Wir verwenden Cookies
Wenn Sie unsere Webseiten besuchen, kann Ihre Systemsoftware Informationen in Form von Cookies oder anderen Technologien von uns und unseren Partnern abrufen oder speichern, um z.B. die gewünschte Funktion der Website zu gewährleisten.
Wir entsannen uns an den „Goldenen Anker“ im Hafen von Burgstaaken. Vor über zwei Jahren waren wir das letzte Mal dort, und auch unser Wastel war ja nicht abgetan von diesem Restaurant. Also schnell zum Telefon gegriffen und für 18:30 Uhr einen Tisch angefragt. Es war noch einiges frei, und so war unser Tisch reserviert.
Nachdem wir bei Opi Hartwig erst mal einen Kaffee getrunken hatten, und uns die anstehenden Arbeiten angeschaut hatten, ging es für uns zum entgegengesetzten Ende der Insel. In Burgstaaken angekommen konnten wir vorm Restaurant parken, weitere (kostenpflichtige) Parkplätze stehen auf dem nahen Großparkplatz zur Verfügung. Wir stapften durch den (auf der Insel seltenen) Schnee und hangelten uns am Geländer die spiegelglatte Treppe zur Tür hinauf.
Hier standen wir dann im fast leeren Restaurant, und wurden von einem jungen Herren freundlich begrüßt. Er geleitete uns in die verglaste Veranda und wies uns unseren Tisch zu. Hier von der Veranda hat man, wenn es nicht wie heute schon dunkel ist, einen wunderbaren Blick auf den Hafen von Burgstaaken. Ab und an kann man dann auch noch den vereinzelten Fischern zusehen, viele sind es allerdings leider nicht mehr.
Nach wenigen Minuten war der junge Herr wieder an unserem Tisch, und brachte uns die Speisekarten. Da es hier in der Veranda doch recht kühl war, die Dämmung ist wahrscheinlich nicht die beste, wünschte meine Frau etwas warmes zum trinken, und mit einem hausgemachten Glühwein war das auf einer Extrakarte auch verfügbar.
So bestellten wir erst einmal unsere Getränke:
· 1x 0,5ér Duckstein für 6,50 €
· 1x 0,2ér Grauburgunder für 7,90 €
· 1x Tasse hausgemachter Glühwein für 3,90 €
Nun wollten wir erst einmal die Karte noch ein bisschen studieren, obwohl für uns klar war das es Fisch werden sollte. Ziemlich erstaunt waren wir über die Preise. Diese hatten sich seit unserem letzten Besuch doch erstaunlich erhöht. So kostete jetzt die Vorsuppe 2 Euronen mehr, die Hauptspeisen waren mit bis zu 4 Euronen deutlich erhöht. Hauptspeisen, außer ein Matjesbrot oder einen großen Salat, für unter 20 Euro findet man hier nicht mehr. Die Preise sind eher im mittleren bis höheren 20-Eurobetrag angesiedelt. Das ist schon stolz, und ließ uns ganz schön schlucken.
Trotz allem fanden wir aber unsere Speisen, und nachdem die Getränke nach 10 Minuten am Platz waren, orderten wir:
Vorspeisen:
· 1x Kürbissuppe mit Ingwer, Kokosmilch und Kürbiskernöl für 8,90 €
· 1x klare Fischsuppe „Spezial des Hauses“ mit feiner Fischfilet- und Gemüseeinlage für 8,90 €
Hauptspeisen:
· 1x Gebratene Dorschfilets auf Rahmwirsing mit Bratkartoffeln für 27,90 €
· 1x Fischerpfanne mit Seelachs und Dorschfilet gebraten, in der Pfanne serviert, mit Krabbensauce und Bratkartoffeln für 23,90 €
· 1x Holsteiner Grünkohl mit Kohlwurst, Kasseler und Schweinebacke, dazu Bratkartoffeln für 21,90 €
Nun konnten wir also erst mal unsere Getränke genießen, und uns etwas umschauen.
Dabei fiel uns auf, dass zumindest hier in der Veranda, das Mobiliar ganz schön „abgeranzt“ ist, und dringend einer Erneuerung bedarf. Das gleiche gilt natürlich auch für die Wände, welche frische Farbe vertragen könnten, als auch für die energetische Sanierung, denn es war merklich kühl. Leider waren im großen Gastraum keine Plätze frei, mittlerweile hatte dieser sich ganz gut gefüllt. So freuten wir uns nun auf eine wärmende Suppe, diese kamen dann dampfend nach 20 Minuten zu uns.
Meine Frau freute sich auf die Kürbissuppe mit Ingwer, Kokosmilch und Kürbiskernöl. Im Gegensatz zur Kürbissuppe vor 2 Jahren fehlte hier schon einmal die Sahnehaube. Dafür war sie kräftig gelb und angenehm sämig in der Konsistenz. Auch waren genügend Kürbiskerne in der Suppe. Der Ingwer gab eine leicht scharfe, aber angenehme Note und hielt sich dank der Kürbismilch, welche doch recht stark durchschmeckte, im Hintergrund. Meiner Frau schmeckte es, vor allem war es wärmend.
Ich wollte wieder auf die klare Fischsuppe, die Spezialität des Hauses. Eine kräftige, geschmacklich gute Bouillon war hier angesetzt mit reichlich und vor allem großen Fischfiletstücken von den verschiedenen hier in der Küche verwendeten Fischsorten.
Etwas Lauch und wenig Karotte streckten die Suppe noch etwas. Nicht schlecht. Dazu gab es noch ein frisch geröstetes Knoblauchbrot.
Nach unserer Suppe mussten wir weitere 20 Minuten frösteln, bevor unsere Hauptspeisen kamen.
Opi Hartwig hatte sich heute mal ganz gegen Fisch entschieden, er wollte heute saisonal essen. Also gab es bei ihm den Holsteiner Grünkohl mit Kohlwurst, Kasseler und Schweinebacke. Da er Schweinebacke nicht mag, bat er die Küche diese doch bitte wegzulassen, und stattdessen doch bitte eine weitere Kohlwurst zuzugeben. Die Schweinebacke wurde ohne Abzug weggelassen, die Kohlwurst hätte Aufpreis gekostet. Also ließ er es bei einer Kohlwurst und dem Kasseler.
Aber auch das war eine ordentliche Portion, denn alleine der frische Grünkohl bedeckte schon einen großen Teil des Tellers. Der Grünkohl war frisch angerichtet, mit Schmalz, Speck und Zwiebel herzhaft gedünstet. Die Kohlwurst war ebenfalls sehr hertzhaft und angenehm fest im Biss. Der Kasseler kam als dicke Scheibe daher. Er war zwar nicht trocken, aber eine Scheibe Kamm mit etwas mehr Fett wäre wünschenswert gewesen. Die Bratkartoffeln wurden in einer extra Schale gereicht, und diese musste sich Opi Hartwig mit meiner Frau teilen.
Die Bratkartoffeln waren zwar richtig schön mit reichlich Zwiebel und Speckstippen gebraten, allerdings trieften sie vor Fett, was einfach zu viel war. Hier hatte es der Koch beim Braten mit der Zugabe vom Schmalz übertrieben. Die Salatbeilage aus zwei Scheibchen grüner Gurke und einem Salatblättchen war wohl eher für die Optik, aber zum Essen nicht passend.
Meine Frau hatte sich die Gebratenen Dorschfilets auf Rahmwirsing mit Bratkartoffeln eingebildet. Und so bekam sie einen großen Teller mit drei großen, zarten Dorschfilets.
Diese bedeckten einen großen Haufen Rahmwirsing. Der Rahmwirsing schmeckte gut, allerdings sind wir uns hier nicht ganz sicher ob frisch in der Küche zubereitet oder doch Convenience. Die Dorschfilets waren zwar groß und gut und zart gebraten, allerdings waren auch diese, wie die Bratkartoffeln, meiner Frau viel zu fettig. Ob diese Portion nun wirklich 28 Euronen wert ist wage ich trotz der hohen Fischpreise zu bezweifeln.
Ich überlegte lange ob ich zum Labskaus, dem Grünkohl oder doch zum klassischen Fisch greife. Da mir das Labskaus anhand der Preiserhöhung auf über 20 Euro dann doch zu teuer war, versuchte ich die Fischerpfanne. Mich störte zwar von Anfang an der Seelachs, da dies für mich nun nicht unbedingt ein hochwertiger Fisch ist, aber Dorschfilet war ja auch dabei.
Allerdings überwog hier der Seelachs, irgendwo muss man ebend doch sparen. Während der Seelachs als relativ dünnes Filet daherkam, und dadurch „durch“ gebraten war, waren auch hier die Dorschfilets angenehm dick und wunderbar zart. Die Bratkartoffeln waren auch hier sehr fettig, und durch die Krabbensoße wurden sie mit der Zeit auch pappig. Die Krabbensoße riss mich ebenfalls nicht vom Hocker, auch hier vermute ich das diese aus dem Großmarkt kommt.
Was mich noch nervte: da die Pfanne in welcher mein Essen serviert wurde am Boden nicht Plan war, drehte und wackelte das Pfännchen auf dem Teller, sodass es oftmals schwierig war vernünftig zu essen. So richtig glücklich war ich nicht, und schaute dann doch etwas neidisch auf Opi Hartwigs Grünkohl.
Unser Fazit: wir ließen zu dritt 109,80 € im Goldenen Anker in Burgstaaken. Das ist für ein Essen zu dritt schon heftig. Auch die Qualität haute uns nicht unbedingt vom Hocker, vor allem aber störte uns die kalte Veranda und auch das sehr stark abgesessene Mobiliar. Da half auch der Blick auf den verschneiten Hafen nicht viel.