Ich bin ohne jeden gastronomischen Hintergrund, koche für mein Leben gerne und liebe es mich von jeglicher Küche kulinarisch verwöhnen zu lassen. Als Projektingenieur in der Erdöl- und Gasindustrie muss ich viel reisen und komme häufig in die erfreuliche (manchmal nicht so erfreuliche) Situation, außer Haus essen zu müssen und freue mich dann immer, wenn mir die Auswahl von Restaurants durch informative Kritiken erleichtert wird. Umgekehrt gebe ich meine Erfahrungen auch sehr gerne weiter.
Einige wenige meiner bisherigen Kritiken, die ältesten, stammen originär noch aus RK, aber nach dessen Verkauf an Yelp suche ich hier ein neues "Zuhause".
Zu meinen Bewertungskriterien ein kurzes Wort. Ich bin Relativbewerter, auch ein gut geführter Imbiss kann mal 4 Punkte bekommen, ebenso wie ein Sternerestaurant, es muss dem jeweiligen Anspruch entsprechen!
4 bis 5 Punkte bedeuten für mich, das das Restaurant seinen und meinen Anspruch erfüllt hat bei meinen Besuch. 3 Punkte bedeutet, gewissen Defizite in einzelnen Aspekten. Darunter bedeutet eine Bewertung erhebliche Mängel bei meinem Besuch.
Ich bin ohne jeden gastronomischen Hintergrund, koche für mein Leben gerne und liebe es mich von jeglicher Küche kulinarisch verwöhnen zu lassen. Als Projektingenieur in der Erdöl- und Gasindustrie muss ich viel reisen und komme häufig in die erfreuliche (manchmal nicht so erfreuliche) Situation, außer Haus essen zu müssen und... mehr lesen
Bewertungs-Statistik
Insgesamt 505 Bewertungen 784920x gelesen 14953x "Hilfreich" 14205x "Gut geschrieben"
Geschrieben am 25.06.2018 2018-06-25| Aktualisiert am
28.06.2018
Besucht am 23.06.2018Besuchszeit: Abendessen 6 Personen
Rechnungsbetrag: 1000 EUR
Der wunderbare Sir Simon Rattle zelebriert seinen Abschied als Chefdirigent der Berliner Philharmoniker in der Berliner Waldbühne und bei den Klängen der Übertragung im TV brüte ich über der Formulierung einer Rezension. Ich durfte mit unseren zwei Rezensions-Großmeistern Tischnotizen und Borgfelder essen gehen! Das heißt natürlich, irgendwann werden die Beiden vielleicht eine ihrer Referenzkritiken zu unserem Abend schreiben und ich muss wieder mal feststellen, dass ich im Vergleich gesehen meine Tätigkeit einfach mal einstellen sollte. Da das aber erfahrungsgemäß und glücklicherweise immer etwas dauert mit dem veröffentlichen, mache ich meinen Beitrag schnell fertig, und er ist vergessen, wenn die Beiden auf „Posten“ drücken.
Eigentlich hatten wir schon früher ein kulinarisches Date ins Auge gefasst, aber wie immer ist die Terminfindung das schwierigste bei uns in der Community. Nachdem wir mit den Bremern (Frau und Herr Borgfelder) Ende Mai schon zu einem gemeinsamen Nachmittag und Abend (Feuerwerk in den Herrnhäuser Gärten) in Hannover waren, kehrten wir 4 Wochen später noch mal nach Hannover zurück. Auch die beiden Bremer fanden wieder den Weg an die Leine, Tischnotizen wohnt sowieso dort. Mit dem Heimrecht einher ging seine Verpflichtung einen Ort für das abendliche Treffen zu erwählen. Letztendlich fiel die Wahl auf das Restaurant Weinbasis in der List. Das ist schön für meine Frau und mich, denn von unserem angestammten Hotel in Hannover war das fußläufig zu erreichen.
Nach einer (was macht Frau wenn sie nach Hannover ausgeführt wird) ausgedehnten Shoppingtour durch die List und Linden, war für halb acht abends unser Treffen in der Weinbasis angesetzt. Pünktlich ein paar Minuten vor der Zeit betraten wir das Restaurant.
Wir wurden schon erwartet, war ja klar, die Herrschaften konnten es nicht erwarten mit der Schlemmerei zu starten. Samstagabend spielte die deutsche Fußballnationalmannschaft ihr Schicksalsspiel gegen Schweden und wir waren die einzigen 6 Gäste an diesem Abend. Das war natürlich nicht schlecht, denn der uneingeschränkten Aufmerksamkeit von Küche und Service konnten wir uns sicher sein und auch der Ergebnisdienst war durch Borgis Smartphone und unangekündigte Jubelschreie sicher gestellt.
Nachdem die Garderobe abgenommen war, konnten wir unsere 4 Tischnachbarn begrüßen. Fröhliches Wiedersehen mit den beiden Bremern und endlich lernten wir Tischnotizen und seinen äußerst sympathischen und herrlich in sich selbst ruhenden Ehemann persönlich kennen. Schon nach 3 Minuten war klar, dies würde ein sehr schöner und kurzweiliger Abend werden, völlig unabhängig von den Leistungen der Küche und des Restaurants.
Zum Ambiente will ich nicht viel schreiben, da ich keine Bilder davon gemacht habe. Vielleicht können Borgi und TiNo ein paar Bilder und Worte dazu verlauten lassen in ihren Berichten. Das Ambiente ist schlicht, aber keinesfalls kalt und ungemütlich, wir saßen im hinteren Gastraum, leicht abgetrennt vom Hauptraum, an einem Tisch für 6 Personen. Das passte schon ganz gut, ich habe mich wohlgefühlt im Gastraum.
Der Aperitif wurde serviert und die Karten lagen schon am Tisch. Bevor ich mich dem wichtigsten des Abends widme, ein kurzer Blick auf das Weinangebot. Der Name des Restaurants weckt ja schon einige Erwartungen in Hinsicht auf das Angebot an begleitenden Getränken zum Essen. Konsequenterweise wurde nach der Weinkarte gefragt. Hierauf erwiderte der Service allerdings, dass es keine geben würde, sondern er die sozusagen wandelnde Weinkarte wäre und wir mit ihm zusammen uns der Weinauswahl widmen müssten. Das stellte sich als nicht wirklich praktikabel heraus, denn er wusste nicht, was unser Geschmack sein würde, wir wussten nicht, wie das Angebot sein würde. Bei Stammgästen, die man kennt, kann man das machen, aber bei neuen Gästen und bei 6 Personen mit unterschiedlichen Zielvorstellungen wird es kompliziert. Letztendlich einigten wir uns darauf, dass der junge Mann immer mit mehreren Flaschen an den Tisch kam und eine dieser Flaschen für den jeweiligen Gang auserwählt wurde.
Das obige Bild zeigt, wir haben konsequent durch probiert. Und es bleibt nicht aus, dass bei 6 Personen auch 6 verschiedene Meinungen zu den servierten Weinen vorhanden waren. Letztendlich waren bis auf einen einfach viel zu alten Riesling von 2007 (nicht abgerechnet) alle Weine von hoher Qualität. Ich muss gestehen, dass ich die Weine nicht mehr aufzählen kann, aber der Schwerpunkt lag auf Weiß, und auf Deutschland, und besonders ein Pfälzer Barrique Chardonnay blieb im Gedächtnis. Trotzdem, lieber Herr Wilkens, Sommelier in der Weinbasis, Ich würde dringend empfehlen eine Weinkarte zu erstellen, denn das Prozedere war nur akzeptabel in seinem Ablauf, weil wir die einzigen Gäste im Restaurant waren an diesem Abend.
Nach diesem kurzen Blick auf die Getränke komme ich zum eigentlichen Grund unseres gemeinsam verbrachten Abends, dem Essen. Koch Dennis Thies kann mit seiner Vita schon glänzen und hat einige Stationen in seinem CV, die Erwartungen wecken an die von ihm servierte Küche. Informationen dazu gibt es auf der HP des Restaurants. Letztlich bestellten alle das volle Menü in 6 Gängen, nur der Borgi lies das Dessert aus seinem Menü heraus (schwerer Fehler, den ihm seine Liebste nicht so schnell nachsehen dürfte). Noch bevor wir diese Entscheidung getroffen hatten, ein erste Amuse Gueule der Küche, Fingerfood laut Karte, bestehend aus drei Komponenten
Sehr klassisches Rindertartar, noch klassischer mit Aromen von saurer Gurke und Perlzwiebel. Im ersten Augenblick sah das Fleisch selber sehr glatt aus, eher zu fein gewolft. Im Mund aber hatte es Textur und Biss. Feiner Löffel.
Selleriestangen, mit denen man eine Tomatencreme naschen konnte. Die Creme war auf Frischkäsebasis und Selleriestangen die besseren Grissini. Auch lecker!
Es war ja Fußballweltmeisterschaft, also braucht man irgendwo eine Knabbererfahrung an dem Abend. Die gab es hier mit den krossen, hohlen Kartoffelirgendwas. Gefüllt waren sie auch, ich weiß aber nicht mehr womit. Okay.
Dann hatten wir bestellt und danach Küchengruß zwei, für meine Frau mit das Beste an diesem Abend, Blunzenbrot mit gesalzener Butter.
Das war mundfüllend lecker! Frisches noch ganz leicht warmes Brot mit Blutwurst darin. Kenne ich aus Österreich, ist mir in Deutschland so lecker noch nicht untergekommen. Hervorragend auch für mich.
Sellerie – Holunderkapern / Trüffel / Sesam / Eigelb
Gang 1 war einfach mal eine Augenweide, der Anblick machte außerordentlich Freude. Man hatte Hemmungen, diesen Anblick mit Messer und Gabel zu zerstören. Zuerst das Eigelb, es erinnerte an japanische Onsen-Ei Zubereitung in seiner Cremigkeit, da war ganz viel „sous vide“ im Spiel. Der zurückhaltend aromatische Trüffel setzte hier den I-Punkt drauf. Das Drumherum konnte an diesem Teller nicht mehr viel steigern, war aber trotzdem auch lecker. Waldpilz-Essenz – Pilzkrokette / Waldpilzcréme/ Amontillado. Suppe als Gang zwei, mal außerhalb des Gourmetsprech bleibend. Die klare Essenz (am Tisch zu Krokette und Creme angegossen) war ein Aromen-Knaller. Leider verband sie sich nach dem eingießen sehr unansehnlich mit der Creme, die ,weil auch Pilz, dem Aroma nichts hinzufügen konnte. Die Krokette schmackhaft, bleibt meine Meinung, hier wäre getrenntes servieren schöner gewesen, mir hätt auch einfach diese Essenz genügt, weniger ist manchmal mehr. Den Amontillado habe ich in der Essenz nicht wahrnehmen können, aber er mag seinen Beitrag zu diesem breiten Aroma gemacht haben. Grün obenauf Schafgarbe, unbekannt bisher und recht bitter. Zanderfilet - Zitronen-Thymian-Hollandaise / Austernpilze/ Spargel war der folgenden Gang. Die Küche hatte ja unsere Erwartungen durch die vorhergehenden Gänge sehr hoch geschraubt, deswegen hier ein paar kleine Dinge die nicht passten. Der Zander war über den Tisch sehr ungleichmäßig gegart, die dickeren Filetstücke auf den Punkt, waren die dünneren, unter anderem meines, zu weit durch, noch nicht trocken, aber nicht mehr saftig-glasig genug für diesen edlen Speisefisch. Meckern wollte man zu Beginn auch über den vermeintlich zu großen Berg Sauce Hollandaise Espuma, aber das war dann okay in der Portionierung. Austernpilze und Spargel gehen eine perfekte Verbindung ein, deswegen meckern auf einem geschmacklich sehr hohen Niveau. Apfelschwein - Limettenjus / Bauch / geräucherte Aubergine. Fleisch, sehr gutes, sehr gut zubereitetes! Schleck-die-Finger-ab-Gang (nahm Borgi quasi wortwörtlich), mehr will ich dazu nicht sagen! Nur noch, dass die am Teller angegossene Limettenjus, deren Rest auf dem Tisch blieb, eine perfekte Sauce war. Der Meinung war auch unser Borgfelder, er beendete das Dasein des Saucenrests in seinem Behältnis am Tisch nach dem Verzehr seines Gangs gründlichst! KÄSE – Brie de Meaux / Rotweinschalotten / Wiesenkräuter
Sommertrüffel war über einen mit Trüffelfarce (denke ich) gefüllten Brie de Meaux gehobelt worden. Der arme leichte Sommertrüffel ging unter in Kombination mit dem Käse. Schalotten, Kräuter und ein geröstetes Olivenbrot hingegen passten perfekt. Einer der besten Gänge des Abends. PRE – DESSERT – Gurke / Zitronengras / Limettenblätter, das war der trennende Gang zum Dessert hin. Serviert wurden jeweils drei Schälchen am Tisch, dann kam Koch Dennis Thies dazu, in der Hand Großmutters altes bestes Porzellankännchen und goss etwas über die Kiesel in der Schale, dass sah dann so aus
Flüssiger Stickstoff denke ich, oder ein anderes verflüssigtes Gas mit Siedepunkt weit unter -100° Celsius. Da wollte ich schon die Augen verdrehen und mich über Showeffekte aufregen, bemerkte dann aber etwas erstaunliches, aus dem Dampf heraus verbreitetet sich ein Aroma von Limetten und Zitronengras…..das war mal sehr kreativ. Mal abgesehen, dass ich sehr sicher bin, dass diese Flohmarktkanne keine Zulassung der BAM (Bundesanstalt für Materialprüfung/ Berlin) für verflüssige Gase hat, war das Klasse! Und die Berufsgenossenschaft kommt erst, wenn die Kanne durch Versprödung mal reißt, und sich ihr Inhalt über den Tisch ergießt. Keine Angst, Kontakt mit einem superkühlen, flüssigen Gas ähnelt eher schwersten Verbrennungen als Erfrierungen. Das Sorbet war sehr gut! Kreativer Gang und sehr lecker! Pina-Colada - Ananas Sorbet / Kokoskugel / Kokos-Rum-Milch. Auch hier Show, Kugel im Ganzen an den Tisch, heiße Milch darüber, zerschmolz die auf der Stelle und das Ergebnis war ein wunderbares Dessert. So lecker, dass Frau Borgfelder gerne zwei gegessen hätte, das aber nicht ging, weil erstens Ihr Mann keines bestellt hatte und zweitens meine Frau ihre Ankündigung, das nicht mehr zu schaffen, zurück nahm, als das Dessert serviert wurde. Warum wusste ich das vorher?
Die Küche verabschiedete sich aus dem Menü mit hausgemachte Süßigkeiten, da will ich gar nicht viel zu sagen aromitiserte Valrhona Apfel-Schokolade
Süßspeisen können sie in der Weinbasis außerordentlich gut, da wird sogar Carsten zum Dessertliebhaber, der sonst immer im Zweifelsfall alles Süße gegen Herzhaftes eintauscht.
Kann ich also zum Fazit des Abends kommen. Für die bestellten 6 Gänge werden 83 EUR aufgerufen. Das ist gerade für Hannover schon ein sehr gutes PLV. Durch die Bank haben alle Gänge Spaß gemacht und waren kreativ, daran ändert auch die Kritik an einzelnen Details nichts. Im Gegenteil, über die regt man sich ja nur auf, wenn das Gesamterlebnis so gut ist, dass man sonst nichts findet zum Meckern. Dennis Thies und sein Serviceteam haben uns einen angenehmen Abend bereitet und ich kehre sehr gerne wieder ein, dann aber bitte mit Weinkarte.
Kurz vor Mitternacht, glaube ich, löste sich unsere fröhliche Runde auf und meine Frau und ich machten uns auf den Weg zurück zu unserem Hotel. Das war ein sehr schöner Abend. Und bei Edward Elgars „Pomp and Circumstances“ (wer kann es nicht mitsingen: „land of hope and glory“) und Paul Linckes „Berliner Luft“ mach ich mit den Berlinern Philharmonikern Feierabend.
Der wunderbare Sir Simon Rattle zelebriert seinen Abschied als Chefdirigent der Berliner Philharmoniker in der Berliner Waldbühne und bei den Klängen der Übertragung im TV brüte ich über der Formulierung einer Rezension. Ich durfte mit unseren zwei Rezensions-Großmeistern Tischnotizen und Borgfelder essen gehen! Das heißt natürlich, irgendwann werden die Beiden vielleicht eine ihrer Referenzkritiken zu unserem Abend schreiben und ich muss wieder mal feststellen, dass ich im Vergleich gesehen meine Tätigkeit einfach mal einstellen sollte. Da das aber erfahrungsgemäß und... mehr lesen
4.0 stars -
"Gipfeltreffen, kulinarisch......" Carsten1972Der wunderbare Sir Simon Rattle zelebriert seinen Abschied als Chefdirigent der Berliner Philharmoniker in der Berliner Waldbühne und bei den Klängen der Übertragung im TV brüte ich über der Formulierung einer Rezension. Ich durfte mit unseren zwei Rezensions-Großmeistern Tischnotizen und Borgfelder essen gehen! Das heißt natürlich, irgendwann werden die Beiden vielleicht eine ihrer Referenzkritiken zu unserem Abend schreiben und ich muss wieder mal feststellen, dass ich im Vergleich gesehen meine Tätigkeit einfach mal einstellen sollte. Da das aber erfahrungsgemäß und
Geschrieben am 21.06.2018 2018-06-21| Aktualisiert am
22.06.2018
Besucht am 21.06.2018Besuchszeit: Mittagessen 1 Personen
Rechnungsbetrag: 30 EUR
Nordhorn, 50000 Einwohner, Kreisstadt des Landkreises Grafschaft Bentheim, nicht ganz weit davon bin ich aufgewachsen und ein paar Jahre hab ich auf mein Abitur in Nordhorn hingearbeitet. Nordhorn ist in kulinarischer Hinblick ein äußerst betrüblicher Ort. Seitdem das Sandhookhaus geschlossen hat, versucht sich nur noch das Stadtringhotel an einer etwas anspruchsvolleren Küche. Der traurige Rest der Nordhorner Restaurantlandschaft besteht aus notorisch nicht kontinuierlich erfreulich agierenden Spezialitäten- und Länderküchen, Schicki-Micki Italienern, die ihren eigenen Anspruch doch recht heftig verfehlen sowie einer gewissen, vollkommen überlaufenen "In-Loaction" am Vechtesee, in der hemmungslos der Convinience-Küche gefrönt wird. Wenig lockte mich kulinarisch in den letzten Jahren auf eigene Initiative in dieses Städtchen, und verschiedene durch außen veranlasste Besuche der Gastronomie in Nordhorn ließen mich den Eindruck nicht revidieren.
Aber im Winter fielen mir in der Innenstadt zwei Betriebe auf, die mein Interesse weckten, und die ich natürlich erst einmal hier eintragen musste. Das eine war das Café "Nordhörnchen" sowie als zweites nicht weit weg die "Norcineria da Francesco". Nach näherer Inaugenscheinnahme schien es sich hier um Betriebe zu handeln, die mit Herzblut betrieben werden. Natürlich keine gehobene Gastronomie, aber die hat in Nordhorn auch einfach keine Überlebenschance.
Jetzt endlich hatte sich die Gelegenheit ergaben, mal die Norcineria (was immer das auch bedeutet) zu besuchen. Man bietet Mittag in der Woche und auch Samstags einen warmen Mittagstisch an. Alleine dass ist schon Alleinstellungsmerkmal in unserer norddeutsch-ländlichen Restaurantlandschaft. Kommt man am Vechteufer entlang auf das Geschäft zu, ist der erste Augenschein sehr zurückhaltend. Draußen ein paar Tische, die Fensterfront des Gastraums komplett geöffnet im Sommer, erblickt man einen großen Tresen mit Lebensmitteln. Der erste Eindruck ist eher italienischer Feinkosthandel denn italienische Küche.
Letztendlich lockt einen ein beeindruckender Schinken im Schnitt-Gestell in Innere. Der Gastraum zieht sich am Tresen entlang schmal nach hinten bis zu einer Art Terrasse. Ich nahm, nachdem meine Frage nach Mittagstisch positiv beantwortet war, auf hohen Stühlen an einem Tisch in der Nähe des Tresens Platz und schaute mich um. Richtung Vechte und Hagenstraße sieht es so aus
in meinem Rücken setzte sich der Gastraum zur Terrasse fort
Zwei Männer, offenkundig Italiener, werkelten hinter der Theke. Es war nicht viel los in meiner Besuchszeit, deswegen konnte ich ausführlich das Angebot erfahren. Francesco, der Chef, stammt aus Rieti, und bietet Spezialitäten seiner Heimatregion in diesem Laden an, der Eindruck eines Feinkostladens ist also nicht so falsch. Zusätzlich wird eine kleine Küche geboten, ebenso inspiriert durch die Herkunft des Chefs. Eine feste Karte gibt es nicht. Ein paar Pastaklassiker hängen als Angebot an der Wand. Ansonsten kocht man das was da ist und eingekauft werden kann. Hinter der Theke ein großer Gasherd, neben der Theke eine sehr kleine Küche, dass muss reichen, um die Gäste zu bekochen.
Angesichts der Auslage in der Theke bat ich um einen kleinen Antipastiteller als Vorspeise. Insbesondere bat ich um Schinken und Pancetta aus dem Angebot. Ein Glas weißer Hauswein (erinnerte mich an einen Vermentino) wurde dazu geordert, ebenso Wasser, dann kam auch schon die Vorspeise an den Tisch
Pancetta und Schinken waren da! Aber nicht nur, auch gebratene Zucchini, Auberginen und Paprika wurden serviert. Dazu Oliven und ein äußerst guter Mozzarella. Der war so gut, dass ich nachfragte. Beim Verzehr war der so sahnig im Inneren, dass ich dachte, dass jemand eine Art Burrata daraus gemacht hatte. Aber ich lag falsch, der Mozzarella kommt von nicht weit weg, aus der "Buffalo Farm Twente", nicht einmal 15 Kilomert entfernt von Nordhorn, einem niederländischen Bauernhof in der Nachbargemeinde Denekamp, der Wasserbüffel hält und deren Produkte selber verarbeitet. Ich kannte den Betrieb, hatte aber noch nie etwas von diesem probiert, dass wird jetzt definitiv nachgeholt, wenn ich in Denekamp bin.
Als Hauptgang Pasta mit einer Art Ragout aus butterzart geschmorten Schweinefleisch und einer ganzen Salsiccia
Ein Rippchen lag auch noch unter der Pasta. Auch Italiener können deftig lecker kochen, pure Landküche war das! Tomaten, Oregano, Thymian, Knoblauch bestimmten den Geschmack des Ragouts. Zum Glück hatte ich genug Hunger für diesen leckeren Sattmacher! Frage nach dem Rezept ergab, dass das ein Familienrezept aus der Heimat war. Die Salsiccia war nicht angebraten, sondern kurz mit geschmort worden, dass passte gut. Auch die Pasta war al dente serviert auf den Punkt gegart.
Nach diesen beiden Gängen ging kein Dessert mehr, es wurde auch noch Brot zu den Gängen gereicht. Deswegen nur ein Espresso
Auch dieser sehr gut gelungen, serviert mir einem kleinen Stück Zitronenkuchen. Hätte ich das gewußt, hätte ich nicht zum Espresso noch das hier bestellt
es hatte mich einfach unwiderstehlich angelächelt von der Theke aus. Ein Biss hinein offenbarte dann noch das hier
Ein Füllung mit einer Vanillecreme......ich war wieder gedanklich in Bergamo beim Frühstück in meinem Hotel, da gibt es auch nur süße gefüllte Backwaren. Lecker war es aber, und auch wieder hausgemacht. Guter Abschluss.
Der Service wird zumindest Mittags von den beiden Köchen mit erledigt, und da nicht viel los war, war der gut und erlaubte den direkten Kontakt zum einholen von Informationen. Abends (wenn es voller ist) wird das nicht mehr gehen, dann braucht es ein paar Servicekräfte zur Unterstützung der Köche.
Kann ich also zum Fazit einer sehr erfreulichen Mittagseinkehr kommen. Ein Feinkostladen mit kleiner Küche, klingt erst Mal nicht so inspirierend. Aber wie immer ist gute Küche zu mindestens 50% Motivationssache. Das zeigt sich hier auf Beste. Nimm die grundguten Zutaten der italienischen Küche, koche mit Herz einfache Gerichte und schon sind die Gäste glücklich. La Dolce Vita in Nordhorn, wer hätte das gedacht. Ich komme ganz sicher wieder, privat, aber auch geschäftlich werde ich hier wieder das Mittagsangebot nutzen! Auch das PLV stimmt angesichts von knapp 30 EUR für Vorspeise, Hauptspeise, Petit Fous, zwei kleinen Flaschen Wasser, einem Viertel Wein und einem Espresso.
Nordhorn, 50000 Einwohner, Kreisstadt des Landkreises Grafschaft Bentheim, nicht ganz weit davon bin ich aufgewachsen und ein paar Jahre hab ich auf mein Abitur in Nordhorn hingearbeitet. Nordhorn ist in kulinarischer Hinblick ein äußerst betrüblicher Ort. Seitdem das Sandhookhaus geschlossen hat, versucht sich nur noch das Stadtringhotel an einer etwas anspruchsvolleren Küche. Der traurige Rest der Nordhorner Restaurantlandschaft besteht aus notorisch nicht kontinuierlich erfreulich agierenden Spezialitäten- und Länderküchen, Schicki-Micki Italienern, die ihren eigenen Anspruch doch recht heftig verfehlen sowie einer gewissen, vollkommen überlaufenen... mehr lesen
Norcineria da Francesco
Norcineria da Francesco€-€€€Trattoria05921 7296369Hagenstraße 33, 48529 Nordhorn
4.5 stars -
"kulinarischer Lichtblick" Carsten1972Nordhorn, 50000 Einwohner, Kreisstadt des Landkreises Grafschaft Bentheim, nicht ganz weit davon bin ich aufgewachsen und ein paar Jahre hab ich auf mein Abitur in Nordhorn hingearbeitet. Nordhorn ist in kulinarischer Hinblick ein äußerst betrüblicher Ort. Seitdem das Sandhookhaus geschlossen hat, versucht sich nur noch das Stadtringhotel an einer etwas anspruchsvolleren Küche. Der traurige Rest der Nordhorner Restaurantlandschaft besteht aus notorisch nicht kontinuierlich erfreulich agierenden Spezialitäten- und Länderküchen, Schicki-Micki Italienern, die ihren eigenen Anspruch doch recht heftig verfehlen sowie einer gewissen, vollkommen überlaufenen
Leider haben die beiden Richter Brüder Ihr Restaurant zum Jahresanfang 2018 geschlossen. In das Haus ist jetzt eine Pizzeria eingezogen. Neueintrag ist erfolgt.
Leider haben die beiden Richter Brüder Ihr Restaurant zum Jahresanfang 2018 geschlossen. In das Haus ist jetzt eine Pizzeria eingezogen. Neueintrag ist erfolgt.
Richter's Restaurant
Richter's Restaurant€-€€€Restaurant, Biergarten, Festsaal046519954810Hörnumer Str. 5, 25980 Sylt
stars -
"Sehr schade!" Carsten1972Leider haben die beiden Richter Brüder Ihr Restaurant zum Jahresanfang 2018 geschlossen. In das Haus ist jetzt eine Pizzeria eingezogen. Neueintrag ist erfolgt.
Geschrieben am 11.06.2018 2018-06-11| Aktualisiert am
11.06.2018
.......kann man in dieser zum Walhalla Hotel gehörenden Bar. Guter Anlaufpunkt an warmen Sommerabenden, wenn die komplette Osnabrücker Innenstadt überlaufen ist. Leckere Cocktails, ordentliche Weine und die Küche des Walhalla Hotels versorgt einen auch draußen mit guten Speisen...
Mit einem gut gekühltem Ruinard verbrachte ich hier ein paar äußerst angenehme Stunden!
.......kann man in dieser zum Walhalla Hotel gehörenden Bar. Guter Anlaufpunkt an warmen Sommerabenden, wenn die komplette Osnabrücker Innenstadt überlaufen ist. Leckere Cocktails, ordentliche Weine und die Küche des Walhalla Hotels versorgt einen auch draußen mit guten Speisen...
Mit einem gut gekühltem Ruinard verbrachte ich hier ein paar äußerst angenehme Stunden!
David Lounge Bar
David Lounge Bar€-€€€Restaurant, Loungebar0541 34910Bierstraße 24, 49074 Osnabrück
4.0 stars -
"Draußen sitzen....." Carsten1972.......kann man in dieser zum Walhalla Hotel gehörenden Bar. Guter Anlaufpunkt an warmen Sommerabenden, wenn die komplette Osnabrücker Innenstadt überlaufen ist. Leckere Cocktails, ordentliche Weine und die Küche des Walhalla Hotels versorgt einen auch draußen mit guten Speisen...
Mit einem gut gekühltem Ruinard verbrachte ich hier ein paar äußerst angenehme Stunden!
Besucht am 09.06.2018Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 99 EUR
Spätfrühling, Frühsommer in unserem MS-OS-Land.....und seit Wochen schon haben wir eher tropische Temperaturen, so auch am Samstag, den 9. Juni 2018 bei meinem Besuch im Kleinkost in der Lotter Straße in Osnabrück.
Lange schon hatte das "Kleinkost" auf meiner Liste gestanden, seitdem ich es in der Lotter Straße entdeckt hatte. Ich liebe diese Konzepte einer anspruchsvollen saisonalen Küche, in einem etwas legeren Ambiente. So beschreiben die Betreiber ihre Ambitionen auf Ihrer HP: Herzlich Willkommen! Im Kleinkost legen wir besonderen Wert auf die Frische und die Qualität der verwendeten Zutaten, die wir zusammen mit besonderen Kräutern und einer Portion Liebe zu einem kleinen Geschmackserlebnis verpacken. Denn genau aus dieser Motivation heraus möchten wir einen kulinarischen Treffpunkt schaffen, wo man die Leidenschaft zum Hausgemachten noch schmecken kann. Wir werden unser Speisenangebot je nach Saison verändern, so dass es immer wieder Neues zu entdecken gibt. Guten Appetit wünschen Euch, Katharina & Dennis
Betritt man den Gastraum, bekommt man ein Gefühl, wie die Betreiber ihr Motto umgesetzt haben. Klein ist es, eher ein Bistro unten, eng und dicht gestellte Sitzgelegenheiten an einem großen Thekenbereich. Oben, auf einer offenen Empore noch ein paar weitere Tische, auch dort nicht viel Platz. Hier sitzt man nicht für ein Mehrgangmenü eine längere Zeit, hier geht man relativ kurz und unkompliziert essen. Trotz einer gewissen Enge ist es nicht ungemütlich im Gastraum und auch oben, wo wir unseren Tisch hatten, fühlt man sich gut aufgehoben. Was man bei der sommerlichen Hitze schmerzlich vermisst ist ein Außenbereich, den bietet das Kleinkost seinen Gästen nicht an.
Der Anspruch einer saisonalen und frischen Küche zeigt sich auch in der Karte, diese bietet im festen Teil eigentlich nur Kleinigkeiten an. Hier finden sich Brot, Bruschetta, Salate, Tapas und Antipasti sowie Desserts. Die Hauptspeisen werden am Beginn jeder Woche neu festgelegt und über HP und FB sowie an einer großen Tafel im Gastraum verkündet. Zwei Vorspeisen bestellten wir zum naschen für alle als Tapasportionen. Das waren orientalisch marinierte Avocadospalten sowie drei Jakobsmuscheln mit Zitronengras und Sechuan-Pfeffer. Die Avocadospalten waren angesichts fast 30 Grad draußen eine perfekte Vorspeise, kalt serviert, mariniert mit orientalischen Aromen, vor allen Dingen Koriander bestimmte die Marinade, das war sehr lecker, auch wenn ich ein wenig Schärfe vermisst habe. Ebenso gut die Jakobsmuscheln, warm serviert, auf den Punkt glasig gebraten, auch hier ein orientalischer Touch durch Zitronengras und dem Sechuan Pfeffer. Großes Lob am Tisch für diese beiden Vorspeisen.
Kosten durfte ich an einem Hauptgang von der Wochenkarte gebratene Rindfleischstreifen und halb getrocknete Tomaten auf buntem Blattsalat und Wildkräutern mit gerösteten Pinienkernen und Balsamicovinaigrette. Die vielen Worte beschreiben einen gut gelungen Salat, das Rindfleisch war gut gereift, zart und perfekt medium angebraten. Insgesamt eine feine Sommerspeise, die ich probieren durfte. Meine Wahl war gebratenes Lachsfilet an lauwarmen Fregola-Gemüse mit Salsa Verde.
Serviert wurde ein gut angebratenes Lachsfilet, im Inneren noch leicht glasig, außen aromatisiert mit Butter uns Kräutern. So und nicht anders muss Lachs gebraten schmecken, gut. Gemüse mit Fregola bekommt ja immer so einen Touch von Graupenzubereitung. Die kleine sardische Pastavariante ist perfekt dazu geeignet in Kombination mit Gemüse in einer Pfanne geschmort zu werden. Einzig gestutzt habe ich über die angekündigte Salsa Verde, auf meinem Teller stand definitiv keine Salsa.....dazu fehlten Schärfe und Säure, dass war eher eine leichte Kräutersauce auf Creme Fraiche/ Sahne Basis. Mit den richtigen 5 Kräutern wäre es eine gute Frankfurter grüne Sauce gewesen. Vielleicht war die Salsa aus, aber dann sollte man es verkünden. Letztendlich passte aber auch diese Sauce gut zum Gericht, somit kein großer Unmut auf meiner Seite.
Desserts gingen noch, für mich eine Creme Brulee
Diese Variante war mit Rosmarin zubereitet. Inzwischen weiß man ja, dass ist mein Lieblingsdessert und ich leide heftig, wenn der Koch dieses so einfach zu bereitende Dessert nicht annehmbar serviert. Kalte Creme, knackig heiße Kruste, dass ist die so simple Bedingung für eine gute Creme Brulee.....Löffeltest an meinem Teller, es knackte, das Karamell war heiß, gut! Löffel in die Creme, sie war kalt, sehr kalt, und mit einem ganz leichtem Hauch von Rosmarin versehen. Eins Plus Creme Brulee...ess' ich hier sicher wieder. Ein weiteres Dessert konnte am Tisch Freude verbreiten Kleinkost Früchtecrumble warm mit Eis serviert, so kündigt es die Karte an. Nachfragen ergab, dass die Juni Version (noch) mit Rhabarber zubereitet wurde. Auch dieses Dessert fand großen Anklang. Insgesamt hat die Küche mit allen Gerichten (trotz Salsa) überzeugen können.
Besonderes Lob verdient der Service durch die junge Frau, die sich trotz tropischer Temperaturen im Gastraum immer die Treppe hoch zu uns begab und freundlich, fröhlich und zugewandt uns umsorgte. So möchte man es immer haben. Fachlich auf der Höhe, informiert über Speisen und Getränke, und dabei immer fröhlich.
Kann ich zum Fazit kommen, im Kleinkost wird keine hohe Küche serviert, aber man verwöhnt den Gast unkompliziert mit saisonalen und kreativen Gerichten, so wie es sein muss! Ich komme sicher wieder in Lotter Straße Nummer 113, hier kann man einfach sehr gut essen!
und unbedingt die Hausaperitife probieren.....
Lecker!
Spätfrühling, Frühsommer in unserem MS-OS-Land.....und seit Wochen schon haben wir eher tropische Temperaturen, so auch am Samstag, den 9. Juni 2018 bei meinem Besuch im Kleinkost in der Lotter Straße in Osnabrück.
Lange schon hatte das "Kleinkost" auf meiner Liste gestanden, seitdem ich es in der Lotter Straße entdeckt hatte. Ich liebe diese Konzepte einer anspruchsvollen saisonalen Küche, in einem etwas legeren Ambiente. So beschreiben die Betreiber ihre Ambitionen auf Ihrer HP:
Herzlich Willkommen! Im Kleinkost legen wir besonderen Wert auf die Frische und... mehr lesen
Kleinkost
Kleinkost€-€€€Restaurant054140715678Lotter Str. 113, 49078 Osnabrück
4.0 stars -
"Kleiner Raum ja, kleiner Genuss nein......." Carsten1972Spätfrühling, Frühsommer in unserem MS-OS-Land.....und seit Wochen schon haben wir eher tropische Temperaturen, so auch am Samstag, den 9. Juni 2018 bei meinem Besuch im Kleinkost in der Lotter Straße in Osnabrück.
Lange schon hatte das "Kleinkost" auf meiner Liste gestanden, seitdem ich es in der Lotter Straße entdeckt hatte. Ich liebe diese Konzepte einer anspruchsvollen saisonalen Küche, in einem etwas legeren Ambiente. So beschreiben die Betreiber ihre Ambitionen auf Ihrer HP:
Herzlich Willkommen! Im Kleinkost legen wir besonderen Wert auf die Frische und
Geschrieben am 18.05.2018 2018-05-18| Aktualisiert am
18.05.2018
Besucht am 09.05.2018Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 95 EUR
Am Ende der vierten Etappe auf dem Lieserpfad kommt man an die Mündung der Lieser in die Mosel. Diese ist auf dem Gebiet des gleichnamigen Ortes Lieser. Bekannt ist Lieser durch sein Schloss und das Schloss-Weingut von Thomas Haag.
Wir hatten uns für die nachfolgende Nacht im Landhotel Steffen einquartiert. Nach wiederum etwas über 20 Kilometern von Wittlich nach Lieser standen wir also am Ziel des Lieserpfades am Ortseingang von Lieser. Um zum Hotel zu gelangen, ging es noch mal ein paar hundert Meter die Mosel hinab am Ort entlang und wir standen schließlich vor unserem nächsten Quartier auf der Frühjahrswanderung 2018.
Das Haus liegt mit seiner Front zur Mosel hin, allerdings ist zwischen dem Landhotel Steffen und dem Fluss noch eine Straße und ein Deich. Flutmarkierungen bis hoch zum ersten Stock der Häuser im Ort zeigten eindrücklich wie nötig der ist. Wir checkten ein und brachten uns in einem sauberen und modernen Zimmer wieder in einen Zustand, der es erlauben würde im Restaurant des Hauses zu essen.
Zur Mosel hin verfügt das Hotel über eine sehr schön gelegene Terrasse
Dadurch, dass der Hotelparkplatz noch zwischen Straße und Terrasse liegt, ist es auf der Terrasse angenehm ruhig und da das Wetter im kompletten Verlauf unserer Wanderung konstant sommerlich war, wählten wir auch für diesen Abend wieder einen Platz draußen auf der Terrasse. Die Küche im Landhotel Steffen bietet gutbürgerliche Küche mit ein paar kreativen Ausreißern. Eigentlich kann jeder fündig werden. Weine kommen vom Familienweingut in Trittenheim. An diesem Abend wieder ein Riesling
eine trockene Spätlese von 2015 aus der Lage Graacher Himmelreich, eine VDP klassifizierte Lage. Ein sehr ordentlicher Riesling begleitete uns durch das Abendessen. Mit dem Wein ein keiner Küchengruß
eine Bulgurcreme nordafrikanisch abgeschmeckt, vielleicht Ras el Hanout. Mal eine schöne Abwechslung zu all den Kräutercremes, die sonst serviert werden. Wir hatten dann auch unsere Wahl getroffen. Für meine Frau mit Trester gebeizte Lachsscheiben, dazu ein Apfel-Gurkensalat mit Granatapfelkernen
Meine Liebste war sehr angetan von ihrer Wahl. Wobei ich mir bei der Salatbenennung etwas anderes vorstelle als das Servierte, dass war zwar Apfel, und auch Gurke, aber eher ein gemischter Salat mit Apfelscheiben als Draufgabe. Egal, Frau schmeckte es gut. Für mich Carpaccio von Strauchtomaten auf einer Parmesan-Mascarpone Creme, Pesto Knuspermarinade und lauwarm eingelegte Knoblauch Zitronen Gambas.
Kreative Namen für die Karte kann die Küche. Wenn man das Gericht ausgeschrieben hat, kann man die Rezi schon fast wieder beenden. Ich will aber noch sagen, Tomatenscheiben auf einer äußerst leckeren Creme sind eine sehr gute Sommervorspeise.
Bei den Hauptgerichten hatte meine Frau Fisch bestellt, gebratene Filets vom Flusszander mit einer Champagner-Senf-Sauce, Mandel-Broccoli und einer Limetten-Secco-Gräwes
Auch hier ein äußerst ausführlicher Name für das Gericht. Mit Gräwes konnten wir Beide nichts anfangen. Das stellte sich als Kartoffelpüree heraus, sehr fein durch gedrückt und dann unter Sauerkraut gehoben. Sehr lecker, und eine perfekte Fischbeilage mit seiner leichten Säure. Der Zander war auch gut zubereitet, einzig der Broccoli konnte keine Freude bereiten, der war weit über einen guten Garpunkt hinaus und viel zu weich gekocht. Bis auf den Broccoli war meine Frau zufrieden. Für mich ein Fleischgang, "Cote de Veau" genannt, war das Kalbskotelett mit gebratenen Speckscheiben, grünem Pfannenspargel und Süßkartoffelstampf.
und hier war ich mal sehr glücklich mit einem Stück Kalbsfleisch. Kross angebraten, auf den Punkt medium und saftig, dass war sehr lecker! Grüner Spargel ist perfekt wenn er nur kurz in der Pfanne scharf angebraten wird, und so hatte es der Koch gemacht, auch sehr lecker. Dazu das leicht süßliche Püree.......sehr gutes Gericht. Zwei Espresso schlossen unser Abendessen ab, Dessert ging trotz verlockender Angebote in der Karte nicht mehr.
Der Service wurde von einer jungen Dame und einem jungen Herren erbracht und beide absolvierten den an unserem Tisch ohne Probleme. Freundlich zugewandt waren wir immer Blick. Da gab es keinen Grund zur Klage.
Kann ich zum Fazit unseres Abendessen im Landhotel Steffen in Lieser kommen. Erwartet hatten wir eher gutbürgerliche Moselländische Küche, überrascht wurden wir durch eine kreativere Karte als gedacht und das verspeisen unserer Gerichte machte sehr viel Freude. Klare Empfehlung für das Landhotel Steffen in Lieser für ein gutes Essen, am besten bei gutem Wetter auf der Terrasse. Wir kommen gerne wieder.
Am Ende der vierten Etappe auf dem Lieserpfad kommt man an die Mündung der Lieser in die Mosel. Diese ist auf dem Gebiet des gleichnamigen Ortes Lieser. Bekannt ist Lieser durch sein Schloss und das Schloss-Weingut von Thomas Haag.
Wir hatten uns für die nachfolgende Nacht im Landhotel Steffen einquartiert. Nach wiederum etwas über 20 Kilometern von Wittlich nach Lieser standen wir also am Ziel des Lieserpfades am Ortseingang von Lieser. Um zum Hotel zu gelangen, ging es noch mal ein... mehr lesen
4.0 stars -
"Ende gut, alles gut....." Carsten1972Am Ende der vierten Etappe auf dem Lieserpfad kommt man an die Mündung der Lieser in die Mosel. Diese ist auf dem Gebiet des gleichnamigen Ortes Lieser. Bekannt ist Lieser durch sein Schloss und das Schloss-Weingut von Thomas Haag.
Wir hatten uns für die nachfolgende Nacht im Landhotel Steffen einquartiert. Nach wiederum etwas über 20 Kilometern von Wittlich nach Lieser standen wir also am Ziel des Lieserpfades am Ortseingang von Lieser. Um zum Hotel zu gelangen, ging es noch mal ein
für Wanderer auf Lieserpfad und Radfahrer auf dem Mosel-Maare-Radweg. An beiden Wegen liegt diese Straußwirtschaft, in der Saison von Mai bis November täglich ab 12 Uhr geöffnet.
Es passte zeitlich gut für meine Frau und mich auf der Lieserpfadetappe von Wittlich nach Lieser, um 12 Uhr sahen wir vom Weg aus das Weingut. Das war Vorsehung und die Mittagseinkehr hier war schnell Konsens zwischen uns. Nach 200 Metern vom Weg steht man am Tor des Weingutes
Das gastronomische Standbein hat offensichtlich einige Bedeutung im Weingut Görgen. Neben der Gaststube ein großer Garten, in dem man unter Schirmen und einer alten Tanne Platz nehmen kann.
das war schon mal ausnehmend behaglich.Es war wieder sehr warm an diesem Tag im Mai 2018 und so bestellten wir erst Mal viel Wasser und Weinschorle zum Durstlöschen. Als dieser gelöscht war, wurden auch noch weiße Burgunder und Rieslinge des Weingutes getestet, praktischerweise gibt es die dazu in Achtel Gläsern.
Gegessen haben wir auch noch was, für meine Frau "homemade" Flammkuchen, auch der Teig war offensichtlich keine vorgefertigte Ware,
und für mich das Weinhändlerfrühstück
wenn das früher Frühstück war, bin ich froh heute zu leben. Ein enormes, aber gut abgeschmecktes Hacksteak mit ein bisschen Sauerteigbrot. Danach ist man definitiv satt!
Die Speisekarte lässt sich online einsehen, typische Straußwirtschaftsküche, dazu die Weine vom Gut und auch noch sehr ansehnliche hausgemachte Kuchen standen im Angebot.
Klare Empfehlung für eine Rast bei der Rad- oder Wandertour.
für Wanderer auf Lieserpfad und Radfahrer auf dem Mosel-Maare-Radweg. An beiden Wegen liegt diese Straußwirtschaft, in der Saison von Mai bis November täglich ab 12 Uhr geöffnet.
Es passte zeitlich gut für meine Frau und mich auf der Lieserpfadetappe von Wittlich nach Lieser, um 12 Uhr sahen wir vom Weg aus das Weingut. Das war Vorsehung und die Mittagseinkehr hier war schnell Konsens zwischen uns. Nach 200 Metern vom Weg steht man am Tor des Weingutes
Das gastronomische Standbein hat offensichtlich einige... mehr lesen
4.0 stars -
"Gute Einkehr" Carsten1972für Wanderer auf Lieserpfad und Radfahrer auf dem Mosel-Maare-Radweg. An beiden Wegen liegt diese Straußwirtschaft, in der Saison von Mai bis November täglich ab 12 Uhr geöffnet.
Es passte zeitlich gut für meine Frau und mich auf der Lieserpfadetappe von Wittlich nach Lieser, um 12 Uhr sahen wir vom Weg aus das Weingut. Das war Vorsehung und die Mittagseinkehr hier war schnell Konsens zwischen uns. Nach 200 Metern vom Weg steht man am Tor des Weingutes
Das gastronomische Standbein hat offensichtlich einige
Geschrieben am 16.05.2018 2018-05-16| Aktualisiert am
16.05.2018
Besucht am 08.05.2018Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 80 EUR
Von der Quelle kommend endet die dritte Etappe des Lieserpfades in Wittlich und so führte der Pfad auch meine Frau und mich nach anstrengenden 24 km in das Zentrum von Wittlich. Diese Nacht würden wir nicht in einem Hotel verbringen, meine Frau hatte uns in ein Bed & Breakfast eingebucht. Wer einmal in Wittlich eine Nacht verbringen muss (so reizvoll ist die Stadt leider nicht) der sei auf das Haus von Frau Elke Bastgen verwiesen ( http://www.bastgen-bed-breakfast.com ), Frau Bastgen bietet schon ein ganz besonderes Haus zum übernachten an, in jedem Fall ein Erlebnis. Und als Frau Bastgen dann feststellte, dass der Carsten fließend plattdeutsch spricht, war das Eis gebrochen, sie stammt gebürtig aus dem Oldenburger Land, bevor es sie vor mehr als 50 Jahren in die Eifel verschlug. So kam es, das meine Frau bei den Restaurantempfehlungen nur noch "Bahnhof" verstand.
Wärmstens empfohlen von Frau Bastgen wurde das Gasthaus Daus in der Wittlicher Innenstadt, dass bedeutete für uns Beide wieder ein paar hundert Meter zurück zur Lieser, die mitten durch Wittlich fließt. Nach ein paar MInuten standen wir vor dem guten Haus von Familie Daus
Der Stammsitz ist alt und wird seid vielen Generationen als Gasthof betrieben. Man liegt direkt mit der Fassade an der Straße, also wirbt man mit einem Blickfänger um Gäste
Hinter der alten Fassade aber ein schöner Garten, und weil es wieder ein wunderschön warmer Maiabend war an unserem Besuchstag, fragten wir nach einem Tisch im Biergarten. Das war kein Problem, unter einer Pergola nahmen wir Platz
Die Tische sind zweckmäßig, aber die Stühle sehr bequem.
Die Lieser hinunter zur Mosel hin beginnt in Wittlich der Weinbau mit einigen recht großen Anbauflächen, im Ort gibt es ein paar Haupterwerbswinzer. Da wir möglichst immer lokale Weine probieren, endete unsere Weinauswahl hiermit
Das Weingut Losen-Bockstanz ist in Wittlich ansässig, und von dem kam der erwählte Weissburgunder von 2017. Ein sehr ordentlicher QBA Wein als Begleiter durch diesen Abend. Die Karte lässt ich auf der HP einsehen. Ähnlich wie in Manderscheid liegt der Fokus auf einer einfacheren Gasthausküche mit regionalen und saisonalen Angeboten. Regional war dann unser beider Vorspeise
geräucherte Forellenfilets aus der Abtei Himmerod, nicht weit weg von Wittlich. Ganz klassisch serviert mit Sahnemeerrettich, Butter und einem Sauerteigbrot. Schlicht und ordentlich diese Vorspeise. Gut wäre sie gewesen, wäre der Sahnemeerrettich nicht Convinience gewesen.......
Bei den Hauptspeisen gingen wir getrennte Wege, für meine Frau ein klassisches Wiener (Kalbs)schnitzel.
ich glaube, sie hatte einfach mal wieder Lust auf Pommes Frittes, die gab es nämlich mit einem Salat als Beilage. Meine Frau war zufrieden mit ihrer Wahl. Ich hatte in die saisonale Spargelkarte geschaut.
Spargel mit holländischer Sauce (steht da wirklich so in der Karte), dazu ein argentinisches Rumpsteak und Salzkartoffeln. Die Kartoffeln festkochend, mit Butter glasiert, leicht gesalzen und lecker. Ebenso wie der Spargel, der bissfest gegart war und gut schmeckte. Das Rumpsteak hatte arg Fleischsaft auf dem Teller verloren, es hätte ruhig noch etwas ruhen dürfen in der Küche. Der bestellte Gargrad medium war gut getroffen. Reif war das Fleisch, aber bei Überseefleisch natürlich auch kein Problem, wet aging auf dem Containerschiff macht es nicht schlechter. Einiges Manko die Sauce Hollndaise, die war auch nicht hausgemacht, so wie sie abgeschmeckt war. Also alles in allem ein anständiger Teller.
Zum Dessert noch ein Eis
Möwenpick Maple Walnut mit Eierlikör........Oma hätte es geliebt! Und ein Espresso
zum Schluss, wie alle Geschirrteile mit dem Familienwappen versehen.
Die Damen und der Herr im Service machten einen ordentlichen und routinierten Job. Da gab es keine Klage.
Kann ich also zum Fazit kommen. Die Stadt Wittlich kann keine Euphorie beim Besucher erzeugen, und irgendwie kam auch keine rechte Euphorie bei unserem Essen im Restaurant Daus auf. Das Essen war ordentlich, aber nicht mehr. Hier kann man einkehren, aber wir hatten in unserer Wanderwoche interessantere Abendessen. Trotzdem, beim betrachten der weiteren Restaurantlandschaft in Daun bleibt das Haus Daus eines der führenden in Wittlich.
Von der Quelle kommend endet die dritte Etappe des Lieserpfades in Wittlich und so führte der Pfad auch meine Frau und mich nach anstrengenden 24 km in das Zentrum von Wittlich. Diese Nacht würden wir nicht in einem Hotel verbringen, meine Frau hatte uns in ein Bed & Breakfast eingebucht. Wer einmal in Wittlich eine Nacht verbringen muss (so reizvoll ist die Stadt leider nicht) der sei auf das Haus von Frau Elke Bastgen verwiesen ( http://www.bastgen-bed-breakfast.com ), Frau Bastgen bietet... mehr lesen
3.0 stars -
"Ganz viel Tradition" Carsten1972Von der Quelle kommend endet die dritte Etappe des Lieserpfades in Wittlich und so führte der Pfad auch meine Frau und mich nach anstrengenden 24 km in das Zentrum von Wittlich. Diese Nacht würden wir nicht in einem Hotel verbringen, meine Frau hatte uns in ein Bed & Breakfast eingebucht. Wer einmal in Wittlich eine Nacht verbringen muss (so reizvoll ist die Stadt leider nicht) der sei auf das Haus von Frau Elke Bastgen verwiesen ( http://www.bastgen-bed-breakfast.com ), Frau Bastgen bietet
Geschrieben am 16.05.2018 2018-05-16| Aktualisiert am
16.05.2018
Besucht am 07.05.2018Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 90 EUR
In Manderscheid wollten meine Frau und ich übernachten bei unserer Lieserpfadwanderung 2018 zwischen der zweiten und dritten Etappe. In diesem Abschnitt über Manderscheid durch das spektakulär schöne Liesertal haben Lieserpfad und der sehr viel bekanntere und mehr begangene Eifelsteig den gleichen Wegeverlauf. Und auf beiden Wegen ist Manderscheid als Übernachtungsort vorgeschlagen, so finden sich einige Hotels, zwei davon vom Wanderverbanband zertifiziert. Das eine direkt am Weg, wenn man in den Ort hineingeht, das andere, die Heidsmühle, welche wir uns ausgesucht hatten, doch ein ganzes Stück weg vom Weg, dazu noch runter aus dem Ort in ein tiefes Tal hinein. Die Heidsmühle bietet aber einen Transfer aus dem Ortszentrum in ihr Haus an. Zum Hotel ins Tal hinein an der Eifelklinik vorbei gingen wir zu Fuß, aber am nächsten Morgen waren wir froh, die viel befahrene Straße nicht steil bergauf zurück in den Ort wandern zu müssen.
Wir hatten noch einige Zeit im Ortskern verbracht, weil wir die knapp 20 Kilometer schneller absolviert hatten als geplant, so kamen wir gegen 17 Uhr an der Heidsmühle an. Der Gebäudekomplex ist schon recht groß. Man sieht ihn bereits von oben wenn man in das Tal hineinläuft. Aber irgendwann steht man vor dem Haus.
Im Gastraum war schon, trotz eines Montags, ordentlich Betrieb, trotzdem nahm sich eine Dame unserer an und führte uns zur Rezeption, wo wir unkompliziert einchecken konnten. Es ging dann in ein sehr gepflegtes modernes Zimmer in einem offensichtlich neu angebauten Gebäudeflügel. Hier würden wir definitiv eine gute Nacht verbringen können. Das Wetter war wieder wunderschön am Montagabend, den 7. Mai 2018, also hatten wir um einen Terrassenplatz für Abendessen gebeten.
Ein wunderschöner Garten zieht sich vom Haus und seiner Terrasse den Bach hinauf. An diesem Platz kann man sicher einen Abend angenehm verbringen. Wasser wurde bestellt und die Karten gereicht. Die Küche ist einfache Landgasthausküche, trotzdem zählt man erst mal alle regionalen Lieferanten auf, sehr fein! Bei den Hauptspeisen bestand recht schnell Konsens zwischen meiner Frau und mir, die Forellen schwimmen in Teichen auf dem Gelände, frischer geht es nicht, da war schon mal Einvernehmen. Wein wollten wir auch
Ein Weissburgunder vom Weingut Thanisch in Lieser, dem Mündungsort des gleichnamigen Flüsschens. Es wird schwer mehr als 30 EUR für eine Flasche auszugeben, diese lag ganz knapp über 20 EUR. Der Wein war mittelprächtig, mehr als diese eine Flasche werde ich nicht mehr bestellen. Irgendwann kamen dann die Vorspeisen, für meine Frau Im Eifelschinken gebratener Ziegenkäse an Blattsalaten hatte sie sich bestellt. Ein guter frischer Salatteller wurde serviert, obenauf in krossem Schinkenspeck eingehüllter Ziegen(frisch)käse. Das war sehr ordentlich von der Küche. Ich hatte in der Karte Döppekooche entdeckt. Da ich auf jeden Fall Forelle im Hauptgang wollte, fragte ich, ob ich den auch als Vorspeise bekommen könnte, was kein Problem war. Also kam das an den Tisch
ich hatte den mit Schinken bestellt, deswegen gab es zum ersten Teller noch einen zweiten mit Salat
Der erste Teller hatte schon eine beeindruckende Portion obenauf, aber mit dem Salat wurde es sehr viel Essen für eine Vorspeise, der Salat blieb bis zum Hauptgang stehen. Also mal den ersten Döppekooche meines Lebens probiert. Das ist ja so eine Art Kartoffel-Ei-Auflauf aus dem Ofen, und vermutlich gibt es mehr Rezepte als Familien in Rheinland Pfalz. Ich muss gestehen, die Version der Heidsmühle war lecker, ist aber definitiv keine Vorspeise, gut dass ich zuvor so viel gewandert hatte. Wir baten den Service um etwas Wartezeit zum Hauptgang, was problemlos und gut klappte. Erst auf Nachfrage wurden die Hauptgänge serviert. Die Forellen kamen Müllerin Art für meine Frau Mandelforelle für mich, Und jetzt war die Küche in ihrem Element. Die Forellen waren exzellent! Man bietet die auch blau an, und wenn die Küche das macht, muss sie über tadellos frische Forellen verfügen, sonst klappt es nicht mit Blau durch Essig! Wir mögen lieber gebraten und im Ganzen, aber man profitiert auch dann von der Frische! Frische Forelle, Butter, Salz Pfeffer, und vielleicht ein bisschen Aroma, mehr braucht es nicht. Beilagen wurden getrennt serviert
Die störten so nicht beim filetieren der Forellen, der Service brachte ohne Nachfrage noch einen Teller für die Gräten. Mein Tipp, hier immer die Forellen bestellen, da macht man nichts verkehrt. Dessert geht nach Landgasthausportionen und Döppekooche als Vorspeise auch bei mir nicht mehr, meine Frau war schon bewegungsunfähig nach diesem Essen. Aber der Abend war schön, die Terrasse ein sehr schöner Ort, wir wollten noch nicht aufs Zimmer. Was macht man also, wenn man bei beginnender Dunkelheit draußen sitzt, man bestellt sich einen Rotwein. Ich studierte also die Weinkarte noch mal und fand das:
Ein Spätburgunder von der Ahr, vom WG Meyer Näkel, wurde bestellt. Dieser Wein steht für 34 EUR in der Karte, mein Ingenieurgehirn schaltete seinen internen Rechner ein, dieser Wein kostet ab WG sicher nicht unter 20 EUR, war da was schiefgelaufen in der Kalkulation? Egal, wer in nächster Zeit da ist, sehr guten Spätburgunder kosten möchte zu einem unschlagbaren Preis sollte den bestellen!
Die Damen im Service erledigten ihren Job trotz der für einen Montagabend beeindruckenden Besucherzahl sehr gut! Wir waren immer im Blick und alle Wünsche wurden freundlich und bestens in unserem Sinne erledigt.
Kann ich also zum Fazit kommen, nach den zwei gehobenen Restaurantabenden in Daun diesmal etwas bodenständiger gegessen. Aber keinesfalls schlecht! Einfache Landgasthausküche mit ordentlichem Standard und ein paar Highlights. Zum Forellenessen empfohlen..und um eine gute Flasche Rotwein zu leeren!
In Manderscheid wollten meine Frau und ich übernachten bei unserer Lieserpfadwanderung 2018 zwischen der zweiten und dritten Etappe. In diesem Abschnitt über Manderscheid durch das spektakulär schöne Liesertal haben Lieserpfad und der sehr viel bekanntere und mehr begangene Eifelsteig den gleichen Wegeverlauf. Und auf beiden Wegen ist Manderscheid als Übernachtungsort vorgeschlagen, so finden sich einige Hotels, zwei davon vom Wanderverbanband zertifiziert. Das eine direkt am Weg, wenn man in den Ort hineingeht, das andere, die Heidsmühle, welche wir uns ausgesucht hatten, doch ein... mehr lesen
3.5 stars -
"Einfaches Landgasthaus für den Wanderer" Carsten1972In Manderscheid wollten meine Frau und ich übernachten bei unserer Lieserpfadwanderung 2018 zwischen der zweiten und dritten Etappe. In diesem Abschnitt über Manderscheid durch das spektakulär schöne Liesertal haben Lieserpfad und der sehr viel bekanntere und mehr begangene Eifelsteig den gleichen Wegeverlauf. Und auf beiden Wegen ist Manderscheid als Übernachtungsort vorgeschlagen, so finden sich einige Hotels, zwei davon vom Wanderverbanband zertifiziert. Das eine direkt am Weg, wenn man in den Ort hineingeht, das andere, die Heidsmühle, welche wir uns ausgesucht hatten, doch ein
Geschrieben am 16.05.2018 2018-05-16| Aktualisiert am
16.05.2018
Am Lieserpfad liegt Manderscheid, ein kleines Städtchen mit etwas hoch geklappten Bürgersteigen, so scheint es jedenfalls an einem Montagnachmittag, wenn man den Ort betritt. Direkt am Wanderweg aber einladend geöffnete Fenster und Bestuhlung außen unter Schirmen. Das Wein Café de Port
Meine Frau und ich hatten Durst und wir waren sehr viel früher in Manderscheid als geplant, also nicht direkt zum Hotel, sondern sich hingesetzt mit dem Plan, den Durst zu löschen. In der Karte ein Bistroangebot, und beeindruckend viele offene Weine und Flaschen von verschiedensten Moselwinzern.
Schnell eine große Flasche Wasser bestellt und mal schauen, es wurden dann Weine vom Weingut Heymann-Löwenstein verkostet
Und weil Wein mit Speisenbegleitung noch besser schmeckt, ein Flammkuchen für uns Beide
der mit Räucherlachs schmeckt empfehlenswert gut!
Im Wein Café de Port kann man gut einkehren auf ein Stück Kuchen mit Kaffee, einen kleinen Bistrosnack, Eis, oder ein gutes Glas (Flasche) Wein. Unkompliziert angenehm, wir kommen gerne wieder, wenn wir mal wieder in Manderscheid sind
Ach ja, Zimmer vermietet man auch noch. Wanderer, was willst du mehr.
Am Lieserpfad liegt Manderscheid, ein kleines Städtchen mit etwas hoch geklappten Bürgersteigen, so scheint es jedenfalls an einem Montagnachmittag, wenn man den Ort betritt. Direkt am Wanderweg aber einladend geöffnete Fenster und Bestuhlung außen unter Schirmen. Das Wein Café de Port
Meine Frau und ich hatten Durst und wir waren sehr viel früher in Manderscheid als geplant, also nicht direkt zum Hotel, sondern sich hingesetzt mit dem Plan, den Durst zu löschen. In der Karte ein Bistroangebot, und beeindruckend viele offene Weine und... mehr lesen
De Port Weincafé
De Port Weincafé€-€€€Cafe, Gästezimmer06572 932092Kurfürstenstraße 13, 54531 Manderscheid
3.5 stars -
"Auf ein Glässchen Wein kann man gut einkehren" Carsten1972Am Lieserpfad liegt Manderscheid, ein kleines Städtchen mit etwas hoch geklappten Bürgersteigen, so scheint es jedenfalls an einem Montagnachmittag, wenn man den Ort betritt. Direkt am Wanderweg aber einladend geöffnete Fenster und Bestuhlung außen unter Schirmen. Das Wein Café de Port
Meine Frau und ich hatten Durst und wir waren sehr viel früher in Manderscheid als geplant, also nicht direkt zum Hotel, sondern sich hingesetzt mit dem Plan, den Durst zu löschen. In der Karte ein Bistroangebot, und beeindruckend viele offene Weine und
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Eigentlich hatten wir schon früher ein kulinarisches Date ins Auge gefasst, aber wie immer ist die Terminfindung das schwierigste bei uns in der Community. Nachdem wir mit den Bremern (Frau und Herr Borgfelder) Ende Mai schon zu einem gemeinsamen Nachmittag und Abend (Feuerwerk in den Herrnhäuser Gärten) in Hannover waren, kehrten wir 4 Wochen später noch mal nach Hannover zurück. Auch die beiden Bremer fanden wieder den Weg an die Leine, Tischnotizen wohnt sowieso dort. Mit dem Heimrecht einher ging seine Verpflichtung einen Ort für das abendliche Treffen zu erwählen. Letztendlich fiel die Wahl auf das Restaurant Weinbasis in der List. Das ist schön für meine Frau und mich, denn von unserem angestammten Hotel in Hannover war das fußläufig zu erreichen.
Nach einer (was macht Frau wenn sie nach Hannover ausgeführt wird) ausgedehnten Shoppingtour durch die List und Linden, war für halb acht abends unser Treffen in der Weinbasis angesetzt. Pünktlich ein paar Minuten vor der Zeit betraten wir das Restaurant.
Wir wurden schon erwartet, war ja klar, die Herrschaften konnten es nicht erwarten mit der Schlemmerei zu starten. Samstagabend spielte die deutsche Fußballnationalmannschaft ihr Schicksalsspiel gegen Schweden und wir waren die einzigen 6 Gäste an diesem Abend. Das war natürlich nicht schlecht, denn der uneingeschränkten Aufmerksamkeit von Küche und Service konnten wir uns sicher sein und auch der Ergebnisdienst war durch Borgis Smartphone und unangekündigte Jubelschreie sicher gestellt.
Nachdem die Garderobe abgenommen war, konnten wir unsere 4 Tischnachbarn begrüßen. Fröhliches Wiedersehen mit den beiden Bremern und endlich lernten wir Tischnotizen und seinen äußerst sympathischen und herrlich in sich selbst ruhenden Ehemann persönlich kennen. Schon nach 3 Minuten war klar, dies würde ein sehr schöner und kurzweiliger Abend werden, völlig unabhängig von den Leistungen der Küche und des Restaurants.
Zum Ambiente will ich nicht viel schreiben, da ich keine Bilder davon gemacht habe. Vielleicht können Borgi und TiNo ein paar Bilder und Worte dazu verlauten lassen in ihren Berichten. Das Ambiente ist schlicht, aber keinesfalls kalt und ungemütlich, wir saßen im hinteren Gastraum, leicht abgetrennt vom Hauptraum, an einem Tisch für 6 Personen. Das passte schon ganz gut, ich habe mich wohlgefühlt im Gastraum.
Der Aperitif wurde serviert und die Karten lagen schon am Tisch. Bevor ich mich dem wichtigsten des Abends widme, ein kurzer Blick auf das Weinangebot. Der Name des Restaurants weckt ja schon einige Erwartungen in Hinsicht auf das Angebot an begleitenden Getränken zum Essen. Konsequenterweise wurde nach der Weinkarte gefragt. Hierauf erwiderte der Service allerdings, dass es keine geben würde, sondern er die sozusagen wandelnde Weinkarte wäre und wir mit ihm zusammen uns der Weinauswahl widmen müssten. Das stellte sich als nicht wirklich praktikabel heraus, denn er wusste nicht, was unser Geschmack sein würde, wir wussten nicht, wie das Angebot sein würde. Bei Stammgästen, die man kennt, kann man das machen, aber bei neuen Gästen und bei 6 Personen mit unterschiedlichen Zielvorstellungen wird es kompliziert. Letztendlich einigten wir uns darauf, dass der junge Mann immer mit mehreren Flaschen an den Tisch kam und eine dieser Flaschen für den jeweiligen Gang auserwählt wurde.
Das obige Bild zeigt, wir haben konsequent durch probiert. Und es bleibt nicht aus, dass bei 6 Personen auch 6 verschiedene Meinungen zu den servierten Weinen vorhanden waren. Letztendlich waren bis auf einen einfach viel zu alten Riesling von 2007 (nicht abgerechnet) alle Weine von hoher Qualität. Ich muss gestehen, dass ich die Weine nicht mehr aufzählen kann, aber der Schwerpunkt lag auf Weiß, und auf Deutschland, und besonders ein Pfälzer Barrique Chardonnay blieb im Gedächtnis. Trotzdem, lieber Herr Wilkens, Sommelier in der Weinbasis, Ich würde dringend empfehlen eine Weinkarte zu erstellen, denn das Prozedere war nur akzeptabel in seinem Ablauf, weil wir die einzigen Gäste im Restaurant waren an diesem Abend.
Nach diesem kurzen Blick auf die Getränke komme ich zum eigentlichen Grund unseres gemeinsam verbrachten Abends, dem Essen. Koch Dennis Thies kann mit seiner Vita schon glänzen und hat einige Stationen in seinem CV, die Erwartungen wecken an die von ihm servierte Küche. Informationen dazu gibt es auf der HP des Restaurants. Letztlich bestellten alle das volle Menü in 6 Gängen, nur der Borgi lies das Dessert aus seinem Menü heraus (schwerer Fehler, den ihm seine Liebste nicht so schnell nachsehen dürfte). Noch bevor wir diese Entscheidung getroffen hatten, ein erste Amuse Gueule der Küche, Fingerfood laut Karte, bestehend aus drei Komponenten
Sehr klassisches Rindertartar, noch klassischer mit Aromen von saurer Gurke und Perlzwiebel. Im ersten Augenblick sah das Fleisch selber sehr glatt aus, eher zu fein gewolft. Im Mund aber hatte es Textur und Biss. Feiner Löffel.
Selleriestangen, mit denen man eine Tomatencreme naschen konnte. Die Creme war auf Frischkäsebasis und Selleriestangen die besseren Grissini. Auch lecker!
Es war ja Fußballweltmeisterschaft, also braucht man irgendwo eine Knabbererfahrung an dem Abend. Die gab es hier mit den krossen, hohlen Kartoffelirgendwas. Gefüllt waren sie auch, ich weiß aber nicht mehr womit. Okay.
Dann hatten wir bestellt und danach Küchengruß zwei, für meine Frau mit das Beste an diesem Abend, Blunzenbrot mit gesalzener Butter.
Das war mundfüllend lecker! Frisches noch ganz leicht warmes Brot mit Blutwurst darin. Kenne ich aus Österreich, ist mir in Deutschland so lecker noch nicht untergekommen. Hervorragend auch für mich.
Sellerie – Holunderkapern / Trüffel / Sesam / Eigelb
Gang 1 war einfach mal eine Augenweide, der Anblick machte außerordentlich Freude. Man hatte Hemmungen, diesen Anblick mit Messer und Gabel zu zerstören. Zuerst das Eigelb, es erinnerte an japanische Onsen-Ei Zubereitung in seiner Cremigkeit, da war ganz viel „sous vide“ im Spiel. Der zurückhaltend aromatische Trüffel setzte hier den I-Punkt drauf. Das Drumherum konnte an diesem Teller nicht mehr viel steigern, war aber trotzdem auch lecker.
Waldpilz-Essenz – Pilzkrokette / Waldpilzcréme/ Amontillado. Suppe als Gang zwei, mal außerhalb des Gourmetsprech bleibend. Die klare Essenz (am Tisch zu Krokette und Creme angegossen) war ein Aromen-Knaller. Leider verband sie sich nach dem eingießen sehr unansehnlich mit der Creme, die ,weil auch Pilz, dem Aroma nichts hinzufügen konnte. Die Krokette schmackhaft, bleibt meine Meinung, hier wäre getrenntes servieren schöner gewesen, mir hätt auch einfach diese Essenz genügt, weniger ist manchmal mehr. Den Amontillado habe ich in der Essenz nicht wahrnehmen können, aber er mag seinen Beitrag zu diesem breiten Aroma gemacht haben. Grün obenauf Schafgarbe, unbekannt bisher und recht bitter.
Zanderfilet - Zitronen-Thymian-Hollandaise / Austernpilze/ Spargel war der folgenden Gang. Die Küche hatte ja unsere Erwartungen durch die vorhergehenden Gänge sehr hoch geschraubt, deswegen hier ein paar kleine Dinge die nicht passten. Der Zander war über den Tisch sehr ungleichmäßig gegart, die dickeren Filetstücke auf den Punkt, waren die dünneren, unter anderem meines, zu weit durch, noch nicht trocken, aber nicht mehr saftig-glasig genug für diesen edlen Speisefisch. Meckern wollte man zu Beginn auch über den vermeintlich zu großen Berg Sauce Hollandaise Espuma, aber das war dann okay in der Portionierung. Austernpilze und Spargel gehen eine perfekte Verbindung ein, deswegen meckern auf einem geschmacklich sehr hohen Niveau.
Apfelschwein - Limettenjus / Bauch / geräucherte Aubergine. Fleisch, sehr gutes, sehr gut zubereitetes! Schleck-die-Finger-ab-Gang (nahm Borgi quasi wortwörtlich), mehr will ich dazu nicht sagen! Nur noch, dass die am Teller angegossene Limettenjus, deren Rest auf dem Tisch blieb, eine perfekte Sauce war. Der Meinung war auch unser Borgfelder, er beendete das Dasein des Saucenrests in seinem Behältnis am Tisch nach dem Verzehr seines Gangs gründlichst!
KÄSE – Brie de Meaux / Rotweinschalotten / Wiesenkräuter
Sommertrüffel war über einen mit Trüffelfarce (denke ich) gefüllten Brie de Meaux gehobelt worden. Der arme leichte Sommertrüffel ging unter in Kombination mit dem Käse. Schalotten, Kräuter und ein geröstetes Olivenbrot hingegen passten perfekt. Einer der besten Gänge des Abends.
PRE – DESSERT – Gurke / Zitronengras / Limettenblätter, das war der trennende Gang zum Dessert hin. Serviert wurden jeweils drei Schälchen am Tisch, dann kam Koch Dennis Thies dazu, in der Hand Großmutters altes bestes Porzellankännchen und goss etwas über die Kiesel in der Schale, dass sah dann so aus
Flüssiger Stickstoff denke ich, oder ein anderes verflüssigtes Gas mit Siedepunkt weit unter -100° Celsius. Da wollte ich schon die Augen verdrehen und mich über Showeffekte aufregen, bemerkte dann aber etwas erstaunliches, aus dem Dampf heraus verbreitetet sich ein Aroma von Limetten und Zitronengras…..das war mal sehr kreativ. Mal abgesehen, dass ich sehr sicher bin, dass diese Flohmarktkanne keine Zulassung der BAM (Bundesanstalt für Materialprüfung/ Berlin) für verflüssige Gase hat, war das Klasse! Und die Berufsgenossenschaft kommt erst, wenn die Kanne durch Versprödung mal reißt, und sich ihr Inhalt über den Tisch ergießt. Keine Angst, Kontakt mit einem superkühlen, flüssigen Gas ähnelt eher schwersten Verbrennungen als Erfrierungen. Das Sorbet war sehr gut! Kreativer Gang und sehr lecker!
Pina-Colada - Ananas Sorbet / Kokoskugel / Kokos-Rum-Milch. Auch hier Show, Kugel im Ganzen an den Tisch, heiße Milch darüber, zerschmolz die auf der Stelle und das Ergebnis war ein wunderbares Dessert. So lecker, dass Frau Borgfelder gerne zwei gegessen hätte, das aber nicht ging, weil erstens Ihr Mann keines bestellt hatte und zweitens meine Frau ihre Ankündigung, das nicht mehr zu schaffen, zurück nahm, als das Dessert serviert wurde. Warum wusste ich das vorher?
Die Küche verabschiedete sich aus dem Menü mit hausgemachte Süßigkeiten, da will ich gar nicht viel zu sagen
Süßspeisen können sie in der Weinbasis außerordentlich gut, da wird sogar Carsten zum Dessertliebhaber, der sonst immer im Zweifelsfall alles Süße gegen Herzhaftes eintauscht.
Kann ich also zum Fazit des Abends kommen. Für die bestellten 6 Gänge werden 83 EUR aufgerufen. Das ist gerade für Hannover schon ein sehr gutes PLV. Durch die Bank haben alle Gänge Spaß gemacht und waren kreativ, daran ändert auch die Kritik an einzelnen Details nichts. Im Gegenteil, über die regt man sich ja nur auf, wenn das Gesamterlebnis so gut ist, dass man sonst nichts findet zum Meckern. Dennis Thies und sein Serviceteam haben uns einen angenehmen Abend bereitet und ich kehre sehr gerne wieder ein, dann aber bitte mit Weinkarte.
Kurz vor Mitternacht, glaube ich, löste sich unsere fröhliche Runde auf und meine Frau und ich machten uns auf den Weg zurück zu unserem Hotel. Das war ein sehr schöner Abend. Und bei Edward Elgars „Pomp and Circumstances“ (wer kann es nicht mitsingen: „land of hope and glory“) und Paul Linckes „Berliner Luft“ mach ich mit den Berlinern Philharmonikern Feierabend.