Tja was soll ich sagen. Bin ein ehemaliger RK-ler. Hatte dort Freunde und Gegner. Wurde dort schon entfernt (oder wie es umgangsprachlich genannt wird, "gelöscht"), weil ich mich (zu) kritisch verhalten habe. Das hat eben ab und zu polarisiert, eben wie im richtigen Leben. Warum soll es in der virtuellen Welt anders sein. Konstruktiv kritisch ist meine Vorgehensweise, "Hart aber Fair" lautet meine Philosophie. Und was die Kulinark betrifft - lieber nichts essen, als schlecht essen.
Mein Wohnort - Wuppertal. Stadt der Schwebebahn, die Stadt von Johannes Rau und von Pina Bausch. Eine Stadt mit dem größten Grünflächenanteil (über 50%) aller deutschen Großstädte. Nicht mehr Ruhrgebiet und noch nicht ganz Rheinland. Hier treffen sich Pils, Alt und Kölsch, weil sich hier das Rheinland und das Ruhrgebiet ebenso treffen. Und wer mal die Stadt verlassen will - in einer guten halben Stunde ist man in Düsseldorf, Köln, Essen oder Dortmund. Hier in der Rhein-Ruhr-Metropol-Region trifft man kulinarisch auf bodenständiges Essen, aber genau so auf zahlreiche Gastro-Betriebe, die modern leicht und mit Auszeichnung kochen.
Also dann. Ich freue mich hier auf die Kommuniktion mit den anderen Kritikern und wünsche dem Betreiber des Portals eine erfolgreiche Zukunft. Ein Zukunft, der Gegenseitigkeit. Ein solches Portal hat nur Erfolg, wenn sich dort gute und qualifizierte Kritiker engagieren. Aber umgekehrt dürfen wir als schreibende Kritiker auch bitte nicht vergessen, dass uns der Portalbetreiber eine Plattform kostenlos zur Verfügung stellt. Auch daran sollten wir denken, wenn nicht immer alles so abgewickelt wird wie wir es (individuell) gerne hätten.
Also, auf eine erfolgreiche GastroGuide Zukunft. Bon appetit !
Tja was soll ich sagen. Bin ein ehemaliger RK-ler. Hatte dort Freunde und Gegner. Wurde dort schon entfernt (oder wie es umgangsprachlich genannt wird, "gelöscht"), weil ich mich (zu) kritisch verhalten habe. Das hat eben ab und zu polarisiert, eben wie im richtigen Leben. Warum soll es in der virtuellen... mehr lesen
Bewertungs-Statistik
Insgesamt 77 Bewertungen 120317x gelesen 1370x "Hilfreich" 1389x "Gut geschrieben"
Geschrieben am 20.10.2021 2021-10-20| Aktualisiert am
22.10.2021
Besucht am 04.09.20212 Personen
* Hoch oben im betuchten und vornehmen Villenviertel am Wuppertaler Toelleturm befindet sich das Restaurant "Zur alten Bergbahn". Bis 1959 diente das Gebäude als Bahnhof und Endstation einer Bergbahn. Dann 1980 eröffnete Klaus Homberg dort mit seiner (Geschäfts) Partnerin Godelieve van Hoofstadt ein Restaurant. Schnell etablierte sich das Restaurant bei den gut betuchten Wuppertalern. Klaus Homberg führt als Gastronom die "Alte Bergbahn" sage und schreibe 36 Jahre lang, bis zum Jahre 2016. Er galt über Jahrzehnte als der Grandseigneur der Gastronomen in der Stadt an der Wupper. Immer top modisch gekleidet, immer einen Spruch auf den Lippen, denn er kannte fast jeden seiner zahlreichen Stammgäste persönlich sehr gut. Er genoss das Leben in der lokalen Wuppertaler High Society Szene und war dabei tonangebend. Das Restaurant war für ihn ein 24/7 Lebensmittelpunkt. Wobei er gerne zwischendurch mal eben für 2 oder 3 Tage auf Malle eine kurze Auszeit einlegte. Nach 2016 gab es bisher zwei neue Betreiber.
* Lange waren wir nicht mehr in der "Alten Bergbahn". Ich musste Hasimausi zu einem Essen dort erst einmal überreden, denn "der Laden war mir schon früher etwas zu steif" (O-Ton meiner lieben Dame), so ihre leicht ablehnende Haltung. Als wir eintraten, fühlte sie sich sich bestätigt. Erinnerte doch das (ehemalige) gediegene Ambiente teilweise immer noch an die Zeit von vor 10 oder mehr Jahren. Wobei uns ein junger erfrischender weiblicher Service begrüßte.
* Die Karten wurden gereicht, die Frage nach einem Aperitif wurde gestellt. Ein kurzer Blick in die Karte offenbarte eine übersichtliche Auswahl. Und oh Wunder, Hasimausi orderte einen Aperitif Klassiker aus den 80/90er Jahren, nämlich eine Campari Orange. Ich war verblüfft. Meine Wahl - welche eine Überraschung - ein Kölsch aus dem Hause Früh.
* Flott servierte die junge Dame die Getränke, inklusive eines Bruschetta Gruß aus der Küche. Nett, gut geröstetes Ciabatta, belegt mit frischen Tomaten, dezent mit Knoblauch abgestimmt. Nicht aufwendig, aber handwerklich ordentlich.
* Bei der Auswahl der Vorspeisen taten wir uns zunächst schwer. Sicherlich etwas verwöhnt quälte ich mir die Aussage ab: "nicht schon wieder Garnelen in Chili Öl, nicht schon wieder Rindercarpaccio" und Entenbrust ist nicht gerade mein Fall. Manchmal wünsche ich mir in Restaurants auch mal Küchenchefs mit etwas mehr Kreativität, denn Garnelen und Rindercarpaccio findet man inzwischen fast auf jeder Karte. Doch meine liebe Dame entdeckte die Alternative.
> Die Vorspeisen-Variationen des Hauses. Also von allem etwas. Nämlich Carpaccio, Entenbrust und Garnelen. Für je knappe 15,- Euro eine hoffentlich richtige Entscheidung.
* Bei der Wahl für die Hauptgerichte taten wir uns weniger schwer. Wir wurden beide von den Wildgerichten angesprochen. Leider ist hier im Rheinland das Angebot der Wildgerichte fast immer sehr dürftig, warum auch immer. Das war hier in der "Alten Bergbahn" deutlich attraktiver. Wurde doch ein Hirschrücken und ein Rehrücken offeriert.
> Also bitteschön, für Hasimausi den Rücken vom Reh (28,- Euro), für mich etwas gutes vom Hirsch (26,- Euro).
Unsere flotte holde Service-Maid meinte wir hätten eine gute Wahl getroffen. Und es dauerte auch nicht lange und sie servierte die Vorspeisen. Oh - ich war positiv überrascht. Sehr attraktiv und gefällig waren die Garnelen, die Entenbrust und das Carpaccio auf großen Tellern angerichtet. Dazu wurde noch Brot serviert, oder besser gesagt das schon bekannte Ciabatta, dass vorher als Bruschetta diente. Dagegen sprach zwar nichts - ganz im Gegenteil. Nur zur Entenbrust hätte ich mir dann doch lieber dunkles Brot gewünscht. Kurz und knapp auf den Punkt gebracht. Die Vorspeise-Variationen waren exakt das was wir uns vorgestellt hatten. Nämlich gute Produkte, sorgfältig zubereitet.
* Wie üblich schaute ich mich um. So in Richtung Ambiente, Flair, Einrichtung etc. Sagen wir es mal so, die Einrichtung war noch sehr klassisch und bestimmt seinerzeit von Klaus Homberg und der First Lady Godelieve van Hoofstadt ausgewählt. Nein das Ambiente wirkte nicht antiquiert oder überholt, auch wenn die farbigen Butzenscheiben in den Fenstern ein Relikt aus der Vergangenheit sind. Nein - unwohl fühlte ich mich nicht. Hier lebt eine Tradition, die man hegt, pflegt und bestimmt noch lange so fortsetzt. - Und das Publikum ? Sicherlich fast noch so wie früher. Klassisch, konservativ und nicht ganz unvermögend. Wobei Hasimausi nochmals betonte, dass ihr das alles hier doch immer noch etwa zu steif ist. Ich verteidigte das Flair mit dem Argument, dass das hier nun mal gelebte Tradition ist. Hasimausi regierte darauf mit der progressiven Formulierung: "Tradition generiert keineUmsätze, von Tradition kannst Du nicht leben". Soweit die geschätzten betriebswirtschaftlichen Theorien meiner lieben Dame.
* Die Hauptgerichte: Mein Lieber, der für mich bestimmte Hirsch hatte wohl einen breiten Rücken. Was mir da serviert wurde, waren locker 250 Gramm und noch mehr, eingebettet in einen Haselnussmantel. Passend dazu eine Maronensauce, die sich neben den Hirsch als Spiegel ausbreitet. Dazu ein Gemüse, dass ich gefühlt seit Jahrzehnten nicht mehr gegessen hatte - WIRSING. Genauer gesagt RAHMWIRSING. Als bekennender Gemüsegegner muss ich trotzdem sagen - überraschend gut. Und das Fleisch des Hirsch ? Wunderbar die Qualität, wunderbar das herzhafte Wildaroma. Einzige Verneigung an eine zeitgemäße moderne Küche war das Süßkartoffel-Püree. Warum serviert eigentlich in den letzten Jahren jeder Küchen-Zauberer Süßkartoffeln-Pommes oder wie hier Süßkartoffel-Püree. Hasimausi versuchte mir den Süßkartoffeltrend zu erklären. Die Süßkartoffel sei auf dem Vormarsch ! Meinetwegen - ich ziehe trotzdem die heimische deutsche Knolle vor.
* Hochzufrieden konsumierte ich den Hirsch. Genau so hoch zufrieden war Hasimausi mit ihrem Rehrücken. Auch sie lobte die Qualität des Fleisch mit Mangold. Mit Blick auf ihren wirklich genussvoll angerichteten Teller erlaubte ich mir die zynische Frage, ob auch ihr Püree ein Produkt der Süßkartoffel war. Hasimausi reduzierte sich auf ein: "jetzt wirst Du aber albern".
* Nun gut, wir waren beide sehr zufrieden, auch wenn die "Alte Bergbahn" atmosphärisch nicht die Welt meiner Dame war, so hat sie das verzehrte Essen noch umfänglich überzeugen können. - Bleibt die Frage nach einem Dessert. Mal wieder sprach mich nichts an. Fällt den Küchenchefs eigentlich nur noch die Creme Brulee ein ? Oder Tiramisu ? Einzig hier herausragend auf der Dessert-Karte, das Eis-Überraschungsdessert das auf einer 12 er Etagere serviert wird. Allerdings nur für 4 Personen. Sollte ich jetzt hier vielleicht am Nachbartisch fragen, ob man sich an diesem Dessert beteiligt ? Wie oftmals verzichteten wir mal wieder auf ein Dessert. Weil ich nichts passendes und/oder kreatives finden konnte und Hasimausi sich wie immer in der ganzjährigen Diät-Dauerschleife befindet. Einzig die flüssige Mirabelle winkt uns aus der Getränkekarte entgegen.
Fazit: Ja - fast ohne wenn und aber ein guter Gesamteindruck. Dafür 4,5 Sterne. Ebenso für die Sauberkeit, das Essen und den Service. Beim Ambiente tun wir uns schwer. Ja unstrittig sehr gepflegt, aber auch etwas antiquiert Dafür 3 Sterne. Bleibt die Frage, ob wir wiederkommen. Ja ganz sicher, alleine schon wegen der Wildgerichte. Auch wenn beim Ambiente noch Reserven bestehen. Und das PLV - gerne dafür 4 Sterne.
ps Sehr im Sommer zu empfehlen, die großzügige Außenterrasse.
* Hoch oben im betuchten und vornehmen Villenviertel am Wuppertaler Toelleturm befindet sich das Restaurant "Zur alten Bergbahn". Bis 1959 diente das Gebäude als Bahnhof und Endstation einer Bergbahn. Dann 1980 eröffnete Klaus Homberg dort mit seiner (Geschäfts) Partnerin Godelieve van Hoofstadt ein Restaurant. Schnell etablierte sich das Restaurant bei den gut betuchten Wuppertalern. Klaus Homberg führt als Gastronom die "Alte Bergbahn" sage und schreibe 36 Jahre lang, bis zum Jahre 2016. Er galt über Jahrzehnte als der Grandseigneur der... mehr lesen
Restaurant Zur alten Bergbahn
Restaurant Zur alten Bergbahn€-€€€Restaurant, Cafe0202595762Sachsenstraße 2, 42287 Wuppertal
4.5 stars -
"Das gastronomisches Traditionsrestaurant seit über 4 Jahrzehnten." x2x* Hoch oben im betuchten und vornehmen Villenviertel am Wuppertaler Toelleturm befindet sich das Restaurant "Zur alten Bergbahn". Bis 1959 diente das Gebäude als Bahnhof und Endstation einer Bergbahn. Dann 1980 eröffnete Klaus Homberg dort mit seiner (Geschäfts) Partnerin Godelieve van Hoofstadt ein Restaurant. Schnell etablierte sich das Restaurant bei den gut betuchten Wuppertalern. Klaus Homberg führt als Gastronom die "Alte Bergbahn" sage und schreibe 36 Jahre lang, bis zum Jahre 2016. Er galt über Jahrzehnte als der Grandseigneur der
Geschrieben am 13.10.2021 2021-10-13| Aktualisiert am
14.10.2021
Besucht am 02.10.2021Besuchszeit: Abendessen 4 Personen
* Am Wuppertaler Stadtrand gibt es den Stadtteil Katernberg. Neben einigen z.T. sehr hochwertigen Villen, ganz viele solide Ein,- Zweifamilien,- und Reihenhäuser. Nur wenige Mieter, dafür jede Menge von Eigentümern bewohnte Eigentumswohnungen. Hier wohnt der solide gut bürgerliche Mittelstand, der auch mal kritisch nachschaut ob Nachbars-Vorgarten hoffentlich ordentlich gepflegt ist. In diesem Stadtteil erzielten in Wuppertal bei der letzten Bundestagwahl 2021 CDU und FDP ihre meisten Wählerstimmen. Tief bräunliche Rechtsnationale Parteianhänger und rot-links orientierte Marx und Engels Anbeter, haben hier keine Chance. Die Kriminalstatistik ist überdurchschnittlich positiv. Ja so etwas gibt es noch, wo doch Dauerpessimisten permanent jammern, dass alles "immer schlimmer wird".
* Im Stadtteil gibt es eine überschaubare Gastronomie, mehrheitlich gut aufgestellt. Betreiberwechsel kommen eher selten vor. Über viele Jahre erfreuten sich die Anwohner im Restaurant Wichelhaus, das genau diese solide deutsch-bürgerliche Küche pflegte. Irgendwann expandierte der Gastronom, schloss das Restaurant und eröffnete einen neuen, deutlich größeres Betrieb in einem anderen Stadtteil. Das "Wichelhaus" stand lange leer. Doch plötzlich vor rund 15 Jahren ein neuer Betreiber. Doch für das konservative bürgerliche Publikum im Umfeld fast ein gastronomischer-kulinarischer Schock. Ein INDR mit einer INDISCHEN Küche ? Die grundsoliden "Vorgarten-CDU-FDP-Bürger" in diesem Stadtteil verstanden die Welt nicht mehr. Doch oh Wunder - der Inder bot nur wenige Gerichte aus dem Land von Tandoori, Kokos-Curry, Kardamom, Ayurverda und Lassi. Ganz im Gegenteil, er kochte deutsch, urdeutsch, bürgerlich deutsch und wurde damit schnell erfolgreich.
* Und nein, Hasimausi konnte mich über Jahre nicht davon überzeugen, irgendein indisches Restaurant zu betreten. Immer noch schmerzte in mir eine schlimme Erfahrung. Unbedingt ein ja zur Küche in Südeuropa. Gerne auch mal beim Türken und besonders gerne beim Araber zum Essen aufschlagen. Der Chinese und die Küche aus Thailand reichen mir alle paar Monate, also nicht so oft. Dagegen ist der Anreiz sehr hoch beim Japaner zu essen. Aber indisch ? Never. Liegt einfach daran, dass ich im Alter von 40 Jahren beruflich mal einige Wochen in Indien arbeiten, essen und trinken musste. Die danach aufkommenden Magen-Darm-Probleme begleiteten mich über Monate. Ja - sicher ein Vorurteil, aber seit dem mache ich einen großen Bogen um jede indische Gastronomie. Unter Umständen unberechtigt.
* Irgendwann hatten mich dann doch Freunde zum Gang ins Deutsch-Indische Wichelhaus überredet. Wobei mich der Hinweis auf die "gute deutsche bürgerliche Küche" auch nicht richtig überzeugte. Klang verdächtig nach Schnitzel, Cordon Bleu, Wirsing, Blumenkohl, Försterpfanne und Senfbraten.
* Also dann hinein ins Wichelhaus. Der erste Eindruck ? Die Zeit schien hier so um 1980 stehen geblieben zu sein. Weißer rauer Putz an den Wänden, Holzbalken mit hölzernen Speichenrädern dazwischen, schwarze Ziergitter aus Gusseisen, Tische und Stühle aus der Epoche des bekannten "Gelsenkirchener Barock". Nennen wir es gewöhnungsbedürftig.
* Freundlich wurden wir von einer hübschen jungen Dame begrüßt, die nicht ganz passend zum Gelsenkirchener Barock im traditionellen indischen Sari daher kam. Unser Tisch war reserviert. Das Restaurant bisher halb gefüllt. Die Karten wurden gereicht.
* Ein erster überschlägiger Blick in die Karte zeigte nur zu geschätzt 20% Essen aus dem Land der 1,4 Milliarden Einwohner auf. Mehrheitlich also Essen "Made in Germany". Nach Sichtung dieser sehr deutschlastig verfassten Karte, war mir klar warum die um Umfeld wohnenden konservativen Bürger, hier wohl gerne aufschlagen. Es gab z.B. Käsespätzle, Rinder-und Schweinemedaillons, ein kölsches Schnitzel mit Speck, Zwiebeln und Gurke gefüllt und natürlich wie erwartet den deutschen Klassiker Cordon Bleu. Ebenso Filetspitzen in Altbiersauce. Vieles mit den höchst indisch-exotischen Beilagen wie Bratkartoffeln und Kroketten versehen. Ebenso als Beilagen Spinat, Röstitaler, Preiselbeeren und die "original indische" Sauce Bearnaise. Nach Sichtung dieser Gerichte fühle ich mich kulinarisch sehr nahe dem Sauer-oder Münsterland, aber Millionen Lichtjahre von Indien entfernt.
* Hasimausi lächelte mir zu und meinte: "Damit kannst Du doch gut leben, als bekennender Gegner von India Food". Ich nickte ihr zwar zu, wobei mir das Essen doch zu überdeutlich auf den klassischen deutschen Gaumen ausgerichtet war. Nur das wollte ich jetzt hier nicht aussprechen und diskutieren.
* Ich tat mich schwer bei der Auswahl der Vorspeise. Es gab diverse Suppen - Suppen sind nicht meine Welt. Und vegetarische Gemüseteller, indische Rolls und Teigtaschen, um Himmels Willen auch nicht. Süffisant, grinsend und betont zynisch wollte mir Hasimausi noch Punjabi-Papadam empfehlen. Was bitte ? Kurzer Blick in die Karte ? Aha, frittierte Linsenfladen ? - Schließlich lautet meine Wahl:
> Feldsalat mit Ziegenkäse
Wobei auch das eher eine Entscheidung aus der Serie: "Was anderes habe ich nicht gefunden" war.
* Als ich dann die Karte mit den Steaks gesichtet hatte, wurde ich ganz schnell sehr entscheidungsfreudig. Fünf argentinische Rumpsteak waren aufgeführt. Darunter natürlich der Klassiker der schon vor 40 Jahren in den Karten der damals guten Restaurants zu finden war. Nämlich das:
> Pariser Pfeffersteak mit der klassischen Bearnaise
Gespannt war ich auf die Order meiner lieben Dame. Deutsch oder indisch ? Wie vermutet als Vorspeise indische Rolls und als Hauptgericht das nicht so ganz für indische Küche typische Lammfilet.
* Zu meiner Befriedigung fand ich auf der Karte bei den Getränken etwas aus der heiligen Domstadt Kölle, nämlich Früh Kölsch. Hasimausi zog einen Merlot vor. Ich konnte mir die provozierende und ironische Bemerkung: "Wie kein Lassi ?" nicht ersparen.
* Flott und engagiert agierten die adretten jungen Service-Damen am Tisch. Stets präsent und immer schnell beim vorbeigehen eine Blick auf den Tisch. Kurz nach der Bestellung wurde ausreichend frisches Weißbrot serviert, dazu zwei Schälchen mit einer hellen Joghurt-Creme. Nett, geschmacklich angenehm, ohne jede spitze indische Schärfe.
* Wie üblich schaute ich mich etwas um, während am Tisch eine Woche nach der Bundestagswahl 2021 eifrig über Laschi Laschet, den Scholzomaten und Annalenchen & Co kontrovers diskutiert wurde. Etwas Verblüffung löste ich aus, weil ich mir Prof. Karl Lauterbach als Bundeskanzler wünschte. Dabei schweifte mein Blick durch das Ambiente des "Gelsenkirchener Barock", das an diversen Stellen mit indischen Deko Elementen ergänzt und/oder aufgefrischt wurde. Ich entdeckte Figuren einer Hindugöttin, Krishna Figürchen, Deko-Elefanten und kleine Buddha Skulpturen Das alles vielfach sehr bunt, aber auch in Bronze oder in Gold-Farben. Was passte hier zusammen ? Alles oder nichts ? Egal, wenn es dem Besitzer des Restaurants gefällt und ebenso seinen Gäste - alles völlig okay. Die Welt ist bunt, exotisch und vielfältig. Noch ein Satz zu den Gästen. Mehrheitlich war die Generation Ü 60 vertreten. Offensichtlich viele aus dem direkten Wohnumfeld. Die Stimmung war gut. Die Tabletts der Service-Mädels oft und häufig randvoll mit frischem Krombacher belegt.
* Die Vorspeisen wurden zeitgleich für alle Gäste am Tisch serviert. Vor mir stand ein Teller mit viel (zu viel) Feldsalat, mit viel (zu viel) Ziegenkäse. Das alles mit Honig gratiniert. Erstaunlich gut der Ziegenkäse. Eine leichte Schärfe, genau nach meinem Geschmack. Natürlich war der Salat vom Feld nicht meine kulinarische Erfüllung. Aber abgerundet mit dem Walnuss-Kräuter-Pesto doch geschmacklich ordentlich. Auch Hasimausi zeigte sich mit ihren süß-sauer mit Hähnchen gefüllten indischen Rolls zufrieden. Alles handwerklich ordentlich zubereitet.
* Der Service übersah nichts und war emsig unterwegs. Davon kann so manche weibliche studentische Service- Aushilfskraft (auf Lehramt oder Pädagogik) in dem ein oder anderen Restaurant noch viel lernen. Als dann, die indischen Damen servierten die Hauptgericht. Der Blick auf mein Argentinisches Rumpsteak für gerade mal 25,- Euro lies ein Gewicht von ordentlich 250 Gramm vermuten. Rein mit dem Messer, der erste Schnitt und dann der Blick auf das Fleisch im Innenteil des Steaks. Der indische Koch hat genau das gegart, was ich bestellt hatte "Medium Well", also leicht oberhalb von "Medium". Dazu eine Bearnaise die wohl nicht aus dem Eimer kam oder die Convenience-Produzenten werden immer besser. Dazu die (Achtung Satire) für die indische Küche typischen Beilagen Röstitaler und Mandelbrokkoli. Alles gut ? Nicht ganz. Die Qualität des Fleisch war perfekt, genau so wie die Zubereitung. Gleiches gilt für die Beilagen. Wobei der Brokkoli besser etwas bissfester gewesen wäre. Wenn sich aber auf dem Teller eine Bearnaise mit Pfefferkörner brüderlich vereinen, schlagen und kannibalisieren sich die Aromen gegenseitig. Also liebe Küche, nichts gegen Grünen Pfeffer und auch nichts gegen eine gute klassische Bearnaise, aber bitte auf dem Teller getrennt von einander anrichten. Ansonsten zeigte das Hauptgericht eine Qualität auf, die ich hier so nicht erwartet hätte.
* Ein kurzer Blick zu Hasimausi die in Sachen Lamm immer sehr kritisch ist. Aber hier und heute zeigte sie sich höchst zufrieden. Sie sprach zwar von einer ordentliche Knoblauch-Dominanz, aber es war trotzdem okay. Und das ihr der Inder zum Lammfilet ihren zu Hause so geliebten Blattspinat servierte, löste dann eine insgesamt kulinarische Zufriedenheit aus.
* Unsere Bekannten waren Wiederholungsgäste und lobten Lachs und Zanderfilet.
* Dessert ? Oh wunder, Hasimausi bestellte noch Tiramisu, obwohl sie doch eigentlich von 365 Tagen im Jahr an 400 Tagen diätet. Ich fand für mich auf der Dessert-Karte nicht passendes, wie fast immer. Dann lieber einen Johnnie Walker. Als ich diesen bestellte frage die junge Dame etwas verblüfft: "Johnnie was" ? Offensichtlich trinkt man hier eher als Digestif Obstler oder den Meister aus dem Hause Jäger.
Fazit: Es kommt immer darauf an, welche Erwartungshaltung man hat, wenn man ein Restaurant erstmalig besucht. Ich hatte für mich im ungünstigsten Fall India Food erwartet. Dem Himmel und den indischen Göttern Shiva und Vishnu sei Dank, gab es genügend Alternativen aus der Deutschen Küche. Wobei ich hier eher mit einer sehr klassischen, etwas überholten Deutschen Küche a la Schnitzel Pommes, Toast Hawaii und Strammer Max gerechnet habe. Das war nicht der Fall. Nein es handelt sich sicherlich hier nicht um die moderne deutsche, trendige und leichte Küche. Aber um eine Küche, die an diesem Standort und im dortigen Wohnumfeld breite Akzeptanz findet. Wie man hört, zumindest am Wochenende immer ausgebucht.
Die Sterne: Der Gesamteindruck verdient 4 Sterne. Gleiches gilt ebenso für die Sauberkeit und für das Essen. Gerne 5 Sterne für den sehr aufmerksamen Service. Tja und jetzt das Ambiente. Wahrscheinlich vergeben die dortigen Stammgäste dafür 4 bis 5 Sterne. Damit tue ich mich schwer. Der Gelsenkirchener Barock gemixt mit indischen Figürchen ist schon etwas gewöhnungsbedürftig. Dafür lieb gemeinte 3 Sterne. Und das PLV - ordentlich und damit verdient 4,5 Sterne.
ps Zweimal jährlich jeweils Fr. Sa. und So. lädt man am Abend zum "Bollywood Spezial" ein. Großes India Food Buffet, plus Musik, Tanz.
* Am Wuppertaler Stadtrand gibt es den Stadtteil Katernberg. Neben einigen z.T. sehr hochwertigen Villen, ganz viele solide Ein,- Zweifamilien,- und Reihenhäuser. Nur wenige Mieter, dafür jede Menge von Eigentümern bewohnte Eigentumswohnungen. Hier wohnt der solide gut bürgerliche Mittelstand, der auch mal kritisch nachschaut ob Nachbars-Vorgarten hoffentlich ordentlich gepflegt ist. In diesem Stadtteil erzielten in Wuppertal bei der letzten Bundestagwahl 2021 CDU und FDP ihre meisten Wählerstimmen. Tief bräunliche Rechtsnationale Parteianhänger und rot-links orientierte Marx und Engels Anbeter, haben hier... mehr lesen
Restaurant Wichelhaus
Restaurant Wichelhaus€-€€€Restaurant+0202 61276776Nevigeser Straße 412, 42113 Wuppertal
4.0 stars -
"Indien trifft auf Gelsenkirchener Barock" x2x* Am Wuppertaler Stadtrand gibt es den Stadtteil Katernberg. Neben einigen z.T. sehr hochwertigen Villen, ganz viele solide Ein,- Zweifamilien,- und Reihenhäuser. Nur wenige Mieter, dafür jede Menge von Eigentümern bewohnte Eigentumswohnungen. Hier wohnt der solide gut bürgerliche Mittelstand, der auch mal kritisch nachschaut ob Nachbars-Vorgarten hoffentlich ordentlich gepflegt ist. In diesem Stadtteil erzielten in Wuppertal bei der letzten Bundestagwahl 2021 CDU und FDP ihre meisten Wählerstimmen. Tief bräunliche Rechtsnationale Parteianhänger und rot-links orientierte Marx und Engels Anbeter, haben hier
Geschrieben am 11.10.2021 2021-10-11| Aktualisiert am
20.10.2021
Besucht am 25.09.20214 Personen
* In der Woche wird bei uns immer zwischen 06:00 und 07:00 Uhr kurz und knapp gefrühstückt. Dabei lieben Hasimausi und ich ausgiebige Frühstückgelage. Leider geht das nur im Urlaub und am Wochenende. Das bedeutet dann am Samstag bis 08:00/09:00 Uhr schlafen und dann ab in die City zum Frühstück. Ganz früher fanden diese Frühstückssitzungen in den einschlägigen Cafe's in der Stadt statt. Doch das ist vorbei. Dort hat man über Jahre immer noch geglaubt, man könnte die Gäste mit 2 hellen langweiligen Brötchen, etwas Wurst und Käse plus einem gekochten Ei etwas gutes tun. Doch dem Himmel sei Dank, diese Zeiten sind längst vorbei.
* Diverse kreative Gastronomen und ebenso die Systemgastronomie haben diesen Markt längst erobert. Egal ob Extrablatt, Alex etc. Inzwischen gibt es zahlreiche Möglichkeiten, ordentlich zu frühstücken. Vom Buffet oder a la carte. Mit ordentlichen Produkten die der "Edeka, Rewe, Aldi, Lidl" Qualität entsprechen, so wie sie täglich von Millionen Hausfrauen gekauft werden. Oder auch ein wirkliches Gourmet-Frühstück mit Prosciutto di Parma, Prosciutto san di Daniele oder auch Serrano und Iberico Schinken von der spanischen Sau. Auch beim Käse reicht die Bandbreite vom Gouda von Frau Antje, über Walnusskäse, Brie und edlen Rohmilchprodukten, kreiert von irgendeinem Affineur. Während man noch vor zwei oder drei Jahrzehnten nur zwischen normalen und Milchbrötchen wählen konnten, hat sich speziell in Deutschland eine "Brot-Brötchen-Kultur" entwickelt, wo findige und kreative Bäcker inzwischen zur Höchstform auflaufen. Hasimausi kennt sich bei den diversen Brot-Brötchen-Sorten bestens aus. Bei Weizen,-Roggen,- Vollkorn,- Schrot,- Dinkel,- Buchweizen-und Gerstenbrot und Brötchen, zeige ich mich längst überfordert. Als wir neulich über Haferbrötchen stolperten, sah ich dafür nur eine Verwendung. Nämlich als Snack für Pferde. Opulente Frühstück-Szenarien werden immer beliebter und aufwendiger. Der Lachs zum Frühstück gehört schon zum Standard. Dazu unüberschaubare staubige Müsli-Varianten und Joghurt mit unzähligen angeblich gesunden Cerealien, produziert in den Milchfabriken von Müller, Ehrmann, Zott, Danone und Bauer. Inzwischen auch noch aufgepimpt mit dem Bio-Logo. Ebenso Eier mit und ohne Schinken, mit Trüffel und Bacon oder türkischer Sucuk Knoblauchwurst. Und das alles abgerundet mit Kaffee, Sekt und auch Schampus. Aufwendig und genussvoll frühstücken hat sich zum Trend entwickelt.
* Wir folgen diesem Trend in einem gewissen moderaten Rahmen, der sich in Grenzen hält. Ja zum Rühr-oder beidseitig gebratenem Spiegelei. Aber mit Kaffee herunter gespült und nicht mit Prickel-Puffbrause aus Frankreich. So früh am Morgen dann doch nicht.
* So weit so gut. Unsere Erfahrungen mit "Gastronomie-Frühstück" sind insgesamt positiv. Und ja die System/Franchise Betriebe a la Alex, Extrablatt & Co machen in diesem Bereich inzwischen einen ordentlich Job, wenn man nicht gerade Trüffel & Co Ansprüche stellt. - Gibt es Alternativen ? Ja, die Frühstücksbuffet's in den 4 und 5 Sterne Hotels. Wobei man dort inzwischen Preise zwischen 15,- Euro (günstig) und 35,- Euro (überzogen) aufruft.
* Eine ganz andere Alternative zeigten uns Freunde auf. "Schon mal am Morgen türkisch gefrühstückt", lautete die Frage. "Nöö - klingt aber spannend", so meine und auch die Meinung von Hasimausi.
* Auf ging es zu Simitic Dünays. Wie ich vorher im Internet ersehen konnte, eine türkische Restaurant System-Franchisekette mit etwa 75 (in Worten Fünfundsiebzig) Restaurants und Cafe's in der Türkei. Weiteren 5 Betrieben in den Niederlanden, einmal in Wien und seit einiger Zeit auch einem Restaurant in Deutschland, genauer gesagt in Wuppertal. In allerbester Lage an einem 1 A Standort, wo täglich rund 35.000 Passanten vorbei laufen. Und das alles auf 2 Etagen.
* Wir traten ein, Samstags gegen 10:30 Uhr. Direkt am Eingang eine Überraschung. Wir passierten eine große Glasvitrine. Und was sah ich darin ? Deutschstämmigen Apfel-und Käsekuchen wie bei Muttern.
* Der Betrieb war schon gut gefüllt. Männer die ihren Tee tranken, Familien mit Kindern die fröhlich durch das Restaurant tobten und Mütter die das nicht störte. Nennen wir es mal eine lebhafte Atmosphäre. Ich war mir nicht mehr ganz sicher, ob ich hier relaxt ein Frühstück in Ruhe einnehmen wollte. Unsere Freunde entspannten allerdings sofort die Situation. Ab ging es kurz die Treppe hinauf in die erste Etage. Und dort - Ruhe, Wohlfühlatmosphäre. Schön !
* Gerade in einem angenehmen Mobiliar Platz genommen, erschien eine gut gelaunte junge weibliche Bedienung. Sie grüßte sympathisch und fragte nach unseren Wünschen. Auf unseren Hinweis auf Frühstück, zeigte sie uns den Bereich der Karte, wo verschieden Frühstücksvarianten inklusive Abbildungen aufgeführt waren. So genannte Frühstücksplatten, also kein Buffet. Dazu noch wahlweise zur Ergänzung verschiedene Eierspeisen. Unsere Freunde sprachen die Warnung aus, dass die hier servierten Frühstücksplatten relativ großzügig portioniert sind. Ich überhörte diesen Apell. Daher lautet meine Bestellung:
> Reichhaltige Frühstückplatte, ergänzt mit der Eierpfanne mit 2 Spiegeleiern und türkischer Knoblauchwurst. > Meine Dame reduzierte sich auf das klassische Frühstück, das auf dem Bild deutlich kleiner ausschaute.
Unsere Freunde wählten das gleiche. Alle Frühstückangebote wurden komplett mit Tee angeboten. Schön - aber ein Frühstück ohne Kaffee ist für mich wie ein Kölsch ohne Schaum, ein Eis ohne Sahne oder Brot ohne Butter.
* Also denn, wir warteten auf unser Frühstück. Und das alles in einem recht angenehmen Lounge-Ambiente. Es dauert auch nicht lange und das aufmerksame Service-Mädel (nennen wir sie hier einfach Aishe) erschien mit einer Kollegin am Tisch. Sie tischten mächtig auf. Es waren tatsächlich Platten, die sie dort abstellten. Unser guter 4 er Tisch war vollständig abgedeckt. Hasimausi grinste und fragte mich süffisant, ob ich noch Freunde zum Frühstück eingeladen hätte. Erster optischer Eindruck - Klasse.
* Meine s.g. "Reichhaltige Frühstücksplatte" bestand etwa aus 15 Schälchen. Darin Tomaten, Gurken, Pastirma (Rinderfleisch, ähnlich einem Schinken), Sucuk (würzige Knoblauchwurst) Joghurt, würzigem Schafs-und weiterem Käse, Oliven, einem Salädchen, Kartoffelstäbchen und Butter. Dazu eine Gusspfanne mit 2 Spieleier, inklusive brutzelnder türkischer Wurst. Brötchen, Brot und die typischen türkischen Sesamkringel. Uff - das sah alles gut aus. Dazu aus der Eier-Knoblauchwurst-Pfanne ein angenehmer Duft.
* Das Frühstück für meine Dame war deutlich geringer dimensioniert, machte aber ebenso einen sehr guten Eindruck. Etwas Schinken, Käse, Tomaten, Gurken, gefüllte Börek-Röllchen und ein gekochtes Ei.
* Um es kurz zu machen, mein Freund und ich waren mit den beiden "Reichhaltigen Frühstücksplatten" umfangreich überfordert. Und ohne Wunder, unsere beiden Damen (Plural Hasimäuse) unterstützten uns plötzlich tatkräftig.
* Fazit: Es muss nicht immer der hoch gelobte Schinken aus Parma sein, oder Käse aus NL, F oder CH. Und auch zum Schinken aus dem Schwarzwald und/oder Südtirol gibt es gute Alternativen. Nein, wir werden jetzt nicht sofort auf türkisches Frühstück wechseln. Aber ganz sicher werden wir hier noch mehrfach aufschlagen. Summiert betrachtet war fast alles gut. Wieso fast ? Nun der Schafskäse war mir etwa zu würzig und die deutsche Auswahl zwischen gefühlt 20 unterschiedlichen Brot/Brötchensorten habe ich ein ganz klein wenig vermisst. Wobei das jetzt schon fast nörgeln auf hohem Niveau ist. Zumal geschätzt 90 % der Weltbevölkerung eher helle weiche Pappbrötchen und Brot verzehrt und die Deutschen mit ihrer "Dunkelbrot-Affinität" eher die weltweite Ausnahme sind.
* Zu den Sternen: Der Gesamteindruck, völlig überzeugte 4,5 Sterne. Dazu 4,5 Sterne für die den aufmerksamen Service und die Hygiene. Für das (Frühstücks) Essen ebenso 4 Sterne, genau so für das Ambiente. Und volle 5 Sterne für das Verhältnis Preis-Leistung. Für schlappe 10,- Euro wurde mir mit der "Reichhaltigen Frühstücksplatte" eine sehr gute Qualität, mit einer sehr umfangriechen Quantität serviert. Zuzüglich natürlich der Eier/Wurstpfanne. Und das "Klassische Frühstück" für Hasimausi ? Eigentlich schon ein Schnäppchen.
An Aishe und ihre Kolleginnen und Kollegen: Tesekkürler
* In der Woche wird bei uns immer zwischen 06:00 und 07:00 Uhr kurz und knapp gefrühstückt. Dabei lieben Hasimausi und ich ausgiebige Frühstückgelage. Leider geht das nur im Urlaub und am Wochenende. Das bedeutet dann am Samstag bis 08:00/09:00 Uhr schlafen und dann ab in die City zum Frühstück. Ganz früher fanden diese Frühstückssitzungen in den einschlägigen Cafe's in der Stadt statt. Doch das ist vorbei. Dort hat man über Jahre immer noch geglaubt, man könnte die Gäste mit... mehr lesen
4.5 stars -
"Kahvalti ? Was ist das ? Leckeres türkisches Frühstück." x2x* In der Woche wird bei uns immer zwischen 06:00 und 07:00 Uhr kurz und knapp gefrühstückt. Dabei lieben Hasimausi und ich ausgiebige Frühstückgelage. Leider geht das nur im Urlaub und am Wochenende. Das bedeutet dann am Samstag bis 08:00/09:00 Uhr schlafen und dann ab in die City zum Frühstück. Ganz früher fanden diese Frühstückssitzungen in den einschlägigen Cafe's in der Stadt statt. Doch das ist vorbei. Dort hat man über Jahre immer noch geglaubt, man könnte die Gäste mit
Geschrieben am 29.09.2021 2021-09-29| Aktualisiert am
29.09.2021
Besucht am 07.08.20212 Personen
* Im und rund um das Wuppertaler Luisenviertel gibt es inzwischen 30 bis 40:
> Restaurants > Bistros > Cafes > Lounges > Kneipen > Eiscafes > Pizzerien > Weinbars > Systemgastronomie und alle möglichen gastronomischen Betriebe. Eben eine Gastronomie die von Sushi bis Essen aus Hawaii, Italien, Spanien, Mexiko, Öko -und Veganes Food alles mögliche anbietet. Ein Mix für alle unterschiedliche Ansprüche, für kleine und große Geldbeutel. Vom Imbiss auf der Hand, Snack, bis zum 7 Gang Degustation Menü. Nur auf ein Bier, auf ein Weinchen oder 2,5 Stunden ausgiebig dinieren.
* Unser Favorit ist Cafe & Bar Luise, umgangssprachlich einfach nur LUISE genannt. Etwas Kneipe, etwas Cafe, etwas Weinbar, etwas zum chillen, abhängen, Freunde treffen oder neue Freunde kennenlernen Oder ganz einfach nach einem guten Abendessen, noch ein, zwei oder 3 Absacker trinken. Gibt es auch etwas zu essen ? Ja, dazu später etwas mehr.
* Wir hatten mal wieder 3 Straßen weiter gut italienisch gegessen. Aber am Samstag Abend um 22:00 Uhr schon heimwärts tingeln ? Never ! Besser noch das ein oder andere Bierchen oder Weinchen trinken. Wir landeten mal wieder in der Luise.
* Die Tische sind roh, voll ist es Fr.+ Sa. immer. Viel mehr als 25 Gäste passen nicht in den Innenbereich. Allerdings gibt es im Hinterhof noch eine Außengastronomie. Diese zu beschreiben ist nahezu nicht möglich. Ein Mix aus Bier-und Steingarten. Marke Eigenbau, made by Luise. Ungewöhnlich ! Bilder dazu auf der Homepage www.luise-wuppertal.de
* Die Getränke: Kein Fabrikbier a la Bitburger & Co. Vielmehr vom Fass das ausgesuchte Mühlenkölsch aus Kölle und Pinkus Pils aus Münster. Aus der Flasche das Helle vom Tegernsee und das Tannenzäpfle aus Freiburg. Dazu rund 20 bis 25 offene Weine, alle von Weingütern aus Deutschland. Auf Wunsch auch mit einer Weinberatung durch den Chef. Diesen findet man selten hinter der Theke, sondern eher mitten im Publikum sitzend. Er kann wunderbare Geschichten erzählen und ist immer gut informiert was sich in der Szene alles so tut. Man erkennt in schnell. Häufig trägt er ein Piratenkopftuch. Ansprechbar ist Frank Hölschen immer.
* Nun noch ein Wort zum Essen. Nein das Luise ist kein Restaurant und eigentlich auch kein Cafe, auch wenn am Nachmittag ein oder zwei Kuchensorten angeboten werden. Zunächst liegt der Schwerpunkt auf den Weinen. Dazu köchelt ganztägig auf dem Herd eine Suppe ! Welche Suppe erfährt man auf Nachfrage. Dazu offeriert die Karte Butterbrote. Wahlweise mit Gouda, Aioli und sogar noch eine Snackplatte. Das wars es dann aber auch, neben der Currywurst. Mit anderen Worten handfeste Grundlagen zum großen Weinsortiment oder zu dem Bier aus Kölle und/oder Münster.
* Und das Publikum ? Alles zwischen 18 und 68. Studenten, Akademiker, Arzthelferinnen, lokale Promis und welche die es gerne wären. Dazu Künstler und auch mal Pina Bausch Tänzer*innen. Alle nett, alle kontaktfreudig, alle immer gut drauf.
* Gewarnt sei der Weg von und zur Toilette. Zumindest dann, wenn der Alkoholwert im Blut sich in Richtung 1,5 Promille bewegt. Gefühlt geht der Weg zur sanitären Einrichtung über die steilste Toilettentreppe nördlich der Alpen. Hat man dann als Mann die Herrentoilette mühsam erreicht, sollte man nicht mehr als 100 Kilo auf die Waage bringen, sonst ist die Räumlichkeit der Herrentoilette überfüllt.
Das alles stört hier niemanden. Hier existiert wohlfühlen pur. Hasimausi findet hier immer einen Wein der ihrem Geschmack entspricht, oder lässt sich einfach einen Rebensaft empfehlen. Meine bekannte Bescheidenheit reduziert sich auf das Mühlenkölsch aus der Kölner Malzmühle. Gerne noch zu später Stunde unterstützt mit einem Butterbrot mit Gouda.
Fast unmöglich ist die Zuordnung von Sternen. Hier gibt es Gäste, die bestimmt 5 Sterne vergeben. Andere sehen das u.U. völlig anders. Wie immer eine Sache der Ansprüche. Gerne geben wir 4 Sterne für den Gesamteindruck. Gleiches für den flotten und liebenswerten Service und das Ambiente. Beim Essen bleiben wir bei realistischen 3 Sternen und das PLV ist ebenso völlig okay.
* Im und rund um das Wuppertaler Luisenviertel gibt es inzwischen 30 bis 40:
> Restaurants > Bistros > Cafes > Lounges > Kneipen > Eiscafes > Pizzerien > Weinbars > Systemgastronomie und alle möglichen gastronomischen Betriebe. Eben eine Gastronomie die von Sushi bis Essen aus Hawaii, Italien, Spanien, Mexiko, Öko -und Veganes Food alles mögliche anbietet. Ein Mix für alle unterschiedliche Ansprüche, für kleine und große Geldbeutel. Vom Imbiss auf der Hand, Snack, bis zum 7 Gang Degustation Menü. Nur... mehr lesen
4.0 stars -
"Wohlfühlen und relaxen im Luise" x2x* Im und rund um das Wuppertaler Luisenviertel gibt es inzwischen 30 bis 40:
> Restaurants > Bistros > Cafes > Lounges > Kneipen > Eiscafes > Pizzerien > Weinbars > Systemgastronomie und alle möglichen gastronomischen Betriebe. Eben eine Gastronomie die von Sushi bis Essen aus Hawaii, Italien, Spanien, Mexiko, Öko -und Veganes Food alles mögliche anbietet. Ein Mix für alle unterschiedliche Ansprüche, für kleine und große Geldbeutel. Vom Imbiss auf der Hand, Snack, bis zum 7 Gang Degustation Menü. Nur
Geschrieben am 29.09.2021 2021-09-29| Aktualisiert am
29.09.2021
Besucht am 24.08.2021Besuchszeit: Abendessen 4 Personen
* Och mir fällt gerade auf, dass ich hier über 3 Monate keine Bewertung mehr geschrieben habe. War es Faulheit, Unlust oder Zeitmangel ? Nee ! Die Gründe sind eher simpel. Mehrheitlich sind wir in Restaurants aufgeschlagen, die wir seit Jahren kennen. Dort wo es bei der Qualität des Essens und den Serviceleistungen keine spürbaren Schwankungen gibt. Warum sollte ich also solche Restaurants mehrfach beschreiben ? - Dazu kam noch der Sommerurlaub, den man nach der Verabreichung von 2 Portionen BioNTech Dank Ugur Sahin, wieder relativ entspannt genießen konnte. Hoffen wir das bleibt so. Vermutlich gibt es ja bald noch einen dritten BioNTech Nachschuss.
* Wir schreiben Dienstag, den 24.08.2021. Ja mitten in der Woche gehen wir aus Zeitmangel eher selten Essen. Freitage + Samstage sind eigentlich unsere Favoriten. Da wir aber Freunde aus dem Ausland zu Gast hatten, war es eben mal mitten in der Woche. Ruck zuck hatte Hasimausi das Auto 200 Meter vom Primavera a Merano (Übersetzt: "Frühling in Meran") geparkt. Zu Fuß ging es am frühen Abend die restlichen Meter vorbei am wunderschönen Laurentiusplatz, dort wo sich die päpstliche St. Laurentius Basilica befindet. In Zeiten des Wahlkampf vor der Bundestagwahl, treten hier auf dem Platz regelmäßig die Partei-Politiker aus der 2. 3. und 4. Ebene auf, um sich feiern zu lassen. An diesem Abend sah ich nur ein Häuflein von 15, maximal 20 Grünen Plakaträgern auf dem Platz. Und welcher Politiker*in so fragten wir uns, war von den Grünen der heutige Gast ? Etwa Annalenchen Baerbock oder das Top-Frisur Modell der Grünen, Dr. Anton Hofreiter ? Weder noch. Es war die Fraktionsvorsitzende der Grünen im Bundestag, Katrin Göring-Eckhardt. Irgendwie tat sie mir leid. Kommt in eine Stadt mit 355.000 Einwohnern und ganze 15 bis 20 grüne Claqueure sind anwesend. Das muss Frust erzeugen. Frust den man aber nicht zeigen darf, denn hinter dem nächsten Baum hockt und lauert schon ein Journalist mit Micro und Kamera, mit dem Ziel den Politiker in die Pfanne zu hauen. Aber gut, so hat jeder seine Bürde zu tragen. Obwohl ich nicht grün wähle, hatte ich schon etwas Mitleid mit Frau Göring-Eckhardt. Mir viel dazu nur eine Wahlveranstaltung ein, die ich vor rund 40 Jahre besucht habe. Dazu später noch zwei oder drei Sätze.
* Ab ging es nun in das vis a vis liegende Restaurant Primavera a Merano. Im unteren Teil befindet sich u.a. eine schöne Sommer-Sonnen-Terrasse, die sich in kälteren Jahreszeit zum vollverglasten Wintergarten wandelt, inklusive freier Sicht auf das draußen vorbei flanierende Publikum. Obwohl es dort im Sommer angenehm ist, gefällt uns die relativ enge Bestuhlung dort nicht besonders. Gerade bei einem Geschäftsessen bekommen die Nachbartische vieles live mitgeteilt. Ergo zieht es uns meistens in die 1. Etage. Es sei denn die Terrasse ist nur gering belegt, was aber am Wochenende kaum vorkommt.
* Der Tisch war für 4 Personen reserviert. Wie immer perfekt gedeckt. Angenehmes Wohlfühl-Ambiente. Dazu eine herzliche Begrüßung. Wie immer von Herren im Alter zwischen 25 und 40 Jahren vollzogen, die den Begriff Service tatsächlich noch aktiv leben und umsetzen. Die studentische Service-Aushilfe (z.B. Sozialwissenschaften) wird hier wohl keinen Job finden.
* Die Karten wurden gereicht. Dazu die Frage nach den Getränken. Schnell bestand Einigkeit nach 4 x Gosset, obwohl wir uns seit Jahren wünschen, dass auch Alternative dazu auf der Karte stehen würden. Wobei wir allerdings deswegen dem Restaurant nicht untreu werden. Wir kommen in erster Linie immer wieder hier her, weil der Gastronom Wolfgang Schmitz es versteht, hier eine Küche aus Italien/Südtirol mit deutschen Akzenten zu kombinieren. Dazu oftmals noch neue tagesfrische kreative Ergänzungen, selbst Mittags zum Business-Lunch.
* Die Küche grüßte mit frischem hellen und dunklem Nussbrot, Oliven (für Hasimausi) und zwei Kräuter Dips. Wir trafen unsere Wahl.
Die Vorspeisen:
> Für meine Dame den Meeresfrüchte Salat (13,50 Euro)
> Für mich Scampis und Jakobsmuscheln (16,50 Euro)
Bei den Getränken findet der Weinliebhaber hier ganz sicher etwas. Locker 10 bis 15 offene Weine werden angeboten und über 100 Flaschenweine. Schließlich gehört zum Primavera noch eine Vinothek. Die Karte endet oben bei einem 2008 er Opus One - Mondavi & Phillipine de Rothschild für 290, - Euro, was mir als bekennender Bierkonsument nicht viel sagt. Allerdings erstarre ich längst nicht mehr bei Gewächsen von de Rothschild vor Ehrfurcht, die ja inzwischen auch in den Regalen von Lidl und Kaufland stehen. Hoffe nur, dass mich alle mitlesenden Weinkenner jetzt hier nicht ideologisch abschlachten. Mea maximal culpa.
Für Hasimausi einen offenen Grau-Burgunder, für mich mangels Kölsch, ein Pils.
Als Hauptgerichte:
> Für Hasimausi das irische Lammkarre (26,50 Euro)
> Für mich ein Limousin Rinderfilet (25,50)
* Der sehr kühl temperierte Gosset Brut wurde schnell serviert, die Gläser war sehr großzügig eingeschenkt. Ähnlich auch der dann für meine liebe Dame servierte Grau-Burgunder.
* Der Service schaut kurz vorbei, ob z.B. ob noch Brot gewünscht wurde etc. und servierte relativ flott die Vorspeisen. Bereits die Optik auf dem Teller meiner Vorspeise überzeugte. Die Scampis waren top zubereitet, die Jakobsmuscheln schmeckten leicht nussig, exakt so wie sich das meine Geschmacksnerven so wünschen. Dazu Blattspinat. Gott sei Dank wurden die Früchte des Meeres nicht mit dem Hummersößchen überschüttet und ertränkt. Vielmehr war der Hummer-Saucenspiegel neben den Meerestierchen verteilt. Damit bestimmt der Gast wie viel oder wie wenig er von diesem Sößchen konsumiert und nicht der Koch in der Küche. - Und Hasimausi ? Sie drückte ihre volle Zufriedenheit über die Calamaris, Scampis, Crevetten, Pulpo und Muscheln aus, die dieser Meeresfrüchte-Salat wunderbar kredenzte. - Auch unsere Freunde waren mit dem Rindercarpaccio und der servierte Antipasti mehr als zufrieden.
* Schnell, flott und gekonnt wurde abserviert. Aufmerksam geschaut ob noch Wein, Wasser oder Bier fehlte. Unsere Freunde aus Brasilien schmeckte der Wein aus der Mitte Europas erkennbar gut. Der Service füllte nach und hatte auch immer sofort erkennt, dass sich in meinem Pils-Glas zunehmend Luft befand. Nur Hasimausi übte sich als verantwortliche und qualifizierte PKW-Fahrerin unterhalb der 0,5 Promille Grenze ! NOCH !
* Während wir auf die Hauptgerichte warteten und über alles möglich plauderten, fiel mir ein das ich doch noch ganz kurz über eine Wahlkampfveranstaltung berichten wollte, die über 40 Jahre zurück liegt. Damals war ich noch ein junger Hüpfer. Angekündigt war seinerzeit eine Wahlkampfveranstaltung im ehrwürdigen Wuppertaler Stadion am Zoo. Der Redner: FRANZ JOSEF STRAUSS. Polarisierender mehrfacher Bundesminister mit diversen Skandalen, CSU Chef und bayrischer Ministerpräsident. Eine höchst schillernde und auch umstrittene politisch Persönlichkeit, einmalig in der Deutschen Nachkriegszeit. An dem Abend war das Wetter kalt und nass. Strauß traf erheblich verspätet ein. Er wurde gefeiert wie ein Star. Wie viele Besucher kämen wohl heute, wenn hier in NRW König Markus (Söder) von Bayern öffentlich sprechen würde ? Vielleicht 500 oder 1.000 Anhänger ? Damals bei FRANZ JOSEF STRAUSS waren es im Stadion am Zoo ganze 26.000 begeisterte Besucher. Heute unvorstellbar.
* Nun gut, ich wechselte das Thema um nicht in die Verlegenheit zu kommen, mit unseren sehr sympathischen Freunden aus Brasilien über die brasilianische Politik von Bolsonaro diskutieren zu müssen.
* Voila, zwei der stets präsenten Kellner servierten zeitgleich die vier Hauptgerichte, jeweils mit Ansage. Perfetto der Service und ebenso perfetto was dort auf den Tellern erkennbar war. Perfetto ging es auch weiter. Der erste Anschnitt des Rinderfilet erfüllte exakt meine Wünsche. So wie bestellt - MEDUIM WELL - war das exzellente Fleisch vom Rind aus dem Land von Macron auch gegart. Genau auf den Punkt. Dazu Böhnchen und gebackene Kartoffeln. Nicht ganz so überzeugend die Barolo Sauce. Wobei ich trotzdem damit zufrieden war, denn mein Favorit ist mehrheitlich das pure Fleischaroma und der pure Fleischgeschmack, den manchmal die ein oder andere Sauce zerstört. - Fazit. Sehr zufrieden. Ein Blick in Richtung Hasimausi auf ihr irisches Lammkarree. Große Zufriedenheit. Wobei auf ihrem Teller das gleiche Sößchen wie auf meinem Filet serviert wurde. Mein Dame lobte allerdings ausdrücklich die Sauce - war ja klar ! Unsere Freunde wollten ausdrücklich ein einheimisches Gericht verzehren. Mutig hatte ich Wiener Kalbschnitzel empfohlen. Mit etwas Sorge schaute ich zu, wie das panierte Stück Fleisch Made in Austria verzehrt wurde. Ich erntete viel Lob. Ob es wirklich Begeisterung im Gaumen ausgelöst hat oder ob es einfach nur Höflichkeit Made in Brasil war, ich weiß es nicht.
* Egal wie, die Stimmung war gut. Der Padrone schaute kurz am Tisch vorbei. Wir bestellten noch die hier wunderbare Rohmilch-Käseauswahl mit Trauben und Feigensenf. Ebenso Zwetschgen in Marsalla. Als dann noch sehr reizvoll die Morand Obstbrände, respektive der Grappa il Merlot offeriert wurde, entschieden wir dass die Heimfahrt mit dem Taxi vollzogen werden musste. Aber nicht direkt nach verlassen des Primavera a Merano. Es gibt nämlich noch einen Grund, warum wir immer wieder gerne hier tafeln. Direkt im Umkreis von wenigen 100 Metern befinden sich noch diverse zahlreiche Kneipen, Cafes, die ein oder andere Lounge, Bistros, Weinbar und weitere Restaurants. Alles von rustikal bis gediegen, von robust bis Fine Dining. Wobei man dieses Umfeld am besten Freitags und Samstags genießen sollte. Darüber demnächst hier etwas mehr, am Beispiel des Luise Bar & Cafe.
So wurde mal wieder aus einem Sommerabend in Wuppertal, ein Frühling in Meran. Und das immer wieder gerne.
Zu den Sternen. Für das Essen ohne wenn und aber 4,5 Sterne. Service und Sauberkeit verdienen 5 Sterne. Das Ambiente würde eigentlich auch 4 Sterne verdienen, wenn da nicht die etwas beengte Terrasse wäre. Unstrittig mit 4,5 Sternen das PLV.
Was uns emotional besonders gefällt ist die Tatsache, das hier nicht völlig überzogen kulinarische Versprechungen gemacht werden, wie es leider inzwischen immer häufiger vorkommt. Da wird dann eine hochtrabende Kulinarik versprochen, aber anschließend in der Küche Convenience Food erhitzt. Genau das ist hier anders. Hier wird noch spürbar frisch und handwerklich sorgsam gekocht.
* Och mir fällt gerade auf, dass ich hier über 3 Monate keine Bewertung mehr geschrieben habe. War es Faulheit, Unlust oder Zeitmangel ? Nee ! Die Gründe sind eher simpel. Mehrheitlich sind wir in Restaurants aufgeschlagen, die wir seit Jahren kennen. Dort wo es bei der Qualität des Essens und den Serviceleistungen keine spürbaren Schwankungen gibt. Warum sollte ich also solche Restaurants mehrfach beschreiben ? - Dazu kam noch der Sommerurlaub, den man nach der Verabreichung von 2 Portionen... mehr lesen
Primavera a Merano
Primavera a Merano€-€€€Restaurant02024690091Friedrich-Ebert-Str. 21, 42103 Wuppertal
4.5 stars -
"Kontinuität über Jahre. Einfach wohlfühlen." x2x* Och mir fällt gerade auf, dass ich hier über 3 Monate keine Bewertung mehr geschrieben habe. War es Faulheit, Unlust oder Zeitmangel ? Nee ! Die Gründe sind eher simpel. Mehrheitlich sind wir in Restaurants aufgeschlagen, die wir seit Jahren kennen. Dort wo es bei der Qualität des Essens und den Serviceleistungen keine spürbaren Schwankungen gibt. Warum sollte ich also solche Restaurants mehrfach beschreiben ? - Dazu kam noch der Sommerurlaub, den man nach der Verabreichung von 2 Portionen
Geschrieben am 23.06.2021 2021-06-23| Aktualisiert am
24.06.2021
Besucht am 19.06.2021Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
* Zunächst ein kleiner Rückblick, auf fast 7 Monate geschlossener Gastronomie in Deutschland. Wie ist es uns ergangen ? - Uns fehlte nicht nur das Essen in einem Restaurant. Es fehlten Treffen mit Freunden. Zum Bierchen, zum Weinchen, zum Snack, zum Imbiss, tja und natürlich auch zur gepflegten Gastronomie. Es fehlte eben auch die zwanglose Geselligkeit. Gab es Alternativen oder Ersatzlösungen ? Ja die gab es zwar, aber einiges hat uns davon nicht begeistert.
Da ist zunächst Essen TO GO oder auch gerne TAKE AWEY, wie es inzwischen landläufig gerne bezeichnet wird. Nicht ganz treffend, aber fast schon zum geflügelten Begriff aufgestiegen. Wir ließen uns Essen nach Hause liefern, oder holten es ab. In unterschiedlichen Restaurants, mit höchst unterschiedlichen Leistungen und Qualitäten. Von rustikal bergisch, z.B. aus der Kleinen Schweiz, in 42553 Velbert-Tönisheide oder von der Italia Cucina des Restaurant Primavera a Merano in 42103 Wuppertal. Auch von Ralf Müllers Restaurant, über Don Camillo & Peppone, beides auch in Wuppertal. Bis hin zum Essen von Sternekoch Sascha Stemberg in 42553 Velbert-Neviges und anderen Restaurants. Und ganz ehrlich, so richtig begeistert waren wir (ICH) von keinem Essen. Das lag allerdings mehrheitlich nicht an den Küchenleistungen, sondern vielfach an meinen Ansprüchen, die Hasimausi mir häufig vorwirft. Ich bin nun mal ein stark ausgeprägter visueller Typ, was Hasimausi gerne als Tick oder Spleen abqualifiziert. Die Optik eines Essens entscheidet bei mir in Teilen schon über den Inhalt der Kritik. Wenn ich also ein geliefertes Essen auspacke und muss sehen wie gute Produkte in Plastik-Schalen oder Plastik-Töpfchen ruhen, wie wunderbare Meeresfrüchte in einer Alu-Schale in Sauce ertränkt werden, oder ein Steak ebenso in einer Aluschale kauert und verkümmert, erinnert mich das vielfach an die Präsentation der Pasta-Pampe in Touristik-Bombern Richtung Mittelmeer. Ja - ich weiß das diese Form der Food-Verpackung für die Gastronomie nahezu alternativlos ist, aber ich kann und werde mich niemals damit anfreunden können. Und wenn dann noch das ein oder andere fehlt, was ausdrücklich bestellt wurde, steht man dem machtlos gegenüber. Mal eben den Kellner bitten, dass Defizit unbürokratisch in der Küche zu lösen, ist nicht. Fazit, wir sind mit den diversen gelieferten Essen zwar ordentlich gesättigt worden, aber eben nicht verwöhnt. Echte Begeisterung gab es fast nie. Aber wie gesagt, das liegt auch an meinen Animositäten.
Eine andere Restaurant-Lösung fanden wir 14 Tage über Silvester auf TUI Mein Schiff rund um die Kanaren und nicht wie ursprünglich gebucht im Persischen Golf etc. Zwar herrschten auf dem Schiff auch zahlreiche Corona-Einschränkungen. So z.B. keine Party's, keine Show's, überall eine Maske vor Nase und Mund, mit Ausnahme in den Restaurants und Bars. Dafür Platz ohne Ende, weil extrem wenig Gäste an Bord waren. Allerdings Corona sei Dank, mit einem Hygiene Konzept, dass eine DEHOGA in 100 Jahren in Deutschland nicht auf die Beine stellen kann. Wer z.B. ein Restaurant betreten will, aber dabei das Sterillium Spray nicht benutzt, dem wird der Zugang von der Security verweigert. Diskussion zwecklos. Dafür aber an 14 Tagen exklusive 5 Gang Menüs, tollen Fisch, Surf & Turf mit perfekt zubereiteten Steaks und Seafood. Dazu ausgesuchte kulinarischen Manufakturen an Bord und jeden Tag die Auswahl zwischen rund 10 oder 12 Restaurants. Und das alles zu völlig akzeptablen Preisen.
* So kommen wir nun endlich zum Juni 2021 in Deutschland, in NRW. Nachdem die frohe Botschaft der wieder geöffneten Restaurants uns von den Medien minütlich in die Augen und Ohren geblasen wurde, konnten wir endlich wieder in heimatlich Gefilden essen. Nein, wir suchten uns keine Restaurant aus die für uns neu gewesen wären. Wir verließen uns bei diesem Corona-Gastro-Neustart 2021 ganz auf das was wir seit Jahren kennen. Ganz konservativ, nur keine Experimente.
* Zum Wochenende (19./20.Juni 2021) wollten wir mal wieder das tiefe kölsche Flair der heiligen Stadt Köln einatmen, obwohl Erzbischof Woelki gerade dort wohl seine bald letzten Mahlzeiten verzehren muss. Vom Hotel ging es direkt zum "Zum Prinzen", dem Wirtshaus von Lukas Podolski. Siehe dazu hier auch mein Bewertung aus 2020. Hier hocken wir gerne bei Kölsch und "Halve Hahn". Es war voll, deutlich über 30 Grad und an jeder Ecke Fußball-Fans. Deutschland-Portugal mit CR 7 lief auf zahllosen Monitoren. Zum Essen und Corona konformen Rudelgucken, wechselten wir nach einigen Kölsch ins nahe gelegene "SERVUS COLONIA ALPINA", dem wohl einzigen Bierhaus in der Kölner Altstadt, wo es kein Kölsch gibt.
* Das Restaurant versteht sich als alpine Außenstelle einer modernen Alpen-Kulinarik, made by Bavaria, Austria und Südtirol. Die Innengestaltung vermittelt das moderne Alpendesign 3.0 mit ganz viel Holz, aber keinem veralteten und überholtem bajuwarischen Hofbräu-Design. Die Homepage des Restaurants spiegelt das gut wieder. Wir sind nicht die bajuwarisch-alpinen Anhänger, aber dieses Design spricht uns an. Trotzdem nahmen wir draußen im Biergarten Platz, der sich allerdings von den landläufigen Biergärten in Köln, München oder Hamburg nicht unterscheidet.
* Ein netter, freundlicher kräftiger Bazi-Kellner begrüßte uns. Seine Hirschlederne Hose war wohl kein billiges Plagiat aus China. Die Karte konnte man über einen QR Code auf dem Handy einlesen. Das Angbot war wie erwartet ausgeprägt Alpin. Von Brotzeiten, über Haxe, Ente, Rost-und Weiss-Würste. Und auch Käse Fondue, Filet-und Rumpsteaks, Käsespätzle, Saibling etc. Genau das richtige im Fußball-EM-Umfeld.
* Hasimausi fühlte sich vom Saibling angesprochen. Ich verzichtete auf was "Warmes". Stattdessen lachte mich eine der diversen Brotzeiten an. Da ich mich nicht zwischen Hirsch-und Bergsalami/Tiroler Schinken/Kaminwurzn oder einer Kaasplatte entscheiden konnte, bat ich unseren Seppl-Kellner doch bitte zu prüfen, ob die Küche mir von beiden Platten nicht eine Kombination zusammen stellen könnte, also fleischiges plus Käse. "Kein Problem" - so sein Antwort. Das würde die Küche so zusammen stellen, wie der Gast es wünsche. Perfekt ! Und zum trinken ? Da es hier ausdrücklich kein Kölsch gibt, bestellten wird das was im Umfeld der anderen Tisch wohl hier jeder trank. Spaten-Münchner Hell. Selbst Hasimausi mutet sich ein 0,5 ltr. Krügerl zu.
* Obwohl im Biergarten zwei sehr große LED Flat TV installiert waren, dazu noch mit einer Soundanlage, herrscht keine Stadion-Atmosphäre. Das lag wohl daran, dass das Publikum bis auf wenige Ausnahmen der Generation Ü 40 angehörte. Es fehlte - dem Himmel sei Dank - das grölende Publikum der Ultras von der Stehtribüne, skandierend mit 90 Minuten "Deuschlaaaaaand". Es war also ein gesittetes Fußball Publikum, was uns angesichts einem Abendessen angenehm war. Auch wenn das Abendessen einen rustikalen Charakter hatte. Das Publikum machte mehr Witze über den portugiesischen Madeira Schönling CR 7 und feuerte daher weniger Richtung Müller, Rüdiger & Co an.
* Das Essen wurde serviert. Beides - der Saibling für meine liebe Dame und meine umfangreiche Brotzeit - waren vorzüglich angerichtet. Tja das sprach mich dann wieder visuell sehr ordentlich an. Ich wollte mir nicht vorstellen, wie der Südtiroler Bergluftschinken, die Hirschsalami, die Kaminwurzn, der Vorarlberger Bergkäse, der Käse vom Stilfser Joch, hausgemachter Obazter und das - wie sich später herausstellte wunderbar frische Bergsteigerbrot - bei einem Essen TO GO in einer Aluschale und/oder in einem Förmchen aus Plastik gewirkt hätten. Ähnlich auch die Präsentation des Saibling für Hasimausi. Wie würde der Bajuware sagen: "Ja sauber, gut schaut's aus".
* So wie das Essen präsentiert und angerichtet war, so schmeckte es auch. Ich hatte das hier in der Kölner Altstadt direkt neben dem Heumarkt so nicht erwartet, da einiges in dieser Gegend sehr touristisch ausgeprägt ist, um es mal politisch freundlich auszudrücken. Meine Brotzeit wirkte "von vorne bis hinten" authentisch und frisch. Wunderbar dazu das so bezeichnete sehr frische Bergsteigerbrot. Nicht mein Fall waren die Speckgrieben (bäh), aber das kann ich natürlich nicht der Küche anlasten. Alles nett und dekorativ auf einer Holzscheibe serviert. - Voll des Lobes auch Hasimausi für den Saibling. Das Fleisch war fest, es war rosa-orange, das Aroma nach Aussage von Hasimausi "richtig Klasse". Die dazu servierte Schnittlauchsauce traf ebenso den Geschmack meiner lieben Dame. Dazu wurden noch so genannte "Almkartoffel" serviert. Was eine Almkartoffel von der originären rheinisch-bergischen Ackerkartoffel unterscheidet, konnte Hasimausi mir allerdings nicht erklären.
* Dessert ? Natürlich den Schmarren vom Kaiser Franz, nicht von Roland dem Kaiser ! Hier angeboten wahlweise mit und ohne Rosinen und dazu wahlweise Vanille Eis, Zwetschgen-oder Apfelkompott. Wir entschieden uns für die Rosinen und für das Vanilleeis. Kaiserin Sissi hätte sich bestimmt auch so entschieden. Und dann wurde sie serviert, eine viel zu große Portion Kaiser Schmarren. In weiser Voraussicht hatten wir nur eine Portion "für Zwei" geordert. Ergebnis: Alles super schmackhaft. Kaiser Franz hat gut gekocht oder war es Sissi persönlich ?
* Inzwischen hatte Deutschland Portugal mit 4:2 geschlagen. Der Frauenliebling war geschlagen und blamiert. Im Servus Colonia Alpina blieb es weiter gelassen ruhig. Allerdings nahm im Umfeld der Lärm zu. Corona war kein Thema mehr. Eine Maske - zu dem Zeitpunkt draußen noch Pflicht - trugen geschätzt noch maximal 20% der Fußballfans und Altstadtbesucher. Man lag sich in den Armen. Wie das Scheiß-Virus darauf reagieren wird, erfahren wir frühestens in 14 Tagen. Wir bekämpften es im Servus Colonia Alpina als vollständig Geimpfte noch mit 2 x Servus Williams Birne. Nach der Bezahlung servierte uns das Haus noch als Gruß 2 x Servus hochprozentigen Haselnuss.
* Nun ja, nach dem Gaffel Kölsch am Nachmittag in Poldis "Zum Prinzen", dem Spaten Münchner Hell zum Essen im Servus Colonia Alpina und den Haselnuss und Williams Spirituosen, beschränkte sich der Absacker in der Hotelbar noch auf einen "kleinen trocknen Roten" für Hasimausi und zwei kleinen (0,2 ltr.) Kölsch für mich, aus dem Hause Früh.
Fazit: Das Essen im Servus Colonia Alpina war so rustikal, wie wir es uns im Umfeld der Fußball-WM gewünscht hatten. Fast perfekter Service (4,5 Sterne), sehr ordentliche Sauberkeit (4,5 Sterne). Besonders muss man dazu die tatsächlich sehenswerten Toiletten loben. Sehr großzügig und schick. Vom Boden bis zu Decke Weiss-Blaue und von Schnee bedeckte Alpengipfel (bei Interesse, Bilder auf der Homepage). Dazu der berühmte Spruch über den weißen Gipfeln, von Heinz Maegerlein: "Sie standen an den Hängen und Pisten." Für das Essen ebenso 4,5 Sterne. Volle 4 Sterne für das Ambiente und für das PLV ebenso auch sehr gerne 4,0 Sterne.
Nein - kein edles Restaurant, aber ausgesucht, außergewöhnlich und ganz sicher nicht nur für Fans der pseudo alpenländlichen Kultur.
* Zunächst ein kleiner Rückblick, auf fast 7 Monate geschlossener Gastronomie in Deutschland. Wie ist es uns ergangen ? - Uns fehlte nicht nur das Essen in einem Restaurant. Es fehlten Treffen mit Freunden. Zum Bierchen, zum Weinchen, zum Snack, zum Imbiss, tja und natürlich auch zur gepflegten Gastronomie. Es fehlte eben auch die zwanglose Geselligkeit. Gab es Alternativen oder Ersatzlösungen ? Ja die gab es zwar, aber einiges hat uns davon nicht begeistert.
Da ist zunächst Essen TO GO oder... mehr lesen
Servus Colonia Alpina
Servus Colonia Alpina€-€€€Restaurant0221 29219250Steinweg 12 - 14, 50667 Köln
4.5 stars -
"Wieder reguläre Gastro-Besuche, Danke Gott Culinaria. Corona fahr zur Hölle." x2x* Zunächst ein kleiner Rückblick, auf fast 7 Monate geschlossener Gastronomie in Deutschland. Wie ist es uns ergangen ? - Uns fehlte nicht nur das Essen in einem Restaurant. Es fehlten Treffen mit Freunden. Zum Bierchen, zum Weinchen, zum Snack, zum Imbiss, tja und natürlich auch zur gepflegten Gastronomie. Es fehlte eben auch die zwanglose Geselligkeit. Gab es Alternativen oder Ersatzlösungen ? Ja die gab es zwar, aber einiges hat uns davon nicht begeistert.
Da ist zunächst Essen TO GO oder
Geschrieben am 09.11.2020 2020-11-09| Aktualisiert am
09.11.2020
Besucht am 08.09.2020Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
* Unser Urlaub an der Ostsee näherte sich dem Ende. Wie es war ? Ganz ehrlich, Corona hatte uns dazu quasi gezwungen. Ja es war ganz nett in Warnemünde, trotzdem fehlte uns vieles. Es fehlte das Flair südlicher Länder, es fehlte die Leichtigkeit der Menschen in der Karibik, auf den Kanaren oder sonst wo auf der Welt. Uns fehlte die Lebensfreude der Asiaten, der Latinos, der Spanier, der Italiener. Dort wo das Leben erst am Abend gegen 22:00 Uhr beginnt, fühlen wir uns doch deutlich wohler. Wo man über viele kreative, kulinarische und exotische Küchen stolpert und wo der Gast vielfach gelebte Herzlichkeit und Gastfreundschaft erfährt. Hier im kühlen hanseatischen Nord-Osten, wo man gegen 22:00 Uhr die Bürgersteige hochklappt, ist nicht unsere Welt. Ist das überheblich ? Ich meine nicht. Warum sollte man seine Ansprüche verstecken ? Bisher kamen wir aus Urlauben zurück und schwelgten noch lange in wunderbaren Erinnerungen. Erinnerungen an die Ostsee ? Ja die (Ost) See war vorhanden, viel mehr aber nicht.
* So genug der Kritik. Seien wir zufrieden das wir gesund sind und es auch weiter bleiben. Irgendwann konnte ich sie nicht mehr sehen, die Buffet's in unserem Hotel Hohe Düne. Irgendwann hatte ich keinen Bedarf mehr an Edelfischen und Krustentieren und die z.T. selbstherrlichen Kellner gingen mir auf den Sack. Entweder hochnäsig bis zur Decke oder umgekehrt offensichtlich nach einer nur 14 tägigen Schnellausbildung, auf die Gäste losgelassen. Bei manchem Beleg fehlte mir auf der Rechnung der Aufdruck: "Es bediente Sie unsere ahnungslose MitarbeiterinSusi Sorglos", oder auch der Hinweis,"Sie wurden bedient von August, Landgraf von Selbstherrlich". Ergo hatte ich mal wieder Lust in einem rustikalen Wirtshaus zu tafeln, obwohl wir uns mit dem Hopfenkeller in Rostock (siehe hier meine Bewertung vom 15.10.2020) schon einen ordentlichen Fehlgriff geleistet hatten. Unsere Wahl: Das Braugasthaus Zum Alten Fritz im Rostocker Stadthafen.
* Wir hatten reserviert. Das Wetter am Abend hätte noch zugelassen, im dortigen Biergarten (Außengastronomie) zu sitzen. Wir fanden den Biergarten allerdings nicht besonders einladend, denn er befand sich quasi in einem weißen Plastik Festzelt, mit wenig Atmosphäre. - Ein Ober (dazu später mehr) führte uns innen zu einen netten Tisch in einer Nische - angenehm.
* Die Karten boten das an, was wir erwartet hatten. Fischteller, Dorsch, Scholle, Matjes, Wildteller, Entenbraten, Schwarzbierbraten und die ein oder andere Pfanne, mit diversen Inhalten. Die Burger waren zubereitet mit einer Wasserbüffel-oder Lamm Boulette. Es gab Lapskaus und ein Kotelett vom Susländer Schwein. Mich reizte das alles nicht. Mal wieder war ich auf dem "rheinischen Bütterken Trip". Eine Aufschnittplatte (herrliches Wort aus der Zeit der 60 er Jahre) bestückt mit Schinken vom Susländer Schwein, Leberwurst vom Wild, Rehsalami, Biokäse und Brot. Wobei ich auf die Wildleberwurst und das Griebenschmalz verzichten konnte. Hasimausi rümpfte etwas die Nase. Sie konnte es nicht verstehen, warum wir am Abend unser Hotel in Warnemünde verlassen hatten, dann gute 20 Kilometer gefahren sind, nur um dann hier einige "Bütterkes" zu essen. Dabei hatte sie den Blick "Du wirst immer sonderbarer". Sie wählte die Fischplatte Likedeeler. Etwas schwieriger gestaltete sich die Bier-Auswahl. Die Karte führte gefühlt 20 Sorten. Alles Biergetränke der Braumanufaktur Störtebeker. Hasimausi entschied sich für das Schwarzbier des Seeräubers, ich für ein Überseebier des Piraten.
* Was uns bereits am Eingang aufgefallen war und ebenso jetzt an unserem Tisch, hier gab es ihn noch, den Ober den meine Mutter und meine Oma damals anhimmelten. Groß, korrekter Scheitel, schwarze Hose, (langweiliges) weißes Hemd, preußisch korrekt und immer leicht überheblich, aber keinesfalls unfreundlich. Er nahm unsere Bestellung - inklusive meines Wunsches auf Wildleberwurst und Griebenschmalz zu verzichten - auf. Preußisch korrekt, "natürlich mein Herr", so sein Antwort. Mir fehlt nur noch das vom Alten Fritz bekannte stramm stehen. Herrlich.
* Wir sahen uns etwas um. Natürlich wie für solche Brauhäuser üblich, rustikal bis zur Halskrause. Kupferrohe, Kupferlampen, Kupfer wohin man schaute. Dazu rohe Backsteinwände und rohe Brauhaustische und Stühle. Insgesamt aber relativ authentisch und mit Bedacht eingerichtet. Die Biere kamen schnell, ordentlich gezapft, herb und lecker. Der "Alte Fritz" war in den Innenräumen kaum zu 30% belegt, dafür war es draußen proppenvoll.
* Unser preußisch korrekte Ober servierte auf den Punkt genau das was wir bestellt hatten. Für mich kein Griebenschmalz und auch keine Wildleberwurst. Was er allerdings dort auf einem Holzbrett serviert, "mein lieber Alter Fritz", das machte einen sehr gefälligen Eindruck. Ganz viel Schinken vom besagten Susländer Schwein (Susländer Schwein, das "reine" Schwein aus Schleswig-Holstein, ohne Antibiotika, ohne chemische Zusatzstoff), noch mehr Rehsalami (locker 10 Scheiben), zwei ordentliche Stücke Käse, ganz viel (zu viel) jute Butter und ein Brot, wie man es selten so frisch, knusprig und geschmackvoll erlebt. Die Rehsalami "mild und wild" im Geschmack, der Schinken herzhaft und kernig, der Käse würzig und das alles mit einem extrem frischen grauen Brot, das ich mir immer genau so wünsche, aber selten so bekomme. Das alles war die schlappen 17,- Euro für diese Platte mehr als wert. Nennen wir es rheinisch: Bütterken in Perfektion. Und Hasimausi ? Als sie die Fischplatte (23,- Euro) mit Lachs, Zander und einem Garnelenspieß serviert bekam, lächelte sie mich an um mir zu sagen: "Schon war anderes als Deine Butterbrote". Wobei mein liebe Dame mich damit nicht ernsthaft ärgern möchte. Aber ab zu kleine Seitenhiebe heben oft die Stimmung, auf beiden Seiten. Einzig der hier übliche östliche Kartoffelstampf - und dann noch mit Wasabi - fand nicht ihre Zustimmung. Die Meerrettich-Dominanz war wohl zu überdeutlich. Machte ihr allerdings nichts aus. Sie war mit den 3 unterschiedlichen Tieren aus dem Meer und dem Wurzelgemüse schon mehr als reichlich versorgt. Mit anderen Worten, unser abendlicher Ausflug zum Alten Fritz, zum Seeräuber Störtebeker und den korrekten Obern (plural !) hatte sich gelohnt. Es muss nicht zwingend das Wagyu Filet aus Japan oder Neuseeland sein. Auch der heimische Schinken vom Gut Wardow aus MeckPo, hat durchaus eine ordentliche Qualität.
* Beim Dessert beschränkten wir und noch auf ein oder zwei Störtebeker, ergänzt um heimische Kümmel bzw. Meerbrand aus Stralsund.
Fazit: Das Essen verdient 4 Sterne. Ebenso der korrekte ("Helm ab zum Gebet") Service. Wie so oft tun wir uns bei einem solchen Ambiente schwer. Obwohl uns dieses "Brauhaus-Design" insgesamt eher nicht zusagt, war die Version hier in diesem Brauhaus doch recht ordentlich. Weniger gut allerdings die Außengastronomie. Dort könnten wir uns einen netten Abend kaum vorstellen. Dort fehlte völlig ein gewisses Flair. Gerade wenn man sich doch direkt am Wasser befindet, könnte doch ein maritimes Flair sehr einladend sein. Daher für das Ambiente "Innen + Außen" gut gemeinte 3,5 Punkte. Das erlebte PLV war sehr gut, daher dafür 5 Sterne. Bleiben für den Gesamteindruck gute 4 Sterne.
* Unser Urlaub an der Ostsee näherte sich dem Ende. Wie es war ? Ganz ehrlich, Corona hatte uns dazu quasi gezwungen. Ja es war ganz nett in Warnemünde, trotzdem fehlte uns vieles. Es fehlte das Flair südlicher Länder, es fehlte die Leichtigkeit der Menschen in der Karibik, auf den Kanaren oder sonst wo auf der Welt. Uns fehlte die Lebensfreude der Asiaten, der Latinos, der Spanier, der Italiener. Dort wo das Leben erst am Abend gegen 22:00 Uhr beginnt,... mehr lesen
Zum alten Fritz - Braugasthaus
Zum alten Fritz - Braugasthaus€-€€€Restaurant, Biergarten, Brauhaus0381208780Warnowufer 65, 18057 Rostock
4.0 stars -
"Rustikales Flair, Rustikales Essen - angenehme Abwechslung." x2x* Unser Urlaub an der Ostsee näherte sich dem Ende. Wie es war ? Ganz ehrlich, Corona hatte uns dazu quasi gezwungen. Ja es war ganz nett in Warnemünde, trotzdem fehlte uns vieles. Es fehlte das Flair südlicher Länder, es fehlte die Leichtigkeit der Menschen in der Karibik, auf den Kanaren oder sonst wo auf der Welt. Uns fehlte die Lebensfreude der Asiaten, der Latinos, der Spanier, der Italiener. Dort wo das Leben erst am Abend gegen 22:00 Uhr beginnt,
Geschrieben am 04.11.2020 2020-11-04| Aktualisiert am
04.11.2020
Besucht am 30.10.2020Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
* Freitag, der 30.10.2020. Noch 3 Tage bis zum Corona Light Lockdown. Noch 3 Tage die Chance einen gastronomischen Betrieb aufzusuchen, dann ist erst mal für rund 4 Wochen Schluss. Vier Wochen, in denen in Deutschland die Gastronomie komplett geschlossen bleibt.
* Hasimausi machte an dem besagten Freitag den Vorschlag, am Abend noch einen kleinen letzten Kneipenbummel zu absolvieren. Ich fand die Idee hervorragend. Weniger allerdings ihren Vorschlag, vor dem Bummel im neuen Bistro-Restaurant "Goldalm" zu essen. Die "Goldalm" hatte gerade erst vor 10 Tagen auf der Wuppertaler Gastromeile (Herzogstraße) eröffnet. Ich ahnte Böses. Bei Alpen-Gastronomie fällt mir ein: Hüttengaudi, Dirndl-Trachten-Lederhosen-Service, Bier aus Literkrügen (0,5 ltr. sind Damen Krügerl) und aus den Lautsprechern trällern irgendwelche Spatzen aus Kastelruth, Super Ski Blondie Hansi Hinterseer oder Florian Silberfischer. Nein Danke, nicht meine Welt. Meine Dame machte mir klar, dass die "Goldalm" wohl so nicht ausgerichtet ist. Verspricht die Werbung doch:
"Eine junge und lebhafte Gastronomie, welche die Alpenklassiker neu in Szene setzt."
Nun denn, was Hasimausi sich in den Kopf gesetzt hatte, war wie fast schon immer entschieden. Ein Widerstand von meiner Seite wäre zwecklos gewesen. Es steht zwar in der Bibel "das Weib sei dem Manne untertan", ich erlebe es vielfach umgekehrt.
* Wir hatten reserviert. Wir traten ein und wurden sehr freundlich begrüßt. Erste positive Überraschung, nichts von Hüttengaudi Ambiente und keine störende alpenländische Volksmusik. Vielmehr ein modernes, stylisches Innendesign. Ein sympathischer junger Mann führte uns zu unserm Tisch. Ich fühlte mich bereits wohl. Wir schauten uns die Karte an. Etwa 10 Biersorten vom Fass erzeugten meine Aufmerksamkeit, dazu noch mal so viele aus der Flasche. Am Tisch erschien ein gut gelaunter Kellner und fragte nach unseren Getränkewünschen. Hasimausi sprach die Bitte aus, noch einige Minuten zu warten, "da mein Mann bei dem umfangreichen Bierangebot noch einpaar Minuten benötigt". Jeder normale DDK (Deutscher-Durchschnitts-Kellner) hätte das akzeptiert. Nicht so der erfrischend junge Mann von der "Goldalm". Seine Antwort: "Probieren doch mal unser Bier-Probierset. Wir servierenDir 5 verschiedene frisch gezapfte Biersorten, jeweils in 0,1 ltr. Gläschen". Prima - ich fand die Idee gut, also bitte her mit dem Probierset. Hasimausi entschied sich für ein dunkles Paulaner, naturtrüb im 0,5 ltr. Damen Krügerl.
* Der Blick in die Karte. Hier gibt es den Weidmannsheil-Burger mit Leberkas, die Brotzeit Seppl, Bergwiesen Salat, Käsespatzen, genau so wie die Rostbratwürste aus der Heimatstadt des zukünftigen Bundeskanzlers Markus Söder, oder Sissis Kaiserschmarren. Allerdings auch stinknormale Rindersteaks, abseits der bajuwarischen Küche. Die Küche versprach "das man den Alpen Klassikern hier ein neues Gesicht verpasst". Weiter hieß es, "das traditionelle Küche nicht mit einer verstaubten Atmosphäre in Verbindung gebracht werden muss."
* Nun denn, die Getränke wurden serviert. Vor mir stand ein etwa 60/70cm langes Brett. Darauf fünf 0,1 ltr. Mini-Bierchen, wie versprochen. Ich probierte zunächst eine dunkle Version. Schon war der emsige, freundliche Almgold-Kellner wieder bei mir, ausgestattet mit der Frage, ob das so okay wäre. Ich bestätige es, bemerkte aber das ich ja nicht sehen könnte, welches Bier ich da gerade trinke, denn die Gläser waren nicht beschriftet. Er klärte mich auf. Hat man das Glas ausgetrunken, erblickt man dann unten durch das leere Glas im Glasboden, das Logo der Biermarke/Sorte, die man getrunken hat. Wichtig ? Nee, aber ein netter Gag.
* Wir bestellten unser Essen:
> Als Vorspeise die Seppl Platte für uns beide.
> Als Hauptgerichte für meine Dame die Haxenpfanne, für mich Zwiebelrostbraten aus Bavaria.
* Ich hatte die 5 Biersorten inzwischen final probiert und geleert und mich dann für ein Bayreuther Hell entschieden, was mir bei der Bierprobe angenehm aufgefallen war. Während wir auf unser Essen warteten, der übliche und leicht kritische Rundumblick. Nein es gab nichts zu meckern. Erfrischend das moderne, stylische Ambiente, jenseits jeder klassischen Bavaria-Austria Ausstrahlung. Einzige ganz kleine kritische Anmerkung, es war ein wenig zu dunkel. Ansonsten hätte man draußen die Goldalm Außenwerbung auch austauschen können, z.B. mit dem Schriftzug BISTRO 4.0. Das einzige was in diesem Gastro-Betrieb an die Alpen erinnert, ist das Essen und sind die Getränke. Was ich allerdings ausdrücklich als sehr angenehm erlebt habe. Und das Publikum ? Ganz weit weg, von 1 ltr. Maß trinkenden Mächtigkeitstrinkern, sondern alles quer von alt bis jung, angenehme Gastrobesucher.
* Serviert wurde die Vorspeise. Frisches Brot, Schinken vom alpennahen Schwarzwald (warum keiner aus Tirol ?), Wurstsalat, kalter Schweinsbraten, Käse aus dem Emmental, Obatzda und Allgäuer Limburger und dazu ganz viel "jute Butter". Das Brot war wirklich frisch, ganz frisch, der Schinken wunderbar, Käse etc. Klasse. Eine sehr rustikale Vorspeise. Wir waren damit beide hoch zufrieden. Eine wunderbare Grundlage für das Bayreuther Hell. Selbst Hasimausi orderte das nächste Damenkrügerl.
* Die Pause bis zu den Hauptgerichten war großzügig. Der aufmerksame Service hatte extra gefragt, wann denn die Hauptgerichte serviert werden sollten. Dabei fiel uns immer wieder auf, wie charmant und erfrischend diese jugendliche Service Truppe agierte. Eine Beziehung zum Gast wurde schnell aufgebaut. Immer der aufmerksame Blick für leere Gläser und Teller, fast immer einen flotten Spruch auf den Lippen. Der Gast wird geduzt, was für uns völlig okay ist. Klasse Team, scheint gut motiviert zu sein und das 10 Tage nach der Eröffnung und 2 Tage vor der 4-wöchigen Corona Schließung.
* So einmal den Zwiebelrostbraten, einmal die Haxenpfanne. Meine gebratenen Roastbeef-Scheiben machten einen guten Eindruck, rosa auf den Punkt gebraten. Für mich mit zu vielen Zwiebeln belegt, aber die muss man ja nicht zwingend verzehren. Die Bratkartoffeln knusprig und frisch. Selbstgemacht ? Kann sein, jedenfalls waren sie oberhalb von okay. Das die über das Fleisch vergossene Sauce eine Malzbiersauce war, schmeckte ich nicht. Wobei Malzbier zu meinen persönlichen Geschmacksfeinden gehört. Fazit. Gut, Schulnote 2. Meine Zufriedenheit teilte mein Dame mit mir. Ihre Haxenpfanne bestand nicht aus eine dieser tischfüllenden Haxen. Vielmehr was das Haxenfleisch bereits ausgelöst und wurde in einem Pfännchen serviert. Dazu Sauerkraut und Bratkartoffel. Hasimausi lobte alles, sogar die Malzbiersauce, die man auch über ihr Fleisch vergossen hatte. Ehrlich gesagt, so robust-rustikal waren wir lange nicht essen. Und wenn ich ganz ehrlich bin, im Ranking von "GUT und * SEHR GUT, belegte die Vorspeise (Seppl Platte) die Position Nr. 1.
* Der Service - alle Maidl und Buben waren in langen schwarzen Schürzen gewandet, aber nicht im Pseudo-Alm-Öhi Trachtengewand - fragte nach einem Dessert. Wie bekannt reizt mich Süßes eher selten. Was mich allerdings auf der Karte reizte, war Sissis Schmankerl, der Kaiserschmarrn. Hasimausi zog Hüttli vor, so wurde hier der Apfelstrudel mit Vanilleeis benannt. Wir orderten beides. In den Kaiserschmarrn hätte ich mich hineinsetzen können. Lag vielleicht auch daran, dass ich dieses Dessert letztmalig vor Jahrzehnten gegessen habe. Das dazu servierte Birne Helene Eis stand in keinem kausalen Zusammenhang zu Helene Fischer, dem Herrgott sei gedankt. Mit anderen Worten ein Treffer. Nicht ganz so bei Hasimausi. Bei einem Apfelstrudel aus der alpinen Küche erwartet man im Regelfall einen warmen Strudel, was bei diesem Strudel nicht der Fall war. Seltsam wo doch hier das Schokoladenküchlein laut Karte warm serviert wird.
* Abschluss: Ein ordentlicher Obstgeist von der Waldhimbeere und für Hasimausi einen milden Brand von der Goldaprikose.
Fazit:
Eine Gastronomie die anders ist als die vorhanden Gastronomie. In Wuppertal schließen immer häufiger Traditions-Gastro-Betriebe, aber es eröffnen immer häufiger neue junge und kreative Gastronomen, mit neuen Ideen und Konzepten. Hier in der "Goldalm" hat man in der Küche nichts neues erfunden, man verpackt nur das Traditionsessen neu. Die Gastro-Expansion im Tal an der Wupper wird weitergehen. Die nächsten Neueröffnungen stehen an, z.B. mit einem Restaurant das die Küche aus Hawaii anbieten wird. Ebenso hat gerade ein ehemaliger Mitarbeiter von Sternekoch Sascha Stemberg sein Restaurant (Jan-Ufaktur) einen Tag vor dem Lockdown eröffnet. Es bewegt sich also was. Unser Fazit für die "Goldalm": Überzeugte 4 Sterne für das Essen. Das gleiche für das Ambiente, auch 4 Sterne. Gerne und überzeugt volle 5 Sterne für den Service. Das PLV überzeugte mit 4 Sternen. Unser Gesamteindruck, 4,5 Sterne. Und wie man sanitäre Anlagen heute gestaltet, dazu muss man nicht zwingend ein neues 5 Sterne Hotel a la Hilton oder Radisson besuchen. Da kann die "Goldalm" gut mithalten.
Dem Team wünschen wir einen guten zweiten Neustart, nach dem November Lockdown.
* Freitag, der 30.10.2020. Noch 3 Tage bis zum Corona Light Lockdown. Noch 3 Tage die Chance einen gastronomischen Betrieb aufzusuchen, dann ist erst mal für rund 4 Wochen Schluss. Vier Wochen, in denen in Deutschland die Gastronomie komplett geschlossen bleibt.
* Hasimausi machte an dem besagten Freitag den Vorschlag, am Abend noch einen kleinen letzten Kneipenbummel zu absolvieren. Ich fand die Idee hervorragend. Weniger allerdings ihren Vorschlag, vor dem Bummel im neuen Bistro-Restaurant "Goldalm" zu essen. Die "Goldalm" hatte gerade... mehr lesen
4.5 stars -
"Alpen-Gastro 4.0. Ohne Hüttengaudi, ohne Florian Silberfischer, ohne Hansi Hinterseer." x2x* Freitag, der 30.10.2020. Noch 3 Tage bis zum Corona Light Lockdown. Noch 3 Tage die Chance einen gastronomischen Betrieb aufzusuchen, dann ist erst mal für rund 4 Wochen Schluss. Vier Wochen, in denen in Deutschland die Gastronomie komplett geschlossen bleibt.
* Hasimausi machte an dem besagten Freitag den Vorschlag, am Abend noch einen kleinen letzten Kneipenbummel zu absolvieren. Ich fand die Idee hervorragend. Weniger allerdings ihren Vorschlag, vor dem Bummel im neuen Bistro-Restaurant "Goldalm" zu essen. Die "Goldalm" hatte gerade
Geschrieben am 02.11.2020 2020-11-02| Aktualisiert am
03.11.2020
Besucht am 17.10.2020Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
* Ja liebe Leser*innen, ich gestehe es zu, der Titel oben ist ziemlich flach und einfallslos. Zudem nimmt er fast schon das Ergebnis der Bewertung nahezu vorweg. Aber leider ist mir/uns nach dem Besuch des Restaurants nicht mehr viel eingefallen. Aber der Reihe nach.
* Etwas abseits der Wuppertaler City befindet sich diese nicht gerade attraktive Immobilie. Über Jahre/Jahrzehnte residiert hier ein Restaurant mit griechischer Küche (siehe dazu hier mein Bewertung "Akropolis" vom 05.03.2015), das allerdings vor wenigen Jahren den Standort wechselte. Damals nach unserem einzigen Besuch dort, bestand unsere Bewertung aus ganz mageren 2,5 Sternen. Es folgte zunächst ein Leerstand und dann im Frühjahr 2019 die Eröffnung des Castello mit spanisch-portugiesischer Küche. Erst jetzt - 1,5 Jahre nach der Eröffnung - kamen wir auf die Idee dort zu Essen. Aufgefallen war uns die häufige, digitale Video Großbild-Werbung.
* Wir hatten reserviert, ein männlicher Servicemitarbeiter hat uns die Auswahl von 2 Tischen angeboten. Bei unserem Besuch war das Restaurant (2 Etagen) im unteren Bereich mäßig besucht. Die Frequenz in der oberen Etage blieb uns verborgen. Da aber einer der beiden Kellner eher selten in die 1. Etage hinauf stieg, dürften dort wohl nur ein, maximal zwei Tische belegt gewesen sein.
* Schnell erhielten wir die folierten Karten, die mit ihren Torero und Gitarren Bildchen, etwas an ein spanisches Kinder-Comic-Bilderbuch erinnerten. Hasimausi hatte sich bereits vorab zu Hause die Karte (ohne Comic-Bildchen) im Internet angesehen. Ihr viel auf, dass auf der Karte hier im Restaurant, das ein oder andere fehlte. So z.B. die gemischte Tapas Platte und sogar die Filetsteaks. - Unsere Getränkewünsche wurden erfragt. Für mich ein 0,3 ltr. San Miguel für sportliche 3,80 vom Fass. Für Hasimausi ein offener Rioja, für 8,50 Euro. Bei der Karte war augenfällig, dass an verschiedenen Stellen mehrfach immer wieder auf das selbst gebackene, hausgemachte und geröstete Brot hingewiesen wurde. Offensichtlich wollte man damit ein Alleinstellungsmerkmal des Hauses deutlich herausstellen. Wogegen natürlich nichts spricht.
* Unsere Wahl:
> Vorspeisen: Serrano Schinken für mich, Garnelen in Knoblauchöl für mein Dame.
> Hauptgerichte: Riesengarnelen für mich, Lammrücken für meine liebe Dame.
Der wortkarge junge Herr vom Service nahm die Bestellung auf. Wir wollten uns noch etwas umschauen, aber schon wurden die Vorspeisen serviert. Vorab grüßte uns die Küche mit NICHTS. Der Herr vom Service stellt vor mir einen kleinen Teller ab (Typ Kuchenteller). Auf diesem Tellerchen hatte die Küche erkennbar ohne jede Mühe etwa 5 Scheibchen Serrano Schinken für 7,50 Euro abgelegt. Dazu keinerlei aufhübschende Deko, wie z.B. etwas Rucola, Balsamico, frischer Parmesan - nichts davon. Einfach 5 Scheibchen Serrano, völlig nackt auf dem Teller. - Serrano Schinken ist bekanntlich ein milder Schinken, mit einem eher milden Aroma. Aber dieser Schinken verfügte über keinerlei Aroma. Die Bezeichnung "Neutralität im Geschmack" wäre noch ein hohes Lob gewesen. Auf den Punkt gebracht, der Schinken schmeckte nach nichts ! Und das selbst gebackene Brot, hausgemacht und geröstet ? Sagen wir es mal so. Geröstet war an dem Brot nichts. Ob nun haus-und selbstgemacht, kann ich nicht beurteilen. Es war ein mitteldunkles Brot, ohne jede geschmackliche Besonderheit. Der in Wuppertal wohnende Bergisch-Rheinische Restaurant-Gast bezeichnet so etwas als simples Graubrot. Mit anderen Worten, meine Vorspeise war ein Flop. - Hasimausi traf es etwas besser. Die von ihr gewählte Vorspeise Riesengarnelen (10,50 Euro) hatten zwar viel zu viel Knoblauchöl abbekommen, waren aber ansonsten soweit okay. Hasimausi kritisierte zwar nichts, aber eine Begeisterung sieht anders aus.
* Während wir auf die Hauptgerichte warteten, nutzen wir die Gelegenheit uns etwa umzuschauen. Das Haus war geschätzt schon vor dem 2. Weltkrieg erbaut. Entsprechend habe solche Häuser sehr hohe Decken, so wie dieses Haus auch. Man hatte innen fast alles pur weiß gestrichen. Da und dort mal ein Trägerbalken in Braun-Orange, ansonsten weiß, weiß, weiß. Nicht ansatzweise gab es irgendwelche Hinweise auf Spanien oder Portugal. Nichts gab einen Hinweis auf die iberische Halbinsel. Keine Accessoires, nichts für Auge, alles sehr weit weg von einer gastronomischen Wohlfühlatmosphäre. Hätten an den Tischen in Holzoptik und nicht vollständig entfernten "Kränzen" nicht die grauen Kunstleder-Hochlehner gestanden, hätte man fast schon von einem Kantinen-Ambiente sprechen können. Einzige Ausnahme, der Gummibaum an der Treppe. Mediterranes Flair mit einem Gummibaum zu erzeugen, ist nicht einfach.
* Die Hauptgerichte: Hasimausi erhielt einen Teller, oval, mittlere Größe. Darauf 300 Gramm Fleisch vom Lammrücken. Etwas Salat und (natürlich) das selbst gebackenes Brot, alles für 25,90 Euro. Die beiden Dips (Tomate und Aioli) waren ganz sicher nicht selbst gemacht, eher aus dem großen Gastroeimer des Gastro-Grossisten. Wobei das rosa gebratene Lamm nach Aussage von Hasimausi in Ordnung war. Ganz anders dagegen meine Black Tiger Gambas für moderate 18,50 Euro. Diese wurden in einem (mittig) tiefen Teller serviert. Teller die man gerne auch für Pastagerichte verwendet. Dort lagen mittig 6 Garnelen. Nein sie lagen dort eigentlich nicht, vielmehr schwammen/badeten sie in flüssiger Butter, die in diesem tiefen Teller gut 3 cm bis 4 cm hoch stand. Nur die oberste Garnele hatte nicht das fragwürdige Vergnügen in flüssiger Butter zu ersaufen. Liebes Castello, ich bin kein Experte in der Küche, vielmehr genau das Gegenteil. Kochen kann ich heißes Wasser. Dazu noch Tee und Kaffee, wobei das eine Maschine übernimmt. Ja zwei Spiegeleier würde ich mir auch noch zutrauen, sogar beidseitig gebraten. Aber das war es schon mit meiner Qualifikation als "Kochkünstler". Wobei ich als essender Gastrobesucher nicht ganz unerfahren bin. Bisher hatte ich angenommen, dass man Garnelen kurz in der Pfanne anbrät und das mit Olivenöl. Hasimausi bestätigte das. Das man dazu auch Butter nehmen kann wäre zwar nicht die Regel - so Hasimausi - aber durchaus möglich. Unmöglich dagegen die Gambas/Garnelen anschließend in einem tiefen Teller "haushoch" baden zu lassen und das in heißer flüssiger Butter. Wobei ich zugestehen muss, dass diese Art der Zubereitung auf der Karte nicht verschwiegen wurde. War doch dort zu lesen: "Riesengarnelen inheißer Knoblauchbutter". - Ich habe die eher kleinen Riesengarnelen zwar verzehrt. Aber auf anraten von Hasimausi diese vor dem Verzehr auf den Tellerrand abgelegt, und dann mittels Druck auf die Gabel, vom durchtränkten Knoblauchöl etwas entfernt. Eigentlich hätte ich sie auch zurückgeben können. Aber vielleicht lag ich auch völlig falsch, vielleicht handelt es sich u.U. unter einer spezieller Zubereitungs-Variante der Iberer, die hier sogar einigen Usern bekannt ist. Meldet Euch wenn ich falsch liege.
* Ich jedenfalls fühlte mich nachdem Verzehr der wenig attraktiven Vorspeise und der kleinen und in Butter badenden Gambas unwohl. So unwohl, dass ich auf ein Dessert verzichtet, obwohl die Käseplatte in der Karte mich schon angelächelt hatte. Auch auf den beim Spanier üblichen Carlos No1 Brandy-Digestif verzichteten wir beide. Wir wollten nur noch diesen sehr speziellen Ort der iberischen Küche verlassen.
Fazit: Für das Essen meiner Dame 3 Sterne, für mein Essen 1.Stern, macht in Summe 2 Sterne für das Essen. Tja der Service ? Um es mal im Duktus eines Zeugnisses auszudrücken: "Der Service erfüllte die übertragenen Aufgaben". Oder etwas differenzierter, für einen der beiden Herren 3 Sterne, für den anderen 1. Stern. Macht in Summe auch nur 2 Sterne. Und das Ambiente ? Mit ganz viel Wohlwollen höchstens 2 Sterne. Einzige Ausnahme, schick und attraktiv die sanitären Anlagen. Dort hatte man wohl deutlich mehr investiert, als in die Räume des Restaurant. Das PLV verdient auch kaum mehr als 2 Sterne. Bleibt leider nur ein Gesamteindruck von nur 2 Sternen.
Liebes Team vom Castello. Leider müsst auch ihr jetzt - ausgelöst durch Corona - wieder mindestens 4 Wochen schließen. Ein herber Schlag für die gesamte Gastronomie, jetzt der nun zweite Lockdown. Nutzt die 4 Wochen doch um euer Konzept mal selbstkritisch zu überdenken. Prüft mal kritisch eure Küchenleistung und stellt euch die Frage, warum auf der Wuppertaler-Gastromeile in der City (Herzogstraße) ständig und laufend neue Restaurants eröffnen und eröffnet haben. Sehr viele davon arbeiten erfolgreich und verfügen auch vielfach über erfrischendes Personal.
Te deseo exito
* Ja liebe Leser*innen, ich gestehe es zu, der Titel oben ist ziemlich flach und einfallslos. Zudem nimmt er fast schon das Ergebnis der Bewertung nahezu vorweg. Aber leider ist mir/uns nach dem Besuch des Restaurants nicht mehr viel eingefallen. Aber der Reihe nach.
* Etwas abseits der Wuppertaler City befindet sich diese nicht gerade attraktive Immobilie. Über Jahre/Jahrzehnte residiert hier ein Restaurant mit griechischer Küche (siehe dazu hier mein Bewertung "Akropolis" vom 05.03.2015), das allerdings vor wenigen Jahren den Standort... mehr lesen
Restaurant Castello
Restaurant Castello€-€€€Restaurant020287086900Hatzfelder Str. 141, 42281 Wuppertal
2.0 stars -
"Espana ole - Castello oh weh ?" x2x* Ja liebe Leser*innen, ich gestehe es zu, der Titel oben ist ziemlich flach und einfallslos. Zudem nimmt er fast schon das Ergebnis der Bewertung nahezu vorweg. Aber leider ist mir/uns nach dem Besuch des Restaurants nicht mehr viel eingefallen. Aber der Reihe nach.
* Etwas abseits der Wuppertaler City befindet sich diese nicht gerade attraktive Immobilie. Über Jahre/Jahrzehnte residiert hier ein Restaurant mit griechischer Küche (siehe dazu hier mein Bewertung "Akropolis" vom 05.03.2015), das allerdings vor wenigen Jahren den Standort
Geschrieben am 26.10.2020 2020-10-26| Aktualisiert am
27.10.2020
Besucht am 01.09.2020Besuchszeit: Mittagessen 2 Personen
* Am Morgen nach einem vorzüglichen Frühstück im Hotel Hohe Düne in Warnemünde, machten wir uns gegen 10:00 Uhr auf, in die City von Rostock. Der Himmel war strahlend blau, die Sonne schon wärmend, angenehme 23 bis 25 Grad sollten es werden, Spätsommer 2020 an der Ostsee. Was Hasimausi gerne als "Wir schauen uns mal in Ruhe die Stadt an" bezeichnet, ist dann in der Realität Shopping mit kilometerlangen Fußwegen. Irgendwann kommt dann der Punkt, wo sich 3 Wünsche immer stärker entwickeln. Erstens sitzen, zweitens trinken, drittens der Wunsch nach einem leichten Mittagssnack.
* Am Ende des Fußgängerzentrum standen wir gegen 13:00 Uhr auf dem Neuen Markt in Rostock. Ein netter Innenstadtplatz. Umgeben vom zahlreichen wunderschönen Giebelhäusern aus mehreren Jahrhunderten und dem historischen Rathaus. Am Rand des Marktes zwei gastronomische Betriebe aus der Kategorie Cafe/Bistro/Lounge/Restaurant, wie man sie so oder so ähnlich in den meisten Städten findet. Von früh am Morgen bis Mitternacht geöffnet. Ausgestattet mit einer sehr schönen Außengastronomie. Wir entschieden uns für das Burwitz-Legendär. Draußen schick und zeitgemäß gestaltet. Ideal bei 25 Grad und Sonne pur.
* Endlich sitzen und relaxen. Die flotten Mädels brachten die notwendigen Corona-Gäste-Registrierung-Bögen, die Karte konnte man sich mittels QR Code auf das Handy laden, perfekt und praktisch. Ich schaute mir an was das Bistro zu bieten hatte. Viele nette Kleinigkeiten, exakt das was wir gesucht hatten. Was Hasimausi am Mittag/frühen Nachmittag essen würde, war mir klar. Irgendwas aus dem Bereich Grün (Salat), plus Rot (Tomaten) plus Kräuter und gesundem Dressing. Doch plötzlich stolperte ich über einen kulinarischen Hochgenuss, den ich gefühlt seit Jahrzehnten nicht mehr verzehrt hatte:
Die Currywurst
Herbert Grönemeyer ("Gehse inne Stadt - Wat mach dich satt - Ne Currywurtst") hatte ja bereits 1982 eine Hymne auf diese rustikale Delikatesse gesungen. Hier im Burwitz-Legendär wurde die Currywurst dazu noch als Riesencurrywurst (180 Gramm) angeboten. Meine Wahl war damit gefallen. Riesencurrywurst, plus einem Glas Schampus-Puffbrause. Als Hasimausi das hörte, schüttelte sie verächtlich den Kopf. - Frauen werden niemals verstehen, auf welche Dinge Männer manchmal abfahren. Nein es nicht nicht immer die hübsche Maid am Nebentisch. Männer werden nun mal auch unruhig, wenn ein knallrotes Auto aus Modena der Scuderia Ferrari, ein röhrendes Gefährt aus Stuttgart-Zuffenhausen, eine Honda Goldwing oder eine Harley vorbei fahren. Glanz in den Augen erzeugt bei vielen Männern auch die Besichtigung einer großen Modelleisenbahn. Genauso ist es, wenn ein Airbus A 380 mit einem Startgewicht von über 500 Tonnen in den Himmel steigt. Oder eben wenn dem Mann eine Currywurst in Aussicht gestellt wird.
* Wir fühlten uns auf diesem Platz sauwohl. Exzellentes Wetter, den Blick auf wunderschöne, renovierte Giebelhäuser, z.T. noch aus der Zeit der Hanse. Nette Menschen - fast der Ersatz für Südeuropa oder wo wir sonst gerne im Sommer hocken. - Der Service erschien. Für meine Dame eine Schale mit ganz viel Grünfutter und Mozzarella. Tja und für mich DIE CURRYWURST. Ob es 180 Gramm waren, keine Ahnung. Aber es waren deutlich mehr als 30 cm. Das Getränk aus der Champagne eröffnete meinen Curry-Wurst-Genuss, lecker ! Ob die Wurst grob oder fein sei, fragte mich meine Dame ? Keine Ahnung. Sie war jedenfalls im Gegensatz zu gleichnamigen Würsten die man in Berlin oder in der Metropolregion Rhein-Ruhr verzehrt, nicht in zahlreiche Stückchen zerlegt, sondern lag vollständig in der länglichen Porzellanschale. Wunderbar auch die Pommes.
* Wir blieben auf diesem schönen Markt gute 1,5 Stunden sitzen. Von der Sonne und im Gaumen von Currywurst und weiteren perlenden Kaltgetränken verwöhnt - schön. Zurück ging es dann zu Fuß (20 Minuten) zum Rostocker Hafen und von dort mit dem Schiffchen eine Stunde nach Warnemünde. Auf dem Fußweg zum Hafen kamen wir noch mehrfach an Rostocker Wurstbuden vorbei. Auffällig war dabei die sehr spezielle ostdeutsche Schreibweise:
Körri Braatwurscht (kein Schreibfehler)
Fazit: Nie hätte ich mal geglaubt, hier eine Rezension über den Verzehr einer Currywurst zu verfassen. Da aber tatsächlich Jahre/Jahrzehnte seit meinem letzten Verzehr einer Currywurst hinter mir lagen, war es mir ein Bedürfnis. Und bitte jetzt nicht meine Bewertung zerreißen. Natürlich ist diese Bewertung sehr emotional geprägt, man möge mir das bitte nachsehen. Ja - tatsächlich für die Wurst + alkoholischer, französischer Prickelbrause 5 Sterne. Für das Ambiente 4 Sterne, ebenso so für das PLV. Perfekt auch der "5 Sterne Service."
In Zeiten von Corona wo uns so manches gegen den Strich geht und uns dazu noch jede Perspektive in Sachen Corona fehlt, zum Abschluss noch ein Auszug aus Grönemeyers Hommage auf die Wurst mit Curry.
> Bisse richtig down - Brauchste wat zu kaun - Ne Currywurst <
* Am Morgen nach einem vorzüglichen Frühstück im Hotel Hohe Düne in Warnemünde, machten wir uns gegen 10:00 Uhr auf, in die City von Rostock. Der Himmel war strahlend blau, die Sonne schon wärmend, angenehme 23 bis 25 Grad sollten es werden, Spätsommer 2020 an der Ostsee. Was Hasimausi gerne als "Wir schauen uns mal in Ruhe die Stadt an" bezeichnet, ist dann in der Realität Shopping mit kilometerlangen Fußwegen. Irgendwann kommt dann der Punkt, wo sich 3 Wünsche immer... mehr lesen
5.0 stars -
"Wo Männerherzen höher schlagen und Frauen nur noch den Kopf schütteln" x2x* Am Morgen nach einem vorzüglichen Frühstück im Hotel Hohe Düne in Warnemünde, machten wir uns gegen 10:00 Uhr auf, in die City von Rostock. Der Himmel war strahlend blau, die Sonne schon wärmend, angenehme 23 bis 25 Grad sollten es werden, Spätsommer 2020 an der Ostsee. Was Hasimausi gerne als "Wir schauen uns mal in Ruhe die Stadt an" bezeichnet, ist dann in der Realität Shopping mit kilometerlangen Fußwegen. Irgendwann kommt dann der Punkt, wo sich 3 Wünsche immer
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* Lange waren wir nicht mehr in der "Alten Bergbahn". Ich musste Hasimausi zu einem Essen dort erst einmal überreden, denn "der Laden war mir schon früher etwas zu steif" (O-Ton meiner lieben Dame), so ihre leicht ablehnende Haltung. Als wir eintraten, fühlte sie sich sich bestätigt. Erinnerte doch das (ehemalige) gediegene Ambiente teilweise immer noch an die Zeit von vor 10 oder mehr Jahren. Wobei uns ein junger erfrischender weiblicher Service begrüßte.
* Die Karten wurden gereicht, die Frage nach einem Aperitif wurde gestellt. Ein kurzer Blick in die Karte offenbarte eine übersichtliche Auswahl. Und oh Wunder, Hasimausi orderte einen Aperitif Klassiker aus den 80/90er Jahren, nämlich eine Campari Orange. Ich war verblüfft. Meine Wahl - welche eine Überraschung - ein Kölsch aus dem Hause Früh.
* Flott servierte die junge Dame die Getränke, inklusive eines Bruschetta Gruß aus der Küche. Nett, gut geröstetes Ciabatta, belegt mit frischen Tomaten, dezent mit Knoblauch abgestimmt. Nicht aufwendig, aber handwerklich ordentlich.
* Bei der Auswahl der Vorspeisen taten wir uns zunächst schwer. Sicherlich etwas verwöhnt quälte ich mir die Aussage ab: "nicht schon wieder Garnelen in Chili Öl, nicht schon wieder Rindercarpaccio" und Entenbrust ist nicht gerade mein Fall. Manchmal wünsche ich mir in Restaurants auch mal Küchenchefs mit etwas mehr Kreativität, denn Garnelen und Rindercarpaccio findet man inzwischen fast auf jeder Karte. Doch meine liebe Dame entdeckte die Alternative.
> Die Vorspeisen-Variationen des Hauses. Also von allem etwas. Nämlich Carpaccio, Entenbrust und Garnelen. Für je knappe 15,- Euro eine hoffentlich richtige Entscheidung.
* Bei der Wahl für die Hauptgerichte taten wir uns weniger schwer. Wir wurden beide von den Wildgerichten angesprochen. Leider ist hier im Rheinland das Angebot der Wildgerichte fast immer sehr dürftig, warum auch immer. Das war hier in der "Alten Bergbahn" deutlich attraktiver. Wurde doch ein Hirschrücken und ein Rehrücken offeriert.
> Also bitteschön, für Hasimausi den Rücken vom Reh (28,- Euro), für mich etwas gutes vom Hirsch (26,- Euro).
Unsere flotte holde Service-Maid meinte wir hätten eine gute Wahl getroffen. Und es dauerte auch nicht lange und sie servierte die Vorspeisen. Oh - ich war positiv überrascht. Sehr attraktiv und gefällig waren die Garnelen, die Entenbrust und das Carpaccio auf großen Tellern angerichtet. Dazu wurde noch Brot serviert, oder besser gesagt das schon bekannte Ciabatta, dass vorher als Bruschetta diente. Dagegen sprach zwar nichts - ganz im Gegenteil. Nur zur Entenbrust hätte ich mir dann doch lieber dunkles Brot gewünscht. Kurz und knapp auf den Punkt gebracht. Die Vorspeise-Variationen waren exakt das was wir uns vorgestellt hatten. Nämlich gute Produkte, sorgfältig zubereitet.
* Wie üblich schaute ich mich um. So in Richtung Ambiente, Flair, Einrichtung etc. Sagen wir es mal so, die Einrichtung war noch sehr klassisch und bestimmt seinerzeit von Klaus Homberg und der First Lady Godelieve van Hoofstadt ausgewählt. Nein das Ambiente wirkte nicht antiquiert oder überholt, auch wenn die farbigen Butzenscheiben in den Fenstern ein Relikt aus der Vergangenheit sind. Nein - unwohl fühlte ich mich nicht. Hier lebt eine Tradition, die man hegt, pflegt und bestimmt noch lange so fortsetzt. - Und das Publikum ? Sicherlich fast noch so wie früher. Klassisch, konservativ und nicht ganz unvermögend. Wobei Hasimausi nochmals betonte, dass ihr das alles hier doch immer noch etwa zu steif ist. Ich verteidigte das Flair mit dem Argument, dass das hier nun mal gelebte Tradition ist. Hasimausi regierte darauf mit der progressiven Formulierung: "Tradition generiert keine Umsätze, von Tradition kannst Du nicht leben". Soweit die geschätzten betriebswirtschaftlichen Theorien meiner lieben Dame.
* Die Hauptgerichte: Mein Lieber, der für mich bestimmte Hirsch hatte wohl einen breiten Rücken. Was mir da serviert wurde, waren locker 250 Gramm und noch mehr, eingebettet in einen Haselnussmantel. Passend dazu eine Maronensauce, die sich neben den Hirsch als Spiegel ausbreitet. Dazu ein Gemüse, dass ich gefühlt seit Jahrzehnten nicht mehr gegessen hatte - WIRSING. Genauer gesagt RAHMWIRSING. Als bekennender Gemüsegegner muss ich trotzdem sagen - überraschend gut. Und das Fleisch des Hirsch ? Wunderbar die Qualität, wunderbar das herzhafte Wildaroma. Einzige Verneigung an eine zeitgemäße moderne Küche war das Süßkartoffel-Püree. Warum serviert eigentlich in den letzten Jahren jeder Küchen-Zauberer Süßkartoffeln-Pommes oder wie hier Süßkartoffel-Püree. Hasimausi versuchte mir den Süßkartoffeltrend zu erklären. Die Süßkartoffel sei auf dem Vormarsch ! Meinetwegen - ich ziehe trotzdem die heimische deutsche Knolle vor.
* Hochzufrieden konsumierte ich den Hirsch. Genau so hoch zufrieden war Hasimausi mit ihrem Rehrücken. Auch sie lobte die Qualität des Fleisch mit Mangold. Mit Blick auf ihren wirklich genussvoll angerichteten Teller erlaubte ich mir die zynische Frage, ob auch ihr Püree ein Produkt der Süßkartoffel war. Hasimausi reduzierte sich auf ein: "jetzt wirst Du aber albern".
* Nun gut, wir waren beide sehr zufrieden, auch wenn die "Alte Bergbahn" atmosphärisch nicht die Welt meiner Dame war, so hat sie das verzehrte Essen noch umfänglich überzeugen können. - Bleibt die Frage nach einem Dessert. Mal wieder sprach mich nichts an. Fällt den Küchenchefs eigentlich nur noch die Creme Brulee ein ? Oder Tiramisu ? Einzig hier herausragend auf der Dessert-Karte, das Eis-Überraschungsdessert das auf einer 12 er Etagere serviert wird. Allerdings nur für 4 Personen. Sollte ich jetzt hier vielleicht am Nachbartisch fragen, ob man sich an diesem Dessert beteiligt ? Wie oftmals verzichteten wir mal wieder auf ein Dessert. Weil ich nichts passendes und/oder kreatives finden konnte und Hasimausi sich wie immer in der ganzjährigen Diät-Dauerschleife befindet. Einzig die flüssige Mirabelle winkt uns aus der Getränkekarte entgegen.
Fazit: Ja - fast ohne wenn und aber ein guter Gesamteindruck. Dafür 4,5 Sterne. Ebenso für die Sauberkeit, das Essen und den Service. Beim Ambiente tun wir uns schwer. Ja unstrittig sehr gepflegt, aber auch etwas antiquiert Dafür 3 Sterne. Bleibt die Frage, ob wir wiederkommen. Ja ganz sicher, alleine schon wegen der Wildgerichte. Auch wenn beim Ambiente noch Reserven bestehen. Und das PLV - gerne dafür 4 Sterne.
ps Sehr im Sommer zu empfehlen, die großzügige Außenterrasse.