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Zwar wird sich der Lööf am Abend grobe Bauernbratwurst (der Saumagen ist schon weg, die Lewwerknepp sind es auch) vom in Sulzbach mit einer Filiale vertretenen Pfälzer Metzger Burgard braten, aber ein klein wenig Restaurantluft wollte er heute doch schon auch schnuppern. Kalbsnierchen sollte es sein, aber das "Milano" scheint sie von der Karte gestrichen zu haben; die auf der "Milano"-HP veröffentlichte Karte zeigt sie jedenfalls nicht mehr. Saublöd! Also ging es für mich wieder einmal ins von mir sehr geschätzte "Saigon". Beim letzten Besuch (siehe Bericht) wollte ich als Vorspeise die Wan Tan Suppe haben; leider war sie "aus" und der Wirt, an dem Tag "Einzelkämpfer mit Koch- und Service-Verpflichtung" hatte natürlich keine Zeit, für mich neue Wan Tans zu produzieren. Heute gab es sie und so bestellte ich die Wan Tan Suppe diesmal als Hauptgericht mit Garnelen für EUR 16,00, zusammen mit einem Bia Saigon Export (0,33l EUR 4,00). Das kam zügig, gebracht von einer jungen vietnamesischen Dame, die ich bis dato nicht kannte. Personalwechsel ? Wie gehabt gibt es zur Flasche Bier bzw. Bia ein Bitburger Pilsglas, nicht mehr aber den Bierdeckel einer bayrischen Brauerei; der Deckel kommt neuerdings von einem Saarbrücker Verkehrsbetrieb. Auch recht.
Im Vorfeld der mächtig großen Suppenschale (ich mag den Begriff Bowl überhaupt nicht leiden) kam eine kleine Platte, darauf eine ordentliche Portion Bambussprossenund ein Schüsselchen mit einem Limettenschnitz und gehackten kleine roten Teufelchen, dazu zwei Spritzflaschen mit Soja- bzw. Fischsoße. Den ganzen Kram kann man entweder als Vorspeise mümmeln oder partiell auch in die Suppe geben. Ich tue immer beides. Doch Vorsicht vor den kleinen roten Teufelchen. Sie und vor allem die darin enthaltenen Kernlein arbeiten zeitverzögert. Hat man was davon im Mund, spürt man zunächst wenig, aber nach ein bis zwei Minuten bricht buchstäblich die Hölle los: Lippen, Mundhöhle, Zunge und Rache brenen wie Sau! Bier, Sprudel oder Milch hinterherzuschütten bringt absolut keine Linderung. Einziges Gegenmittel, das habe ich in meinem Lieblingsland Indonesien gelernt, ist ein Glas heißes Wasser. Aber bitte nicht brüllendheiß !
Die hier servierte Wan Tan Suppe (eigentlich ist es ja keine Suppe sondern eine Brühe) hat neben den namensgebenden Wan Tans und großen Garnelen, genau die gleiche Zutaten wie die vietnamesische Nationalsuppe Pho Bo: Reisnudeln, krausse Petersilie, Möhrenscheiben, Streifen vom Spitzkohl,Bambussprossen und Lauch. Die dünn geschnitten Rindfleischscheiben (entweder vorgegart oder direkt in der heißen Brühe gegart) werden bei der Wan Tan Suppe eben durch Wan Tans ersetzt.
Acht große selbstgemachte Wan Tans lagen in meiner Brühe, dazu zwei große Garnelen; mir hätten sechs Wan Tans völlig gereicht und gerne hätte ich dafür ersatzweise zwei Garnelen mehr gehabt. War aber nicht. An der erste Wan Tan habe ich mir fast den Mund verbrannt; frisch aus der sehr heissen Brühe herausgenommen, sollte man sie erst etwas abkühlen lassen, bevor man sie zum Munde führt. Ich habe sie je nach Bedarf einzel aus der Brühe herausgefischt und auf der Platte mit den Bambussprossen zwischengelagert. Die Brühe selbst war sehr aromatisch; hier hat die Pho Bo Pate gestanden, denn es war eine Rinderbrühe. Wem sie zu "soft"ist der kann ihr ja per Dreingabe der kleinen roten Teufelche auf die Sprünge helfen. Mir war sie im Originalzustand sprich ungetuned recht so wie sie auf den Tisch kam.Ich kann die Schüssel mit der Pho Bo hier nie bis auf den Grund leeren;; bei der Wan Tan Suppe im Hauptgerichts-Format ist mir dies heute auch nicht gelungen. Angenehm gesättigt war ich trotzdem, und das ist ja schliesslich die Hauptsache -:))