"Italienisch in der alten Apotheke"
Geschrieben am 11.09.2015 2015-09-11
"Biergartengefühl am Delsen....."
Geschrieben am 21.08.2015 2015-08-21 | Aktualisiert am 21.08.2015
"Ein Abend mit kleinen Schwächen......"
Geschrieben am 25.07.2015 2015-07-25
Das Haus steht unter dem Motto Pizza, Pasta e Basta! Hochwertige Zutaten in einer bodenständigen Pizza- und Pastaküche. Ein Hightechpizzaofen und hausgemachte frische Pasta (auch zum Außerhausverkauf) sollen guten Geschmack garantieren. Das Restaurant will den ganzen Tag Gäste anlocken, von Frühstück über Mittagstisch, Abendküche und danach auch noch eine Cocktailkarte. Dazu noch eine kleine Tageskarte und jeden Abend Apericena....siehe meine Kritik zum Amici in Neuenkirchen.
Es war klar, dass wir Giacomo in seinem neuen Restaurant schnell einen Besuch abstatten wollten. Und der gestrige Abend bot sich an, meine Frau hatte Geburtstag und hatte ihre Schwiegereltern und mich zum Apericena eingeladen nach Giacomo.
Gegen 19:30 Uhr trafen wir am Marktplatz ein und betraten das neue Ambiente. Eine klare Gestaltung empfing uns, sehr schlicht, mit Vierertischen und einigen hohen Bartischen. Ich schätze ca. 80 Personen können sich im Raum aufhalten. Und das taten sie auch, es war brechend voll. Rheine wollte wissen, was da Neues geboten wird. Zum Glück hatten wir reserviert. Trotz der großen Auslastung war es angenehm ruhig im Raum, der Innenarchitekt hatte gute Arbeit geleistet. Unser Tisch war verlockend nah an den aufgeboten Antipasti, deren Anblick einem das Wasser im Munde zusammenlaufen ließ. Aber wir waren ja fürs Überraschungs-Degustationsmenü gekommen.
Eine Flasche Wein (Gavi di Gavi) war schnell bestellt.
Und schon ging es los in das Apericena Menü. Wir starteten mit je einem Viertel Pizza Margherita. Dünner knuspriger Boden, leckeres Sugo und Mozzarella ließen Freude aufkommen. Die schlichten Pizzen sind die Besten!
Auf die Pizza folgte Vitello Tonnato. Auf den Punkt gegarte Kalbfleischscheiben, sehr dünn geschnitten mit vorsichtig dosierter Thunfischcreme schmeckten hervorragend.
Danach ein kleiner Teller Wildkräutersalat, diesmal wirklich Wildkräuter, ich identifizierte Rauke, Tomaten, Sauerampfer, Mangold, Spitzwegerich, sowie ein paar Sorten, die ich nicht zuordnen konnte. Ein zurückhaltendes Dressing aus Balsamicoessig ergänzte mit zwei Stücken Büffelmozzarella den Salat hervorragend.
Es folgte Bündner Fleisch, sehr dünn geschnitten, auf einem Bett aus Rauke und Parmesan.
Dann einer der Höhepunkte des Abends, der Service deckte vier Hohe Teller ein. Leer.....okay? Was kommt nun? Giacomo kam persönlich, mit einer großen Schale Miesmuscheln, zubereitet in einer Tomaten und (viel) Knoblauch Sauce. Ein Genuss, top frische Miesmuschel, mal nicht auf die klassische Art, sondern tomatig! Definitiv einer der Höhepunkte des Abends.
Das sollte noch getoppt werden vom nächsten Gang. Kaninchenkeule geschmort in einem Sud aus Oliven, Zwiebeln, Essig und weiteren (nicht preisgegebenen) Zutaten. Das Rezept stammt aus Giacomos Heimat Sardinien und ist schon im Amici einer unserer Favoriten. Die Keule wird stundenlang sanft geschmort und kommt butterzart auf den Teller. Das Fleisch löst sich beim anschauen vom Knochen. Zusammen mit einem guten Schmorfond und ein paar gerösteten Kartoffeln nicht gerade Pizza, Pasta eh Basta.....aber unglaublich lecker!
Wir waren satt und äußerst zufrieden mit dem Verlauf des Menüs. Der Service war im Großen und Ganzen okay, ein paar Schnitzer wurden schnell ausgebügelt und der Tisch zu jedem Gang neu eingedeckt. Das war eine ordentliche Leistung und ich denke es wird noch sicherer, wenn sich die Crew weiter eingespielt hat.
Nach dem Essen, es waren ca. 2,5 Stunden vergangen, setzte sich der Chef zu uns und gab eine Flasche (den Doc wird's freuen) Moët & Chandon Champagner Rosé Impérial brut aus, das hatte er bei einer Vorbesichtigung versprochen, um die Eröffnung zu feiern. Ich bin nicht so der Prickelweinliebhaber, aber ich fand diesen Champagner gut temperiert und schmackhaft, die Damen ließen es sich nicht nehmen, die ausgegebene Flasche leer zu trinken.
Fazit:
Gute, etwas bodenständigere italienische Küche als im Mutterhaus. Aber immer einen Besuch wert. Rheines Gastronomie bekommt einen ernsthaften Konkurrenten in der alten Apotheke am Markt. Pro Person wurden für das Apericena 34 EUR aufgerufen. Alles zusammen betrug die Rechnung sehr angemessene 200 EUR.