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Auch ich brauche das manchmal! Einfach essen gehen, eine gute Pizza, hochwertige Pasta, die Klassiker der Küche von der Nonna. Das schmeckt immer und macht einfach glücklich. In Rheine gibt es ein paar Italiener, die diesem Leitspruch entsprechen und ihn mit Leben füllen. Die meisten habe ich beschrieben und bin regelmäßig Kunde bei denen. Aber tatsächlich gab es ein Restaurant, in das war ich bisher nicht eingekehrt. Su Nuraghe da Toni ist sein Name. Die italienische Gastronomie im Kreis Steinfurt, so habe ich den Eindruck, ist fest in sardischer Hand. Irgendwie sind die alle miteinander verwandt. Und so bietet auch Toni italienische Küche mit einigen Besonderheiten der sardischen Küche.
Am Sonntag, den 24. September 2023, war ich nun also zu Gast bei "Toni" und seinem Team. Mitten im Dorenkamp findet sich das Restaurant, an der Breite Straße. Dass ist auf der anderen Seite vom Bahnhof, schaut man von Rheine City dahin. Der Außenbereich schlicht, die Bestuhlung quasi auf dem Bürgersteig verlockt nicht unbedingt draußen zu sitzen.
Freunde hatten uns gefragt, ob wir mitkommen wollten und nach der positiven Antwort von meiner Frau und mir, einen Tisch reserviert im Inneren. Auch an einem Sonntagabend war es voll! Alle, dicht gestellten, Tische waren besetzt. Viele spontan einkehrende Gäste mussten wieder gehen. Unser Tisch war schnell gefunden.
Die Weinkarte, wie bei allen unseren Italienern in Rheine, ist eher mittelprächtig und verlockt nicht unbedingt einen Wein zu ordern. Aber bei einem Craft Beer aus Cagliari griff ich zu und bereute es nicht. Die Karte lässt sich im Internet auf der HP einsehen und bietet ein großes Potpourri der italienischen Küche mit Schwerpunkt Pizza und Pasta. Das ist es aber auch, was die meisten Gäste wollen. Ich vermisste etwas die Klassiker abseits von Teigfladen und Nudeln, kein Ossobuco und Co. Aber meine Frau und ich wurden fündig. Und weil wir inzwischen blind füreinander bestellen könnten, war glasklar, dass dieses Vorspeisenangebot von beiden geordert wurde.
Antipasto di mare nennt sich das, ist eine Mischung aus Antipasti und Salat. Bestehend, laut Karte, aus gemischten Meeresfrüchten mariniert mit fruchtigem Olivenöl und frischer Zitrone konnte das als Auftakt gut gefallen. Pulpo Arm, Garnelen, Miesmuscheln und Tube waren mariniert in Olivenöl und Zitrone, ergänzt durch ein wenig frischen Salat und Gemüse. Passte so, gutes Sommergericht, ordentlich serviert. Dann für meine Frau Pasta mit einer für einen Italiener selten gesehenen Zutat.
In der Tages/ Wochenkarte wurden Paccheri angeboten. Paccheri ist eine Nudelsorte in Form einer sehr großen Röhre, die ursprünglich aus Kampanien stammt. Sie sind im Allgemeinen glatt, es gibt aber auch eine gerippte Version, Paccheri Millerighe (siehe Foto). So weit, so gut, dass war bekannt im Pasta-Affinen Haushalt von Carsten. Zu den Paccheri gab es Seeteufel in einer Tomaten, Knoblauch und Olivenöl Sauce. Da oben drauf die seltene Zutat, ein Kaisergranat, sehr kleine Sortierung, aber doch ein frischer Scampo! Fein, da freute sich die Frau mir gegenüber. Auch ich blieb beim Hauptgericht bei den Meeresbewohnern.
Calamaretti alla griglia gab es für mich. Dazu nicht fotografierte ordentliche Rosmarin-Kartoffeln. Tja, dieser Teller ist eine Essenz von dem was ich oben zu beschreiben versucht habe. Koche einen Tintenfisch schön zart, zerteile ihn, röste ihn scharf an, würze ihn mit wenigen Zutaten, aber ordentlich und es wird schmecken. Lecker! Und ich war ebenso glücklich.
Der Service hatte im proppenvollen Gastraum sehr gut zu tun und musste dann auch noch ein Missgeschick von Carsten1972 beheben. Mea culpa, nächstes Mal fragt der Ingenieur, wie die Pfeffermühle funktioniert und veranstaltet keine Pfefferkörnerlawine auf dem Tisch. Ansonsten waren wir immer Blick und man fühlte sich gut und freundlich betreut, auch dass passte sehr gut.
Also zum Fazit, auch hier ein italienisches Restaurant für Soul Food! Gute Pizza oder Pasta, auch ein paar Ergänzungen, die unkompliziert glücklich machen. Das geht voll in Ordnung! Wir kommen gerne mal wieder.