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WirtschaftsWunder hat 31 Bewertungen mit einer Durschnittsbewertung von 4.1 Sternen geschrieben.
WirtschaftsWunder hat am 01.Jan Geburtstag
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Stets auf der Suche nach neuen Sterneanwärtern in und um Hannover zog ich einmal mehr die Gastroführer zu rate und fand in der Region, nämlich in Burgwedel, das Gasthaus Lege. Das Gasthaus Lege wird seit mehr als 20 Jahren vom Ehepaar Schulze betrieben, was damit eine über 100 jährige Familientradition fortführt. Gault & Millau, Varta und Schlemmeratlas sprechen seit Jahren Empfehlungen auf gleichbleibendem Niveau aus. Also reservierte ich einen Tisch für Samstag abends und verabredete mich mit den beiden Ex-Restaurantkritikerinnen Princess of Bavaria und Mimmi sowie deren Ehemann.
Die Fahrt auf’s Land zog sich dann doch, doch wir schafften es pünktlich an dem schön restaurierten Wirtshaus einzutreffen. Wir parkten nahebei, betraten das lege und wurden von Frau Schulze freundlich begrüßt. Mimmi und Mann waren bereits dort und hatten uns einen schönen, ruhigen Tisch ausgesucht. Die Garderobe wurde uns abgenommen und wir nahmen Platz. Frau Schulze bot uns Aperitive an z.B. Sekt mit Sanddorn (???) oder Sprizz. Wir bestellten Sekt pur und bekamen die Karten gereicht. Dort wurde sogar ein offener Champagner angeboten. Da frage ich mich schon, warum Frau Schulze uns den nicht anbot und notierte mental einen Minuspunkt.
In der Speisekarte wird ein 5 Gang- Menu nebst weiteren Speisen angeboten, die beliebig kombinierbar sind und nach einem für mich etwas undurchsichtigem Schlüssel berechnet werden. Bei mir wurde es:
Terrine von der Jacobsmuschel
Maischollenfilet auf Balsamicogemüse
Rehrücken an Morcheln (medium-rare)
und eine Käseauswahl. Dazu aus dem kleinen aber durchaus feinen Angebot an offenen Weinen einen Riesling trocken von und für später einen Tempranillo aus der Navarra.
Brot, nicht sonderlich frisch und möglicherweise nicht selbstgemacht kam an den Tisch. Dazu Butter und unbenanntes Salz – Keine Öle. Ein Amuse Gueule schaffte es ebenfalls nicht an unseren Tisch. Dafür dann nach dem wir unsere Aperitive getrunken hatten, die Weißweine - allesamt zu warm. Hier wurde auf Nachfrage mit Eiswürfeln nachgeholfen.
Nach angenehmer Wartezeit dann die Terrine von der Jacobsmuschel. Sehr schön frisch und auch wohlschmeckend, jedoch keine Offenbarung.
Der zweite Gang schon eher. Das Schollenfilet war geradezu grandios, zart und frisch, die Balsamicolinsen boten einen perfekten Kontrast. Hier blitzte schon einmal Gourmetklasse auf.
Nach dem zweiten Gang baten wir um eine Pause von 15 Minuten, was eingehalten wurde. Zum Service muss ich sagen, man war hier um eine gute Leistung bemüht. Herzlichkeit oder gar Sterne Grandezza suchte man aber vergebens.
Es folgte der Hauptgang. Die Präsentation war ansprechend, der Gargrad ziemlich gut getroffen. Die Textur des Fleisches war äußerst angenehm, die Komposition mit den Morcheln brachte eine feine Würze. Wirklich gut, hier bin ich bei 4 Sternen.
Abschließend der Käse. Ein durchschnittliche Auswahl, nur auf Nachfrage erklärt. Die Süßspeisen meiner Mitgenießer waren deutlich einfallsreicher (Mojito Sorbet!) trafen aber nicht durchweg auf Begeisterung.
Gegen Ende begrüßte uns Herr Schulze noch kurz und es ergab sich ein Small Talk. Nett.
Fazit: ein wirklich netter Abend mit guter Landhausküche. Die Lorbeeren der diversen Gourmettester scheinen mir etwas hochgegriffen. Dennoch eine Empfehlung für einen Ausflug auf’s Land!