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Schlosspark, Uferpark und aber auch der Marktplatz sind durchaus einen Besuch wert. Und am Hafen gibt es herausragendes Eis. Ja, der AndiHa hatte auch mal wieder einen Eisbecher verdrückt. Das war schon der Zweite in 2023 und wir hatten erst September ;-)…
Und wie es so beim Schlendern oder Flanieren ist hatten wir auch ein Auge auf die örtlichen Gastros. Hinter der Krone mit ihrem wirklich gutbürgerlichen Angebot und lauschigem Biergarten (oder eher Terrasse) liegt das Ristorante De Marchi. Vor vielen Jahren besucht, wohl sogar noch vor meinen RK-Zeiten, hatte es keinen bleibenden Eindruck hinterlassen. Dafür fiel uns das Due Fratelli, ebenfalls am Marktplatz, auf. Auch dort ein netter beschirmter Freisitz. Das sollte doch was für den Abend werden.
Wieder zuhause sondierten wir mal die Lage und das Netz.
Die Betreiber führen das Haus wohl noch nicht so lange und haben scheinbar doch schon den Unmut des Wettbewerbs auf sich gezogen, welcher offenbar unlogische negative Einsprengsel in eigentlich überwiegend positive Bewertungen hinterließ.
Na da war es doch oberste GG-Pflicht das mal zu verifizieren.
Nachmittags angerufen und für den lauen Septemberabend noch einen Platz draußen bekommen.
Und dort wurden wir dann sehr freundlich und empathisch begrüßt. Einer der beiden Herren im Service, ich weiß nicht ob das die due Fratelli, also die beiden Brüder waren, holperte etwas mit einem verständlichen Deutsch und da mein Italienisch eher Gerhard-Polt-mäßig geprägt war wurde immer wieder mal der andere Serviceherr herbei gerufen. Dieser Hans Dampf in allen Gassen war des deutschen trotz eines starken aber sympathischen Akzents durchaus und redundant mächtig.
Neben einem Weizenbier (5.-) für mich sollte es noch ein Spezischorle (4,50), also verdünnt, für meine liebe Frau sein. Klar, dass bei Letzterem mal kurz „Hans“ gerufen werden musste. Das wird oftmals auch in gutbürgerlichen Häusern nicht verstanden ;-)
Die Karte bot eigentlich alles was das deutsche Herz beim Gastro-Italiener begehrt.
Antipasti, Insalata, Zuppa, Pizza, Pasta, Risotto, Carne, Pollo, Pesce und natürlich Dolce.
Und von allem eine gute, nicht zu große aber auch nicht kleine Auswahl.
Besonders die Insalata hatten eine angenehme Variantenvielfalt und es war wirklich schade, dass meiner Frau an dem Abend nicht danach war. Und alleine hätte ich das auch nicht geschafft. Sonst hätte womöglich meine „(pseudo-) professionelle“ Hauptaufgabe an dem Abend darunter gelitten ;-)
Und genau diese bestand ja darin eine Pizza zu verköstigen und einzuschätzen.
Die Pizza Inferno meiner Wahl hieß an dem Abend nicht Vesuvio sondern Diavolo (12.-).
Inkludierte Sardellen wurden gerne zugunsten von Paprika getauscht.
Chili- und Knoblauchöl an den Tisch…. wohl unnötig das zu erwähnen.
Meiner lieben Frau war dafür nach Piccata Milanese (20,50).
Wer sich über den günstigen Preis der Kalbsfladen wundert ist in bester Gesellschaft!
Es wurde ausgelobt als Piccata alla Milanese. Also analog zum Schnitzel Wiener Art wurde es mit Schwein gebrutzelt. Das fiel mir aber selbst erst beim Schreiben dieser Zeilen auf. War aber in der Karte auch wirklich unter der Rubrik Maiale/Schwein geführt.
Während wir anschließend an diesem lauen Spätsommerabend auf unsere Gerichte warteten, die Getränke kamen zügig und fehlerfrei ;-), wurde ich des einen oder anderen Bleichgesichtes auf den Tellern der Nachbartische gewahr und ich suchte zügig „Hans“ auf um einen gesunderen Bräunungsgrad meiner italophilen Flachtöpferware zu erbitten. Das kam übrigens ausgesprochen gut an. „Hans“ meinte dabei noch, dass ein Foto vom Innenraum nicht ohne ihn ginge, was ich hiermit in die Welt postuliere:
Nach passender und angenehmer Zeit kamen unsere Speisen zeitgleich.
Und sie machten schon mal optisch einen guten Eindruck.
Meine belegte Himmelsscheibe war mit gesunder Farbe und mit nicht zu knapp Mozzarella versehen. Letzteres ist etwas, das ich immer goutiere.
Der Belag war wirklich mehr als ausreichend unter dem Käse vorhanden und insgesamt schon angenehm würzig. Der Teig war am Rand zwar sehr knusprig und nicht besonders aufgegangen, aber insgesamt recht schmackig. Der Boden ebenfalls dünn und zwischen knusprig und fest verlaufend. Dabei aber nie ledrig.
Chili- und Knoblauchöl waren ebenfalls würdige Vertreter ihrer Gemüsezunft!
Das Chili…. nun, es war kein Öl sondern eine Paste, hatte einen sehr intensiven Geschmack und für mich auch genug Capsaicin um dem Diavolo den Spaß einzu(t)reiben. Das Knoblauchöl tat was es muss. Es hielt in der Nacht die Steckmücken fern ;-)
Insgesamt eine richtig gute Pizza, die ich jederzeit wieder bestellen würde auch wenn ich der neapolitanischen Art noch mehr abgewinnen kann.
Meiner lieben Frau Piccata war erst mal auch sehr gut.
Bis sie auf unschöne Bitterstoffe stieß. Da hatte der Smutje die Schnitzel wohl etwas zu feurig gebrutzelt.
Das zeigten wir „Hans“ und ums Handumdrehen wurde der Teller, gepaart mit vielen Entschuldigungen, komplett frisch gerichtet.
Jetzt musste meine Frau mir zwar ohne Speise zusehen (und ich das eine oder andere Eck abgeben;-)), aber die Küche arbeitete wirklich schnell und bevorzugt und so kam ihr Teller gänzlich frisch schon zu Halbzeit meines Fladens.
Sie war letztlich mit der Zartheit des Schnitzels, der guten Panierung und Würze und dem hervorragenden Aroma der Spaghetti sehr zufrieden.
Sie isst das Gericht wirklich gerne und regelmäßig. Und wir beide hätten bis heute nicht gedacht, dass es „nur“ aus Schwein war. So zart war es (aber nicht strukturlos geklopft!).
Am Schluß wurden wir noch sehr freundlich verabschiedet und können uns einen Wiederbesuch im nächsten Sommer gut vorstellen. Mal schauen wie er in die Gastro-to-visit-Liste passt ;-)
Klitzekleiner Nachsatz:
Und ganz zum Schluss gehen die lieben manowars ja gerne noch auf die Sauberkeit ein.
Nein, keine Angst, das war hier kein Problem. Aber was ich auf der Herrentoilette sah, das unterstützt doch wieder sehr schön das eine oder andere kleine liebenswerte und neckische Vorurteil ;-)