2,80 Euro). Bedient wird von der versierten Chefin daselbst, die uns auch umgehend die gut gekühlten Getränke bringt. Und schon nach 20 Minuten die Speisen serviert. Die zarten Schweinelendchen in einer Rahmsoße werden von reichlich vollmundigen Spätzle, sowie einem farbenfrohen und vielfältigen Beilagensalat begleitet. Die laut Karte hausgemachten Kässpätzle sind schön resch wie ein Omelette angebraten, aber innen noch fluffig. Der Salat setzt sich aus durchgehend frischen Bestandteilen zusammen und ist sehr kräftig gewürzt, die Tomaten wirken etwas wässrig (wie so häufig in diesem verregneten Sommer), der trockene Kartoffelsalat ist mit reichlich schwarzem Pfeffer versetzt. Irgendetwas verströmt Maggi-Odeur, kann aber auch nur eine herzhafte Würzmischung sein. So ist eine zweite Weissweinschorle-Bestellung schon vorprogrammiert. Zur Verdauung benötigen wir noch einen Espresso (2,00 Euro), eine Tasse Kaffee (2,10 Euro), sowie einen Willy (3,50 Euro), der den Gaumen zwar lieblich umschmeichelt, jedoch im Abgang merklich brennt. Alles in allem ein solides und fundiertes Mittagessen, günstig im Preis, keine ambitionierte Haute Cuisine, aber ehrlich zubereitet, wenngleich etwas schmückende Dekoration den Speisen gut zu Gesicht gestanden hätte. Geschirr und Gläser sind proper und sauber, jedoch nicht ganz mein persönlicher Geschmack. Ein lustiger Hingucker ist das Schnapsglas in Form eines Miniatur-Römers.
Die Toiletten befinden sich seitwärts in einem Anbau und sind nicht allerneuesten Datums. Auf dem Waschbecken im Vorraum sind zwei Seifenspender so spillerig positioniert, dass sie bei jedem ungeschickten Händewaschen zu Boden poltern. Ein überflüssiges Ärgernis. Da hie und da Stufen zu überwinden sind, ist das Lokal leider nicht barrierefrei. Auf einem Platz vor dem Hause befinden sich etliche kostenlose Parkplätze, die jedoch hauptsächlich von Gästen des naheliegenden Pizza- und Dönerladens frequentiert werden. So sind hier halt die Vorlieben verteilt…
Wer nach dem Essen noch etwas überschüssige Kraft verspürt, kann zu den nahen Breitenbacher Seen schlendern oder die stets bestens frequentierte Eisdiele besuchen oder den schweisstreibend steilen Hang zur Panoramasicht erklimmen. Wir wählen letzteres (nicht ohne Hintergedanken der begleitenden Freunde). Fortsetzung folgt.
Weil es kürzlich im Nordschwarzwald so schön war (wenngleich kulinarisch etwas arg durchwachsen), starte ich gleich noch mal mit Freunden zu einer eintägigen Expedition: 130 Kilometer Fahrt, 3x Einkehren und 3 Kilometer „Wandern“ (mehr lässt der ramponierte Knöchel des Freundes nicht zu). Es geht nichts über einen ausgewogenen Urlaubstag.
Die aus 5 Teilorten bestehende Gemeinde Waldachtal ist mir vor allem als etwas altbackene Reha-Location (Lützenhardt) und als urige Schwarzwälder-Schinken-Destination in der Mönchhof-Sägemühle (in Vesperweiler – Nomen est Omen!) in Erinnerung.... mehr lesen
Alte Post
Alte Post€-€€€Restaurant, Catering, Gästezimmer, Gasthof074438167Hauptstraße 56, 72178 Waldachtal
3.5 stars -
"Solide Küche, versierter Service" MinitarWeil es kürzlich im Nordschwarzwald so schön war (wenngleich kulinarisch etwas arg durchwachsen), starte ich gleich noch mal mit Freunden zu einer eintägigen Expedition: 130 Kilometer Fahrt, 3x Einkehren und 3 Kilometer „Wandern“ (mehr lässt der ramponierte Knöchel des Freundes nicht zu). Es geht nichts über einen ausgewogenen Urlaubstag.
Die aus 5 Teilorten bestehende Gemeinde Waldachtal ist mir vor allem als etwas altbackene Reha-Location (Lützenhardt) und als urige Schwarzwälder-Schinken-Destination in der Mönchhof-Sägemühle (in Vesperweiler – Nomen est Omen!) in Erinnerung.
Besucht am 05.09.20212 Personen
Rechnungsbetrag: 20 EUR
An manchen Stellen wird das Nashira Hotel noch mit dem VCH-Logo dargestellt (Verband christlicher Hoteliers), doch das Haus scheint mir längst zu einer anderen Fraktion zu gehören. Das Haupthaus der Nashira Hotels befindet sich im türkischen Side/Manavgat – doch man muss an diesem heissen ersten Septemberwochenende gar kein Flugzeug besteigen, um sich an mediterranen Temperaturen zu erfreuen. Neben dem Hotelbetrieb verfügt das Haus in bester, zentraler Lage an der Kurpromenade über ein Restaurant mit durchgehender Verglasung und Ausblick auf den Kurpark gegenüber, sowie einer gut bestückten Bar und einem Weinkeller. Das gesamte Ambiente verströmt herrlichen Urlaubsflair, auch wenn das Gebäude nicht an den Gestaden des Mittelmeers liegt und nicht die Wellen an den nahen Strand tosen, sondern man auf Senioren mit Rollatoren und stöckeschwingende Wanderer auf der Promenade blicken kann. Gerne wird auch die ansprechend möblierte, nach Süden ausgerichtete Aussenterrasse besucht, vor allem für einen Kaffee oder einen Drink am späten Nachmittag. Die sehr umfangreiche Speisekarte bietet schwäbische, badische, internationale Gerichte an. Ob allerdings das dreigängige wechselnde Mittagstischangebot für 24,90 Euro (gleichermassen für Hausgäste wie für Externe) so viel Zuspruch findet, würde ich bezweifeln.
Wir haben lediglich das getrennt buchbare Frühstück für sehr günstige 10 Euro genutzt. Es wird im Zeitraum von 7:00 bis 10:00 Uhr im sehr grosszügig angelegten, hellen und freundlich möblierten Speiseraum in Büffetform angeboten. Entlang der breiten, bodentiefen Fensterfront mit Blick auf den Kurpark stehen hauptsächlich Zweiertische – grössere Tische für Familien oder Gruppen finden sich eher im hinteren Bereich. Der Raum wird von einer lichten Atmosphäre mit hellem Holz und Akzenten in Rottönen getragen. Man sitzt auf bequemen Rattansesseln oder gepolsterten Holzstühlen. Bei unserer Ankunft waren alle Tische komplett und vollständig eindeckt.
Morgens um 7 ist hier die Welt noch in Ordnung, doch das wird sich bald ändern. Hinterm üppig ausgebreiteten Büffet steht ein einziges Servicemädel, das möglicherweise kaum eingelernt wurde, wenig versteht und etwas unbeholfen agiert. Schon nach einer Stunde verliert der Manager die Fassung, ruft verzweifelt „Ogottogott“ und rauft sich die Haare angesichts des morgendlichen Gästeansturms und der Hilflosigkeit des offenbar ungelernten Personals. Unserer Bitte nach einem Rührei kommt man nur zögerlich und spärlich nach, leere Platten am Büffet können nicht schnell genug nachgefüllt werden, manche Produkte scheint man nur unter Mühen aus den Speisekammern herbeigeschafft zu haben… Alles wirkt etwas unkoordiniert und chaotisch. Zudem ist von den drei Kaffeeautomaten nur einer in Betrieb und wird immer wieder lahmgelegt. Dabei ist das Büffet durchaus vielfältig angelegt: diverse Wurst- und Käsesorten, Lachs (der schnell nicht mehr nachgelegt wird), Eierspeisen, Joghurt, Müsli, Nüsse, Cerealien, Trockenobst, ein eiskalter Obstsalat (aufgetaut?), eine sehr grosse Auswahl an Brötchen und Gebäck, eine riesige Platte mit Cocktailtomanten, Gurken und Möhren – und ein gekühlter Wagen mit Salaten (Kartoffelsalat, Möhre, Rettich, Tomate, Sellerie etc.) Dazu ein Samowar für den Tee und diverse Säfte. Ein grandioses Angebot für 10 Euro.
Das gesamte Haus ist komplett barrierefrei und verfügt über ungewöhnlich breite Gänge und grosszügige Toiletten (gut gepflegt, wenngleich die eine oder andere Wasserspülung nicht funktioniert). Ein bisschen fühlt sich das Haus wie eine Kreuzung aus südländischem Urlaubshotel und hiesigem Pflegeheim an. Das möglicherweise branchenfremde Personal erscheint bemüht, jedoch geradewegs überfordert beziehungsweise nicht vollständig oder gar falsch instruiert. Auch Sprachschwierigkeiten scheinen noch dazu zu kommen. Die Top-Lage des Hauses und die Vielfalt des sehr günstigen Frühstückbüffets haben uns jedoch überzeugt. Das Abendessen wollten wir dann allerdings doch lieber nicht hier einnehmen, um den reichlich gebeutelten Service nicht noch mehr unter Druck zu setzen. Wir hoffen, dass sich die Personal- und Koordinationsschwierigkeiten in baldiger Zukunft bessern werden. Dann kommen wir sicherlich wieder.
An manchen Stellen wird das Nashira Hotel noch mit dem VCH-Logo dargestellt (Verband christlicher Hoteliers), doch das Haus scheint mir längst zu einer anderen Fraktion zu gehören. Das Haupthaus der Nashira Hotels befindet sich im türkischen Side/Manavgat – doch man muss an diesem heissen ersten Septemberwochenende gar kein Flugzeug besteigen, um sich an mediterranen Temperaturen zu erfreuen. Neben dem Hotelbetrieb verfügt das Haus in bester, zentraler Lage an der Kurpromenade über ein Restaurant mit durchgehender Verglasung und Ausblick auf den... mehr lesen
Restaurant im Nashira Kurpark Hotel
Restaurant im Nashira Kurpark Hotel€-€€€Restaurant, Bar, Hotel49070839288834Kurpromenade 23 / 1, 76332 Bad Herrenalb
4.5 stars -
"Wie an den Gestaden des Mittelmeers" MinitarAn manchen Stellen wird das Nashira Hotel noch mit dem VCH-Logo dargestellt (Verband christlicher Hoteliers), doch das Haus scheint mir längst zu einer anderen Fraktion zu gehören. Das Haupthaus der Nashira Hotels befindet sich im türkischen Side/Manavgat – doch man muss an diesem heissen ersten Septemberwochenende gar kein Flugzeug besteigen, um sich an mediterranen Temperaturen zu erfreuen. Neben dem Hotelbetrieb verfügt das Haus in bester, zentraler Lage an der Kurpromenade über ein Restaurant mit durchgehender Verglasung und Ausblick auf den
Besucht am 05.09.2021Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 50 EUR
Nach den unerquicklichen Essenskämpfen des Vortages soll der wanderreiche Sonntag mit einem ausgiebigen, harmonischen Abendessen ausklingen. Hoffen wir zumindest. Die Alte Post liegt nur wenige Hundert Meter von unserer Unterkunft entfernt und nimmt – oh Wunder! – unseren telefonischen Wunsch nach einer Tischreservierung tatsächlich noch an. Dass ich aufgrund des aufdräuenden Hungers schon einen relativ frühen Termin von 18:30 wähle, ist eine glückliche Fügung, wie sich noch zeigen wird.
Die Dame am Telefon zeigt sich selbstbewusst bis ungehalten, gewährt uns aber vor Ort generös einen Tisch. Die übersichtliche Speisekarte erstreckt sich über gerade mal zwei Seiten, wird aber von einigen aktuellen, auf Schiefertafeln präsentierten Angeboten komplettiert (z.B. Ochsenbäckle). Das fesche Gebäude im Schwarzwaldstil hat vermutlich in früheren Zeiten tatsächlich das hiesige Postamt beherbergt. Neben einem gutbürgerlich eingerichteten Gastraum und einer gerade erst frisch saniert wirkenden, sehr schicken und modernen Toilette wird vor allem die grosszügige Aussenterrasse gerne frequentiert. Neben dem Gebäude plätschert malerisch das Flüsschen Alb dahin.
Die Wahl der Speisen ist schnell getroffen, allerdings bedarf es vielfältiger Versuche der Kontaktaufnahme, bis die resolute, vielgefragte Servicedame den Weg zu uns einschlagen kann (auch hier stranden zahllose, verzweifelte, hungrige Touristen auf der Suche nach einem freien Tisch). Wir wählen wie so oft 1x Fleisch, 1x Fisch – mit der Absicht, den anderen vom eigenen Gericht probieren zu lassen. Dass nach einem „heissen“ Wochenende am Sonntagabend die eine oder andere Speise nicht mehr geliefert werden kann oder eine Zutat ausgegangen ist, kennt man ja. Aber hier ist das kein Problem. So freuen wir uns auf den „Salat Fischernetz“ mit gebratenen Fischfilets und Garnele, garniert mit Cherry-Tomaten, Aioli Dip und Baguette für 16,90 Euro, sowie auf den Zwiebelrostbraten mit Beilagensalat, Spätzle und geschweissten (sic!) Zwiebeln für 21,90 Euro. Geschweisst? Ein Fehler des Übersetzungsprogramms? Der Aufdruck auf der vielleicht vakuumierten Fertigware? Der Zustand des eifrigen Kochs? Während wir noch rätseln, wird das Essen zu unserer freudigen Überraschung sehr rasch aufgetragen. Der medium gebratene Zwiebelrostbraten schwimmt in einer aromatischen Soße und ist mit reichlich geschmälzten Zwiebeln bedeckt. Die vollschlanken, kräftigen Spätzle könnten tatsächlich handgeschabt sein. Das Fischernetz aus reichlich Blattsalaten kann einen üppigen Fang verbuchen, allerdings schmecken die Fischfilets schon beim Verzehr etwas merkwürdig. Vor allem die Garnele scheint nicht mehr ganz taufrisch zu sein. Das Aioli testen wir nur kurz an, lassen es aber aufgrund der hohen Tagestemperaturen besser wieder zurückgehen. Ausserdem ist die Fischportion schon üppig genug.
Die Getränke – ein Weizen für 4,20 Euro und das obligatorische Rieslingschorle für 3,90 Euro – sind tadellos. Allerdings scheitert der Versuch, ein sortenreines Rotweinschorle nach Wunsch zu ordern (O-Ton Service: „Das machen wir nicht“). Da die Küche am Sonntag schon um 19 Uhr schliesst, konnten wir grade noch in den Genuss eilig servierter Speisen kommen. Am Nebentisch wird allerdings eine Dame rund gemacht, weil ihr Gatte erst etwas später nachkommt. Huch, da haben wir aber noch Glück gehabt. Um 20 Uhr macht allerdings das gesamte Lokal dicht. Da sich ein flaues Gefühl im Magen verbreitet, ordern wir rasch noch einen Grappa (3,50 Euro). Der kann allerdings ein weiteres Bauchgrimmen auch nicht mehr verhindern. Die kommende Nacht verbringen wir mit heftigem Gerumpel im Bauch. Da kommt einem schon ein Satz aus einer Geschichte von Anton Tschechow in den Sinn: „Sie hatten recht: der Stör neulich hatte einen leichten Stich.“
Noch am kommenden Tag haben wir mit den unschönen Folgen dieses Abendessens zu kämpfen. Schneller vergessen ist dann eher der etwas harsche, sehr resolute Umgangston der Servicedame. Als willkommener Gast haben wir uns auf jeden Fall nicht gefühlt. Aber manchmal ist man schon dankbar, wenn einem überhaupt der Hunger gestillt wird. Und rein optisch waren wir ja erst mal beglückt!
Nach den unerquicklichen Essenskämpfen des Vortages soll der wanderreiche Sonntag mit einem ausgiebigen, harmonischen Abendessen ausklingen. Hoffen wir zumindest. Die Alte Post liegt nur wenige Hundert Meter von unserer Unterkunft entfernt und nimmt – oh Wunder! – unseren telefonischen Wunsch nach einer Tischreservierung tatsächlich noch an. Dass ich aufgrund des aufdräuenden Hungers schon einen relativ frühen Termin von 18:30 wähle, ist eine glückliche Fügung, wie sich noch zeigen wird.
Die Dame am Telefon zeigt sich selbstbewusst bis ungehalten, gewährt... mehr lesen
Restaurant Zur Alten Post
Restaurant Zur Alten Post€-€€€Restaurant, Cafe07083922119Kurpromenade 35, 76332 Bad Herrenalb
2.5 stars -
"Hier fühlen wir uns an Tschechow erinnert" MinitarNach den unerquicklichen Essenskämpfen des Vortages soll der wanderreiche Sonntag mit einem ausgiebigen, harmonischen Abendessen ausklingen. Hoffen wir zumindest. Die Alte Post liegt nur wenige Hundert Meter von unserer Unterkunft entfernt und nimmt – oh Wunder! – unseren telefonischen Wunsch nach einer Tischreservierung tatsächlich noch an. Dass ich aufgrund des aufdräuenden Hungers schon einen relativ frühen Termin von 18:30 wähle, ist eine glückliche Fügung, wie sich noch zeigen wird.
Die Dame am Telefon zeigt sich selbstbewusst bis ungehalten, gewährt
Besucht am 04.09.2021Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 47 EUR
Das positive Fazit schon vorneweg: das Parkrestaurant im Kurhaus Bad Herrenalb war tatsächlich die einzige gastronomische Location, die uns während unseres dreitägigen Aufenthalts sozusagen mit offenen Armen empfangen hat. Keine Diskussionen, kein Abwinken, keine Absagen, keine Furcht vorm Gast und der möglichen Arbeit, die er mit Bestellungen und Wünschen verursachen könnte. Und das in allerbester 1a-Lage: mitten im Kurpark, an der Promenade und dem ehemaligen Gartenschaugelände von 2017 gelegen, dazu mit herrlicher Südterrasse, bestem Speiseangebot, flinkem und freundlichem Service und angemessenen Preisen.
Während unseres Besuchs am ersten Septembersamstag erwischen wir noch die letzten Sonnenstrahlen der untergehenden Sonne und einen der letzten Tische in Terrassenrandlage. Der emsige Kellner schafft schnell die Karte herbei und gleich danach die bestellten Getränke. Auch hier wurde das prickelnde und erfrischende Rieslingschorle (4,00 Euro) fast randvoll eingegossen, weit über ein Viertele hinaus. Da es kurz zu einem kleinen Missgeschick kommt, wird uns ohne Diskussion noch ein Mineralwasser aufs Haus spendiert. Feine Geste! Bei der Speisenauswahl lassen wir uns von den aktuellen Gelüsten leiten. Der unspektakuläre, relativ geschmacklose kleine Beilagensalat vorneweg (4,50 Euro) dürfte schon vor einer Weile angerichtet worden sein und dümpelte dann noch so lange vor sich hin, dass er leider bereits mit nassen Füssen serviert wird. Unterwegs haben sich zudem schon einige geraspelte Möhren gelöst. Nicht gerade ein fulminanter Auftakt. Dafür sind wir mit dem Hauptgang mehr als zufrieden. Der Surf & Turf Burger (15,90 Euro) ist mit 200 Gramm Rindfleisch und reichlich Shrimps als Basis, sowie Rucola, Cheddarkäse und einer Spezialsauce (in der man Guacamole erahnen kann) grosszügig ausgestattet. Süsskartoffelpommes sind nicht ganz mein Ding – vielleicht hätte ich es wie der Herr am Nachbartisch halten soll, der auf normale Fritten umgebucht hat. Das Fischgericht (18,90 Euro) entpuppt sich vor allem als optischer Augenschmaus, mundet aber auch hervorragend. Hier wurden Seezungenröllchen mit einer feinen Lachsmousse gefüllt und auf einem Bett von Zitronenreis (vermutlich mit Safran gefärbt) und nicht zu weich gekochtem Romanesco angerichtet. Die dazu gereichte, sämige Noilly-Prat-Sauce ist ein Gedicht. Eine leichte, gut verdauliche, aber dennoch sättigende Portion.
Als die Sonne schliesslich hinter den Bäumen des Kurparks verschwindet, nehmen die frösteligen Damen gerne das Angebot der ausliegenden Fleece-Decken an. Bei meinem Gang zu den Toiletten im Untergeschoss des Kurhauses kann ich einen Blick auf den herrlich dekorierten Festsaal erhaschen, der an diesem Tag von einer Hochzeitsgesellschaft belegt ist. Grosse Hochachtung vor Küche und Service des Hauses, die selbstverständlich auch diesen Bereich bespielen müssen und trotzdem noch freundlich und zugewandt bleiben! Die Toiletten im UG sind über eine Treppe oder einen Aufzug erreichbar und haben ihren Ursprung vermutlich in den 1970ern. Sie sind tipptopp gepflegt und blitzblank sauber; in einem Körbchen stehen kleine Helferlein parat: Einmalwaschlappen und Brillenputztücher, Kämme und Nagelfeilen, Deo, Haarspray und Blasenpflaster (für manchen müden Wanderer leider zu spät). Das wünscht man sich auch an anderen Orten! Übrigens befindet sich in einem ebenerdig gelegenen Nebenraum des Kurhauses an mehreren Tagen der Woche eine gut geführte, sehr angenehme Corona-Schnelltest-Station. Ein gerne angenommener Service für alle Gäste, die auf Nummer Sicher gehen wollen oder für ihre Aktivitäten noch ein negatives Testergebnis benötigen.
Meinem Wunsch nach der Rechnung kommt der aufgeweckte Kellner schnell und zuverlässig nach, selbstverständlich mit einem ausgedruckten Beleg (was sonst oft noch extra betont werden muss). Da wir glücklicherweise gleich über der Strasse logieren, gestaltet sich der Heimweg relativ unproblematisch. Für alle anderen Gäste stehen etliche (kostenpflichtige) Parkplätze entlang der Kurpromenade bereit; eine Bushaltestelle befindet sich ganz in der Nähe, der Bahnhof ist einige Hundert Meter entfernt.
Das positive Fazit schon vorneweg: das Parkrestaurant im Kurhaus Bad Herrenalb war tatsächlich die einzige gastronomische Location, die uns während unseres dreitägigen Aufenthalts sozusagen mit offenen Armen empfangen hat. Keine Diskussionen, kein Abwinken, keine Absagen, keine Furcht vorm Gast und der möglichen Arbeit, die er mit Bestellungen und Wünschen verursachen könnte. Und das in allerbester 1a-Lage: mitten im Kurpark, an der Promenade und dem ehemaligen Gartenschaugelände von 2017 gelegen, dazu mit herrlicher Südterrasse, bestem Speiseangebot, flinkem und freundlichem Service und... mehr lesen
Park Restaurant im Kurhaus
Park Restaurant im Kurhaus€-€€€Restaurant, Cafe, Ausflugsziel070835277914Kurpromenade 8, 76332 Bad Herrenalb
4.0 stars -
"Verlässliche Location, angenehmer Service" MinitarDas positive Fazit schon vorneweg: das Parkrestaurant im Kurhaus Bad Herrenalb war tatsächlich die einzige gastronomische Location, die uns während unseres dreitägigen Aufenthalts sozusagen mit offenen Armen empfangen hat. Keine Diskussionen, kein Abwinken, keine Absagen, keine Furcht vorm Gast und der möglichen Arbeit, die er mit Bestellungen und Wünschen verursachen könnte. Und das in allerbester 1a-Lage: mitten im Kurpark, an der Promenade und dem ehemaligen Gartenschaugelände von 2017 gelegen, dazu mit herrlicher Südterrasse, bestem Speiseangebot, flinkem und freundlichem Service und
Besucht am 04.09.20212 Personen
Rechnungsbetrag: 6 EUR
Wenn dieses Jahr der Sommer auf ein Wochenende fällt, vielleicht sogar noch in die letzte Woche der hiesigen Schulferien, ist mächtig was los im Schwarzwald. Obwohl wir explizit Bad Herrenalb als Destination gewählt und auf ein unaufgeregtes Setting gehofft haben (im Gegensatz zum oft etwas überkandidelten Baden-Baden oder dem so langsam überlaufenen Bad Wildbad oder etwas schnarchnasigen Bad Liebenzell), gestaltet es sich unerwartet schwierig, zu zweit einen bescheidenen Tisch fürs Abendessen zu ergattern. Telefonisch kommt man meist nicht durch, persönliche Vorsprache wird mancherorts als Störung angesehen und spontanes Dazwischengrätschen kann zu bösen Hahnenkämpfen führen.
An frühere Besuche in der Klosterscheuer erinnere ich mich gerne, also führt unser erster spätnachmittägliche Weg dorthin, um mit einem spritzigen Erfrischungsdrink den gemütlichen Teil der Reise einzuläuten. Das hübsch restaurierte Gebäude gehörte einst zum hiesigen Zisterzienserkloster und liegt ganz malerisch in diesem etwas ruhigeren Teil des Ortes. Der etwas dunkle, aber charmante Gastraum ist sehr stilvoll und mit Geschmack eingerichtet (alte Gemäuer, sprödes Holz, ein beeindruckender Mix aus alten und modernen Gemälden, helle Korbsessel) , aber an einem wohlig warmen Tag lockt natürlich der Biergarten. Hier kann man in bequemen Stühlen in Pseudo-Rattan-Optik die letzten Sonnenstrahlen geniessen. Obwohl etliche Tische im grosszügigen Aussenbereich nicht besetzt sind, erfordert es erst einige Diskussionen, bis wir uns mit dem Servicepersonal einig werden. Tatsächlich ist die Zeit bis zur nächsten Reservierung so knapp, dass es selbst beim besten Willen für kein Essen reichen würde, so dass wir erst mal ein Weissweinschorle und ein alkfreies Krombacher Pils ordern. Die Getränke werden umgehend serviert, das Schorle vom Riesling (3,70 Euro) ist angenehm gekühlt und herrlich spritzig und wurde mehr als grosszügig in einem langstieligen Weinglas eingegossen. Während in Stuttgart die Viertelesgläser eher sparsam und zurückhaltend mit 0,2 Liter aufgefüllt werden, scheint man hier gerne aus dem Vollen zu schöpfen. An den Nebentischen schlürft man enthusiastisch ehemals trendige Mädchengetränke wie Hugo und Aperol Spritz – und lässt sich auch schon mal das eine oder andere Abendmahl servieren. Unser sehnsüchtiger Blick auf die Speisekarte bleibt an einigen attraktiven Angeboten hängen: mir stände durchaus der Sinn nach der geschmorten Lammhaxe mit breiten Bohnen samt Polentaschnitte (19,80 Euro) oder dem Wolfsbarschfilet mit Kräuterseitlingen und Rucola-Risotto (19,90 Euro).
Doch nach den Träumereien folgt der unangenehme Part. Das bislang gut gelaunte (und sichtlich eifrige) Servicepersonal zeigt sich eher verschlossen, wenn es um eine Tischreservierung geht. Mutig deklinieren wir verschiedene Tage, Uhrzeiten und Sitzbereiche durch, doch man gibt uns unmissverständlich zu verstehen, dass das Haus übers ganze Wochenende hinweg total ausgebucht ist. Alle Servicedamen und -herren sind sich darin einig. Ein junger osteuropäischer Kellner ist von unseren verzweifelten Versuchen dermassen erheitert, dass er lautstark in Gelächter ausbricht und sich kaum mehr einkriegt. Ein Servicemädel ist im Herzen ergriffen und zeigt Verständnis, kann uns aber auch nicht helfen. Immerhin reicht die verbliebene Zeit noch aus, um unsere Kontaktdaten zu registrieren. Denn darauf wird hier grossen Wert gelegt (zu Recht).
Wenn ich mich recht erinnere, ist das gesamte Lokal inklusive Toiletten und Aussenbereich barrierefrei zu nutzen, was auch gerne von Gästen mit Gehhilfe oder Rollstuhl in Anspruch genommen wird (die Patienten der örtlichen Kliniken besuchen wochenends auch freudig mal die hiesige Gastronomie). Während meiner kurzen Zeit in der Klosterscheuer wurde ich mindestens zweier kleiner Familienfeiern ansichtig. Für Gruppen werden schon mal schnell ein paar einzelne Tische zusammengestellt. Das Servicepersonal zeigt sich hier sehr freundlich und engagiert und überaus flexibel, trotz Stress und Dauerbelastung. Grosses Lob dafür!
Wenn dieses Jahr der Sommer auf ein Wochenende fällt, vielleicht sogar noch in die letzte Woche der hiesigen Schulferien, ist mächtig was los im Schwarzwald. Obwohl wir explizit Bad Herrenalb als Destination gewählt und auf ein unaufgeregtes Setting gehofft haben (im Gegensatz zum oft etwas überkandidelten Baden-Baden oder dem so langsam überlaufenen Bad Wildbad oder etwas schnarchnasigen Bad Liebenzell), gestaltet es sich unerwartet schwierig, zu zweit einen bescheidenen Tisch fürs Abendessen zu ergattern. Telefonisch kommt man meist nicht durch, persönliche... mehr lesen
Restaurant Klosterscheuer
Restaurant Klosterscheuer€-€€€Restaurant, Catering, Biergarten070834005Im Kloster 14, 76332 Bad Herrenalb
4.5 stars -
"Sehr beliebtes und stilvolles Restaurant" MinitarWenn dieses Jahr der Sommer auf ein Wochenende fällt, vielleicht sogar noch in die letzte Woche der hiesigen Schulferien, ist mächtig was los im Schwarzwald. Obwohl wir explizit Bad Herrenalb als Destination gewählt und auf ein unaufgeregtes Setting gehofft haben (im Gegensatz zum oft etwas überkandidelten Baden-Baden oder dem so langsam überlaufenen Bad Wildbad oder etwas schnarchnasigen Bad Liebenzell), gestaltet es sich unerwartet schwierig, zu zweit einen bescheidenen Tisch fürs Abendessen zu ergattern. Telefonisch kommt man meist nicht durch, persönliche
Besucht am 27.08.2021Besuchszeit: Mittagessen 3 Personen
Rechnungsbetrag: 45 EUR
Wenn schon kein Urlaub an den Gestaden des Mittelmeers möglich ist, sollte man zumindest den Gaumen verwöhnen. Beschliessen wir im Kollegenkreis an einem schnöden Freitagmittag Ende August. Und brechen auf zur Greek Kitchen Tavern in Sindelfingens nördlichem Viertel Rotbühl, das einer der Kollegen in sehr guter Erinnerung hat, nachdem er vor einiger Zeit einen Geburtstag im Familienkreis dort gefeiert hat und sich gerne an die opulenten Portionen erinnert. Das Wetter macht auch einigermassen mit, denn wir beschliessen, solidarisch zusammen draussen zu sitzen, da nicht alle mit 3Gs aufwarten können. Wer weiss, wann endgültig der Herbst hereinbricht – oder zumindest der nächste Regen.
Zugegeben: die Lage des Restaurants ist leider erst mal etwas abtörnend. Inmitten eines sehr in die Jahre gekommenen, schon ziemlich lädierten Wohnviertels, umgeben von etwas zweifelhaften Geschäften, teilweise mit Leerständen. Doch davon sollte man sich nicht täuschen lassen. Der Aussenbereich ist eher schattig, aber das mag am durchwachsenen Wetter und den vielen Sonnenschirmen liegen. Dafür liegt die Bushaltestelle des 701er geradewegs vor der Haustüre und tagsüber fährt der Bus jede Viertelstunde. Parkplätze findet man auch jederzeit.
Wir nehmen an einem halbwegs sonnigen Tisch Platz und werden auch sofort von der Servicedame wahrgenommen. Gegen 12 Uhr sitzt nur ein weiterer Gast im Aussenbereich. Die umfangreiche, sehr beeindruckende Speisekarte weist tatsächlich fast 75 Speisen auf – dazu kommt eine Extrakarte für den Mittagstisch mit geschätzt 10 weiteren aktuellen Angeboten. Glückselig überfliegen wir das Angebot: die üblichen Vorspeisen wie Tsatsiki, Auberginensalat, Schafskäse, gefüllte Weinblätter / einige Suppen und Salate / jede Menge Fleischgerichte vom Grill wie Souvlaki, Gyros, Leber, Bifteki, diverse Lammgerichte in zig verschiedenen Variationen / eine tolle Auswahl an Fisch und Meeresfrüchten / dazu etliches aus dem Backofen und für Vegetarier. Hmmhh! Um sich nicht heillos in der Vielfalt zu verlieren, einigen wir uns pragmatisch auf drei der aktuellen Mittagsangebote. Und das hat sich wahrlich gelohnt.
Nach gefühlt 20 Minuten werden die frisch zubereiteten Speisen aufgetragen. Die üppige Zeusplatte (9,50 Euro) vereint Gyros, einen gut gewürzten Hähnchenspiess und 1x lecker Bifekti mit selbst zubereiteten, grob gestiftelten Fritten, leider etwas laschem Tsatsiki und einem farbenfrohen Salatarrangement aus Gurke, Tomate, Zwiebeln, Paprika, Peperoni. Bei der ähnlich gestalteten Gyrosplatte (9,50 Euro) kommen griechische Bratkartoffeln zum Zug, dazu obendrauf noch ein Streifen Schafskäse. Etwas mehr Öl am Salat wäre nicht schlecht gewesen, statt Salz- und Pfeffermühle gibt es leider (coronabedingt?) nur abgepackte Portiönchen. Trotzdem alles superlecker und wirklich reichlich. Der Schafskäse (8,50 Euro) wurde in einer leichten Teighülle ausgebacken und mit gebratenen Kartoffelscheiben, sowie geschmortem Gemüse (Zucchini und Paprika) gereicht. Optisch und geschmacklich sehr fein. Der Makedonikos Rotwein (3,90 Euro für das Viertele) ist vermutlich ein Cuvee, fruchtig, halbtrocken, nicht zu schwer – und wird in einer Karaffe serviert. Herrlich schmeckt der griechische Mokka (2,20 Euro) zum Abschluss und erinnert wirklich an einen lang zurückliegenden Griechenlandurlaub. Perfekt auch die Größe: wie ein doppelter Espresso. Ach, und nicht zu vergessen: natürlich gibt es am Anfang einen Ouzu aufs Haus, so, wie es sich gehört und zu erwarten ist.
Die Bedienung agiert zuverlässig und versiert. Eine anfängliche Falschlieferung bei den Getränken wird ohne Diskussionen sofort zurückgenommen und korrigiert. Wartezeiten gibt es quasi keine. Später gesellt sich noch ein Paar zu uns auf die Terrasse. Dazu wechselnde Gäste, die allerdings das Take-away-Angebot nutzen und auch sehr rasch bedient werden. Auf dem Weg zur Toilette (im Untergeschoss) nehme ich den überraschend hellen, grosszügig und einladend eingerichteten Innenbereich wahr. Hier kann man sicherlich sehr gemütlich sitzen.
Fazit: üppige Portionen, beeindruckende Auswahl, authentisches Griechenland-Feeling, günstige Preise, zuverlässiger Service, aber leider eine wenig attraktive Lage. Ich würde sehr gerne noch einmal wiederkommen. Vielleicht am Abend? Die Bushaltestelle vor der Haustüre würde auch das Antesten des weiteren alkoholischen Angebots durchaus ermöglichen.
Wenn schon kein Urlaub an den Gestaden des Mittelmeers möglich ist, sollte man zumindest den Gaumen verwöhnen. Beschliessen wir im Kollegenkreis an einem schnöden Freitagmittag Ende August. Und brechen auf zur Greek Kitchen Tavern in Sindelfingens nördlichem Viertel Rotbühl, das einer der Kollegen in sehr guter Erinnerung hat, nachdem er vor einiger Zeit einen Geburtstag im Familienkreis dort gefeiert hat und sich gerne an die opulenten Portionen erinnert. Das Wetter macht auch einigermassen mit, denn wir beschliessen, solidarisch zusammen draussen... mehr lesen
Greek Kitchen Tavern
Greek Kitchen Tavern€-€€€Restaurant, Take Away+49 7031 4666617Rotbühlstr. 1, 71063 Sindelfingen
4.0 stars -
"Zum Zeus!!" MinitarWenn schon kein Urlaub an den Gestaden des Mittelmeers möglich ist, sollte man zumindest den Gaumen verwöhnen. Beschliessen wir im Kollegenkreis an einem schnöden Freitagmittag Ende August. Und brechen auf zur Greek Kitchen Tavern in Sindelfingens nördlichem Viertel Rotbühl, das einer der Kollegen in sehr guter Erinnerung hat, nachdem er vor einiger Zeit einen Geburtstag im Familienkreis dort gefeiert hat und sich gerne an die opulenten Portionen erinnert. Das Wetter macht auch einigermassen mit, denn wir beschliessen, solidarisch zusammen draussen
Besucht am 07.08.20212 Personen
Rechnungsbetrag: 8 EUR
„Schuld war nur der Bossa Nova“ sang eine gewisse Manuela in den frühen 60ern des letzten Jahrhunderts. Der Song dürfte allerdings den meisten Gästen der „Bossa Nova“- Bar in Ulm weitgehend unbekannt sein. Dem Betreiber vermutlich auch. Macht nix. Ausschlaggebend ist bei dieser Location die wunderbare Lage, mitten in Ulm, direkt am Judenhof. Um einen rechteckigen, mit Lindenbäumen bestandenen Platz herum gruppieren sich mehrere Lokale mit reizvoller Aussengastronomie. Am frühen Abend ist dies ein beliebter Treffpunkt. Unentschlossene können sich hier auch noch spontan entscheiden. Falls ein Lokal voll sein sollte, gibt es noch genügend Alternativen.
Den Judenhof entdecken wir eher zufällig nach einem Museumsbesuch. Das Wetter zeigt sich noch unentschieden, so dass wir hoffnungsfroh im Aussenbereich des „Bossa Nova“ Platz nehmen. Das Lokal befindet sich im Erdgeschoss eines hübsch hergerichteten und vorzeigbar sanierten Fachwerkgebäudes. Grosszügige Fensterfronten mit rustikalen Holzläden. Vor der Türe eine ganze Reihe kleiner Tischchen mit weissen Plastiksesseln. Vor Sonne und Regen schützen genügend Schirme, die wir auch brauchen, als bald darauf die ersten Schauer niedergehen. Nach einer halben Stunde wird es so fröstelig, dass wir dann doch nach drinnen umziehen müssen.
Das Interieur ist für meinen Geschmack etwas zu glitterig und goldglänzend, der Genremix mit einem alten Perserteppich und moderner Kunst gefällt mir aber ganz gut. Eine gedruckte Getränkekarte kann ich nirgendwo entdecken, lediglich einen QR-Code, der zu einer digitalen Karte führt. Neue Sitten in Coronazeiten oder ein allgemeiner Trend, den ich verschlafen habe? Oder will man sich die Druck- und Herstellungskosten sparen? Wir bestellen blind mal wieder 2x Weissweinschorle (a 4,30 Euro). Das wird hier sehr formvollendet in schlanken, langstieligen Weissweingläsern serviert, gut gekühlt. Offenbar benutzt man Grünen Veltliner, den ich allerdings nicht für eine bekannte südamerikanische Rebsorte halte. Egal. Hier ist man eh sehr multikulti. Auch im Service. So ist mir nicht immer ganz klar, ob ich verbal überhaupt verstanden werde. Vielleicht reihen sich auch nur mehrere Missverständnisse aneinander. Auf jeden Fall versucht man, am Ende die Getränke zwei Mal abzukassieren. Ein Glück, dass ich beim ersten Mal einen Kassenbeleg erhalten habe (auch nicht unbedingt üblich in einer Bar).
Alles in allem eine interessante Location mit hippem, jugendlichem Publikum und sehr grosszügigen Öffnungszeiten (wochentags ab 8:30 Uhr!) und ohne einen einzigen Ruhetag. Rund herum gibt es kleine Lädchen, die Strassenbahn-Haltestelle „Rathaus“ liegt nur wenige Schritte entfernt, das Münster ebenfalls. Ich könnte mir vorstellen, dass viele Gäste nach einer Shopping-Tour hier für ein Getränk einkehren.
„Schuld war nur der Bossa Nova“ sang eine gewisse Manuela in den frühen 60ern des letzten Jahrhunderts. Der Song dürfte allerdings den meisten Gästen der „Bossa Nova“- Bar in Ulm weitgehend unbekannt sein. Dem Betreiber vermutlich auch. Macht nix. Ausschlaggebend ist bei dieser Location die wunderbare Lage, mitten in Ulm, direkt am Judenhof. Um einen rechteckigen, mit Lindenbäumen bestandenen Platz herum gruppieren sich mehrere Lokale mit reizvoller Aussengastronomie. Am frühen Abend ist dies ein beliebter Treffpunkt. Unentschlossene können sich hier... mehr lesen
4.0 stars -
"Schicke Bar am Judenhof" Minitar„Schuld war nur der Bossa Nova“ sang eine gewisse Manuela in den frühen 60ern des letzten Jahrhunderts. Der Song dürfte allerdings den meisten Gästen der „Bossa Nova“- Bar in Ulm weitgehend unbekannt sein. Dem Betreiber vermutlich auch. Macht nix. Ausschlaggebend ist bei dieser Location die wunderbare Lage, mitten in Ulm, direkt am Judenhof. Um einen rechteckigen, mit Lindenbäumen bestandenen Platz herum gruppieren sich mehrere Lokale mit reizvoller Aussengastronomie. Am frühen Abend ist dies ein beliebter Treffpunkt. Unentschlossene können sich hier
Besucht am 08.08.2021Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 40 EUR
Die Casa de Espana dürfte man nur entdecken, wenn man zur spanischen Community gehört oder zufällig im eher unwirtlichen Niemandsland zwischen Ehinger Tor und dem Übergangssteg zu den Bahngleisen umherirrt. In dieser trostlosen Gegen Ulms ist eigentlich keinerlei gastronomisches Angebot zu erwarten. Der urige Kulturverein residiert im Erdgeschoss eines Mehrfamilienhauses und nutzt dem Raum an der Längsseite des Gebäudes für die Aussengastronomie. Der kleine Gastraum in Innern verströmt den herben Charme eines Kleintierzüchtervereins der 1950er Jahre: mit Linoleumboden, schmucklosen Leuchtstoffröhren an der Decke und einfachstem Wirtshausmobiliar. Im Regal überm Tresen sind ein paar Spirituosenflaschen und Pokale ausgestellt. Die Toiletten sind mehr als schlicht, mit einem gemeinsamen Waschbecken im Durchgangsflur.
Dafür kann man sich vom vielfältigen Speisenangebot und vom überaus charmanten Service begeistern lassen. Denn die Casa de Espana ist eine veritable Tapasbar mit überaus günstigen Preisen und einem attraktiven Speisenangebot: Oliven, geröstete Mandeln, Fisch und Meeresfrüchte, Fleisch in allen Variationen, Salate in unterschiedlichen Zusammenstellungen, Kroketten und Fritten, diverse Süsspeisen, Paella und gemischte Platten. Bei den Preisen muss man sich schon mal verwundert die Augen reiben. Eine Schüssel gemischter Salat mit Thunfisch kostet 3,50 Euro, eine Portion wilde Kartoffeln mit Salsa Brava 3,00 Euro, ein Kartoffelomelett 2,50 Euro, eine klassische Paella mit Huhn und Meeresfrüchten ganze 8,00 Euro, marinierte Schweinelende mit Fritten 7,00 Euro. Ein Jammer, dass die Casa nur freitags, samstags und sonntags geöffnet hat.
Wir stranden hier auch eher zufällig an einem lauen Sonntagabend auf dem Nachhauseweg zu unserer Unterkunft. An den einfachen Biertischen ist noch genügend Platz (das ändert sich allerdings im Laufe des Abends). Das gut gelaunte, schwungvolle Servicemädel bringt rasch die Karte und ebenso rasch die bestellten Speisen und Getränke. Wir sind begeistert! Die Weinschorlen werden in schlichten Limonadegläsern gereicht, dafür gut gekühlt und leider mit Eiswürfel versetzt (in meinen Augen ein absolutes No-Go, in Spanien allerdings offenbar so üblich, wie man mir erklärt). Die verwendeten Weinsorten habe ich noch nie gehört, aber wen wundert´s? 2,80 Euro für 0,3 Liter sind mehr als günstig. Dann kommen in schneller Abfolge: ein optisch unspektakulärer, aber aromatischer Tomatensalat (2,90 Euro), ein farbenfroher gemischter Salat mit Thunfisch (3,50 Euro), zehn lecker gegrillte Gambas vom Grill (8,50 Euro), ein Teller mit würzigem Manchego-Käse (7,90 Euro), zwei maurische Spiesse vom Schwein a 2,90 Euro. Mehr ist mengenmässig leider nicht drin. Aber ich frage mich schon, was sich wohl hinter dem Ei auf Flamenco-Art verbergen mag? Und was sind Pepitas oder Musitos?
Manches lässt sich an den Nebentischen bewundern. Hier scheint jeder Gast glücklich zu werden – ob es nun eine laute, spanische Clique ist, eine deutsche Touristenfamilie mit Teenie-Tochter oder ein sparsames Paar, das sich verliebt einen kleinen Salat teilt. Geschirr, Gläser und Besteck sind absolut schlicht und nicht immer harmonierend, die Qualität der Speisen und die beeindruckenden Portionsgrößen jedoch überzeugend. Das Servicemädel parliert gekonnt zweisprachig und agiert mit grossem Charme und Liebreiz. Etwas später, als es immer voller wird, bekommt sie noch männliche Unterstützung.
Wir wären am liebsten jeden Abend hier gesessen, müssen jedoch am Montag schweren Herzens die eingeschränkten Öffnungszeiten verinnerlichen. Schade! Wer wie wir zu Fuss unterwegs ist, kann problemlos das wundervolle Angebot an Weinen und Spirituosen durchprobieren. Autofahrer finden direkt an der Strasse zahlreiche Parkplätze, die allerdings immer rasch belegt sind. Der Bahnhof ist nur wenige Schritte entfernt, der Strassenbahnknoten Ehinger Tor ebenso. Da könnte man glatt zum Schluss kommen: alle (kulinarischen) Wege führen nach Spanien! Möglicherweise auf dem Umweg über Ulm.
Die Casa de Espana dürfte man nur entdecken, wenn man zur spanischen Community gehört oder zufällig im eher unwirtlichen Niemandsland zwischen Ehinger Tor und dem Übergangssteg zu den Bahngleisen umherirrt. In dieser trostlosen Gegen Ulms ist eigentlich keinerlei gastronomisches Angebot zu erwarten. Der urige Kulturverein residiert im Erdgeschoss eines Mehrfamilienhauses und nutzt dem Raum an der Längsseite des Gebäudes für die Aussengastronomie. Der kleine Gastraum in Innern verströmt den herben Charme eines Kleintierzüchtervereins der 1950er Jahre: mit Linoleumboden, schmucklosen Leuchtstoffröhren... mehr lesen
Casa de Espana
Casa de Espana€-€€€Restaurant0731/601222Hauffstr. 1, 89077 Ulm
4.5 stars -
"Tapas y mas" MinitarDie Casa de Espana dürfte man nur entdecken, wenn man zur spanischen Community gehört oder zufällig im eher unwirtlichen Niemandsland zwischen Ehinger Tor und dem Übergangssteg zu den Bahngleisen umherirrt. In dieser trostlosen Gegen Ulms ist eigentlich keinerlei gastronomisches Angebot zu erwarten. Der urige Kulturverein residiert im Erdgeschoss eines Mehrfamilienhauses und nutzt dem Raum an der Längsseite des Gebäudes für die Aussengastronomie. Der kleine Gastraum in Innern verströmt den herben Charme eines Kleintierzüchtervereins der 1950er Jahre: mit Linoleumboden, schmucklosen Leuchtstoffröhren
Besucht am 08.08.20212 Personen
Rechnungsbetrag: 7 EUR
Nach einer etwas missglückten Mittagseinkehr am Marktplatz von Blaubeuren schlendern wir noch etwas durch das Städtchen und sind mit jedem Schritt versöhnlicher gestimmt. Schon bald entdecken wir das Il Gusto, eine wundervolle Mischung von Eiscafé, Bar, Weinhandlung und italienischem Tante-Emma-Laden, wie ich ihn zuletzt in Sizilien (vielleicht wars auch Neapel) gesehen habe. Das alles sehr malerisch im Erdgeschoss eines windschiefen, jedoch frisch und adrett renovierten Fachwerkhäuschens in der Altstadt. Am Gebälk der ersten Etage hat man kurzerhand eine selbst gebastelte Markise festgezurrt, die den zwei Tischchen mit Stühlen vorm Café etwas Schatten spendet. Auf der gegenüber liegenden Strassenseite findet man allerdings noch reichlich Sitzmöglichkeiten. Und auch dort wird bedient.
Welch legendären Status die Eisdiele offenbar hat, kann man den entzückten Ausrufen der Passanten und Gäste entnehmen. Meine Begleitung testet jeweils eine Kugel Heidelbeer und Zimt (da Nuss leider gerade ausgegangen ist) und berichtet beglückt von sahniger Cremigkeit und überzeugendem Geschmack. Obwohl ich selbst nicht auf Süssigkeiten stehe, begutachte ich staunend die Auswahl an liebevoll gestalteten Törtchen und Gebäck. Eine nie zuvor gesehene fluffige, reich verzierte Waffel wird auch zum Cappuccino gereicht. Die Kaffeespezialitäten gibt’s übrigens in drei Größen: 0,2 / 0,3 / 0,4 Liter. Sehr sympathisch, zumal ich mich oft andernorts über zu kleine Portionen aufrege. Und der Cappuccino in mittlerer Größe (4,40 Euro) ist schlicht der Hammer. Mit einem derart cremigen, dichten Milchschaum, dass der Löffel drin stecken bleibt. Darunter pures, volles Aroma. Dafür könnte man glatt eine Mahlzeit sausen lassen und sich flüssig ernähren. Auf einer Schiefertafel ist das aktuelle Kuchenangebot aufgelistet. Wenn ich anders drauf wäre, stände mir der Sinn sicherlich nach einem Birnen-Ricotta-Kuchen.
Während drin im Lädchen – wo es unter anderem auch Pasta, Gürkchen im Glas und Hirschsalami zu kaufen gibt - zwei junge Mädels stehen, bedient im Aussenbereich eine flinke, gut organisierte Asiatin. Etliche Gäste scheinen zur Stammkundschaft oder zur Familie zu gehören. Mutig frage ich auch im Il Gusto nach der Toilette. Der Weg dorthin ist auch hier recht abenteuerlich und führt zwei Mal links um das Haus herum. Markierungen am Boden weisen den Weg. So lernt man auch mal Blaubeuren von hinten kennen. Die Gusto-Toilette scheint gerade neu renoviert zu sein, erstrahlt in frischem Glanz und ist hübsch gefliest. Auf jeden Fall ein Erlebnis für sich. Zwischen Feinkostladen und Eiscafé befindet sich übrigens noch ein kleiner Raum mit einem attraktiven Weinangebot. Hier wird wirklich jeder Quadratmeter ausgenutzt.
Wir sind so angetan, dass wir glatt zwei Tage später wiederkommen. Blaubeuren ist immer noch überfüllt mit Touristen. Zahlreiche Gusto-Fans lagern mit ihrem Eis auf den Bänken des Ortes herum, viele direkt vor der nahen Stadtkirche. Am einfachsten erreicht man die italienische Idylle übrigens zu Fuss oder per Fahrrad. Autofahrer finden zwar ein beachtliches Parkplatzangebot, sollten jedoch die zeitliche Begrenzung beachten. Unser Tipp: die Parkplätze am Hallenbad sind kostenlos.
Nach einer etwas missglückten Mittagseinkehr am Marktplatz von Blaubeuren schlendern wir noch etwas durch das Städtchen und sind mit jedem Schritt versöhnlicher gestimmt. Schon bald entdecken wir das Il Gusto, eine wundervolle Mischung von Eiscafé, Bar, Weinhandlung und italienischem Tante-Emma-Laden, wie ich ihn zuletzt in Sizilien (vielleicht wars auch Neapel) gesehen habe. Das alles sehr malerisch im Erdgeschoss eines windschiefen, jedoch frisch und adrett renovierten Fachwerkhäuschens in der Altstadt. Am Gebälk der ersten Etage hat man kurzerhand eine selbst gebastelte... mehr lesen
Café IL Gusto
Café IL Gusto€-€€€Bistro, Cafebar01578 3930590Karlstraße 5, 89143 Blaubeuren
5.0 stars -
"Ganz nach meinem Gusto" MinitarNach einer etwas missglückten Mittagseinkehr am Marktplatz von Blaubeuren schlendern wir noch etwas durch das Städtchen und sind mit jedem Schritt versöhnlicher gestimmt. Schon bald entdecken wir das Il Gusto, eine wundervolle Mischung von Eiscafé, Bar, Weinhandlung und italienischem Tante-Emma-Laden, wie ich ihn zuletzt in Sizilien (vielleicht wars auch Neapel) gesehen habe. Das alles sehr malerisch im Erdgeschoss eines windschiefen, jedoch frisch und adrett renovierten Fachwerkhäuschens in der Altstadt. Am Gebälk der ersten Etage hat man kurzerhand eine selbst gebastelte
Besucht am 08.08.2021Besuchszeit: Mittagessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 35 EUR
Wer den Blautopf in Blaubeuren nahe Ulm zum Ausflugsziel auserkoren hat, sollte früh aufstehen. Der Andrang ist immens, auch in den gastronomischen Betrieben – und das nicht nur am Wochenende und nicht nur zur Ferienzeit. Man tut gut daran, nach Umrundung der überschaubaren, aber sensationell türkisblauen Karstquelle zügig ein Lokal aufzusuchen. Tatsächlich gelingt es uns, an einem Sonntagvormittag Anfang August gegen 11 Uhr 45 einen der letzten freien Tische im Aussenbereich des Hotel Restaurants Löwen am Marktplatz zu ergattern. Relativ nah zum Blautopf gelegen, stranden hier vermutlich alle Fußlahmen und weniger Ambitionierten. Wer etwas sportiver gesinnt ist, findet weiter drin im Ort noch genügend Alternativen.
Der Löwen führt auf seiner gut bestückten Speisekarte alles, was sich ein Tourist unter schwäbischer Küche vorstellen mag: Maultaschen und Spätzle, Rostbraten und Schwartenmagen. Dass sich das Seniorenangebot „Blautopf-Teller“ nennt und man Rum(p)steak ohne p schreibt, sollte einen schon mal hellhörig machen. Ebenso die Tatsache, dass sich auf der Homepage des Lokals eine „Buskarte“ findet. Egal. Wir sitzen an der frischen Luft, direkt neben dem plätschernden Marktbrunnen mit Löwenskulptur, und freuen uns über den flinken Service, der bereits im Laufschritt herbeieilt. Es wird auch rasch serviert. Die Flädlesuppe (3,70 Euro) als Vorspeise ist eine gute Wahl: in einer sehr würzigen Kraftbrühe schwimmen fein geschnittene Pfannkuchenstreifen und Frühlingszwiebelringe. Doch während wir noch genussvoll löffeln, wird bereits der Hauptgang serviert. Unsere Proteste werden nur bedingt erhört. Zwar werden die Maultaschen (12,80 Euro) noch mal zurückgenommen, jedoch die Kässpätzle (11,80 Euro) gnadenlos serviert. Zu beiden Gerichten darf man sich einen Beilagensalat am Büffet holen. Das heisst: einmal quer über die Terrasse rennen, mehrere Stufen bis zum Lokal erklimmen, sich durch den proppevollen Gastraum kämpfen und am Büffet entweder höflich anstehen oder die noch Unentschlossenen mit Ellenbogengewalt beiseitedrängen. Während das Essen auf der Terrasse langsam erkaltet. Immerhin versöhnt das Salatbüffet mit enormer Vielfalt: Kartoffelsalat, Blattsalate, Tomatenviertel mit viel Zwiebeln, grüne Bohnen, zweierlei Rettich (gestiftelt), geraspelte Möhre (mit Ananas verfeinert) etc. pp. Alles frisch und knackig, lediglich der Möhrensalat schmeckt, als ob er kurz vorm Kippen wär. Kann aber auch an der Dosenananas liegen.
Die Maultaschen sind ein Gedicht: unter dünner Nudelhülle steckt eine Mischung aus rezentem Brät (da schmeckt irgendwie Leber durch), sehr viel Grünzeug und Petersilie. Die üppige Portion lässt nicht zu wünschen übrig. Die inzwischen kalten Kässpätzle haben allerdings eine zähe Konsistenz erlangt. Darüber tröstet auch die Dekoration mit einigen Balsamico-Spritzern und zwei Cocktailtomatenhälften nicht hinweg. Eine erneut vorgetragene Beschwerde wird verbal vom Tisch gefegt. Unser verfrüht aufgetragener Hauptgang entpuppt sich auch bald schon als Luxusproblem. Denn zur besten Primetime kommt die Küche nicht mehr hinterher und an den Nachbartischen ärgert man sich bereits über lange Wartezeiten.
Nach dem Genuss einer grossen Cola (0,4 Liter für 3,70 Euro) und eines alkoholfreien Bitburgers (3,20 Euro) ist ein Toilettengang unabwendbar. Der Weg dorthin erweist sich allerdings als wahrer Hindernislauf über mehrere Seitenflügel des Hotels und durch verschlungene Flure, die auch als Abstellraum herhalten müssen. Die Toiletten selbst versprühen noch den Charme der 70er Jahre des letzten Jahrhunderts. Nach einem kaum einstündigen Besuch dauert das Warten auf die Rechnung bedeutend länger als die Vorfreude auf die bestellten Speisen. Inzwischen steppt der Bär. So beschliessen wir, den dringend zur Verdauung notwendigen Kaffee auch andernorts einzunehmen. Eine sehr gute Idee, wie sich noch zeigen wird. Falls wir in diesem Leben noch mal den Blautopf besuchen, werden wir sicherlich nicht mehr im Löwen einkehren.
PS. Erst im nachhinein, als wir zufällig an einer Corona-Teststation vorbeikommen, bemerken wir, dass im Löwen unsere Kontaktdaten gar nicht erfragt wurden.
Wer den Blautopf in Blaubeuren nahe Ulm zum Ausflugsziel auserkoren hat, sollte früh aufstehen. Der Andrang ist immens, auch in den gastronomischen Betrieben – und das nicht nur am Wochenende und nicht nur zur Ferienzeit. Man tut gut daran, nach Umrundung der überschaubaren, aber sensationell türkisblauen Karstquelle zügig ein Lokal aufzusuchen. Tatsächlich gelingt es uns, an einem Sonntagvormittag Anfang August gegen 11 Uhr 45 einen der letzten freien Tische im Aussenbereich des Hotel Restaurants Löwen am Marktplatz zu ergattern. Relativ... mehr lesen
Zum Löwen
Zum Löwen€-€€€Restaurant, Cafe, Biergarten, Gästezimmer, Gasthof07344928050Marktstr. 1, 89143 Blaubeuren
3.0 stars -
"Im Löwen steppt der Bär" MinitarWer den Blautopf in Blaubeuren nahe Ulm zum Ausflugsziel auserkoren hat, sollte früh aufstehen. Der Andrang ist immens, auch in den gastronomischen Betrieben – und das nicht nur am Wochenende und nicht nur zur Ferienzeit. Man tut gut daran, nach Umrundung der überschaubaren, aber sensationell türkisblauen Karstquelle zügig ein Lokal aufzusuchen. Tatsächlich gelingt es uns, an einem Sonntagvormittag Anfang August gegen 11 Uhr 45 einen der letzten freien Tische im Aussenbereich des Hotel Restaurants Löwen am Marktplatz zu ergattern. Relativ
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Die aus 5 Teilorten bestehende Gemeinde Waldachtal ist mir vor allem als etwas altbackene Reha-Location (Lützenhardt) und als urige Schwarzwälder-Schinken-Destination in der Mönchhof-Sägemühle (in Vesperweiler – Nomen est Omen!) in Erinnerung. Ansonsten tat es immer ein Rucksackvesper. Die „Alte Post“ liegt gleich am Ortseingang von Lützenhardt und macht optisch in der Aussenansicht erst mal nicht viel her. An einem der drei Tische der Aussenterrasse sitzt eine zünftige Frühschoppen-Gruppe, die sich vorzugsweise flüssig ernährt. Der Gastraum im Innern ist an einem Freitagmittag menschenleer. Auch wenn die „Alte Post“ Übernachtungen und günstige Mehrtagespauschalen anbietet, vermute ich, dass hier hauptsächlich einheimische Stammgäste verkehren. Touristen werden vermutlich die attraktive Hanglage mit Panoramasicht diesem eher unspektakulären Standort downtown vorziehen.
Auf der Speisekarte der „Alten Post“ finden sich vor allem Schnitzel- und Burgervariationen, zudem Maultaschen, Käsespätzle, Salate. Wir ordern erst mal die hausgemachten Käsespätzle mit Beilagensalat (10,50 Euro), die Schweinelendchen mit Spätzle und Salat (14,80 Euro), ein Hefeweizen (3,50 Euro), eine grosse Cola (3,50 Euro), ein Weissweinschorle (für sehr günstige 2,80 Euro). Bedient wird von der versierten Chefin daselbst, die uns auch umgehend die gut gekühlten Getränke bringt. Und schon nach 20 Minuten die Speisen serviert. Die zarten Schweinelendchen in einer Rahmsoße werden von reichlich vollmundigen Spätzle, sowie einem farbenfrohen und vielfältigen Beilagensalat begleitet. Die laut Karte hausgemachten Kässpätzle sind schön resch wie ein Omelette angebraten, aber innen noch fluffig. Der Salat setzt sich aus durchgehend frischen Bestandteilen zusammen und ist sehr kräftig gewürzt, die Tomaten wirken etwas wässrig (wie so häufig in diesem verregneten Sommer), der trockene Kartoffelsalat ist mit reichlich schwarzem Pfeffer versetzt. Irgendetwas verströmt Maggi-Odeur, kann aber auch nur eine herzhafte Würzmischung sein. So ist eine zweite Weissweinschorle-Bestellung schon vorprogrammiert. Zur Verdauung benötigen wir noch einen Espresso (2,00 Euro), eine Tasse Kaffee (2,10 Euro), sowie einen Willy (3,50 Euro), der den Gaumen zwar lieblich umschmeichelt, jedoch im Abgang merklich brennt. Alles in allem ein solides und fundiertes Mittagessen, günstig im Preis, keine ambitionierte Haute Cuisine, aber ehrlich zubereitet, wenngleich etwas schmückende Dekoration den Speisen gut zu Gesicht gestanden hätte. Geschirr und Gläser sind proper und sauber, jedoch nicht ganz mein persönlicher Geschmack. Ein lustiger Hingucker ist das Schnapsglas in Form eines Miniatur-Römers.
Die Toiletten befinden sich seitwärts in einem Anbau und sind nicht allerneuesten Datums. Auf dem Waschbecken im Vorraum sind zwei Seifenspender so spillerig positioniert, dass sie bei jedem ungeschickten Händewaschen zu Boden poltern. Ein überflüssiges Ärgernis. Da hie und da Stufen zu überwinden sind, ist das Lokal leider nicht barrierefrei. Auf einem Platz vor dem Hause befinden sich etliche kostenlose Parkplätze, die jedoch hauptsächlich von Gästen des naheliegenden Pizza- und Dönerladens frequentiert werden. So sind hier halt die Vorlieben verteilt…
Wer nach dem Essen noch etwas überschüssige Kraft verspürt, kann zu den nahen Breitenbacher Seen schlendern oder die stets bestens frequentierte Eisdiele besuchen oder den schweisstreibend steilen Hang zur Panoramasicht erklimmen. Wir wählen letzteres (nicht ohne Hintergedanken der begleitenden Freunde). Fortsetzung folgt.