"Kurt kommt nicht mehr"
Geschrieben am 09.09.2015 2015-09-09 | Aktualisiert am 09.09.2015
"Das beste Haus in Backnang, sehr gu..."
Geschrieben am 28.08.2015 2015-08-28
"Schönes Anwesen mit überraschend guter Küche"
Geschrieben am 24.08.2015 2015-08-24 | Aktualisiert am 24.08.2015
"Für den kleinen Geldbeutel...."
Geschrieben am 16.08.2015 2015-08-16
Und nun habe ich hier eine klitzekleine Rezi über eine Pizzeria in einer ehem. Tennishalle…
Ich versuche mich also kurz und schmerzlos zu halten, denn ich will ja nicht den feuilletonistischen Gourmet hier verärgern und versuche hiermit mal mein literarisches Gourmandlicht etwas unter den Scheffel zu rücken.
Ach, egal: Schluß mit Rosamunde und mit sphärischer Klaviermusik!
Das ist die ungeschönte Wahrheit über das Essen außerhalb von wohlbehüteten kulinarischen Ponyhöfen in denen Koberindsteaks zwischen den barbusigen Brüsten blonder, in Eselsmilch gebadeter, Jungfrauen zuvor noch handgestreichelt mariniert werden und deren Schuppen dann als wohlige Flocken edelsten handgemolkenen Käses von Europa herself gehimmelt werden und ein ausgefallenes Haar als der Safran des Paradieses geschätzt wird.
Hier spielt das Leben!
Hier
kommt
Kurt!
Nein?
Ähm, dann eben AndiHa.
Auf der Suche nach der ultimativen Pizza oder auch Pasta waren wir diesmal nicht.
Aber mal was Neues ausprobieren, das war schon unsere Intension.
Und…Achtung!.... Punkte schnorren bei GG. Zumindest Sympathiepunkte, da noch nicht bewertet.
Weit sollte es nicht sein (der Sprit ist doch sooo teuer), daher mal GG angeworfen und festgestellt, daß das La Montanara in Waldrems zwar gelistet ist aber nur von einem schwachen Bild des Betreibers lebt.
Dem muß doch abgeholfen werden!
Erna kommt!
Vor vielen Jahren war ich schon mal hier und hatte es irgendwie ….garnicht… in Erinnerung. Aber auch nicht als schlecht abgespeichert.
Auf der HP konnte irgendwie ein Betreiberwechsel erahnt werden.
Dennoch, egal, Test…1..2..1.. 2.. machen wir.
Im Umfeld des Montanara, das sich, wie gesagt in einer ehem. Tennishalle befindet, gibt es mehr als genug Parkplätze. Zumindest für Familiendroschken landläufiger Bauart. SUV’s und sonstige Lebensraumausfüller, die ihre Chauffeure gerne mal in die oben genannten Muttermilchtempel geleiten, sind selten und hätten auf den ausgewiesenen Stellflächen gerne auch Macken durch ungestüm aussteigende Kleinkinder.
Ein Möbelhaus direkt gegenüber in diesem heimeligen Industriegebiet bietet auch jede Menge Parkmöglichkeiten. Je nach Tagszeit eben.
Kommen wir zu den Kleinkindern.
Die Tennishalle ist nicht mehr.
Der Boris- und Steffiboom ist abgeebbt und trieb die Protagonisten wieder in ihre angestammten Reviere mit sattgrünem Gras die vermackte Kleinbälle und Kaddys bereit stellen.
Jetzt ist dort in der Halle ein sog. „Funpark“.
Ein Indoorspielplatz für Kinder bis ca. 12 Jahre. Klasse Sache für den Betreiber und auch für die Kiddies. So lange sie eben Lust darauf haben. Der Geräuschpegel ist atemberaubend! In der Halle!
In der Pizzeria bekommt man davon kaum etwas mit. Sehr gedämpft.
Der Eingang ist ein gemeinsamer und zur Gaststube, sorry, zum Panoramarestaurant, muß man ein paar Stufen empor steigen.
Dort angekommen wird schon etwas besonderes Flair zu erwecken versucht.
Lüster…. ähm … Kronleuchter sind vorhanden. Der Zweck dieser Installation erstreckt sich mir nicht ganz. Bin aber in diesen Dingen auch durchaus unversiert!
Die Tische waren nett eingedeckt in weisen Tischdecken, roten, quer gelegten Tischläufern und mittigen Platzsets die mit den üblichen Deko- und Gebrauchsartikeln bevölkert waren. Sah nicht schlecht aus.
Nur, wir waren die Ersten, die hier um diese Zeit (18:00) aufschlugen. Ok, Mamas vom Funpark, waren durchgenudelt und wollten sicherlich nicht zum Abschluß mit aufgedrehten Kindern hier einkehren. Verständlich!
Kurz in die Augen meiner Liebsten geschaut (wollen und sollen wir?), dann mutig Raum genommen und vorgestellt.
Uns wurde von dem anwesenden und gerade mit einer Vitrine beschäftigten Kellner freundlich die Wahl gelassen.
Klar, daß wir einen Tisch am Panoramafenster aussuchten. Man bekam das Treiben dort unten auf den ehem. Tennisplätzen gut mit. Ein sirrendes Grundgeräusch verriet uns, daß die Fenster abhörsicher waren. Oder war es der hochfrequente Lärmpegel vielzähliger Kinderstimmen jenseits der Scheibe?
Es kamen die Karten mit Klarsichtfolien in Einbänden aus veganen Grundmaterialien (Kunstleder). Die Getränke wurden zurückhaltend abgefragt (wissen Sie schon oder wollen Sie erstmal?).
Alsbald fanden durch Kellnerhand ein Spezi 0,4l (2,70) und ein Weizenbier 0,5l (2,70) an unseren Tisch
und sich selbst ein paar weitere Gäste hier ein (aufatmen).
Die Speisen waren ausgewählt und wurden in dem Zusammenhang geordert. Beim Kellner. Die anderen Gäste interessierten sich irgendwie nicht für unsere Wahl.
Insalata Italiana (7,90) Blattsalate mit Käse, Schinken, Ei und Ananas
Tortellini dello Chef (8,50 + 0,50) mit Schrimps, Champignons und Spargel in Tomatensahnesoße (zzgl. Knobi)
Pizza Diavola (6,90 +1,0ß +0,50) mit Salami und scharfen Pepperoni (zzgl. Extra Käse und Knoblauch)
Es dauerte eine angemessene Zeit während derer sich der Raum weiter füllte. Zum Ende dürfte ca. 5 Parteien anwesend gewesen sein. Darunter keine abgestressten Begleitpersonen ausgepowerter Kinder! Die dürften eher auf dem Weg nachhause sein und alsbald Miracoli ist fertig rufen um mit dieser letzten Amtshandlung den Tag zu beschließen.
Der Salat kam. Er sah gut aus (siehe auch Bild). Ein leichtes und nett schmeckendes Joghurt-/Mayodressing (?) war mit oben drauf. Leider war er mal wieder nicht weiter angemacht. Miracoli ist zwar fertig aber der Blattsalat wurde nur durch die Spüle gezogen.
Salt ’n’ Pepa stand zwar auf dem Tisch (also nicht die Hip-Hop-Band sondern die Wastelstreuer) aber Essig und Öl mussten wir extra ordern. „Mein Gott Walter!“ Dies forderten wir dann von einem zweiten Kellner ein, der in einer doch allzu sehr bekannten, scheinbaren Demutshaltung hinterm Tresen stand. Diese eine spezielle Haltung, die weniger an Abwaschen denn an Handygebrauch erinnert. Es tat uns fast nicht leid ihn aus seiner Versenkung zu holen. Mußten wir dazu doch zunehmend deutlicher seine Aufmerksamkeit einfordern bis wir sie dann endlich erhielten. Eine Menagerie kam dann umgehend an den Tisch. Essig und Öl und schon wieder die Wastels. Doppelte Ausführung, verstehe wer will. Die Flaschen mit der Flüssigkeit muß man eben nach Gebrauch waschen, daher wartet man vielleicht erstmal ab. Da könnte ja das Handy in die Spüle fallen.
Nach Gebrauch der Nachlieferung war der Salat ganz schmackhaft und auch quantitativ in Ordnung. Sogar die Tomaten bewiesen eine gewisse Reife die fast schon einen Geschmack hervor brachte.
Die dazu gereichten Pizzabrötchen waren noch schön warm und luftig und mundeten gut.
Die anderen Speisen kamen in angemessenem Abstand.
Die Pasta sah, naja, nicht besonders verlockend aus. Irgendwie lieblos reingeklatscht. Ein paar Flocken grüner Kräuter waren so rar auf dem Rand ausgelegt, daß wir uns überlegten ob es nun Garnierung oder Restschmutz vom Vorgänger war. War es natürlich nicht aber das war nix Halbes und nix Ganzes.
Die Tortellini waren schon leicht über dem optimalen Gargrad durch die sehr sahnelastige Soße bekam das Gericht dann aber doch noch ausreichend Geschmack ab. Spargel war vorhanden und sonst nicht der Rede wert. Eine ausreichende Anzahl Supermaktdosenschrimps wurden ebenfalls ausgemacht.
In Summe nichts Besonderes eher etwas schwach.
Und einen Teller mit deutlicher Abplatzung am Rand kann man an einem solchen tag mit eher gemäßigter Publikumsfrequenz doch auch nach hinten stellen. Das machte keinen guten Eindruck!
Die Pizza ist wiederum schnell erzählt.
Ein netter, einigermaßen luftiger Rand, mittelprächtiger Belag ohne Geschmacksexplosionen die den Esser verzückt die Augen kringeln lassen und ein erst angenehm dünner aber sehr schnell völlig durchweichter Boden machten das Ganze zu einem Mahl das ich nicht mehr unbedingt haben muß.
Kurt geht! Kurt hat genug! Das war in Summe so wahllos und mitunter auswechselbar, daß Kurt dort nix mehr hintreibt. Kurt trinkt jetzt auf Dein Wohl Marie.
Sauber war es hier, sogar fast sehr gut, aber der Rest lässt mich zum Schluß kommen: die 2 kaum wieder
Nachsatz:
Ich bitte mir die Nicklichkeiten Eingangs (so sie als solche verstanden wurden) zu verzeihen. Sie waren und sind nur der Belustigung des Lesers gewidmet in der Hoffnung ihn dadurch zum Weiterlesen zu motivieren ;-)
Und wer die zitierten Songs findet darf sie behalten