Montag: | 10:00 - 24:00 Uhr |
Dienstag: | 10:00 - 24:00 Uhr |
Mittwoch: | 10:00 - 24:00 Uhr |
Donnerstag: | Ruhetag |
Freitag: | 10:00 - 24:00 Uhr |
Samstag: | 10:00 - 24:00 Uhr |
Sonntag: | 10:00 - 18:00 Uhr |
Küchenzeiten siehe Homepage
"Vernachlässigtes Haus in annähernd optimaler Lage"
Geschrieben am 05.01.2020 2020-01-05 | Aktualisiert am 05.01.2020
Während andere Outlets ja meistens irgendwo in der Prärie liegen, ist Metzingen eine zum Shoppingparadies verhunzte Stadt. Je nach Perspektive ist das gut oder schlecht – dort zu wohnen, wäre für mich unvorstellbar (für meine Frau schon eher...), aber es hat den Vorteil, dass man sich zum Zwecke der Nahrungsaufnahme mal aus dem Kernbereich herausbewegen kann. Der wird hier nämlich dominiert von einem immer gut gefüllten, modernen Glashaus namens Olio e Pane, wo dem Gast, dem Namen zum Hohn, zur Begrüßung ranziges Öl und steinhartes Brot auf den Tisch gestellt werden, und das danach höchst durchschnittliche, aber dreist überteuerte italienische Küche anbietet. Dort waren wir zuletzt vor sieben Jahren, also selbst vor meiner ReiseBerater-Zeit, sodass hier keine bedenklich abgehangene Bewertung mehr zu befürchten ist.
So kam denn bei uns große Freude auf, als wir beim letzten Besuch am südwestlichen Ende des Paradieses, unmittelbar hinter dem neuen Polo Ralph Lauren, das Il Parmigiano entdeckten. Der Zugang war nicht ganz ungefährlich, denn über die gut befahrene Straße nach Reutlingen führt kein Zebrastreifen, doch sah das Lokal von außen so nett und bodenständig aus (Foto beim Restaurant), dass wir das Risiko gerne eingingen. Drinnen war es auch nett und bodenständig, und die Begrüßung durch den Herrn hinter der Theke war ausgesprochen freundlich. Er musste sich aber auch sehr über uns gefreut haben, denn außer uns war sonst niemand zu Gast, und das um 13:00 Uhr. Später kamen dann doch noch ein paar Leute, aber insgesamt doch bedrückend wenige.
Die Karte bot das volle Programm von preisgünstigen Mittagstischen bis hin zu einigermaßen extravaganten Fleisch- und Fischgerichten in den Zwanzigern; da wir noch einige Einkäufe zu tätigen hatten, hatten uns mit zwei Spaghettigerichten begnügt (Meeresfrüchte bzw. Garnelen/Rucola). Die waren nicht schlecht, aber auch nicht richtig gut: Die Meeresfrüchte zwar recht reichlich bemessen, aber dafür zäh und faserig, und bei Preisen von um die 10 Euro kann man durchaus etwas mehr Abschmeck-Raffinesse erwarten. Von den beiden Pasten gibt es aus mir rätselhaften Gründen leider keine Bilder; vermutlich waren wir so hungrig, dass wir erst zu spät daran gedacht hatten.
Wir hatten draußen auf der Terrasse gesessen. Die machte leider einen sehr abgewirtschafteten Eindruck, vor allem die in sich zusammengefallene Sichtschutzwand zum verlassenen Nachbargrundstück. Die kann man sich selbst heute noch auf der Website des Lokals betrachten. Wir können beim besten Willen nicht verstehen, dass man die Anlage nicht ein bisschen auf Vordermann bringt und so ein paar mehr Gäste ins Haus holt; in dieser Lage müsste sich aus dem Haus doch eine Goldgrube machen lassen - oder man rechnet damit, demnächst auch von der Outletcity geschluckt zu werden, sodass man kein Geld mehr reinstecken möchte, keine Ahnung. Aber wenigstens die rumliegenden Holzpaneele der Sichtschutzwand könnte doch mal einer zur Seite räumen, das kostet doch nichts. Aber uns kann’s jetzt egal sein.