"Licht, aber auch Schatten bei unserem Besuch!"
Geschrieben am 31.10.2016 2016-10-31
"Beeindruckende gastronomische Qualität"
Geschrieben am 30.05.2016 2016-05-30
Montag: | 11:30 - 21:00 Uhr |
Dienstag: | 11:30 - 21:00 Uhr |
Mittwoch: | 11:30 - 21:00 Uhr |
Donnerstag: | 11:30 - 21:00 Uhr |
Freitag: | 11:30 - 21:00 Uhr |
Samstag: | 11:30 - 21:00 Uhr |
Sonntag: | 11:30 - 21:00 Uhr |
"Im Raum Miltenberg eine der besten Adressen"
Geschrieben am 08.03.2016 2016-03-08
Allgemein
Schon öfters hatte der Mann meiner jüngsten Schwester, wie auch die Schwester selbst, uns vom Restaurant der Paradeismühle vorgeschwärmt. Die beiden wohnen in Hanau und machen schon seit einigen Jahren öfters Ausflüge entweder mit dem Rad oder mit dem Auto dort hin. Wir wollten deshalb schön länger mal eine gemeinsame Radtour zur Paradeismühle machen. Irgendwie kam immer wieder was dazwischen, und so wurde am vergangenen Sonntag aus der Radtour eine Anfahrt mit dem Auto nach Klingenberg. Das Vehikel meines Schwagers, der freundlicherweise auch den Fahrer abgab, wurde auf einem Parkplatz am Ortseingang aus Richtung Aschaffenburg abgestellt, und wir machten uns zusammen zu Fuß bei strahlendem Sonnenschein auf den Marsch zum Mittagessen in der Paradeismühle. Nachdem wir die massenhaften Stufen zur Burgruine Clingenburg hinter uns gebracht hatten, befanden wir uns auf einem wunderschönen Promenadenweg in den Weinbergen mit toller Aussicht auf das unten liegende Maintal. Irgendwann sind wir dann links in ein Seitental abgestiegen und waren dann nach ca. 1,5 Stunden am Ziel.
Blick ins Maintal
Das gemütliche, familienbetriebene Hotel mit Restaurant liegt in ländlicher Umgebung auf dem Gelände einer Mühle aus dem 18. Jahrhundert. Die tolle Lage und auch der gute Ruf des Hauses macht es zu einem der Anziehungspunkte in der Rotweinstadt. Vor dem Hotel und dem dahinterliegenden Gebäude, in dem sich das Restaurant befindet, stehen für die mit dem Auto anreisenden Gäste jede Menge Parkplätze zur Verfügung. Viele kommen aber auch zu Fuß oder mit dem Rad aus drei verschiedenen Richtungen.
Allerdings wird es schon mit einem Kinderwagen umständlich, ins Restaurant zu kommen, da muss schon schwer angepackt werden, denn etliche Stufen zum Eingang wollen erklommen werden. Für Rollator oder Rollstuhl stelle ich mir das äußerst schwierig vor. Zumal auch der Weg zu den Toiletten mit mindestens zwei oder drei Stufen bestückt ist. Auf der Website der Paradeismühle kann man aktuell Näheres über das Haus, die Arrangements oder andere Events erfahren. Dies ist ein lobenswerter Aspekt.
Der Service
Die Begrüßung durch eine junge weibliche Servicekraft war herzlich, den schön eingedeckten Tisch konnten wir uns selber aussuchen. Dem ersten Anschein nach keine Aushilfen, sondern geschultes Personal, wenn auch wahrscheinlich teilweise noch in der Ausbildung. Zu erkennen war das schon an dem Umstand, dass wir noch im Stehen, ohne dass wir unsere Jacken ausgezogen hatten, gefragt wurden, ob wir schon was trinken wollen. Auf Verneinung unsererseits hin wurde dann gewartet, bis wir Platz genommen hatten. Ein jeder bekam daraufhin von einer anderen, ebenfalls jungen Bedienung seine Speisekarte geöffnet in die Hand gereicht, dabei kam wieder die Frage nach den Getränken.
Na ja, durstig waren wir, also drei Pils (0,4 l, 3,10 €) und ein Hefeweizen (0,5 l, 3,90 €) bestellt. Wie sich dann beim Lesen der Karte heraus stellte, von Distelhäuser. Die gut gekühlten Getränke vom Fass kamen dann recht schnell an den Tisch. Nachdem wir dann genügend Zeit bekamen, die Speisekarte in Augenschein zu nehmen, und ein jeder wusste, was er essen wollte klappten wir die Karte zu. Dies wurde aufmerksam gesehen und die Bestellung mit einem freundlichen Lächeln aufgenommen. Die Fragen nach Zufriedenheit oder ob es denn schmeckt kamen öfters, ebenso wurden die leeren Gläser schnell gesehen, und der Wunsch nach Getränkenachschub abgefragt. Die Lieferung desselben ließ nicht lange auf sich warten. Nach dem Essen kam die Frage nach Dessert, Espresso, Kaffee oder Digestif. Wir entschieden uns für Letzteres. Das Teilen der Rechnung war kein Problem. Auch die Verabschiedung war herzlich. Also umsorgt fühlten wir uns schon, aber irgendwie hatten sie trotz aller Freundlichkeit und Aufmerksamkeit nicht den Blick fürs Abräumen. Da ist sicher noch Schulungsbedarf vorhanden. Nicht dass dieser Umstand uns jetzt groß gejuckt hätte, der Vollständigkeit halber muss ich trotzdem erwähnen. Die leeren Teller nach dem Amuse geule wurden erst nach dem Servieren der Hauptspeisen auf Intervention von mir abgeräumt, ebenso die leeren Teller der Hauptspeisen erst nach dem Servieren des Digestifs. Kleiner Punktabzug meinerseits.
Statt vier halt 3,5 GG-Sterne.
Das Essen
Die Speisekarte war nicht allzu umfangreich, was ja erst mal ein gutes Zeichen ist. Außerdem war der letzte Tag der Wildwochen angesagt. So machten wir es der Bedienung sowie der Küche mit unserer Bestellung leicht. Keine Suppen, keine sonstigen Vorspeisen wurden bestellt, da wir nicht so vollgestopft den Rückweg antreten wollten. Wir orderten also: Dreimal Hirschkalbsbraten mit Pfifferlingen und Haselnussspätzle (18,50 €), Nur meine Schwester tanzte aus der Reihe und bestellte das brasilianische Rinderfilet mit Gemüse und Pommes in der Lightversion von 150 g für ebenfalls 18,50 €.
Vorab gab es das Amuse. Nette Geste, aber nichts Besonderes. Geschmeckt hat es jedenfalls. Ein Korb mit zwei Brotsorten, die schön frisch und leicht knusprig waren. Dazu eine Frischkäse-Kräuter-Creme, die in einem kleinen Porzellan-Töpfchen für vier Personen locker ausreichte, um alle Brote mit Belag zu versehen.
Amuse für 4 Personen
Alle Speisen wurden gleichzeitig serviert. Die Teller waren vorgewärmt. Die Portionen ordentlich, die optische Ansicht eher durchschnittlich, der Geschmack aber prima. Die Pommes zum Filet wurden in einer separaten Schüssel beigestellt. Das Fleisch wunderbar zart. Das Messer flutschte geradezu durch das perfekt gebratene Stück Fleisch. Das kleingeschnittene Gemüse war bissfest, nix zu weich gekocht, und glänzte durch eine ordentliche Auswahl an Gemüsen. Dazu eine hausgemachte Kräuterbutter der besseren Art. Auch die Pommes bekamen die vollste Zufriedenheit meiner Schwester attestiert.
Brasilianisches Filetsteak
Beim Hirschkalbsbraten waren wir etwas zwiespältig. Der Geschmack von Haselnuss-Spätzle und Soße war sehr gut. Auch über die gut gebratenen kleinen Pfifferlinge gibt es nichts zu meckern. Aber die Fleischqualität war leider nicht auf jedem Teller die gleiche. Ich hatte auf meinem Teller wunderbar zarte Scheiben und Stücke vom Hirschkalb, musste kaum kauen und lobte deshalb auch mein Essen gegenüber den anderen. Da keine negative Rückmeldung kam, ging ich davon aus, das dies bei den beiden ebenso sei. Bis zu dem Moment, als mir mein Schätzchen, die letzte Scheibe Fleisch von ihrem Teller anbot, weil sie gesättigt sei. Gerne wollte ich aushelfen und nahm das Stück auf meinen Teller. Nach dem ersten Bissen war mir klar, dass Schätzchen nicht satt war, sondern mir ein zähes Stück Fleisch untergejubelt hatte. Auf eine diesbezügliche Ansprache hin bejahte sie dies, schmunzelte und sagte, dass das nicht die einzige zähe Scheibe auf ihrem Teller war. Also blieb sie auch auf meinem Teller liegen. Daraufhin erzählte mir mein Schwager neben mir, dass er auch ganz schön zu kauen hatte.
Hirschkalbsbraten
Geschmacklich nichts auszusetzen, die Fleischqualität des Kalbshirschbratens zu unterschiedlich von super bis nicht essbar. Da mein Essen und auch das Filet durchaus sehr gut waren, gebe ich trotzdem noch wohlwollende 3,5 GG-Punkte.
Das Ambiente
Alte Räumlichkeiten, aber doch irgendwie gemütlich. Das Licht dürfte ruhig etwas heller sein. Die Tische ordentlich eingedeckt. Alte Teppiche, die aber wohl auch schon bessere Tage gesehen haben, zieren den Boden. Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass hier allgemein ein Renovierungs-Stau besteht, der geradezu nach Investition schreit.
Sauberkeit
Das gilt auch für die Toiletten. An der Sauberkeit gibt es nicht zu bemängeln. Die Fliesen sowie die Urinale sind aber bestimmt schon allein von der Optik her noch aus den Ende 70er, Anfang 80er Jahren.
Fazit
Das Haus hat einen guten Ruf. Auch der Schwager schwärmte ja geradezu davon. Vielleicht liegt es auch an den etwas gehobenen Preisen, dass ich mir eigentlich etwas mehr erwartet hätte. Mit einer Radtour verbunden mit mehreren Personen vielleicht wieder, aber allein mit meinem Schätzchen würde ich zum Essen nicht mehr hinfahren, da kennen wir bessere Alternativen zu günstigeren Preisen.
Gesamteindruck:
3 – wenn es sich ergibt, wieder
(1 – sicher nicht wieder, 2 – kaum wieder, 3 – wenn es sich ergibt, wieder, 4 – gerne wieder, 5 – unbedingt wieder)