Ich bin aufgrund von schlechten Erfahrungen in einem Restaurant im Frühjahr 2013 auf Restaurant-Kritik.de (RK) gestoßen. Bei meiner ersten Kritik habe ich damals viel Zuspruch bekommen, der mich dann dazu bewogen hat, bei Restaurant-Kritik.de weiter mitzumachen.
Im Spätherbst 2014 wurden dann viele RK'ler enttäuscht. Restaurant-Kritik.de wurde von Yelp übernommen. Ein Aufschrei ging durch die Gemeinde, viele sahen sich in der Yelp-Umgebung nicht richtig aufgehoben, ich auch nicht.
Nach mehrmonatiger Suche nach einer neuen Heimat bin nun auch ich mit vielen ehemaligen RK'lern hier gelandet.
Ich bemühe mich weiterhin um sachliche und ausführliche Berichte, bin allerdings nur gelegentlich in Restaurants, da es dank der Kochkünste meiner Frau zuhause einfach am besten schmeckt.
Ich bin aufgrund von schlechten Erfahrungen in einem Restaurant im Frühjahr 2013 auf Restaurant-Kritik.de (RK) gestoßen. Bei meiner ersten Kritik habe ich damals viel Zuspruch bekommen, der mich dann dazu bewogen hat, bei Restaurant-Kritik.de weiter mitzumachen.
Im Spätherbst 2014 wurden dann viele RK'ler enttäuscht. Restaurant-Kritik.de wurde von Yelp übernommen. Ein Aufschrei... mehr lesen
Bewertungs-Statistik
Insgesamt 157 Bewertungen 225816x gelesen 3850x "Hilfreich" 3826x "Gut geschrieben"
Geschrieben am 28.09.2020 2020-09-28| Aktualisiert am
28.09.2020
Besucht am 21.09.2020Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 33 EUR
Die Güldenwerther Wupperrunde, eine 15-km-Wanderung von Remscheid-Güldenwerth zu den Wupper-Berghängen auf Remscheider Seite mit Unterquerung der Müngstener Brücke und an Schloss Burg vorbei wieder nach Güldenwerth, haben meine Frau und ich abgetippelt. Die Rückfahrt nach Hause wollen wir in Lohmar-Wahlscheid unterbrechen. Dort an der Agger liegt das Aggerschlösschen, das das italienisch geprägte Restaurant Don Caruso beherbergt. Auf gut Glück hoffen wir an diesem warmen Spätsommertag auf einen Platz im Biergarten.
Das Ambiente ****
Das Aggerschlösschen fällt mit seinem gelblichen Anstrich in den grünen Auen der Agger als alleinstehendes Gebäude direkt ins Auge. Don Caruso mit Biergarten (aggerseitig)
Eine schmale Brücke mit sehr begrenzter Tragkraft – Krankenwagen sind noch zugelassen – führt hier über die Agger, zu deren beiden Seiten es geräumige Restaurantparkplätze gibt. Zur Agger hin schließt sich der Biergarten an das Gebäude an, auf der anderen Gebäudeseite liegt der Eingang zum Restaurant. Don Caruso – Eingang
Bei unserer Ankunft ist der Biergarten schon gut besucht. Etliche Fahrräder stehen im Zugangsbereich zum Biergarten, an der Agger entlang führt ein beliebter Radweg. Die Parkplätze sind auch schon gut belegt.
Wie in diesen Zeiten üblich, gebietet ein Empfangstisch mit einem Zettel „Bitte hier warten!“ zuerst einmal Halt auf dem Seitenweg zum Biergarten, der Zettel direkt vor der Plastikflasche mit der Virentöterlösung. Eine junge Dame nimmt beim Servieren im Biergarten schnell Notiz von uns. Mit einem „Mal sehen, was ich für Sie tun kann!“ lässt sie uns nach Durchsicht des Reservierungsbuches die Wahl zwischen zwei freien Tischen im Biergarten. Glück gehabt! Im Biergarten
Nicht schlecht, hier am Aggerufer an einem noch lauen Spätsommerabend an hellbraunen Biergarten-Tischgarnituren mit dem Schriftzug einer Freisinger (Ur-)Brauerei. Vier Sterne!
Der Service ***/****
Beim Platznehmen fallen uns die kleinen Schilder mit QR-Code auf den Gartentischen auf. Smartphone-Kamera auf den QR-Code gerichtet und schon ploppt im „Digital Waiter“ das Formular zur Gästeerfassung auf. Schnell die notwendigen Daten eingetragen, abgeschickt, und die Speisekarte öffnet sich auf dem Handy-Bildschirm. Eine feine Lösung, sogar DSGVO-konform und keine Zettelwirtschaft, die ansonsten geboten ist.
Und da wir schon bei Corona sind: Italiener scheinen aus Bergamo gelernt zu haben. Wir sehen Servicepersonal, durchweg junge Damen und Herren, die mit Desinfektionsmitteln zum freigewordenen Tisch eilen. Und die Maske sitzt perfekt, bei allen Servicekräften.
Ein junger Mann bedient uns - jedenfalls großenteils – den Abend über, mit Maske und freundlich. Aber auch Servicedamen finden den Weg zu unserem Tisch, essenbringend oder fragend, ob wir schon bestellt hätten. Einen Hauch von Unkoordiniertheit hinterlässt der Service in unseren Erinnerungen. Aber unterm Strich bleibt doch ein befriedigender bis guter Eindruck von den Dienstleistungen im Don Caruso, dreieinhalb Sterne.
Essen und Getränke ***/****
Unser junger Serviceherr nimmt die Getränke auf, ein • Mineralwasser (0,25 l zu 2,50 €) für meine Liebste und ein • Hausbier (0,3 lzu 2,50 €) für mich.
Die Getränke bringt uns der junge Servicemann wenig später gut gekühlt auf den Tisch. Das Hausbier ist süffig und schmeckt sehr gut, vom Geschmack her wie ein helles Export- oder Lagerbier.
Inzwischen haben wir aus der bei einem Italiener typischen Speisekarte gewählt. Für uns beide soll es jeweils eine Pizza sein. Meine Frau wählt eine • Bresaola: Bresaola, Rucola und Parmesan zu 13,50 €. Für mich soll es eine • Aggia e Uggiu: Tomatensauce, Knoblauch, Peperoncino und Mozzarella zu 9,50 €
sein.
Dass ich als „Chili-Junkie“ ein gerüttelt Maß an Peperoncini auf der Pizza haben möchte, macht keine Probleme. Der junge Mann speichert es in seinem digitalen Helferlein.
Einen Gruß aus der Küche gibt es nicht. Stattdessen wabert nach einiger Zeit eine kräftige Knoblauchwolke über unseren Tisch, als uns eine junge Dame die Pizzen serviert. Das knobige Odeur entweicht offensichtlich meiner Pizza, weshalb die junge Dame sie als „Knoblauch-Pizza“ annonciert. Aggia e Uggiu
Die Pizza ist gut mit Peperoncino-Stückchen belegt. Am Rand geht es hinsichtlich der Schärfe noch harmlos zu, aber je näher ich der Mitte komme, desto mehr schlagen meine Geschmackspapillen Alarm. Mein Sonderwunsch nach Schärfe ist erfüllt worden. Die Pizza ist „hot“ und knobig, sie hat hinsichtlich Chili und Knoblauch ordentlich Wumms, mir schmeckt sie sehr gut. Bresaola
Die Bresaola meiner Frau ist gut belegt mit Rucola und Bresaola, lässt aber Würze vermissen. Die Tomatensauce ist relativ geschmacklos und verlangt nach mehr als nur Salz und Pfeffer, um zu begeistern. „Das kann ich besser“, höre ich meine Frau murmeln.
Meine Angetraute wünscht noch einen • Espresso (2,50 €),
der wenig später heiß serviert wird. Als geschmacklich kräftig stuft ihn meine Liebste ein. Espresso
Ich bezahle coronagemäß kontaktlos mit Apple-Pay, ob dieser modernen Zahlweise zur Verwunderung des jugendlichen Kellners, dessen Opa ich sein könnte. Für das Cash-Trinkgeld bedankt er sich artig.
Die Sauberkeit **
Draußen im Biergarten haben wir an der Sauberkeit nichts zu mäkeln. Tische, Bestecke und Geschirr sind sauber. Aber nach dem Gang zur Damentoilette wird das Bild eines sauberen und gepflegten Restaurants getrübt. Meine Frau berichtet von einem ungenutzten Gastraum, in dem die Stühle hochgestellt sind, einer ungepflegten Damentoilette und einer schmutzigen Treppe dorthin. Der ungenutzte Gastraum mag ja seine Begründung in der Corona-Krise und der Schönwetterperiode finden, aber eine ungepflegte Toilette und eine schmutzige Treppe lassen sich damit nicht erklären. Im Gegenteil: Je voller der Biergarten, desto intensiver sollten die Toiletten gepflegt werden. Hier rauscht der Sauberkeitsindex in den Keller: Zwei Sterne!
Das Preis-/Leistungsverhältnis ***/****
Service und Küchenleistung liegen beide zwischen okay und gut. Die Preise sind auf örtlichem Niveau und durchaus angemessen. Für das Preis-/Leistungsverhältnis sind deshalb dreieinhalb Sterne probat.
Das Fazit ***
Eine bedingungslose Empfehlung fällt uns schwer. Essen und Service sind ja soweit ganz okay und der Biergarten beeindruckt auch. Aber wir erwarten gepflegte Sanitäranlagen, besonders in virusgeschwängerten Zeiten. Vielleicht ist der Eindruck bei unserem Besuch ein Ausrutscher. Eine zweite Chance sollte Don Caruso haben, aber keine glatte Empfehlung.
Die Güldenwerther Wupperrunde, eine 15-km-Wanderung von Remscheid-Güldenwerth zu den Wupper-Berghängen auf Remscheider Seite mit Unterquerung der Müngstener Brücke und an Schloss Burg vorbei wieder nach Güldenwerth, haben meine Frau und ich abgetippelt. Die Rückfahrt nach Hause wollen wir in Lohmar-Wahlscheid unterbrechen. Dort an der Agger liegt das Aggerschlösschen, das das italienisch geprägte Restaurant Don Caruso beherbergt. Auf gut Glück hoffen wir an diesem warmen Spätsommertag auf einen Platz im Biergarten.
Das Ambiente ****
Das Aggerschlösschen fällt mit seinem gelblichen Anstrich in den... mehr lesen
Ristorante Don Caruso
Ristorante Don Caruso€-€€€Restaurant, Biergarten022069509190Schiffarther Straße 25, 53797 Lohmar
3.0 stars -
"Scharfe Pizza kann der werte Herr Caruso, aber das allein macht’s insgesamt nicht aus!" HuckDie Güldenwerther Wupperrunde, eine 15-km-Wanderung von Remscheid-Güldenwerth zu den Wupper-Berghängen auf Remscheider Seite mit Unterquerung der Müngstener Brücke und an Schloss Burg vorbei wieder nach Güldenwerth, haben meine Frau und ich abgetippelt. Die Rückfahrt nach Hause wollen wir in Lohmar-Wahlscheid unterbrechen. Dort an der Agger liegt das Aggerschlösschen, das das italienisch geprägte Restaurant Don Caruso beherbergt. Auf gut Glück hoffen wir an diesem warmen Spätsommertag auf einen Platz im Biergarten.
Das Ambiente ****
Das Aggerschlösschen fällt mit seinem gelblichen Anstrich in den
Geschrieben am 25.09.2020 2020-09-25| Aktualisiert am
25.09.2020
Besucht am 17.09.2020Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 64 EUR
Die Johns Hopkins University meldet zwar knapp 500 an Covid-19 Gestorbene und knapp über 30000 Genesene für Nebraska, doch meine Frau und mich hält das nicht zurück, Southern Nebraska zu besuchen. Nein, nicht den „Cornhusker State“ im Mittleren Westen der dank Trump Unvereinigten Staaten Amerikas (USA), sondern das vor gar nicht allzu langer Zeit neu eröffnete Steakrestaurant Southern Nebraska an der Sieg in Nähe des auf der anderen Siegseite gelegenen Dondorfer Sees.
Das Ambiente ****/*****
So sitzen wir beide an einem herrlichen Spätsommertag in den frühen Abendstunden nicht in der Prärieebene zwischen Ranches, Farmen und Rinderherden, sondern im sehr gepflegten Biergarten des Southern Nebraska. Ein Pavillion in der Länge eines Freightliner Road-Trains an der Rückseite des frisch renovierten, weißen Restaurantgebäudes dient als Ausschank für den teils gepflasterten, mit Mäuerchen, niedrigen Hecken und Blumenbeeten unterteilten Biergarten in der Siegaue. Ausschank im Biergarten
Neben dem Southern Nebraska in der Siegaue bietet der Siegtal-Campingplatz den sonst nach Malle, Benidorm oder Rimini Reisenden einen Corona-adäquaten Sommerurlaub an heimischen Gewässern. An Parkplätzen mangelt es deshalb in der Umgebung des Restaurants nicht. Direkt von einem der Parkplätze vor dem Restaurant führt der Weg am Restaurant vorbei in den Biergarten. Zugang zum Biergarten
Weitläufig wie die Prärie ist der Biergarten ohnehin. Bei unserem Besuch sind nur das Rondell vor dem Pavillion und zwei größere Tische am Sieguferweg genutzt. Im restlichen Teil des Biergartens warten an die Tische gekippte Gartenstühle auf Gäste. Biergarten I Biergarten II
Einen Eindruck vom Gastraum im Innern mit den coronageprägten, blanken Tischen können wir beim Gang zur Toilette mitnehmen. Gastraum
Das Ambiente, besonders der Biergarten beeindruckt. Wir geben viereinhalb Sterne für diesen gepflegten Park.
Der Service ***/****
Wir haben trotz Corona-Zeiten nicht reserviert. Ein Meldetisch für Gäste steht bereit, die nunmehr obligatorische Flasche mit Desinfektionsmittel obenauf. Eine freundliche, junge Dame checkt die Reservierungen, scannt dann das Gelände und lässt uns die Wahl zwischen den wenigen noch freien Tischen im Rondell vor dem Ausschank.
Wir warten nicht lange, bis ein agiler, junger Mann uns die Speisekarten aushändigt. Er bedient uns den Abend über. Das macht er ganz ordentlich, und freundlich und gastzugewandt ist er auch.
Mehrere junge Bedienkräfte agieren im Service. Coronamäßig funktioniert letzterer so halb und halb: Wir sehen, wie frei gewordene Tische desinfiziert werden, allerdings erhalten wir kein Formular zum Eintrag der Personalien. Wir stufen es mal als Versehen ein und geben dem Service dreieinhalb Sterne.
Essen und Getränke ***
Unser junger Serviceherr nimmt die Getränke auf, ein • Aqua Morelli (0,75 l zu 6,50 €) für meine Liebste und ein • Köstritzer Schwarzbier vom Fass (0,3 lzu 3,30 €) für mich.
Die Speisekarte ist amerikanisch-mexikanisch geprägt, Steaks, Burger, Nachos, Enchiladas, Fajitas, Subs und Wraps, eben alles, was so im Land der alternativen Fakten und südlich dessen DDR-ähnlicher Grenzbefestigung „verputzt“ wird.
Der junge Mann vom Service serviert meiner Frau das probat gekühlte italienische Wasser Aqua Morelli
und mir das Schwarzbier vom Bad an der Weißen Elster. Das Schwarze von der Weißen Elster
Gut, und schmeckt an diesem Spätsommernachmittag! Die 1000-Kilometer-Reise von Ligurien nach Hennef schlägt sich aber offensichtlich im Wasserpreis nieder – ist doch die Eifel so nah!
Als Gericht für meine Frau und mich codiert unser Serviceherr in seinen „digital waiter“
• Roastbeef aus Nebraska mit einem kleinen gemischten Salat sowie Pfeffersauce,
die kleine Portion zu 200g für meine Frau zu 20,90 €, die mittlere zu 250 g für mich zu 25,90 €. Medium gebraten sollen beide sein.
Statt der Pfeffersauce wähle ich die optional angebotene „Homemade Steak Butter“.
Als „side orders“ speichert der „digital waiter“ jeweils eine Portion • Spicy Hot Wedges zu 2,90 €.
Mit einem Gruß aus der Küche hält man sich in Southern Nebraska nicht auf. Ran an die Buletten, eine junge Dame tischt das folgende Ensemble jeweils für meine Frau und mich auf Roastbeef aus Nebraska mit einem kleinen gemischten Salat, spicy hot Wedges sowie Pfeffersauce
Bei mir fehlt die „Homemade Steak Butter“, prompt wird sie nachgeliefert, hier auf dem Steak im Anschnitt mit aufgelegten Hot Wedges. Steak mit Homemade Steak Butter
Das Steak ist medium gebraten, wie bestellt. Es ist saftig und zart mit einem ausgeprägten Fettrand. Nichts zu meckern, ein anständiges Stück Fleisch.
Den Wedges mangelt es allerdings an „spice“, von wegen „hot“! Spicy Hot Wedges
Knusprig sind sie, und schmecken tun sie auch, eben wie normale Wedges.
Der kleine gemischte Salat aus Möhrenstreifen, Blattsalaten, Gurkenscheibe, Mais und Tomatenviertel wird mit einem Joghurt-Dressing serviert. Kleiner gemischter Salat
Das Dressing schmeckt gut, ein Störgefühl bezüglich der Frische lösen wenige welke Stellen und bräunliche Schnittlinien an den Blattsalaten sowohl beim Salat meiner Frau als auch bei dem meinigen aus.
Die Pfeffersauce, so sagt meine Frau, sei laff, ein paar grüne Pfefferkörner fänden sich in ihr. Positiv ist, dass die Sauce separat in einem kleinen Schälchen serviert wird.
Da ich Pfeffersauce und nachgelieferte Butter habe, komme ich nach Geschmacksprüfung der Sauce zum gleichen Ergebnis. Die Steakbutter hingegen hat einen feinen Kräutergeschmack.
Unser „human waiter“ fragt nach weiteren Wünschen und unserer Zufriedenheit. Wir geben uns zufrieden, aber wegen der paar Kritikpunkte nicht begeistert. Es bleiben drei Sterne.
Meine Angetraute wünscht noch einen • Espresso (1,90 €),
der wenig später heiß serviert wird. Espresso
Die Bezahlung geschieht coronagemäß kontaktlos. Der „digital waiter“ paart sich mit meiner Apple-Pay-Wallet, ein kurzes Piepsen quittiert die erfolgreiche Paarung. Das Trinkgeld geht direkt an den „human waiter“, der uns zum Abschied auf Kosten des Hauses mit „Medizin“, wie er sagt, beglückt, einem likörartigen Getränk mit Baileys, Batida de Coco und – wenn wir uns recht erinnern – Kahlua, einem mexikanischen Kaffeelikör, als Topping etwas Zimt. Schmeckt gut und gar nicht nach Medizin!
Die Sauberkeit ****
Tische, Bestecke und Geschirr sind sauber, und auch die Toiletten, sowohl die Damen- als auch die Herrentoilette. Eine Kontrollliste in den Toiletten, in denen Reinigungskräfte die Reinigung quittieren müssen, macht eine regelmäßige und in kurzen Intervallen stattfindende Reinigung nachvollziehbar. Vier Sterne für die Sauberkeit.
Das Preis-/Leistungsverhältnis ***/****
Der Service unseres jungen Mannes ist mehr als okay. Die Küchenleistung steht dem insgesamt ein wenig nach, aber dennoch ist sie okay. Die Preise liegen punktuell etwas über dem örtlichen Niveau, siehe das Mineralwasser. Das Preis-/Leistungsverhältnis pendelt zwischen gut und okay, also dreieinhalb Sterne.
Das Fazit ***/****
Unterm Strich hat sich der South-Nebraska-Trip schon gelohnt. Wir haben in einem schönen Ambiente durchschnittlich bis gut gegessen. Wer Gleiches erleben will, dem empfehlen wir den Restaurantbesuch in der Siegaue, dreieinhalb Sterne als Fazit.
Die Johns Hopkins University meldet zwar knapp 500 an Covid-19 Gestorbene und knapp über 30000 Genesene für Nebraska, doch meine Frau und mich hält das nicht zurück, Southern Nebraska zu besuchen. Nein, nicht den „Cornhusker State“ im Mittleren Westen der dank Trump Unvereinigten Staaten Amerikas (USA), sondern das vor gar nicht allzu langer Zeit neu eröffnete Steakrestaurant Southern Nebraska an der Sieg in Nähe des auf der anderen Siegseite gelegenen Dondorfer Sees.
Das Ambiente ****/*****
So sitzen wir beide an einem herrlichen... mehr lesen
Southern Nebraska
Southern Nebraska€-€€€Restaurant, Tapasbar, Bar, Cocktailbar, Biergarten, Steakhouse022429170648Mahrberg 50, 53773 Hennef
3.5 stars -
"Ein anständiges Stück Fleisch" HuckDie Johns Hopkins University meldet zwar knapp 500 an Covid-19 Gestorbene und knapp über 30000 Genesene für Nebraska, doch meine Frau und mich hält das nicht zurück, Southern Nebraska zu besuchen. Nein, nicht den „Cornhusker State“ im Mittleren Westen der dank Trump Unvereinigten Staaten Amerikas (USA), sondern das vor gar nicht allzu langer Zeit neu eröffnete Steakrestaurant Southern Nebraska an der Sieg in Nähe des auf der anderen Siegseite gelegenen Dondorfer Sees.
Das Ambiente ****/*****
So sitzen wir beide an einem herrlichen
Geschrieben am 09.03.2020 2020-03-09| Aktualisiert am
09.03.2020
Besucht am 06.03.2020Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 82 EUR
„Vom 20.02. bis 29.03. Canadische Wochen“, so annonciert das Bundeshäuschen in einem der im Rhein-Sieg-Kreis verteilten Anzeigenblättchen. „Bison, Elch, Ren, Lachs, Lobster und viele andere Spezialitäten“ werden versprochen.
Wir springen drauf an, ich sowieso, da ich mich an schmackhaftes Elch- und Rentierfleisch auf meinen Skandinavien-Touren in jungen Jahren erinnere, meine Frau ist zuerst etwas zögerlich.
Das Ambiente ***
Das Bundeshäuschen liegt auf der Bonner „schäl Sick“ im Stadtteil Oberkassel direkt am Rheinufer. „Land unter“ heißt es in diesem Ausflugslokal alle Jahre wieder. Auch bei unserem Besuch ist Vater Rhein aus seinem Bett gestiegen, er schwappt schon an den Fußweg am Ufer. Bundeshäuschen
Das Restaurant befindet sich im Erdgeschoss eines weiß gestrichenen Hauses mit einem in L-Form ausgebauten Dachgeschoss. Die nicht ausgebaute Dachfläche des Gebäudes dient wohl als Abstellfläche für Mobiliar und Geräte bei Hochwasser. Vom Restaurant geht der Blick über den Rhein in die Bonner Rheinaue, dem Bundesgartenschau-Gelände von 1979.
Die große Terrasse vor dem Haus und der angrenzende Biergarten sind im Sommer gut besucht, führt doch der Wander- und Radweg entlang des Rheins direkt am Bundeshäuschen vorbei.
Innen dominiert Hochwasserfestigkeit den Gesamteindruck. Gastraum
Die Wände sind wie der Boden hellbraun gefliest, teils halbhoch, teils noch höher. Tische, dunkelbraune, in die Jahre gekommene Stühle und rechteckige Holzwannen mit Blumenbepflanzung und aufgesetzten schmiedeeisernen Ziergittern, die als Raumtrenner dienen, verbreiten das Flair einer Vintage-Kollektion aus den Siebzigern. Anlässlich der aktuellen kanadischen Wochen ertrinkt der Saal in rot-weißen Wimpeln mit dem „Maple-Leaf“. Selbst auf den Tischen starrt „Rudolph, the raindeer“ den Gast an. Tischdeko
„Schützenfest auf kanadisch“, so nehmen wir das Ambiente von unserem Platz direkt an der Fensterfront mit Blick hinüber zur Rheinaue wahr. Insgesamt trotz der optisch negativ wirkenden Hochwasserfestigkeit okay, denn welche Versicherung trägt schon die Risiken eines so nahe am Wasser gebauten Restaurants?
Der Service ***/****
Wir haben reserviert. Ein Herr mittleren Alters begrüßt uns beim Betreten des Restaurants und begleitet uns zu unserem Fensterplatz. Eine Handvoll Tische ist bereits besetzt, im Laufe des Abends kommt eine weitere Handvoll hinzu.
Der Herr vom Service macht seinen Job zu unserer Zufriedenheit. Er ist freundlich, gibt bereitwillig Auskunft zu Fragen, fragt auch nach dem Essen, ob es geschmeckt habe. Aber ein Plus an Aufmerksamkeit, beispielsweise bei leeren Gläsern, oder eine Frage nach unserer Zufriedenheit während des Essens, haben wir vermisst. Zwischen „okay“ und „gut“ sehen wir die Serviceleistung.
Essen und Getränke ****
Zur Speisekarte „Canadische Wochen“ präsentiert das Restaurant eine Beikarte, die gutbürgerlich geprägt ist. Hühnersuppe, deftige Pfannkuchen, Schnitzel und Strammer Max beschreiben die Angebotsspanne recht gut. Die Preise in dieser Beikarte sind angemessen und ortsüblich. Hingegen liegen die Preise in der „Kanada-Karte“ für Steaks und Braten von Elch und Bison deutlich höher im End-Zwanziger, Anfang-Dreißiger Euro-Bereich. Das ist allerdings angesichts der hiesigen Preise für Elch- und Bisonfleisch auch nicht verwunderlich.
Der Herr vom Service überreicht uns direkt, nachdem wir Platz genommen haben, die Speisekarten. Er lässt uns Zeit für unsere Wahl, nimmt aber schon unsere ersten Getränkewünsche auf, eine kleine Flasche • Gerolsteiner Mineralwasser (0,25 l zu 2,70 €) und einen • italienischen Roten „Collezione Il Mio“, ein Cuvée aus Nero d’Avola und Merlot, Terre Siciliane (5,50 € für 0,2 l) für meine Liebste und für mich als der zum Fahren Verdammte ein • alkoholfreies Hefeweizen (4,10 € der halbe Liter).
Die Getränke serviert uns der Serviceherr gut gekühlt.
Der Wein hat eine kirschrote Farbe und schmeckt angenehm würzig mit einer fruchtigen Note. Meine Angetraute ist begeistert und ordert später ein weiteres Glas dieses süffigen Rotweins.
Inzwischen haben wir auch unsere Wahl getroffen. Meine Frau wählt • Elchbraten „Yukon“ mit Cranberrysauce, Mandelbroccoli und Kartoffelgratin (28,10 €).
Ich bestelle eine • Hühnersuppe mit Eieinlage, dazu Baguette (5,50 €) als Vorspeise und • Elchsteak „Ontario“ mit grünen Bohnen und Kidney-Bohnen, ein halber Maiskolben in Honigbutter gegart, dazu amerikanische Kartoffel-Wedges (31,10 €) als Hauptgang.
Wir warten nicht allzu lange, und der Herr vom Service bringt uns einen Gruß aus der Küche. Gruß aus der Küche
„Gruß aus der Küche“ ist eine recht noble Bezeichnung für fünf Gemüsesticks (Staudensellerie, Möhre, roter, gelber und grüner Paprika), die in einem Schnapsgläschen in Kräuterfrischkäse stecken. Naja, immerhin sind die Sticks schmackhafter und auf jeden Fall vitaminreicher als die zu Frischkäse häufig servierten Baguettescheiben. So gesehen – keine schlechte Idee mit dem Gemüse.
ich warte eine ganze Weile, bis meine Suppe serviert wird. Hühnersuppe mit Eieinlage, dazu Baguette
Die Suppe ist gut zubereitet. Viele Gemüsestückchen und Eierflöckchen schwimmen in der Hühnerbrühe, ein paar Hühnerfleischstückchen finde ich auch. Die Suppe schmeckt mir gut. Das Brot ist frisch und knusprig.
Etliche Gäste sind inzwischen hinzugekommen, wir warten eine ganze Weile auf unseren Hauptgang. Schließlich serviert der Herr vom Service meiner Frau den Elchbraten. Elchbraten „Yukon“ mit Cranberrysauce, Mandelbroccoli und Kartoffelgratin
Drei mit Cranberrysauce bedeckte Bratenscheiben ansehnlicher Größe liegen neben dem Kartoffelgratin und den Mandelbroccoli. Als Dekoration ist ein wenig Blattsalat und Möhrenschnipsel mit einem Spritzer Balsamico hinzugegeben.
Der Elchbraten ist sehr zart und saftig und gut durchgezogen in der leicht säuerlichen, auf Rotwein basierten Sauce, die mit reichlich Cranberries angereichert ist. Eine sehr leckere Komposition, die von einer recht großen Portion Kartoffelgratin begleitet wird. Das Gratin hat die Aufwärmphase gut überstanden, es ist cremig, sehr gut gewürzt, die Kartoffeln gut gegart. Komplettiert wird das Gericht durch den Mandelbroccoli aus offensichtlich frischem Broccoli, der in kleine Röschen zerteilt und sehr würzig angerichtet ist.
Der Salat ist frisch und knackig, er hätte nur etwas mehr Balsamico vertragen können.
Zeitgleich bekomme ich mein Elchsteak und eine Schale mit Sauce, die nicht annonciert war. Elchsteak „Ontario“ mit grünen Bohnen und Kidney-Bohnen, ein halber Maiskolben in Honigbutter gegart, dazu amerikanische Kartoffel-Wedges Sauce
Im Gegensatz zu den ordentlichen Fleischscheiben auf dem Teller meiner Liebsten verschwindet mein Steakchen förmlich neben einer reichlichen Portion Wedges und einer fast gleichgroßen Bohnenportion aus grünen Bohnen und Kidneybohnen, auf der ein halber Maiskolben mit eingesteckten Griffen ruht. Salat mit Balsamicospritzer und Möhrenschnipsel finden auch noch Platz neben dem Ministeak.
Die Größe des Steaks ist enttäuschend, mag es mal seine 150 g gewogen haben. Für den Preis von gut 31 Euro für den Hauptgang hätte es schon die übliche Steakgröße sein dürfen, auch wenn Elchfleisch hochpreisig ist. Das Steak ist medium gegart, geschmacklich offenbart sich der Unterschied zu einem Rindersteak nicht beim ersten Biss, sondern erst nach ein wenig Kauen. Das Fleisch ist muskulöser, keinesfalls zäh. So wie sich beim Fisch der Seeteufel in der Textur von beispielweise Seelachs abhebt, so hebt sich das Elchfleisch nach meinem Empfinden vom Rindfleisch ab. Nach ein wenig Kauen kommt auch ein würziger Wildgeschmack durch.
Ich probiere das Fleisch auch mit der Sauce, eine Art Barbecue-Sauce, die in der Küche hergestellt wird, wie uns der Herr vom Service auf Nachfrage bestätigt. Die Sauce ist vorzüglich zubereitet, sie schmeckt rauchig und sehr würzig. Sie übertüncht natürlich den Fleischgeschmack, gibt aber den Wedges einen angenehm würzigen Geschmack. Die Wedges sind perfekt geröstet, was amerikanisch („amerikanische Kartoffel-Wedges“) an den Kartoffelecken sein soll, bleibt mir allerdings verborgen.
Das Bohnen-Potpourri ist ebenfalls gut zubereitet und schmeckt gut. Der Maiskolben ist perfekt gegart, der Geschmack von Honigbutter kommt allerdings nicht durch.
Zum Salat ist oben alles gesagt.
Unsere Speisen sind im Großen und Ganzen gut zubereitet, und sie schmecken uns gut. Die Größe meines Steaks schlägt sich eher negativ beim Preis-/Leistungsverhältnis nieder als bei der Bewertung der Speisen. Deshalb sollen es vier Sterne für Essen und Getränke sein.
Die Sauberkeit ****
Tische, Bestecke und Geschirr sind sauber, und auch die Toiletten, sowohl die Damen- als auch die Herrentoilette. Erwähnenswert ist angesichts der derzeitigen Corona-Virus-Ausbreitung auch der Hinweis in der Toilette, dass es ein Gerät zur Desinfektion der Hände im Flur zu den Toiletten gibt. Besser wäre der Spender allerdings im Zugang zum Restaurant aufgehoben gewesen, so wie es auf Kreuzfahrtschiffen üblich ist. Der Gastraum ist ebenfalls sauber, also vier Sterne für die Sauberkeit.
Das Preis-/Leistungsverhältnis **/***
Der Service des Herrn ist mehr als okay. Die Küchenleistung steht dem in der Zubereitung nicht nach. Der Preis für das Gericht meiner Frau mag noch in Ordnung gehen, aber mein Hauptgericht mit dem Ministeak rechtfertigt nicht den Preis von über dreißig Euro. Bei einer üblichen Steakgröße von um die 200 g hätte ich den Preis akzeptiert. So bleiben gerade mal zweieinhalb Sterne für das Preis-/Leistungsverhältnis.
Das Fazit ***/****
Das Bundeshäuschen hat uns nicht hundertprozentig überzeugt. Vielleicht habe ich mit meinem Ministeak auch gerade nur ein kläglich kleines vorportioniertes Steak erwischt. Ich will aber eine Empfehlung für das Bundeshäuschen nicht ausschließen. Ein zweiter Besuch ist für uns nicht ausgeschlossen, zumal es immer mal wieder Sonderaktionen gibt. Aber eine „heiße“ Empfehlung geben wir nicht, eher ein: „Wenn es sich mal ergeben sollte!“
„Vom 20.02. bis 29.03. Canadische Wochen“, so annonciert das Bundeshäuschen in einem der im Rhein-Sieg-Kreis verteilten Anzeigenblättchen. „Bison, Elch, Ren, Lachs, Lobster und viele andere Spezialitäten“ werden versprochen.
Wir springen drauf an, ich sowieso, da ich mich an schmackhaftes Elch- und Rentierfleisch auf meinen Skandinavien-Touren in jungen Jahren erinnere, meine Frau ist zuerst etwas zögerlich.
Das Ambiente ***
Das Bundeshäuschen liegt auf der Bonner „schäl Sick“ im Stadtteil Oberkassel direkt am Rheinufer. „Land unter“ heißt es in diesem Ausflugslokal alle Jahre wieder. Auch... mehr lesen
3.5 stars -
"Elchtest bestanden!" Huck„Vom 20.02. bis 29.03. Canadische Wochen“, so annonciert das Bundeshäuschen in einem der im Rhein-Sieg-Kreis verteilten Anzeigenblättchen. „Bison, Elch, Ren, Lachs, Lobster und viele andere Spezialitäten“ werden versprochen.
Wir springen drauf an, ich sowieso, da ich mich an schmackhaftes Elch- und Rentierfleisch auf meinen Skandinavien-Touren in jungen Jahren erinnere, meine Frau ist zuerst etwas zögerlich.
Das Ambiente ***
Das Bundeshäuschen liegt auf der Bonner „schäl Sick“ im Stadtteil Oberkassel direkt am Rheinufer. „Land unter“ heißt es in diesem Ausflugslokal alle Jahre wieder. Auch
Geschrieben am 18.02.2020 2020-02-18| Aktualisiert am
19.02.2020
Besucht am 15.02.2020Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 42 EUR
Prolog: Diese Kritik ist etwas anders als meine üblichen Kritiken. Es fehlen Bilder. Ein Vorspeisenbild habe ich zwar aufgenommen, aber beim folgenden intensiven Schwätzen mit Freunden ist das Fotografieren untergegangen. Das Manko fiel mir auf, als die Hauptspeisen schon teilweise verzehrt waren.
Jetzt können nur noch bildhafte Beschreibungen helfen.
Von Zeit zu Zeit treffen wir uns – meine Frau und ich – mit ehemaligen Arbeitskolleginnen und -kollegen zum Schwätzen bei einem Abendessen. Diesmal haben wir das Eierkuchen-Paradies in Sankt Augustin ausgesucht.
Das Ambiente ***
Das Eierkuchen-Paradies liegt direkt an der B 56 in Sankt Augustin. Das Restaurant befindet sich in einem ehemaligen Bauernhaus, dem Lindenhof. Das Gebäude ist heutzutage denkmalgeschützt. Es ist ein stattliches zweigeschossiges Steinhaus mit großer Dachgaube, die Wände gebrochen weiß, die Tür und die Schlagladen grün.
Innen ist es sehr rustikal. Blanke helle Holztische in der Art von Bauerntischen, die Holzstühle in Stil und Farbe dazu passend.
Wir haben reserviert. Das Restaurant ist proppevoll an diesem Samstagabend. Dementsprechend hoch ist der Schallpegel in den Gasträumen, die durch Durchbrüche verbunden sind. Zu der ungedämpften Lautstärke tragen auch die nackten weißen Wände und der Steinfußboden bei.
Parkplätze sind genügend vorhanden, teils an der B 56 in Parkbuchten, teils hinter dem Restaurant auf einem Parkplatz.
Begeistert hat uns das Ambiente nicht. O.k., deshalb drei Sterne.
Der Service ***
Wir werden von einem jungen Mann bedient, der zeitweise von einer jungen Dame unterstützt wird. Der junge Mann macht seinen Job recht ordentlich, auch die junge Dame. Auf das Essen haben wir allerdings recht lange – so um eine Dreiviertelstunde – warten müssen, was nicht zuletzt mit dem großen Andrang im Lokal zu tun haben könnte. Aber es ist schon zumindest fragwürdig, wenn Gäste, die nach uns gekommen sind, vor uns mit Essen bedient werden.
Eine Aufstockung des Servicepersonals hätte dem Service bei derart gutem Besuch sicher gut getan.
Drei Sterne für den Service scheinen uns angemessen.
Essen und Getränke ***
Die Speisekarte bietet Eierkuchen über Eierkuchen. Insgesamt sind es wohl über 50 Eierkuchenangebote. Neben den Eierkuchen werden auch rustikale Kartoffelgerichte angeboten wie Reibekuchen, Bergische Pillekuchen, Röstis und Kesselknall. Die Preise liegen im unteren Zehn-Euro-Intervall, scheinen uns angemessen.
Ich beschreibe im folgenden nur die Gerichte für meine Frau und mich. Für unsere Freunde kann ich vorweg sagen, dass sie mit ihren Gerichten ganz zufrieden waren. Sie hatten sich den vegetarischen Pfannkuchen verschrieben.
Als einziger, der eine Vorspeise wünscht, wähle ich eine • hausgemachte Zwiebelsuppe mit Käse-Croutons (4,50 €).
Als Hauptspeise wählt meine Frau einen • frischen Champignon-Eierkuchen mit Salat (12,10 €) und ich einen • Speck-Eierkuchen mit geräuchertem Speck und buntem Salat (11,90 €),
der, so verspricht es die Speisekarte, dem Opa wieder auf’s Fahrrad helfen soll.
Den Opa lass ich mal durchgehen, obwohl ich mich selbst als Junior-Opa bezeichnen würde, aber das Fahrrad steht zuhause. Meine Liebste kutschiert mich heute. Deshalb für Sie eine Flasche • Fachinger Mineralwasser (0,75 l zu 4,70 €) und für mich das geliebte • Andechser Spezial hell (4,30 € der halbe Liter).
Auf die Getränke müssen wir nicht lange warten. Sie werden schnell und richtig temperiert serviert.
Nach einer Weile bekomme ich meine Zwiebelsuppe. Zwiebelsuppe mit Käse-Croutons
Beim ersten Blick stutze ich. Der Käse ist nicht auf Brotwürfeln überbacken, also auf Croutons, wie man sie heute versteht, sondern auf einer Brotscheibe. Im 19. Jahrhundert allerdings wurden, so hat mich Wikipedia inzwischen gelehrt, Brotscheiben in Form von Dreiecken oder Monden als Croutons bezeichnet. Altes Bauernhaus, alter Sprachgebrauch, das lassen wir dann mal durchgehen.
Die Suppe ist ordentlich. Sie ist schön heiß, es finden sich reichlich Zwiebeln in ihr und der Crouton mit dem Käse ist sehr schmackhaft.
Jetzt ist Schluss mit Bildern, ab jetzt zählen nur noch Worte. Die Salate, die es zu den Gerichten gibt, holt sich der Gast an einem Buffet. Das Buffet bietet Blattsalate, Gurkensalat, geachtelte Tomaten, Möhren-Julienne, Mais und Leerstellen, jedenfalls als wir zum Buffet gehen. Wie gesagt, es ist proppevoll an diesem Abend, und das Personal kommt mit dem Nachlegen nicht schnell genug nach.
Meine Frau stellt sich einen Salat aus buntem Blattsalat, Möhren-Julienne, Gurken und Tomatenachteln zusammen. Ich wähle Blattsalat, Möhren-Julienne und Tomatenachtel. Als Dressing nehmen wir ein Joghurt-Dressing. Der Salat begeistert uns nicht, zumal die Tomaten recht geschmacklos und wässrig sind und ein Reifemanko erkennen lassen. Das Joghurt-Dressing kann hier auch nichts mehr retten, würz- und eindruckslos.
Warten ist angesagt. Nach zirka einer Dreiviertelstunde seit der Bestellung und einer Nachfrage, was mit unseren Gerichten sei, kommen dann doch unsere Eierkuchen.
Der Champignon-Eierkuchen meiner Frau ist zusammengeklappt. Insofern brauche ich hier keine allzu bildhaften Beschreibungen walten zu lassen. Wie ein dünner, als Halbmond zusammengeklappter Eierpfannkuchen auf der Unterseite aussieht, weiß die geneigte Leserschaft. Mehr ist nicht zu sehen. Es kommt ja auch auf den Inhalt und den Geschmack an.
Der Pfannkuchen meiner Liebsten ist gefüllt mit geviertelten frischen Champignons in einer recht faden Rahmsauce. „Das kann ich besser“, ist ihr Kommentar.
Mein Speck-Eierkuchen deckt den Teller, einen geschätzten 28er, vollkommen ab. Der Kuchen ist gespickt mit rechteckigen Speckscheiben, in der Länge augenmaßig von der doppelten Breite, wenig Fettrand, mehr röstrot. Die Scheiben liegen Kante an Kante, sowohl in der Länge als auch in der Breite. Vom ockerfarbigen Eierkuchen blitzt nur an den Nahtstellen etwas durch.
Der Eierkuchen ist einwandfrei, schön dünn gebraten. Der Speck schmeckt auch vorzüglich, würziger Speckgeschmack mit Röstnote. Und der Sättigungseffekt ist enorm. Ich giere nach einem Bitterschnapps, den ich mir dann auch bestelle: • Averna (2 cl für 2,20 €).
Meine Frau wählt einen • Espresso forte (2.- €)
Der Espresso kommt leider nur lauwarm auf den Tisch, schmeckt aber kräftig ohne bittere Note.
Insgesamt sind wir mit unseren Gerichten schon zufrieden, meine Frau weniger, ich mehr. Unsere Freunde geben sich auch zufrieden. Unter dem Strich bleiben drei Sterne für Essen und Getränke.
Die Sauberkeit ****
Bezüglich der Sauberkeit scheinen uns vier Sterne angebracht. Der Gastraum ist gepflegt, Tische, Bestecke und Geschirr sind sauber, die Toiletten, sowohl die Damen- als auch die Herrentoilette sind gepflegt und sauber.
Das Preis-/Leistungsverhältnis ***
Die Küchenleistiung sehen wir insgesamt als okay an. Die vielen Gäste und nur zwei Servicekräfte, das hat unsere Bewertung für den Service auf okay geschmälert. So bleibt das Preis-/Leistungsverhältnis auch bei okay, deshalb auch hier drei Sterne.
Das Fazit ***
Wer schnell und zu moderaten Preisen satt werden will und bodenständige Kost liebt, der ist hier ganz gut aufgehoben und dem sei das Eierkuchen-Paradies empfohlen. So ab und zu haben wir Lust auf „Pannekoken“. Dann werden wir uns hier mal wieder sehen lassen. „Ganz okay“, sagen wir deshalb und geben drei Sterne für das Fazit.
Prolog: Diese Kritik ist etwas anders als meine üblichen Kritiken. Es fehlen Bilder. Ein Vorspeisenbild habe ich zwar aufgenommen, aber beim folgenden intensiven Schwätzen mit Freunden ist das Fotografieren untergegangen. Das Manko fiel mir auf, als die Hauptspeisen schon teilweise verzehrt waren.
Jetzt können nur noch bildhafte Beschreibungen helfen.
Von Zeit zu Zeit treffen wir uns – meine Frau und ich – mit ehemaligen Arbeitskolleginnen und -kollegen zum Schwätzen bei einem Abendessen. Diesmal haben wir das Eierkuchen-Paradies in Sankt Augustin ausgesucht.
Das Ambiente... mehr lesen
Sankt Augustiner Eierkuchen Manufaktur
Sankt Augustiner Eierkuchen Manufaktur€-€€€Restaurant, Biergarten02241 9440236Bonner Straße 83, 53757 Sankt Augustin
3.0 stars -
"Ordentlicher Eierkuchen in einem ehemaligen Bauernhaus" HuckProlog: Diese Kritik ist etwas anders als meine üblichen Kritiken. Es fehlen Bilder. Ein Vorspeisenbild habe ich zwar aufgenommen, aber beim folgenden intensiven Schwätzen mit Freunden ist das Fotografieren untergegangen. Das Manko fiel mir auf, als die Hauptspeisen schon teilweise verzehrt waren.
Jetzt können nur noch bildhafte Beschreibungen helfen.
Von Zeit zu Zeit treffen wir uns – meine Frau und ich – mit ehemaligen Arbeitskolleginnen und -kollegen zum Schwätzen bei einem Abendessen. Diesmal haben wir das Eierkuchen-Paradies in Sankt Augustin ausgesucht.
Das Ambiente
Geschrieben am 17.02.2020 2020-02-17| Aktualisiert am
17.02.2020
Besucht am 13.02.2020Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 89 EUR
Die enge Bergstraße hinunter, ordentliches Gefälle, und kurz vor Sankt Georg, der katholischen Kirche in Seelscheid, zieht ein Häuschen in Schwedenrot, Fenster- und Türrahmen in kontrastreichem Weiß, die Blicke auf sich. Drei Strahler rücken ein großes, weißes Namensschild ins Licht: Haus am Berg – Restaurant. Haus am Berg Haus am Berg – Eingang
Hier haben wir tags zuvor reserviert. Wir – meine Frau und ich – hoffen auf Gaumenfreude, die, soviel sei vorweggenommen, wir auch erleben werden.
Das Ambiente *****
So schnuckelig das Häuschen vom Äußeren daherkommt, so heimelig und gemütlich gibt es sich im Innern. Drei kleine Gasträume, verbunden durch Wanddurchbrüche, reihen sich wie Perlen auf der Schnur. Als erstes tritt der Gast in den Thekenraum. Thekenraum
Hier bieten zwei Tische Platz zum Dinieren. Aber wer nur ein Bierchen trinken will, wird auch nicht abgewiesen. Am Tresen ist Platz. Tresen
Durch einen Wanddruchbruch geht es in den zweiten Raum mit vier Tischen, in dem uns die überaus freundliche Dame des Hauses einen der Tische anbietet. Von hier blicken wir in den kleinsten, dritten Raum, in dem nur ein Sechsertisch steht. Blick in den dritten Gastraum
Die hellbraunen Holztische, umrandet mit gleichfarbigen Holzstühlen mit Korbgeflecht in der Rückenlehne, sind geschmackvoll eingedeckt. Sorgsam gefaltete, grün-weiß gemusterte und mehrlagige Papierservietten mit eingedrucktem Restaurantnamen liegen auf dunklen Stofftischläufern zwischen Messer und Gabel, Salz- und Pfefferstreuer und eine Kerze in einem milchigen Zylinderglas in der Tischmitte. Serviette
Im unteren Drittel sind die weißen Wände dunkelbraun holzvertäfelt. Dunkelbraun kontrastieren auch die Deckenbalken zum Weiß der Decke. In Weinkisten, komponiert zu Regalen, werden Wein und andere Artikel zum Verkauf angeboten.
Wir finden es hier urgemütlich und fühlen uns pudelwohl. Das Ambiente – ob innen oder außen – gefällt uns sehr gut, volle fünf Sterne.
Der Service *****
Die junge Dame des Hauses, die uns begrüßt und uns zu unserem Tisch geführt hat, bedient uns den Abend über. Sie ist sehr freundlich und zuvorkommend. Unsere Fragen beantwortet sie bereitwillig, fragt beim und nach dem Essen nach unserer Zufriedenheit. Als wir unsere Zufriedenheit äußern und Fragen zur Zubereitung der Speisen stellen, läßt sie sich auf einen unterhaltsamen Plausch mit uns ein, zu dem sie ihren Partner, den Küchenchef, zwecks genauer Auskünfte zur Speisenzubereitung hinzuzieht. Auch der Chef de cuisine gibt sich sehr gastzugewandt und gibt ebenfalls bereitwillig Auskunft zu seinem Küchenwirken.
Wer so perfekt die Gäste umsorgt wie die junge Dame, darf sich getrost mit fünf Sternen für einen perfekten Service schmücken.
Essen und Getränke *****
Die Speisekarte, in grünen Filz eingebunden, ist saisonal geprägt und präsentiert moderne Gerichte mit mediterranem Einschlag. An Transparenz bezüglich der Lebensmittelherkunft lässt sie nicht zu wünschen übrig. Regionale Lieferanten wie Metzgerei, Bäckerei und Bauernhöfe werden in der Speisekarte vorgestellt, darunter auch Bio-Betriebe. Die Preise der Gerichte fallen angesichts der Herkunft der Lebensmittel nicht aus dem Rahmen. Viele Speisen werden übrigens in normaler und kleinerer Portion angeboten.
Die junge Dame des Hauses überreicht uns direkt, nachdem wir im gemütlichen Mittelzimmerchen Platz genommen haben, die Speise- und die Getränkekarte. Sie lässt uns genügend Zeit für unsere Wahl. Zwischenzeitlich nimmt sie unsere ersten Getränkewünsche auf, eine Flasche • Mineralwasser Haaner Felsenquelle (0,2 l zu 2,30 €) für meine Liebste und für mich als der auf dem Kutschbock Sitzende ein • alkoholfreies Bit (2,50 € der Drittelliter).
Die Getränke serviert uns die Chefin des Hauses gut gekühlt. Alkoholfreies Bit
Inzwischen haben wir auch unsere Wahl getroffen. Meine Frau wählt eine • Rinderboullion, klare Fleischbrühe mit selbstgemachten Markklößchen und frischem Gemüse (kleine Portion zu 4,90€) als Vorspeise und • selbstgemachte Ravioli mit einer Füllung von Frischkäse an sautierten frischen Biopilzen vom Biohof „Edelpilz Altmark“ und geschäumter Velouté (18,90 €) als Hauptspeise. Als solche wähle ich Auszug aus der Speisekarte
Ich wähle die normale Portion zu 25,50 €.
Als Wein wählt meine Frau einen • 2018er Grauer Burgunder trocken, Weingut Wolf, Schwabenheim an der Selz, fruchtbetont aus ertragsreduzierten Weinbergen, vollmundig mit dezenter Säure (0,2 l zu 6,50 €).
Meine Angetraute ist sehr zufrieden mit dem Wein, der gut gekühlt serviert wrd.
Wir warten nicht lange, und die freundliche Dame überrascht uns mit einem Gruß aus der Küche. Gruß aus der Küche: Himmel un Ääd
Der Amuse gueule ist regional geprägt. „Himmel un Ääd“, erläutert uns die Chefin, als sie uns den Gruß serviert – „Himmel und Erde“, ein typisch kölsches Gericht aus Stampfkartoffeln, Blutwurst (kölsch „Flönz“), Apfel und Zwiebeln. So liegt denn auch auf einem warmen Kartoffelpüreetaler ein Stück warme, sautierte Blutwurst ohne Pelle, darüber ein sautiertes Apfelscheibchen gekrönt von gerösteten, sehr knusprigen Zwiebeln. Ein wenig Jus umrahmt den Kartoffelpüreetaler.
Der Gruß aus der Küche amüsiert in der Tat den Gaumen. Hier hat der Küchenchef seiner Kreativität freien Lauf gelassen und den Gaumenkitzler hervorragend inszeniert und geschmacklich umgesetzt. Selbst meine Angetraute, die – im Gegensatz zu mir – wenig übrig hat für Wurst aus Blut, Schwarte, Schweinefleisch, Schweinekopf und Speck schwelgt in Lob über den Küchengruß. Das lassen wir auch die Dame des Hauses wissen, die sich artig bedankt.
Unsere Hoffnung, dass es derart geschmackvoll weitergehen möge, wird nicht getrübt. Die Rinderboullion für meine Frau trägt dazu bei. Rinderboullion, klare Fleischbrühe mit selbstgemachten Markklößchen und frischem Gemüse
Die Suppe ist schön heiß und sehr gut abgeschmeckt. Zwei fluffige Markklößchen und bissfest gegarte Gemüsewürfel runden den ausgezeichneten Geschmack ab.
Zeitgleich mit der Rinderboullion für meine Frau serviert die Chefin meinen ersten Kalbsgang. Erster Kalbsgang
Drei geschmorte, in Rotweinjus liegende, sich überlappende Kalbfleischscheiben teilen den grauen Teller. In jeder Hälfte des Tellers liegt ein Minikartoffelknödel in einer Velouté und eine kleine Portion gebratener und pürierter Möhren. Die Möhrenportionen sind mit Kartoffel-, Rote-Bete- und Pastinaken-Chips und Brunnenkresse dekoriert.
Das Kalbfleisch ist schön saftig und zart und schmeckt mit dem Rotweinjus ausgezeichnet. Beim Möhrenpüree ist der Möhrengeschmack wohl wegen des Bratens und der zugegebenen Würzung in den Hintergrund geraten, dennoch ist das Püree eine sehr wohlschmeckende Beilage, die durch die knackigen Chips an Geschmack und Essvergnügen gewinnt. Und auch die Miniknödel in der Velouté lassen nichts an meisterlicher Zubereitung vermissen. Ich labe mich an einem geschmacklich und optisch hervorragenden ersten Kalbsgang.
Und wieder gibt es von meiner Frau und mir eine Hymne auf die verzehrten Gerichte, als die Dame des Hauses nach unserer Zufriedenheit fragt.
Die Pause, die folgt, lässt freudige Erwartung auf die folgenden Gänge aufkommen, die die Servicedame uns anschließend serviert. Selbstgemachte Ravioli mit einer Füllung von Frischkäse an sautierten frischen Biopilzen vom Biohof „Edelpilz Altmark“ und geschäumter Velouté
Die Ravioli sind eins von mehreren angebotenen vegetarischen Gerichten. Die selbstgemachten Frischkäse-Ravioli liegen auf einem tellerfüllenden Spiegel von sautierten Edelpilzen, die meine Frau selbstbekennend nicht näher zu spezifizieren weiß. Die hocharomatische Mischung besteht aus knapp einer Handvoll verschiedener frischer Pilzsorten, die von einer nicht minder leckeren, gut abgeschmeckten, vegetarischen und sahnigen Samtsauce umhüllt werden. Sehr, sehr lecker! Zweiter Kalbsgang
Beim Servieren des zweiten Kalbsgangs eröffnet mir die junge Dame – und entschuldigt zugleich –, dass der Wirsing ausgegangen und stattdessen Grünkohl dem Kalbfleisch beigelegt worden sei. Ich bin froh darüber, denn ich esse Grünkohl um ein Vielfaches lieber als Wirsing. Der gebratene Grünkohl mit Speckstückchen liegt unter dem Kalbfleisch, das leichte Röstspuren zeigt. Neben dem Grünkohl liegt der leicht gebräunte Kartoffeltaler. Der Tellerboden ist mit Jus bedeckt, getoppt mit Velouté.
Das Kalbfleisch aus der Hüfte – wie die Chefin uns sagt – ist vorbildlich geröstet, wunderbar rosa im Innern und zart. Der gebratene Grünkohl mit den Speckstücken läßt meine Zungenwärzchen jubilieren, so authentisch und würzig ist er im Geschmack. Und auch der angebratene Kartoffeltaler, in der Textur einem Camembert ähnlich, schmeckt sehr gut, besonders in Verbindung mit dem Jus.
Und wieder, als die Dame das Geschirr abräumt und nach unserer Zufriedenheit fragt: dickes Lob unsererseits, Dankesworte ihrerseits und noch’n Glas Wein und noch’n Alkoholfreies.
Wir pausieren ein wenig, aber die Lust auf ein Nachspiel ist geweckt. Die Dame bringt uns erneut die Speisekarte, und meine Frau wählt • mein Schokoladenmalheur (sic!), warmes Schokoküchlein mit flüssigem Kern an Ragout von regionalen Äpfeln, dazu Bourbon-Vanille-Eis aus der Eis-Manufaktur Helador (6,90 €).
Mein Fokus liegt auf Herzhafterem, eine • Käse-Variation, eine Auswahl von verschiedenen Käsesorten: Bergkäse und Rotweinkäse aus Österreich (Vorarlberg), Camembert aus Frankreich (Normandie), Kluter-Käse von Jules Käsekiste (Much) und Bio-Münster aus dem Allgäu (Zurwies / Allgäu), dazu selbstgemachtes Chutney von regionalen Äpfeln, Feigensenf und Mini-Brötchen von der Bäckerei Stümper (kleine Portion 8,90 €).
Eine uns nicht ungelegene Weile vergeht, dann serviert uns die Chefin den Nachtisch. Mein Schokoladenmalheur
Das Dessert schmeckt meiner Frau so gut, dass sie versucht ist, es nochmal zu ordern. Das Schokoküchlein ist zwar etwas dunkel geraten am Rand, das tut aber dem Geschmack keinen Abbruch. Der Teig ist fluffig, der Kern flüssig, wie es sein muss. Die Schokolade schmeckt hochwertig. Das Bio-Eis der Limburger Eis-Manufaktur ist mit echter Bourbon-Vanille hergestellt, ein cremiger Genuss auf einem noch etwas bissfesten Apfelragout platziert. Alles in allem ein Hochgenuss. Käse-Variation Brot zur Käsevariation
Zwischen den fünf Käsestückchen der Käse-Variation steht ein Schälchen mit dem Feigensenf und ein Glas gefüllt mit Feldsalat, angemacht mit einem Essig-Senf-Öl-Dressing, der Feldsalat anstelle des annoncierten Apfel-Chutneys. Geröstete Walnussstückchen dienen als Deko, der Spritzer Butter als Belag für das mit Rosinen-, Feigen- und Walnussstückchen verfeinerte Brot. Das Brot stamme, so sagt uns die junge Dame später, aus Frankreich.
Was soll ich noch sagen? Die Käseecken schmecken allesamt ausgezeichnet. Der Feldsalat ist sehr lecker angemacht. Beim Feigensenf hätte ich geschmacklich eher in Geschmacksrichtung Meerrettich getippt, was auch meine Frau bestätigt, die ich probieren lasse. Der Koch und Chef des Hauses, mit dem wir auch einen Plausch halten, bekräftigt, es sei Feigensenf, und vermutet das Senföl für die gespürte Geschmacksrichtung. Der Hit bei der Käse-Variation ist allerdings das Brot aus Frankreich. Selten habe ich ein so knuspriges und geschmackvolles Brot gegessen. Auch meine Frau, die probiert, ist hellauf begeistert.
Wenn der Koch einen guten Lauf hat … Und den hat er. Auch der Nachtisch ist ein voller Erfolg.
Unser Urteil zu Speisen und Getränken ist unumstößlich. Hier ist ehrliches und gekonntes Handwerk mit frischen und chemiefreien, natürlichen Zutaten abgeliefert und dabei optisch sehr ansprechend in Szene gesetzt worden. Die vollen fünf Sterne hat sich der Chef de cuisine verdient.
Die Sauberkeit *****
Im Gastraum gibt's von uns nichts zu beanstanden. Tische, Bestecke und Geschirr sind sauber, und auch die Toiletten, sowohl die Damen- als auch die Herrentoilette, blitzen wie von Meister Propper persönlich auf Glanz gebracht. Auch für die tadellose Sauberkeit sind fünf Sterne angebracht.
Das Preis-/Leistungsverhältnis *****
Der Service der Dame des Hauses ist ausgezeichnet. Die Küchenleistung ihres Partners steht dem nicht nach. Die Preise für die Gerichte sind zwar etwas angehoben, aber angesichts der Zubereitung und der Herkunft der Zutaten durchaus angemessen. Wir wollen beim Preis-/Leistungsverhältnis nicht knauserig sein und geben auch hier fünf Sterne.
Das Fazit *****
Das Haus am Berg im Seelscheider Städtchen ist ein Muss für jeden, der vorzüglich essen möchte. Das Betreiberpärchen hat uns mit seinen Diensten vollauf überzeugt, und wir empfehlen einen Besuch des Hauses wärmstens weiter. Wir sind sicherlich nicht das letzte Mal dort gewesen. Gerne geben wir fünf Sterne für das Fazit.
Die enge Bergstraße hinunter, ordentliches Gefälle, und kurz vor Sankt Georg, der katholischen Kirche in Seelscheid, zieht ein Häuschen in Schwedenrot, Fenster- und Türrahmen in kontrastreichem Weiß, die Blicke auf sich. Drei Strahler rücken ein großes, weißes Namensschild ins Licht: Haus am Berg – Restaurant.
Hier haben wir tags zuvor reserviert. Wir – meine Frau und ich – hoffen auf Gaumenfreude, die, soviel sei vorweggenommen, wir auch erleben werden.
Das Ambiente *****
So schnuckelig das Häuschen vom Äußeren daherkommt, so heimelig und gemütlich... mehr lesen
Restaurant Haus Am Berg
Restaurant Haus Am Berg€-€€€Restaurant022473025266Bergstraße 56, 53819 Neunkirchen-Seelscheid
5.0 stars -
"Ein Kleinod am Berg – klein, fein und superlecker!" HuckDie enge Bergstraße hinunter, ordentliches Gefälle, und kurz vor Sankt Georg, der katholischen Kirche in Seelscheid, zieht ein Häuschen in Schwedenrot, Fenster- und Türrahmen in kontrastreichem Weiß, die Blicke auf sich. Drei Strahler rücken ein großes, weißes Namensschild ins Licht: Haus am Berg – Restaurant.
Hier haben wir tags zuvor reserviert. Wir – meine Frau und ich – hoffen auf Gaumenfreude, die, soviel sei vorweggenommen, wir auch erleben werden.
Das Ambiente *****
So schnuckelig das Häuschen vom Äußeren daherkommt, so heimelig und gemütlich
Geschrieben am 09.02.2020 2020-02-09| Aktualisiert am
09.02.2020
Besucht am 07.02.2020Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Wir haben eine Einladung bekommen, eine Einladung zum Essen im Haus am Rhein in Bonn.
Das Ambiente ***
Das Haus am Rhein ist direkt am Rhein gelegen gegenüber dem ehemaligen Kanzlerbungalow und der Villa Hammerschmidt auf der anderen Rheinseite. Ein architektonisch nicht gerade gelungener Flachbau beherbergt das Restaurant. Im Tiefgeschoss des Gebäudes, das sich zur Rheinseite hin ebenerdig öffnet, hat die Bonner Ruder-Gesellschaft ihr Bootshaus. Haus am Rhein – Rheinseite
An das Gebäude grenzt ein riesiger Biergarten, „Zum Blauen Affen“, der in einem Park gelegen ist. Der restauranteigene Parkplatz bietet hinreichend Platz für die fahrbaren Untersätze der Gäste. Der Rad- und Wanderweg entlang des Rheins führt direkt am Restaurant vorbei, was im Sommer für manch einen Durstigen im Biergarten sorgt. Haus am Rhein – Eingang
Beim Betreten des Restaurants fällt der Blick auf ein zweckmäßiges, aber auch nüchternes Ambiente: hellbraune, massive und schnörkellose Tischplatten in Holzimitat, leicht zu reinigen, schnörkellose, schwarze Kunstlederpolsterstühle, ockerfarbige Riemchen-Bodenfliesen im Kreuzverband, über den Tischen gelbe plissierte Lampenschirme, und das alles vor einer riesigen Fensterfront, die den Blick auf den Rhein und das linksrheinische, ehemalige Regierungsviertel freigibt. Die Fensterfront ist teilweise unterbrochen von Schiebetüren als Zugang zum Terrassenbalkon.
Für uns ist reserviert. Eine Dame, offensichtlich die Chefin des Hauses, zeigt uns unseren Tisch direkt an der großen Fensterfront.
Temperaturen von um die fünf Grad draußen lassen in mir, der ich direkt am Fenster sitze, nicht das Wohlgefühl eines beheizten Restaurants hochkommen. Die riesigen Scheiben können das Gefühl, dass es irgendwo zieht, nicht abhalten. Bessere Plätze seien meiner Frau und der einladenden Bekannten gegönnt, die „in zweiter Reihe“ neben den fensterseitigen Plätzen sitzen. Mir wird es erst wohliger, nachdem eine wirklich heiße Suppe mein inneres Feuer genährt hat.
Lassen wir es mal mit drei Sternen für das Ambiente gut sein.
Der Service ***/****
Die Dame des Hauses, die uns begrüßt und uns unseren Tisch gezeigt hat, ist sehr freundlich und zuvorkommend. Sie bedient uns nur zum Teil an diesem Abend, ein Herr mittleren Alters übernimmt auch einen Teil des Service. Die Begeisterung über sein Auftreten hält sich bei uns in Grenzen. Er ist bei Weitem nicht so freundlich wie die Dame des Hauses, eher geschäftsmäßig. Ja, er hat seinen Job gemacht, aber er zieht die mehr als gute Serviceleistung der Dame des Hauses herunter auf dreieinhalb Sterne.
Essen und Getränke ***
Die Speisekarte ist gutbürgerlich geprägt. Neben der Speisekarte gibt eine Tageskarte Auskunft über wenige zusätzliche Gerichte. Die Tageskarte gilt dem Anschein nach abends nicht, uns wurde sie nicht vorgelegt. Ein Zusatzgericht wird auf einer schwarzen Schiefertafel oberhalb des Salatbuffets annonciert.
Die Preise fallen teils nicht aus der Rolle, teils liegen sie aber über dem ortsüblichen Bonner Preisniveau.
Die Dame des Hauses überreicht uns direkt, nachdem wir an der Fensterfront Platz genommen haben, die Speise- und Getränkekarte. Sie lässt uns Zeit für unsere Wahl, nimmt dann unsere Wünsche auf, von denen ich die Wünsche meiner Liebsten und meine unter Angabe der erinnerlichen oder derzeitigen Preise aus der Web-Speisekarte nenne.
Als Vorspeise nehme ich • hausgemachte Kraftbrühe mit frischem Majoran und Pfannkuchenstreifen (5,90 €).
Als Hauptspeisen merkt sich die Dame des Hauses ganz ohne analoge oder digitale Helferlein • Geschnetzeltes aus der Rehkeule in Rotweinjus mit Waldpilzen und Maronen, Schupfnudeln (21,00 €) für meine bessere Hälfte und • gebratenes Steinbeißerfilet „Grenobler Art“ auf Zitronenbutter mit Kapern, Patnareis (22,50 €).
Zu beiden Hauptgerichten können wir uns gerne einmal am Salatbüffet bedienen, so lässt uns die Speisekarte und bestärkend die Dame des Hauses wissen.
Als Getränk wählt meine Frau, die diesmal mit dem Chauffieren an der Reihe ist, eine • Flasche Mineralwasser (0,75 l) und ich einen • Eichstetter Herrenbuck, Grauburgunder, Kabinett-trocken, Privatkellerei F. Kiefer (0,2 l zu 5,90 €).
Einen Gruß aus der Küche gibt es nicht. Stattdessen folgen nach kurzer Wartezeit zuerst die passend gekühlten Getränke, wenig später dann meine Suppe. Hausgemachte Kraftbrühe mit frischem Majoran und Pfannkuchenstreifen
Die Suppe ist so heiß, wie es heißer nicht geht. Der optische Eindruck ist wenig erheiternd, eine braune Brühe, die keinen Blick auf die annoncierten Pfannkuchenstreifen zulässt. Geschmacklich ist sie aber durchaus erheiternd, und es finden sich eine erkleckliche Anzahl von Pfannkuchenstreifen – ich schmecke Eierpfannkuchen – darin. Die Suppe schmeckt kräftig, rechtfertigt ihre Annoncierung „Kraftbrühe“, und spendet mir die Wärme, die mir die Kälte jenseits der Fensterscheiben raubt. Trotz der trüben Optik hinterläßt die Suppe bei mir einen guten Eindruck, vor allen Dingen: Sie schmeckt gut und wärmt. Bleibt noch zu erwähnen, dass mir die Dame des Hauses Brot zur Suppe angeboten hat, was ich aber der reichlichen Suppenportion wegen ablehne.
Wie es sich gehört, fragt die Dame des Hauses, ob die Suppe geschmeckt habe. Dies bestätige ich ihr mit einem „Sehr gut!“.
Das Suppengeschirr ist abgeräumt, wir holen uns unsere Salate vom Salatbuffet. Salat meiner Frau Mein Salat
Die Salate im Buffet scheinen zum Teil nicht knackig und frisch. Ins Welke gehende Ränder an Salatblättern bleiben nicht verborgen. Aber wir können uns den Salat ja nach unseren Wünschen zusammenstellen.
Meine Frau hat sich einen Salat aus Krautsalat, Gurkensalat, nicht angemachtem Möhren-Julienne, bunten Blattsalaten, angemachtem Salat aus Kidneybohnen und Mais mit Zwiebelstückchen zusammengestellt. Für die nicht angemachten Komponenten wählt sie ein Joghurt-Kräuter-Dressing.
Die angemachten Salate schmecken meiner Liebsten gut. Bei den Blattsalaten hat meine Frau auf frischeres Grünzeug geachtet, das Dressing darauf ist schmackhaft.
Für meinen Salat wähle ich Möhrenstreifen, angemachten Gurkensalat, ein wenig Blattsalat, Rucola und darüber ein „italian dressing“. Mit dem Dressing schmeckt der Salat schon gut, auch wenn bei einzelnen Blättern der Blattsalate das „Knackgefühl“ fehlt.
Mit den Speisen geht es wie beim seligen Rudi Carrell am laufenden Band. Kaum hat die Suppe mich aufgewärmt, da bringt uns die Dame des Hauses die Hauptgerichte. Geschnetzeltes aus der Rehkeule in Rotweinjus mit Waldpilzen und Maronen, Schupfnudeln
Auf den Tisch kommt eine ordentliche Portion Geschnetzeltes aus der Rehkeule mit reichhaltig bemessenen diversen Pilzen und – leider etwas trockenen und festen – Fleischstückchen. Die Sauce ist okay, lässt aber einen ausgeprägten Rotweingeschmack vermissen. Mit Maronen hat die Küche nicht gespart, die Menge war meiner Frau schon zuviel. Die Schupfnudeln sind in Butter braun und kross gebraten. Meine Frau ordnet sie als wahrscheinlich nicht hausgemacht ein. Gebratenes Steinbeißerfilet „Grenobler Art“ auf Zitronenbutter mit Kapern, Patnareis
Der Patnareis, geformt in ein Rondell, neben den Steibeißerfilets ist vorbildlich gegart, noch ein wenig Biss, und schmeckt nach Butter. Gekrönt wird das Rondell von einer halben Minitomate, die wässrig und geschmackslos daherkommt. Die für die Grenobler Art obligatorischen Kapern im beigestellten Schälchen haben die durch Einlegen gewöhnlich angenommene Säure verloren und schmecken eher buttrig. Der Fisch ist ohne Fehl und Tadel zubereitet und wird nach Würzung duch die beigelegten Zitronenscheiben besonders schmackhaft.
Zum Nachtisch nimmt meine Angetraute • „Walnuss mit Schuss“, zart schmelzendes Walnusseis mit Crème de Cassis (4,00 €).
Ich bleibe beim flüssigen Nachtisch, einem • Malteser Aquavit zu moderaten 2,50 € für Zweihundertstel,
der wenig später passend temperiert von dem Serviceherrn serviert wird. „Walnuss mit Schuss“, zart schmelzendes Walnusseis mit Crème de Cassis
Das Eis wird in einem Gläschen serviert und besteht – enttäuschend – aus nur einer Kugel, die mit einem kleinen Schuss Crème de Cassis übergossen ist. Das Eis ist zwar wunderbar cremig mit vielen großen Walnussstückchen und schmeckt zusammen mit der Cassis-Creme hervorragend. Angesichts des Preises hätte meine Frau schon zwei Kugeln für angemessen gehalten.
Bei den Gerichten und der Küchenleistung sehen wir Licht und Schatten. Drei Sterne scheinen uns angemessen.
Die Sauberkeit ****
Im Gastraum gibt's von uns nichts zu beanstanden. Die Möblierung ist ja auch pflegeleicht. Tische und Geschirr sind sauber, deshalb vier Sterne für die Sauberkeit. Die Toiletten haben wir nicht besucht.
Das Preis-/Leistungsverhältnis ***
Der Service und das Küchenteam im Haus am Rhein hinterlassen einen gemischten Eindruck. Der Service der Dame des Hauses ist mehr als gut, der des helfenden Serviceherrn steht dem nach. Die Küchenleistung ist bei meinem Fischgericht ganz ordentlich, beim Gericht meiner Frau fällt sie dem gegenüber ab. Die Preise für die Hauptgerichte sind im Großen und Ganzen okay, der Preis für die Suppe gerade noch. Ungerechtfertigt ist der Preis für den Nachtisch meiner Frau. Vier Euro für eine Kugel Walnusseis mit einem kleinen Schuss Cassis ist überzogen. Auch der Weinpreis ist angesichts des Flaschenpreises, der von Weinhändlern im Internet offeriert wird, grenzwertig. Insgesamt geben wir nicht mehr als drei Sterne für das Preis-/Leistungsverhältnis.
Das Fazit ***
Das Haus am Rhein auf der „schäl Sick“ am Bonner Rheinufer muss für eine vorbehaltlose Empfehlung unsererseits leistungsmäßig noch hinzulegen. Wir haben mit einem „Ja, okay“ das Haus verlassen, aber wie es bei einem nächsten Besuch aussieht, wage ich nicht zu prognostizieren. Uns fehlt das Gefühl, dass das Team im Haus am Rhein durchgehend eine verlässlich gute Leistung erbringt. Deshalb nicht mehr als ein okay, also drei Sterne, für das Fazit.
Wir haben eine Einladung bekommen, eine Einladung zum Essen im Haus am Rhein in Bonn.
Das Ambiente ***
Das Haus am Rhein ist direkt am Rhein gelegen gegenüber dem ehemaligen Kanzlerbungalow und der Villa Hammerschmidt auf der anderen Rheinseite. Ein architektonisch nicht gerade gelungener Flachbau beherbergt das Restaurant. Im Tiefgeschoss des Gebäudes, das sich zur Rheinseite hin ebenerdig öffnet, hat die Bonner Ruder-Gesellschaft ihr Bootshaus.
An das Gebäude grenzt ein riesiger Biergarten, „Zum Blauen Affen“, der in einem Park gelegen ist. Der restauranteigene... mehr lesen
Restaurant Haus am Rhein
Restaurant Haus am Rhein€-€€€Restaurant, Cafe, Biergarten0228465307Elsa-Brändström-Str. 74, 53227 Bonn
3.0 stars -
"Licht und Schatten, schon okay, aber es geht sicher besser!" HuckWir haben eine Einladung bekommen, eine Einladung zum Essen im Haus am Rhein in Bonn.
Das Ambiente ***
Das Haus am Rhein ist direkt am Rhein gelegen gegenüber dem ehemaligen Kanzlerbungalow und der Villa Hammerschmidt auf der anderen Rheinseite. Ein architektonisch nicht gerade gelungener Flachbau beherbergt das Restaurant. Im Tiefgeschoss des Gebäudes, das sich zur Rheinseite hin ebenerdig öffnet, hat die Bonner Ruder-Gesellschaft ihr Bootshaus.
An das Gebäude grenzt ein riesiger Biergarten, „Zum Blauen Affen“, der in einem Park gelegen ist. Der restauranteigene
Geschrieben am 23.01.2020 2020-01-23| Aktualisiert am
23.01.2020
Besucht am 18.01.2020Besuchszeit: Abendessen 4 Personen
Rechnungsbetrag: 155 EUR
Meine Frau und ich haben ein befreundetes Pärchen abgeholt und halten nun am Samstagabend im Bönnschen Oberkassel Ausschau nach einem Verweilplatz für unsere Benzinkutsche. Samstagabend, in Kürze beginnt der EM-Handballthriller Deutschland – Kroatien, alle Parkbuchten sind zugeparkt, aussichtslos, den E10-Säufer abzustellen. Ich steuere durch eine Gasse, die keinen Möbelwagen durchlässt, und – oh Wunder! – wir finden just neben dem Weinhaus Buchner bei Matthieu eine Parkplatzreihe, die eine schlanke Lücke Platz bietet. „Sie haben das Ziel erreicht!“, sagt die Dame vom Navi, und wir gehen parkplatzbeglückt auf ein zweistöckiges Gebäude zu, das gepflegt und einladend wirkt, die obere Etage in Gelbtönen gehalten, das Erdgeschoß rotbraun verklinkert. In Deckenhöhe des Erdgeschosses lesen wir auf den gelblichen Hauswänden Weinhaus Buchner, braun und im Stil von Lucida Handwriting geschrieben.
Vor fast fünf Jahren waren meine Frau und ich hier zu Gast und haben köstlich gegessen (s. meine entsprechende Bewertung). Inzwischen hat es einen Wechsel in der Führung des Hauses gegeben. Matthias „Matthes“ Hackelbusch, der früher das Restaurant Matthieu's in der Bonner Südstadt führte, steht nun in der Küche des Weinhauses. Entsprechend hat sich der Name geändert: Weinhaus Buchner bei Matthieu.
Das Ambiente ****
Ein helles und modernes Ambiente hat den einstigen Weinstuben-Charakter der Gasträume verdrängt. Die einst reichlich verteilten Dekoartikel aus Gmundner Keramik wie Vasen, Schalen und die Menage auf den Tischen ist großenteils verschwunden. Die einst dunkelbraunen Balken an den Wänden und an der Decke sind nun weiß getüncht, wodurch die Räume viel heller wirken.
Wir haben reserviert. Ein freundlicher junger Herr, dem Phänotyp nach aus Vorderasien, begleitet uns zu einem Vierertisch in einem séparéeartigen Teil des Gastraums. Unser Nebentisch
Das Ambiente gefällt uns, und wir sitzen gemütlich. Vier Sterne geben wir für das Drumherum.
Der Service ****/*****
Der junge Mann aus dem Morgenland ist ausnehmend freundlich und gastzugewandt. Er parliert mit uns in fast unfallfreiem Deutsch, geht auf Sonderwünsche ein und bedient uns den Abend über professionell. Er macht seinen Job mehr als gut, für seine Serviceleistung geben wir viereinhalb Sterne.
Der junge Serviceherr versorgt uns direkt nach dem Platznehmen mit den Speisekarten und fragt nach Getränkewünschen. Für die beiden Damen soll es zunächst eine • Flasche Mineralwasser, dreiviertel Liter zu 5,80 €, sein. Unser Freund wählt ein • Peters Kölsch (2.- € für den Fünftelliter). Ich muss unser Gefährt lenken, deshalb ein • alkoholfreies Paulaner Hefeweizen (4,20 € der halbe Liter) für mich.
Bevor unsere Damen einen Wein wählen, wollen sie die Karten studieren.
Die ersten Getränke werden schnell und probat gekühlt serviert. Alkoholfreies Paulaner Hefeweizen Essen und Getränke ****/*****
Die Speisekarte ist saisonal und regional geprägt. Die Gerichte sind teils bodenständig, teils aber auch modern-mediterran ausgerichtet. Neben der Speisekarte gibt eine Tageskarte auf einer mannshohen Schiefertafel im Gastraum Auskunft über zusätzliche Gerichte. Die Preise fallen nicht aus der Rolle, übliches Bonner Preisniveau.
Der junge Mann lässt uns hinreichend Zeit für die Speisenauswahl, denn wir tun uns schwer angesichts der Qual der Wahl.
Schließlich notiert der junge Mann vom Service ganz analog auf seinem Blöckchen • Sauerbraten von der Entenbrust an Kirsch-Rotkohl und Klößen (19,50 €) für beide Damen und für mich, • Kalbsschnitzel mit Kartoffel-Gurkensalat und Preiselbeeren (19,50 €) für unseren Freund, der allerdings statt des Kartoffel-Gurkensalats um Bratkartoffeln bittet, was problemlos akzeptiert wird.
Nur ich wähle eine Vorspeise, ein • Selleriesüppchen mit Chorizzo (6,50 €).
Die Damen haben inzwischen auch den Wein gewählt, einen • 2018er Molino a Vento, Nero d’Avola, Sicilia (20.- € für 0,75 l).
Der Herr vom Service serviert unseren Damen den gehaltvollen wohltemperierten Roten, der beiden sehr gut mundet. 2018er Molino a Vento, Nero d’Avola
Einen Gruß aus der Küche gibt es nicht. Diesbezüglich sollte der „Matthes“, wie der Koch und Geschäftsführer sich später meiner Liebsten gegenüber vorstellt, noch einmal in sich gehen. Dem Restaurant würde ein Amuse-Gueule gut stehen, denn – soviel sei vorweggenommen – die Küche weiß zu verwöhnen.
Dem Wein für die Damen folgt nach kurzer Zeit die Suppe für mich. Selleriesüppchen mit Chorizzo
Die Selleriesuppe ist schön heiß, eine Vielzahl von geschmackvollen, knusprigen Chorizowürfelchen finde ich in ihr. Der kräftige Chorizo-Geschmack passt hervorragend zum ebenfalls kräftigen Selleriegeschmack. Die eingestreuten Kräuter geben zusätzliche, passende Würzungsnoten. Ein feines Süppchen, das mir ausgezeichnet schmeckt.
Nun warten wir eine ganze Weile. Solange, dass wir uns fragen, ob denn die Wartezeit noch angemessen sei. Unsere beiden Damen diskutieren derweil die Möglichkeiten, den Sauerbraten von der Entenbrust auf unsere Teller zu bringen: marinieren, schmoren und dann nur noch heiß machen oder marinieren und dann à la minute braten. Unsere Wartezeit kann eigentlich nur der zweiten Möglichkeit entsprechen, und so ist es dann auch, wie der Koch „Matthes“ später meiner Angetrauten bestätigt. Sauerbraten von der Entenbrust an Kirsch-Rotkohl und Klößen
Ein gutes halbes Dutzend Entenbrustscheiben, dekoriert mit gehobelten Mandeln, ist fächerförmig auf dem Kirsch-Rotkohl drapiert, begleitet von zwei kleinen Kartoffelklößen und einer eher als Dekoration anzusehenden Gemüsezugabe: Blumenkohl, Kaiserschote, Zucchinistreifen. Alles ist vorbildlich heiß, der Teller ist angewärmt.
Ich beginne mit einer Entenbrustspitze und bin zunächst „not amused“. Die Brustspitze ist durch und leicht trocken. Gott sei Dank ändert sich die Konsistenz zum Scheibeninnern hin und das Fleisch wird zunehmend zarter und saftiger. Dennoch, die leichte Rosatönung, mit der die Entenbrust unserer Freundin gesegnet ist, hätte auch meinem Fleisch gutgetan.
Die Marinade kommt geschmacklich leicht durch, eine ganz feine säuerliche Note.
Meine Liebste ist mit der Entenbrust sehr zufrieden: zarte Fleischscheiben mit knuspriger Haut und nicht ertränkt in der leckeren Sauce. Die Sauce findet sich auf dem Teller als Spiegel um das gesamte Ensemble herum und ist leicht mit Preiselbeeren abgeschmeckt.
Die Klöße scheinen und schmecken selbstgemacht, sind wunderbar fluffig und in Butter kross gebraten.
Der noch etwas bissfeste Kirsch-Rotkohl hat eine leicht säuerliche Note, und es finden sich etliche Kirschstücke darin. Es ist eine geschmacklich interessante Variante des Rotkohls, der ja gewöhnlich mit Äpfeln zubereitet wird.
Unser Freund delektiert sich an seinem Kalbsschnitzel mit Bratkartoffeln. Kalbsschnitzel mit Bratkartoffeln I Kalbsschnitzel mit Bratkartoffeln II
Unter zwei ansehnlichen Kalbsschnitzeln, deren Panade die wünschenswerten Blasen wirft, liegen vorbildlich geröstete Bratkartoffeln, begleitet von einer kleinen Portion gemischten Salats. Das Schälchen mit Preiselbeeren überlässt unser Freund seiner Frau.
Mit den Schnitzeln und den Bratkartoffeln ist unser Freund mehr als zufrieden. Er lobt besonders die Zubereitung der Bratkartoffeln, die wie aus dem Bilderbuch geröstet sind, nicht zu blass, nicht zu dunkel, einfach so, wie sie sein müssen.
Wir alle Vier sind angetan von Matthes’ und seiner Helfer Kochkünsten. Da darf der Dessert-Gang nicht fehlen.
Meine Frau wählt • Apfelkuchen mit Mandeleis (9,00 €) von der Tageskarte, unsere Freundin • Schokoladenkuchen mit Sauerkirschen (8,00 €), und ich nehme die von mir geschätzte • kleine Käseplatte (9,50 €).
Unser Freund begnügt sich mit einem flüssigen Dessert, einem • Williams Christ von der Edelobstbrennerei Kießling in Grafschaft (5,50 € für 2 Zentiliter). Apfelkuchen mit Mandeleis
Der Apfelkuchen ist herrlich fluffig, fast wie Biskuit, und warm – wie frisch gebacken und mit einer Deko aus Apfel-Julienne. Dazu passt gut das Mandeleis, das mit karamelisierten Nussstückchen bestreut daherkommt. „Ein Genuss!“, sagt meine Frau. Schokoladenkuchen mit Sauerkirschen
Der Schokoladenkuchen ist ebenfalls warm mit einem flüssigen Schokoladenkern. Dazu gibt es Sauerkirschen und – überraschend, weil nicht angekündigt – Schokoladeneis. Alles in allem: superlecker!
Unser junger Mann vom Service bringt mir ein Käsetrio auf einer Schieferplatte, reichlich dekoriert mit verschiedenen Salaten. Kleine Käseplatte
Zur Käseplatte wird dunkles Baguette serviert. Brot zur kleinen Käseplatte
Auf der Schieferplatte liegen drei Käsesorten, Camembert, Blauschimmelkäse und eine gereifte Schnittkäseecke. Mit dem frischen und knusprigen Brot schmecken die Käsestücke vorzüglich. Die Salatdeko ist vielfätig, unter anderem Blattsalat, Feldsalat, Sprossen, eingelegte Oliven. Alle Komponenten auf der Platte harmonieren perfekt.
Zum Schluss wünscht meine Frau noch einen
• Espresso (2,10 €). Espresso
Der Espresso in einer Gmundner Espressotasse ist schön heiß und nicht bitter, so wie meine Liebste ihn mag.
Mit unseren Gerichten und Getränken sind wir alle Vier vollauf zufrieden. Die Küche hat uns überzeugt. Für das Gebotene geben wir einhellig viereinhalb Sterne.
Die Sauberkeit ****
Die Toiletten sind sauber und gepflegt. Im Gastraum gibt's von uns nichts zu beanstanden. Tische und Geschirr sind sauber, deshalb vier Sterne für die Sauberkeit.
Das Preis-/Leistungsverhältnis ****/*****
Der Service und das Küchenteam im Weinhaus Buchner bei Matthieu haben eine mehr als gute Leistung erbracht. Die Preise für diese Leistung halten wir für vollauf gerechtfertigt, deshalb viereinhalb Sterne für das Preis-/Leistungsverhältnis.
Das Fazit ****/*****
Das Weinhaus Buchner bei Matthieu empfehlen wir gerne weiter. Der Abend dort hat uns sehr gut gefallen. Wir sind sicher nicht das letzte Mal dort gewesen. Unser Fazit lautet: Gerne wieder und viereinhalb Sterne!
Meine Frau und ich haben ein befreundetes Pärchen abgeholt und halten nun am Samstagabend im Bönnschen Oberkassel Ausschau nach einem Verweilplatz für unsere Benzinkutsche. Samstagabend, in Kürze beginnt der EM-Handballthriller Deutschland – Kroatien, alle Parkbuchten sind zugeparkt, aussichtslos, den E10-Säufer abzustellen. Ich steuere durch eine Gasse, die keinen Möbelwagen durchlässt, und – oh Wunder! – wir finden just neben dem Weinhaus Buchner bei Matthieu eine Parkplatzreihe, die eine schlanke Lücke Platz bietet. „Sie haben das Ziel erreicht!“, sagt die Dame vom... mehr lesen
Weinhaus Buchner bei Matthieu
Weinhaus Buchner bei Matthieu€-€€€Restaurant0228443250Kastellstr. 27, 53227 Bonn
4.5 stars -
"Skopophil sind wir nicht, aber erfahren, wie Sauerbraten von der Entenbrust schmeckt, wollten wir schon!" HuckMeine Frau und ich haben ein befreundetes Pärchen abgeholt und halten nun am Samstagabend im Bönnschen Oberkassel Ausschau nach einem Verweilplatz für unsere Benzinkutsche. Samstagabend, in Kürze beginnt der EM-Handballthriller Deutschland – Kroatien, alle Parkbuchten sind zugeparkt, aussichtslos, den E10-Säufer abzustellen. Ich steuere durch eine Gasse, die keinen Möbelwagen durchlässt, und – oh Wunder! – wir finden just neben dem Weinhaus Buchner bei Matthieu eine Parkplatzreihe, die eine schlanke Lücke Platz bietet. „Sie haben das Ziel erreicht!“, sagt die Dame vom
Besucht am 16.11.2019Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 48 EUR
Auf meinem Radtouren durch den Rhein-Sieg-Kreis bin ich des Öfteren in Lohmar am Restaurant Kavala vorbeigefahren. Auf der Rückfahrt vom Besuch des Plagiarius, einem Solinger Museum, vollgestopft mit Fälschungen und Plagiaten, kehren wir – meine Frau und ich – zum Abendessen dort ein.
Das Ambiente ****
Das wie die griechische Hafenstadt benannte Restaurant liegt im Aggertal im Lohmarer Ortsteil Donrath an der Einmündung der Pappelallee in die Bundesstraße 484. Ein sehr geräumiger Parkplatz erstreckt sich zwischen der Bundesstraße und dem Restaurant, an Parkplatz mangelt es jedenfalls nicht. Dem langgestreckten eingeschossigen Gebäude mit etlichen Dachgauben ist balkonartig eine Terrasse vorgebaut.
Drei Stufen führen auf die Höhe der Terrasse und zum Eingang. Innen empfängt uns ein wahrlich griechisches Ambiente. Ein großer Gastraum ist durch weiße Mauern, die bis knapp unter die ebenfalls weiße Decke reichen, in etliche Séparées unterteilt, in denen jeweils eine knappe Handvoll Tische stehen. Weiß ist jedenfalls die dominierende Farbe, viele fensterartige Rundbögen in den Mauern lassen Blicke in die benachbarten Séparées zu und geben dem Raum eine mediterrane Prägung. Dutzende weiße Vasen, Schälchen und Figürchen stehen verteilt in den Rundbögen, die barbusige Venus von Milo darf auch nicht fehlen. Gastraum – Impression
Wir haben an diesem Samstagabend nicht reserviert, haben aber dennoch Glück. Gerade ist ein Zweiertisch in einem Séparée frei geworden, den uns eine freundliche junge Dame bei der Begrüßung anbietet.
Wir fühlen uns in eine hellenische Taverne versetzt, das Ambiente gefällt uns: Vier Sterne.
Der Service ****
Die junge Dame, die uns begrüßt hat, bedient uns den Abend über. Sie ist freundlich und gastzugewandt. Unterstützt wird sie von einem sportlichen, drahtigen Herrn mit sonorer Stimme. Sein Teint verrät südländische Herkunft, allem Anschein nach ist es der Chef des Hauses. Auch er ist sehr freundlich und aufmerksam. Beide kümmern sich um uns, sie fragen, ob wir mit den Speisen zufrieden seien und ob alles recht sei. Beide machen einen guten Service, wir geben für diese Dienstleistung vier Sterne.
Essen und Getränke ****
Nachdem wir Platz genommen haben, warten wir nicht lange auf die Speisekarten. Die junge Dame händigt sie uns aus und fragt nach unseren Getränkewünschen. Da ich wieder am Lenkrad sitze, wähle ich ein • alkoholfreies Weizenbier (0,5 l zu 3,80 €).
Meine Frau entscheidet sich vor der Weinauswahl für ein Glas • Mineralwasser.
Auf die passend temperierten Getränke warten wir nicht lange. Die Speisekarte ist sehr umfangreich, wir brauchen deshalb einige Zeit, um uns schlüssig zu werden, was wir essen möchten. Angeboten werden größtenteils typisch griechische Gerichte, die meisten davon fleischlastig.
Schließlich notiert die junge Dame für uns zwei gemischte Grillspezialitäten, den • Pegasos-Teller (Gyros, Souvlaki, Soutzoukakia und Tsatsiki, 14,50 €) für meine Frau und den • Aphrodite-Teller (Gyros, Steak, Lammkotelett, Schnitzel und Tsatsiki,17,90 €) für mich.
Die gemischten Grillspezialitäten werden wahlweise mit Reis, Patates oder Pommes frites und Salat serviert. Wir beide wählen Pommes frites und Salat.
Beim Wein entscheidet sich meine Liebste für einen • Demestica, weiß (0,25 l zu 4,90 €).
Der trockene Demestica, ein einfacher, weicher Landwein mit blumigen Bouquet, mundet meiner Frau sehr gut. Sie bestellt später noch ein Viertel, auch um die etwas längere Wartezeit auf den Hauptgang zu überbrücken.
Es ist proppevoll, alle Tische sind belegt. Die Beiden vom Service haben alle Hände voll zu tun. Dementsprechend warten wir ein Weilchen länger als erwartet auf das Fladenbrot, das die junge Dame uns zum vorweggenommenen Salat serviert. Fladenbrot Beilagensalat
Das Fladenbrot ist frisch, knusprig und warm. Ein Hauch von Sesam und Schwarzkümmel dringt durch. Das Brot schmeckt gut.
Der Salat besteht aus Krautsalat mit Möhrenstreifen und in Streifen geschnittenem grünen Salat, der mit einem Joghurt-Dressing übergossen ist. Dekoriert ist der Salat mit einer Peperoni und einem Tomatenachtel.
Der Krautsalat hätte besser gewürzt sein dürfen. Er ist laff und hat keine Säure. Das Joghurt-Dressing über dem grünen Salat hingegen ist gut zubereitet und schmeckt prima.
Und wieder müssen wir eine Weile warten, bis uns der Chef zusammen mit der jungen Dame die Hauptgerichte serviert. Meine Frau bekommt den Pegasos-Teller, auf dem die annoncierten Fleischgerichte unter einer Zwiebeldekoration neben den goldgelben Pommes frites liegen. Ein kleines Schälchen mit Tsatsiki, dekoriert mit einer Himbeere, ist dem Gericht beigestellt. Ein Zitronenachtel ist zur Verfeinerung des Fleisches beigelegt. Pegasos-Teller (Gyros, Souvlaki, Soutzoukakia und Tsatsiki)
Die vielen Gäste an diesem Abend wirken sich zwar nachteilig auf die Wartezeit für die Gerichte aus, beim Gyros hingegen sind sie von Vorteil. Der hohe Umsatz sorgt für schön saftiges Gyrosfleisch, dem jede Zeit gefehlt hat, um am Spieß trocken und zäh zu werden. Perfekt gewürzt und schmackhaft sind die Schweinefleischstückchen, sorgen doch typisch mediterrane Gewürze wie Thymian, Oregano, Majoran, etc. für den charakteristischen Gyros-Geschmack.
Der Souvlaki-Spieß ist teilweise etwas fester, trotzdem aber noch okay.
Von den Soutzoukakia liegt leider nur ein Hackfleischwürstchen auf dem Teller, wunderbar würzig, weich und rundherum gut gebräunt.
Die Kartoffelstäbchen sind perfekt frittiert, schön goldgelb und knusprig. Es sind Pommes frites von der dünnen Sorte, an denen es nichts zu mäkeln gibt. Zu mäkeln gibt es auch nichts beim Tsatsiki – alles gut und einfach nur lecker.
Nicht minder fleischlastig und ähnlich dekoriert ist mein Aphrodite-Teller. Das Fleisch ist so reichlich bemessen, dass auf dem Teller kein Platz für die Pommes frites bleibt. Sie werden auf einem gesonderten Teller serviert. Aphrodite-Teller (Gyros, Steak, Lammkotelett, Schnitzel und Tsatsiki) Pommes frites zum Aphrodite-Teller
Ich beginne mit dem Schnitzel. Das Schnitzel ist saftig, sogar ein wenig zart, aber keinesfalls zäh oder trocken. Das Steak kommt beim Gargrad meinem Geschmack entgegen. Es ist medium-rare gebraten, saftig und zart. Auch das Lammkotelett ist gut zubereitet, wenn auch fester im Fleisch und nicht so zart und saftig wie das Steak und das Schnitzel – ein Kotelett eben. Das Gyros häuft sich auf dem Teller, allein von dieser Portion könnte man satt werden.
Das, was bereits zu den Pommes frites, zum Gyros und zum Tsatsiki gesagt ist, trifft auch bei meinem Gericht zu. Bei allen Fleischsorten schmecken übrigens die typisch griechischen Gewürzkombinationen durch.
Zum Abschluss nimmt meine Frau noch einen • Espresso. Espresso
Der kleine Schwarze ist schön heiß und ohne bitteren Nachgeschmack.
Die junge Dame bietet uns schließlich auf Kosten des Hauses noch einen Ouzo an. Wir lehnen dankend ab, meine Frau, weil sie den Anis-Geschmack nicht sonderlich mag und ich wegen des Straßenverkehrsgesetzes.
Wir sind mit unseren Hauptgerichten mehr als zufrieden. Die Menge des Fleisches hat uns beiden zwar zu schaffen gemacht, aber andererseits war das Fleisch so gut gewürzt und so schmackhaft, dass es eine Todsünde gewesen wäre, es auf dem Teller zurückgehen zu lassen. Wir erfahren später von unserer jungen Servicedame, dass eine Köchin für das gute Essen verantwortlich zeichnet. Die Köchin hat für diese Leistung vier Sterne verdient.
Die Sauberkeit ****
Die Toiletten sind zwar etwas in die Jahre gekommen, aber sowohl bei den Herren als auch bei den Damen gepflegt und sauber. Auch im Gastraum, auf den Tischen und beim Geschirr gibt es nichts zu bemängeln. Vier Sterne für die Sauberkeit.
Das Preis-/Leistungsverhältnis ****
Unsere Grillspezialitäten waren gut zubereitet und sehr schmackhaft. Angesichts der Menge des Fleisches und der guten Zubereitung sind die Preise für die Grillteller schon recht günstig. Und der Service hat auch professionell gearbeitet. Was will man mehr: Speisen gut, Service gut, Preise günstig, vier Sterne für das Preis-/Leistungsverhältnis!
Das Fazit ****
Wir begleichen die handgeschriebene Rechnung mit Kreditkarte. Die etwas mehr als 48 € sind an diesem Abend gut angelegt. Zufrieden verlassen wir das Restaurant und lassen den Chef und die junge Dame wissen, dass uns die Küchenleistung überzeugt hat. Besonders die geschmackvolle Würzung des Fleisches loben wir.
Das Kavala ist eine Empfehlung wert. Hier lässt sich zu günstigen Preisen lecker speisen. Vier Sterne als Fazit!
Auf meinem Radtouren durch den Rhein-Sieg-Kreis bin ich des Öfteren in Lohmar am Restaurant Kavala vorbeigefahren. Auf der Rückfahrt vom Besuch des Plagiarius, einem Solinger Museum, vollgestopft mit Fälschungen und Plagiaten, kehren wir – meine Frau und ich – zum Abendessen dort ein.
Das Ambiente ****
Das wie die griechische Hafenstadt benannte Restaurant liegt im Aggertal im Lohmarer Ortsteil Donrath an der Einmündung der Pappelallee in die Bundesstraße 484. Ein sehr geräumiger Parkplatz erstreckt sich zwischen der Bundesstraße und dem Restaurant, an... mehr lesen
4.0 stars -
"Feine griechische Küche – herzhaft und lecker dazu!" HuckAuf meinem Radtouren durch den Rhein-Sieg-Kreis bin ich des Öfteren in Lohmar am Restaurant Kavala vorbeigefahren. Auf der Rückfahrt vom Besuch des Plagiarius, einem Solinger Museum, vollgestopft mit Fälschungen und Plagiaten, kehren wir – meine Frau und ich – zum Abendessen dort ein.
Das Ambiente ****
Das wie die griechische Hafenstadt benannte Restaurant liegt im Aggertal im Lohmarer Ortsteil Donrath an der Einmündung der Pappelallee in die Bundesstraße 484. Ein sehr geräumiger Parkplatz erstreckt sich zwischen der Bundesstraße und dem Restaurant, an
Geschrieben am 18.11.2019 2019-11-18| Aktualisiert am
18.11.2019
Besucht am 12.11.2019Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 57 EUR
Ein paarmal schon bin ich mit meinem Drahtesel über die ehemalige Bahntrasse der Aggertalbahn – heute ein vorbildlicher Radweg – vorbei am ehemaligen Siegburger Nordbahnhof gefahren. Jedesmal fiel mir das Restaurant in dem nostalgischen Gebäude auf. Anlass genug, mit meiner Frau dort essen zu gehen.
Das Ambiente ****/*****
Der Siegburger Nordbahnhof mitten in der Siegburger Nordstadt war seit den 1880er Jahren Haltepunkt der im Volksmund „Luhmer Grietche“ genannten Bahnlinie von Siegburg über Lohmar nach Overath. Die Bahnlinie wurde seit Anfang des 20. Jahrhunderts zunehmend bedeutungsloser, der Personenverkehr wurde Mitte der 1950er Jahre eingestellt, der Güterverkehr endete Mitte der 1990er Jahre. Der Bahnhof und die Bahnhofsgaststätte schlief wie Dornröschen.
Die ehemalige Bahnhofsgaststätte wurde nach umfangreichen Renovierungen 2018 als Restaurant und Bar unter dem Namen Nordbahnhof Siegburg in dem heute unter Denkmalschutz stehenden nostalgischen, weißen Bahnhofsgebäude wiedereröffnet. Der ehemalige Bahnsteig dient heute als Restaurantterrasse. Dort, wo die Schienen lagen, verläuft der Radweg.
Innen erwartet uns zur rechten Hand ein modern eingerichteter, sehr geräumiger Gastraum, zur linken Hand – in der Möblierung abgesetzt – eine Loungebar, vor uns ein mächtiger Tresen mit Barhockern. Gastraum – Blick in Richtung Bar
Mit dunkelgrauem Kunstleder bezogene Stühle umrahmen im Restaurantbereich die hellbraunen Holztische, im Barbereich sind es dunkelgraue Kunstledersofas. Der helle Holzfußboden passt zum Holz der Tische. Aus großen Hohlzylindern, ein kleinerer in einem größeren positioniert, fällt Licht in den modern gestalteteten Raum und auf die großenteils weißen Wände. Für eine stimmungsvolle Beleuchtung sorgen zahlreiche weiße Kerzen, die vor allem auf den Fensterbänken, wo sie sich in den Fensterscheiben spiegeln, und auf der Bartheke verteilt sind.
Wir werden von einer jungen Dame sehr freundlich begrüßt. Sie lässt uns freie Tischwahl. Wir wählen einen Tisch an der Fensterfront zur Terrasse, dem ehemaligen Bahnsteig. Der Tisch ist eingedeckt, außergewöhnlich die Schräglage der Weingläser: Der Fuß des Weinglases ruht in der Öffnung des Wasserglasses, der Trinkrand des Weinglases auf dem Teller. Eine Kerze in einem roten Glas, das in einer herbstlich geschmückten kastenformähnlichen Schale steht, spendet zu der gedimmtem Beleuchtung im Raum zusätzliches Licht am Tisch. Tischdeko
Das Ambiente gefällt uns, hier sitzen wir bequem und fühlen uns wohl. Viereinhalb Sterne für das Ambiente.
Der Service ****
Die junge Dame, die uns begrüßt hat, bedient uns den Abend über. Sie agiert professionell, freundlich und gastzugewandt. Sie fragt, ob wir mit den Speisen zufrieden seien und ob alles recht sei. Die ansonsten sehr gute Serviceleistung wird nur geringfügig getrübt, als meine Frau vergeblich auf ein wenig mehr Sauce zu unserem Fleischgericht wartet. Die vergebliche Nachbestellung wird aber von der jungen Dame mit einem späteren Espresso aufs Haus wiedergutgemacht.
Unter dem Strich geben wir dem Service vier Sterne.
Essen und Getränke ***/****
Die junge Dame händigt uns sofort, nachdem wir Platz genommen haben, die Speisekarten aus und fragt nach Getränkewünschen. Als Fahrer unseres Vehikels wähle ich ein • Schöfferhofer alkoholfrei (0,5 l zu 3,90 €), meine Frau ein • Selters (0,2 l zu 2,00 €) und einen • Spätburgunder, Pfalz, Weingut Pfaffmann (0,2 l zu 7,50 €).
Die Dame serviert uns die passend temperierten Getränke. Der leider nach Lage und Jahrgang nicht näher beschriebene Rote ist vollmundig mit nachhaltigem Aroma und entspricht dem Geschmack meiner Liebsten.
In der Speisekarte finden wir winterliche Saisongerichte vom Wildschwein, von der Gans und vom Hirsch. Die Klassiker wie Wiener Schnitzel, Rumpsteak und Gutbürgerliches sind ebenfalls vertreten. Die Preise sind moderat.
Wir beide wählen • Gänsekeule mit Serviettenknödeln, Rotkohl und Wildjus (21,90 €).
Es vergeht nur eine kurze Weile, bis uns die junge Dame den Gruß aus der Küche bringt: Etwas dunkleres Baguette und ein Schälchen mit einer tomatigen Frischkäse-Crème. Gruß aus der Küche
Beim Brot hätte es gerne eine Scheibe mehr sein können – drei Scheiben für zwei Personen kommen teilerfremd daher. Das Brot ist frisch und knusprig. Der Tomatengeschmack verschafft sich bei der Frischkäse-Crème Geltung. Brot und Crème schmecken sehr lecker.
Wir warten nicht lange auf die Gänsekeule, die geteilt in Unter- und Oberkeule serviert wird. Die Unterkeule liegt auf einem Häufchen Rotkohl, die Oberkeule steht auf einer Scheibe Serviettenknödel, neben der eine weitere Scheibe und noch ein Häufchen Rotkohl liegen. Der Widjus umrahmt den Rotkohl und die Serviettenknödel. Gänsekeule mit Serviettenknödeln, Rotkohl und Wildjus
Insbesondere die Temperatur des Rotkohls fällt gegenüber der der Gänsekeule ab. Der Rotkohl hätte gerne heißer sein dürfen. Bei der Gänsekeule fällt uns der Unterschied in der Festigkeit des Fleisches auf. Das Fleisch der Oberkeule ist deutlich fester als das der Unterkeule. Die zarte Unterkeule essen wir genüsslich, die Oberkeule trübt ein wenig die Gaumenfreude. Das Fleisch ist allerdings gut gewürzt und schmeckt uns.
Die Serviettenknödel sind perfekt gemacht und schmecken ebenfalls gut. Der Rotkohl hat eine ganz leichte Säurenote und ist genauso schmackhaft.
Der Wildjus ist etwas rar bemessen. Als die junge Dame nachfragt, ob alles recht sei, bittet meine Frau um etwas mehr Sauce. „Bringe ich Ihnen gleich!“, sagt die junge Dame und geht in Richtung Küche.
Mit immer kleiner werdenden Wildjus-Portiönchen benetzen wir Fleisch und Serviettenknödel, weiterer Wildjus lässt auf sich warten. Er lässt auch dann noch auf sich warten, als wir mit dem Essen schon fertig sind. Es dauert dann auch geraume Zeit, bis die Dame unsere leeren Teller registriert, abräumt und nach unserer Zufriedenheit fragt. Auf meine Frage, ob sie den Wildjus für meine Frau vergessen habe, antwortet die junge Dame etwas erschrocken, sie habe die Bestellung an die Küche weitergegeben. Sie entschuldigt sich gleich mehrfach.
Meine Frau wünscht noch einen • Espresso (1,80 €).
Den bringe sie sofort, sagt die junge Dame, ... Espresso
... und als sie ihn serviert, bietet sie ihn als Entschädigung auf Rechnung des Hauses für das Malheur mit dem Wildjus an. Meine Frau ist letztlich zufrieden, mit dem Espresso und mit der Art der Wiedergutmachung.
Wir sind mit den Speisen und Getränken bis auf die Ausrutscher beim Rotkohl und der Oberkeule zufrieden. Unter dem Strich geben wir für Essen und Getränke dreieinhalb Sterne.
Die Sauberkeit ****
Der Gastraum ist sehr gepflegt, Tische, Bestecke und Geschirr sind sauber. Die Toiletten sind ebenfalls gepflegt und sauber – sowohl die Damen- als auch die Herrentoilette. Vier Sterne für die Sauberkeit.
Das Preis-/Leistungsverhältnis ****
Die Gerichte waren zufriedenstellend. Die Preise liegen voll im Rahmen des Üblichen. Wir sind abgesehen von dem kleinen Malheur, für das es anstandslos eine Entschädigung gab, von der jungen Dame gut bedient worden. Vier Sterne scheinen uns für das Preis-/Leistungsverhältnis angemessen.
Das Fazit ****
Ein Besuch im Siegburger Nordbahnhof lohnt sich. Wir empfehlen jedenfalls das Restaurant. Vier Sterne als Fazit.
Ein paarmal schon bin ich mit meinem Drahtesel über die ehemalige Bahntrasse der Aggertalbahn – heute ein vorbildlicher Radweg – vorbei am ehemaligen Siegburger Nordbahnhof gefahren. Jedesmal fiel mir das Restaurant in dem nostalgischen Gebäude auf. Anlass genug, mit meiner Frau dort essen zu gehen.
Das Ambiente ****/*****
Der Siegburger Nordbahnhof mitten in der Siegburger Nordstadt war seit den 1880er Jahren Haltepunkt der im Volksmund „Luhmer Grietche“ genannten Bahnlinie von Siegburg über Lohmar nach Overath. Die Bahnlinie wurde seit Anfang des 20.... mehr lesen
4.0 stars -
"Ehemaliger Bahnhof mit Pfiff – nostalgisches Gebäude, moderne Einrichtung, ordentliche Gerichte" HuckEin paarmal schon bin ich mit meinem Drahtesel über die ehemalige Bahntrasse der Aggertalbahn – heute ein vorbildlicher Radweg – vorbei am ehemaligen Siegburger Nordbahnhof gefahren. Jedesmal fiel mir das Restaurant in dem nostalgischen Gebäude auf. Anlass genug, mit meiner Frau dort essen zu gehen.
Das Ambiente ****/*****
Der Siegburger Nordbahnhof mitten in der Siegburger Nordstadt war seit den 1880er Jahren Haltepunkt der im Volksmund „Luhmer Grietche“ genannten Bahnlinie von Siegburg über Lohmar nach Overath. Die Bahnlinie wurde seit Anfang des 20.
Geschrieben am 10.11.2019 2019-11-10| Aktualisiert am
10.11.2019
Und wieder trifft sich unsere ruhrpöttisch-rheinische Männerrunde im Walsumer Hof bei Matthias Langhoff, dem „Asterix vom Niederrhein“. „Asterix vom Niederrhein“, weil Matthias Langhoff mit seinem Walsumer Hof seit vielen Jahren den gigantischen Kühltürmen der Steinkohlen-Elektrizität AG (Steag) trotzt.
Dreimal hab ich schon über den Walsumer Hof geschrieben (13.10. 2015, 5.11.2016 und 4.11.2018). Geändert hat sich in diesen Jahren praktisch nichts. Ritualisiert gibt es den Handschlag vom Wirt bei der Begrüßung und bei der Verabschiedung, ritualisiert deklamieren die Damen und Herren vom Service die Gerichte und geben Erläuterungen dazu. Ritualisiert werden Beilagen wie Bratkartoffeln zu den Fisch- und Muschelgerichten nachgereicht, bis der Gast die Nahrungsaufnahme nachdrücklich verweigert.
Diesmal bedienen uns eine Dame und zwei Herren, die allesamt zum Inventar zu gehören scheinen. Die drei Servicekräfte versorgen uns den Abend über aufmerksam, humorvoll, freundlich, professionell, kurzum: vorbildlich.
Die Dame händigt uns die „Walsumer Hofnachrichten“ aus, die „Zeitung“ des Walsumer Hofs mit einer Auflistung der Gerichte. Zur Wahl stehen eine erkleckliche Anzahl an Fisch- und Muschelgerichten, wenige Fleischgerichte.
Wie gewohnt gibt es mehrere Grüße aus der Küche: Garnelen, sauer eingelegtes Gemüse. Ungeschälte Erdnüsse stehen zum Knabbern auf dem Tisch.
Für mich steht die Wahl von vornherein fest. Ich wähle die Austern des Bergmanns: – Muscheln „Rheinische Art“ bis der Arzt kommt! mit Schwarzbrot (22,45 €).
Den Durst lösche ich mit – „Köpi“ (König Pilsener), 0,3 l (3,15 €).
Die Muscheln kommen schnell, heiß und dampfend und abgedeckt mit einem umgekehrt aufgelegten Teller für die Schalen auf den Tisch. Das Schwarzbrot wird auf einem separaten Teller dazugereicht – gebutterte frische Schwarzbrotschnitten, die Scheiben zusammengeklappt. Muscheln „Rheinische Art“ Schwarzbrot
Die Muscheln sind wieder sehr gut zubereitet. Im Sud finde ich reichlich Gemüse wie Lauch und Sellerie, und er ist reichlich mit Salz und Pfeffer gewürzt, mit Pfeffer sogar sehr reichlich. Legitim: Der Wirt denkt auch an den Getränkekonsum!
Das Schwarzbrot ist frisch und gut gebuttert. Richtig lecker!
Viereinhalb Teller Muscheln schaffe ich, einen halben Teller spendiere ich einem Tischkumpanen, der ein Fischgericht geordert hat und die Muscheln probieren möchte. Auch das kein Problem: Die Muschelesser können die Fischesser am Tisch mit Muscheln mitversorgen. Einem Muschelteller folgt der nächste, egal wo die Muscheln landen. Eben – bis der Arzt kommt!
Zusätzlich zum Schwarzbrot bekomme ich mit dem vierten Teller Muscheln auch noch einen Teller Bratkartoffeln, obwohl ich den nicht bestellt habe. Er findet bei den Tischkumpanen Zuspruch. Der Herr vom Service stellt ob meiner Bratkartoffelablehnung ruhrpöttisch humorvoll fest: Ein Gast verweigert die Nahrungsaufnahme!
Nach dem Muschel-Eiweiß-Schock darf der – Wacholder (0,02 l zu 1,80 €)
nicht fehlen, den ich mir gut gekühlt als Remedium peroral zuführe.
Bie zum nächsten Jahr, Asterix vom Niederrhein! Gerne wieder!
Und wieder trifft sich unsere ruhrpöttisch-rheinische Männerrunde im Walsumer Hof bei Matthias Langhoff, dem „Asterix vom Niederrhein“. „Asterix vom Niederrhein“, weil Matthias Langhoff mit seinem Walsumer Hof seit vielen Jahren den gigantischen Kühltürmen der Steinkohlen-Elektrizität AG (Steag) trotzt.
Dreimal hab ich schon über den Walsumer Hof geschrieben (13.10. 2015, 5.11.2016 und 4.11.2018). Geändert hat sich in diesen Jahren praktisch nichts. Ritualisiert gibt es den Handschlag vom Wirt bei der Begrüßung und bei der Verabschiedung, ritualisiert deklamieren die Damen und Herren vom... mehr lesen
4.5 stars -
"Des Bergmanns Austern – nach wie vor klasse!" HuckUnd wieder trifft sich unsere ruhrpöttisch-rheinische Männerrunde im Walsumer Hof bei Matthias Langhoff, dem „Asterix vom Niederrhein“. „Asterix vom Niederrhein“, weil Matthias Langhoff mit seinem Walsumer Hof seit vielen Jahren den gigantischen Kühltürmen der Steinkohlen-Elektrizität AG (Steag) trotzt.
Dreimal hab ich schon über den Walsumer Hof geschrieben (13.10. 2015, 5.11.2016 und 4.11.2018). Geändert hat sich in diesen Jahren praktisch nichts. Ritualisiert gibt es den Handschlag vom Wirt bei der Begrüßung und bei der Verabschiedung, ritualisiert deklamieren die Damen und Herren vom
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Das Ambiente ****
Das Aggerschlösschen fällt mit seinem gelblichen Anstrich in den grünen Auen der Agger als alleinstehendes Gebäude direkt ins Auge.
Don Caruso mit Biergarten (aggerseitig)
Eine schmale Brücke mit sehr begrenzter Tragkraft – Krankenwagen sind noch zugelassen – führt hier über die Agger, zu deren beiden Seiten es geräumige Restaurantparkplätze gibt. Zur Agger hin schließt sich der Biergarten an das Gebäude an, auf der anderen Gebäudeseite liegt der Eingang zum Restaurant.
Don Caruso – Eingang
Bei unserer Ankunft ist der Biergarten schon gut besucht. Etliche Fahrräder stehen im Zugangsbereich zum Biergarten, an der Agger entlang führt ein beliebter Radweg. Die Parkplätze sind auch schon gut belegt.
Wie in diesen Zeiten üblich, gebietet ein Empfangstisch mit einem Zettel „Bitte hier warten!“ zuerst einmal Halt auf dem Seitenweg zum Biergarten, der Zettel direkt vor der Plastikflasche mit der Virentöterlösung. Eine junge Dame nimmt beim Servieren im Biergarten schnell Notiz von uns. Mit einem „Mal sehen, was ich für Sie tun kann!“ lässt sie uns nach Durchsicht des Reservierungsbuches die Wahl zwischen zwei freien Tischen im Biergarten. Glück gehabt!
Im Biergarten
Nicht schlecht, hier am Aggerufer an einem noch lauen Spätsommerabend an hellbraunen Biergarten-Tischgarnituren mit dem Schriftzug einer Freisinger (Ur-)Brauerei. Vier Sterne!
Der Service ***/****
Beim Platznehmen fallen uns die kleinen Schilder mit QR-Code auf den Gartentischen auf. Smartphone-Kamera auf den QR-Code gerichtet und schon ploppt im „Digital Waiter“ das Formular zur Gästeerfassung auf. Schnell die notwendigen Daten eingetragen, abgeschickt, und die Speisekarte öffnet sich auf dem Handy-Bildschirm. Eine feine Lösung, sogar DSGVO-konform und keine Zettelwirtschaft, die ansonsten geboten ist.
Und da wir schon bei Corona sind: Italiener scheinen aus Bergamo gelernt zu haben. Wir sehen Servicepersonal, durchweg junge Damen und Herren, die mit Desinfektionsmitteln zum freigewordenen Tisch eilen. Und die Maske sitzt perfekt, bei allen Servicekräften.
Ein junger Mann bedient uns - jedenfalls großenteils – den Abend über, mit Maske und freundlich. Aber auch Servicedamen finden den Weg zu unserem Tisch, essenbringend oder fragend, ob wir schon bestellt hätten. Einen Hauch von Unkoordiniertheit hinterlässt der Service in unseren Erinnerungen. Aber unterm Strich bleibt doch ein befriedigender bis guter Eindruck von den Dienstleistungen im Don Caruso, dreieinhalb Sterne.
Essen und Getränke ***/****
Unser junger Serviceherr nimmt die Getränke auf, ein
• Mineralwasser (0,25 l zu 2,50 €) für meine Liebste und ein
• Hausbier (0,3 lzu 2,50 €) für mich.
Die Getränke bringt uns der junge Servicemann wenig später gut gekühlt auf den Tisch. Das Hausbier ist süffig und schmeckt sehr gut, vom Geschmack her wie ein helles Export- oder Lagerbier.
Inzwischen haben wir aus der bei einem Italiener typischen Speisekarte gewählt. Für uns beide soll es jeweils eine Pizza sein. Meine Frau wählt eine
• Bresaola: Bresaola, Rucola und Parmesan zu 13,50 €. Für mich soll es eine
• Aggia e Uggiu: Tomatensauce, Knoblauch, Peperoncino und Mozzarella zu 9,50 €
sein.
Dass ich als „Chili-Junkie“ ein gerüttelt Maß an Peperoncini auf der Pizza haben möchte, macht keine Probleme. Der junge Mann speichert es in seinem digitalen Helferlein.
Einen Gruß aus der Küche gibt es nicht. Stattdessen wabert nach einiger Zeit eine kräftige Knoblauchwolke über unseren Tisch, als uns eine junge Dame die Pizzen serviert. Das knobige Odeur entweicht offensichtlich meiner Pizza, weshalb die junge Dame sie als „Knoblauch-Pizza“ annonciert.
Aggia e Uggiu
Die Pizza ist gut mit Peperoncino-Stückchen belegt. Am Rand geht es hinsichtlich der Schärfe noch harmlos zu, aber je näher ich der Mitte komme, desto mehr schlagen meine Geschmackspapillen Alarm. Mein Sonderwunsch nach Schärfe ist erfüllt worden. Die Pizza ist „hot“ und knobig, sie hat hinsichtlich Chili und Knoblauch ordentlich Wumms, mir schmeckt sie sehr gut.
Bresaola
Die Bresaola meiner Frau ist gut belegt mit Rucola und Bresaola, lässt aber Würze vermissen. Die Tomatensauce ist relativ geschmacklos und verlangt nach mehr als nur Salz und Pfeffer, um zu begeistern. „Das kann ich besser“, höre ich meine Frau murmeln.
Meine Angetraute wünscht noch einen
• Espresso (2,50 €),
der wenig später heiß serviert wird. Als geschmacklich kräftig stuft ihn meine Liebste ein.
Espresso
Ich bezahle coronagemäß kontaktlos mit Apple-Pay, ob dieser modernen Zahlweise zur Verwunderung des jugendlichen Kellners, dessen Opa ich sein könnte. Für das Cash-Trinkgeld bedankt er sich artig.
Die Sauberkeit **
Draußen im Biergarten haben wir an der Sauberkeit nichts zu mäkeln. Tische, Bestecke und Geschirr sind sauber. Aber nach dem Gang zur Damentoilette wird das Bild eines sauberen und gepflegten Restaurants getrübt. Meine Frau berichtet von einem ungenutzten Gastraum, in dem die Stühle hochgestellt sind, einer ungepflegten Damentoilette und einer schmutzigen Treppe dorthin. Der ungenutzte Gastraum mag ja seine Begründung in der Corona-Krise und der Schönwetterperiode finden, aber eine ungepflegte Toilette und eine schmutzige Treppe lassen sich damit nicht erklären. Im Gegenteil: Je voller der Biergarten, desto intensiver sollten die Toiletten gepflegt werden. Hier rauscht der Sauberkeitsindex in den Keller: Zwei Sterne!
Das Preis-/Leistungsverhältnis ***/****
Service und Küchenleistung liegen beide zwischen okay und gut. Die Preise sind auf örtlichem Niveau und durchaus angemessen. Für das Preis-/Leistungsverhältnis sind deshalb dreieinhalb Sterne probat.
Das Fazit ***
Eine bedingungslose Empfehlung fällt uns schwer. Essen und Service sind ja soweit ganz okay und der Biergarten beeindruckt auch. Aber wir erwarten gepflegte Sanitäranlagen, besonders in virusgeschwängerten Zeiten. Vielleicht ist der Eindruck bei unserem Besuch ein Ausrutscher. Eine zweite Chance sollte Don Caruso haben, aber keine glatte Empfehlung.