"Nach dem Kaiserschmarrn hieß es dann endgültig: rien ne va plus!!!"
Geschrieben am 10.01.2021 2021-01-10 | Aktualisiert am 10.01.2021
"Cheesy memories - made great again now."
Geschrieben am 08.11.2020 2020-11-08 | Aktualisiert am 08.11.2020
"Yin und Yang – zwei Abende, zwei Erleben: und erstmalig eine Enttäuschung in diesem Lokal."
Geschrieben am 25.10.2020 2020-10-25 | Aktualisiert am 26.10.2020
"Schwerter zu Steakscharen!"
Geschrieben am 18.10.2020 2020-10-18 | Aktualisiert am 20.10.2020
"Gutes Gyros ist so einfach, das Andere können sie doch auch..."
Geschrieben am 13.10.2020 2020-10-13 | Aktualisiert am 30.10.2020
"Was soll ich dazu sagen? Ist anständig, aber wenn's pressiert ist der Gast wohl nicht König."
Geschrieben am 03.10.2020 2020-10-03
"Großer Genuss zum Taschengeldpreis"
Geschrieben am 27.09.2020 2020-09-27 | Aktualisiert am 29.09.2020
"Alles außer Beutelschneiderei..."
Geschrieben am 25.09.2020 2020-09-25 | Aktualisiert am 25.09.2020
"Gott mit dir, du Land der Bayern…"
Geschrieben am 20.09.2020 2020-09-20 | Aktualisiert am 21.09.2020
"Wenn der Pizzaradar funktioniert"
Geschrieben am 23.08.2020 2020-08-23 | Aktualisiert am 23.08.2020
"Tolle Steaks - vorbildlicher Service - entspannte Atmosphäre"
Geschrieben am 02.08.2020 2020-08-02 | Aktualisiert am 02.08.2020
Montag: | 17:00 - 03:00 Uhr |
Dienstag: | 17:00 - 03:00 Uhr |
Mittwoch: | 17:00 - 03:00 Uhr |
Donnerstag: | 17:00 - 03:00 Uhr |
Freitag: | 17:00 - 03:00 Uhr |
Samstag: | 17:00 - 03:00 Uhr |
Sonntag: | 20:00 - 03:00 Uhr |
Eigentlich wäre diese Kritik hier ja schon spätestens Mitte November geschrieben worden, aber der rückblickend „hocheffektive“ Salami-Lockdown, der Gastronomie und Kultur im November erneut traf hat die Planung dann doch etwas durcheinandergebracht und ich denke es war die richtige Entscheidung, zunächst den „Support your (local) Restaurants!“ Gedanken zu unterstützen.
Da ich heute wetterbedingt faul bin und mich eigentlich auch weiterhin gut mit schönem Tee und dem Binge-Watching von historischen Auto-Tests auf YouTube unterhalten könnte, möchte ich mich auch einmal an dem neuen, visionären Kritiken-Format aus dem pulsierenden Trendvulkan Borgfeld versuchen, wo quasi über Nacht das sogenannte GastroGramming® erschaffen wurde - nachträgliche Anmerkung der Redaktion: hat nur so mittel funktioniert, aber der Wille war da....
Der Alpenhof liegt zentral in der Garmischer Fußgängerzone direkt neben der örtlichen Spielbank und als misstrauisches Nordlicht argwöhnt man in derart exponierter, stark frequentierter Lage natürlich immer sofort Touristenfallen am laufenden Band.
Aber in dieser Hinsicht hat mich der Ort schon immer sehr positiv überrascht, ich bin eigentlich in den letzten Jahren nirgends wirklich enttäuscht worden und die Preise hielten sich dabei immer in Grenzen, ausschließlich von Touristen kann auch hier fast niemand leben wie es scheint.
Die erfreulich überschaubare Karte wartet mit alpinen Klassikern auf und nebenbei zeichnet die Küche auch für das Catering des benachbarten Spielkasinos verantwortlich, „da kann man gut essen!“ urteilte auch die stets verlässliche Frau Obacht!, die das Restaurant als Ort für das gemeinsame Abschiedsessen am letzten Abend unseres diesjährigen Aufenthaltes auserkor.
Das wiederum wussten wir nicht, als wir bereits Mitte der Woche an einem späten Mittag spontan hier einkehrten, weil meiner ständigen Begleitung nach einem bajuwarischen Imbiss war.
| 1. Besuch |
Wobei „1. Besuch“ eigentlich so nicht stimmt, bereits im letzten Jahr hatten wir hier ein kleines Mittagessen und dieses in positiver Erinnerung.
Meine Madame wählte ihre geliebten Weißwürste, frevelhafter Weise für militante Bayern, es war ja bereits deutlich nach 12 Uhr, trotzdem wurden die klassisch in der Löwenkopf-Terrine servierten Würste nach Kräften genossen und gelobt. Dazu schmeckte süßer Senf und ein frischer Laugenbrezen, ich scheiterte abermals mit meinem faden Running-Gag, Frau in gespieltem Ernst dazu überreden zu wollen, den Sud zu schlürfen, da dies Tradition sei und die Japaner im Hofbräuhaus es schließlich auch so praktizieren – ich erntete aber wieder nur finstere Blicke.
Shakshuka! Scherz, das ist natürlich Bibimbap...
Ich entschied mich spontan für einen klassischen Flammkuchen, das nahe Elsass versprach ja schließlich höchst authentischen Genuss (…) und mei, was ein Trumm kam da auf den Tisch.
Flammkuchen klassisch
Nun ja, wir sind halt in Oberbayern und da ist mehr eben oft mehr, ein gefühltes halbes Pfund Speckwürfel tummelte sich zwischen Schmand-Unterlage und einer rustikalen Zwiebel-Schnittlauch Krone.
Hinreichend dünn und knusprig, aber nicht zuletzt durch die üppige Auflage auch etwas mächtig schaffte ich nicht alles, obwohl ich noch ein Stück abgab – die Größe empfiehlt das Gericht sehr als weinbegleitenden Happen zum Teilen.
Aber er sollte gut schmecken, auch wenn in Sachen Auflage hier tatsächlich weniger mehr gewesen wäre, insbesondere beim Speck.
Dazu schmeckte ein wohltemperierter grüner Veltliner vom Weingut Dolle, die großzügig eingeschenkten 0,1l zu angemessenen 3,50€, die Sonne schien bei 23 Grad, dazu ein leichter Wind, ein herrlicher Moment.
Der Service dabei gepflegt, ein junger Mann in modern-eleganter Kellnerkluft, höflich, sympathisch, zuvorkommend; wir verließen den Alpenhof zufrieden und freuten uns, als Obacht! uns verriet, dass es hier wenig Tage später wieder hingehen würde.
| 2. Besuch |
Abendstimmung
Die abendliche Stimmung vor Ort im Ensemble mit der Spielbank kann man als einen Hauch „alpin-gediegen“ empfinden, auch wenn – gottlob!!! – hier im Gegensatz zu den Schweizer Jet-Set-Orten keine Oligarchen-Gattinnen mit Schlauchboot-Lippen in Horden herumstolzieren.
verspielte Nachbarschaft...
Wir – Obacht!, Madame und meinereiner - hatten reserviert und es sollte uns ein schöner Gastraum mit Wintergarten empfangen, schöne Balance zwischen Moderne und Tradition mit behaglicher Lichtstimmung.
Ich startete mit einem Aperol Spritz zu 6,50€ und erinnere einen tadellosen solchen, die Aperitif Auswahl für meinen Geschmack etwas klein, insbesondere mit Blick auf die innerbetriebliche Nähe zum Kasino, ich dachte diese schlage sich auch etwas in der Alpenhof-Abendkarte nieder.
Aperol Spritz (Hochformat)
Vorspeise
Brätstrudelsuppe – 5,80€
Brätstrudelsuppe
Wir entschieden uns alle für die Suppe, weil diese ehrlichen Brühen im Alpenland einfach eine Wonne sind, wenn gut gemacht.
Und ich denke, man kann schon anhand der Farbe ablesen, dass den Gaumen hier keine wässrige Plörre erwartete sondern eine handwerklich perfekte, intensive Rinderbrühe mit angenehm präsenten Salz.
Die in der Brühe gegarten feinen Wurst-Brät-Streifen fühlten sich sichtlich wohl in ihrem Terrinen-Pool, zart im Biss und mit zurückhaltender Würze ideal passend zur intensiven Suppe.
Hauptgericht
Bachforelle Müllerin-Art – 21,50
Bachforelle Müllerin-Art
Da das Haus ausdrücklich mit lokal und regional bezogenen Produkten wirbt, entschied ich mich für eine „tagesfrische“ Bachforelle und sollte nicht enttäuscht werden.
Rein optisch habe ich zwar die Mandeln vermisst, aber eine braune Mandelbutter wurde angegossen und sorgte für den typischen Geschmack. Der Fisch selbst: perfekt gegart, glasig, saftig, aromatisch, wohlriechend und absolut frisch soweit am Tisch zu beurteilen - herrlich auch die äußerst knusprige Haut!
Dazu sehr puristisch lediglich angenehm kleine Petersilienkartoffeln und eine kleine Garnitur, statt Gemüse sollte ein Beilagensalat die sündig-„mollige“ (hah, ich warte seit Wochen auf diese Gelegenheit lieber TiNo…) Buttrigkeit begleiten bzw. mit Frische kontern.
Das gelang nur teilweise, das leicht himbeersüße Dressing hätte etwas mehr Säure vertragen können und die Zwiebeln empfand ich zu diesem Gericht als sehr unpassend, auch wenn es milde rote sein sollten.
Da hatte der mir schon bekannte Veltliner schon mehr Frische zu bieten, einen besseren Wein hätte ich mir auf der kleinen offenen Weinkarte kaum aussuchen können, die 0,2l zu moderaten 6,10€.
Dessert
Kaiserschmarrn – 9,80€
Kaiserschmarrn
Ahh…ohhhh….. alleine der Duft beim Servieren war das Bestellen wert. Und das Foto täuscht, hiervon hätten sicher vier Personen eine ausreichende Portion erhalten können, sehr mächtig in Sachen Menge; nur gut, dass ich ihn wenigstens mit Madame teilte.
Der Teig einen Hauch kompakter als gewohnt aber ich mochte das sehr, dazu frische Beerenfrüchte und Apfelkompott, besonders die Brombeeren hatten es mir angetan.
Wir kapitulierten dann bei ca. 80% des Tellers, ein großartiger Abschluss der allerdings nach einem flüssigen Pendant rief.
Unser adrettes, aufmerksames Serviceküken im Dirndl wurde nach passenden Bränden befragt und bot alte Birne und Pflaume an.
Die alte Pflaume - übrigens weilte der gleichnamige Moderator in dieser Woche auch in Garmisch fällt mir da gerade ein - sollte es schließlich sein, ein zu einem Preis von 4,50€ hochklassiger Brand wie ich befand.
Vieille Prune (Hochformat)
Fazit
Verlässliche alpine Küche, gutes Handwerk, regionale Produkte, kulinarische Experimente sollte man keine erwarten und das habe ich auch ganz sicher nicht: In Summe mehr als verdiente 4,5 Sterne und damit eine satte Schulnote 1 Minus wegen leichter angesprochener Schwächen.
Der Service stand dem in Nichts nach, auch hier 4,5 Sterne für das erlebte: durchweg sympathische, freundliche Servicekräfte die ihren Job mehr als gut machten.
Das Ambiente behaglich und typisch, wenn auch nicht wirklich außergewöhnlich, vier Sterne für den schönen Abend am gemütlichen Ecktisch.
Die Sauberkeit ohne jeden Tadel, fünf Sterne.
Das PLV sehe ich bei vier Sternen, wie immer wenn das Gebotene sich fair zum Preisniveau verhält, was hier der Fall war.
Da ich das Essen und den Service allerdings höher gewichte als Ambiente und PLV, komme ich auch in Summe auf freundliche 4,5 Sterne für das Gesamterlebnis aus zwei Besuchen.
Ich hoffe sehr, dass im Spätsommer wieder so viel Normalität herrscht, dass wir wieder in unser geliebtes Garmisch fahren und mit Frau und Herrn Obacht! Pfannkuchensuppe schlürfen können.
Mich überkam beim Sichten der Bilder heute doch ein wenig sorgenvolle Sehnsucht in dieser Hinsicht, denn wer weiß schon was König Markus im Wahlkampfmodus noch alles anstellt……………….