Tja was soll ich sagen. Bin ein ehemaliger RK-ler. Hatte dort Freunde und Gegner. Wurde dort schon entfernt (oder wie es umgangsprachlich genannt wird, "gelöscht"), weil ich mich (zu) kritisch verhalten habe. Das hat eben ab und zu polarisiert, eben wie im richtigen Leben. Warum soll es in der virtuellen Welt anders sein. Konstruktiv kritisch ist meine Vorgehensweise, "Hart aber Fair" lautet meine Philosophie. Und was die Kulinark betrifft - lieber nichts essen, als schlecht essen.
Mein Wohnort - Wuppertal. Stadt der Schwebebahn, die Stadt von Johannes Rau und von Pina Bausch. Eine Stadt mit dem größten Grünflächenanteil (über 50%) aller deutschen Großstädte. Nicht mehr Ruhrgebiet und noch nicht ganz Rheinland. Hier treffen sich Pils, Alt und Kölsch, weil sich hier das Rheinland und das Ruhrgebiet ebenso treffen. Und wer mal die Stadt verlassen will - in einer guten halben Stunde ist man in Düsseldorf, Köln, Essen oder Dortmund. Hier in der Rhein-Ruhr-Metropol-Region trifft man kulinarisch auf bodenständiges Essen, aber genau so auf zahlreiche Gastro-Betriebe, die modern leicht und mit Auszeichnung kochen.
Also dann. Ich freue mich hier auf die Kommuniktion mit den anderen Kritikern und wünsche dem Betreiber des Portals eine erfolgreiche Zukunft. Ein Zukunft, der Gegenseitigkeit. Ein solches Portal hat nur Erfolg, wenn sich dort gute und qualifizierte Kritiker engagieren. Aber umgekehrt dürfen wir als schreibende Kritiker auch bitte nicht vergessen, dass uns der Portalbetreiber eine Plattform kostenlos zur Verfügung stellt. Auch daran sollten wir denken, wenn nicht immer alles so abgewickelt wird wie wir es (individuell) gerne hätten.
Also, auf eine erfolgreiche GastroGuide Zukunft. Bon appetit !
Tja was soll ich sagen. Bin ein ehemaliger RK-ler. Hatte dort Freunde und Gegner. Wurde dort schon entfernt (oder wie es umgangsprachlich genannt wird, "gelöscht"), weil ich mich (zu) kritisch verhalten habe. Das hat eben ab und zu polarisiert, eben wie im richtigen Leben. Warum soll es in der virtuellen... mehr lesen
Bewertungs-Statistik
Insgesamt 77 Bewertungen 120313x gelesen 1370x "Hilfreich" 1389x "Gut geschrieben"
Geschrieben am 10.06.2016 2016-06-10| Aktualisiert am
11.06.2016
Besucht am 04.06.2016Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
* Manche bezeichnen das ArabesQ als das führende arabische Restaurant im Rheinland. Ist es so ? Nun wir kannten es bisher nicht, obwohl wir die arabische Küche gerne genießen. Also auf ins Dorf an der Düssel. Das Restaurant befindet sich nicht - wie man vermuten könnte - in der Düsseldorfer Altstadt oder in der Nähe der Kö, sondern im Stadtteil Grafenberg, gut 8 Kilometer östlich der Düsseldorfer-City. Bereits das äußerliche Erscheinungsbild des Hauses erzeugt schon Aufmerksamkeit. Kein arabischer Baustil, sondern eher die kleine Ausgabe eines Stadtschlösschen mit Türmchen, strahlend weiß. Das weckt schon eine gewisse Erwartungshaltung.
* Was das Haus von außen verspricht, setzt sich innen überzeugend fort. Wirklich - ohne wenn und aber - ein arabisches "1001 Nacht" Ambiente. Sehr hohe Gewölbedecken, Mosaike im Überfluss, im Entree ein Brunnen, man erwartet das Aladin gleicht zur Begrüßung erscheint. Allah fügte es wohl das er nicht erschien, dafür aber eine freundliche und vor allem sehr hübsche junge Dame, die uns ein "Herzliches Willkommen" zelebrierte. Und das in Form von warmen Tüchern, die offensichtlich in Rosenwasser gebadet hatten. Dazu reichte sie ein Getränk das erkennbar gefrostet war. Obwohl ich der arabischen Küche sehr nahe stehe, bin ich bei Getränken aus arabischen Ländern immer sehr vorsichtig. Im Regelfall trinkt Hasimausi zuerst, um mir dann zuzuflüstern: "Nichts für Dich". Hasimausi probierte und war begeistert. Fruchtig, erfrischend, eisgekühlt, lecker - so Ihre Kurzbewertung, allerdings mit der erwarteten Anmerkung: "Nichts für Dich". - Nun ab und zu siegt die Neugier und ich wagte ein Schlückchen zur Probe. Um es kurz zu machen, es blieb beim Probeschlückchen. Können Sie sich eisgekühlte Limonade angereichert mit viel Minze vorstellen ?
* Die Dame führte uns zum reservierten Tisch, wir nahmen Platz. Hasimausi vernichtete meine Minze-Limo und betonte nochmals den erfrischenden Effekt, den ich nicht erleben durfte. Der Tisch war ordentlich eingedeckt, die Karten wurden gereicht. Übersichtlich präsentierte sich ein Angebot, was unseren Wünschen entsprach. Natürlich arabische Vorspeisen (Mezze), etwa 10 Hauptgerichte (Dorade, Thunfischsteak, Lamm und Rind) und Dessert. Dazu noch 3 Menüs, die neben den Vorspeisen jeweils 3 Hauptgänge zur Auswahl hatten. Beiläufig wurde auch ein vegetarischer Überraschungsgang aufgeführt. Ich wollte mich ungern überraschen lassen. - Die Dame nahm unsere Getränkewünsche auf. Meine Dame entschied sich für einen Weißwein aus dem Libanon, worauf ich gerne verzichtete. Betont werden muss allerdings, dass das Weinangebot einen sehr ausgesuchten Eindruck machte, was man in arabische Restaurants nicht so häufig erlebt. Neben Wein aus "Nah-Ost", auch Weine aus französischen und italienischen Lagen. Wie (fast) üblich reduzierte ich mich auf Gerstensaft, wobei dort die Lage nicht so wichtig ist. - Schnell wurden die Getränke serviert, inkludiert mit einem kleinen Gruß. Oliven, ein Schälchen Sesam, eine Joghurt-Creme und natürlich wunderbares frisches Fladenbrot. Nett präsentiert, nicht aufwendig aber aufmerksam.
* Die Dame die an unserem Tisch servierte - nicht identisch der Dame vom Empfang, aber genauso hübsch und genauso aufmerksam, fragte nach unseren Wünschen. Wir hatten uns beide für das Menü Abu Soli entschieden. Diese beinhaltete die in arabischen Restaurants üblichen, zahlreichen Vorspeisen. Als Hauptgerichte wählten wir das Thunfischsteak und für mich ein Rinderfilet. Das Menü war mit 43,- a Person ausgepreist, inklusive Dessert. Die Dame vom Service übersah keine leeren Gläser und machte einen aufmerksamen Eindruck. Das Restaurant war inzwischen ordentlich gefüllt. Geschätzt knapp die Hälfte der Gäste konnte man dem arabischen Raum zuordnen, was bestimmt für das Restaurant spricht. Hasimausi klärte mich auf, dass in 2 Tagen (06.06.2016) Ramadan beginnt und man bestimmt deshalb gerade jetzt nochmal ordentlich die arabische Küche zu Tageszeiten genießen kann, die dann für die nächsten rund 4 Wochen vor Sonnenuntergang verboten sind.
* Die Vorspeisen wurden serviert. Nein ich habe sie nicht gezählt. Es waren gute 15 oder noch mehr. Hübsch angerichtet in kleinen, weißen Designer-Schälchen. Obwohl wir schon vielfach und in sehr unterschiedlichen Restaurants die arabische Küche konsumiert haben, kann ich immer noch nicht alles richtig zu-oder einordnen. Das stört mich allerdings keinesfalls. Solange die Vielfältigkeit, die Produktqualität und der Geschmack überzeugt, kann ich mit meinem Unwissen vorzüglich leben. Zum Beispiel mit Frischkäse gefüllte Weinblätter, Kichererbsenpüree, frittierter Käse, Teigtaschen die gehacktes Lammfleisch beinhalten, Garnelen und ähnliches kann ich zuordnen. Aber das ein oder andere Püree aus Auberginen, Sesam, oder Pasten angereichert mit Joghurt, eine Fischcreme oder Salate die Grantapfelkerne beinhalten, wird für mich immer ein Herkunfts-oder Zubereitungsgeheimnis bleiben. Fazit der hier servierten Vorspeisen: Perfekt ! Und dass das wunderbare frische Fladenbrot mal wieder viel zu schnell verzehrt wurde, entging der Servicedame nicht. Unaufgefordert serviert sie neues Brot. Aufmerksam !
* Angenehm war nach diesem üppigen Vorspeisenfeuerwerk ein (Trink) Päuschen von guten 30 Minuten. Trotz der Deckenhöhe von geschätzt 4 oder 5 Metern, den zahlreichen Mosaiken und den weitläufigen Räumen, war die Geräuschkulisse noch verträglich. Nein es war nicht leise, aber vertretbar. Offensichtlich leistet der Holzboden eine akustische Hilfestellung. Wer es leiser haben will, soll in die Kirche gehen oder eine Moschee besuchen. Wir fühlten uns sehr wohl und gut versorgt. - Zwei Damen traten an unseren Tisch und servierten die Hauptgerichte. Das Thunfischsteak (für meine Dame) war gut präsentiert und auf dem Teller von Couscous begleitet. Beim Anschnitt des Steaks zeigte sich ein perfekt rosa und auf den Punkt zubereitetes Stück vom Thunfisch. Hasimausi bemerkte einen ganz leichten, süßlichen Beigeschmack, konnte diesen aber nicht zuordnen. Wie sich später herausstellte (nachträglicher Blick in die Karte), wurde dieser süße Hauch ausgelöst vom Dattelsirup, der sich noch auf dem Teller befand. Eine bisher noch nicht erlebte Kombination. Meine Dame lobte es ausdrücklich. Ähnliches Lob für mein Filet vom Rind. Sicherlich nicht gerade ein typisch arabisches Gericht. Die Beilagen bestanden aus einer Kartoffelcreme und einem orientalischen Gemüse, dass etwas an Paprika erinnerte, allerdings schärfer. Zum Fleisch gibt es nur eine Aussage: Perfekt. Perfekt das Produkt, perfekt den Garpunkt getroffen, perfekt angerichtet. Zufriedenheit ohne wenn und aber. Wir teilten es dem Service ausdrücklich mit. Und was fehlt noch ? Natürlich wie üblich in arabischen Restaurants - Baklava ! Also die arabische Süßspeise, bestehend aus (Schicht) Blätterteig, Mandeln, Pistazien und Rosenwasser. Tja und was wurde serviert ? Etwas Baklava, aber dazu noch Joghurt mit Rosenwasser und wunderbares Kardamom-Eis, wirklich eine Dessertüberraschung, viel mehr als erwartet. Selbst für mich, der süßes Dessert nur in kleinen Portionen ertragen kann. Aber was hier serviert wurde - Hut ab. Kreativ und lecker.
* Wir rundeten das Essen mit Mocca und Digestif ab und waren völlig zufrieden. Allah und Mohammed sein Prophet waren uns wohlgesonnen. Wir werden wiederkommen. An die Küche und ebenso an den Service ein ganz herzliches Shukran !
Fazit: Für das Essen 4,5 Sterne, ebenso für den Service, gleiches für das Ambiente. Als Gesamteindruck gerne volle 5 Sterne.
ps. Der Inhaber des Restaurants Dr. Shukrallah Na' amnieh macht gemeinsam mit seinen 3 deutschen Geschäftspartnern gerade weltweit Schlagzeilen, mit einem Startup (TunaTech) Unternehmen. Der in Japan extrem teure Blauflossen-Thunfisch ist vom Aussterben bedroht. Alle Versuche ihn zu züchten waren bisher nahezu erfolglos. Nun haben 3 Düsseldorfer Biologen eine Hormon-Methodik entwickelt, mit der die Züchtung des Blauflossen-Thunfisch möglich ist. Mit der enormen finanziellen Unterstützung (2 stellige Millionen Euro Summe) eines nicht genannten Investors aus dem Sultanat Oman, entsteht gerade in Ägypten eine Aquakulturanlage, in der die Fische gezüchtet werden sollen. Die Eröffnung ist für Ende 2016 vorgesehen. Wenn das alles wie erwartet gelingt, wird es ein Millionengeschäft.
* Manche bezeichnen das ArabesQ als das führende arabische Restaurant im Rheinland. Ist es so ? Nun wir kannten es bisher nicht, obwohl wir die arabische Küche gerne genießen. Also auf ins Dorf an der Düssel. Das Restaurant befindet sich nicht - wie man vermuten könnte - in der Düsseldorfer Altstadt oder in der Nähe der Kö, sondern im Stadtteil Grafenberg, gut 8 Kilometer östlich der Düsseldorfer-City. Bereits das äußerliche Erscheinungsbild des Hauses erzeugt schon Aufmerksamkeit. Kein arabischer Baustil, sondern... mehr lesen
5.0 stars -
"Eine arabische Spitzenküche ? Das weiß nur Allah." x2x* Manche bezeichnen das ArabesQ als das führende arabische Restaurant im Rheinland. Ist es so ? Nun wir kannten es bisher nicht, obwohl wir die arabische Küche gerne genießen. Also auf ins Dorf an der Düssel. Das Restaurant befindet sich nicht - wie man vermuten könnte - in der Düsseldorfer Altstadt oder in der Nähe der Kö, sondern im Stadtteil Grafenberg, gut 8 Kilometer östlich der Düsseldorfer-City. Bereits das äußerliche Erscheinungsbild des Hauses erzeugt schon Aufmerksamkeit. Kein arabischer Baustil, sondern
Geschrieben am 17.05.2016 2016-05-17| Aktualisiert am
17.05.2016
Besucht am 30.04.2016Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
* Ja die Villa Au im historischen Langenberg, ein Ortsteil von Velbert. Eine repräsentative, ehemalige Fabrikantenvilla, erbaut vor fast 170 Jahren. Nach Umbau und umfangreichen Renovierungen seit 2003 ein Restaurant. Früher waren wir hier häufiger, wobei die Küche seinerzeit niemals ganz überzeugte. Nun werden jetzt einige aufmerksame Kritiker fragen, warum geht man in ein Restaurant, dessen Küche nicht mehrheitlich überzeugt ? Eine völlig berechtigte Frage. - Das Haus ist repräsentativ und erweckt eine gewisse Erwartungshaltung. Früher wurde diese zwar nicht vollständig erfüllt. Aber an lauen Sommerabenden, draußen im Park der Villa, etwas leichtes Essen, dazu kühle Getränke - schön. Hier herrschte immer ein gewisses Toscana-Flair, drinnen wie draußen. Die Besitzer wechselten mehrfach und es gab Zeiten, wo hier auf dem mit hellem Kies bedeckten hauseigenen Parkplatz zwar parkende Ferrari und Lamborghini nicht die Regel waren, aber durchaus keine Ausnahmen. Häufig flankiert von AMG Mercedes-Limousinen und anderen Fahrzeugen, jenseits von 400 PS. Daraus hätte man u.U. ableiten können, dass das Haus ein "Nobel-Italiener" war. Das war es aber zu keiner Zeit. Gerne feierten damals hier "Famiglia" mit vielen Gästen, ursprünglich beheimatet südlich des Brenner. Aber bitteschön, das war früher. Und heute ? Nun wir waren 2 oder 3 Jahre nicht mehr in der Villa Au und wollten mal schauen was sich verändert hat, egal in welche Richtung.
* Leider verhinderte das Wetter den Aufenthalt im Park, schade, schade ! Wir traten ein und stellten mit Befriedigung fest, dass das besondere Flair der Villa Au nicht verändert wurde. Hohe Decken, hohe Fenster, Lüster, ordentlich eingedeckte Tische und ein Holzfußboden, über den sicherlich schon ganz viele Bewohner und Gäste in vielen Jahrzehnten geschritten sind. Damals wie heute ein Ambiente zum wohlfühlen. Platz für mindestens 50 und mehr Gäste im Parterre. In der ersten Etage befinden sich unverändert die Gesellschaftsräume, da wo früher die "Grande Famiglia" feierte. Auch heute noch wird die Villa Au gerne für Hochzeiten etc. genutzt. Ein speziell dafür vorhandenes "Tempelchen" ist im Park vorhanden. - Wir hatten reserviert. Wobei der jugendliche weibliche Service etwas länger dafür brauchte um das festzustellen. Es wurde unter Einbeziehung eines weiteren männlichen Mitglieds der Service-Crew etwas getuschellt, bis man wohl doch feststellte, das wir reserviert hatten. Aber welcher Tisch dafür vorgesehen war, auch da war man offensichtlich unterschiedlicher Meinung. Das live im Abstand von etwa 2 Metern mitzubekommen, amüsiert mich etwas. Hasimausi warf mir bereits einen strafenden Blick zu, doch bitte jetzt keine Anmerkungen zu machen. Zwar lag mir auf der Zunge zu fragen, ob wir bis zu endgültigen Klärung an der netten Bar Platz nehmen könnten, aber ich hatte dann doch meine Ungeduld im Griff. Und dann endlich, die Reservierung war geklärt. "Dahinten in der Ecke am Fenster" - so die unbegleitete Ansage des "Mister Service". Artig bedankte ich mich mit der Aussage, dass wir es bestimmt alleine finden würden. Hasimausi mag diese Süffisanz nicht. Zugegeben ich schon.
* Wir namen Platz. Zeitgleich wurden die Karten - nein nicht gereicht - auf dem Tisch abgelegt. Dann folgte die hochdeutsche-gastronomische sehr kurze Fragestellung: "Schon was trinken ?" Meine Dame war zu diesem Zeitpunkt noch unschlüssig, ich dagegen orderte erst mal ein Pils. Die Wartezeit auf den Tisch hatte mich durstig gemacht. Obwohl wir mit Befriedigung festgestellt hatten, dass das angenehme Ambiente weiterhin vorhanden war, überzeugte uns die Karte (mal wieder) nicht. Was möchte dieses Haus sein ? Sicherlich kein Durchschnittsitaliener und auch keine Pizzeria, denn man spricht von "kulinarischen Köstlichkeiten". Aber bitteschön, dass spiegelt die Karte nicht wieder. Alles ordentliche Pizza, Pasta und Salate. Dazu 4 Fleischgerichte, die so (mehr oder weniger) jeder Standard-Italiener anbietet. Alles völlig okay, wenn es sich hier um den "normalen" Italiener irgendwo in der City einer deutschen Großstadt handeln würde. Aber dieses Haus erhebt für sich einen anderen Anspruch, den man mit dieser Karte nur in Teilen erfüllt. - Nun gut, mein Pils wurde serviert, es war gezapft. Was auch sonst. Sie vermissen die Aussage frisch gezapft ? Stimmt ! Sagen wir es mal so, dass Pils wurde vor einigen Minuten gezapft, der Schaum befand sich bereits im Zustand der Auflösung. - Hasimausi orderte einen Prosecco, der auch ganz schnell serviert wurde. Inzwischen hatten wir unsere Wahl getroffen: Formaggio de Capra (Ziegenkäse), Carpaccio die Manzo (vom Rind), ein Rinderfilet mit Pasta und Saltimbocca a la Romana. "Mister Service" notierte es, eine Frage zur Garstufe erfolgte zunächst nicht. Er verschand zunächst, kehrte aber schnell wieder zurück mit der Fragestellung, wie denn das Steak (er meinte das Rinderfilet) gebraten werden sollte. "Medium bitte", so meine knappe Antwort. "Ach so" - so seine Feststellung. Bis heute frage ich mich immer noch, wie man eine solche relativ klare Anforderung mit "Ach so" beantworten kann.
* Kurze Zeit später erschien er erneut und servierte ein Körbchen mit Pizzabrötchen. Nein eigentlich hatte ich nichts kreativeres erwartet, aber sollte ich (pardon wir) wirklich diese (Pizza) Brötchen jetzt so wie serviert trocken konsumieren ? Selbst ein Pils stand dafür nicht mehr zur Verfügung, denn das leere Glas wurde inzwischen 2 x übersehen. Ein kurzer Wink reichte allerdings und schon erschien unser Servicemeister. Höflich fragte ich nach, ob die Pizza-Brötchen vielleicht noch z.B. mit einer Knoblauchcreme etc. ergänzt würden oder was ich dazu noch bestellen könnte. "Ach so - kommt noch" - so seine Antwort. Na gut dachte ich, obwohl er die 100% Luft im Pilsglas nun zum 3 x übersehen hatte. Kurz danach wurde etwas serviert, dass man als Aioli bezeichnen konnte. Offensichtlich Prodotta in Fabbrica. Überraschend schnell dann die Vorspeisen. Serviert wurde mir auf einem schön angerichteten Teller das Carpaccio vom Rind und das genau so, wie ich es erwartet hatte, mit etwas Olivenöl und gehobeltem Parmesan. Lecker ! Noch viel leckerer wäre es allerdings gewesen, wenn dazu ordentlich frisches Brot serviert worden wäre. Hasimausi lobte den Ziegenkäse und ganz besonders die Honig-Senfkruste. Weniger überzeugten sie die karamellisierten Birnen-Stückchen. Karamellisieren muss nicht zwingend bedeuten, dass es süß schmeckt. Da war leider hier der Fall. Und warum man das alles noch mit Balsamico-Malereien aufhübschen muss, ich weiß es nicht. Erstes Fazit der Vorspeisen: Ganz ordentlich, irgendwo angesiedelt mit den Schulnote 2,5 bis 3.
* Das Restaurant war inzwischen unübersehbar ordentlich gefüllt. Leider auch unüberhörbar. Der Service agierte etwas unkoordiniert und überfordert. Die Personaldecke arbeitet erkennbar am Limit. Es dauerte dann auch gute 45 Minuten, zwischen dem abräumen der Vorspeisenteller und dem servieren der Hauptgerichte. Dazwischen erhielten wir unsere Getränke, aber nur auf Anforderung. Dann endlich, nach einer gefühlten Stunde - die Hauptgerichte. Mein Filetsteak badete in einer viel zu dünnen Pfeffersauce. Die Fleischqualität überzeugte gänzlich, ebenso die auf den Punkt erreichte Garstufe. Dazu dekorative Rocula-Blättchen und wie bestellt, begleitende Pasta mit Sahnesauce. Alles ordentlich handwerklich zubereitet ohne Chi Chi. Wobei ich die ausgelobten "kulinarischen Köstlichkeiten" suchte, ohne fündig zu werden. - Mein lieber Schatz war mit dem Kalbsschnitzel (Saltimbocca a la Romana) relativ zufrieden. Sie merkte allerdings an, dass der verwendete Parmaschinken sehr salzlastig war, was dann zu einer leichten Überwürzung des Fleisches führte. - Fazit der Hauptgerichte: Schulnote 3. Was uns dann aber noch überraschte, war eine Schiefertafel mit Tagesgerichten. Diese hatte man uns nicht gezeigt. Sollte ich das jetzt reklamieren und was hätte ich davon ? Vielleicht ein sprachlose "Ach so". Nein wir neigen eher selten zu Reklamationen, es sei denn das Essen ist nicht genießbar. Aber das war hier nicht der Fall. Es war durchschnittlich mit dem ein oder anderen Lapsus. Zum Dessert hätten wir gerne noch etwas Formaggio mit frischem Brot verzehrt, anstatt etwas Süßes. Wir forderten nochmals die Karte an. Als diese dann nach 5 oder 10 Minuten nicht gebracht wurde, hatten wir keine Lust mehr. Auch nicht mehr auf einen Digestif und Espresso. Wir waren nicht richtig unzufrieden, aber auch ein Stück weit weg davon kulinarisch erfüllt worden zu sein. Schade, dass Haus gibt soviel her !
Fazit: Uns gefällt dieses Ambiente immer noch, eben weil man so etwas nicht so häufig antrifft. Dafür gute 4 Sterne. Das Essen beinhaltete Höhen und Tiefen. Manches war fast untadelig. Aber das ein oder andere hätte so nicht serviert werden dürfen. Daher gerade mal 3 Sterne dafür und vor allem weil das Haus eine höhere Erwartungshaltung weckt. Tja und der Service - leider nur 2 Sterne. Man stelle sich vor, dass Essen wäre vorzüglich gewesen, dann hätte man dem Service den ein oder anderen Schnitzer verziehen und der Gesamteindruck hätte sich noch positiv ergeben. Aber so ? Einiges stimmte eben nicht. Von daher auch als Gesamteindruck nur 3 Sterne, trotz des schönen Flair.
Man könnte aus diesem Haus noch mehr machen. Selbst die Küche lieferte gute Ansätze, die man noch sehr gut ausbauen könnte.
* Ja die Villa Au im historischen Langenberg, ein Ortsteil von Velbert. Eine repräsentative, ehemalige Fabrikantenvilla, erbaut vor fast 170 Jahren. Nach Umbau und umfangreichen Renovierungen seit 2003 ein Restaurant. Früher waren wir hier häufiger, wobei die Küche seinerzeit niemals ganz überzeugte. Nun werden jetzt einige aufmerksame Kritiker fragen, warum geht man in ein Restaurant, dessen Küche nicht mehrheitlich überzeugt ? Eine völlig berechtigte Frage. - Das Haus ist repräsentativ und erweckt eine gewisse Erwartungshaltung. Früher wurde diese zwar nicht... mehr lesen
Villa Au
Villa Au€-€€€Restaurant02052928577Hauptstrasse 8, 42555 Velbert
3.0 stars -
"Höhen und Tiefen - Früher und Heute" x2x* Ja die Villa Au im historischen Langenberg, ein Ortsteil von Velbert. Eine repräsentative, ehemalige Fabrikantenvilla, erbaut vor fast 170 Jahren. Nach Umbau und umfangreichen Renovierungen seit 2003 ein Restaurant. Früher waren wir hier häufiger, wobei die Küche seinerzeit niemals ganz überzeugte. Nun werden jetzt einige aufmerksame Kritiker fragen, warum geht man in ein Restaurant, dessen Küche nicht mehrheitlich überzeugt ? Eine völlig berechtigte Frage. - Das Haus ist repräsentativ und erweckt eine gewisse Erwartungshaltung. Früher wurde diese zwar nicht
Geschrieben am 10.05.2016 2016-05-10| Aktualisiert am
10.05.2016
Besucht am 06.05.20162 Personen
* GastroGuide Kollege "Shaneymac" hat ja bereits hier eine Bewertung über das Restaurant Königshöhe eingestellt. Inzwischen hat die Königshöhe expandiert und ein zweites Restaurant eröffnet und es ganz einfach "Königshöhe 2" getauft. Manchmal sind Namensfindungen ganz einfach. Ganz im Gegensatz zur ersten Königshöhe, liegt das neue Restaurant nicht einsam im Kleingarten-Wald und hat auch nicht das Ambiente eines Keglerheim. Mit der Königshöhe 2 ist man in die Wuppertaler City gezogen, dass Ambiente kann man als "Bistro-Style" bezeichnen. Dazu aber später mehr.
* Mehrfach hatten uns Freunde auf das neue Restaurant hingewiesen. Nun denn, wir reservierten für einen Freitagabend und betraten die Königshöhe 2. Erster Eindruck: Bistro-Styling in Grau und Weiß, offene Küche, überschaubare Größe, nett, ganz ordentlich, Zeitgeist. Man bot uns 2 unterschiedliche Tische an, wir wählten den in der Ecke. Und nun folgte der berühmte zweite Eindruck. Im Gegensatz zu der recht schicken hellen Hochlehner-Leder-Bestuhlung bestanden die Tischflächen aus einem grauen Holzimitat. Darauf lagen dann Tischsets aus Kunststoff. Zwar nicht mit der Speisekarte bedruckt, aber mit den Hinweisen auf die unterschiedlichen Aktionstage. Damit bewegt sich das Ambiente leider irgendwo zwischen Bistro-Style und grenznahen Imbiss-Stil. Aber nur wegen der Tische. Zum Ambiente sei noch erwähnt, dass das Restaurant im hinteren Teil über eine ruhige Außenterrasse verfügt. Um die Gäste vor neugierigen Blicken zu schützen (und umgekehrt), ist die Terrasse durchgängig mit einer hohen Sichtverblendung ausgestattet. Soweit in Ordnung. Passend zur Einrichtung hätte man ein helles Design wählen sollen, z.B. in schlichten Weiß-oder Grautönen. Stattdessen ist die Verblendung vollständig mit einem durchgängigen, meterlangen "Pseudo-Wald-Motiv" versehen worden. Mir viel dabei die alte Weisheit ein, dass sich Gegensätze angeblich ergänzen. Hier nicht ! Hier kannibalisieren sie sich. - Soweit zum Ambiente. Nun aber zu den Leistungen von Küche & Service.
* Der freundliche Kellner brachte die Karten. Ein kurzer Blick in das Angebot der Küche löste die nächste Überraschung aus. Neben diversen italienischen Vorspeisen, Fleisch, Fisch, Pizzen und Pasta, auch so "typisch italienische Gerichte" wie z.B. panierte Schnitzel und Rumpsteaks. Wie lautet noch die alte Weisheit, "Gegensätze ergänzen sich" ? Hier wird die italienische (Gastronomie) Fahne hoch aufgehangen, aber gleichzeitig mit der Schwarz-Rot-Goldenen Schnitzel-Nationalfahne draufgeschlagen. Ganz positiv und typisch italienisch dagegen die Tagesangebote auf der Tafel - die uns an den Tisch gestellt wurde - mit sechs oder sieben Fischspezialitäten. Von der ganzen Dorade über Lachs, Gambas, Steinbeißer, Thun-und Tintenfisch (Octupus). Gänzlich verblüfft waren wir dann über die Preisstellungen. In der Königshöhe 2 zahlt man für ein argentinisches Rumpsteak vom Agnus Rind inklusive Salat runde 16,- Euro. Aber Achtung - serviert werden nicht die üblichen Standard 200 Gramm Steaks, sondern immer 300 Gramm. Wie das für den Preis geht - für uns ein Rätsel. Ähnlich günstig auch die anderen Gerichte. Bei solchen Preisen bestellt man das Essen mit etwas Sorge, weil man an der Produktqualität zweifelt.
* Unsere Auswahl war simpel. Zweimal die Antipasti Italiani, einmal die Dorade und einmal die Riesengarnelen. Dazu für mich Früh-Kölsch und für Hasimausi zum Einstieg einen Procecco. Die Getränke wurden zügig serviert. Schon kurz danach servierte der Kellner Brot. Gezählt haben ich die relativ großen Scheiben natürlich nicht. Gefühlt waren es mehr als zehn. Und dann kamen sie, die Antipasti. Serviert in einer schmalen, ovalen Porzellanschale die geschätzt einen halben Meter lang war. Vollständig belegt mit viel italienischem Parma-und anderem Schinken, mit zwei oder drei unterschiedlichen Sorten Salami, Mortadella, Mozzarella und dem üblichen eingelegten Gemüse. Hasimausi fragte erstaunt, ob ich wirklich nur 2 x Antipasti bestellt hätte (a 7,50 Euro) oder ob ich noch weitere Gäste am Tisch erwarten würde ? Um es kurz zu machen, gefühlt wurde etwa doppelt so viel serviert, wie es sonst beim "Italiener" üblich ist. Dazu reichlich Brot und eine ordentliche italienische Knoblauchcreme. Auch die war eher für 4 Personen portioniert. Tja und der Verdacht das bei dieser Preisstellung die Qualität leiden muss, bestätigte sich auch nicht ansatzweise. Alles war völlig in Ordnung, kein Ansatz für eine Kritik. Gleiches gilt für die später servierten Hauptgerichte. Ich erhielt auf einem sehr großen Teller ganze 6 Riesengarnelen, deren Qualität, Zubereitung und Größe vollständig überzeugten. Das alles angerichtet mit einer wunderbaren Weißwein-Knoblauch Soße, Salat und vorzüglich zubereiteten Rosmarinkartoffeln. Hatte ich so nicht erwartet. Dankbar war ich dafür, dass endlich mal ein Koch auf die völlig überflüssigen Balsamico-Gemälde auf dem Teller verzichtet. Und Achtung, was jetzt folgt ist kein Schreibfehler - dass alles für rund 14,- Euro. Hätte der Padrone dafür 28,- Euro aufgerufen, es wäre völlig gerechtfertigt gewesen. Exakt das gilt auch für die Dorade meiner lieben Dame. Sie lobte die Qualität, das feste Fleisch und die Zubereitung mit einer guten Vinaigrette ausdrücklich. Auch dafür hätte man locker den doppelten Preis erzielen können. Der dazu vom Kellner empfohlene offene Weißwein, fand ebenso ihre Anerkennung. - Obwohl wir nahe der Dessert-Glasvitrine saßen und wir ständig Tiramisu und Torta im Blick hatten, mussten wir ein Dessert ablehnen und beschränken uns stattdessen auf Espresso, Grappa, bzw. Ramazotti.
* Was soll man zu diesem Essen sagen ? Wir sind weit weg davon, der "Geiz ist Geil" Mentalität zu huldigen und laufen auch nicht dahin, wo mit "Hauptsache billig" geworben wird, ganz besonders nicht in der Gastronomie, denn das geht häufig zu Lasten der Qualität. Aber was hier für ein Preis-Leistungs-Verhältnis geboten wird, haben wir so noch nicht erfahren. Wobei das Restaurant seine günstige Preisstellung an keiner Stelle herausstellt und auch nicht aktiv damit wirbt. Wer sich jetzt die Homepage des Restaurants anschauen möchte, sei gewarnt. Schlimmer geht's nimmer. Die längst überholte Internet-Präsentation der Königshöhe (1) hat man einfach um die zweite Adresse des neu dazu gekommenen Restaurants ergänzt, sonst nichts. Keine aktuellen Fotos, nichts zum neuen Restaurant. Die Speisekarte auf der Homepage (offensichtlich gültig für beide Restaurants) ist nicht vollständig und wohl auch nicht mehr aktuell. Und die Bilder ? -Wie gesagt schlimmer geh'ts nimmer.
Fazit: Für das Essen - auch unter Berücksichtigung des PLV - gerne 4,5 Sterne. Das gleiche gilt für den immer präsenten und unauffällig agierenden Service, also auch 4,5 Sterne. Das beschriebene Ambiente hat Höhen und Tiefen. Daher dafür 3 Sterne. Für das PLV ohne Einschränkungen 5 Sterne. Summiert betrachtet hatten wir einen guten (4,5) Gesamteindruck.
ps Wir werden kurzfristig dort wieder aufschlagen. Wir möchten nämlich erleben, wie es möglich ist für knapp 16,- Euro ein 300 gr argentinisches Rumpsteak zu servieren.
* GastroGuide Kollege "Shaneymac" hat ja bereits hier eine Bewertung über das Restaurant Königshöhe eingestellt. Inzwischen hat die Königshöhe expandiert und ein zweites Restaurant eröffnet und es ganz einfach "Königshöhe 2" getauft. Manchmal sind Namensfindungen ganz einfach. Ganz im Gegensatz zur ersten Königshöhe, liegt das neue Restaurant nicht einsam im Kleingarten-Wald und hat auch nicht das Ambiente eines Keglerheim. Mit der Königshöhe 2 ist man in die Wuppertaler City gezogen, dass Ambiente kann man als "Bistro-Style" bezeichnen. Dazu aber später... mehr lesen
4.5 stars -
"Gegensätze ergänzen sich ? Hier nicht !" x2x* GastroGuide Kollege "Shaneymac" hat ja bereits hier eine Bewertung über das Restaurant Königshöhe eingestellt. Inzwischen hat die Königshöhe expandiert und ein zweites Restaurant eröffnet und es ganz einfach "Königshöhe 2" getauft. Manchmal sind Namensfindungen ganz einfach. Ganz im Gegensatz zur ersten Königshöhe, liegt das neue Restaurant nicht einsam im Kleingarten-Wald und hat auch nicht das Ambiente eines Keglerheim. Mit der Königshöhe 2 ist man in die Wuppertaler City gezogen, dass Ambiente kann man als "Bistro-Style" bezeichnen. Dazu aber später
Geschrieben am 26.04.2016 2016-04-26| Aktualisiert am
20.05.2016
Besucht am 28.03.2016
* Ein schicker Italiener, eine kreative Trattoria, eine Osteria mit italienischer Küche, dass alles ist die Pizzeria Mimmo e Co in München nicht. Man erhebt denn Anspruch nur eine Pizzeria zu sein. Nicht mehr und nicht weniger. Relativ nahe an der City, in der Nähe der Münchner Markthallen, nicht weit weg vom Sendlinger Tor. Fast schon unscheinbar in einer Seitenstraße gelegen, vor dem Haus eine kleine Außengastronomie. Wir hatten online reserviert und erhielten umgehend eine Rückantwort mit Bestätigung. Immer noch bin ich erfreut, wenn man auf Online-Reservierungen eine Antwort bekommt, denn das ist in unserer multimedialen 2.0 Welt längst noch kein Standard.
* Die Pizzeria ist klein, vielleicht gute 30 Plätze. Die Einrichtung ist nett, Hochlehner, blanke Tische, das ein oder andere Bild an den Wänden. Man präsentiert sich solide, aber bescheiden. Ingesamt jedoch eine Wohlfühlatmosphäre. Die (wie sich später heraustellte) Chefin begrüßte uns herzlich ohne zu überziehen, wie man es häufig beim Volk südlich der Alpen erlebt. Sie führte uns an den offensichtlich noch letzten freien Tisch. Nett, in einer Ecke am Fenster. Die Karten wurden gereicht, zeitgleich die Frage nach einem Aperitif. Wir (Hausimausi) entschieden uns für Aperol Spritz, während ich lieber ein Produkt aus dem Hause Augustiner bevorzugte. Der Aperitivo wurde rasch serviert, ebenso das Augustiner Hell. Wir studierten die Karten. Die üblichen italienischen Vorspeisen, Salate, etwa 10 Pasta-Gerichte, ganz viele Pizzen und (Achtung) ein ganzes Fleischgericht und einmal Meeresfrüchte in Form vom Scampis. Man hatte uns das Mimmo e Co empfohlen, aber ausdrücklich für Pizza + Pasta, weil Fisch und Fleisch hier fast bedeutungslos ist. Insofern waren wir nicht überrascht. Der Laden war voll, es herrschte fast schon eine fröhliche und ausgelassene Stimmung, denn etwa die Hälfte der Gäste kamen aus dem Land zwischen Brenner und Sizilien. Sicherlich ein gutes Zeichen. Hasimausi meinte das der Prosecco-Anteil im Aperol Spritz recht hoch sei. Ein Umstand den sie durchaus positiv wertete. Ich konnte ihr gegenüber leider keine Angaben machen, über den Anteil von Hopfen und Gerste in meinem halben Liter.
* Und dann erschien er, der männliche, junge Service an unserem Tisch. In Restaurant-Bewertungen spricht man gerne vom "jungendlichen" Service. Der sehr junge Mann der hier strahlend an unserem Tisch stand, gehörte allerdings der Gruppierung "U 16" (nicht Ü 16) an. Seine Service-Outfit ist einfach zu beschreiben. Jeans und ein T-Shirt, fertig ! Das T-Shirt war makellos weiß, die Form erinnerte allerdings an die Shirts, die Pizzabäcker im Normalfall tragen. Freundlich fragte er nach, ob wir schon gewählt hätten - ja wir hatten. Als Vorspeisen Salat mit gegrilltem Scamorza und Antipasto Misto. Als Hauptgerichte die Pizza Fumo mit Südtiroler Schinken und Spaghetti mit Scampi. Dazu noch ein Augustiner und für mein Dame einen offenen Lugana docg Ottela. Während ich die Order abgab, nickte der junge Mann freundlich zustimmend, inklusive mehrfacher Nennung von "si, si, si". Notiert hat er nichts ! Er bedankte sich sehr höflich und verschwand. "Das kann der niemals behalten", so das (Vor) Urteil meiner Dame, "Oder" - so meinte sie, "wir erhalten bestimmt nicht das was wir bestellt haben". Es dauerte weniger als 30 Sekunden und Pasquale (Name geändert, nennen wir ihn einfach so) stand wieder vor uns. In Hasimausis Gesicht war erkennbar der Triumph zu sehen, denn man umgangssprachlich mit "Siehste sag ich doch" beschreiben kann. Tja, (leider) Fehlanzeige. Freund "Pasquale" wollte sich nur versichern, ob es tatsächlich nur ein Glas Wein sein sollte, oder doch besser "una bottiglia". Ich liebe das Verkaufstalent der Italiener. Kurz danach servierte er die Getränke, beim Wein mit der deutlichen Ansage "Vetro Vino Rosso". Dazu frisches Brot und eine Knoblauchcreme - lecker. Im Restaurant tobte inzwischen das italienische Leben. Die Padrona und der junge Mann im Service, der Padrone wohl in der Küche.
* Nach einer angenehmen Wartezeit wurden die Vorspeisen serviert. Beides optisch sehr überzeugend. Die Antipasto glänzte mit viel Schinken, noch mehr Salame, etwas Formaggio und wenig Gemüse. Lecker, gute Produkte, eine überzeugende Leistung. Mächtig der Salat meiner Dame. Ausdrücklich lobte sie den gegrillten Scamorza, wobei sie den Salat-Anteil qualitativ als normalen Durchschnitt bezeichnete. Bevor ich noch etwas Brot ordern konnte, war unser junger Service schon mit dem Bäckerprodukt am Tisch. Seinen Service erlebten wir inzwischen als flott, aufmerksam und charmant. Wir fühlten uns nach dem Verzehr der Vorspeisen wohl und schauten dem emsigen Treiben zu. Fallweise fühlten wir uns wie in Neapel und nicht wie in München.
* Allora - das Essen. Für mich die Pizza mit dem Schinken aus Südtirol. Auch dieser erste (visuelle) Eindruck überzeugte bereits. Der Teig war gut ausgebacken, zwar ein Rand an der Pizza (eher nicht mein Fall), aber dieser hielt sich in Grenzen. Auf der Pizza guter Mozarella und sehr ordentlicher Schinken aus dem südlichsten deutschen Bundesland (Südtirol). Alles fein gewürzt. Prima ! Obwohl ich nicht gerade zu den Pizza-Freaks gehöre, hier hat mich der italienische Mafiakuchen überzeugt. Und meine Dame ? Nun sie brachte es kurz auf den Punkt. Wunderbare - al dente - Spaghetti mit Scampis. Für meine liebe Dame etwas zuviel. Selber Schuld. Wer vorher bereits seinen Hunger mit dem Verzehr von Grünfutter reduziert, hat eben später etwas weniger Appetit. Hasimausi hatte keine Reserven mehr für ein Dessert, mir ging es ähnlich. Wobei für einen Grappa immer noch Platz ist. - Unser ganz persönliches Fazit: Es muss nicht immer der bessere oder sogar Edelitaliener sein. Hier wurde handwerklich und solide gekocht, hier gab es keine kulinarischen oder ausschweifenden Versprechungen. Wir fühlten uns einfach wohl und gut aufgehoben. Küche und Service harmonierten.
Fazit: Das Essen überzeugte und verdient ohne wenn und aber 4 Sterne. Für "Pasquale" - unserem jugendlichen Service - der bestimmt noch die Schulbank drückte, völlig überzeugte 4,5 Sterne. Ebenso für die herzliche Padrona. Fast unschlagbar das PLV. Die Pizza- und Pasta Gerichte lagen alle bei mehr oder weniger 10,- Euro, gleiches gilt für die Getränke. Auch diese Preisstellungen sensationell günstig und das am Rande der Münchener City. Wir werden wiederkommen, wenn wir in der Gegend sind. Aber nicht weil es günstig ist, sondern weil hier handwerklich solide und ehrlich gekocht wird.
tante grazie
* Ein schicker Italiener, eine kreative Trattoria, eine Osteria mit italienischer Küche, dass alles ist die Pizzeria Mimmo e Co in München nicht. Man erhebt denn Anspruch nur eine Pizzeria zu sein. Nicht mehr und nicht weniger. Relativ nahe an der City, in der Nähe der Münchner Markthallen, nicht weit weg vom Sendlinger Tor. Fast schon unscheinbar in einer Seitenstraße gelegen, vor dem Haus eine kleine Außengastronomie. Wir hatten online reserviert und erhielten umgehend eine Rückantwort mit Bestätigung. Immer noch... mehr lesen
Mimmo e Co · Pizza Artigianale
Mimmo e Co · Pizza Artigianale€-€€€Lieferdienst, Pizzeria08976101545Kapuzinerstraße 6, 80337 München
4.0 stars -
"Einfach nur eine Pizzeria, aber mit einem hohen Wohlfühlfaktor." x2x* Ein schicker Italiener, eine kreative Trattoria, eine Osteria mit italienischer Küche, dass alles ist die Pizzeria Mimmo e Co in München nicht. Man erhebt denn Anspruch nur eine Pizzeria zu sein. Nicht mehr und nicht weniger. Relativ nahe an der City, in der Nähe der Münchner Markthallen, nicht weit weg vom Sendlinger Tor. Fast schon unscheinbar in einer Seitenstraße gelegen, vor dem Haus eine kleine Außengastronomie. Wir hatten online reserviert und erhielten umgehend eine Rückantwort mit Bestätigung. Immer noch
Geschrieben am 12.04.2016 2016-04-12| Aktualisiert am
20.05.2016
Besucht am 27.03.2016
* Ostersonntag, wir schreiben den 27.03.2016. Der Frühling ist endlich da, knappe 15 Grad. Mitten im Herzen von München liegt das (ich nenne es mal so) Schuhbeck-Gastro-und Handelsimperium am Platzl. Das sind zunächst die Südtiroler Stuben, dass Sternerestaurants des Alfons Schuhbeck. Dann das Orlando, quasi "Schuhbeck light" oder auch wie böse Zungen sagen, "Schuhbeck für Arme und Neureiche". Dazu noch die Orlando (Sport's) Bar und das Schuhbeck Geschäft für Gewürze, mit weiteren 6 Filialen. Nicht zu vergessen sein Teeladen, sein Schokoladengeschäft und der Schuhbeck Eissalon. Das Schuhbeck noch weitere Betriebe ausserhalb vom Platzl führt, dass nur zur Ergänzung. Manche kritisieren das frei nach dem Motte, dass der Alfons "alles" vermarktet, was nicht schnell genug auf den Bäumen ist. Aber ist das verwerflich ? Schuhbeck hat es verstanden aus seinem Namen eine Marke zu machen. In Baden-Württemberg nennt man sowas "Cleverle". Mir ist eine solche Ansammlung von Regiebetrieben immer noch lieber als ein Johannes Lafer, der auf gefühlt 25 unterschiedlichen Dosenprodukten sein Konterfei erscheinen lässt. In Wuppertal - kein Witz - ist Lafer schon als Werbeträger für ein Teppichreinigungs-Unternehmen aufgetreten. Also reden wir lieber von Schuhbeck.
* Wir betreten das Orlando. Für ein Bistrorante das von 09:00 Uhr am Morgen bis Mitternacht geöffnet hat, ein wahrlich erstaunliches Ambiente. Renaissance in Perfektion. Ganz viel Gold, noch mehr vergoldeter Stuck. Anstatt Deckenlampen strahlen Lüster von der Decke. Typisch Schubeck, wenn schon dann richtig. Man fragt sich bin ich hier in einem Bistrorante oder doch eher in der Kantine (sorry Herr Schuhbeck) vom Bayernkönig Ludwig II. Sie wissen schon, dass ist der, der im Starnberger See endete. - Wir hatten reserviert und erhielten einen netten Tisch. Das Orlando war schon reichlich gefüllt. Es herrschte reger Betrieb. Eben österlicher Power-Umsatz. Man reichte uns die Karten. Hatte ich nicht als gastronomischer Laie mal irgendwo gelernt, dass sich ein gutes Restaurant dadurch auszeichnet, eine kleine und überschaubare Karte zu präsentieren. Denn nur so kann man doch angeblich nur frisch mit frischen Produkten kochen. Schuhbeck - oder die die für ihn hier kochen - scheint das offensichtlich anders zu sehen. Die Karte zeigte rund 30 Gerichte auf, zuzüglich Dessert. Die Kreationen waren höchst unterschiedlich. Vom Alpenburger, über die Curry-Wurst, Bayrisches Tapas, Lachs, St. Pierre Fisch, Seeteufel, bis hin zum Rib Eye Steak. Dazu Salate - sogar einen FC Bayern Salat und natürlich Pasta. Ganz klar keine Sterneküche, aber eben ein Bistrorante-Küche. Das alles zu sehr moderaten Preisen. Wer hier den "Schuhbeck-Sterne-Aufschlag" erwartet, wird positiv überrascht sein. Unsere freundliche Service-Dame fragt nach, ob wir schon was trinken möchten. Während ich den mir üblichen Aperitif wählte (Bier) - hier in der bayrischen 0,5 ltr. Kleinstausführung - wählte Hasimausi einen "Red Hugo". Einzig der darin enthaltene Prosecco hätte für mich ja noch eine kleinen Anreiz gehabt, aber Holundersirup und Minze sind nicht gerade da Ziel meiner Wünsche. Mag man mich deswegen auch bisweilen als Gourmet-Banause bezeichen, ich lebe damit vorzüglich. - Die Getränke kamen schnell, wir fühlten uns wohl im Renaissance-Ambiente. Wenn jetzt Bayern-König Ludwig II hereinspaziert wäre (aus dem See entstiegen), ich wäre nicht erstaunt gewesen.
* Wir hatten gewählt und bestellten die Bayrischen Tapas (2x), dass Orlando Gröstl und ein Rib Eye Steak. Wobei wir unsere Service-Dame die Frage stellten, was denn bitte Weißwurstradl sind, die u.a. zu den Tapas gehörten. Ohne Rückfrage konnte die junge Dame das kompetent und verständlich erklären. Dazu später mehr. - In unserem Umfeld hielt sich ein illustres Publikum auf. Viele Touristen, aber auch Gäste aus der Kategorie "ob der Schuhbeck wohl da ist" ? Manchmal ist eine bestimmte Naivität schon unterhaltsam. Wie oft wohl ein Alfons Schuhbeck noch am Herd seiner diversen Restaurants oder Catering Betriebe steht ? Eigentlich ist es mir egal und ich will es auch nicht wissen. Einzig das Ergebnis zählt. Während Hasimausi auf einen offenen Merlot umgestiegen war - den Red Hugo lobte sie ausdrücklich - erfreute ich mich am nächsten Augustiner. Der Service servierte frisches Brot mit einem eher unauffälligen Kräuterquark. Kurz danach kamen dann auch schon die Bayrischen Tapas (je 15,- Euro). Neben etwa Kartoffelsalat, einem Fleischpflanzerl vom Kalb, etwas Rahmkraut (natürlich mit Chili), lagen auf dem Designerteller auch 4 oder 5 Scheibchen Weißwurstradl. Die Dame hatte uns vorher erklärt, dass es sich dabei um Scheiben von einer Weißwurst handelt, bei der zunächst die Haut entfernt wird. Dann werden diese Scheiben ganz leicht in einer Ei-und Bröselpanade gebadet und dann gebraten. Also quasi die Schnitzelversion der Weißwurst. Was Urbayern dazu sagen, die ihre (heilige) Weißwurst nur kochen und dann "zuzeln" - keine Ahnung. Wir fanden es nicht nur lecker, sondern auch kreativ. Das die Weißwurstradln noch in einem Linsenbett lagen, war ein netter visueller Effekt. Aber ohne Linsen hätte es bei mir auch gereicht. In Summe eine schöne Vorspeise. - Die Dame vom Service servierte ab und frage ob es noch etwas Brot sein dürfte. Ausdrücklich frage sie noch nach dem Geschmack der Weißwurstradln, die sie uns zuvor erklärt und empfohlen hatte. Alle Achtung Herr Schuhbeck, auch wenn es sich bei dem Orlando nicht um ihr Sternerestaurant handelt, aber ihr Personal verdient Anerkennung.
* Inzwischen war das Orlando mehr als gefüllt. Die Gäste an den anderen Tischen konsumierten höchst unterschiedlich. Vom Tellergericht bis zu mehreren Gängen. Nicht unüblichen in diesen gastronomischen (Bistrorante) Betrieben, in denen man Frühstücken kann und die jeden Mittag für mehr oder weniger als 10,- Euro einen netten Mittagstisch anbieten. Wo man am Nachmittag mit Kuchen, Torten und sonstigen Süßspeisen schnell zusätzlich 1.000 Kalorien anhäufen kann und wo man vor allem fast ganztägig vom frühen Morgen bis kurz vor Mitternacht etwas zu essen erhält. Schuhbeck macht hier nicht anderes, wie diverse andere Restaurants auch, die 15 Stunden am Tag geöffnet haben. Allerdings etwas ausgesuchter, mit etwas mehr gastronomischer Kreativität und etwas mehr Anspruch an das Ambiente. - Unsere Hauptgerichte wurden serviert. Das Rib Eye Steak (29,- Euro) präsentierte sich etwas langweilig. Ein Teller, ein Steak, Bratkaroffeln, ein kleiner Salat und etwas Kräuterbutter - fertig. Hier fehlte wohl etwas der Blick der Abteilung "Food-Design". Das hätte man etwas gefälliger anrichten können. Zum servierten Steak allerdings keine Kritik. Gute Fleischqualität, auf den Punkt medium zubereitet. Und die Kräuterbutter offensichtlich ein Produkte aus der eigenen Küche und nicht von Meggle. Hasimausi war jedoch von ihrem Gröstl (Hähnchenbrust) für 17,- Euro begeistert. Hier offenbarte sich wieder die Kreativität des Hauses. Nicht einfach eine Hähnchenbrust mit Gemüse und Sättigungsbeilagen. Serviert wurde das Gröstl mit 2 oder 3 Scheiben Kabanossi, etwas Chili-Rahmkraut, einem Spiegelei und kleinen Kartoffelspalten. Alles wunderschön angerichtet, alles kreativ, alles mit viel Spaß im Mund. Und für 17,- Euro eher ein Schnäppchen - so das war es ? Nee unsere Service-Dame legt uns noch Schuhbeck's Eisbecher ans Herz. Natürlich fehlte auch da nicht das Haus-und Hof Gewürz des Alfons Schuhbeck - Chili. Hier kann man dem Chili nicht entkommen. Nicht im Gemüse und auch nicht im Eis. Schon mal Mango-Chili Eis probiert ? Nun sagen wir es mal so, ob es ohne Chili schlechter geschmeckt hätte, ich weiß es nicht. Wahrscheinlich ist es die "berühmte geschmackliche Note, die dem Eis verliehen wird". Sollte hier mal jemand auf die Idee kommen, mir auch noch Chili ins Bier zu geben (Neudeutsch Craft-Bier), wäre ich gefordert etwas zurück zu geben. Neben dem Chili-Mango Eis fanden wir noch Schokoladen-Eis und etwas Waldbeersorbet im Becher. Das alles für 7,80 Euro. Etwas kleinkarriert der Hinweis in der Karte, dass die Portion Sahne mit 0,50 Euro berechnet wird. Offensichtlich dann, wenn man keinen Eisbecher bestellt, sondern die Eisvarianten selber zusammenstellt. Diese 0,50 Euro für die Sahne sind zwar "Peanuts" (ich hätte 1,- Euro genommen), aber das inkludiert man in den Preis.
Fazit: Wer in Schuhbeck's Orlando isst, sollte keine Sterneküche erwarten, die im übrigen hier auch keiner verspricht. Das Orlando ist ein gutes Bistrorante. Sicherlich ein Bistrorante das einen guten Zulauf hat, weil es unter der Marke Schuhbeck segelt. Nett, kreativ und das zu fairen Preisen. Das "König Ludwig Ambiente" mit seinen hohen Gewölbedecken, viel Gold und ganz viel Spiegeln muss man mögen. Ingesamt hat es 4 Sterne verdient. Für das Essen gilt das gleiche. Überzeugte 4 Sterne, mit einem guten PLV. Der Service verdient 4,5 Sterne, dass gleiche gilt für den Gesamteindruck.
Tja der Alfons weiß schon wie es geht. Man muss nicht immer die Kulinarik neu erfinden. Man muss nur wissen, wie man etwas vermarktet. Anders sein als andere. Das geht sogar mit Chili.
* Ostersonntag, wir schreiben den 27.03.2016. Der Frühling ist endlich da, knappe 15 Grad. Mitten im Herzen von München liegt das (ich nenne es mal so) Schuhbeck-Gastro-und Handelsimperium am Platzl. Das sind zunächst die Südtiroler Stuben, dass Sternerestaurants des Alfons Schuhbeck. Dann das Orlando, quasi "Schuhbeck light" oder auch wie böse Zungen sagen, "Schuhbeck für Arme und Neureiche". Dazu noch die Orlando (Sport's) Bar und das Schuhbeck Geschäft für Gewürze, mit weiteren 6 Filialen. Nicht zu vergessen sein Teeladen, sein... mehr lesen
Schuhbecks Orlando
Schuhbecks Orlando€-€€€Restaurant, Bar, Sternerestaurant, Sky Sportsbar089216690330Platzl 4, 80331 München
4.5 stars -
"Schuhbeck's Gastro-und Handelsimperium. Überzeugend ?" x2x* Ostersonntag, wir schreiben den 27.03.2016. Der Frühling ist endlich da, knappe 15 Grad. Mitten im Herzen von München liegt das (ich nenne es mal so) Schuhbeck-Gastro-und Handelsimperium am Platzl. Das sind zunächst die Südtiroler Stuben, dass Sternerestaurants des Alfons Schuhbeck. Dann das Orlando, quasi "Schuhbeck light" oder auch wie böse Zungen sagen, "Schuhbeck für Arme und Neureiche". Dazu noch die Orlando (Sport's) Bar und das Schuhbeck Geschäft für Gewürze, mit weiteren 6 Filialen. Nicht zu vergessen sein Teeladen, sein
Geschrieben am 04.04.2016 2016-04-04| Aktualisiert am
20.05.2016
Besucht am 26.03.2016
* Samstag, der 26.03.2016, einen Tag vor Ostern. München bemüht sich in Zusammenarbeit mit dem bayrischen Wettergott (Markus Söder) um die ersten Frühlingstage und das mit mehr oder weniger Erfolg. Wir hatten in Schwabing im Bachmaier Hofbräu in der Leopoldstraße reserviert. Bisher kannten wir das Haus nicht. Es wurde uns empfohlen als ein Brauhaus, dass mit der konservativen urbayrischen Gemütlichkeit nur noch wenig zu tun hat. Eher mit Ausrichtung auf die Startup Generation und damit weniger traditionell. Also quasi das Brauhaus 4.0 mit illustren Gästen, ohne Pseudo-Trachtler. Uns hatte die Neugier geweckt. Wir hatten reserviert. Also hineinspaziert.
* Der erste Eindruck vermittelte eine Mischung aus Brauhaus, Western-Saloon, Bar, Künstlerkneipe, Event-Location, mit dem Hauch einer Lounge. Freundlich begrüsste uns ein Servicemitarbeiter und führte uns an einen netten Tisch. Auch dabei wurde der Unterschied zu den klassischen Brauhäusern deutlich. Kein in Trachten-Loden verkleideter Brauhauskellner, sondern eine Mischung aus Schaupieler und Dressmann. Gut gegelt und schick im Designerhemd gekleidet, genau so wie die anderen Herren im Service. Etwa die Alterklasse "30 Minus", auch als Modell einsetzbar, zumindest für die Titelseite eines Peek & Cloppenburg Marken Prospektes. Das Restaurant bietet Platz für geschätzt 200 Gäste, dazu noch eine Außengastronomie, aber dafür war es noch zu kalt. Die dominierende Farbe des Bachmaier-Ambiente: Braun, inklusive einer langen Bar, offensichtlich gut bestückt.
* Gerade Platz genommen wurden die Karten gereicht. Der Inhalt war nicht zu umfangreich, also positiv überschaubar. Einerseits viel bajuwarische Kost, aber auch Lachs aus Norwegen, Burger, Spare Ribs und Steaks. Dazu Beilagen wie beispielsweise Bratkartoffeln oder Parmesan-Trüffel-Pommes frites. Etwas verwirrend die Herkunftsangaben über das Rindfleisch. Mal war die Rede vom Hereford-Rind, dann vom Allgäuer Rind und an anderer Stelle nur vom einfach Bayrischen Rind. Hier sollte sich mal der Küchenchef mit der Abteilung Marketing verständigen. Wobei vermutlich niemand den Unterschied zwischen dem Allgäuer und dem Bayrischen Rind kennt. Den Vogel der Vermarktung schoß allerdings die Bezeichnung eines Burgers ab. Stand doch da tatsächlich auf der Karte: "Roberto-Geissini-Burger". Sie wissen schon, dass ist die Modemarke von Robert und Carmen Geiss, bekannt aus unzähligen TV-Auftritten (Die Geissens), die man besser schnell abschaltet. Das Robert und Carmen Geiss für ein Preisvergleichsportal Werbung machen (Verivox), war mir ja bekannt. Aber für einen Burger ? Obwohl wir uns noch nicht entschieden hatten, war eins für mich klar. Bestimmt esse ich keinen Burger von Roberto Geissini - Die Getränkekarte war sehr umfangreich. Bier in diversen Varianten und Volumina. Beginnend beim (0,3 ltr.) Damenkrügerl, über 0,5 ltr. Hofbräuhaus Hell und Dunkel, bis zum eisgekühlten 1,0 ltr. Steinkrug oder auch Bier in der der 5 Liter Magnum Bierflasche. Dazu eine beachtliche Weinauswahl, in dieser Dimension für ein Brauhaus schon ungewöhnlich. Die meisten Flaschenweine wurden auch als offener Wein angeboten. Dazu eine Barkarte, die diverse Seiten füllte. Fazit der Getränkekarte - Respekt !
* Als Vorspeisen wählten wir einmal das Carpaccio vom lauwarmen Schweinebraten (12,50 Euro) und den Räucherlachs mit Reiberdatschi (14,90 Euro). Danach das 250 gr. Rinder-Lendensteak (22,50 Euro) und für Hasimausi ein typisch bayrisches Gericht, dass Lachsfilet (18,50 Euro) aus Norwegen. Und dazu Hofbräuhaus-Helles. Für mich in der 0,5 ltr. Version, für meine Dame im Damenkrügerl. Die Biere kamen schnell, die Küche grüsste nicht. Erwartet hatte ich eigentlich auch keinen Gruß. Aber etwas Brot + jute Butter + die ein oder andere Creme, wäre nicht schlecht zum Bier. Hasimausi meinte dass das für meine Figur eigentlich besser wäre. Fand ich nicht witzig, aber über ihr "Damenkrügerl" konnte man schon Witze reißen. Gerade die erste Hälfte des Gerstensaftes in zwei oder drei Zügen konsumiert, erschienenen die Vorspeisen. Das (Bayrische) Carpaccio vom Schweinebraten war überschaubar. Leider hatte ich bei der Bestellung übersehen, dass es mit Kren (Meerrettich) serviert wird. Der Verzehr von Meerrettich löst bei mir nämlich eine Geschmacksexplosion aus, die vergleichbar ist mit einer über 6 Tage gelagerten und damit überreifen Banane. Ich fragte daher den Service nach einer Alternative für den Meerretich. Mister P&C Dressmann wirkte mit dieser Fragestellung leicht überfordert. Er fragte kurz nach und bot dann eine BBQ Sauce an oder alternativ bayrischen süßen Senf. Ich entschied mich für die süße Weißwurstbeigabe. Letztendlich war es aber egal. Der dünn geschnittene Schweinebraten wurde damit nicht besser. Das Schweinefleisch war relativ trocken und im Geschmack eher neutral. So sehr sich der süße Senf auch bemühte, er konnte die Vorspeise nicht aufwerten. Einzig das dazu servierte Brot konnte überzeugen. Etwa neidisch schaute ich auf den Teller von Hasimausi. Der Räucherlachs sah appetitlich aus, die Reiberdatschi (Rievkoche/Reibekuchen) wirkten nicht fettig und die dazu servierte Creme fraiche hätte wunderbar auf mein unbestrichenes Brot gepasst. Wie üblich in solchen Situationen trage ich dann den Gesichtsausdruck eines Bernhardiners der meine Dame quasi dazu zwingt, mir etwas von ihrem Teller zu überlassen. Ihre Vorspeise war gut, meine eher unauffällig im Verbund mit kulinarischer Langeweile.
* Vorspeisen gegessen, neues Bier geordert, Zeit sich etwas umzuschauen. Das Bachmaier hatte sich gut gefüllt. Ein paar Touristen, aber mehrheitlich schöne und schön gestylte Münchnerinnen und Münchner. Wobei das mit dem "schön gestylt" fallweise etwas grenzwertig war. Schick und dezent gekleidet waren schon einige Gäste. Aber auch einige in Camp David mit Großflächen-Tattoo. Würde jetzt noch "Rooooobert" hier aufschlagen, gekleidet in Uncle Sam Fashion oder in Roberto Geissini, ich wüßte nicht wie ich reagieren würde. Ob das nun Teile der Münchner Schickeria waren oder nicht, war mir ziemlich egal. - Zu den Hauptgerichten. Ein Lendenstück erreichte unseren Tisch. Dazu auf dem Teller abgelegt eisharte Kräuterbutter, ein gegrilltes Tomätchen und Parmesan-Trüffel-Pommes frites. Die eiskalte und eisharte Kräuterbutter stammte bestimmt aus dem Hause Meggle, die bekanntlich als Werbeträger Helene-Atemlos-Fischer einsetzt. Das Fleisch war von "normaler Qualität", aber ordentlich gebraten. Das Trüffelaroma war bei den Permesan Pommes frites wohl auf dem Weg von Italien nach München irgendwo auf dem Brenner verloren gegangen. Ich war gesättigt, aber kaum kulinarisch befriedigt. Grund für eine Reklamation ? Nein, aber auch kein Grund für ein, "Danke es war wunderbar". Ähnliches hörte ich von meiner Dame. Das Lachsfilet aus Norwegen war etwas trocken, die dazu servierten Spaghetti soweit i.O. Das Mangoldgemüse soweit lecker, meinte meine Dame. - Noch ein Dessert. Klar, genau wie am Abend zuvor, noch einen Kaiserschmarrn. Ausdrücklich bestellten wir nur eine Portion (9,50 Euro) für uns beide. Die Portion war überschaubar. Dafür aber der Kaiserschmarrn karamelisiert. Richtig lecker, richtig Spaß im Mund - wunderbar. Hätte sich doch die Küche bei den anderen Gerichtet ähnlich so ins Zeug gelegt. Den Abschluß bildete ein Digestif in Form eines Mirabellenbrandes.
Fazit. Das Bachmaier Hofbräu ist kein klassisches Brauhaus, sondern mehr ein Party-Treff für die Bussi-Bussi Fraktion in Schwabing. Es gibt dort laufend Events, der Inhaber weiß offensichtlich wie man aus Gästen Stammgäste macht. Eben ein Szeneladen in Schwabing. Die rustikale Karten liest sich zunächst gut, in der Küche verfügt man allerdings noch über Reserven. Mehr als 3 von 5 Sternen können wir der Küche kaum zusprechen. Gleiches gilt für das Ambiente und das PLV. Der Service führte seinen Service ordentlich aus. Der Gesamteindruck war okay, aber okay bedeutet eben auch nur 3 Sterne.
Wenn mir mal wieder in Schwabing aufschlagen, kehren wir bestimmt wieder hier ein. Auf ein oder mehrere Getränke an der Bar. Dazu vielleicht auch einen Snack zum Bier oder zum Wein. Aber Abendessen würden wir vorher woanders.
* Samstag, der 26.03.2016, einen Tag vor Ostern. München bemüht sich in Zusammenarbeit mit dem bayrischen Wettergott (Markus Söder) um die ersten Frühlingstage und das mit mehr oder weniger Erfolg. Wir hatten in Schwabing im Bachmaier Hofbräu in der Leopoldstraße reserviert. Bisher kannten wir das Haus nicht. Es wurde uns empfohlen als ein Brauhaus, dass mit der konservativen urbayrischen Gemütlichkeit nur noch wenig zu tun hat. Eher mit Ausrichtung auf die Startup Generation und damit weniger traditionell. Also quasi das... mehr lesen
Bachmaier Hofbräu
Bachmaier Hofbräu€-€€€Restaurant0893838680Leopoldstraße 50, 80802 München
3.0 stars -
"Bayrisches Bussi-Bussi Wirtshaus, Version 4.0" x2x* Samstag, der 26.03.2016, einen Tag vor Ostern. München bemüht sich in Zusammenarbeit mit dem bayrischen Wettergott (Markus Söder) um die ersten Frühlingstage und das mit mehr oder weniger Erfolg. Wir hatten in Schwabing im Bachmaier Hofbräu in der Leopoldstraße reserviert. Bisher kannten wir das Haus nicht. Es wurde uns empfohlen als ein Brauhaus, dass mit der konservativen urbayrischen Gemütlichkeit nur noch wenig zu tun hat. Eher mit Ausrichtung auf die Startup Generation und damit weniger traditionell. Also quasi das
Geschrieben am 30.03.2016 2016-03-30| Aktualisiert am
30.03.2016
Besucht am 25.03.2016
* Karfreitag 2016 in München. Das Wetter ist noch nicht frühlingshaft, trotzdem ist der Marienplatz voll. Voll von Touristen, mehrheitlich aus Asien und Italien. Voll von Neugierigen, die sich ein Häuflein Pegida-Demonstraten ansehen. Ein Trachtler kommt vorbei und artikuliert unüberhörbar: "Brrrraunes Pack, elendiges". Die Welt ist eben klein und rund und vor allem voller Gegensätze.
* Nur gut 100 Meter vom Marienplatz entfernt - direkt an der Frauenkirche - befindet sich Andechser am Dom. Das Publikum ist wie immer eine sehr bunte Mischung. Viele Touristen, viel Münchner, aber dem Himmel sei Dank kein Hofbräuhaus-Publikum. - Warum wir wieder beim Andechser am Dom landeten, obwohl es doch zu mindestens 50% ein "Touristen-Wirtshaus" ist, ich weiß es nicht. Vielleicht gehört es einfach dazu, dort zu Essen und zu Trinken. Spricht was dagegen Traditionen fortzusetzen ? Wir traten ein in ein Traditionswirtshaus, dass wie immer überquellte. Zwar hatten wir reserviert, aber jedesmal hat man den Eindruck, dass das eigentlich nichts nützt. Die aufmerksame "Dirndl-Geschäftsführerin" bestätigte das dann auch mit der Aussage: "Na nehmes dort drüben Platz bei den beiden Damen, die gehen eh gleich, notfalls setze ich die Madln um". Ein solcher Umgang mit den Gästen ist hier normal. Gäste werden mit anderen zusammengesetzt. Stört hier niemanden. Und wen es wirklich stört, tja der muss halt wieder gehen. Bayrische Gemütlichkeit beinhaltet manchmals auch klare Ansagen des Service. "Mia san mia", wie der FC Bayern Fan sagt.
* Die beiden Münchner Damen eröffneten sofort das Gespräch mit uns ("ja wo kommens denn her" ?), während der Kellner die Karten auf dem Tisch ablegte. Schaut man sich die Karte an stellt man sehr schnell fest, dass mehr als 80% der Gerichte der bayrischen Küche entstammen. Internationales Touristenessen gibt es hier fast nicht und das ist auch gut so. Der in Trachten gewandetet Kellner frage nach unseren Getränkewünschen. Was trinkt man wohl beim Andechser ? Andechser Hell oder Andechser Dunkel. Das kleine Bier beinhaltet 0,5 Liter. Hasimausi fragte ob es auch kleinere Biere (z.B. 0,3 ltr.) geben würde. Lächelnd (er grinsend) antwortet der Herr in der Trachtenweste süffisant: "Na Damenkrügerl hammer net".
* Die bestellen Biere kamen schnell, während unsere beiden Damen am Tisch zahlten und sich mit ausgeprägten (Ober) Bayrischen Dialekt verabschiedeten. Nicht das die Damen uns gestört hätten, aber wir freuten uns doch über etwas mehr Platz am Tisch. Wir hatten unsere Wahl getroffen. Zwei mal die bayrischen Biergartenschmankerl als Vorspreise, den Andechser Gourmetteller und eine halbe bayrische Bauerente. - Kaum war der Kellner mit der Order verschwunden, erschien die "Dirndl-Geschäftsführerin" an unserem Tisch. Mit einer Selbstverständlichkeit informierte sie uns darüber, dass sich "noa zwoo Personen dazu sitzen deerfen". Es war keine Frage, sondern eine Anweisung, wir fanden es amüsant. Der Kellner deckte den Tisch mit Stoffservietten und Besteck ein. Während unsere neuen urbayrischen Tischnachbarn sofort das Gespäch mit uns eröffneten (Hasimaus konnte dem Dialekt nur in Teilen folgen), schauten wir uns etwas um. Überall Bilder an den Wänden, die aufzeigten welche Persönlichkeiten im Andechser verkehrt haben oder noch immer verkehren. Ein bunter Mix von Edmund Stoiber, über Titan Olli Kahn, zu Heide Klum, Franz Beckenbauer, bis hin zu - Gott hab ihn selig - Ex-Bayernkönig Franz-Josef Strauß. Dazu noch Fotos einiger geistlicher Würdenträger, offenbar aus dem Kloster Andechs. - In jedem anderen Restaurant würde ich diese Bildergalerien eher als peinlich empfinden. Hier gehört es dazu.
* Die Vorspeisen wurden serviert. Sehr schön waren die Schmankerl auf einen Brett angerichtet. Geräucherter Schinken, Radi, Obatzda und natürlich Tatar. Dazu frisches dunkles Brot, das kurz angeröstet war. Der Schinken hatte eine sehr gute Qualität, das Tatar war frisch, hatte einen angenehmen Geruch und war ordentlich gewürzt. Während der Kellner "einen Guaten" wünschte, frage er nach ob er dazu noch Brezen servieren dürfte. Gerne sagten wir dazu ja. Der Obatzda rundete die angenehme Vorspeise ab. Für 10,- Euro a Person waren wir mit der Vorspeise sehr zufrieden. - Aufmerksam fragte der Kellner ob er sofort die Hauptgerichte servieren soll, oder ein "kloanes Pausl" angenehm wäre. Wir zogen die kleine Pause vor, unter Zuführung von weiterem Andechser Hell + Dunkel. Ganz brav auch weiterhin in der kleinen 0,5 ltr. Version, während an diversen Nachbartischen die (1,0 ltr) Maß konsumiert wurde.
* Nach gut 15 Minuten brachte der Service die Hauptgerichte an den Tisch. Hasimausi staunte nicht schlecht über die Ausmaße der halben Bayrischen Bauernente für 21,- Euro. Augenscheinlich war es mal eine dicke Ente. In zwei Schälchen wurden dazu Blaukraut und Knödel serviert. Meine Dame war mit der krossen Ente insgesamt zufrieden, obwohl sie sich die Ente etwas saftiger gewünscht hätte. Nein trocken war das Fleisch nicht, aber eben auch nicht so saftig wie sie es erwartet hatte. Trotzdem war meine Dame zufrieden. Ähnliches konnte ich für mein Essen auch sagen. Serviert wurden auf dem "Andechser Gourmetteller" ein kälbernes Fleischpflanzerl (im Rheinland als Frikadelle bekannt, in Merkels-Hauptstadt auch rustikal als Boulette bezeichnet), Leberkäse und ein Griller vom Wagyu Rind. Dazu einen warmen Kartoffelsalat, Speckwirsing und Sauerkraut. Als bekennender Gemüsegegner wollte ich den Speckwirsing zunächst nicht anrühren, aber mein Bayrischer Tischnachbar meinte das ich diesen unbedingt probieren sollte. Sein Empfehlung war gut. Der Wirsing - für mich bisher eher eine Strafe - war geschmacklich richtig gut. Das gleiche gilt für das Fleischpfanzerl und den Leberkäse. Die Wurst vom Wagyu Rind war allerdings etwas fettig. Da ihre Ausmaße überschaubar waren, war es noch akzeptabel. - Inzwischen erhielten unsere Tischnachbarn auch ihre Essen. Eine gewisse Enge am Tisch war nicht mehr zu verhindern. Der aufmerksame bajuwarische Kellner hatte das natürlich gemerkt. Dies Lösung drückte er in einem kurzen Satz aus: "Müssens halt a biserl zsammrücken, passt scho". Ja es passte schon. - Und nun noch ein Dessert. Wir entschieden uns zweimal für den Andechser Kaiserschmarrn (a 11,- Euro). Unser Kellner wiegelte ab: "Wissens das ist sehr viel, des schaffen Sie net. Bestellens erst omal einen und dann schaun mir weiter". Wir waren erstaunt, wollte der Junge keinen Umsatz machen ? Kurz auf den Punkt gebracht, seine Empfehlung war gut und richtig. Der servierte Kaiserschmarrn hatte die Ausmaße eines Hauptgerichtes. Um diesen zu verdauen, war dann der gesunde Gebirgsenzian fällig. Unsere Tischnachbarn (in Trachten) prosteten uns laufend zu und unterhielten uns blendend.
Fazit. Man fragt sich ernsthaft, warum man immer wieder in München Wirtshäuser wie das Andechser am Dom besucht. Immer voll, fast überbelegt und eigentlich zu laut. Vielleicht ist es das bayrische Flair. Ingesamt waren wir wieder zufriedend. Das (Wirtshaus) Essen verdient 4 Sterne, dass gleiche gilt für den Service. Und das Ambiente ? Nun nach Abwägung aller "Pro und Contra" Faktoren, sind sicher 3,5 Sterne verdient. Wobei so mancher Münchner eher dafür 5 Sterne vergeben würde, weil er hier "dahoam" ist. Für den Wohlfühlfaktor (Gesamteindruck), gerne auch 4 Sterne.
"Mia san eben mia und die Saupreuss-Germanischen, die Japanessen und Kinesen habe uns eh nix zum sagen".
* Karfreitag 2016 in München. Das Wetter ist noch nicht frühlingshaft, trotzdem ist der Marienplatz voll. Voll von Touristen, mehrheitlich aus Asien und Italien. Voll von Neugierigen, die sich ein Häuflein Pegida-Demonstraten ansehen. Ein Trachtler kommt vorbei und artikuliert unüberhörbar: "Brrrraunes Pack, elendiges". Die Welt ist eben klein und rund und vor allem voller Gegensätze.
* Nur gut 100 Meter vom Marienplatz entfernt - direkt an der Frauenkirche - befindet sich Andechser am Dom. Das Publikum ist wie immer eine sehr... mehr lesen
Andechser am Dom
Andechser am Dom€-€€€Restaurant, Wirtshaus, Biergarten, Brauhaus089298481Weinstraße 7, 80333 München
4.0 stars -
"Bayrische Gemütlichkeit, trotz touristischer Ausrichtung" x2x* Karfreitag 2016 in München. Das Wetter ist noch nicht frühlingshaft, trotzdem ist der Marienplatz voll. Voll von Touristen, mehrheitlich aus Asien und Italien. Voll von Neugierigen, die sich ein Häuflein Pegida-Demonstraten ansehen. Ein Trachtler kommt vorbei und artikuliert unüberhörbar: "Brrrraunes Pack, elendiges". Die Welt ist eben klein und rund und vor allem voller Gegensätze.
* Nur gut 100 Meter vom Marienplatz entfernt - direkt an der Frauenkirche - befindet sich Andechser am Dom. Das Publikum ist wie immer eine sehr
Geschrieben am 15.03.2016 2016-03-15| Aktualisiert am
16.03.2016
Besucht am 13.03.2016
* Wir schreiben Sonntag, den 13.März 2016. Während am Mittag im Bergischen Land die Temperaturen noch einstellig (7 Grad) sind, meldet Köln bereits 13 Grad, blauer Himmel, Sonne pur. Das Wettererlebnis darf man als Vorfrühling bezeichnen, man hat den Eindruck ganz Köln ist auf den Beinen. Da "zu lange auf den Beinen" bekanntlich Müdigkeit erzeugt, musste ich dringend pausieren. Was bietet sich da in Köln an ? Nun gefühlt tausende von gastronomischen Betrieben quer durch die Stadt oder die Altstadt oder eben das "Früh am Dom". Das wohl bekannteste Brauhaus der Stadt, vom Dom nur eine Minute entfernt. Hier wo die Urzelle von Früh-Kölsch ist, trifft sich Köln und der Rest der Welt.
* Das Brauhaus Früh hat verschiedene Ebenen. Den Braukeller, das Brauhaus, darüber das Früh-Restaurant Hof 18 und natürlich einen Biergarten. Die Speiskarten in den einzelnen Bereichen sind unterschiedlich. Von sehr rustikal, über sehr kölsch bis hin zu einem ordentlichen Restaurant. Wir entschieden uns gegen den Biergarten, da für Hasimausi Außengastronomie erst ab 25 Grad aufwärts verträglich ist. Frauen frieren immer, manche sogar in der Sauna. Ergo landeten wir im Parterre des Brauhauses und auch nicht im Brauhaus-Gewölbekeller, denn selbst dort könnte es ja kühl sein. Die Einrichtung ist so, wie man sich ein Brauhaus vorstellt. Blanke Holztische, grobe Rustikalität in Perfektion. Hier wo sich Ur-Kölner treffen, dazu Imis (kölscher Ausdruck zu Zugezogene) und Touristen aus der ganzen Welt. Das Kölsch läuft hier in Strömen, einen leeres Kölsch wird hier ohne zu fragen automatisch vom Köbes (kölscher Ausdruck für rustikalen Kellner) gegen ein neues Kölsch ausgetauscht. Erst wenn man einen Bierdeckel auf das leere Glas legt, bedeutet das für den Köbes - fertig, ich will nicht mehr. Hier trifft man auf eine Vielfalt von Gästen. Da diskutieren Ur-Kölner ergebnisoffen immer wieder, was denn nun das beste Kölsch der über 30 Kölsch-Sorten ist. Ist es das Früh-Kölsch, oder das Sünner, Reissdorf, Sion, Mühlen oder Gaffel Kölsch ? Diese in Köln ewige Stammtischdiskussion findet deswegen immer wieder statt, weil ein Kölsch nicht einfach nur ein Bier ist. Kölsch ist ein Gefühl, ganz im Gegensatz zum "Alten-Bier" aus dem nahen Düsseldorf, dass der Kölner auch gerne abwertend als "Plörre" bezeichnet. Köln ist Kölsch. Mit dem Mund, im Gaumen, in der Kehle, mit dem Kopf und vor allem mit dem Herzen. Der Fremde (Imi) hat sich anzupassen - so das traditionelle Verständnis der Kölner. Klingt überheblich, ist aber Ausdruck des Kölschen-Charme, denn man verstehen muss.
* Im Brauhaus gerade Platz genommen, stand auch schon das Kölsch auf dem Tisch. Wer hier erwartet das der Köbes den Gast begrüßt, hat die kölsche Lebensart noch nicht verstanden. Hier ist der Gast nicht der König, sondern der Köbes ist der "Herr und Gebieter". Der Köbes teilt das Kölsch zu, der Gast sollte dafür dankbar sein. Wer hier - wie oftmals die Damenwelt - beim Köbes ein Wasser bestellt, muss damit rechnen das der Köbes kontert: "Stück Seife dabei ?" Wie der Kölsche gerne tiefgründig philosophiert: "Et kütt wie et kütt, un et hätt noch immer jut jejange". - Wir erhielten die Karten, die derbe kölsche Rustikalität setzte sich fort. Nachfolgend einige Kostproben: "Himmel un Aäd" (gebratene Blutwurst mit Püree), "Hämmchen" (Eisbein mit Sauerkraut), "Leberwurst mit Röggelchen", "Kölsche Kaviar" (Blutwurst mit Zwiebelringen) oder auch "Dicke Bohnen mit Speck". Wem das allerdings zu rustikal ist - uns zum Beispiel - für den gibt es auch traditionelle Gerichte wie Schnitzel oder auch ein Rindergulasch. Da wir nicht zu den großen Mittagessern gehören und lieber am Abend etwas umfangreicher essen, beschränkten wir uns auf 2 Tellergerichte, als Grundlage für das nächste Kölsch. Für Hasimausi den Sahne-Hering (9,90 Euro) und für mich den Fleischkäse mit Bratkartoffeln (10,50 Euro). Der Köbes nahm die Order zur Kenntnis, mit der Aussage: "Dauert etwas - iss ja voll". Einem Köbes widerspricht man nicht. Ja in der Tat, es war knacke voll im "Früh am Dom" und das Sonntags gegen 14:00 Uhr. Am Nebentisch saßen bajuwarische Touristen, die sich köstlich über die geringe Größe der 0,2 ltr. Kölsch-Stangen (Gläser) amüsierten. Eigentlich verständlich, da ein 0,2 ltr. Kölsch-Glas für einen Bayern etwa die Größenordnung eines Reagenzglases hat. Wenigstens im Ableich zum 1,0 ltr. Standard-Maß der Bayern. - Unser Köbes brachte frisches Früh-Kölsch und hatte wohl die herbe Kritik der Bayern am Nebentisch mitbekommen. Er kommentierte es uns gegenüber mit: "Typisch diese Seehofer-Lederhosen-Jodler". Wir lächelten, er auch. Die Bayern bekamen es nicht mit, da im Brauhaus akustisch das Leben topte. Unüberhörbar zwei Tische weiter etwa 8 oder 10 Chinesen, die bekanntlich nach dem dritten Bier ein erkennbarer Übermut ("Ah leckel Biel, noch mehl bitte") überkommt. Selbst in dieser Phase wird noch fotografiert, unter Verwendung von zahlreichen Selfie-Sticks.
* Das Essen wurde serviert, schneller als erwartet. Der Sahne-Hering für meine Dame befand sich in einem Keramik-Steintöpfchen (Delfter Muster), wo er über wenig Platz verfügte. Armer Hering ! Dazu gab es Pellkaroffeln, exakt das was auch bestellt wurde. Auf meinem Teller befand sich ein Stück Fleischkäse. Darüber viel zu viele geröstete Zwiebeln, aber die muss man ja nicht zwingend essen. Dazu Bratkartoffeln und einen Salat. Zunächst sei angemerkt, dass für uns die Portionen völlig ausreichend waren. Wer allerdings der Fraktion." Hauptsache volle Teller" angehört, und den Stellenwert der Quantität höher ansiedelt als die Qualität, wird hier nicht zufrieden sein. - Der Fleischkäse war gut gebraten ohne irgendwelche "Schwarzstellen". Ähnliches traf auf die leckeren Bratkartoffeln zu. Nicht "fettisch" - einfach lecker. Auf den kleinen Salat hätte ich verzichten können. Etwas Grün, etwas Rot (Tomate), etwas krautig, so wie ihn meine "Omma" schon vor Jahrzehnten angemacht hat. Aber das ist völlig in Ordnung. In einem traditionellen Haus ein Traditionsbier und eben auch traditionelles aus der Küche, ich war gut zufrieden. Und Hasimausi ? Ihr in der Sahne erstickter Hering löste Beifall aus. Das Sahnesößchen war wie es sich gehört mit Zwiebelringen, Apfelstückchen und Senfkörnern angereichert. Dazu 3 Pellkartoffeln - alles lecker. Soweit der Mittagssnack - oder doch nicht ? Mir fehlte noch etwas, nämlich er in Köln berühmte "Halve Hahn". Nein liebe Bayern, Norddeutschen, Ostwestfalen oder Berliner, das ist kein halber Hahn und auch kein halber Broiler, wie Sachsen es vermuten könnten. Das ist in Köln eine dicke Scheibe Gouda. Dazu ein Röggelchen und ganz viel "jute Butter". Warum die Kölner dazu "Halver Hahn" sagen, keine Ahnung. Es ist in Köln der beliebteste "Bier-Happen", den man fast überall bekommt. Egal ob in der Eckkneipe, im Restaurant oder in welcher Gastronomie auch immer. Gerade bestellt, stellte der Köbes den kleinen Teller auf den Tisch. Eben Gouda + Röggelchen + Butter - wunderbar !
* Wir zahlten und verließen diese heilige Städte der Kölner-Tradition. Wir fühlten uns wohl und konnten als 3/4 Rheinländer das berühmte "Kölsche-Gefühl" mal wieder gänzlich nachvollziehen.
Auch so, eine Wertung muss auch noch erfolgen. Für das Essen überzeugte 3,5 Sterne. Rational betrachtet für den "Köbes-Service" eigentlich 2,5 Sterne. Da wir aber das Kölsche-Gefühl nachvollziehen können und ebenso kölsch denken, gerne dafür 4 Sterne. Auch wenn 1/3 davon aus emotionalen Gründen gegeben werden (muss). Letztendlich ein 4 Sterne Gesamteindruck.
Du bess die Stadt (Bläck Fööss 2003)
* Wir schreiben Sonntag, den 13.März 2016. Während am Mittag im Bergischen Land die Temperaturen noch einstellig (7 Grad) sind, meldet Köln bereits 13 Grad, blauer Himmel, Sonne pur. Das Wettererlebnis darf man als Vorfrühling bezeichnen, man hat den Eindruck ganz Köln ist auf den Beinen. Da "zu lange auf den Beinen" bekanntlich Müdigkeit erzeugt, musste ich dringend pausieren. Was bietet sich da in Köln an ? Nun gefühlt tausende von gastronomischen Betrieben quer durch die Stadt oder die Altstadt... mehr lesen
FRÜH am Dom
FRÜH am Dom€-€€€Restaurant, Gasthaus, Hausbrauerei, Catering02212613215Am Hof 12-18, 50667 Köln
4.0 stars -
"Hey Kölle, du bes e Jeföhl (He Köln, du bist ein Gefühl)." x2x* Wir schreiben Sonntag, den 13.März 2016. Während am Mittag im Bergischen Land die Temperaturen noch einstellig (7 Grad) sind, meldet Köln bereits 13 Grad, blauer Himmel, Sonne pur. Das Wettererlebnis darf man als Vorfrühling bezeichnen, man hat den Eindruck ganz Köln ist auf den Beinen. Da "zu lange auf den Beinen" bekanntlich Müdigkeit erzeugt, musste ich dringend pausieren. Was bietet sich da in Köln an ? Nun gefühlt tausende von gastronomischen Betrieben quer durch die Stadt oder die Altstadt
Geschrieben am 08.03.2016 2016-03-08| Aktualisiert am
13.04.2016
Besucht am 05.03.2016
* Kennen Sie das ? Sie müssen zu einem Essen, wollen aber eigentlich nicht dorthin. Man diskutiert mit dem angetrauten Weib Pro und Contra, bis Hasimausi die Standardmaßregelung ablässt: "Nun stell Dich bitte nicht so an". Man gerät argumentativ ins Abseits und muss mal wieder einsehen, dass der unterdrückte Teil der Menschheit wir Männer sind. Quasi sogar nur Sklaven. Ganz besonders dann, wenn es um Dinge wie Essen, Trinken, Mode und Accessoires geht. Hasimausi wollte auch nicht zum China-Tiefkühl-Leckel-Buffet, aber wir mussten uns gegenüber anderen Menschen fügen - also auf nach Solingen ins Yellow River.
* Die Stimmung bei der Anfahrt war nicht gut. Keine Lust auf die Location und dazu noch Schneeregen bei 1 Grad. Und Solingen ist nun nicht gerade das großstädtische Highlight in NRW, auch wenn hier jedes Messer scharf ist. Aber eben nur die Messer. - Wir erreichten die 2013 eröffnete Einkaufsgalerie Hofgarten, mitten in der Downtown von Solingen. Dort befindet sich das Yello River in der ersten Etage. Wenn man Eintritt ist man zunächst baff. Hier befinden sich "gefühlt" Plätze für 1.000 Gäste, so der erste Eindruck. Nun tatsächlich sind es wohl eher 200 oder 250, aber immerhin. Die Atmosphäre erinnert an Restaurants der touristischen All-Inklusive-Szene. Auch die Lautstärke ist ähnlich. Eine Wohlfühlatmosphäre ? Nee ganz sicher nicht. Trotzdem fallen 2 Dinge positiv auf. Dem Himmel sei Dank hat man bei der Gestaltung des Restaurants fast vollständig auf den üblichen "China-Kitsch" verzichtet. Darüber hinaus scheinen die Inhaber große Abnehmer eines Solinger Blumenhändlers zu sein. Überall Blumensträuße-und Gestecke, z.T. üppig und teilweise mehrere pro Tisch. Insgesamt auffällig viele. Der reservierte Tisch befand sich direkt an der Glasfront mit Aussicht auf den Graf-Wilhelm-Platz. Der Service - fast ausnahmslos Damen aus China - erschien schnell und fragte nach den Getränken. Hier sei der Hinweis erlaubt, dass Bier (Pils) Trinker ausdrücklich ein 0,3 ltr. Bier bestellen sollten. Tut man das nicht, wird gerne ein 0,5 ltr Bier serviert. Schnell wurde deutlich, dass der Service kaum bestrebt war "a la carte" zu verkaufen, denn die Frage lautet direkt: "Alle Buffet ?". Nun gut, "alle Buffet" - little China Girl strahlte.
* Das Buffet: Für (Samstags) 16,90 Euro wird hier ein Angebot offeriert das überrascht, zunächst wenigstens quantitativ. Wie sich das rechnet, werde ich wohl nie verstehen. Selbst wenn es sich weitestgehend wohl um TK-Convenience Produkte handelt. Zunächst stolpert man über einen Sushi-Meister, der für alle Gäste sichtbar ständig Sushi frisch zubereitet. Für ein solches Restaurant eher ungewöhnlich, dann normalerweise bieten China-Buffet-Restaurants Sushi TK-Produkte an, aber eben keine frische Zubereitung. Der Meister fertigte verschiedene Nigiri, Ura + Hoso und Maki Maguro Sushi an. Die Soja und Wasabi Saucen machten einen ordentlichen Eindruck. Wir sind keine Sushi Experten, essen es aber ab und an gerne. Wer hier japanische Spitzenprodukte erwartet, sollte das Yello River meiden. Aber das was der Meister dort rollte und formte, war oberhalb der Sushi-Industrieprodukte angesiedelt und damit in Ordnung. Das eigentliche Buffet hat 4 Bestandteile. Geschätzt 15 Salatsorten, dann unterschiedliche - häufig panierte - warme Produkte vom Schwein, Rind, Fisch etc. und relativ viele Meeresfrüchte. Dazu die üblichen Beilagen aus der fernöstliche Küche, viel Gemüse, aber auch so profane Sättiger wie Pommes frites. Mein Interesse galt allerdings ausschließlich dem mongolischen Buffet. Dort werden nur rohe Produkte angeboten. Unterschiedliche Fleischsorten, Fisch und diverse Meeresfrüchte. Von Krabben, über Garnelen, bis zu Langusten. Nun darf man bei dieser Preisstellung davon ausgehen, dass alle Produkte aus fernöstlichen Zuchtbecken stammen und wohl kaum frisch in Neptuns Reich gefangen wurden. Ob wir durchschnittlichen Restaurant-Konsumenten den geschmacklichen Unterschied allerdings feststellen können, zweifle ich mal stark an. Ins Detail werde ich mich jetzt nicht weiter verstricken, sonst meldet sich hier bei GastroGuide wieder eine sehr spezielle "Kaisergranat-Koryphäe". Ein User, der bei der fehlerhaften Bezeichung von Scampi, Garnelen und/oder Kaisergranat sofort die örtliche kommunale Aufsichtbehörde einschaltet. Und wegen einer Garnele möchte ich nicht vor dem Kadi stehen. - So zurück zum Buffet der rohen Produkte. Man stellt sich seine Auswahl in einer Schale zusammen, wählt aus diversen Saucen, schreibt die Bezeichung der Sauce gemeinsam mit der Tischnummer auf den Schieferuntersatz der Schale und reicht es den (vier) Köchen an der offenen, einsehbaren Küche. Dabei kann man noch wählen, ob es im Wok oder auf dem Tapanyaki-Grill zubereitet werden soll. Die Saucenauswahl ist umfangreich und in Teilen offensichtlich dem mitteleuropäischen Geschmack angepasst ist. Nach etwa 10 bis 15 Minuten wird das zuvor eigenhändig zusammengestellte Essen am Tisch serviert. In Summe ist die Qualität der Zubreitung und der Produkte akzeptabel. Wir verfügen zwar nicht über einen großen Erfahrungschatz aus dem Fundus der "China-Buffet-Restaurants", bezeichnen diese Qualität bei einer Preisstellung von rund 17,- Euro jedoch für völlig ausreichend.
* Nein solche Restaurants werden wir auch zukünftig nicht viel häufiger besuchen. Trotzdem waren wir positiv überrascht. Es war hier unser dritter Besuch innerhalb von 3 Jahren. Und eigentlich auch nur, weil "Andere" es so wollten. Bei einem Teil der anwesenden Gästestruktur erhält man leider den Eindruck, dass der kulinarische Anspruch nebensächlich oder kaum vorhanden ist. Offensichtlich suchen hier relativ viele Gäste die "17,- Euro all you can eat" Erfüllung. Mit anderen Worten ist die Fraktion "Hauptsache Teller voll" gut vertreten. Am mongolischen Buffet fällt auf, dass dieses Klientel kaum auf Meeresfrüchte, Lachs etc. steht und auf frische Zubereitung gerne verzichtet. Stattdessen greift man ausgiebig zu den vorgefertigen warmen Produkten (Basic-Food) wie Fleisch + Fritten. Noch ergänzt mit Chicken McNuggets und unbekanntem No Name-Fisch, der sich unter der chinesischen Panade versteckt. Die Maximalbeladung der Teller dokumentiert dann auch eine relative Anspruchslosigkeit. - Für mich darf ich behaupten, dass ich die volle Protein-Dröhnung erhalten habe, aber ohne Eiweißschock, denn der ist nur eine Legende.
* Bleiben die beiden D's, nämlich Dessert + Digestif. Am Dessert-Büffet finden Obst-Freunde die volle Erfüllung. Ich hatte nach dieser Erfüllung wie üblich kein Verlangen. Wenig typisch für einen Chinesen entdeckten wir auf dem Buffet ein Tiramisu, vermutlich aus den Fertigungstätten von Coppenrath & Wiese. Hasimausi probierte es trotzdem. Nun kauft sie nichts mehr von Coppenrath & Wiese. Ich machte allerdings für mich eine neue Digestif Erfahrung. Schon mal Wu Chia Pi probiert ? Ein leckerer Kräuterschnaps, allerdings mit satten 54% ausgestattet. Little China Girl servierte ihn mit der vielversprechenden Ansage: "Gut Snaps, gut fül Magen". Nun ja, er schmeckte gut. Auf der Karte befindet sich noch die etwas "leichtere" Variante mit "nur" 45% - also die Damenvariante.
Das Fazit: Nicht ganz einfach. Betrachtet man nur das Preis-Leistungs-Verhältnis, so darf man es als gut bezeichnen. Das warme Buffet ist sicherlich kaum besser, als bei anderen ordentlichen Chinesen. Alles wirkte jedoch optisch sehr gut, erstaunlich bei diesem Andrang. Mit dem Angebot der rohen Produkte war ich zufrieden, immer gemessen am PLV. Der Service agiert flott, immer den rechtzeitigen Blick für leere Gläser und benutzte Teller, die umgehend abserviert wurden, obwohl Vollauslastung herrschte. Leider wird der Gesamteindruck durch zwei Umstände etwas reduziert. Der Lärmpegel ist sehr hoch, aber wie gesagt, es war rappelvoll. Tja und so mancher "all you can eat" Gast verhält sich vorsichtig formuliert schon sehr speziell. Vertiefen wir es nicht weiter. Insofern für das Essen 3,0 Sterne, überzeugend 4,0 für den sehr engagierten Service, 2,0 Sterne für das Ambiente und damit gut gemeinte 3 Sterne für den Gesamteindruck.
* Kennen Sie das ? Sie müssen zu einem Essen, wollen aber eigentlich nicht dorthin. Man diskutiert mit dem angetrauten Weib Pro und Contra, bis Hasimausi die Standardmaßregelung ablässt: "Nun stell Dich bitte nicht so an". Man gerät argumentativ ins Abseits und muss mal wieder einsehen, dass der unterdrückte Teil der Menschheit wir Männer sind. Quasi sogar nur Sklaven. Ganz besonders dann, wenn es um Dinge wie Essen, Trinken, Mode und Accessoires geht. Hasimausi wollte auch nicht zum China-Tiefkühl-Leckel-Buffet, aber... mehr lesen
Yellow River
Yellow River€-€€€Imbiss021238356230Kölner Str. 99, 42651 Solingen
3.0 stars -
"Ohne Ende China-Food - Leckel ?" x2x* Kennen Sie das ? Sie müssen zu einem Essen, wollen aber eigentlich nicht dorthin. Man diskutiert mit dem angetrauten Weib Pro und Contra, bis Hasimausi die Standardmaßregelung ablässt: "Nun stell Dich bitte nicht so an". Man gerät argumentativ ins Abseits und muss mal wieder einsehen, dass der unterdrückte Teil der Menschheit wir Männer sind. Quasi sogar nur Sklaven. Ganz besonders dann, wenn es um Dinge wie Essen, Trinken, Mode und Accessoires geht. Hasimausi wollte auch nicht zum China-Tiefkühl-Leckel-Buffet, aber
Geschrieben am 03.03.2016 2016-03-03| Aktualisiert am
20.05.2016
Besucht am 22.02.2016
* Vor knapp 1,5 Jahren hat sie eröffnet, die "Wurstfabrik" in der Wuppertaler City. Da das Wort "Fabrik" manchmal auch negativ besetzt ist, wird die Namensgebung der Wurstfabrik im Logo durch die Unterzeile "Wurstmanufaktur" ergänzt. Offensichtlich um diesen gastronomischen Betrieb entsprechend aufzuwerten. Mit anderen Worten neben Porzellan, - Uhren, - Bier - und Schokoladenmanufakturen, jetzt nun auch eine Wurstmanufaktur. Hoch lebe das Marketing. - Die Manufaktur liegt in der Wuppertaler City, sehr nahe am Laurentiusplatz. Ich war um die Mittagszeit verabredet, wir wollten uns auf einen ordentlichen Imbiss beschränken. Dafür schien die Wurstfabrik geeignet zu sein.
* Mein Gesprächspartner war zunächst etwas verblüfft über das Industrie-Design der Wurstfabrik. Etwas Eisen-Interieur, etwas Palettenoptik, zum Teil Bruchsteinwände, aber auch viel Holz, dazu eine relativ lange Bar. Ein aussergewöhnliches Ambiente, kreativ und weit weg vom 08/15 Gastrodesign. Hier schlägt man nicht zum längeren Abendessen auf, sondern eher zum Snack, Imbiss (ohne Bude) oder auch zum Cocktail, denn die Wurstfabrik bezeichnet sich nicht nur als Manufaktur, sondern als Bar. Fast immer von 11:00 Uhr bis gegen Mitternacht geöffnet.
* Der Schwerpunkt des Angebotes ist - wer hätte es vermutet - natürlich die Wurst. Und das mit über 10 unterschiedlichen Würsten. Beginnend mit der ordinären Bratwurst, der Currywurst, der Bratschnecke, der Krakauer, in der Austria-Fassung als Käsekrainer, als spanische Chorizo, als Merguezze mit Rind und Lamm, als Rindswurst aus Frankfurt und sogar auch als kleines Würstchen aus Wien. Dazu nicht nur für Muslime die Wurst aus Putenfleich, für Veganer die Version aus Buchenrauch (bäh, persönliche Anmerkung) und für den der schon alles hatte > Achtung <, die holländische Version als Frikandel. Nochmals bäh, (nur für die Frikandel) und nur meine ganz persönliche Meinung, ohne sie hier probiert zu haben. Damit nicht genug. Der fleischliche Inhalt der handgemachten Standardwürste (Bratwurst, Currywurst, Bratwurstschnecke etc.) kommt nicht von irgendeiner No-Name-Sau, die im 0,8 qm Stall in Speed-Time gemästet wurde, sondern vom national bekannten bunten Bad Bentheimer Landschwein, dass selbstverständlich als Freilandsau aufgewachsen ist. Mein Lieber, solche Herkunftsnachweise liefern manche Sterneköche nicht.
* Die Karte führt die diversen Würste auf. Die Preisstellung der unterschiedlichen Würste startet bei 3,60 Euro und endet bei 5,50 Euro a Wurst. Diese "Solowürste" kann man mit Salaten, Fritten, diversen Baked Potatoes und sogar Trüffeln ergänzen. Ein Saucenbuffet bietet für je 0,60 Euro über 10 unterschiedliche Dips an. Zudem werden mehrere komplette Menüs angeboten. Wobei damit keine mehrgängigen Menüs gemeint sind. Der Gast erhält eine Wurst nach Wahl, dazu Fritten, 2 Dips, mit oder ohne Salat. Ein Getränke ist dabei auch inkludiert. Diese "Komplett-Menüs" liegen bei zwischen etwa 9,-Euro und 12,- Euro.
* Die freundliche Bedienung fragte nach unseren Wünschen. Obwohl Bier + Wurst eigentlich eine ideale Kombination sind, verbietet sich das Bier für die Mittagszeit. Erstens wird man müde davon und zweitens gilt der Grundsatz, dass sich Autofahren mit Alkohol niemals kombinieren lässt. Mein Bekannter versuchte mir daher eine auf der Karte aufgeführte "Holunder-Lemon-Schorle" einzureden. Dieser Versuch scheiterte vollständig. Ich reduzierte mich auf ein gemeines Tafelwasser. Meine Wurstauswahl viel auf den Käsekrainer, Pommes frites mit Parmesan-Flocken und einer Käsesalsa. Wie ich später in der Karte nachlesen konnte, entstammen die Pommes frites aus der dynamisch biologischen Landwirtschaft von Demeter. Bei soviel geballter Gesundheit (Buntes Landschwein aus der Freilandhaltung + Pommes von Demeter), wird wohl mein nächstes Blutbild beim gesundheitlichen Jahrescheck mit einem Preis ausgezeichnet. - Mein Bekannter orderte ein "Menü", bestehend aus einer Currywurst, Baked Potatoes, 2 Dips und einem Getränk zum Komplettpreis von 12,- Euros.
* Wie sahen uns etwas um. Obwohl es inzwischen fast 13:00 Uhr, war die Manufaktur kaum zur Hälfte gefüllt. Der jugendliche Service servierte die Getränke flott und nach etwa 10 oder 15 Minuten wurde das Essen serviert. Die Optik war gefällig und ansprechend. Meine Käsekrainer-Austria-Wurst, sah so aus wie erwartet. Die beigelegten Fritten entsprachen einer ordentlichen Portion, mehr als meine "Permanent-Diät" eigentlich mal wieder erlaubte. Das man Pommes frites mit Parmesan bestreut, war für mich eine bisher nicht bekannte Kreation, darum hatte ich es auch bestellt. Die Käsesalsa - eigenhändig am Saucenbuffet abgeholt - machte einen ordentliche Eindruck. Tja und der Geschmack ? Nun die Wurst war lecker, aber eine echte Besonderheit wie man sie in einer Wurstmanufaktur erwartet - nöö eigentlich nicht. Die Fritten wie gesagt viel und von normaler Qualität. Ich suchte (Achtung Satire) die auf der Karte angekündigten Grundlagen des "biologisch dynamischen landwirtschaftlichen Anbaus" ohne fündig zu werden. Mächtig dazu die Käsesalsa, eine echte Sättigungsbeilage. Ob nun der Käsekrainer "Made in Austria" war oder von der Bad Bentheimer Sau stammte, ich weiß es nicht. Jedenfalls war mein Geschmackserlebnis so, als hätte ich gerade "Wurst + Pommes" in einem sehr guten Imbiss verzehrt. Nicht mehr und nicht weniger. Und das für runde 11,- Euro ohne Getränke. Wie gesagt, dass Essen war okay, mehr aber auch nicht. - Mein Bekannter sah es bezogen auf sein "Menü 4" ähnlich. Er fand die Currywurst in Ordnung, die Fritten fand er "normal" und der auf dem Teller befindliche Salat war eher eine Salatdeko. Die Bedienung räumte ab, wir waren gesättigt. Besondere Geschmackserlebnisse fanden nicht statt, aber unzufrieden waren wir nicht. Wir bestellten die Rechnung.
Fazit. Die Wurstfabrik hat eine exellente Marketingidee entwickelt. Hier wird die gemeine Wurst als gehobenes Produkte und Delikatesse vermarktet. Die Ideen rund um die Wurst und den diversen Beilagen sind gut und in Teilen aussergewöhnlich. Das "Fabrik-Ambiente" passt dazu, insofern ein rundes Konzept. Dabei stellt man sich die Frage, ob man damit auch den "Bundesdurchschnitts-Imbissbuden-Konsument" erreicht, der für das ähnliche Essen dort kaum mehr als die Hälfte bezahlt. Natürlich kommt dort die Wurst u.U. von der polnischen Mastsau und die Pommes stammen aus Kartoffeln von Rumänischen Feldern, mit Düngemitteln deren Ursprung nicht bekannt ist. Aber vielleicht möchte man diese Zielgruppe auch nicht erreichen. Vielleicht setzt man eher auf die Start Up Generation, damit diese die Wurst neu entdeckt. - Ergänzend sei noch ausgeführt, dass sich die Wurstfabrik auch als Bar versteht. Entsprechend umfangreich ist das Getränkeangebot, inklusive diverser Cocktails. Die meisten davon kannte ich, nur den "Ladykiller" bisher nicht. Werden ihn bei Gelegenheit mal meiner herzallerliebsten Dame empfehlen.
Bleibt die Bewertung. Die 3 Sterne stehen hier für "ganz okay", somit gerne knappe 3 Sterne für das Essen. Obwohl das Ambiente außergewöhnlich ist und bestimmt auch kreativ, fehlt etwas die Atmosphäre einer Bar/Lounge. Wenn man den Anspruch erhebt (auch) eine Bar zu sein, kann ich mir hier am Abend "Cocktails & Co" nicht so richtig vorstellen. Daher für das Ambiente auch ein "ganz okay" und damit auch 3 Sterne. Der Service war bemüht, er erfüllte seine Aufgabe und war - ja was wohl - auch "ganz okay" und somit auch dafür 3 Sterne. Bleibt die Antwort auf "Preis/Leistung". Sie erraten es, auch dafür (knappe) 3 Sterne. - Den Betreibern kann man nur ganz viel Erfolg wünschen, denn gute Ideen müssen belohnt werden. Hoffentlich ist die Zielgruppe für dieses Wurstkonzept groß genug. Vielleicht sollte man sich auf die Bezeichung "Wurstfabrik" beschränken, denn der Begriff "Wurstmanufaktur" erzielt schon eine rechte hohe Erwartungshaltung, die das Essen und auch der Service nicht vollständig überzeugend erfüllt.
* Vor knapp 1,5 Jahren hat sie eröffnet, die "Wurstfabrik" in der Wuppertaler City. Da das Wort "Fabrik" manchmal auch negativ besetzt ist, wird die Namensgebung der Wurstfabrik im Logo durch die Unterzeile "Wurstmanufaktur" ergänzt. Offensichtlich um diesen gastronomischen Betrieb entsprechend aufzuwerten. Mit anderen Worten neben Porzellan, - Uhren, - Bier - und Schokoladenmanufakturen, jetzt nun auch eine Wurstmanufaktur. Hoch lebe das Marketing. - Die Manufaktur liegt in der Wuppertaler City, sehr nahe am Laurentiusplatz. Ich war um die Mittagszeit... mehr lesen
3.0 stars -
"Buntes Bad Bentheimer Landschwein, verwurstet in einem Wurstmanufaktur-Restaurant." x2x* Vor knapp 1,5 Jahren hat sie eröffnet, die "Wurstfabrik" in der Wuppertaler City. Da das Wort "Fabrik" manchmal auch negativ besetzt ist, wird die Namensgebung der Wurstfabrik im Logo durch die Unterzeile "Wurstmanufaktur" ergänzt. Offensichtlich um diesen gastronomischen Betrieb entsprechend aufzuwerten. Mit anderen Worten neben Porzellan, - Uhren, - Bier - und Schokoladenmanufakturen, jetzt nun auch eine Wurstmanufaktur. Hoch lebe das Marketing. - Die Manufaktur liegt in der Wuppertaler City, sehr nahe am Laurentiusplatz. Ich war um die Mittagszeit
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* Was das Haus von außen verspricht, setzt sich innen überzeugend fort. Wirklich - ohne wenn und aber - ein arabisches "1001 Nacht" Ambiente. Sehr hohe Gewölbedecken, Mosaike im Überfluss, im Entree ein Brunnen, man erwartet das Aladin gleicht zur Begrüßung erscheint. Allah fügte es wohl das er nicht erschien, dafür aber eine freundliche und vor allem sehr hübsche junge Dame, die uns ein "Herzliches Willkommen" zelebrierte. Und das in Form von warmen Tüchern, die offensichtlich in Rosenwasser gebadet hatten. Dazu reichte sie ein Getränk das erkennbar gefrostet war. Obwohl ich der arabischen Küche sehr nahe stehe, bin ich bei Getränken aus arabischen Ländern immer sehr vorsichtig. Im Regelfall trinkt Hasimausi zuerst, um mir dann zuzuflüstern: "Nichts für Dich". Hasimausi probierte und war begeistert. Fruchtig, erfrischend, eisgekühlt, lecker - so Ihre Kurzbewertung, allerdings mit der erwarteten Anmerkung: "Nichts für Dich". - Nun ab und zu siegt die Neugier und ich wagte ein Schlückchen zur Probe. Um es kurz zu machen, es blieb beim Probeschlückchen. Können Sie sich eisgekühlte Limonade angereichert mit viel Minze vorstellen ?
* Die Dame führte uns zum reservierten Tisch, wir nahmen Platz. Hasimausi vernichtete meine Minze-Limo und betonte nochmals den erfrischenden Effekt, den ich nicht erleben durfte. Der Tisch war ordentlich eingedeckt, die Karten wurden gereicht. Übersichtlich präsentierte sich ein Angebot, was unseren Wünschen entsprach. Natürlich arabische Vorspeisen (Mezze), etwa 10 Hauptgerichte (Dorade, Thunfischsteak, Lamm und Rind) und Dessert. Dazu noch 3 Menüs, die neben den Vorspeisen jeweils 3 Hauptgänge zur Auswahl hatten. Beiläufig wurde auch ein vegetarischer Überraschungsgang aufgeführt. Ich wollte mich ungern überraschen lassen. - Die Dame nahm unsere Getränkewünsche auf. Meine Dame entschied sich für einen Weißwein aus dem Libanon, worauf ich gerne verzichtete. Betont werden muss allerdings, dass das Weinangebot einen sehr ausgesuchten Eindruck machte, was man in arabische Restaurants nicht so häufig erlebt. Neben Wein aus "Nah-Ost", auch Weine aus französischen und italienischen Lagen. Wie (fast) üblich reduzierte ich mich auf Gerstensaft, wobei dort die Lage nicht so wichtig ist. - Schnell wurden die Getränke serviert, inkludiert mit einem kleinen Gruß. Oliven, ein Schälchen Sesam, eine Joghurt-Creme und natürlich wunderbares frisches Fladenbrot. Nett präsentiert, nicht aufwendig aber aufmerksam.
* Die Dame die an unserem Tisch servierte - nicht identisch der Dame vom Empfang, aber genauso hübsch und genauso aufmerksam, fragte nach unseren Wünschen. Wir hatten uns beide für das Menü Abu Soli entschieden. Diese beinhaltete die in arabischen Restaurants üblichen, zahlreichen Vorspeisen. Als Hauptgerichte wählten wir das Thunfischsteak und für mich ein Rinderfilet. Das Menü war mit 43,- a Person ausgepreist, inklusive Dessert. Die Dame vom Service übersah keine leeren Gläser und machte einen aufmerksamen Eindruck. Das Restaurant war inzwischen ordentlich gefüllt. Geschätzt knapp die Hälfte der Gäste konnte man dem arabischen Raum zuordnen, was bestimmt für das Restaurant spricht. Hasimausi klärte mich auf, dass in 2 Tagen (06.06.2016) Ramadan beginnt und man bestimmt deshalb gerade jetzt nochmal ordentlich die arabische Küche zu Tageszeiten genießen kann, die dann für die nächsten rund 4 Wochen vor Sonnenuntergang verboten sind.
* Die Vorspeisen wurden serviert. Nein ich habe sie nicht gezählt. Es waren gute 15 oder noch mehr. Hübsch angerichtet in kleinen, weißen Designer-Schälchen. Obwohl wir schon vielfach und in sehr unterschiedlichen Restaurants die arabische Küche konsumiert haben, kann ich immer noch nicht alles richtig zu-oder einordnen. Das stört mich allerdings keinesfalls. Solange die Vielfältigkeit, die Produktqualität und der Geschmack überzeugt, kann ich mit meinem Unwissen vorzüglich leben. Zum Beispiel mit Frischkäse gefüllte Weinblätter, Kichererbsenpüree, frittierter Käse, Teigtaschen die gehacktes Lammfleisch beinhalten, Garnelen und ähnliches kann ich zuordnen. Aber das ein oder andere Püree aus Auberginen, Sesam, oder Pasten angereichert mit Joghurt, eine Fischcreme oder Salate die Grantapfelkerne beinhalten, wird für mich immer ein Herkunfts-oder Zubereitungsgeheimnis bleiben. Fazit der hier servierten Vorspeisen: Perfekt ! Und dass das wunderbare frische Fladenbrot mal wieder viel zu schnell verzehrt wurde, entging der Servicedame nicht. Unaufgefordert serviert sie neues Brot. Aufmerksam !
* Angenehm war nach diesem üppigen Vorspeisenfeuerwerk ein (Trink) Päuschen von guten 30 Minuten. Trotz der Deckenhöhe von geschätzt 4 oder 5 Metern, den zahlreichen Mosaiken und den weitläufigen Räumen, war die Geräuschkulisse noch verträglich. Nein es war nicht leise, aber vertretbar. Offensichtlich leistet der Holzboden eine akustische Hilfestellung. Wer es leiser haben will, soll in die Kirche gehen oder eine Moschee besuchen. Wir fühlten uns sehr wohl und gut versorgt. - Zwei Damen traten an unseren Tisch und servierten die Hauptgerichte. Das Thunfischsteak (für meine Dame) war gut präsentiert und auf dem Teller von Couscous begleitet. Beim Anschnitt des Steaks zeigte sich ein perfekt rosa und auf den Punkt zubereitetes Stück vom Thunfisch. Hasimausi bemerkte einen ganz leichten, süßlichen Beigeschmack, konnte diesen aber nicht zuordnen. Wie sich später herausstellte (nachträglicher Blick in die Karte), wurde dieser süße Hauch ausgelöst vom Dattelsirup, der sich noch auf dem Teller befand. Eine bisher noch nicht erlebte Kombination. Meine Dame lobte es ausdrücklich. Ähnliches Lob für mein Filet vom Rind. Sicherlich nicht gerade ein typisch arabisches Gericht. Die Beilagen bestanden aus einer Kartoffelcreme und einem orientalischen Gemüse, dass etwas an Paprika erinnerte, allerdings schärfer. Zum Fleisch gibt es nur eine Aussage: Perfekt. Perfekt das Produkt, perfekt den Garpunkt getroffen, perfekt angerichtet. Zufriedenheit ohne wenn und aber. Wir teilten es dem Service ausdrücklich mit. Und was fehlt noch ? Natürlich wie üblich in arabischen Restaurants - Baklava ! Also die arabische Süßspeise, bestehend aus (Schicht) Blätterteig, Mandeln, Pistazien und Rosenwasser. Tja und was wurde serviert ? Etwas Baklava, aber dazu noch Joghurt mit Rosenwasser und wunderbares Kardamom-Eis, wirklich eine Dessertüberraschung, viel mehr als erwartet. Selbst für mich, der süßes Dessert nur in kleinen Portionen ertragen kann. Aber was hier serviert wurde - Hut ab. Kreativ und lecker.
* Wir rundeten das Essen mit Mocca und Digestif ab und waren völlig zufrieden. Allah und Mohammed sein Prophet waren uns wohlgesonnen. Wir werden wiederkommen. An die Küche und ebenso an den Service ein ganz herzliches Shukran !
Fazit: Für das Essen 4,5 Sterne, ebenso für den Service, gleiches für das Ambiente. Als Gesamteindruck gerne volle 5 Sterne.
ps. Der Inhaber des Restaurants Dr. Shukrallah Na' amnieh macht gemeinsam mit seinen 3 deutschen Geschäftspartnern gerade weltweit Schlagzeilen, mit einem Startup (TunaTech) Unternehmen. Der in Japan extrem teure Blauflossen-Thunfisch ist vom Aussterben bedroht. Alle Versuche ihn zu züchten waren bisher nahezu erfolglos. Nun haben 3 Düsseldorfer Biologen eine Hormon-Methodik entwickelt, mit der die Züchtung des Blauflossen-Thunfisch möglich ist. Mit der enormen finanziellen Unterstützung (2 stellige Millionen Euro Summe) eines nicht genannten Investors aus dem Sultanat Oman, entsteht gerade in Ägypten eine Aquakulturanlage, in der die Fische gezüchtet werden sollen. Die Eröffnung ist für Ende 2016 vorgesehen. Wenn das alles wie erwartet gelingt, wird es ein Millionengeschäft.