"Zu jeder Jahreszeit ganz viel Geschmack!"
Geschrieben am 24.07.2023 2023-07-24 | Aktualisiert am 24.07.2023
"Kulinarische Kreativschmiede, die mit zum Besten zählt, was die Südpfälzer Gastrolandschaft derzeit zu bieten hat"
Geschrieben am 03.10.2022 2022-10-03 | Aktualisiert am 03.10.2022
"Kulinarische Topadressen der Südpfalz – Teil 1: Kreativclub mit Herz und Raffinesse"
Geschrieben am 10.05.2020 2020-05-10 | Aktualisiert am 26.02.2021
"Gansgewaltig im Hubertushof"
Geschrieben am 13.11.2019 2019-11-13
"Kulinarische Gedächtnisstützen im Pfälzer Heimathafen"
Geschrieben am 01.10.2017 2017-10-01
"Nach wie vor eine der besten Adressen der Südpfalz"
Geschrieben am 02.07.2016 2016-07-02
"Bemerkenswerte Weinstube mit ambitionierter Küchenleistung und monatlicher Kulturbühne, die Tradition und Moderne stimmig vereint"
Geschrieben am 27.02.2016 2016-02-27
"Junge Regionalküche auf Top-Niveau mit Weinen, die begeistern!"
Geschrieben am 06.04.2015 2015-04-06 | Aktualisiert am 07.04.2015
"abwechslungsreiche und immer mal wi..."
Geschrieben am 09.11.2012 2012-11-09
Die Rede ist vom altehrwürdigen Hubertushof, der seit seiner gastronomischen Renaissance im Jahre 2014 zu unseren Favoriten zählt. Vor allem wenn ein besonderer Anlass vorliegt und/oder es etwas zu feiern gibt, kehren wir hier bevorzugt ein.
In dem historischen Gemäuer aus Sandstein, das hinter seinem knorrigen Eingangstor einen der schönsten Innenhöfe der Südpfalz versteckt hält, trifft gesellige Weintradition – von der Dame des Hauses Sandra Bernhard mit Kompetenz und Charme offeriert – auf eine fantasievoll-kreative Regionalküche mit erkennbarem Saisonbezog, für die sich Chefkoch Jochen Sitter verantwortlich zeigt.
Über das einzigartige Ambiente der ehemaligen Postkutschenstation aus dem 17.Jahrhundert habe ich schon so manche Zeile verfasst.
Gepflegte Tischkultur
Auch auf das an den Jahreszeiten orientierte Speisenangebot bin ich in meinen bisherigen Berichten detailliert eingegangen.
Notorische Nicht-Leser mögen mir die vielen Worte verzeihen und sich bitte an den über 130 (!!) Food-Fotos sattsehen, die ich meinen diversen Reportagen mitgegeben habe. Sie ermöglichen ebenfalls einen guten Überblick über die kulinarische Ausrichtung dieses kulinarischen Kleinods, dessen weltoffen vorgetragene Kreativküche mich immer wieder aufs Neue begeistert.
Im Grunde ist zu diesem Schmuckstück bereits alles gesagt. Warum also in Lukullus Namen eine weitere Gaumenstory aus dem beschaulichen Ilbesheim erzählen? Ganz einfach, weil es mir nach wie vor große Freude bereitet, von den dort erlebten Genussmomenten zu berichten und auch auf die kleinen Veränderungen einzugehen.
Eine davon ist das dreigängige Jahreszeitenmenü (49 Euro), das immer mittwochs und donnerstags als zusätzliche Option zur Standardkarte angeboten wird. Es ersetzt quasi die Tagesempfehlungen bzw. macht aus ihnen eine äußerst preiswerte Speisenfolge, die sich ganz nach der Saison richtet.
Als ich dort an einem Januarabend alleine aufschlug – meine beiden Mädels schliefen zu der Zeit bereits tief und fest –, hatte ich vor, mir kurz vor meinem 49.Geburtstag noch etwas richtig Leckeres zu gönnen und mit einem guten Tropfen im Glas ins nächste Lebensjahr „rein“ zu feiern.
Dass es im Laufe des langen Abends „zwei oder mehr“ Tropfen wurden, war nicht nur der sensationellen Weinauswahl des Hauses geschuldet, sondern auch der um keine Empfehlung verlegenen Sommelière und Hausherrin Sandra Bernhard, die mir mal wieder eine sehr gelungene Korrespondenz zum Essen bescherte.
Leider weiß ich davon keine genauen Einzelheiten mehr. Gemäß dem Motto: „Wer sich noch daran erinnert, war nicht dabei!“, wurde der bevorstehende Ehrentag aber angemessen angegossen. Nur so viel sei gesagt: der von ihr ausgesuchte Weißwein machte zu beiden Meeresfrüchte-Tellern eine richtig gute Figur. Und das rote Schwergewicht zum Fleischgang, dem die Luft im Dekanter ausgesprochen gut bekam, war sowieso ganz nach meiner Fasson.
I see Red...
Ach wie herrlich, ich saß alleine im Separee, lauschte der dezenten Musik im Hintergrund und knabberte mich durch das selbstgebackene Knäcke- und Sauerteigbrot, das mit etwas hausgemachter Misobutter bestrichen, als erster Leckerbissen zum Amuse gereicht wurde.
Misobutter - Knäckenbrot - Oliventapenade (alles hausgemacht!)
Die grüne Oliventapenade blieb dagegen unberührt, da ich mit den mediterranen Steinfrüchten noch nie richtig warm wurde.
Ach, würden mir doch nur Oliven schmecken...
Dennoch ein Auftakt, der den kulinarisch sehr kurzweiligen Abend stimmig eröffnete.
Jochen Sitters Kreationen bestehen zwar in der Regel aus bekannten Komponenten, vermitteln aber häufig den Eindruck, dass man sie in der Kombination eher selten auf den Teller bekommt. Bestes Beispiel hierfür war mein erster Gang, der Pulpo „Bangkok-Streetfood-Style“ (22 Euro). Der vorgegarte Arm vom Oktopus wurde dazu in Panko-Kokos-Panade gewälzt und kurz frittiert.
A pulp o(f) "Bangkok"
Zum zarten Kopffüßer-Knusper gesellte sich ein schmackhafter Salat aus Mango, frischer Kokosnuss und Koriander, dessen köstliche Thai-Vinaigrette aus Limettensaft, Fischsauce und etwas Puderzucker mich gustatorisch in fernköstliche Gefilde verfrachtete. Ihren Job als cremig-pikante Wonnepfütze erledigte der nicht allzu schwer daherkommende Chili-Mayo-Dip mit Bravour. Fett und Fett gesellt sich eben gern. Und in dieser Kombi einfach unschlagbar lecker.
So einfach, aber doch so gut!
Mein Appetit auf frische Meeresfrüchte konnte das zart-knusprige Pulpo-Ärmchen nicht alleine stillen. Da traf es sich gut, dass auf der Karte mit den Tagesempfehlungen ein Salat aus gebratenen Garnelen, Jakobsmuscheln und Pulpo (21 Euro) als Vorspeise angeboten wurde. Mit genügend Schalentierverstärkung würde sich auch mein mediterran gestimmtes Gemüt zufriedengeben – so zumindest der Plan.
Gib mir Frutti, gib mir Mare!
Ein erkleckliches Häuflein kurz zuvor durch die Pfanne geschleuster Frutti di Mare von beachtlicher Qualität und Frische duftete mir entgegen. So ein kulinarischer Abstecher an die Küste kam mir Ende Januar gerade recht, denn er hielt auch den sich langsam anschleichenden Winter-Blues – zumindest einen Abend lang – auf Distanz.
So muss Meeresfrüchtesalat!
Die lediglich kurz in Olivenöl, etwas Knoblauch, einem Schluck Brühe und Zitronensaft sautierten Preziosen aus dem Ozean überzeugten durch ihren typisch süßlich-nussigen Geschmack, den der Küchenchef weitestgehend für sich sprechen ließ.
Staudensellerie sorgte für etwas texturellen Knack, während rote Zwiebel und Glattpetersilie eine feine vegetabile Würze ins Spiel brachten. Die recht säurearm ausfallenden Zitronenscheiben statteten den Meeressalat mit zusätzlicher Frische aus. Wie schon beim Pulpo-Gang zuvor wurde auch hier die erfrischende Säure von cremiger Würze gekontert.
Diesmal war es eine deftige Aioli, die genügend Fett auf die Kette brachte, um die tadellos gebratenen Meeresbewohner mit noch mehr Aroma zu versehen. Kein spektakulärer, aber doch sehr stimmiger, leicht zugänglicher Teller, der mich begeisterte.
So richtig winterlich wurde es erst bei meinem Hauptgang. Ich hatte mich für das Zweierlei vom Pfälzer Reh (38 Euro) entschieden. Dies bestand aus einem kurzgebratenen Medaillon vom Rücken und einem nach bester Burgunder Art geschmorten Ragout. Auf dem perfekt medium gebratenen Rehrücken thronte zusätzlich eine kleine Scheibe Entenleberparfait, die das Edelwild mit süßlichem Schmelz krönte.
Ein Wildteller in Moll
Eine cremig-buttrige Thymian-Polenta, die optisch und texturell eher an ein Püree erinnerte, eine stattliche Portion Rotkraut sowie eine Handvoll eingelegter Quitten und Preiselbeeren flankierten dieses facettenreiche Wildgericht, das nun wahrlich nicht mit molligen Geschmacksmomenten geizte.
Gelungene Reh-Naissance auf dem Teller
In der Summe ergab das einen sehr tiefen, dichten und auch äußerst sättigen Hauptgang, der zusammen mit dem guten Roten im Glas prächtig harmonierte.
Dass darauf kein süßer Abschluss mehr folgen konnte, war wenig verwunderlich. Jedoch wurde mit dem ein oder anderen Schluck tanninreich das neue Lebensjahr begangen. Ein denkwürdiger Abend, den ich in vollen Zügen genoss. Danke an dieser Stelle an Sandra Bernhart und Jochen Sitter, die mir ein derart gelungenes „Geburtstagssolo“ bescherten.
Zeitsprung. Es ist Mitte Juli und wieder gibt es etwas zu feiern. Diesmal war es unser 4. Hochzeitstag, den wir mit einem guten Essen an einem angenehm warmen Donnerstagabend im wunderschön angelegten Innenhof begehen wollten. Um es gleich vorwegzunehmen: auch dieser Plan ging voll auf.
Im hinteren Teil des lauschigen Pfalz-Patios wartete ein liebevoll mit Herzchen und Glückwünschen ausgestatteter Tisch auf uns.
Unser liebevoll geschmückter Tisch zum Hochzeitstag
Man hatte uns hier mit Bedacht platziert, denn die Schaukel für unsere Kleine war nicht weit entfernt. Zudem befand sich eine kuschelige Sitzgruppe in direkter Reichweite. Ein idealer Rückzugsort, um mit dem Töchterchen die dort ausliegenden Bilderbücher zu studieren.
Wir waren die ersten Gäste des noch jungen Abends. Beim Blick über den herrlich begrünten, von Sandra Bernhart mit sehr viel Geschmack arrangierten Freisitz beschlich mich eine große innere Zufriedenheit, die wohl auch aus einer gehörigen Portion „Heimatgefühl“ heraus resultierte.
Pfälzer Innenhofromantik Teil 1
Oder in anderen Worten: ein Ort zum Ankommen, ein Ort zum Bleiben!
Pfälzer Innenhofromantik Teil 2
Pfälzer Innenhofromantik Teil 3
Den Apéro hatte meine Schwester bereits vorab arrangiert, indem sie uns zwei Gläser Rosé Sekt brut vom Weingut Siener aus Birkweiler spendierte. Ein traditionell in Flaschengärung hergestellter Schaumwein, der eine kräftige Perlage mit erfrischender Frucht und Mineralität mit sich brachte. Ein absolut würdiger Auftakt.
Mit etwas Kräuter- und Avocadocrème – letztere mit toller Koriandernote! – sowie ein paar Radieschen und grobem Meersalz ging es los.
Kräuterquark, Avocadocrème und frische Radieschen zum Amuse
Das phänomenale Roggensauerteigbrot des Küchenchefs wollte schließlich adäquat bestrichen werden. Wobei auch sein selbstgebackenes Weißbrot jedem besseren Baguettevergleich aus Grand-Est locker standhält.
Bei der alle paar Wochen wechselnden Standardkarte fuhr man ein übersichtliches 5–4–3-Sytem. Besonders von den fünf Vorspeisen las sich eine besser als die andere. Aber auch gegen Rehschnitzel, Rochenflügel und Ribeyesteak hätte man zweifellos „hauptgerichtlich“ vorgehen können.
Meine Frau wandelte vorweg auf regionalen Pfaden und entschied sich für Jochen Sitters Evergreen, die gebratene Blutwurst mit Walnusskrokant, frischem Meerrettich und Gewürzapfelchutney (22 Euro). Mich entführte der erste Gang des Sommermenüs dagegen in mediterrane Gefilde. Der Wolfsbarsch im Serranomantel mit pikantem Tomatensalat klang äußerst vielversprechend.
Zu meinem Drei-Gang-Menü wählte ich die angebotene Weinbegleitung. Der Preis von 15 Euro für drei gut eingeschenkte Gläser aus Pfälzer Weinlanden war ein regelrechtes Schnäppchen, bedenkt man, was da in anderen Restaurants gleicher Güteklasse abgerufen wird.
Den Auftakt zum Wolfsbarsch machte übrigens ein trockener Weißburgunder vom Weingut Ackermann aus Ilbesheim. Sein nach dem Boden, auf dem die Reben wachsen, benannter „Landschneckenkalk“ hatte eine feine mineralische Würze im Abgang und war mit seiner cremigen Frische ein idealer Fischbegleiter.
Das im krossen Schinkenmantel versteckte, saftige Filetstück vom Wolfsbarsch lag auf einem verblüffend unkonventionellen Tomatensalat.
Wolfsbarsch im Serranomantel mit pikantem Tomatensalat
Bereits die verschiedenen Rottöne deuteten auf die Verwendung unterschiedlicher Sorten in Cocktailgröße hin. Ihre vollreifen Stücke schwammen in einem weißen Tomatenschaum, der sie zusätzlich mit Säure und Frische unterfütterte. Für knusprige Abwechslung sorgten die kross gebratenen Croutons, wodurch ein Hauch von Toskana (Panzanella!) über diesem Teller wehte.
Der kleine, wie immer mit hübscher Meerrettich-Frisur versehene Blutwurstbratling schmeckte meiner Gattin ganz vorzüglich.
Gebratene Blutwurst mit Walnusskrokant, frischem Meerrettich und Gewürzapfelchutney
Ich kann verstehen, dass diese in sich stimmige Kombination aus erdiger Blutwurstwürze, nussiger Linsenbasis, vegetabiler Meerrettichschärfe und der leicht pikanten Frucht des Apfelchutneys bei vielen Gästen sehr gut ankommt und deshalb ihren wohlverdienten Stammplatz auf Jochen Sitters Speisenkarte seit Jahren erfolgreich verteidigt.
Während sich meine Frau ihren rein vegetarischen Hauptgang in Form einer pfiffig gefüllten Spitzkohlroulade mit frischen Pfifferlingen, geschmorter Spitzpaprika und hausgemachten Ziegenkäsegnocchi (34 Euro) schmecken ließ,
Spitzkohlroulade mit frischen Pfifferlingen, geschmorter Spitzpaprika und hausgemachten Ziegenkäsegnocchi
wartete auf mich ein Fleischgang wie er sommerlicher nicht hätte ausfallen können.
Drei unfassbar zarte Stücke einer im Smoker heißgeräucherten und dann kurz angebratenen Entenbrust lagen auf einer pittoresken Landschaft aus Süßkartoffelpüree, wildem Brokkoli, gegrilltem Paprika, angebratenen Süßkartoffelscheiben und rauchiger BBQ-Whisky-Jus.
Heißgeräucherte und dann scharf angebratene Entenbrust aus dem Smoker mit Zweierlei von der Süßkartoffel, wildem Brokkoli und Paprika an BBQ-Whisky-Jus
Der wilde, kaum an Kohl erinnernde Brokkoli tendierte geschmacklich eher in Richtung von grünem Spargel. Und der fühlt sich bekanntlich auf jedem Grillteller wohl. Die leichte Süße des Grillpaprikas wurde von dem seidigen, mit etwas Entenfett veredelten Süßkartoffelpüree hervorragend eingebunden.
Grandioser Grillteller!
Die mit subtiler Whisky-Note ausgestattete BBQ-Jus setzte ein rauchig-würziges Ausrufezeichen und machte mit ihrem rassig-herben Taste mächtig Dampf auf der Keramik. All diese Komponenten ergaben in der Summe ein sehr gelungenes Fleischgericht, das diesem lauen Sommerabend kulinarisch die Krone aufsetzte.
Dazu genosss ich eine wohltemperierte (also nicht zu warme!) Cabernet-Sauvignon-Merlot-Cuvée aus dem Jahr 2019 vom ortsansässigen Weingut Kaiserberghof.
Der Rotwein zur Entenbrust
Die passte mit ihrem leichten Paprikabouquet und der typischen Cabernet-Röstaromatik natürlich ganz hervorragend zur rosa gegrillten Entenbrust und ihren Komparsen auf dem Teller.
Beim Dessert erbat ich eine kleine Änderung. Statt dem ursprünglich angebotenen Cassis-Sorbet gelüstete es mich nach dem hier schon oft genossenen Sauerrahmeis, das die Küche zähneknirschend – da nun der Milchsäureanteil zu hoch und kaum Farbkontrast auf dem Teller vorhanden war – mit weißem Waldmeister-Joghurtschaum, zerstoßenem Baiser (auch weiß!) und einem sommerlichen Beerenmix servierte.
Zugegeben, farblich lag mein Nachtisch deutlich über der "Schneefallgrenze", entpuppte sich aber am Gaumen als wunderbar leichter, von reifer Fruchtsüße und dezenter Waldmeistersäure kündender Abschluss eines denkwürdigen Sommermenüs.
Sauerrahmeis mit weißem Waldmeister-Joghurtschaum, zerstoßenem Baiser und einem sommerlichen Beerenmix (unterm Schnee...)
Nicht unerwähnt möchte ich den dazu ausgeschenkten Dessertwein, ein feinherber Gelber Muskateller vom Weingut Erlenwein (Wacholderhof, zwischen Ilbesheim und Leinsweiler gelegen, Anm.), lassen. Ein leichter Sommerwein, bei dem sich die Restsüße in Grenzen hielt und der von seiner feinen Säure und gelben Frucht lebte. Ein solider Tropfen, der goldgelb und gut gekühlt im Glas schimmerte und mir den Übergang zum Dessert erleichterte.
Ein Gelber Muskateller zum Dessert
Meiner Gattin Brownie mit Pistazien und Orangencrème (14 Euro) ließ da unweigerlich ein paar Kalorien mehr purzeln.
Brownie mit Pistazien und Orangencrème
Das ordentlich gebutterte, sündhaft süße Kakao-Gebäck aus den Staaten wurde von einer leichten Pistaziencrème getoppt. Kumquat und Orangencrème verpassten dem saftigen Protagonisten den nötigen Fruchtsäureschliff. Geröstete Pistazien und Schoko-Crumble taten was fürs Mundgefühl. Ein süßer Abschluss ganz nach dem Gusto meiner Frau.
Und was gab es für unsere Kleine? Noch bevor unsere Vorspeisen auf dem Tisch landeten, hatte Maître Sitter aus einem ganz formidablen, um eine Pfütze Jus erweiterten Kartoffelpüree, zwei Cocktailtomatenhälften und ein paar Gurkenscheiben ein lachendes Gesicht auf der Keramik hinterlassen.
Der Kinderteller
Damit war unser Töchterchen erst einmal gut beschäftigt und später mindestens genauso gut gesättigt. Danke an dieser Stelle, liebes Hubertushof-Team, für diesen schmackhaften Kleinkind-Teller. Den hätte unsere kleine Maus beim nächsten Besuch gerne wieder!
Außerdem ein dickes „Merci“ für den liebevoll eingedeckten, mit Bedacht ausgewählten Tisch, den herzlichen Service und die vielen kleinen Extras, die zu diesem wunderschönen Abend beitrugen.
Diese beiden so unterschiedlichen Geschmackshighlights des Jahres 2023 unter einen Hut bzw. in einen Bericht zu packen, war wahrlich kein leichtes und schon gar kein kurz und knappes Unterfangen. Aber es war mir eine echte Herzensangelegenheit.
Ich habe vor dem sympathischen Gastronomenpaar Bernhart/Sitter großen Respekt, denn sie wuppen Küche und Service nahezu alleine. Hoffentlich haben die beiden noch genügend Kraft und Motivation für viele weitere Jahre in der Gastro. Nicht nur der Pfälzer Genusslandschaft wäre es zu wünschen.