Ich bin aufgrund von schlechten Erfahrungen in einem Restaurant im Frühjahr 2013 auf Restaurant-Kritik.de (RK) gestoßen. Bei meiner ersten Kritik habe ich damals viel Zuspruch bekommen, der mich dann dazu bewogen hat, bei Restaurant-Kritik.de weiter mitzumachen.
Im Spätherbst 2014 wurden dann viele RK'ler enttäuscht. Restaurant-Kritik.de wurde von Yelp übernommen. Ein Aufschrei ging durch die Gemeinde, viele sahen sich in der Yelp-Umgebung nicht richtig aufgehoben, ich auch nicht.
Nach mehrmonatiger Suche nach einer neuen Heimat bin nun auch ich mit vielen ehemaligen RK'lern hier gelandet.
Ich bemühe mich weiterhin um sachliche und ausführliche Berichte, bin allerdings nur gelegentlich in Restaurants, da es dank der Kochkünste meiner Frau zuhause einfach am besten schmeckt.
Ich bin aufgrund von schlechten Erfahrungen in einem Restaurant im Frühjahr 2013 auf Restaurant-Kritik.de (RK) gestoßen. Bei meiner ersten Kritik habe ich damals viel Zuspruch bekommen, der mich dann dazu bewogen hat, bei Restaurant-Kritik.de weiter mitzumachen.
Im Spätherbst 2014 wurden dann viele RK'ler enttäuscht. Restaurant-Kritik.de wurde von Yelp übernommen. Ein Aufschrei... mehr lesen
Bewertungs-Statistik
Insgesamt 157 Bewertungen 225817x gelesen 3850x "Hilfreich" 3826x "Gut geschrieben"
Geschrieben am 02.09.2016 2016-09-02| Aktualisiert am
03.09.2016
Besucht am 31.08.2016Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 55 EUR
Wohin, wenn der Hochzeitstag sich zum 32. Male jährt? Nach Sichtung der Hennefer, Troisdorfer, Sankt Augustiner und Siegburger Gastro-Szene entscheiden wir uns kurzerhand für das vor sieben Monaten eröffnete Ristorante & Pizzaria Albero D'Oro nahe der Troisdorfer Stadtgrenze zu Siegburg an der B8, die hier Frankfurter Straße heißt. Auf seinen Webseiten wirbt das Restaurant mit einer „authentischen Regionalküche”, „alles frisch zubereitet”.
Wir wollen leckeren Fisch essen, fragen deshalb bei der telefonischen Reservierung nach, ob alle Fischgerichte aus der Speisekarte im Netz auch angeboten würden. „Ja, alles da und alles frisch” entgegnet eine freundliche Frauenstimme, intonierend wie Bruno Maccallini, der Cappuccino-Mann mit dem „Isch abbe gar keine Auto, Signorina!". Also auf nach Troisdorf!
Das Ambiente ***
Unscheinbar ist das Lokal, eingebettet in eine lange Reihe von Wohn- und Geschäftshäusern an der vielbefahrenen B8. Ein goldener Baum – eben ein albero d'oro – auf einem Nasenschild und auf einer großen Fensterscheibe lenkt ein wenig den Blick auf das Lokal in einem rot verklinkerten Wohn- und Geschäftshaus.
Beidseitig der Frankfurter Straße bieten Buchten unbeschränkte Parkmöglichkeiten, wir finden am Abend des 31. August schnell eine Abstellmöglichkeit für unser Gefährt.
Leer ist das Lokal, als wir eintreten. Im Laufe des Abends kommen noch zwei Paare.
Nach einer freundlichen Begrüßung durch einen jungen Mann, schwarze Hose, schwarzes Hemd, schwarze Bistroschürze, schwarze Haare und durch eine sehr freundliche Dame in den Vierzigern, an der Montur als Köchin zu erkennen, plazieren wir uns an einem der Zweiertische, die uns der Schwarzgekleidete zur Wahl läßt, und beäugen das Innere des Ristorante, das eine Weile der Gewöhnung bedarf. Gastraum
Von weiß ins Ockergelbe übergehende Fliesen bedecken in einer Art Römischen Verbands den Boden, so einem, wie man ihn in Küchen öfters antrifft. An weißen Wänden mit breitem roten Farbstreifen unterhalb der Decke, in der LED-Lampen versenkt sind und an der ein Ventilator hängt, vermitteln große Fotografien Sichten in italienische Stadtmilieus. Eine Wand sieht aus wie eine Bruchsteinmauer, ist aber nur so tapeziert.
Vor der dem Eingang gegenüberliegenden Wand steht eine voluminöse Kühltheke, wie man sie aus Metzgereien kennt. Kühltheke
Dort stehen Antipasti und Salate in Schüsseln und Einmachgläsern, Getränke und auf der Theke zur Aufhübschung etwas Zierrat wie Weidenkätzchen in zwei Vasen und eine Schale mit getrockneten Rosenblüten.
Acht braune Tische für zwei, vier, sechs oder zehn Personen verteilen sich über den Gastraum. Sie sind umstellt von knapp vierzig mit blauem Stoff im Punktemuster bezogenen, braunen Stühlen und bedeckt mit gelben Tischdecken und beigefarbenen Tischläufern aus Vlies. Die Decken haben offensichtlich kein Bügeleisen gesehen. Der Tischläufer auf unserem Tisch weist zwar schwach, aber dennoch sichtbar, den gräulichen Abdruck eines Tellerbodens auf. Die linke Armlehne meines Stuhls bräuchte Leim am versenkten Holzdübel, die Lehne hat Spiel nach oben.
Die Tische sind eingedeckt, Brotteller, Besteck, grüne oder beigefarbene Servietten, Salz- und Pfeffermühlen, Teelicht und eine Vase mit einer Gerbera. Die beigefarbenen Servietten auf unserem Tisch tragen die Aufschrift „Happy Easter”, was ungewollt komisch zu den Weidenkätzchen auf der Theke paßt.
Nun, ein tolles Ambiente sieht anders aus, aber es ist okay. Wir geben drei Sterne.
Der Service ***/****
Der junge Mann ganz in Schwarz bedient uns den Abend über, wobei die Verständigung mit ihm die Reaktivierung meines verschüttgegangenen Italienischwortschatzes fordert. Unser cameriere spricht wenig und versteht kaum Deutsch und blickt meist fragend unter Einsatz der heutzutage bei Smartphones üblichen Gestentechnik. Seine Dienste verrichtet er ganz ordentlich, von kleinen Unzulänglichkeiten abgesehen.
Das kommunikationstechnische Defizit macht die Köchin um ein Vielfaches wett. Dreimal kommt sie von ihrem Arbeitsplatz gut deutsch parlierend mit Bruno-Maccallini-Akzent an unseren Tisch, auch um während des Essens zu erfragen, ob alles schmecke und recht sei, was wir freudig bejahen. Bei der Bezahlung erzählt sie von ihrem Werdegang, ihren Plänen mit dem Lokal und ihrer Art zu kochen. Die Gerichte würden alle frisch zubereitet, das Brot selber gebacken, die Pasta selber hergestellt.
Die Dame ist herzlich, sehr freundlich und liebenswürdig. Sie begrüßt uns mit Handschlag, sie verabschiedet uns mit Handschlag. Und sie versteht, soviel sei vorweggenommen, ihr Kochmetier.
Nach der Bezahlung wird uns ein Grappa auf Rechnung des Hauses angeboten, den leider nur meine Frau verinnerlichen darf, da ich den Kutscher geben muß.
Die eloquente Köchin und Chefin hebt mit ihrer (sprachlichen) Serviceunterstützung unsere Servicebewertung an. Trotz der fehlenden Deutschkenntnisse des jungen Mannes machen wir aus einem „okay” ein „okay bis gut”, also dreieinhalb Sterne.
Essen und Getränke ****/*****
Der Herr in Schwarz händigt uns die Speisekarte aus, die auch auf den Webseiten des Lokals veröffentlicht ist. Es ist eine Ristorante-typische Speisekarte, Antipasti, Suppe, Insalate, Pastafresca, Carne, Pesce, Pizze und Dolce. Bepreist sind die Gerichte maßvoll von niedrig bis üblich.
Unser cameriere sagt ein fragendes „Aperitivo” und auf die Frage meiner Frau, was angeboten werde, vernehmen wir „Prosecco” und „Martini” vor einer Pause des Nachdenkens. Meine Frau ordert einen • Prosecco (3,50 €),
für den unser Serviceherr später vor dem Servieren eine neue Flasche öffnet.
Meine Frage nach alkoholfreiem Bier verneint er zuerst, kommt aber später freudestrahlend mit einer gut gekühlten
• Drittelliter-Flasche Früh Kölsch (1,50 €),
die er mir in ein Glas umfüllt, aus der Küche zurück. Nach dem Prosecco bestellt meine Angetraute einen • Pinot Grigio ( 5,80 € für 0,2 l).
Bei den Gerichten entscheidet sich meine Liebste für • Branzino al cartoccio (gebackener Seewolf mit Kräutern und Knoblauch, 17,50 €).
Pardon, jetzt kommen wir um eine linguistische Betrachtung nicht herum. „Seewolf” steht in der Karte. Die korrekte Übersetzung von „branzino” ist „Wolfsbarsch” oder „Seebarsch”. In der Küchensprache firmiert der See- oder Wolfsbarsch oft als „loup de mer”. Die wörtliche Übersetzung hiervon ist „Seewolf”, biologisch gesehen aber ein völlig anderer Fisch als Wolfsbarsch oder „branzino”.
Ich nehme • Orata alla Griglia (Dorade vom Grill, 16,80 €).
Zu beiden Fischgerichten werden tagesaktuelle Beilagen angekündigt. Zu unserer Nachfrage, welche das seien, holt unser Italiener Übersetzungshilfe aus der Küche. „Rosmarinkartoffeln, Salatbeilage und ein wenig Gemüse” sagt die Köchin. Und unsere Bitte, ob sie die Fische filettieren könne, bejaht sie ohne Zögern und freundlich. So ersparen wir uns das lästige Grätenpuhlen.
Wenige Minuten nach der Bestellung kommt der Gruß aus der Küche. Gruß aus der Küche
Fünf Scheiben frischen Brotes, leider nicht warm, aber doch mit Knusperkruste, liegen in einem geflochtenen Brotkorb. Beigestellt sind zwei Schälchen, eins mit Olivenöl und einem Schuß Balsamico darin, eins mit Kräutercreme auf Quarkbasis. Der Kräutercreme fehlt Salz, die Kräuter schmecken durch und angenehm. Das Brot, in Öl und Balsamico getunkt, ist mit der süß-säuerlichen Note des Balsamicos wohlschmeckend.
Nach einer Zeit, die für die Zubereitung der Fische erforderlich ist, bringt uns unser cameriere die Beilagensalate. Salatbeilage
In einer Schale finden wir grünen Salat, Radicchio, Feldsalat, Mais, Gurkenscheiben, Radieschen, Paprika und Möhren in breite Streifen geschnitten. Der Salat ist frisch und knackig. Das Dressing ist etwas ausdruckslos, wir vermissen Essig und ordern diesen nach. Statt einer Öl-/Essig-Menage bringt uns unser Mann in Schwarz ein Schälchen mit Salatsauce aus der Küche. Doch diese Vinaigrette kann dem Salat auch nicht die gewünschte geschmackliche Aufbesserung geben.
Mit dem Salat kommen auch die Hauptgerichte. Meine Angetraute erhält ihren gebackenen Wolfsbarsch mit Kräutern und Knoblauch. Branzino al cartoccio
Der Branzino ist filettiert wie gewünscht. Er hat einen sehr feinen aromatischen Geschmack und weißes, kleinfaseriges Fleisch. Er ist in Folie im Ofen gegart worden, offensichtlich zusammen mit Rosmarin, Thymian und Zitrone und ist deshalb wunderbar saftig. Der Schmorsud wird in einer Sauciere dazugestellt. Als Gemüsebeilage finden sich säuerlich abgeschmeckte Tomaten-Zwiebel-Würfel auf dem Teller. Die Rosmarinkartoffeln sind leider nur wenig geröstet und können noch etwas Salz und Pfeffer vertragen.
Auch meine Dorade ist wie gewünscht filettiert. Orata alla Griglia
Auf dem Teller liegen die gleichen Beilagen wie auf dem Teller meiner Frau. Zu ihnen ist oben alles gesagt. Die Dorade ist hervorragend gegrillt, die Haut knusprig. Positiv anzumerken ist, daß die Köchin die Haut vom Filet gelöst und auf dem Fisch plaziert hat, so daß die Haut schön knusprig geblieben ist und nicht durchweichen kann. Die Kräuterwürzung in der Dorade gibt dem Fisch einen ausgezeichneten Geschmack. Der Saft aus der Zitronenscheibe verfeinert zusätzlich. Ich esse einen Fisch, wie er besser nicht zubereitet werden kann.
Uns beiden schmecken die Fischgerichte ausgezeichnet, was wir auch die Köchin wissen lassen. Es bleibt nichts auf dem Teller, und wir bestellen gut gesättigt due espressi. Espresso
Der Espresso ist schön heiß und kann den in einer Suppentasse beigestellten Zucker gut vertragen, um vorzüglich mit dem beigelegten Amarettino zu schmecken.
Die Fischgerichte haben fünf Sterne verdient. Ein paar Abstriche geben wir wegen der nicht gelungenen Vinaigrette, der salzlosen Kräutercreme und den röstarmen Rosmarinkartoffeln. Aber viereinhalb Sterne scheinen uns für Essen und Getränke angemessen.
Die Sauberkeit ****
Bis auf den Tellerabdruck auf dem Tischläufer haben wir keinen Makel bei der Sauberkeit festgestellt. Bestecke, Geschirr und Gläser sind 1A sauber. Die Toiletten haben wir nicht benutzt. Die ungebügelten Tischdecken sind kein Sauberkeitsproblem und finden beim Ambiente Resonanz. Für die Sauberkeit geben wir ein „gut” und vier Sterne.
Das Preis-/Leistungsverhältnis ****
Die 55 Euro für den Abend sind gut angelegt gewesen. Die Kochkünste der Venezianerin sind das Geld allemal wert. Beim Service läßt sich bei den Sprachkenntnissen des Serviceherrn nachbessern, wie die italienische Köchin mit ihren Deutschkenntnissen bewiesen hat. Alles in allem sind die erbrachten Leistungen das Geld wert. Vier Sterne für das Preis-/Leistungsverhältnis.
Das Fazit ****
Der „Goldene Baum” hält, was er verspricht: authentische Regionalküche, frische Zubereitung, gekocht von einer Profiköchin. Ein Besuch lohnt sich, und wir gehen gerne wieder hin. Mit vier Sternen für das Fazit empfehlen wir Ristorante & Pizzaria Albero D'Oro.
Wohin, wenn der Hochzeitstag sich zum 32. Male jährt? Nach Sichtung der Hennefer, Troisdorfer, Sankt Augustiner und Siegburger Gastro-Szene entscheiden wir uns kurzerhand für das vor sieben Monaten eröffnete Ristorante & Pizzaria Albero D'Oro nahe der Troisdorfer Stadtgrenze zu Siegburg an der B8, die hier Frankfurter Straße heißt. Auf seinen Webseiten wirbt das Restaurant mit einer „authentischen Regionalküche”, „alles frisch zubereitet”.
Wir wollen leckeren Fisch essen, fragen deshalb bei der telefonischen Reservierung nach, ob alle Fischgerichte aus der Speisekarte im Netz... mehr lesen
4.0 stars -
"Era buonissimo – und gekocht von einer venezianischen Profiköchin!" HuckWohin, wenn der Hochzeitstag sich zum 32. Male jährt? Nach Sichtung der Hennefer, Troisdorfer, Sankt Augustiner und Siegburger Gastro-Szene entscheiden wir uns kurzerhand für das vor sieben Monaten eröffnete Ristorante & Pizzaria Albero D'Oro nahe der Troisdorfer Stadtgrenze zu Siegburg an der B8, die hier Frankfurter Straße heißt. Auf seinen Webseiten wirbt das Restaurant mit einer „authentischen Regionalküche”, „alles frisch zubereitet”.
Wir wollen leckeren Fisch essen, fragen deshalb bei der telefonischen Reservierung nach, ob alle Fischgerichte aus der Speisekarte im Netz
Mal nur ein Kurzbericht von mir! Geht ja auch nur um Eis, aber – das sei vorweg gesagt – sehr leckeres Eis.
Nach einer Radtour durch die Siegauen lenken wir – meine Angetraute und meine Wenigkeit – die Stahlrösser zum Place Le Pecq in Hennef, einem viel zu wenig begrünten Betonplattenareal hinter dem Hennefer Bahnhof. Hier am Rande des Platzes wird im Parterre eines Geschäftshauses Eis verkauft. "Marty's Eiskult & Mehr" steht über der Glastür.
Wir finden Platz an einem der Tische auf der Freifläche vor dem Laden. Eine junge, freundliche Dame nimmt unsere Bestellung auf:
• Eierlikörbecher (Schokoladeneis, Vanilleeis, Stracciatellaeis, Eierlikör, Sahne, 7.- €) für meine Frau und ein
• mittleres gemischtes Eis (4 Kugeln nach Wahl, 4.- €) für mich. Ich wähle zweimal Zitrone, Ananas und Schokolade.
Eine kleine Wartezeit, und zwei Einmachgläser, gefüllt mit den Leckereien stehen vor uns. Schon beim ersten Schlecken schwärme ich von der Cremigkeit des Zitronen- und Ananaseises. Daß Schokoladen- und Vanilleeis cremig sind, verwundert ja nicht, aber Fruchteis auf Milchbasis? Mittleres gemischtes Eis
Nein, sagt die Chefin beim Bezahlen. Die Fruchteissorten – alle Sorbets, alle laktosefrei und die Cremigkeit liege an der besonderen Herstellungsweise: Betriebsgeheimnis! Eierlikörbecher
Meine Frau ist begeistert von den vielen Schokoladenstückchen im Stracciatellaeis und vom Geschmack der Eissorten an sich.
So fruchtig, so schokoladig, so vanillig, so sahnig sollte Eis schmecken. Eine glatte Empfehlung für "Marty's Eiskult & Mehr".
Mal nur ein Kurzbericht von mir! Geht ja auch nur um Eis, aber – das sei vorweg gesagt – sehr leckeres Eis.
Nach einer Radtour durch die Siegauen lenken wir – meine Angetraute und meine Wenigkeit – die Stahlrösser zum Place Le Pecq in Hennef, einem viel zu wenig begrünten Betonplattenareal hinter dem Hennefer Bahnhof. Hier am Rande des Platzes wird im Parterre eines Geschäftshauses Eis verkauft. "Marty's Eiskult & Mehr" steht über der Glastür.
Wir finden Platz an einem der Tische... mehr lesen
5.0 stars -
"Cremig, fruchtig – I scream for this icecream!" HuckMal nur ein Kurzbericht von mir! Geht ja auch nur um Eis, aber – das sei vorweg gesagt – sehr leckeres Eis.
Nach einer Radtour durch die Siegauen lenken wir – meine Angetraute und meine Wenigkeit – die Stahlrösser zum Place Le Pecq in Hennef, einem viel zu wenig begrünten Betonplattenareal hinter dem Hennefer Bahnhof. Hier am Rande des Platzes wird im Parterre eines Geschäftshauses Eis verkauft. "Marty's Eiskult & Mehr" steht über der Glastür.
Wir finden Platz an einem der Tische
Geschrieben am 16.08.2016 2016-08-16| Aktualisiert am
16.08.2016
Besucht am 14.08.2016Besuchszeit: Abendessen 4 Personen
Rechnungsbetrag: 90 EUR
Eine ehemalige Arbeitskollegin hat angerufen: Sie lade mich und meine Frau ein, und sie lade noch einen guten Kollegen ein. Sie freue sich auf ein Wiedersehen zu viert.
Also machen wir uns am sonnigen 14. August in den Ort auf, wo Heinrich Böll zeitweise gelebt hat und wo er begraben ist – nach Merten, einem Ortsteil von Bornheim. Nach einem ausgiebigen Kaffeeklatsch, gespickt mit Erinnerungen an die seligen Arbeitsjahre, wechseln wir am Abend ins Chaka's, einem Steakhaus in der Beethovenstraße in Merten. Meine Frau und ich waren hier vor Jahren schon einmal – und haben eine gute Erinnerung an das Haus.
Das Ambiente ***
Wir parken in einer der wenigen freien Parkbuchten vor dem Chaka's. Parkplätze gibt es ansonsten auf beiden Seiten der Beethovenstraße. Von außen auf den ersten Blick erinnert die Fensterreihe des Chaka's an eine Schaufensterzeile eines kleinstädtischen Geschäftes. Der große Schriftzug "Restaurant Chaka's Steakhouse" auf dem Vordach über der Fensterfront klärt über die derzeitige Verwendung des Ladenlokals auf.
Wir gehen durch den modern eingerichteten Gastraum in einen mit Wellplatten überdachten Anbau, "Chaka's Garten" genannt. Chaka's Garten
Dort hat uns ein Herr vom Service den reservierten Tisch zugewiesen. In diesem Anbau mit den lindgrünen Wänden sind die dunkelbraunen Tische mit den umstehenden braunen Stühlen, die mit dunkelgrauem, stoffähnlichem Flechtmaterial bezogen sind, fast alle besetzt. Das Lokal ist gut besucht. Stämmige braune Balken tragen das Kunststoffdach, unter dem Weinranken nach dem Sonnenlicht gieren. Zwei Pyramiden-Heizstrahler lassen vermuten, daß dieser Raum auch in kühleren Jahreszeiten genutzt wird.
Wir sitzen hier ganz gemütlich, aber das Ambiente insgesamt haut uns nicht vom Hocker. Es ist okay, also drei Sterne.
Der Service ***/****
Wir werden von wechselnden Servicekräften bedient, ein Herr kümmert sich vermehrt um uns, sozuagen unser Stammserviceherr. Wir werden beim Essen gefragt, ob alles recht sei, und danach, ob es geschmeckt habe. Unsere spätere Kritik an zähem und trockenem Fleisch des Fleischspießes versucht der Service damit zu entschuldigen, daß die Fleischstücke unterschiedlich groß seien. Jo mei: Wachsen die so an der Kuh, oder schneidet die ein Mensch zurecht?
Ansonsten macht der Service seinen Job routiniert und freundlich. Dreieinhalb Sterne scheinen uns für die Serviceleistung angemessen.
Essen und Getränke **/***
Unser Stammserviceherr hat uns die Speisekarten überreicht, lose Blätter auf ein Brett geklemmt. Wir blättern in dem Angebot: Burger in verschiedenen Variationen, eine Seite voller Tapas-Angebote, Steaks vom Angus-Rind, Schnitzel wie in jedem gutbürgerlichen Gasthaus, Pasta wie beim Italiener und mediterran angehauchte Salate. Preislich gibt es keine Ausreißer, das Niveau liegt auf dem, wie es in ländlichen Orten üblich ist.
Meine Frau entscheidet sich für ein • Argentinisches Rumpsteak (ca. 200 g) mit Steakhouse Fries, Kräuterbutter, Steaksauce und einem kleinen Salat vom Buffet (18,90 €).
In der Karte wird das Steak mit einer Folienkartoffel mit Kräuterquark angeboten. Der Austausch gegen die Pommes frites macht kein Problem. Erklärend steht in der Karte noch: "Das Rumpsteak wird aus dem Roastbeef geschnitten, außen mit einem knusprigen Fettrand."
Ich wähle den • Galgenspieß, argentinisches Premiumfleisch, gegrillt mit Zwiebeln, am Galgen serviert mit BBQ-Dip, Steakhouse Fries, Kräuterbutter, Steaksauce und einem kleinen Salat vom Buffet (19,90 €).
Unser ehemaliger Arbeitskollege nimmt auch den Galgenspieß, unsere ehemalige Kollegin ein • Argentinisches Hüftsteak (ca. 200 g) mit Folienkartoffel mit Kräuterquark, Kräuterbutter, Steaksauce und einem kleinen Salat vom Buffet (15,90 €).
Als Getränke wählt meine Frau ein • Mineralwasser (0,3 l zu 2,50 €) und einen • Pinot Grigio (0,2 l zu 4,20 €).
Ich wähle ein • Kölsch (0,3 l zu 2,10 €) genau wie meine ehemalige Kollegin. Unser Kollege, der den Fahrer macht, wählt ein • alkoholfreies Weizenbier (0,5 l zu 3,50 €).
Auf die Getränke warten wir nicht lange. Sie kommen gut gekühlt. Wenig später bringt uns der Service den Gruß aus der Küche. Gruß aus der Küche
Die Roggenbaguettescheiben sind warm und knusprig. Eine Knoblauch-Kräutercreme ist beigestellt, sie verströmt Knoblauchgeruch, geschmacklich dominiert der Knoblauch nicht, es fehlt etwas Salz. Der Gruß aus der Küche ist okay.
Wir holen uns vom Buffet die Beilagensalate. Angeboten werden Blattsalat, Gurkenstückchen, Tomatenviertel, Bohnen, Mais, Möhrenschnipsel, Reissalat und Jalapeños. Allerdings vermitteln die meisten Salate bis auf Gurken, Blattsalat und Tomate den Eindruck, aus der Konserve zu stammen. Zwei Dips werden zur Verfeinerung angeboten, ein Joghurt-Kräuter-Dressing und ein Balsamico-Öl-Dressing. Das Joghurt-Dressing, für das sich meine Frau entscheidet, beschreibt sie als sehr fade. Mein Balsamico-Dressing hingegen schmeckt sehr gut und peppt den Salat geschmacklich etwas auf.
Nach dem Salat warten wir nicht lange, und schon bringen die Servicekräfte die Hauptgerichte, für meine Frau das Rumpsteak. Argentinisches Rumpsteak (ca. 200 g) mit Steakhouse Fries, Kräuterbutter, Steaksauce und einem kleinen Salat vom Buffet
Meine Frau schneidet das Rumpsteak an – und ist zunächst begeistert. Argentinisches Rumpsteak angeschnitten
Der Anschnitt ist saftig und zart, das Fleisch zartrosa. Doch je weiter sie in Richtung Fettrand schneidet, desto zäher und sehniger wird das Fleisch. Die Steaksauce – ungefähr ein Eßlöffel voll – besteht aus einer Mischung von Zwiebeln und Tomaten mit etwas Essig abgeschmeckt. Nachwürzen hilft hier bei der Geschmacksverbesserung. Auch die Kräuterbutter kann eine ordentliche Prise Salz und Pfeffer vertragen. Die Pommes frites werden erfreulicherweise separat in einem Schälchen serviert, sehen hausgemacht aus und sind kross und nicht fettig.
Mein Galgenspieß gibt optisch was her. (Schade, daß Hochkantformate hier geschnitten werden! Unten in der Galerie gibt's aber das "Vollbild".) Galgenspieß
Der Teller steht auf dem Fuß eines Metallgalgens, von dessen Spitze ein gut befüllter Spieß herunterbaumelt. Der Spieß läßt sich abnehmen, so daß ich das Fleisch leicht abstreifen kann. Allerdings erlebe ich beim Verzehr Licht und Schatten. Ungefähr die Hälfte der Fleischstücke ist richtig geröstet, mehr oder minder saftig und zart, aber jedenfalls im Spektrum fachgerechter Röstung. Die andere Hälfte der Fleischbrocken aber ist trocken und zäh, teilweise so zäh und trocken sogar, daß mein ehemaliger Kollege bei seinem Galgenspieß das Fleisch nicht magenfreundlich zerkaut bekommt. Premiumfleisch – wie in der Karte beworben???
Steakhouse Fries
Meine Pommes frites schmecken gut und sind knusprig geröstet. Der BBQ-Dip im beigestellten Schälchen ist würzig, schmeckt leicht rauchig, scheint aber aus der Flasche zu stammen. Zum Steaksauce und zur Kräuterbutter ist alles gesagt.
Während meine Frau, der ehemalige Arbeitskollege und meine Wenigkeit nach dem Verzehr der Gerichte eher die Nase rümpfen als begeistert vom Essen zu schwärmen, ist die ehemalige Kollegin mit ihrem Hüftsteak ganz zufrieden. Sie erzählt von zartem und saftigem Fleisch. Ich tröste mich mit einem Averna (4 cl zu 4.- €).
Unter dem Strich fällt unser Urteil über das Essen durchwachsen aus. Was wir am Spieß gehabt haben, nennen wir kein Premiumfleisch. Der Fettrand beim Rumpsteak ist ja okay, aber die Sehnen … Bei gutem Willen geben wir zweieinhalb Sterne für Essen und Getränke.
Die Sauberkeit ****
Hier haben wir keinen Mangel gesehen. Die Damentoiletten – so sagt meine Angetraute – sind sauber und gepflegt, die Herrentoiletten haben die Mannsbilder nicht besucht. Unser Tisch in Chaka's Garten ist sauber, Geschirr, Gläser und Bestecke sind es ebenfalls. Vier Sterne für die Sauberkeit.
Das Preis-/Leistungsverhältnis **/***
Für die rund 90 Euro, die wir gezahlt haben, darf man besonders hinsichtlich Fleischqualität und Zubereitung mehr verlangen. Gerade das Fleisch steht in einem Steakhaus im Fokus. Das gut zubereitete Hüftsteak hebt unsere Bewertung auf zweieinhalb Sterne an.
Das Fazit **/***
Wir hatten eine gute Erinnerung an unseren ersten Besuch im Chaka's. Doch dieser Eindruck ist jetzt beschädigt. Wir werden wohl eher nicht mehr hier einkehren. Da gibt es Alternativen in Merten. Eine Empfehlung sprechen wir angesichts der zweieinhalb Sterne, die wir fürs Fazit geben, nicht aus.
Eine ehemalige Arbeitskollegin hat angerufen: Sie lade mich und meine Frau ein, und sie lade noch einen guten Kollegen ein. Sie freue sich auf ein Wiedersehen zu viert.
Also machen wir uns am sonnigen 14. August in den Ort auf, wo Heinrich Böll zeitweise gelebt hat und wo er begraben ist – nach Merten, einem Ortsteil von Bornheim. Nach einem ausgiebigen Kaffeeklatsch, gespickt mit Erinnerungen an die seligen Arbeitsjahre, wechseln wir am Abend ins Chaka's, einem Steakhaus in der Beethovenstraße in... mehr lesen
2.5 stars -
"Fleisch teilweise arg trocken und zäh – nein, das hat uns nicht überzeugt!" HuckEine ehemalige Arbeitskollegin hat angerufen: Sie lade mich und meine Frau ein, und sie lade noch einen guten Kollegen ein. Sie freue sich auf ein Wiedersehen zu viert.
Also machen wir uns am sonnigen 14. August in den Ort auf, wo Heinrich Böll zeitweise gelebt hat und wo er begraben ist – nach Merten, einem Ortsteil von Bornheim. Nach einem ausgiebigen Kaffeeklatsch, gespickt mit Erinnerungen an die seligen Arbeitsjahre, wechseln wir am Abend ins Chaka's, einem Steakhaus in der Beethovenstraße in
Besucht am 23.07.2016Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 58 EUR
Unser letzter Abend im Naheland – wir entscheiden uns für ein Abschiedsmenu im Ebernburger Hof.
Das Ambiente ****
Der Ebernburger Hof ist zentral im Ort Ebernburg, einem Stadtteil von Bad Kreuznach, an der Ecke Schloßgartenstraße / Triftstraße gelegen. Ebenburger Hof
Unübersehbar machen große Lettern in Frakturschrift an der Hauswand zur vielbefahrenen Schloßgartenstraße auf das "Hotel-Restaurant Ebernburger-Hof" in dem zweieinhalbstöckigen, weißen Gebäude mit rot-braunen Fenstereinfassungen aufmerksam. Der Eingang zum Restaurant und Hotel befindet sich auf der Triftstraße, dem Eingang gegenüber auf der anderen Straßenseite lädt sommers ein kleiner Biergarten ein.
Vor den Fenstern im ersten Stock bringen blühende Geranien Farbe auf die Hausfront. Das Haus wirkt gepflegt.
Auch innen sieht es gepflegt aus. Gastraum
In einem großen Gastraum, geteilt durch eine weiß gestrichene Holzwand mit großen Fensteröffnungen und einem breiten Durchgang, verteilen sich etliche Tische, einige davon – wahrscheinlich für die Hausgäste – geschmackvoll eingedeckt mit hellblauen Tischdecken und gleichfarbigen Mitteldecken, einer Topfpflanze, weißen Servietten und Bestecken. Die Zwischenräume zwischen den dunkelbraunen Balken an der Decke sind farblich auf die gelb-hellbraunen Wände abgestimmt wie auch die gelben Vorhangschals an den Fenstern. Eine Wandmalerei zeigt die Ebernburg.
Das Ambiente ist ansprechend und gepflegt. Wir geben vier Sterne.
Der Service ****
Eine Dame mittleren Alters bedient uns den Abend über. Sie wird zeitweise von einem jungen Mann unterstützt, der vermutlich noch lernt. Ausgelernt hätte er sicherlich das Besteck vor dem Gast ausgelegt, was dann die Dame letztlich gemacht hat, und nicht nur den Teller mit den Bestecken auf den Tisch gestellt. Die Dame ist kompetent und freundlich, sie fragt, ob alles recht sei und ob es geschmeckt habe. Sie vermittelt dem Gast durch ihr Auftreten, daß er willkommen ist.
Beim Bezahlvorgang zeigt sie leichte Unsicherheiten. Zahlung per Visa-Karte gehe, sagt sie uns, kommt dann zurück, um uns mitzuteilen, daß das Haus sie doch nicht akzeptiere. Also zahlen wir per EC-Karte.
Aufgerundete vier Sterne für den Service scheinen uns gerechtfertigt.
Essen und Getränke ****
Die Dame notiert für uns:
als Getränke
• 0,25 l Schwollener Mineralwasser (2,50 €) und
• 0,2 l Riesling trocken vom Weingut Jakob Schneider (4,20 €) für meine Frau
und
• 0,5 l Bitburger im Steinkrug (4,60 €) für mich.
Später kommen dann noch zwei trockene Riesling hinzu.
Als Vorspeise nehme ich eine
• Tafelspitzbrühe mit Flädle (4,80 €).
Das Hauptgericht soll für meine Angetraute das
• Schweinerückensteak mit Rahmpfifferlingen, Butterspätzle und Salatteller (19,50 €)
sein und für mich
• Rahmpfifferlinge mit Serviettenknödeln (14,80 €).
Die Getränke kommen schnell, richtig und gut temperiert. Augenblicke später serviert uns die Dame das Amuse gueule, einen Graupensalat. Amuse gueule: Graupensalat
Obwohl wir keine Freunde von Graupen sind: Doch, der Salat schmeckt lecker! Die Graupen sind mit Mais- und Paprikastückchen vermengt und geschmackvoll angemacht.
Meine Tafelspitzbrühe mit Flädle läßt nicht lange auf sich warten. Tafelspitzbrühe
Daß Rindfleisch in ihr gelegen hat, schmecke ich mit jedem Löffel: Voller, echter Rindfleischgeschmack. Reichlich Pfannkuchenfladenstreifen schwimmen in der Suppe, der Geschmack des Pfannkuchens ordnet sich dem Rindfleischsaveur unter. Frisch geschnittener Schnittlauch gibt zusätzliche Kräuterwürze. Eine feine Suppe!
Während mehr und mehr Hausgäste an den Tischen Platz nehmen, wird uns der Beilagensalat serviert. Obwohl kein Salat für die Rahmpfifferlinge mit Serviettenknödel ausgewiesen ist, bekomme ich auch einen. Beilagensalat
Der Salat ist frisch und knackig, lecker angemacht. Er besteht aus Blattsalat, Möhren, Sellerie, Gurken und Tomatenachtel und ist mit einem schmackhaften Joghurtdressing bedeckt.
Nur wenige Augenblicke später serviert die Servicedame meiner Frau das Schweinerückensteak mit Pfifferlingen und Butterspätzle und mir die Rahmpfifferlinge mit Serviettenknödeln. Schweinerückensteak mit Rahmpfifferlingen und Butterspätzle
Das Steak ist dick und saftig, schön rosa gebraten. Die Spätzle seien hausgemacht, so konstatiert es meine Liebste, und in Butter gebraten. Die Pfifferlinge liegen leicht gebräunt auf dem Steak, umhüllt von einem pfeffrigen Fond mit leichter Rahmnote. "Sehr lecker", sagt meine Frau.
Pfifferlinge in der rahmigen Sauce liegen neben drei Scheiben Serviettenknödeln auch auf meinem Teller. Rahmpfifferlinge mit Serviettenknödeln
Die drei Serviettenknödelscheiben sind gut angeröstet. Sie sind geschmacklich einwandfrei und dienen als vorzüglicher "Schwamm" für die leckere Sauce.
Wir sind vollauf zufrieden, als wir die Teller leer haben. Die Speisen sind schön präsentiert, handwerklich einwandfrei zubereitet gewesen und vor allen Dingen: Sie haben geschmeckt. Vier Sterne für die Küche im Ebernburger Hof sind allemal verdient.
Die Sauberkeit ****
Nichts zu beanstanden bei der Sauberkeit! Geschirr, Bestecke und Gläser sind einwandfrei sauber. Die Toiletten haben wir nicht benutzt. Vier Sterne für die Sauberkeit!
Das Preis-/Leistungsverhältnis ****
Preise und Service wie auch Küchenleistung sind im Einklang mit den Preisen. Die erbrachten Leistungen sind den gezahlten Preis wert. Ein gutes Preis-/Leistungsverhältnis: Vier Sterne!
Das Fazit ****
Auch in der Bilanz geben wir dem Ebenburger Hof vier Sterne. Wir sind nach dem Besuch sehr zufrieden und empfehlen das Restaurant weiter. Wer gutbürgerlich und traditionell essen will, ist hier gut aufgehoben.
Unser letzter Abend im Naheland – wir entscheiden uns für ein Abschiedsmenu im Ebernburger Hof.
Das Ambiente ****
Der Ebernburger Hof ist zentral im Ort Ebernburg, einem Stadtteil von Bad Kreuznach, an der Ecke Schloßgartenstraße / Triftstraße gelegen.
Unübersehbar machen große Lettern in Frakturschrift an der Hauswand zur vielbefahrenen Schloßgartenstraße auf das "Hotel-Restaurant Ebernburger-Hof" in dem zweieinhalbstöckigen, weißen Gebäude mit rot-braunen Fenstereinfassungen aufmerksam. Der Eingang zum Restaurant und Hotel befindet sich auf der Triftstraße, dem Eingang gegenüber auf der anderen Straßenseite lädt sommers... mehr lesen
Hotel Ebernburger Hof
Hotel Ebernburger Hof€-€€€Restaurant, Hotel0670862950Triftstraße 1, 55583 Bad Kreuznach
4.0 stars -
"Geschmackvolle Speisen aus einer ehrlichen Landhausküche" HuckUnser letzter Abend im Naheland – wir entscheiden uns für ein Abschiedsmenu im Ebernburger Hof.
Das Ambiente ****
Der Ebernburger Hof ist zentral im Ort Ebernburg, einem Stadtteil von Bad Kreuznach, an der Ecke Schloßgartenstraße / Triftstraße gelegen.
Unübersehbar machen große Lettern in Frakturschrift an der Hauswand zur vielbefahrenen Schloßgartenstraße auf das "Hotel-Restaurant Ebernburger-Hof" in dem zweieinhalbstöckigen, weißen Gebäude mit rot-braunen Fenstereinfassungen aufmerksam. Der Eingang zum Restaurant und Hotel befindet sich auf der Triftstraße, dem Eingang gegenüber auf der anderen Straßenseite lädt sommers
Besucht am 22.07.2016Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 37 EUR
Drei anstrengende Wanderungen liegen hinter uns. Der zweiköpfige Wadenmuskel und der vordere Schienbeinmuskel sind verdammt strapaziert, wir haben es deshalb heute langsam angehen lassen. Wie Rentner im Rollatorenalter sind wir heute durch Bad Kreuznach geschlurft und fahren (nicht laufen!) jetzt am Abend durch Bad Münster am Stein zur Ebernburg hoch. Die dortige Burgschänke annonciert nämlich Heringsfilets nach Hausfrauenart auf ihren Webseiten. Nach sowas Bodenständigem steht mir jetzt der Sinn.
Das Ambiente ***
Die Ebernburg thront über Bad Münster am Stein. Das schöne Panorama des Nahetals liegt hier dem Besucher zu Füßen. Blick von der Terrasse der Burgschänke Ebernburg
Die Burgschänke liegt im Ostteil der Burg. Außengastronomie gibt es im Burginnenhof und auf einer großen Panoramaterrasse. Burgschänke Ebernburg – Terrasse
Das Wetter gibt sich an diesem Abend ganz passabel, wir entscheiden uns deshalb für einen Tisch auf der Panoramaterrasse. Aber auch den Gastraum werden wir notgedrungen noch kennenlernen. Dazu ist später noch ein Erlebnis zu erzählen.
Ein paar Tische auf der Außenterrasse sind besetzt. Wir steuern auf einen Tisch an der Außenbrüstung zu und nehmen Platz. Einladend sehen die Sitz und Tischmöbel nicht aus. Gartenmöbel auf der Terrasse
Meine Güte, hätte ich Farbeimer und Schleifmaschine dabeigehabt, ich hätte mich womöglich ans Renovieren gegeben. Dieses verwitterten, sturm- und regengepeinigten Gartenstühle und -tische sind wahrlich keine Einladung für Gäste. Später bitten wir die Servicedame um eine Tischdecke, die dann auch prompt aufgelegt wird – und unser späteres Erlebnis dramatisiert.
Der Gastraum ist uns ja nicht verborgen geblieben. Burgschänke Ebernburg – Gastraum I
Entlang einer Fensterreihe – zum Teil mit Blick ins Nahetal – schmiegen sich vorwiegend Vierertische mit rubinroten Tischdecken und weißen Mitteldecken, umstanden von braunem Gestühl mit ebenfalls rubinroter Polsterung, an die Fensterwände und füllen auch die Raummitte. Die Rubinröte findet sich auch auf einer Wand, die Fensterwände kontrastieren in gebrochenem Weißton wie auch die Decke, an der etliche Hängelampen Licht auf den hellbraunen Holzfußboden werfen.
Einen ansehnlichen Anblick bietet dieser Raum auf's Erste. Aber bei genauem Hinsehen könnte man hier mit der Renoviererei weitermachen. Mehrere Stuhlpolster sind an der Sitzvorderkante aufgeplatzt – kein gepflegtes Erscheinungsbild!
Die Lage der Burgschänke und der Blick von dort oben sind schon top – gäbe glatte fünf Sterne für das Ambiente her. Aber der Zustand der Möbel auf der Terrasse als auch der im Innenhof, wie wir beim Verlassen der Burgschänke sehen, und die aufgeplatzten Polster der Stühle lassen beim Ambiente Luft nach oben und reißen die Topwertung auf drei Sterne herunter.
Der Service **
Eine Dame in den Dreißigern bedient uns den Abend über, sowohl auf der Terrasse als auch im Gastraum. So richtige und herzliche Freundlichkeit will bei ihr nicht aufkommen, sie reagiert nüchtern und geschäftsmäßig. Sie fragt, ob es geschmeckt habe, aber es fehlt die Herzlichkeit, die Gäste sich willkommen fühlen läßt. Auf der Terrasse legt sie eine Tischdecke erst nach unserer Bitte auf den verwitterten Tisch auf. Mein leeres Bierglas läßt sie schließlich auch unbeachtet und unser Handzeichen, um ihr Bedienungsbedarf zu signalisieren, entschwindet ins Nirwana. Dann eben kein weiteres Bier. Bitte zahlen!
Die Dame hat uns mit ihrer Serviceleistung nicht vom Hocker, pardon!, Stuhl gerissen. Zwei Sterne für die Serviceleistung.
Essen und Getränke ***
Die Speise- und Getränkekarten überreicht uns die Dame auf der Terrasse. Das Speiseangebot ist gutbürgerlich und zum Teil regional orientiert. Das Preisniveau ist angemessen und für derartige Ausflugsgaststätten typisch.
Als Getränk wählt meine Frau einen
• Grauburgunder (4,00 € für 0,2 l).
Da ich noch unser Gefährt den Berg hinunter auf die andere Naheseite steuern muß, nehme ich ein
• alkoholfreies Bischoff-Pils (0,3 l für 2,50 €).
Als Vorspeise zu unseren Hauptgerichten bestellen wir jeweils einen • Beilagensalat (3,50 €).
Meine Angetraute nimmt einen
• Flammkuchen "Käse" mit Crème fraîche, Zwiebeln, Speck und Käse (7,50 €).
Für mich soll es das schon ausgeguckte
• Heringsfilet Hausfrauenart mit Bratkartoffeln (9,80 €)
sein.
Wir warten nur kurz, bis die Servicedame die Getränke zu unserem verwitterten Terrassentisch bringt. Sie stellt sie ab, wir reklamieren eine Tischdecke, die Dame legt eine saubere, gelb-karierte Decke auf.
Es wird windiger auf der Terrasse. In nicht allzu großer Ferne zieht eine pechschwarze Wolkenwand an Bad Münster am Stein vorbei. Noch in der Hoffnung, daß die Böen gleich vorbei seien, setzen wir unsere oberen Extremitäten und unsere Foto- und Handtaschen ein, um die Decke, die Getränke- und die Weinkarte auf dem Tisch zu halten. Da kommen auch schon die Salate.
"Wir kommen gleich rein", sagen wir der Dame, noch immer in der Hoffnung, daß wir den Salat mit der Gabel in der rechten Hand, die Linke als Fixiermittel auf der Tischdecke, essen können. Aber da spielt Wotan nicht mit.
Wotan dreht auf. Das Weinglas wackelt bedenklich, die Bierflasche schaukelt, der Salat flattert im Schüsselchen. Unsere oberen Tentakel reichen kaum aus, um die Decke samt dem Draufstehenden von der Flucht über die Brüstungsmauer abzuhalten.
Meine Frau führt die Gabel mit Salatblatt zum Mund. Wotan reibt sich die Hände und bläst verschmitzt. Das Salatblatt verschwindet über die Brüstung und segelt Richtung Bad Münster am Stein. Der Halt in ihrem Schüsselchen ist verloren gegangen, Rote-Beete-Schnitzel begeben sich auf die Reise. Erst auf die Tischdecke, dann über die Brüstung.
Salatblätter schätzen offensichtlich den sozialen Zusammenhalt. Mein Salatblatt gedenkt überhaupt nicht, auf der Gabel zu bleiben. Ein Satz auf die Tischdecke, dann über die Brüstung dem anderen nach.
Wir lachen vor Verzweifelung. Wie Hasen schrappen wir den Teil des Grünzeugs, dem die sturmgetriebene Flucht über die Brüstungsmauer nicht gelingt, in atemberaubenden Tempo in uns hinein, über die Schüsselchen gebeugt, einen Arm ausgefahren, den anderen Ellenbogen als Fixativum auf dem Tisch. Paßt in jeden Slapstick-Film, aber auch in die "Versteckte Kamera".
Verzeihung, lieber Burgschänken-Wirt, die Tischdecke ist schließlich reif für Fleckentfernungsmittel im XXL-Pack. Rote Flecken, Joghurt-Dressing-Flecken, aber alle schön in West-Ost-Richtung ausgerichtet. Verzeihung, es war Wotans Gewalt!
Wer jetzt noch nach Bildern zum Salat fragt, der bringt mich zur Weißglut. Wotans Launen haben uns so stark beschäftigt, daß wir uns gerade noch an Tomate, Rote Beete, Weißkohl, Gurkenscheiben und Blattsalate erinnern. Geschmacklich ist auch kein bleibender Eindruck zurückgeblieben, auch nicht vom geschmacklosen Dressing.
Wir schaffen es schließlich, die Decke unter den Arm zu knüllen, die Getränke und das Geschirr zu packen und Wotans Machtbereich zu entfliehen. Wir nehmen im Gastraum Platz.
Wir warten nicht lange, bis die Servicedame den Flammkuchen und die Heringsfilets serviert.
Der Flammkuchen sieht gut aus, mit schön viel Käse drauf.
Er ist dünn, wie er sein soll, schön knusprig, gut belegt mit ausreichend Schmand, Käse, Zwiebeln und vielen Speckwürfelchen, die leider etwas zu salzig waren.
Drei Heringsfilets liegen auf meinem Teller. Heringsfilet Hausfrauenart mit Bratkartoffeln
Die Bratkartoffeln sind kaum gebräunt, Röstaroma fehlt. Spuren von Speck verlieren sich in dem Kartoffelscheibenhaufen. Sie sind so ins Gelbliche abgedriftet, daß Kurkuma in der Pfanne eine Rolle gespielt haben könnte. Geschmacklich fällt mir auch ein nach Hausfrauenart bratkartoffelfremdes Gewürz auf.
Die Heringe sind zwar zart, aber derart salzig, daß ich beim ersten Bissen zu meiner Frau sage: "Ich glaube, die haben ungewässerte Salzheringe genommen, und die Tunke drübergegossen." Die Tunke mildert den Salzgeschmack zwar etwas, aber zu salzig bleiben die Filets allemale. Heringsfilets nach Hausfrauenart habe ich jedenfalls in anderer Erinnerung.
Dem Flammkuchen gibt meine Frau vier Sterne, ich zwei für die Heringe, also gemittelt drei fürs Essen.
Die Sauberkeit ****
Geschirr, Bestecke, Gläser geben keinen Grund, an der Sauberkeit zu zweifeln. Die Toiletten haben wir nicht benutzt. Vier Sterne für die Sauberkeit.
Das Preis-/Leistungsverhältnis **/***
Für die ausgelobten Preise darf man bezüglich der Serviceleistung und der Qualität des Essens mehr verlangen, allerdings nicht mehr Salz. Für das Preis-/Leistungsverhältnis geben wir zweieinhalb Sterne.
Das Fazit **/***
Wenn es keine Alternativen gäbe, würden wir derzeit hier noch einmal einkehren zum Abendessen. Aber da haben wir Besseres in Bad Münster am Stein kennengelernt, kurioserweise im Schwesterbetrieb Ebernburger Hof. Ansonsten möge eine längere Zeit verstreichen, ehe wir wiederkommen. Zweieinhalb Sterne fürs Fazit!
Drei anstrengende Wanderungen liegen hinter uns. Der zweiköpfige Wadenmuskel und der vordere Schienbeinmuskel sind verdammt strapaziert, wir haben es deshalb heute langsam angehen lassen. Wie Rentner im Rollatorenalter sind wir heute durch Bad Kreuznach geschlurft und fahren (nicht laufen!) jetzt am Abend durch Bad Münster am Stein zur Ebernburg hoch. Die dortige Burgschänke annonciert nämlich Heringsfilets nach Hausfrauenart auf ihren Webseiten. Nach sowas Bodenständigem steht mir jetzt der Sinn.
Das Ambiente ***
Die Ebernburg thront über Bad Münster am Stein. Das schöne... mehr lesen
Burgschänke Ebernburg
Burgschänke Ebernburg€-€€€Restaurant, Ausflugsziel067082250Auf der Burg, 55583 Bad Kreuznach
2.5 stars -
"Die Hausfrauen, die ich kenne, machen Heringsfilets und Bratkartoffeln anders – und besser!" HuckDrei anstrengende Wanderungen liegen hinter uns. Der zweiköpfige Wadenmuskel und der vordere Schienbeinmuskel sind verdammt strapaziert, wir haben es deshalb heute langsam angehen lassen. Wie Rentner im Rollatorenalter sind wir heute durch Bad Kreuznach geschlurft und fahren (nicht laufen!) jetzt am Abend durch Bad Münster am Stein zur Ebernburg hoch. Die dortige Burgschänke annonciert nämlich Heringsfilets nach Hausfrauenart auf ihren Webseiten. Nach sowas Bodenständigem steht mir jetzt der Sinn.
Das Ambiente ***
Die Ebernburg thront über Bad Münster am Stein. Das schöne
Geschrieben am 06.08.2016 2016-08-06| Aktualisiert am
06.08.2016
Besucht am 19.07.2016Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 68 EUR
Zuvor als Warnung: Diese Rezension hat Überlänge!
Wanderurlaub an der Nahe, Quartier in Bad Münster am Stein. Wir, meine Frau und ich und ein befreundetes Pärchen, haben das Hotel Naheschlößchen mit seinem Restaurant Jahreszeiten als Herberge ausgesucht. Hotel Naheschlößchen mit seinem Restaurant Jahreszeiten
Ambiente ***/****
Das Naheschlößchen liegt an der Ecke Berliner Straße / Rheingrafenstraße in Bad Münster am Stein. Die Berliner Straße ist eine Hauptverkehrsstraße, so daß es bei den zur Berliner Straße gelegenen Zimmern morgens sehr früh schon ziemlich laut werden kann, wie unser befreundetes Pärchen berichtete. Meine Frau und ich hatten es besser angetroffen. Zwar drang der Straßenlärm auch zu unserem an der ruhigen Rheingrafenstraße gelegenen Zimmer durch, aber gedämpfter.
Wir hatten renovierte Zimmer, meine Frau und ich sogar eines mit Klimaanlage – sehr angenehm bei Temperaturen von über dreißig Grad wie am 20. Juli. Unsere Zimmer waren im Zuge der Renovierung neu, im Vintage-Stil mit teilweisem Shabby-Chic-Look möbliert worden, sauber und in der technischen Ausstattung (Flatscreen-Fernseher, kostenloses Wlan) auf Drei-Sterne-Niveau.
Im Parterre des Naheschlößchens liegt das Restaurant Jahreszeiten, in dem wir gefrühstückt haben. Eine Reihe aus hellbraunen Tischen mit an den Längsseiten stehenden gepolsterten Bänken, das ganze pergola-artig überdacht, säumt die Fensterseite und gibt dem Raum Landhausstil. Die andere Seite des Raumes ist ähnlich gestaltet, eine Anrichte für Büffets dominiert zwischen den Tischreihen. Wände und Decke passen in ihren hellen Hellbrauntönen zur Holzfarbe. Ein weiterer Raum, den wir allerdings nicht genutzt haben, schließt sich diesem Gastraum an.
Wegen der hochsommerlichen Temperaturen haben wir an drei Abenden, am 19., 20. und 21. Juli, auf der mediterran gestalteten Terrasse entlang der Fensterseite des Restaurants gegessen. Terrasse – Hotel Naheschlößchen
Rustikale Tische mit bequemen Teakholzsesseln in Braunfarben werden von einer Weinpergola überdacht, die an der Straßenseite von einer Natursteinmauer mit halbkreisförmigen Öffnungen getragen wird.
Wir haben auf der Terrasse stets sehr gemütlich gesessen. Allerdings hätte das Ambiente aufgewertet werden können, wenn neben den dekorativen Blumen auch Tischdecken auf den rustikalen Holztischen, deren Farbe teilweise abblätterte, gelegen hätten und die Tische eingedeckt gewesen wären. Bestecke wurden vom Service in hölzernen Besteckkästen auf den Tisch gestellt.
Für das Ambiente geben wir dreieinhalb Sterne.
Der Service ****
Bedient wurden wir an den drei Abenden von drei Damen: der Chefin, einer jungen Dame und einer Dame mittleren Alters. Freundlich waren sie alle drei, und es wurde auch jedes Mal gefragt, ob alles recht sei – und nach dem Essen, ob es geschmeckt habe. An zwei Abenden hatten wir reserviert und fanden jeweils einen weißen Teller, in schwarzer Handschrift beschriftet mit " ♡-lich willkommen Reserviert für Huck" auf unserem Tisch vor.
An allen drei Abenden waren alle Tische auf der Terrasse besetzt, so daß es Wartezeiten bei Speisen und Getränken gab, die aber in verträglichem Rahmen lagen. An einem Abend, an dem meine Frau und ich ein Spaghettigericht bestellt hatten, warteten wir eine Weile auf die Löffel. Im Besteckkasten standen nämlich nur Messer und Gabeln.
Alles in allem hat der Service seine aufgerundeten vier Sterne verdient.
Essen und Getränke ****
Ich erzähle tageweise von den von uns verzehrten Speisen und Getränken.
19. Juli:
Als Getränke nahmen meine Frau und ich
• 0,5 l 2014er Weißer Burgunder trocken 12,5% vol., Weingut Kruger-Rumpf, Münster-Sarmsheim (11,90 €)
und später noch jeweils einen
• 0,2 l 2013er Grauer Burgunder trocken 12% vol., Weinhaus Angela Jung, Bad Münster a. St. (3,90 €).
Meine Frau trank noch
• 0,25 l Schwollener Mineralwasser (2,20 €).
Beide Weine waren trotz der hohen Außentemperaturen gut temperiert. Daß es – wie angepriesen – Qualitätsweine waren, schmeckten wir deutlich. Der Weiße Burgunder schmeckte uns besser als der Grauburgunder.
Als amuse-gueule wurden meiner Frau, dem befreundeten Pärchen und mir eine Geflügel-Chilicremesuppe in einer Espresso-Tasse serviert. Geflügel-Chilicremesuppe
Der Chilianteil in der Suppe war nicht zu verleugnen, sie hatte eine schöne Schärfe, für mich als Chili- und Knobi-Junkie ein Wohlgenuß. Auch meine Frau schwärmte von der Capsaicin-Dosis. Allen Vieren hat die Suppe sehr gut geschmeckt. Ein Scheibchen Baguette zur Suppe hätte den Genuß allerdings noch gesteigert.
Als Vorspeise nahm meine Frau
• Tatar vom gebeizten Lachs mit Kartoffelrösti und Honig-Senf-Dill-Sauce (8,90 €). Tatar vom gebeizten Lachs mit Kartoffelrösti und Honig-Senf-Dill-Sauce
Die Röstis waren frisch zubereitet und sehr knusprig gebraten. Das zitronig abgeschmeckte Lachstartar war in Tranchen vom Lachs gewickelt und schmeckte hervorragend mit dem Tupfer Zitronenschmand und der in einem Servierlöffel beigestellten Honig-Senf-Sauce. Die Portionsgröße dieser Vorspeise war gut bemessen und ließ gerade noch genug Platz im Magen meiner Angetrauten für das Hauptgericht.
Ich wählte als Vorspeise
• Waldpilzcremesuppe mit knuspriger Pilz-Cannelloni (6,50 €). Waldpilzcremesuppe mit knuspriger Pilz-Cannelloni
Die Suppe schmeckte ausgezeichnet, cremig und mit deutlichem Pilzgeschmack. Die frittierte, heiße Teigrolle hatte eine wohlschmeckende Pilzfüllung. Allerdings hätte diese Suppe durch ein Scheibchen Brot auch noch aufgewertet werden können.
Als Hauptspeise nahmen meine Frau und ich
• Knoblauch-Spaghetti mit Serranoschinken, fein abgestimmt mit Wildkräutersalat, Cocktail-Strauch-Tomaten und frischem Parmesan (10,70 €). Knoblauch-Spaghetti mit Serranoschinken, fein abgestimmt mit Wildkräutersalat, Cocktail-Strauch-Tomaten und frischem Parmesan
Die Nudeln werden in der Speisekarte mit "Nudeln machen glücklich!!! Erst recht, wenn sie aus eigener Herstellung stammen." beworben. Sie waren auf den Punkt gegart, allerdings fehlte uns beiden die Knoblauchnote. Wir haben Knoblauch weder gerochen noch geschmeckt. Eine ordentliche Portion Serranoschinkenscheiben, in Stücke geschnitten, fand sich unter den Nudeln. Der typische Serranoschinken-Geschmack kam gut durch. Der Wildkräutersalat – Ruccola, Frühlingszwiebeln und Blattsalate haben wir identifiziert – und die Cocktail-Tomaten paßten geschmacklich gut zu dem Nudel-Schinkengericht mit dem frisch geraspelten Parmesan.
• 2 x 0,2 l 2014er Chardonnay Spätlese, trocken, 13% vol., Weingut Johannes Haas, Langenlonsheim (4,40 €) und
• 0,25 l Schwollener Mineralwasser (2,20 €).
Es war sehr heiß, ich hielt mich an
• Bischoff Pils aus Winnweiler (0,4 l zu 3,30 € und 0,3 l zu 2,50 €).
Die Getränke waren wie am Tag zuvor gut und richtig gekühlt. Der Chardonnay wurde fortan unser Favorit. Er übertraf geschmacklich den Weißen Burgunder vom Vortag.
Als amuse-gueule gab es für uns und das befreundete Pärchen ein Zucchini-Cremesüppchen, wieder in einer Espresso-Tasse. Zucchini-Cremesüppchen
Die Suppe war pikant gewürzt, sehr heiß und lecker, aber leider wieder ohne Brot.
Als Hauptspeise nahmen meine Frau und ich
• Rumpsteak, auf einem Heubett bei niedriger Temperatur gegart, verschiedene Dips und Butter, gebratenes mediterranes Gemüse und geröstetes, hausgebackenes Brot (25,90 €). Rumpsteak, auf einem Heubett bei niedriger Temperatur gegart, verschiedene Dips und Butter, gebratenes mediterranes Gemüse und geröstetes, hausgebackenes Brot Brot Dips
Die Steaks waren sehr zart und saftig, zurückzuführen wohl auf die Garmethode. Sie waren innen rosa und wie gewünscht medium gegart und zum Abschluß des Garprozesses oder auch vor dem Garen im Heubett offensichtlich noch einmal kurz scharf gebraten worden, so daß wir ein angenehmes Röstaroma schmeckten. Das mediterrane Gemüse bestand aus Zucchini, grünem und gelbemPaprika, Zuckererbsen, grünen Bohnen, Süßkartoffeln und Pilzen. Es war schmackhaft gebraten und auch reichlich. Es gab vier Dips dazu: Butter, cremig-weiß aufgeschlagen mit Kräutern, einen Joghurt-Dip mit Kräutern, einen Kurkuma-Dip und ein Chutney mit Weizenkörnern, Gurken und Curry. Die Dips schmeckten mit dem frisch gerösteten Brot ausgezeichnet, besonders der Kurkuma-Dip.
21. Juli:
Unser befreundetes Pärchen hatte nur für zwei Nächte gebucht. Wir aßen also alleine.
Als Getränk nahm meine Frau
• 0,5 l 2014er Chardonnay Spätlese, trocken, 13% vol., Weingut Johannes Haas, Langenlonsheim (10,70 €).
Ich blieb beim
• Bischoff Pils aus Winnweiler (0,4 l zu 3,30 €),
denn es war immer noch sehr warm.
Auch jetzt kamen die Getränke richtig gekühlt, Qualität wie bisher.
Als amuse-gueule gab es für meine Frau und mich ein Mais-Chilisüppchen in der üblichen Espresso-Tasse. Mais-Chilisüppchen
Auch dieses Süppchen war pikant gewürzt, leicht scharf und lecker.
Als Hauptspeise nahmen meine Frau und ich
• Gebratenes Lachsfilet auf Lauchrahmgemüse und Fenchel mit Orangenfilets und Kartoffelkrapfen (17,90 €). Gebratenes Lachsfilet auf Lauchrahmgemüse und Fenchel mit Orangenfilets und Kartoffelkrapfen
Wir wünschten den Lachs nicht glasig zubereitet, dem wurde in der Küche auch entsprochen. Der Lachs war knusprig braun gebraten, innen schön saftig. Dem Lachs lag leicht gerösteter Soloknoblauch bei, den wir mit dem Fisch probierten. Es war eine Schärfeexplosion, wir hatten selten so scharfen Knoblauch gegessen. Da wir Soloknoblauch nicht kannten, fragten wir nach, was für einen scharfen Knoblauch wir hätten. Die junge Dame vom Service erkundigte sich in der Küche, kam mit einer Knolle zurück, die sie uns schenkte, und klärte uns auf. Der Lachs lag auf Lauchrahmgemüse, das okay war. Das Fenchelgemüse war separat auf dem Teller plaziert und war mit – leider kalten – Orangenstückchen garniert. Die Kartoffelkrapfen waren ganz okay.
Für meine Liebste gab es schließlich noch ein
• „Eiskörbchen“, Eis aus eigener Herstellung mit frischen Früchten (6,50 €). „Eiskörbchen“, Eis aus eigener Herstellung mit frischen Früchten
Die Eissorten stand frei zur Auswahl. Meine Frau wählte Zitrone, Melone, Ananas und Vanille. Vier Kugeln fanden sich in einer zu einem Körbchen geformten Waffel. Als Obst lagen Ananas-, Melonen- und Orangenstücke bei. Eine Art Rote-Grütze-Sauce – fein püriert – wurde separat serviert. Ein wohlschmeckendes Highlight waren dünne Schokoladenblättchen aus weißer Schokolade mit farbiger Marmorierung, wohl eine Eigenkreation aus der dem Haus angegliederten Genußmanufaktur, aus der auch Pralinenselektionen als Dessert angeboten wurden.
Während meine Frau das Eis schleckte, begnügte ich mich mit einem
• Linie-Aquavit (2,80 € für 2 cl),
der auch gut gekühlt daherkam.
Wir haben ziemlich viel durchprobiert im Naheschlößchen. Wir waren jedesmal mehr als zufrieden. Gut, es gab Kleinigkeiten, die verbessert werden können. Aber unter dem Strich war das Essen gut. Es war geschmackvoll präsentiert. Der Küche im Naheschlößchen geben wir glatte vier Sterne.
Die Sauberkeit ****
Die Tische, Bestecke, Gläser und Geschirr waren tadellos sauber. Wurden Tische frei, wurden sie vom Servicepersonal abgewischt und gesäubert. Die Toiletten, sowohl bei den Damen als auch bei den Herren waren sauber.
Zum Händetrocknen lagen auf den Toiletten Frottee-Gästetücher aus. Hier traf meine Frau an einem Abend einen vollen Behälter mit gebrauchten Frottee-Gästetüchern an, den sie am Vortag auch schon gefüllt gesehen hatte.
Daß auf der Terrasse Weinlaub von den überdachenden Reben fiel, ist naturgegeben. Die Wirtin kehrte auch gelegentlich und beseitigte die Blätter.
Insgesamt bewerten wir die Sauberkeit im Restaurantbereich mit "gut" und geben vier Sterne.
Das Preis-/Leistungsverhältnis ****
Die Preise sind im Verhältnis zu dem, was an Service, Essen und Getränken geboten wurde, angemessen. Das Rumpsteak mit seinen ca. 200 g ist zwar mit 25,90 € über dem üblichen Preisniveau in Kleinstädten, aber das liegt wohl an der besonderen Zubereitungsmethode im Heubett, die sich geschmacklich auch zeigte. Handwerklich war das Essen gut zubereitet, und gutes Handwerk hat seinen Preis: Vier Sterne für die Küche im Naheschlößchen.
Das Fazit ****
Sowohl rechnerisch über die einzelnen Bewertungskategorien als auch gefühlt sind leicht aufgerundete vier Sterne ein gerechtes Fazit für das Jahreszeiten. Wir gehen gerne wieder dorthin und geben eine glatte Empfehlung für das Restaurant ab.
P.S.: Ich habe die Bewertung des Hotelzimmers bewußt bei der Bewertung außen vor gelassen, da diese ja für Gastro-Guide nicht von Belang ist.
Wen's interessiert: Wir waren mit dem Zimmer und dem Frühstück sehr zufrieden, also auch diesbezüglich vier Sterne.
Zuvor als Warnung: Diese Rezension hat Überlänge!
Wanderurlaub an der Nahe, Quartier in Bad Münster am Stein. Wir, meine Frau und ich und ein befreundetes Pärchen, haben das Hotel Naheschlößchen mit seinem Restaurant Jahreszeiten als Herberge ausgesucht.
Ambiente ***/****
Das Naheschlößchen liegt an der Ecke Berliner Straße / Rheingrafenstraße in Bad Münster am Stein. Die Berliner Straße ist eine Hauptverkehrsstraße, so daß es bei den zur Berliner Straße gelegenen Zimmern morgens sehr früh schon ziemlich laut werden kann, wie unser befreundetes Pärchen berichtete.... mehr lesen
Restaurant Jahreszeiten im Hotel Naheschlößchen
Restaurant Jahreszeiten im Hotel Naheschlößchen€-€€€Restaurant, Hotel06708661031Berliner Straße 69, 55583 Bad Kreuznach
4.0 stars -
"Aller guten Dinge sind drei – und wir waren jedesmal zufrieden" HuckZuvor als Warnung: Diese Rezension hat Überlänge!
Wanderurlaub an der Nahe, Quartier in Bad Münster am Stein. Wir, meine Frau und ich und ein befreundetes Pärchen, haben das Hotel Naheschlößchen mit seinem Restaurant Jahreszeiten als Herberge ausgesucht.
Ambiente ***/****
Das Naheschlößchen liegt an der Ecke Berliner Straße / Rheingrafenstraße in Bad Münster am Stein. Die Berliner Straße ist eine Hauptverkehrsstraße, so daß es bei den zur Berliner Straße gelegenen Zimmern morgens sehr früh schon ziemlich laut werden kann, wie unser befreundetes Pärchen berichtete.
Besucht am 07.05.2016Besuchszeit: Abendessen 6 Personen
Rechnungsbetrag: 141 EUR
Maizeit – Wanderzeit, ein Trip von fünfeinhalb Stunden durch die Urdenbacher Kämpe liegt hinter uns, als wir drei Wanderpärchen uns am sommerlich sonnigen frühen Abend des 7. Mai dem frisch renovierten zweistöckigen Gebäude nähern, auf dessen weiß gestrichener Front Rheinterrassen Baumberg Beach in roten und schwarzen Lettern auf das Hotel mit Restaurant und Lounge hinweisen. Eingangsbereich Baumberger Rheinterrassen Das Ambiente ****/*****
Die Baumberger Rheinterrassen liegen direkt am Rhein. Neben dem Hotel- und Restaurantgebäude liegt auf der einen Seite ein großer, hauseigener Parkplatz, auf der anderen, dem Rhein zugewandten Seite, erstreckt sich ein weitläufiger Biergarten, jüngst renoviert und mit neuen bequemen Gartenmöbeln ausgestattet, Tische und Stühle in grau, die Stühle rot gepolstert. Eine verglaste Veranda mit weiß-rotem Dach, an das Restaurant angebaut, bietet Schutz bei regnerischem Wetter.
Wir sind schneller gewandert als erwartet und deshalb reichlich vor der Zeit, ab der unser Tisch reserviert ist. Wir lassen uns im Biergarten nieder und löschen den Wanderdurst.
Der erste Durst ist gelöscht, wir gehen zu unserem Tisch im Restaurant, der sich in eine lange Tischreihe an der Fensterfront mit Blick auf den Rhein einreiht. Die Tische sind geschmackvoll eingedeckt, rote Tischtecken, rote Servietten, Blumenschmuck und die übliche Menagerie. Schwarz gepolsterte Stühle, sehr bequem, umreihen die Tische. Im Restaurant
Die der Fensterfront gegenüberliegende Wand ist eine nackte Backsteinmauer, unterbrochen von weiß verputztem Mauerwerk mit Türdurchgängen. An ihr säumen sich hohe Bistrotische mit hellbrauner Tischplatte und schwarz gepolsterte Barhocker. Moderne Gemälde lockern die Backsteinoptik auf, die weiße Decke des Restaurants steht in angenehmem Kontrast zur roten Stirnwand. Im Restaurant
Die Renovierung hat dem Ambiente gut getan. Ich kenne die Baumberger Rheinterrassen noch als Ausflugslokal mit altbackenem Restaurant und Biergarten – kein Vergleich zum heutigen zeitgemäßen Erscheinungsbild.
Die geschmackvolle Einrichtung, der Biergarten mit mediterranem Flair, der Blick auf den Rhein und das ansehnlich renovierte Gebäude rechtfertigen viereinhalb Sterne für das Ambiente.
Der Service **/***
Schon im Biergarten machen wir erste Erfahrungen mit dem Service. Gut, es ist viel zu tun. Alles was laufen oder radfahren kann, hat sich im Biergarten versammelt. Entsprechend lange warten wir auf die Getränke, die dann beim Servieren von einem jungen Kellner einer speziellen Sicht- und Geruchsprobe unterworfen werden müssen. Was ist denn noch das Radler und was ist das Pils? – so rätselt der junge Mann, sichtet die Getränkefarbe, riecht an den Gläsern und trifft dann eine Entscheidung.
Irgendwie schwant uns, daß wir an diesem Abend mit dem Service unseren Spaß haben werden.
Als wir ins Restaurant gewechselt sind, warten wir eine ganze Weile auf die Bedienung. Endlich bemerkt uns eine junge Dame, fragt verwundert, ob wir noch nicht bedient worden seien. Sie habe doch den Kollegen Bescheid gegeben, uns zu bedienen. Es hat offensichtlich nicht funktioniert, und sie überreicht uns die Karten.
Im Laufe des Abends bedient uns hauptsächlich ein junger Mann in den Dreißigern, dem die Anstrengung des Servierens an diesem warmen Frühlingstag ins Gesicht geschrieben ist. Er wirkt angestrengt und gehetzt, Schweiß auf der Stirn, roter Kopf. Seine Art, mit den Gästen umzugehen, ist aber irgendwie sympathisch und nett. Und beim Abservieren merkt man, daß er den Job gelernt hat.
Ein viel jüngerer Mann und eine junge Dame, wohl eine Auszubildende, bedienen uns im Laufe des Abends auch mehrfach.
Die Bedienungen an unserem Tisch sind alle nett, freundlich und zuvorkommend. Aber es hapert im Ablauf.
Beispiel: Nach dem Essen bestellen wir einen Espresso und einen Aquavit. Die zwei Getränke werden auch zu unserer Zufriedenheit rasch serviert, allerdings stehen auf dem Tablett der Servicekraft zwei Espressi statt einem. Wir nehmen – wie bestellt – einen Espresso. Den anderen nimmt die Bedienung wieder mit.
Es dauert nicht lange, da erscheint die junge Dame wieder mit einem Tablett, darauf wieder zwei Espressi und ein Aquavit. Wir bedeuten ihr, und es ist ja auch nicht übersehbar, daß wir diese Getränke schon serviert bekommen hätten und wieder ein Espresso zuviel auf dem Tablett stehe. Sie geht mit dem Tablett zurück zur Theke.
Und es dauert wieder nicht lange, daß nun der viel jüngere Mann mit einem Tablett auf unseren Tisch zusteuert, auf dem Tablett wieder – Achtung! – zwei Espressi und ein Aquavit. Bei uns bricht Heiterkeit aus. Wenn er den Aquavit auf's Haus loswerden wolle, gerne, lasse ich ihn wissen und zeige ihm mein inzwischen geleertes Aquavitgläschen. Er geht mit Aquavit und Espressi zurück zur Theke, wird aber auf halbem Wege von unserem jungen Mann in den Dreißigern aufgehalten, der mir schnurstracks tatsächlich den Aquavit auf Rechnung des Hauses serviert.
So richtig unzufrieden sind wir mit dem Service nicht, aber richtig zufrieden auch nicht. Es liegt nicht an den Bedienkräften, aber die Mängel in der Organisation sind offensichtlich.
Vom Nebentisch bekommen wir dann auch noch eine Auseinandersetzung um die Wartezeit auf das Essen zwischen den Gästen und einem anderen Kellner mit. Letzterer zitiert in einem unfreundlichen Ton die Zeiten aus seinem digitalen Schreibblock, wann er die Bestellung aufgenommen habe und bemerkt im Weggehen in nicht gerade freundlichem Ton, das sei ja wohl nicht zu lange.
Selbstredend, daß man Gäste so nicht behandelt.
Beim Service sehen wir "viel Luft nach oben", also eigentlich nur zwei Sterne. Die freundliche Art unseres Mannes in den Dreißigern und sein lockerer Umgang mit dem zum dritten Mal an unseren Tisch gebrachten Aquavit heben unsere Wertung ein wenig in Richtung "okay" an. Zweieinhalb Sterne für den Service.
Das Essen ****
Endlich haben wir die Karten von der jungen Dame, die dachte, wir seien längst bedient worden, erhalten und stellen fest, daß die aktuelle Karte eine andere ist als die, die auf den Webseiten der Baumberger Rheinterrassen veröffentlicht ist. Organisationsversagen? Auf eine spätere Nachfrage nach den im Netz angebotenen Speisen antwortet unser Serviceherr – der in den Dreißigern–, daß diese Speisen nicht mehr angeboten würden. Beim Schreiben dieser Kritik bemerke ich, daß die aktuellen Karten mittlerweile auch im Netz stehen.
Jahreszeitlich passend werden Spargelgerichte angeboten, außerdem Salate, Suppen, Currywurst, Burger, Fisch, Schnitzel und Steaks in unterschiedlichen Zubereitungen. Preislich liegt alles im üblichen Rahmen.
Inzwischen hat unser Serviceherr die Getränke aufgenommen. Nach einer Weile werden uns Mineralwasser (0,75 l zu 6,60 €), Veltins (0,3l zu 2,70 €) und Füchsen Alt (0,4l zu 3,60 €) serviert, alles gekühlt, wie es sein muß.
Wir haben inzwischen gewählt. Meine Frau entscheidet sich für ein
• Schnitzel „Madagaskar“, grüne Pfeffersauce, Pommes frites und Salatgarnitur zu 13,90 Euro,
und ich entscheide mich für • Spargel mit neuen Kartoffeln, dazu zerlassene Butter und ein gegrilltes Rumpsteak (ca. 150 g) zu 24,50 €.
Anstelle der zerlassenen Butter hätte ich auch eine frisch aufgeschlagene Sauce Hollandaise ordern können.
Unsere Freunde wählen • zweimal Schnitzel „Wiener Art“, Zitrone, Salatgarnitur und Pommes frites zu 12,90 Euro, • gebackener Ziegenkäse, Blattsalate,Rohkost, Weintrauben und Brot zu 11,90 € und • MSC Matjesfilet, Honig-Senf-Dillsauce, Speckbohnen und Bratkartoffeln zu 12,50 Euro.
Die Wartezeit ist angesichts des Betriebes, der an diesem lauen Fühlingsabend herrscht, angemessen.
Meine Frau ist mit dem Schnitzel „Madagaskar“ ganz zufrieden. Das Schnitzel ist zart und knusprig gebraten, die grüne Pfeffersoße über einem Teil des Schnitzels reduziert die Knusprigkeit ein wenig, und die Pommes frites sind kross und schön heiß. Die Salatgarnitur ist halt nur Garnitur, aber okay. Schnitzel „Madagaskar“, grüne Pfeffersauce, Pommes frites und Salatgarnitur
Meiner Frau schmeckt's, und entsprechend bewertet sie auch ihr Gericht mit gut.
Auch ich finde mein Spargelgericht gut zubereitet, allerdings mit einem geringfügigen Abstrich. Das Rumpsteak, das ich als medium gegart bestellt habe, ist ein wenig zu lange auf dem Grill gewesen. Es ist nur noch spärlich rosa, an manchen Stellen schon richtig durchgebraten. Sein Äußeres verrät, daß es scharf angebraten worden ist. Spargel mit neuen Kartoffeln, dazu zerlassene Butter und ein gegrilltes Rumpsteak
Der Spargel hingegen ist auf den Punkt gegart, genau wie die neuen Kartoffeln. Auch die Qualität des Spargels ist einwandfrei. Mit der zerlassenen Butter schmecken mir der Spargel mit den Kartoffeln und dem Fleisch gut, und dementsprechend bewerte ich auch mein Spargelgericht.
Und unser Wanderfreund mit dem MSC-zertifizierten Matjesfilet schwärmt von der Zartheit der Filets. Den drei Filets sind reichlich Bratkartoffeln und Speckbohnen beigelegt, die Bratkartoffeln schön gebräunt. Ein Töpfchen mit der Honig-Senf-Dillsauce steht dazwischen. MSC Matjesfilet, Honig-Senf-Dillsauce, Speckbohnen und Bratkartoffeln
Es schmeckt unserem Wandergesellen gut, er hat nichts auszusetzen. Sein Urteil zum Matjes: Gut.
Als einziger ordert er nach einer Weile noch einen Nachtisch. Er entscheidet sich für • Apfelstrudel mit Eis und Vanillesoße zu 7,50 €.
Die Nachspeise schmeckt ihm ausgezeichnet, und dementprechend bewertet er sie mit sehr gut.
Für andere soll es statt Nachtisch Espresso und Aquavit sein. Meine Frau entscheidet sich für den Espresso (2,00 €), ich wünsche einen Linie-Aquavit (2cl zu 2,30 €). Die Geschichte zu dem Espresso und dem Aquavit ist bereits erzählt.
Unsere Bewertungen zu den einzelnen Speisen sind durchweg gut. Dementsprechend gibt es vier Sterne für die Küchenleistung.
Die Sauberkeit *****
Bei der Sauberkeit gibt es nichts zu bemängeln. Im Restaurant, auf dem Tisch, Geschirr, Gläser und Bestecke: alles sauber. Und sauber sind auch die Toiletten. Glatte fünf Sterne.
Das Preis-/Leistungsverhältnis ***/****
Wir haben an diesem Abend Licht und Schatten gesehen, Licht beim Essen, Schatten beim Service. Wäre der Service besser organisiert, hätten wir das Preis-/Leistungsverhältnis für gut befunden. Wegen des Services gibt es Abstriche: dreieinhalb Sterne für das Preis-/Leistungsverhältnis.
Das Fazit ****
Die Ausrutscher beim Service lassen sich beheben. Hier muß der Chef oder die Chefin für einen geordneten Organisationsablauf sorgen. Ambiente, Sauberkeit, Essen und das Preis-/Leistungsverhältnis liegen durchweg im grünen Bereich. So geben wir keine begeisterte Empfehlung für die Baumberger Rheinterrassen, aber wenn's sich ergibt, kehren wir wieder ein. Gut gemeinte und aufgerundete vier Sterne für das Fazit.
Maizeit – Wanderzeit, ein Trip von fünfeinhalb Stunden durch die Urdenbacher Kämpe liegt hinter uns, als wir drei Wanderpärchen uns am sommerlich sonnigen frühen Abend des 7. Mai dem frisch renovierten zweistöckigen Gebäude nähern, auf dessen weiß gestrichener Front Rheinterrassen Baumberg Beach in roten und schwarzen Lettern auf das Hotel mit Restaurant und Lounge hinweisen.
Das Ambiente ****/*****
Die Baumberger Rheinterrassen liegen direkt am Rhein. Neben dem Hotel- und Restaurantgebäude liegt auf der einen Seite ein großer, hauseigener Parkplatz, auf der anderen,... mehr lesen
Baumberger Rheinterrassen
Baumberger Rheinterrassen€-€€€Restaurant, Cafe, Hotel0217396460Klappertorstraße 47, 40789 Monheim am Rhein
4.0 stars -
"Gut gegessen – aber ein Service mit etlichen Verbesserungsmöglichkeiten" HuckMaizeit – Wanderzeit, ein Trip von fünfeinhalb Stunden durch die Urdenbacher Kämpe liegt hinter uns, als wir drei Wanderpärchen uns am sommerlich sonnigen frühen Abend des 7. Mai dem frisch renovierten zweistöckigen Gebäude nähern, auf dessen weiß gestrichener Front Rheinterrassen Baumberg Beach in roten und schwarzen Lettern auf das Hotel mit Restaurant und Lounge hinweisen.
Das Ambiente ****/*****
Die Baumberger Rheinterrassen liegen direkt am Rhein. Neben dem Hotel- und Restaurantgebäude liegt auf der einen Seite ein großer, hauseigener Parkplatz, auf der anderen,
Geschrieben am 10.04.2016 2016-04-10| Aktualisiert am
10.04.2016
Besucht am 07.04.2016
Kurzbesuch bei Ratinger Freunden: Abends ist "Lecker-essen-gehen" geplant. Wir überlassen die Restaurantwahl unseren ortskundigen Ratinger Freunden, die spontan Gut Porz vorschlagen – und vorsichtshalber einen Tisch für uns zwei Pärchen reservieren. Wir schauen bei Gastro-Guide nach und finden die sehr gute Beurteilung von Escoffier². Da kann ja eigentlich nichts schiefgehen.
Das Ambiente ****/*****
Donnerstagabend, regnerisch, Glück gehabt bei der Parkplatzsuche. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite von Gut Porz reihen sich etliche Parkplätze, die tagsüber für Kunden der anliegenden Geschäfte reserviert sind, ab 18.30 h aber für Gut Porz. Wenige Parkbuchten sind frei, wir huschen mit unserem fahrbaren Untersatz hinein, zumal die Parkbuchten direkt vor dem Restaurant alle belegt sind.
Durch den Nieselregen gehen wir strammen Schrittes auf ein mit einer Lichterkette hell beleuchtes klassisches Fachwerkhaus mit Gauben im Dachgeschoß zu, schwarze Holzbalken, teils Krummholz, weißes Fachwerk, grüne Fensterläden, altertümliche Hauslaternen an den Fachwerkwänden.
Kein Bruch zwischen dem äußeren Erscheinungsbild und dem, wie's drinnen aussieht. Das Haus bietet mehrere Gasträume, wir werden den Abend in der Gaststube direkt am Eingang verbringen und bekommen von einer freundlichen Dame einen urigen blankgeputzten Holztisch mit zwei Holzbänken an den Längsseiten am Durchgang zum Innenhof angeboten. Der Tisch reicht so gerade für Vier, beim Auftragen des Essens muß dann der Frühlingsblumenstrauß vom Tisch weichen.
In der Gaststube dominiert das Holz, braune Holzdecke mit Dielen und Balken, der braune Holzfußboden wie in alten Fachwerkhäusern üblich, Wände aus Fachwerk mit stämmigen braunen Eichenbalken. Selbstredend, daß Holzschaufeln und anderes landwirtschaftliches Geschirr, aber auch Musikinstrumente an den Wänden hängen und die Reminiszenz an längst vergangene Zeiten befördern.
Später, vor dem Verlassen des Lokals, werfen wir auch einen flüchtigen Blick in den Gastraum im Obergeschoß, gleichermaßen urig und rustikal wie das Erdgeschoß, und in den Wintergarten, den Innenhof und die ehemalige Raucherlounge. Diese drei Räume haben ihren eigenen Stil, jedenfalls nicht so rustikal wie die beiden Gasträume im Erdgeschoß und Obergeschoß des Haupthauses.
Uns gefällt das Ambiente mehr als gut. Wir sitzen gemütlich, doch die Fast-Enge und die Plazierung im Durchgangsbereich hindern uns, volle fünf Sterne zu vergeben, deshalb viereinhalb.
Der Service *****
Eine aufmerksame, freundliche, junge Dame bedient uns den Abend über. Sie ist schnell, sehr gewandt im Umgang mit den Gästen, und sie ist geschäftstüchtig, was sicherlich kein Fehler im Servicebereich ist, es sei denn, es artet in Aufdringlichkeit aus, was aber hier nicht der Fall ist.
Sie fragt uns wie selbstverständlich, ob uns die Speisen mundeten, was wir bejahen. Und sie bedient uns den Abend über ohne Fehl und Tadel. Auch eine Dame, die im Servicebereich Regie führt – wir vermuten die Chefin – kommt zweimal an unseren Tisch und fragt, ob alles recht sei. Fünf Sterne ist uns der Service wert.
Das Essen ****/*****
Kaum haben wir an unserm Tisch Platz genommen, überreicht uns die Servicedame vier auf Din A5 gefaltete Din A4-Blätter, auf denen das Speisenangebot aufgelistet ist. Das Angebot ist international und kreativ. Das Tatar kommt vom amerikanischen Premium-Beef daher, der Burger ebenfalls. Rumpsteak, Wiener Schnitzel, Backhendl, isländischer Kabeljau, Heringsstipp von der Oma, Flammkuchen, Szegediner Kalbsgulasch nehmen den Leser mit auf eine kulinarische Reise um die Welt. Auf dieser Karte sollte eigentlich jeder etwas nach seinem Geschmack finden.
Meine Frau entscheidet sich für den • Burger vom USA-Beef mit knusprigem Bacon, getrüffelter Hollandaise, hausgemachten Patatas fritas, gehobeltem Parmesan und französischen Trüffeln (15,50 €). Mir gefällt • Feines Szegediner Kalbsgulasch mit hausgemachten Semmelknödeln (17,50 €).
Unser befreundetes Pärchen wählt • "Unser" Backhendl von der Maispoulardenbrust mit Kräuterkartoffelsalat, Rote Beete und Gurken-Sahne-Salat (15,90 €) und • Tatar vom USA-Premium-Beef mit allem, was dazu gehört und frischem italienischen Landbrot (17,50 €).
Als Getränke bestellt meine Frau eine Flasche Gerolsteiner (0,25 l für 3,00 €) und ein Viertel Grauburgunder "Leimener Herrenberg" von Adam Müller (8,30 €), ich muß mich – weil Chauffeur – mit einem alkoholfreien Jever (0,33 l zu 2,60 €) zufriedengeben.
Schnell und geübt tippt unsere Servicedame unsere Bestellung in den digitalen Notizblock und bringt uns wenig später den Gruß aus der Küche: italienisches Landbrot und ein kleines Töpfchen aioliartiger Knoblauchcreme. Das Brot ist frisch und warm, die Creme ist knapp bemessen und hat eine deutliche Knoblauchnote. Von der Creme hätte es angesichts von vier Personen etwas mehr sein dürfen.
Trotz regem Betrieb warten wir nicht übermäßig lange auf unsere Hauptspeisen.
Meine Frau bekommt gut gebräuntes Burger-Beef, getoppt von einer ordentlichen Portion Bacon in einem Burger-Bun, das auf den Schnittflächen leicht angeröstet ist. Die Hollandaise bedeckt einen kleinen Teil des Burgers und sammelt sich auf dem Teller. Ein Schälchen mit einer Art Cocktailsauce auf Senfbasis ist beigestellt, daneben ein vasenartiges Gefäß, in das die Patatas Fritas mit gehobeltem Parmesan und französischen Trüffeln in einer Tüte gesteckt sind.
Der Burger ist okay. Das ist das Urteil meiner Frau, die den zweiten Burger in ihrem Leben ißt. Das Burger-Brötchen ist außen knusprig mit einer leicht angerösteten Schnittfläche, innen fluffig und insgesamt geschmackvoll. Unter der oberen Bun-Hälfte liegen etwas Salat, eine große Scheibe Tomate, darauf das "Herz" des Burgers, der Patty, wie von der Servicekraft angekündigt, medium gebraten. Bei der Bestellung hätte meine Angetraute auch einen anderen Gargrad wählen können.
Das Fleisch ist leider so gut wie gar nicht gewürzt. Das kann auch die das Patty überdeckende BBQ-Sauce nicht wettmachen. Die getrüffelte Hollandaise neben dem Burger wertet meine Frau als unpassend zu der tomatigen BBQ-Sauce.
Die Patatas fritas hingegen schmecken meiner Frau ausgezeichnet. Sie sind heiß und knusprig, schön dick geschnitten, wie meine Liebste es mag. Die Cocktailsauce auf Senfbasis schmeckt solo zu den Patatas fritas, aber weniger in Kombination mit der tomatigen Burger-Sauce.
In einem großen, tiefen Teller bekomme ich das Szegediner Kalbsgulasch, bedeckt mit einer guten Portion Sauerrahm. Zwei Semmelknödel, gekrönt mit Semmelbröseln in brauner Butter und zwei Minitomaten liegen in der Szegediner-Sauce.
Das Gulasch ist sehr gut zubereitet, schön zart, keine einzige Sehne. Das Sauerkraut gibt der Sauce einen feinen, leicht säuerlichen Geschmack. Die Semmelknödel sind weit entfernt von Convenience-Ware, auch sie schmecken ausgezeichnet, besonders wenn ich sie zuvor in die Sauce getunkt habe. Die beiden warmen Minitomaten sind von überhaupt nicht erwartetem Geschmack. Mir gelingt keine Definition des Geschmacks, meiner Frau, der ich ein Stückchen abgebe, und unserer gemeinsamen Freundin, die die Tomaten auch auf dem Teller hat, auch nicht. Kein Wunder, nach dem Essen fragen wir unsere Servicedame nach dem Geschmackserlebnis. "Anis, Kümmel, Rosmarin und noch ein paar andere Ingredienzen", zählt sie auf. Aber es sei ein Geheimrezept. Toller Geschmack, aber das Geheimnis dafür bleibt im Gut Porz.
Unser Freund bekommt sein Tatar und eine große Platte mit Glasschälchen, in denen die Zutaten für das Tatar liegen: Zwiebeln, Kräuter, Ei und noch einiges mehr. Unser Freund ist sehr zufrieden mit dem Hackfleisch, "ausgezeichnet", sagt er.
Auch unsere Freundin lobt ihr Backhendl mit dem beigelegten Kräuterkartoffelsalat und den beigestellten Töpfchen mit Roter Beete und Gurken-Sahne-Salat. Sie sagt , daß alles gut sei und schmecke, lobt aber verhaltener als ihr Mann mit "gut".
Nur zwei von uns Vieren haben noch Platz für ein Dessert. Meine Frau wählt eine • Kleine hausgemachte Sorbet-Variation (5.- €), und unser Freund nimmt • Warmer Schokokuchen frisch aus dem Ofen mit halbgeschlagener Sahne und feinem Creme-Eis (8,90 €).
Die Sorbet-Variation besteht aus zwei fruchtigen Sorbetsorten, dekoriert mit frischen Früchten, insgesamt sehr lecker.
Der Schokokuchen überzeugt unseren Freund vollends. Er schlemmt und bewertet mit bester Note.
Wir bewerten unsere Hauptspeisen und die Desserts mit Noten zwischen "gut" und "ausgezeichnet". In summa scheint uns eine Bewertung mit viereinhalb Sternen gerechtfertigt.
Die Sauberkeit *****
Bei der Sauberkeit gibt es rein gar nichts zu bemäkeln. In der Gaststube, auf dem Tisch, Geschirr, Gläser und Bestecke: alles makellos sauber. Und makellos sauber ist es auch auf den Toiletten. Glatte fünf Sterne.
Das Preis-/Leistungsverhältnis *****
Gutes bis sehr gutes Essen, ein ausgezeichneter Service, die Preise allemal die Leistung wert, da runden wir doch bei der Bewertung des Preis-/Leistungsverhältnisses auf und geben aufgerundete fünf Sterne.
Das Fazit ****/*****
Auch wenn wir bei Essen und Ambiente keine vollen fünf Sterne vergeben haben, so sind wir doch mit dem Kollegen Escoffier² in der Fazit-Bewertung im Großen und Ganzen einig. Wir empfehlen das Gut Porz und sind froh, dem Vorschlag unserer Freunde gefolgt zu sein. Gut Porz: Gerne wieder!
Kurzbesuch bei Ratinger Freunden: Abends ist "Lecker-essen-gehen" geplant. Wir überlassen die Restaurantwahl unseren ortskundigen Ratinger Freunden, die spontan Gut Porz vorschlagen – und vorsichtshalber einen Tisch für uns zwei Pärchen reservieren. Wir schauen bei Gastro-Guide nach und finden die sehr gute Beurteilung von Escoffier². Da kann ja eigentlich nichts schiefgehen.
Das Ambiente ****/*****
Donnerstagabend, regnerisch, Glück gehabt bei der Parkplatzsuche. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite von Gut Porz reihen sich etliche Parkplätze, die tagsüber für Kunden der anliegenden Geschäfte reserviert sind, ab 18.30... mehr lesen
Gasthof Gut Porz
Gasthof Gut Porz€-€€€Restaurant, Biergarten, Partyservice02102934080Hülsenbergweg 10, 40885 Ratingen
4.5 stars -
"Freunde loben Gut Porz – zurecht!" HuckKurzbesuch bei Ratinger Freunden: Abends ist "Lecker-essen-gehen" geplant. Wir überlassen die Restaurantwahl unseren ortskundigen Ratinger Freunden, die spontan Gut Porz vorschlagen – und vorsichtshalber einen Tisch für uns zwei Pärchen reservieren. Wir schauen bei Gastro-Guide nach und finden die sehr gute Beurteilung von Escoffier². Da kann ja eigentlich nichts schiefgehen.
Das Ambiente ****/*****
Donnerstagabend, regnerisch, Glück gehabt bei der Parkplatzsuche. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite von Gut Porz reihen sich etliche Parkplätze, die tagsüber für Kunden der anliegenden Geschäfte reserviert sind, ab 18.30
Schon ein paarmal hatten wir – meine Frau und meine Wenigkeit – uns in der NiederpleiserMühle kulinarisch verwöhnen lassen. Wir waren jedesmal zufrieden. Berichtet habe ich über unsere damaligen Besuche aus meiner Prä-Rezensentenzeit nicht. Das soll jetzt anders sein.
Mit einem befreundeten Ehepaar haben wir uns für den Abend vorm Frühlingsanfang zum Schlemmen in der NiederpleiserMühle in Sankt Augustin verabredet, einer ehemaligen Getreidemühle am Pleisbach, die im vorigen Jahrhundert um Wohn- und Stallgebäude erweitert wurde. Die heute unter Denkmalschutz stehenden Gebäude beherbergen den Restaurationsbetrieb der NiederpleiserMühle und eine Zweigstelle des Standesamtes der Stadt Sankt Augustin. "Ja"-Sagen und festlich Tafeln liegen hier nur wenige Meter auseinander.
DasAmbiente****
Mitten in Feldern um Niederpleis, einem Ortsteil von Sankt Augustin, liegt die in U-Form gebaute Hofanlage mit ihren hellgelb getünchten zweistöckigen Gebäuden. Im linken Schenkel der U-Form residiert der Restaurantbetrieb mit mehreren Gasträumen, unter anderen mit der Mühlenstube, dem Wintergarten und der Tenne. Im Sommer lädt ein Biergarten zum Verweilen ein.
Wir werden den Abend im Wintergarten verbringen, einem rustikal wirkenden Raum mit großen gelb-braunen Bodenfliesen, einer von dunkelbraunen Balken und Ständern getragenen Holzpaneel-Decke, von der weiß-gelbe Zylinder stattlichen Durchmessers herabhängen und den Raum eher schummrig als hell beleuchten. Zwei Fensterfronten mit weißen Rahmen und Raffrollos geben den Blick frei in die Höfe der Anlage.
Dunkelbraune Balken unterteilen auch die in blassen Ockertönen gehaltenen Wände. Kein Pferd auf dem Flur – nein, hier hängt ein Fahrrad von anno dunnemals an der Wand.
Farblich zu den Brauntönen der Balken passen die mit weißen Tischläufern, frischen Blumen und Kerzen eingedeckten braunen Tische, die mit Stühlen unter roten Hussen umstellt sind.
Es gefällt uns zwei Paaren hier, ein gefälliges, trotz der Größe des Raumes noch gemütliches Ambiente. Genügend Platz ist vorhanden, um die Tische in diskretem Abstand zu halten.
Eine Bewertung mit "gut" und vier Sternen für das Ambiente ist für uns gerechtfertigt.
DerService*****
Schon vor unserem Besuch hatten wir die Speisekarte auf den Webseiten des Restaurants studiert. Mir hatte es sofort die Kaninchenkeule mit Tagliatelle und Oliven-Chorizo-Sauce angetan. Erinnerungen an meine Jugend wurden wach – an das Karnickel in dunkler Sauce im "Kaströllchen" zur weihnachtlichen Mittagszeit. "Kaströllchen" - eine bergisch-rheinische Mutation der Casserole, die mit Napoleon ins Rheinland kam.
Wir reservieren kurzerhand, und wenige Stunden vor Frühlingsanfang empfängt uns ein junger Mann im Entree zum Restaurant und weist uns den Weg zum reservierten Tisch. Zuvorkommend nimmt er uns die noch gar nicht frühlingshafte Garderobe ab. Er wird uns den Abend über bedienen, unterstützt von einem etwas älteren Kollegen.
Der Service ist vorbildlich, unaufdringlich, bei unseren Nachfragen erweist er sich als kompetent, er ist freundlich und schnell. Nicht nur, daß unser junger Servicemann nach unserer Zufriedenheit mit den Speisen fragt, nein auch die Chefin fragt danach.
Das mag als selbstverständlich erscheinen. Aber selbstverständlich ist nicht mehr das Bemühen unseres Serviceherrn, mir wieder zum verschwundenen Karnickel zu verhelfen.
Wie erzählt: Ich freute mich auf die Batzen des in der virtuellen Speisekarte annoncierten Kaninchens. Doch in der Wochenkarte, die unser junger Mann uns direkt nach dem Platznehmen reicht, ist das Kaninchen verschwunden. Mit nicht nur gespielter trauriger Miene erzähle ich dem jungen Mann von meiner Vorfreude auf das "Laufwerk" des Kanins, unterstützt von den mitfühlenden Schilderungen meiner Angetrauten. Das einfache "Ist ausgegangen!" kommt dem jungen Mann nicht über die Lippen, nein, er zeigt Mitleid: "Mal sehen , ob sich was machen läßt!". Strammen Schrittes geht er in Richtung Küche, und wenig später läßt er mich wissen, daß da noch was gehe. Ob ich denn die Kaninchenkeulen so haben wolle, wie sie im Netz angepriesen worden waren.
Simsalabim, das Karnickel ist wieder da! Mit Freude bejahe ich die Frage unseres Serviceherrn: "Ja, mit Tagliatelle, Gemüse und Oliven-Chorizo-Sauce!".
Das wieder hervorgezauberte Karnickel läßt uns für den Service schließlich volle fünf Sterne vergeben: Ausgezeichnet, wie sich der Service und die Küche bemühen, Gastwünsche zu erfüllen.
DasEssen****/*****
Die Speisekarte gibt sich kurz und bündig. Eine Wochenkarte bietet rund eine Handvoll Vorspeisen vorwiegend mediterraner Ausrichtung, eine knappe Handvoll Fischgerichte, eine Handvoll gegrillter oder geschmorter Fleischgerichte und wenige Pasta-Gerichte an. Die Mühlenküche preist sich selber als „kreative leichte Feinschmeckerküche“ mit frischen und saisonalen Produkten an. Die Wochenkarte findet sich übrigens auf den Webseiten der Niederpleiser Mühle.
Unser Servicemann läßt uns die gewünschte Zeit zur Auswahl. Schließlich wählt meine Frau
• IrischerLammrückenrosagebraten,Chorizo,BohnenundBärlauch-Kartoffeln zu 23.- €, ich, wie bereits erzählt,
• KaninchenkeulemitTagliatelle,GemüseundOliven-Chorizo-Sauce zu 17.- €.
Unser befreundetes Ehepaar wählt
• FiletvomFjord-LachsunterderKartoffelkrusteaufLauchrahmgemüse (20.- €) und
• RumpsteakvomAngus-Rindca.230g,Pfeffersauce,BratkartoffelnundGemüse (20.- €).
Als erste Getränke wählt meine Frau, die turnusgemäß die Chauffeuse geben muß, eine Dreiviertelliterflasche Selters zu 5,90 €, ich einen Grauburgunder vom Ihringer Weingut Dr. Heger (0,2 l zu 6,50 €), und unsere Freunde wählen BitterLemon (0,2 l zu 2,70 €) und ein alkoholfreiesWeizenbier zu 4.- €.
Detailliert werde ich über die Gerichte meiner Frau und meines berichten, eher pauschaliert über die des befreundeten Paares.
Kaum haben wir unsere Essens- und Getränkewünsche dem Service mitgeteilt, bringt der junge Mann die Getränke, allesamt gut temperiert, wie es sein soll. Mein Hegerscher Grauburgunder wird am Tisch aus der Flasche eingeschenkt.
Wenig später dann eine Enttäuschung. Ganze sechs Scheiben Baguette und ein verpacktes Röllchen französischer, leicht gesalzener Butter – meiner Erinnerung nach war es ein Röllchen der Marke "Les Conviettes, Beurre demi-sel extra fin AOP Charentes-Poitou" von vielleicht 15 oder 20 Gramm – soll für vier Personen den GrußausderKüche hergeben.
Das Brot ist zwar frisch, außen knusprig, die Butter geschmackvoll, und sie hat sicherlich ihren Preis, aber diese einfallslose Miniportion von "Amuse gueule" stört eher den noch zu beschreibenden positiven Gesamteindruck des Essens, als daß sie ihn unterstützt. Weglassen wäre besser gewesen als präsentieren.
In der Hoffnung, daß es besser wird, harren wir unserer Hauptspeisen. Die werden dann auch nach angemessener Wartezeit von unserem jungen Serviceherrn und dessen älterem Kollegen serviert.
Auf dem Teller meiner Liebsten liegt ein gut gebräuntes Lammkarree, umrahmt von dunkelbraunerSauce. Unter den hervorlugenden dünnen Knochen sind die Bärlauch-Kartoffeln versteckt. Bohnen und Mini-Tomaten sind unter die Chorizo-Sauce gehoben.
Meine Frau hätte zwar lieber ausgelösten Rücken gehabt, aber sie ist dennoch mit dem irischen Lammrücken sehr zufrieden. Das Fleisch ist rosa gebraten, saftig und zart, die Bärlauchkartoffeln sind eine gut gelungene Alternative zu den üblichen Rosmarinkartoffeln. Daß die Bohnen und Tomaten mit der Chorizo-Sauce vermengt sind, stört sie zwar ein wenig. Doch sie lobt das auf den Punkt gegarte Gemüse und die schmackhafte Sauce.
Meine Frau ist mit ihrem Gericht sehr zufrieden. Die Zubereitung und der hervorragende Geschmack lassen die kleinen Unzulänglichkeiten in der Präsentation vergessen.
Ich bekomme zwei mit Sauce übergossene Kaninchenkeulen präsentiert, umgeben von einem Häufchen Tagliatelle und einem kleinen Gemüsehügel, bestehend u.a. aus klein gewürfelten Möhren, Zucchini, Zwiebeln und Staudensellerie. Die Kaninchenkeulen sind fachgerecht gegart, das Fleisch ist zart und fällt fast vom Knochen ab. Die Tagliatelle sind wie das Gemüse al dente gegart. Den besonderen Geschmack verleiht die Oliven-Chorizo-Sauce. Grüne Olivenstücke und etliche kleine Chorizo-Scheiben finden sich in ihr und geben Würze.
Auch ich bin sehr zufrieden mit meiner Wahl. Von mir gibt es nichts zu mäkeln.
Unsere Freundin bekommt ein ordentliches Stück Lachsfilet unter einer schön gerösteten Kruste geraspelten, ansprechend gewürzten Kartoffeln. Das Fisch-Kartoffelarrangement ruht auf einem grünen Bett von Lauchgemüse in Rahmsoße. Unsere Freundin bewertet das Gericht mit "sehr gut".
Bleibt das Rumpsteak unseres Freundes: Schön gebräunte Kartoffeln und das gleiche Gemüse wie bei den Kaninchenkeulen umrahmen das Steak. Das Fleisch ist wie bestellt gegart, unser Freund ist zufrieden und wertet sein Gericht mit "gut".
So aufmerksam, wie der Service nachgefragt hat, ob alles recht sei und es uns schmecke, so aufmerksam fragt er nach einer Weile nach etwaigen Dessertwünschen. Insbesondere die Damen sind einem süßen Abschluß nicht abgeneigt, und unser Serviceherr übergibt uns die Dessertkarten. Die beiden Damen entscheiden sich für eine
• warmeApfeltartemitVanilleeis zu 7.- €. Ich wähle die
• KäsevariationmitFeigensenf zu 9.- €.
Die Apfeltarte ist ein Törtchen-Rundling, offensichtlich frisch gebacken mit dicken Apfelscheiben in einer Vanillecreme, garniert mit zwei Erdbeerhälften. An eine Vanilleeiskugel ist ein Gebäckröllchen angelehnt. Vanillesaucenstreifen und Cassistupfer dienen nicht nur der visuellen Aufwertung, sondern auch der geschmacklichen.
Die Damen schwärmen von der süßen Verführung und sind vollauf zufrieden.
Meine Käsevariation wird auf einer schwarzen Schieferplatte serviert: Drei kleine Schnittkäse-Ecken, drei Weichkäse-Dreiecke und zwei Dreiecke von FeigenkuchenmitNüssen. Der Feigensenf wird in einem kleinen Töpfchen serviert. Zwei Erdbeerhälften dienen als Dekoration. Zum Käse werden Baguettescheiben werden gereicht.
Der Käse schmeckt in Verbindung mit dem leicht süßlichen, doch scharfen Feigensenf ausgezeichnet. Nach einem Stückchen verzehrten Feigenkuchens wird der Geschmack des Käses besonders betont. Die Variation schmeckt und ist ein passender Abschluß in der Speisenfolge – allerdings nicht, ohne daß ich mir noch einen italienischen Kräuterbitter genehmige, den ich dann beim Schreiben dieser Rezension auf der Rechnung vermisse.
Das Essen ist in der Gesamtbewertung nahe an fünf Sternen und einem "ausgezeichnet". Aber der mickrige Gruß aus der Küche und das gute, aber eben nicht sehr gute Rumpsteak-Gericht bringen Abstriche, so daß uns viereinhalb Sterne als gerechtfertigt erscheinen.
DieSauberkeit*****
Hier gibt es absolut nichts zu bemängeln. Nicht nur im Gastraum und auf den Tischen ist alles blitzsauber, sondern auch auf den Toiletten. Meine Frau berichtet von ansprechender Dekoration im Toilettenraum mit Topfpflanzen und Teelichten. Als Angebot des Hauses wird ein Körbchen mit Hygiene-, Körperpflegemitteln und Haarspray vorgehalten.
Die Sauberkeit ist ihre fünf Sterne wert.
DasPreis-/Leistungverhältnis****
Die Preise gehen im Vergleich zur gebotenen Qualität voll in Ordnung. Die Speisen sind den Preis wert, so daß vier Sterne für das Preis-/Leistungsverhältnis angemessen sind.
DasFazit****/*****
Der Abend mit unseren Freunden war ein Erfolg. Wir gehen zufrieden nach Hause und behalten die NiederpleiserMühle in guter Erinnerung – wie auch schon bei unseren früheren Besuchen. Und eins steht fest: Wir empfehlen das Restaurant und kommen gerne wieder.
Schon ein paarmal hatten wir – meine Frau und meine Wenigkeit – uns in der Niederpleiser Mühle kulinarisch verwöhnen lassen. Wir waren jedesmal zufrieden. Berichtet habe ich über unsere damaligen Besuche aus meiner Prä-Rezensentenzeit nicht. Das soll jetzt anders sein.
Mit einem befreundeten Ehepaar haben wir uns für den Abend vorm Frühlingsanfang zum Schlemmen in der Niederpleiser Mühle in Sankt Augustin verabredet, einer ehemaligen Getreidemühle am Pleisbach, die im vorigen Jahrhundert um Wohn- und Stallgebäude erweitert wurde. Die heute unter Denkmalschutz... mehr lesen
Niederpleiser Mühle
Niederpleiser Mühle€-€€€Restaurant02241396045Pleistalstraße 56, 53757 Sankt Augustin
4.5 stars -
"David Copperfield in der Küche? Das Kaninchen wieder herbeigezaubert und zauberhaft zubereitet!" HuckSchon ein paarmal hatten wir – meine Frau und meine Wenigkeit – uns in der Niederpleiser Mühle kulinarisch verwöhnen lassen. Wir waren jedesmal zufrieden. Berichtet habe ich über unsere damaligen Besuche aus meiner Prä-Rezensentenzeit nicht. Das soll jetzt anders sein.
Mit einem befreundeten Ehepaar haben wir uns für den Abend vorm Frühlingsanfang zum Schlemmen in der Niederpleiser Mühle in Sankt Augustin verabredet, einer ehemaligen Getreidemühle am Pleisbach, die im vorigen Jahrhundert um Wohn- und Stallgebäude erweitert wurde. Die heute unter Denkmalschutz
Geschrieben am 14.11.2015 2015-11-14| Aktualisiert am
14.11.2015
Besucht am 12.11.2015
Und wieder plagen uns auf der Heimfahrt am 12. November die berufsverkehrlichen Staus auf der A3 im Kölner Raum. „Calabria in Siegburg?“, frage ich meine Frau, während wir im Schrittempo gen Frankfurt rollen. Sie versteht sofort und nickt.
Nach 19 Uhr sind wir endlich in Siegburg und steuern direkt den dann gebührenfreien Parkplatz „Mühlentorplatz“ an. Von hier sind es nur ein paar Gehminuten zum Herrengarten, einem Wohn- und Geschäftsareal in der Siegburger Fußgängerzone. Hier im Herrengarten 1 wirbt das Calabria mit „italienischen Spezialitäten im Herzen von Siegburg“.
Das Ambiente ***
Das Calabria sticht durch eine Außengastronomie und einen wintergartenähnlichen Vorbau aus einer Wohn- und Geschäftshäuserzeile in wortwörtlichem Sinne hervor. Der Vorbau ist eigentlich nur eine ausgefahrene Markise, die an gläsernen Seitenwänden mit Dichtband befestigt worden ist. Innen sorgen Heizstrahler für genügend hohe Temperaturen, von denen einer bei unserem Besuch für kräftige Wärme im Vorbau sorgt. Wir nehmen hier an einem braunen Vierertisch in gemütlichen Stühlen mit weiß-grauem Kunststoffgeflecht Platz.
Von hier schauen wir in die Weinbar im Erdgeschoß des rötlich-braun verklinkerten Gebäudes, durch die wir in den Pavillon gelangt sind. Der Weg durch die Weinbar ist nicht breit, auf der einen Seite eine modern gestaltete Ausschanktheke, auf der anderen Seite vor einer ockerfarbigen Wand mit einer aufgehängten Gabione eine Tischreihe, an die sich vor einer etwas vorgebauten Wand eine weitere Tischreihe anschließt. Das mediterrane Flair des Raums wird durch den hellen Fliesenboden verstärkt.
Das eigentliche Restaurant liegt im Keller, der über eine Treppe neben der Eingangstür zu erreichen ist. Beim Gang zu den Toiletten, die sich auch im Keller befinden, bekommen wir einen Eindruck vom Restaurant. Keiner sitzt hier, eine Gästeschar sitzt an einer langen Tischreihe in der Weinbar, Gäste, die nach uns noch kommen, nehmen wie wir in dem vorgebauten Pavillon Platz. Einen Eindruck vom Restaurant vermitteln die Bilder, die ich eingestellt habe.
Wir bewerten das Ambiente als okay, also drei Sterne.
Der Service ****
Schnell ist der Service. Wir haben kaum Platz genommen, als uns ein junger Mann offensichtlich südeuropäischer Herkunft die Speisekarten aushändigt. Eine junge Dame unterstützt ihn, auch sie ist schnell. Beide sind aufmerksam und freundlich, räumen zeitnah das gebrauchte Geschirr ab, schenken nach und fragen nach unserer Zufriedenheit.
Der Service macht einen guten Job, vier Sterne.
Das Essen ****
Die Speisekarte bietet das "Ristorante-Pizzeria-Übliche", Pasta, Pizza, mediterrane Fleisch-und Fischgerichte, ergänzt durch eine Tafel mit Tagesgerichten am Übergang der Weinbar zum Pavillon. Preislich ist das Niveau schon etwas gehoben.
Wir haben Lust auf eine leckere, am besten scharfe, wenigstens aber gut gewürzte Pizza. Und ein bißchen Salat darf es auch sein.
Nachdem wir gewählt haben, notiert der junge Mann für meine Frau eine
– Pizza Mena mit italienischer Salami, Mozzarella und Champignons (10,90 €), einen
– Pinot Grigio (0,25 l zu 5,60 €; 0,1 l zu 3,50 €), ein
– Mineralwasser (0,25 l zu 2,30 €) und für mich ebenfalls eine
– Pizza Mena und ein
– alkoholfreies Bier (2,50 € der Drittelliter). Einen
– Insalata mista zu 6,40 € zu den Pizzen
wollen wir uns teilen.
Die Pizza Mena hat uns der junge Mann auf unsere Frage, welche der Pizzen denn scharf sei, empfohlen. Die Salami darauf sei scharf. Vorsichtshalber bestellen wir scharfes Öl noch dazu.
Wie gesagt, der Service ist schnell. Kaum zehn Minuten nach der Bestellung erscheint der junge Mann wieder mit zwei dampfenden Pizzen, augenscheinlich satte 30 Zentimeter im Durchmesser, und einem ordentlich beladenen Salatteller.
Die Pizzen sind vorbildlich gebacken, innen schön dünn, nach außen dicker werdend. Am Rand sind sie knusprig, die Salamischeiben wird wirklich scharf gewürzt, das dazu bestellte Öl verstärkt die Schärfe noch. Dicke Scheiben Mozarrella sind eingebacken und geschmolzen. Frische Basilikumblätter und Oregano geben zusätzliche, mediterrane Würze. Die Pizzen schmecken uns gut.
Der gemischte Salat ist eine ordentliche Portion. Er besteht aus Blattsalaten, Tomatenvierteln, Gurkenscheiben, Mais, roten Zwiebeln, frischem Rotkohl, Ruccola, schwarzen Oliven, gegrillten Zucchini und einer Honigmelonenscheibe. Ein gebackener Teigstreifen liegt über dem Salathügel, ein kleines Schälchen mit einem senfartigen, cremigen Dip ist beigestellt.
Der Salat ist frisch und knackig, nicht angemacht. Die auf dem Tisch stehende Salz-Pfeffer-Öl-Balsamico-Menage benutzen wir statt der senfartigen Crème zum Würzen nach unserem Gusto. Auch der Salat schmeckt uns gut.
Sowohl die Pizzen wie auch der Salat liegen größen-, beziehungsweise mengenmäßig über dem Durchschnitt. Beide kämpfen wir mit den Pizzen und der Salatportion und sind froh, daß wir nur einen Salat genommen haben. Zum Schluß sind wir pappsatt und hochzufrieden mit dem Verzehrten.
Das Essen ist uns vier Sterne wert, wir haben gut gegessen.
Die Sauberkeit ****
Hier sehen wir keinen Grund zu mäkeln. Die Eßutensilien sind sauber, die Toiletten, sowohl die Herren- als auch die Damentoilette, auch. Sie sind allerdings schon etwas in die Jahre gekommen und könnten eine Renovierung vertragen.
Note "gut" für die Sauberkeit und vier Sterne.
Das Preis-/Leistungsverhältnis ***
Service und Essen sind gut. Allerdings dämpft das Preisniveau die Bewertung des Preis-/Leistungsverhältnisses. Daran ändert auch die Menge und Größe der Portionen nichts. Preiswert, sowohl im übertragenen wie auch im wortwörtlichen Sinne, werten wir unsere Pizzen und den Salat nicht. Gleichwohl halten wir das Preis-/Leistungsverhältnis für okay, aber nicht für gut, deshalb „nur“ drei Sterne.
Das Fazit ***/****
Wir fahren gut gesättigt und zufrieden nach Hause. Den Besuch im Calabria bereuen wir nicht, und wenn uns mal wieder der Appetit auf eine große, leckere Pizza steht, gehen wir auch gerne wieder hin. Eine Gesamtwertung zwischen okay und gut halten wir für angemessen, deshalb dreieinhalb Sterne.
Und wieder plagen uns auf der Heimfahrt am 12. November die berufsverkehrlichen Staus auf der A3 im Kölner Raum. „Calabria in Siegburg?“, frage ich meine Frau, während wir im Schrittempo gen Frankfurt rollen. Sie versteht sofort und nickt.
Nach 19 Uhr sind wir endlich in Siegburg und steuern direkt den dann gebührenfreien Parkplatz „Mühlentorplatz“ an. Von hier sind es nur ein paar Gehminuten zum Herrengarten, einem Wohn- und Geschäftsareal in der Siegburger Fußgängerzone. Hier im Herrengarten 1 wirbt das Calabria mit... mehr lesen
3.5 stars -
"Dicke Mozzarellascheiben, scharfe Salami, scharfes Öl, dünner Boden – So schmeckt die Pizza!" HuckUnd wieder plagen uns auf der Heimfahrt am 12. November die berufsverkehrlichen Staus auf der A3 im Kölner Raum. „Calabria in Siegburg?“, frage ich meine Frau, während wir im Schrittempo gen Frankfurt rollen. Sie versteht sofort und nickt.
Nach 19 Uhr sind wir endlich in Siegburg und steuern direkt den dann gebührenfreien Parkplatz „Mühlentorplatz“ an. Von hier sind es nur ein paar Gehminuten zum Herrengarten, einem Wohn- und Geschäftsareal in der Siegburger Fußgängerzone. Hier im Herrengarten 1 wirbt das Calabria mit
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Wir wollen leckeren Fisch essen, fragen deshalb bei der telefonischen Reservierung nach, ob alle Fischgerichte aus der Speisekarte im Netz auch angeboten würden. „Ja, alles da und alles frisch” entgegnet eine freundliche Frauenstimme, intonierend wie Bruno Maccallini, der Cappuccino-Mann mit dem „Isch abbe gar keine Auto, Signorina!". Also auf nach Troisdorf!
Das Ambiente ***
Unscheinbar ist das Lokal, eingebettet in eine lange Reihe von Wohn- und Geschäftshäusern an der vielbefahrenen B8. Ein goldener Baum – eben ein albero d'oro – auf einem Nasenschild und auf einer großen Fensterscheibe lenkt ein wenig den Blick auf das Lokal in einem rot verklinkerten Wohn- und Geschäftshaus.
Beidseitig der Frankfurter Straße bieten Buchten unbeschränkte Parkmöglichkeiten, wir finden am Abend des 31. August schnell eine Abstellmöglichkeit für unser Gefährt.
Leer ist das Lokal, als wir eintreten. Im Laufe des Abends kommen noch zwei Paare.
Nach einer freundlichen Begrüßung durch einen jungen Mann, schwarze Hose, schwarzes Hemd, schwarze Bistroschürze, schwarze Haare und durch eine sehr freundliche Dame in den Vierzigern, an der Montur als Köchin zu erkennen, plazieren wir uns an einem der Zweiertische, die uns der Schwarzgekleidete zur Wahl läßt, und beäugen das Innere des Ristorante, das eine Weile der Gewöhnung bedarf.
Gastraum
Von weiß ins Ockergelbe übergehende Fliesen bedecken in einer Art Römischen Verbands den Boden, so einem, wie man ihn in Küchen öfters antrifft. An weißen Wänden mit breitem roten Farbstreifen unterhalb der Decke, in der LED-Lampen versenkt sind und an der ein Ventilator hängt, vermitteln große Fotografien Sichten in italienische Stadtmilieus. Eine Wand sieht aus wie eine Bruchsteinmauer, ist aber nur so tapeziert.
Vor der dem Eingang gegenüberliegenden Wand steht eine voluminöse Kühltheke, wie man sie aus Metzgereien kennt.
Kühltheke
Dort stehen Antipasti und Salate in Schüsseln und Einmachgläsern, Getränke und auf der Theke zur Aufhübschung etwas Zierrat wie Weidenkätzchen in zwei Vasen und eine Schale mit getrockneten Rosenblüten.
Acht braune Tische für zwei, vier, sechs oder zehn Personen verteilen sich über den Gastraum. Sie sind umstellt von knapp vierzig mit blauem Stoff im Punktemuster bezogenen, braunen Stühlen und bedeckt mit gelben Tischdecken und beigefarbenen Tischläufern aus Vlies. Die Decken haben offensichtlich kein Bügeleisen gesehen. Der Tischläufer auf unserem Tisch weist zwar schwach, aber dennoch sichtbar, den gräulichen Abdruck eines Tellerbodens auf. Die linke Armlehne meines Stuhls bräuchte Leim am versenkten Holzdübel, die Lehne hat Spiel nach oben.
Die Tische sind eingedeckt, Brotteller, Besteck, grüne oder beigefarbene Servietten, Salz- und Pfeffermühlen, Teelicht und eine Vase mit einer Gerbera. Die beigefarbenen Servietten auf unserem Tisch tragen die Aufschrift „Happy Easter”, was ungewollt komisch zu den Weidenkätzchen auf der Theke paßt.
Nun, ein tolles Ambiente sieht anders aus, aber es ist okay. Wir geben drei Sterne.
Der Service ***/****
Der junge Mann ganz in Schwarz bedient uns den Abend über, wobei die Verständigung mit ihm die Reaktivierung meines verschüttgegangenen Italienischwortschatzes fordert. Unser cameriere spricht wenig und versteht kaum Deutsch und blickt meist fragend unter Einsatz der heutzutage bei Smartphones üblichen Gestentechnik. Seine Dienste verrichtet er ganz ordentlich, von kleinen Unzulänglichkeiten abgesehen.
Das kommunikationstechnische Defizit macht die Köchin um ein Vielfaches wett. Dreimal kommt sie von ihrem Arbeitsplatz gut deutsch parlierend mit Bruno-Maccallini-Akzent an unseren Tisch, auch um während des Essens zu erfragen, ob alles schmecke und recht sei, was wir freudig bejahen. Bei der Bezahlung erzählt sie von ihrem Werdegang, ihren Plänen mit dem Lokal und ihrer Art zu kochen. Die Gerichte würden alle frisch zubereitet, das Brot selber gebacken, die Pasta selber hergestellt.
Die Dame ist herzlich, sehr freundlich und liebenswürdig. Sie begrüßt uns mit Handschlag, sie verabschiedet uns mit Handschlag. Und sie versteht, soviel sei vorweggenommen, ihr Kochmetier.
Nach der Bezahlung wird uns ein Grappa auf Rechnung des Hauses angeboten, den leider nur meine Frau verinnerlichen darf, da ich den Kutscher geben muß.
Die eloquente Köchin und Chefin hebt mit ihrer (sprachlichen) Serviceunterstützung unsere Servicebewertung an. Trotz der fehlenden Deutschkenntnisse des jungen Mannes machen wir aus einem „okay” ein „okay bis gut”, also dreieinhalb Sterne.
Essen und Getränke ****/*****
Der Herr in Schwarz händigt uns die Speisekarte aus, die auch auf den Webseiten des Lokals veröffentlicht ist. Es ist eine Ristorante-typische Speisekarte, Antipasti, Suppe, Insalate, Pasta fresca, Carne, Pesce, Pizze und Dolce. Bepreist sind die Gerichte maßvoll von niedrig bis üblich.
Unser cameriere sagt ein fragendes „Aperitivo” und auf die Frage meiner Frau, was angeboten werde, vernehmen wir „Prosecco” und „Martini” vor einer Pause des Nachdenkens. Meine Frau ordert einen
• Prosecco (3,50 €),
für den unser Serviceherr später vor dem Servieren eine neue Flasche öffnet.
Meine Frage nach alkoholfreiem Bier verneint er zuerst, kommt aber später freudestrahlend mit einer gut gekühlten
• Drittelliter-Flasche Früh Kölsch (1,50 €),
die er mir in ein Glas umfüllt, aus der Küche zurück. Nach dem Prosecco bestellt meine Angetraute einen
• Pinot Grigio ( 5,80 € für 0,2 l).
Bei den Gerichten entscheidet sich meine Liebste für
• Branzino al cartoccio (gebackener Seewolf mit Kräutern und Knoblauch, 17,50 €).
Pardon, jetzt kommen wir um eine linguistische Betrachtung nicht herum. „Seewolf” steht in der Karte. Die korrekte Übersetzung von „branzino” ist „Wolfsbarsch” oder „Seebarsch”. In der Küchensprache firmiert der See- oder Wolfsbarsch oft als „loup de mer”. Die wörtliche Übersetzung hiervon ist „Seewolf”, biologisch gesehen aber ein völlig anderer Fisch als Wolfsbarsch oder „branzino”.
Ich nehme
• Orata alla Griglia (Dorade vom Grill, 16,80 €).
Zu beiden Fischgerichten werden tagesaktuelle Beilagen angekündigt. Zu unserer Nachfrage, welche das seien, holt unser Italiener Übersetzungshilfe aus der Küche. „Rosmarinkartoffeln, Salatbeilage und ein wenig Gemüse” sagt die Köchin. Und unsere Bitte, ob sie die Fische filettieren könne, bejaht sie ohne Zögern und freundlich. So ersparen wir uns das lästige Grätenpuhlen.
Wenige Minuten nach der Bestellung kommt der Gruß aus der Küche.
Gruß aus der Küche
Fünf Scheiben frischen Brotes, leider nicht warm, aber doch mit Knusperkruste, liegen in einem geflochtenen Brotkorb. Beigestellt sind zwei Schälchen, eins mit Olivenöl und einem Schuß Balsamico darin, eins mit Kräutercreme auf Quarkbasis. Der Kräutercreme fehlt Salz, die Kräuter schmecken durch und angenehm. Das Brot, in Öl und Balsamico getunkt, ist mit der süß-säuerlichen Note des Balsamicos wohlschmeckend.
Nach einer Zeit, die für die Zubereitung der Fische erforderlich ist, bringt uns unser cameriere die Beilagensalate.
Salatbeilage
In einer Schale finden wir grünen Salat, Radicchio, Feldsalat, Mais, Gurkenscheiben, Radieschen, Paprika und Möhren in breite Streifen geschnitten. Der Salat ist frisch und knackig. Das Dressing ist etwas ausdruckslos, wir vermissen Essig und ordern diesen nach. Statt einer Öl-/Essig-Menage bringt uns unser Mann in Schwarz ein Schälchen mit Salatsauce aus der Küche. Doch diese Vinaigrette kann dem Salat auch nicht die gewünschte geschmackliche Aufbesserung geben.
Mit dem Salat kommen auch die Hauptgerichte. Meine Angetraute erhält ihren gebackenen Wolfsbarsch mit Kräutern und Knoblauch.
Branzino al cartoccio
Der Branzino ist filettiert wie gewünscht. Er hat einen sehr feinen aromatischen Geschmack und weißes, kleinfaseriges Fleisch. Er ist in Folie im Ofen gegart worden, offensichtlich zusammen mit Rosmarin, Thymian und Zitrone und ist deshalb wunderbar saftig. Der Schmorsud wird in einer Sauciere dazugestellt. Als Gemüsebeilage finden sich säuerlich abgeschmeckte Tomaten-Zwiebel-Würfel auf dem Teller. Die Rosmarinkartoffeln sind leider nur wenig geröstet und können noch etwas Salz und Pfeffer vertragen.
Auch meine Dorade ist wie gewünscht filettiert.
Orata alla Griglia
Auf dem Teller liegen die gleichen Beilagen wie auf dem Teller meiner Frau. Zu ihnen ist oben alles gesagt. Die Dorade ist hervorragend gegrillt, die Haut knusprig. Positiv anzumerken ist, daß die Köchin die Haut vom Filet gelöst und auf dem Fisch plaziert hat, so daß die Haut schön knusprig geblieben ist und nicht durchweichen kann. Die Kräuterwürzung in der Dorade gibt dem Fisch einen ausgezeichneten Geschmack. Der Saft aus der Zitronenscheibe verfeinert zusätzlich. Ich esse einen Fisch, wie er besser nicht zubereitet werden kann.
Uns beiden schmecken die Fischgerichte ausgezeichnet, was wir auch die Köchin wissen lassen. Es bleibt nichts auf dem Teller, und wir bestellen gut gesättigt due espressi.
Espresso
Der Espresso ist schön heiß und kann den in einer Suppentasse beigestellten Zucker gut vertragen, um vorzüglich mit dem beigelegten Amarettino zu schmecken.
Die Fischgerichte haben fünf Sterne verdient. Ein paar Abstriche geben wir wegen der nicht gelungenen Vinaigrette, der salzlosen Kräutercreme und den röstarmen Rosmarinkartoffeln. Aber viereinhalb Sterne scheinen uns für Essen und Getränke angemessen.
Die Sauberkeit ****
Bis auf den Tellerabdruck auf dem Tischläufer haben wir keinen Makel bei der Sauberkeit festgestellt. Bestecke, Geschirr und Gläser sind 1A sauber. Die Toiletten haben wir nicht benutzt. Die ungebügelten Tischdecken sind kein Sauberkeitsproblem und finden beim Ambiente Resonanz. Für die Sauberkeit geben wir ein „gut” und vier Sterne.
Das Preis-/Leistungsverhältnis ****
Die 55 Euro für den Abend sind gut angelegt gewesen. Die Kochkünste der Venezianerin sind das Geld allemal wert. Beim Service läßt sich bei den Sprachkenntnissen des Serviceherrn nachbessern, wie die italienische Köchin mit ihren Deutschkenntnissen bewiesen hat. Alles in allem sind die erbrachten Leistungen das Geld wert. Vier Sterne für das Preis-/Leistungsverhältnis.
Das Fazit ****
Der „Goldene Baum” hält, was er verspricht: authentische Regionalküche, frische Zubereitung, gekocht von einer Profiköchin. Ein Besuch lohnt sich, und wir gehen gerne wieder hin. Mit vier Sternen für das Fazit empfehlen wir Ristorante & Pizzaria Albero D'Oro.