Geschrieben am 04.11.2019 2019-11-04| Aktualisiert am
04.11.2019
Besucht am 03.11.2019Besuchszeit: Mittagessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 60 EUR
Am 3. November 2019 waren meine Frau und ich wieder im Ahrtal, in Mayschoß zum Mittagessen in dem von uns sehr geschätztem Weinhaus Kläs. Wir waren auf dem Rückweg von der Mosel (wandern auf dem Moselsteig), und hatten beschlossen, die Autobahn zu meiden, und den direkten Weg von Nittel nach Mayschoß durch die Eifel zu nehmen. Nach ein paar kurzen Stopps, um die noch reichlich wachsenden Steinpilze zu sammeln, kamen wir gegen Mittag in Mayschoß an und meine Frau ging hinein, um zu fragen, ob wir noch einen Tisch für ein Mittagessen bekommen könnten. Die Qualität der Küche ist leider kein Geheimtipp mehr, und spontan einkehren immer ein Glücksspiel am Wochenende, wie wir in den letzten Jahren des Öfteren erfahren mussten.
Aber diesen Sonntag klappte es, ich stellte den Wagen ab, und gesellte mich zu meiner Frau. Die Lage des Gasthauses direkt an der Bundestraße durchs Ahrtal stört den Essensgast nicht. Im Sommer speist es sich im Garten vor der Tür sehr angenehm.
Das ist aber an einem Sonntagmittag Anfang November keine Option mehr und man betritt den Gastraum durch den Garten kommend.
Links und rechts vom Eingang finden sich Gelegenheiten zum Platz nehmen. Die zum Fenster gelegenen Tische waren samt und sonders schon reserviert, aber es gab im rückwärtigen Bereich der Gaststube noch freie Tische. Während ich den Wagen geparkt hatte, hatte meine Frau sich für diesen Tisch entschieden.
Wir nahmen Platz und orderten eine Flasche Wasser für uns Beide. Ich war an diesem Sonntag der Fahrer und deswegen blieb es bei Wasser für mich, meine Frau orderte noch ein Glas Grauburgunder aus einem Dernauer Weingut (Name leider entfallen) für sich. Nicht der Fahrer zu sein, lohnt sich in Anbetracht einer hervorragend sortierten Ahrweinkarte immer!
Die Karte umfasst drei Seiten Vor-, Haupt- und Nachspeisen und ändert sich je nach Saison in kurzer Abfolge. Wir blickten in die Karte und es war recht schnell Konsenz, dass wir diesmal sowohl bei Vor- wie auch Hauptspeise gleiche Wege gehen würden. Vorweg für uns Beide "herzhaftes Kartoffel-Meerrettich-Süppchen mit Speckchip"
Inhaber und Küchenchef Sebastian Kläs führt das Haus in der fünften Generation und seine Küche könnte man als ambitioniert bürgerlich bezeichnen. Ganz sicher hat das Haus keine gehobenen kulinarischen Ambitionen, aber die erfreulich reduzierte Speisenauswahl wird unter hohem Anspruch serviert. Auf der HP gibt es keine Speisekarte, weil die zu häufig wechselt, aber immer wieder Fotografien neuer Gerichte aus der aktuellen Karte. Optisch war die Suppe schon mal verlockend präsentiert. Der Speckchip lag kross ausgebacken quer über dem Weck-Glas, in dem die äußerst heiß servierte Suppe an den Tisch gebracht wurde. Nach ein bisschen Pusten ein erster Geschmackstest, Kartoffeln, Sahne, Frühlingszwiebel, Muskat, dass alles ergänzt sich gut in einer Suppe. Spannend wurde es durch die leichte Schärfe des Meerrettich. Schöne Suppe für verregnete Novembertage, also ein guter Einstand.
Auch beim Hauptgang gingen wir un-abgesprochen fast augenblicklich den gleichen Weg. "Sous vide gegarter Schweinebauch vom Eifeler Glücksschwein auf Malzbiersauce, Spitzkohl und hausgemachten Kartoffelröstis".
Endlich mal wieder ein Stück Schweinefleisch abseits von mageren Schnitzel, Medaillons, Kotelett. Die nicht so edlen Teile des Schweines leiden ja heftig unter der Angst vieler Menschen, dass einen ein Stück Fleisch, bei dem man Fett sehen kann, augenblicklich in den Sarg verfrachtet. Ich esse kaum Schweinefleisch, nicht weil ich es nicht mag, sondern weil ich nur ganz selten Schweinefleisch in einer für mich akzeptablen Qualität kaufen kann. Diese Problem habe ich dann auch in Restaurants, ich möchte kein Schweinefleisch aus nicht artgerechter Haltung. Hier aber hatte mich die Frau von Herrn Kläs, zuständig für den Service im Gastraum, im Vorfeld umfassend über den Landwirt und den Schlachter aus der Eifel aufgeklärt, der Speisenbezeichnung konnte ich zustimmen. Und was dann von der Küche an den Tisch gesandt wurde, lies Freude aufkommen.
Der genauere Blick auf das Fleisch offenbarte ebenso wie der erste Bissen ein unglaublich zartes Stück Bauch, mit einem angemessen dicken (nein, nicht nur ein halber Zentimeter) Speckrand, der dem ganzen Stück ein äußerst feines Aroma bescherte. Die Schwarte hatte Sebastian Kläs kross aufgeknuspert! Jeder Bayer wäre hier sehr, sehr glücklich gewesen. Das traf aber auch für zwei Münsterländer im Ahrtal zu! Zusammen mit dem mit reichlich Kümmel gewürzten Kohl und den Röstis, perfekt zusammen mit der Sauce, genossen wir ein sehr gutes Schweinefleischgericht.
Satt und äußerst zufrieden waren wir nach diesem Gang, Dessert ging nicht mehr. Frau Kläs und ein Kollege hatten den Dienst am Gast im Griff und betreuten die vielen, älteren Stammgäste mit rheinischer Direkt- und Herzlichkeit. Bei uns war man etwas distanzierter, aber nicht unfreundlicher. Man fühlt sich wohl in der Gaststube.
Kann ich zum Fazit kommen. Es gibt im Ahrtal von Altenahr bis Sinzig sehr viele Gelegenheiten essen zu gehen, von Strausswirtschaft bis Sterneküche ist alles vertreten und jeder kann glücklich werden. Meine persönliche Empfehlung für das Ahrtal bleibt das Weinhaus Kläs.
PS die bei meinem Aufenthalt 2015 noch als renovierungsbedürftig angesprochenen Hotelzimmer sind inzwischen renoviert und somit kann auch der Aufenthalt über Nacht empfohlen werden.
Am 3. November 2019 waren meine Frau und ich wieder im Ahrtal, in Mayschoß zum Mittagessen in dem von uns sehr geschätztem Weinhaus Kläs. Wir waren auf dem Rückweg von der Mosel (wandern auf dem Moselsteig), und hatten beschlossen, die Autobahn zu meiden, und den direkten Weg von Nittel nach Mayschoß durch die Eifel zu nehmen. Nach ein paar kurzen Stopps, um die noch reichlich wachsenden Steinpilze zu sammeln, kamen wir gegen Mittag in Mayschoß an und meine Frau ging hinein, um... mehr lesen
4.0 stars -
"Immer wieder eine gute Einkehr" Carsten1972Am 3. November 2019 waren meine Frau und ich wieder im Ahrtal, in Mayschoß zum Mittagessen in dem von uns sehr geschätztem Weinhaus Kläs. Wir waren auf dem Rückweg von der Mosel (wandern auf dem Moselsteig), und hatten beschlossen, die Autobahn zu meiden, und den direkten Weg von Nittel nach Mayschoß durch die Eifel zu nehmen. Nach ein paar kurzen Stopps, um die noch reichlich wachsenden Steinpilze zu sammeln, kamen wir gegen Mittag in Mayschoß an und meine Frau ging hinein, um
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Besucht am 03.06.2015
Am Ende unserer dritten Etappe auf dem Ahrsteig hatten wir uns das Hotel und Weinhaus Kläs als Unterkunft ausgesucht. Eine gut gestaltete und gepflegte Homepage ließ uns schon im Voraus hoffen, dass wir einen schönen und angenehmen Abend sowie Nacht verbringen könnten. Direkt an der Ahr und leider damit auch an der Talstraße liegt das Weinhaus (Zimmer waren aber ruhig zur Seite gelegen). Schon von weitem kann man es vom Wanderweg aus erkennen. Verirren unmöglich.
Auch hier waren wieder ganz kurz vor der offiziellen Öffnungszeit, aber uns wurde trotzdem Einlass gewährt. Unser Zimmer war sehr einfach und rustikal eingerichtet, insgesamt würde dem Hotelbereich eine Renovierung schon gut tun, es ist schon sehr in die Jahre gekommen. Aber alles ist sauber und gepflegt.
Nachdem wir uns wieder in einen für einen Restaurantbesuch respektablen Zustand gebracht hatten, nahmen wir auf der schönen Terrasse vor dem Haus Platz. Und beim studieren der gereichten Karten stieg unsere Vorfreude auf das Essen immer mehr! Hier setzte jemand einen deutlichen Kontrapunkt zur bisher auf dem Wanderweg ausführlich gekosteten Eifelaner Rustikalküche. Bei einem Winzersekt der Mayschosser Winzergenossenschaft entschieden wir uns für folgende Gerichte.
Vorab:
Für meine Frau gebackener Eifelziegenkäse mit einer Mousse ( die Küche nannte es Pesto) von grünem Spargel, dazu ein Saisonsalat. Ich habe ein Bild des Gerichts eingestellt. Optisch und geschmacklich ein sehr guter Gang. Ich durfte nur aller kleinste Bissen kosten, das spricht für sich. Sehr kreativ die Kombination aus gebackenen Ziegenkäse mit Honig und der Guacamole-artigen Zubereitung des grünen Spargel. Der Salat frisch mit einer sehr guten Himbeer-Vinaigrette.
Ich bestellte mir von der saisonalen Spargelkarte eine Vorspeise: hausgemachte Panna Cotta von weißem Spargel auf dem schon erwähnten Pesto von grünem Spargel serviert mit Tranchen vom heißgeräucherten Wildschweinschinken. Auch hier ein Foto im Anhang. Die Kombination aus relativ mild schmeckenden Spargelgericht und dem kräftigen Wildschweinschinken war hervorragend. Auch hier ein sehr gutes Gericht auf meinem Teller.
Hauptgericht:
Für meine Frau gebratene Eifelforellenfilets auf Tomaten-Fenchel-Gemüse und Salzkartoffeln als Beilage. Siehe Foto, es präsentierten sich perfekt gebratene, leicht mehlierte Filets auf einem sehr schmackhaften Gemüse. Die Kombination Tomate mit Fenchel war an sich schon sehr gut, und mit den Filets wiederum hervorragend gut. Ich kann nur wieder geben, was meine Frau kundtat, ich durfte nicht probieren! Also war es sehr gut!
Aus der Spargelkarte wiederum kam mein Hauptgang. Gratinierter Auflauf von Spargel und Lachs serviert mit jungen Kartoffeln. Ein schönes Frühlingsgericht wurde mir serviert. Knackige, kurz blanchierte, Spargelstücke, zusammen mit sanft gegarten Lachswürfeln ganz kurz in einer Bechamel gratiniert waren eine Freude. Sehr lecker.
Dessert:
Wir beide orderten das Dessert aus der Spargelkarte: Gratinierte Erdbeeren mit Rieslingsabayone mit hausgemachten Parfait von weißer Schokolade. Wieder wurde ein top angerichtetes Essen serviert, unbedingt Foto anschauen. Die Erdbeeren warne leicht mariniert mit Minze, kalt mit der durch das gratinieren heißen Sabayone eine vorzügliche Kombination. Gut auch das Parfait, aber nicht annähernd so gut wie die Erdbeeren.
Über das Essen begleiteten uns aus einer sehr gut sortierten Ahrweinkarte ein Spätleseriesling trocken von der Winzergenossenschaft Mayschoss, ordentlich bis gut, ein Riesling, den ich wieder bestellen würde. Danach noch eine kleine 0,375 Flasche von Jean Stodden: Spätburgunder JS von 2011. Obwohl "nur" eine Orts- oder Gutsweinqualität (nach VDP Klassifikation, ich konnte es nicht sicher feststellen) ein extrem guter Lagencuvee von Jean Stodden. Was dazu führte, dass wir nach dem Dessert noch eine kleine Flaschen nachbestellten (hätten wir mal gleich die Große genommen).
Fazit: ein etwas unscheinbares Haus am Ortsausgang von Mayschoss Richtung Altenahr entpuppte sich als kleines kulinarisches Juwel. Unbedingt einkehren, wenn sie an der Ahr sind. Wir kommen ganz sicher wieder.
Fazit 2: Am Folgetag kehrten wir zur Weinprobe beim WG Kreuzberg (zu recht eines der 100 besten WG in Deutschland) in Dernau ein und auch dort wurde das Weinhaus Kläs als Restaurant empfohlen. Hatten wir also im Voraus alles richtig gemacht! :-)
Am Ende unserer dritten Etappe auf dem Ahrsteig hatten wir uns das Hotel und Weinhaus Kläs als Unterkunft ausgesucht. Eine gut gestaltete und gepflegte Homepage ließ uns schon im Voraus hoffen, dass wir einen schönen und angenehmen Abend sowie Nacht verbringen könnten. Direkt an der Ahr und leider damit auch an der Talstraße liegt das Weinhaus (Zimmer waren aber ruhig zur Seite gelegen). Schon von weitem kann man es vom Wanderweg aus erkennen. Verirren unmöglich.
Auch hier waren wieder ganz kurz... mehr lesen
4.5 stars -
"In Mayschoss haben wir einen (kulinarischen) Schatz gefunden!" Carsten1972Am Ende unserer dritten Etappe auf dem Ahrsteig hatten wir uns das Hotel und Weinhaus Kläs als Unterkunft ausgesucht. Eine gut gestaltete und gepflegte Homepage ließ uns schon im Voraus hoffen, dass wir einen schönen und angenehmen Abend sowie Nacht verbringen könnten. Direkt an der Ahr und leider damit auch an der Talstraße liegt das Weinhaus (Zimmer waren aber ruhig zur Seite gelegen). Schon von weitem kann man es vom Wanderweg aus erkennen. Verirren unmöglich.
Auch hier waren wieder ganz kurz
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Aber diesen Sonntag klappte es, ich stellte den Wagen ab, und gesellte mich zu meiner Frau. Die Lage des Gasthauses direkt an der Bundestraße durchs Ahrtal stört den Essensgast nicht. Im Sommer speist es sich im Garten vor der Tür sehr angenehm.
Das ist aber an einem Sonntagmittag Anfang November keine Option mehr und man betritt den Gastraum durch den Garten kommend.
Links und rechts vom Eingang finden sich Gelegenheiten zum Platz nehmen. Die zum Fenster gelegenen Tische waren samt und sonders schon reserviert, aber es gab im rückwärtigen Bereich der Gaststube noch freie Tische. Während ich den Wagen geparkt hatte, hatte meine Frau sich für diesen Tisch entschieden.
Wir nahmen Platz und orderten eine Flasche Wasser für uns Beide. Ich war an diesem Sonntag der Fahrer und deswegen blieb es bei Wasser für mich, meine Frau orderte noch ein Glas Grauburgunder aus einem Dernauer Weingut (Name leider entfallen) für sich. Nicht der Fahrer zu sein, lohnt sich in Anbetracht einer hervorragend sortierten Ahrweinkarte immer!
Die Karte umfasst drei Seiten Vor-, Haupt- und Nachspeisen und ändert sich je nach Saison in kurzer Abfolge. Wir blickten in die Karte und es war recht schnell Konsenz, dass wir diesmal sowohl bei Vor- wie auch Hauptspeise gleiche Wege gehen würden. Vorweg für uns Beide "herzhaftes Kartoffel-Meerrettich-Süppchen mit Speckchip"
Inhaber und Küchenchef Sebastian Kläs führt das Haus in der fünften Generation und seine Küche könnte man als ambitioniert bürgerlich bezeichnen. Ganz sicher hat das Haus keine gehobenen kulinarischen Ambitionen, aber die erfreulich reduzierte Speisenauswahl wird unter hohem Anspruch serviert. Auf der HP gibt es keine Speisekarte, weil die zu häufig wechselt, aber immer wieder Fotografien neuer Gerichte aus der aktuellen Karte. Optisch war die Suppe schon mal verlockend präsentiert. Der Speckchip lag kross ausgebacken quer über dem Weck-Glas, in dem die äußerst heiß servierte Suppe an den Tisch gebracht wurde. Nach ein bisschen Pusten ein erster Geschmackstest, Kartoffeln, Sahne, Frühlingszwiebel, Muskat, dass alles ergänzt sich gut in einer Suppe. Spannend wurde es durch die leichte Schärfe des Meerrettich. Schöne Suppe für verregnete Novembertage, also ein guter Einstand.
Auch beim Hauptgang gingen wir un-abgesprochen fast augenblicklich den gleichen Weg. "Sous vide gegarter Schweinebauch vom Eifeler Glücksschwein auf Malzbiersauce, Spitzkohl und hausgemachten Kartoffelröstis".
Endlich mal wieder ein Stück Schweinefleisch abseits von mageren Schnitzel, Medaillons, Kotelett. Die nicht so edlen Teile des Schweines leiden ja heftig unter der Angst vieler Menschen, dass einen ein Stück Fleisch, bei dem man Fett sehen kann, augenblicklich in den Sarg verfrachtet. Ich esse kaum Schweinefleisch, nicht weil ich es nicht mag, sondern weil ich nur ganz selten Schweinefleisch in einer für mich akzeptablen Qualität kaufen kann. Diese Problem habe ich dann auch in Restaurants, ich möchte kein Schweinefleisch aus nicht artgerechter Haltung. Hier aber hatte mich die Frau von Herrn Kläs, zuständig für den Service im Gastraum, im Vorfeld umfassend über den Landwirt und den Schlachter aus der Eifel aufgeklärt, der Speisenbezeichnung konnte ich zustimmen. Und was dann von der Küche an den Tisch gesandt wurde, lies Freude aufkommen.
Der genauere Blick auf das Fleisch offenbarte ebenso wie der erste Bissen ein unglaublich zartes Stück Bauch, mit einem angemessen dicken (nein, nicht nur ein halber Zentimeter) Speckrand, der dem ganzen Stück ein äußerst feines Aroma bescherte. Die Schwarte hatte Sebastian Kläs kross aufgeknuspert! Jeder Bayer wäre hier sehr, sehr glücklich gewesen. Das traf aber auch für zwei Münsterländer im Ahrtal zu! Zusammen mit dem mit reichlich Kümmel gewürzten Kohl und den Röstis, perfekt zusammen mit der Sauce, genossen wir ein sehr gutes Schweinefleischgericht.
Satt und äußerst zufrieden waren wir nach diesem Gang, Dessert ging nicht mehr. Frau Kläs und ein Kollege hatten den Dienst am Gast im Griff und betreuten die vielen, älteren Stammgäste mit rheinischer Direkt- und Herzlichkeit. Bei uns war man etwas distanzierter, aber nicht unfreundlicher. Man fühlt sich wohl in der Gaststube.
Kann ich zum Fazit kommen. Es gibt im Ahrtal von Altenahr bis Sinzig sehr viele Gelegenheiten essen zu gehen, von Strausswirtschaft bis Sterneküche ist alles vertreten und jeder kann glücklich werden. Meine persönliche Empfehlung für das Ahrtal bleibt das Weinhaus Kläs.
PS die bei meinem Aufenthalt 2015 noch als renovierungsbedürftig angesprochenen Hotelzimmer sind inzwischen renoviert und somit kann auch der Aufenthalt über Nacht empfohlen werden.