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Ziemlich lucky über den Erfolg dürfte vor allem der Betreiber Lukas Giluk sein. Seine Idee: eine Tapas-Bar, die sowohl spanische als auch schwäbische Gerichte anbietet. Dazu einen Koch aus Uruguay und einen superfreundlichen, kundenorientierten Service. Die Neuverpachtung der zentral gelegenen Location wurde offenbar über eine Online-Ausschreibung auf den Weg gebracht. Doch das ist schon eine andere Geschichte.
Die Tapas Bar hat wochentags (ausser montags und dienstags) von 17 bis 23 Uhr geöffnet – danach würde der Spanier zum Abendessen gehen. Und der Waldenbucher natürlich ins Bett. Doch wer hier nur Minihäppchen vermutet, kann sich täuschen. Unser heutiger Testbesuch liess uns pappsatt zum Auto wanken – und das ohne mehrmaliges Nachbestellen. Überhaupt erscheinen die Kombinationsmöglichkeiten erstaunlich reizvoll: Schwäbische Maultaschen mit spanischen Pimientos de Padron? Datteln im Speckmantel mit Kartoffelsalat? Chorizo mit Kässpätzle? Nur Mut! Das liebreizende Servicemädel rät zu 2-3 Portionen pro Person. Und so halten wir es auch. Der Wermutstropfen kommt sofort: der laue Sommerabend, spontane Bekanntschaften, nette Gespräche und leider ein folgenschwerer Wespenstich auf der Terrasse (das leckere Essen lockt Gäste jeglicher Art an) haben uns das Fotografieren komplett vergessen lassen. So erfolgt die Berichterstattung leider etwas trocken fast nur verbal.
Wir bestellen: Calamares (7,20 Euro), Buntes Grillgemüse (7,50 Euro), Dreierlei Butter mit Brot (4,80 Euro), Maultaschen mit Kartoffelsalat und Zwiebelschmelze (5,90 Euro), Käsespätzle (5,80 Euro), Weissweinschorle (3,50 Euro), Cola light (3,40 Euro), ein Äquivalent zum italienischen Affogato (3,20 Euro). Die Speisen werden gefühlt eine Viertelstunde nach dem Bestellen aufgetragen, in verschiedenen Schüsselchen, Schalen und Platten, farbenfroh und bunt. Ist bestimmt ein wunderbarer Spass, wenn man zu viert am Tisch sitzt und es gross auffahren lässt. Die schwäbischen Speisen sind durchaus ihr Geld wert, auch wenn der Kartoffelsalat (da bin ich anspruchsvoll) deutlich zu wenig schlonzig fabriziert wurde (das ist vermutlich die uruguayische Interpretation) und die Maultaschen eher lauwarm auf den Tisch kommen. Die Käsespätzle fallen dafür sehr üppig aus, denn neben einem Käsemix wurde mit Sahne nicht gespart. Das mediterrane Grillgemüse ist schön kräuterig gewürzt und wird mit Hüttenkäse serviert, was vermutlich weder die spanische noch die schwäbische noch die südamerikanische Küche traditionell auf dem Schirm hat, aber tatsächlich gut harmoniert. Die Calamares (gottseidank nicht totfrittiert und nicht im abtörnenden Panademantel) waren mengenmässig etwas dürftig, aber ansonsten wohlschmeckend. Dass wir die dreierleifarbenen Buttervariationen zum Brot zuletzt vertilgen, ist natürlich nicht klug. Die orangenfarbene, schon leicht geschmolzene Paprikavariante schmeckt mir am besten.
Auch wenn wir spontan gleich bei Lokalöffnung um 17 Uhr eingetrudelt sind, ist eine Tischreservierung sehr empfehlenswert. Gegen 19 Uhr sind alle Tische im Aussenbereich belegt. Drinnen vermutlich auch. Denn eine grössere Damenrunde belegt das Obergeschoss, dem ich heute leider noch nicht ansichtig geworden bin. Als barrierefrei kann das Lokal in einem historischen Gebäude leider nicht bezeichnet werden. Sogar zu den Toiletten (gut gepflegt und proper) muss man eine halbe Etage überwinden. Zusätzlich zum normalen Betrieb werden noch zahlreiche Events angeboten – der online gestellte Kalender ist bis Ende Mai 2025 gut gefüllt. Aber zwischendrin findet sich für eine Besuch sicherlich noch eine Lücke.