"Schlanke Suppe, filigranes Fleischgericht...."
Geschrieben am 20.11.2022 2022-11-20
"Einmal und nie wieder"
Geschrieben am 26.05.2017 2017-05-26 | Aktualisiert am 28.05.2017
"Kleinod an der Bundesstraße - Anhalten und entspannen."
Geschrieben am 06.04.2016 2016-04-06
"Bodenständig-fränkische Küche - ..."
Geschrieben am 28.01.2014 2014-01-28
"Ich war erst letzten Sonntag dort u..."
Geschrieben am 16.08.2013 2013-08-16
"Direkt gegenüber des Münsters gel..."
Geschrieben am 27.01.2013 2013-01-27
Es stand also eine Übernachtung an für den Wochenendausklang. Ich ließ meine automatische Beifahrerin was vorschlagen, und auf dem Display erschien das Flair Hotel zum Benediktiner in Schwarzach am Main, nur 3 Kilometer weg von der A3. Perfekt gelegen, mein Auto stellte mich durch an die Rezeption, Zimmer war verfügbar und Restaurant geöffnet. Prima, ich buchte das irgendwo auf der Landesgrenze zwischen Hessen und Bayern auf der A7. 100 Kilometer später parkte ich mein Auto vor dem Hotel. Das Gebäude selber ist etwas Retro in den Achtzigern hängen geblieben, aber mein Zimmer war ansehnlich modernisiert und für den aufgerufenen Preis war das vollkommen in Ordnung.
Das Hotel liegt hinter dem eigentlichen Gasthaus an der Schweinfurter Straße direkt gegenüber vom Kloster Schwarzach. Ich hatte mir gleich einen Tisch mit reservieren lassen und stand nun nach einem kurzen Fußweg vor dem Eingang.
Draußen war ungemütlich und dunkel, typisches Novemberwetter. Ein junger Mann erwartete mich im Eingangsbereich und meine Reservierung war schnell gefunden. Er wandte sich nach rechts und begleitete mich in den Gastraum. Schon draußen war zu sehen, das war ein altes (Gast)haus! Drinnen war der Eindruck genauso, alles atmete lange Historie.
Ein Tisch fand sich für mich, ich setzte mich und der junge Mann reichte mir die Karten (einsehbar auf der HP) und ließ mir Zeit, mir einen Eindruck vom Angebot zu verschaffen. So nah bei Volkach gab es natürlich viele fränkische Weine, aber mir Stand der Sinn nach Bier. Ein trübes Kellerbier sollte den Durst stillen.
Dann sah ich mir das Angebot an Speisen an. Vielleicht 25 Gerichte im Ganzen, da sollte sich was finden lassen. Die Order für die Vorspeise stand sehr schnell fest. Eine Suppe sollte das Abendessen eröffnen.
Steinpilzcremesuppe mit frischen Kräutern fand meine Aufmerksamkeit und eine heiße Suppe war mir an diesem Abend höchst willkommen. Der Gastraum hätte durchaus ein wenig mehr geheizt sein dürfen. Beim Servieren war mein erster Gedanken "Mist, wieder vergessen, die Sahne abzubestellen......". Ich finde so einen Klecks Sahne oben auf einer Suppe nicht so verlockend. Aber beim Probieren musste ich anerkennen, so schlecht war das bei dieser Suppe dann doch nicht. Die Suppe hatte ein durchdringendes Umami durch die Pilze und einen intensiven Fonds. Die Sahne war doch ein sinnvolles Gegengewicht. Im Ganzen eine wirklich gute Suppe, wenn auch mit ordentlichem Sattmach-Faktor. Und eigentlich keine gute Vorspeise hierzu, dachte ich danach......
Unser ofenfrisches Schäufele dazu Kartoffelkloß und Krautsalat hatte mich zur Bestellung verführt und vorrätig war es auch noch. Nach angemessener Wartezeit kam ein Trumm von Schäufele an den Tisch, mit einer kräftig nach Kümmel duftenden Sauce. Dazu noch zwei Klöße daneben. Bedächtig machte ich mich an die Aufgabe den Teller zu leeren. Das Fleisch fiel Knochen, den konnte ich quasi raus ziehen aus dem Fleischstück. Oben drauf ein krachende Kruste! Das hat man durch den ganzen Gastraum hören können, dachte ich mir, als ich die verzehrte. Großartig die dunkle Jus mit den Klößen, ein geiles (Verzeihung!) Schmorgericht vom Schwein!
Und zu diesem wirklich üppigen Teller noch ein Krautsalat, der ebenso intensiv nach Kümmel duftete. Ich musste zum Schluss wirklich kämpfen, um die beiden Teller zu leeren. Auch über das Hauptgericht war ich sehr erfreut. Zu diesem Teller begleitete mich ein dunkles Export der gleichen Brauerei.
Dann war ich fertig, fix und fertig sozusagen, mehr Essen ging nicht mehr! Der junge Mann versah den Service alleine, bekam das aber gut hin bei einer überschaubaren Gästeschar. Ich war zufrieden und konnte meine Rechnung per Karte bezahlen.
Also mal zum Fazit dieser Einkehr. Fränkisches Gasthaus mit Tradition und guter fränkischer Küche. Komme ich noch mal wieder, wird der halbe gebackene Karpfen probiert. Klare Empfehlung für eine Einkehr!