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Daß ich dies meiner Frau unterbreitete kann sich jeder hier denken. Und, daß ich auf eine Einkehr drang natürlich ebenso.
So reservierten wir dann einen Platz für uns zwei auf den letzten Maiabend.
Der Kontakt am Telefon war sehr freundlich und herzlich und so sollte es auch weiter gehen.
Als wir ankamen wurden wir ausgesprochen freundlich von einer jungen Dame, welche auch den weiteren Abend den Service schmiss, begrüßt und an unseren Tisch geleitet.
Der fahrbare Untersatz wurde zuvor im großzügigen rückwärtigen Bereich des ehem. Hofes abgestellt.
Die kartonierten Karten wurden umgehend an den Tisch gebracht und eine interessante Tageskarte herunter gebetet. Da mich davon, im Gegensatz zu meiner lieben Frau, nichts ansprach habe ich auch nahezu alles wieder schnell vergessen. Was ich nicht vergessen habe war die Vorspeisenempfehlung. Die Antipasti di terra wurden allerwärmstens empfohlen. Uns würde quasi was „verloren gehen“. So überzeugend, daß wir gerne einwilligten.
Aber der Reihe nach.
Zum Trinken platzierten wir bei der netten Dame ein Spezi zu 2,90 (weiß leider nimmer ob es 0.33 oder 0,4l waren) und ein Weißbier (0,5l zu 3,60).
Dann wandten wir uns dem Vorgebeteten und der sonstigen Speisen zu.
Die Karte selbst war recht überschaubar. Pizza und Pasta eben. Aber ein paar feine Vorspeisen hoben sich dann doch angenehm vom Pizza-Pasta-Mainstream ab.
Letztlich orderten wir als Vorspeise mal keinen großen Insalata sondern
Genau die Antipasto di terra (8,90) verschiedene Wurst- und Käsespezialitäten. Wer kann bei solch empathischer Empfehlung schon „nein“ sagen?
Als Einzelportion für uns gemeinsam als Vorspeise. Und eben dann einen kleinen gemischten Insalata (4,90).
Frauchen entschied sich für Spaghetti Bolo (8,50) und mich sprach natürlich die Pizza Diavola (9.-) an.
Angenehm zügig kamen die Getränke, welche auch gut gekühlt waren.
Leider schmeckte mein Bier irgendwie unangenehm süß. Ich versuchte auf mich aufmerksam zu machen und erreichte damit den Thekenmeister. Auf meine Frage was das denn für ein süßes Bier wäre, erwiderte er „alkoholfreies“. Ok, da war wohl ein Fehler unterlaufen, er entschuldigte sich und sehr schnell war ein durchaus passabel zu trinkendes, richtiges Weißbier am Platz.
Als kleiner Appetizer kamen eingelegte grüne Oliven an den Tisch, welche ausgesprochen gut schmeckten. So gut, daß deren zwei schon fehlten als mir der Gedanke eines Bildes kam ;-)
Aber auch die Antipasti kamen alsbald. Gepaart mit dem kleinen Insalata mista.
Gerade der Insalata fand unsere ungeteilte Zustimmung.
Mal wieder ein Italiener der den Salat durchgehend, und das auch noch gut und würzig, zuvor schon in der Küche zubereitet. Frische und auch kräftige und bittere Salate fanden sich darauf. Gerade die bitteren Salate mag ich sehr. Also dieses Salätchen konnte was und gefiel uns.
Die Antipasti waren schon ein Pfund. Die Dame konnte zu jeder Wurst und Käsesorte eine detaillierte Beschreibung liefern.
Nur leider haben wir das meiste schon wieder vergessen ;-( Sehr intensive geräucherte oder luftgetrocknete Wurst- und Fleischsorten. Da wusste einfach jede zu gefallen. Auch die verschiedenen Käse, u.a. ein Ziegenkäse, jeder mit langer Reifezeit und richtig Bumms, hatten ordentlich Charakter. Einzig das schön luftige und frische, aber ansonsten teilnahmslose Weißbrot in Form eines Baguettes war irgendwie unpassend. Vielleicht passt es auch dazu, wenn man nicht in Erwartungshaltung einer Hauptmahlzeit ist. Aber egal. Es schmeckte und irgendwann zügelten wir uns und der Rest wurde am Ende des Besuches eingepackt und gefiel uns zum Frühstück am Folgetag noch genau so gut!
Zum Weißbrot erwähnten wir noch, daß es vielleicht leicht angetoastet deutlich gewinnen könnte, worüber sie sich sehr freute und sich für den Hinweis und Tipp bedankte.
Dann wurde erfragt ob es weiter gehen könne.
Die Hauptmahlzeiten kamen dann nach angenehmer Zeit.
Die Spaghetti Bolognese, eine Zusammenstellung die es in dieser Art und Weise eh nur in D gibt, die aber in „gut“ einfach auch ein Gedicht sein kann, waren vom absolut perfekten Gargrad. Der gewünschte Knoblauch, dieser verfolgte uns am Bodensee auf Schritt und Tritt, war auch gut wahrnehmbar vorhanden. Parmesan, frisch gerieben, kam auf Nachfrage umgehend an den Tisch.
Nur leider war das Bolo ansonsten schon etwas zurückhaltend gewürzt. Ja, es war aromatisch, aber irgendwie…
Auf Nachfrage kam von der stets präsenten und umgänglichen „Tochter“ die Antwort, daß „Mama“ in der Küche dies wohl absichtlich so zurückhaltend bedenken würde.
Salz und Pfeffer halfen dem Dilemma aber mehr als ausreichend auf die Sprünge.
Im Grunde aber etwas schade, denn da würde sich meine Frau eine Spur mehr Mut wünschen. Letztlich war es aber schon gut.
Meine Diavola war schon wieder eine Pizza die von der allgemeinen Konsistenz nicht meinen größten Vorlieben entsprach. Aber wenn der Rest passt, dann funktioniert das auch bei mir.
Und der Rest passte!
Der Teig konnte wirklich was obwohl er auch wieder eher der „knackiger-Rand-Fraktion“ am besten gefallen hätte. Aber er sprach am Gaumen ein schönes Wörtchen mit. Schön würzig und mitnichten langeilig wie gerne anderswo mal. Dabei am Boden angenehm stabil, dünn und nicht hart. Der Belag in Summe war sehr aromatisch und konnte richtig was. Das war schon Anspruch an alle Geschmacksinne. Selbst der Knoblauch war spürbar vorhanden und nahm eine gewichtige Rolle ein. Ein noch extra geordertes scharfes Öl kam in einer eher unscheinbaren Flasche, hatte aber eine schön dosierbare Schärfe, die nicht gleich alles ungenießbar machte aber auch nicht daher kam als wären es eingeschlafene Füße.
Letztlich war es zum aufessen gut.
Hier war auch ich ein Fan der tendenziell eher römischen Variante der Pizza. Das gefiel mir sehr gut.
Irgendwann war es dann eben soweit und wir waren fertig und unterhielten uns noch nett mit der Dame.
Wohl mache der Papa die Pizzen und die Mama die anderen Küchengerichte wie die Spahetti.
An Beide richteten wir unser Dankeschön mitsamt der Bitte bei den Pastagerichten etwas mutiger zu würzen.
Zur Begleichung der Rechnung wurde noch ein Limoncello oder ein Mirto aufs Haus angeboten. Mirto kannten wir nicht und so durfte es je ein Glas Mirto und eines mit Limoncello sein.
Der Limoncello war jedenfalls ein sauguter Vertreter seiner Art.
Sehr aromatisch mit schönem leicht scharfem Abgang.
Mirto ist ein Pflanzenlikör mit Auszügen aus der Myrte.
Schmeckte jedenfalls echt gut, machte uns aber dennoch nicht zu Mirto-Junkies.
Fazit:
Wir können uns jederzeit eine Wiedereinkehr hier vorstellen.
Vielleicht aber bei wärmerem Wetter um draußen zu sitzen. Die Räumlichkeiten sind dann doch etwas spartanisch und schlicht eingerichtet. Auch die Lichtverhältnisse waren nicht besonders toll. Wir können aber nicht sagen, ob dies womöglich auch daran liegt, daß diese Pizzeria vielleicht noch gar nicht so lange hier residiert und alles noch etwas am werden ist. In der Küche ist schon viel geworden, im Gastraum diesbezüglich aber noch etwas mehr Luft.
Ich denke, daß es im nächsten Jahr sicherlich ein Update gibt.