Tja was soll ich sagen. Bin ein ehemaliger RK-ler. Hatte dort Freunde und Gegner. Wurde dort schon entfernt (oder wie es umgangsprachlich genannt wird, "gelöscht"), weil ich mich (zu) kritisch verhalten habe. Das hat eben ab und zu polarisiert, eben wie im richtigen Leben. Warum soll es in der virtuellen Welt anders sein. Konstruktiv kritisch ist meine Vorgehensweise, "Hart aber Fair" lautet meine Philosophie. Und was die Kulinark betrifft - lieber nichts essen, als schlecht essen.
Mein Wohnort - Wuppertal. Stadt der Schwebebahn, die Stadt von Johannes Rau und von Pina Bausch. Eine Stadt mit dem größten Grünflächenanteil (über 50%) aller deutschen Großstädte. Nicht mehr Ruhrgebiet und noch nicht ganz Rheinland. Hier treffen sich Pils, Alt und Kölsch, weil sich hier das Rheinland und das Ruhrgebiet ebenso treffen. Und wer mal die Stadt verlassen will - in einer guten halben Stunde ist man in Düsseldorf, Köln, Essen oder Dortmund. Hier in der Rhein-Ruhr-Metropol-Region trifft man kulinarisch auf bodenständiges Essen, aber genau so auf zahlreiche Gastro-Betriebe, die modern leicht und mit Auszeichnung kochen.
Also dann. Ich freue mich hier auf die Kommuniktion mit den anderen Kritikern und wünsche dem Betreiber des Portals eine erfolgreiche Zukunft. Ein Zukunft, der Gegenseitigkeit. Ein solches Portal hat nur Erfolg, wenn sich dort gute und qualifizierte Kritiker engagieren. Aber umgekehrt dürfen wir als schreibende Kritiker auch bitte nicht vergessen, dass uns der Portalbetreiber eine Plattform kostenlos zur Verfügung stellt. Auch daran sollten wir denken, wenn nicht immer alles so abgewickelt wird wie wir es (individuell) gerne hätten.
Also, auf eine erfolgreiche GastroGuide Zukunft. Bon appetit !
Tja was soll ich sagen. Bin ein ehemaliger RK-ler. Hatte dort Freunde und Gegner. Wurde dort schon entfernt (oder wie es umgangsprachlich genannt wird, "gelöscht"), weil ich mich (zu) kritisch verhalten habe. Das hat eben ab und zu polarisiert, eben wie im richtigen Leben. Warum soll es in der virtuellen... mehr lesen
Bewertungs-Statistik
Insgesamt 77 Bewertungen 120317x gelesen 1370x "Hilfreich" 1389x "Gut geschrieben"
Geschrieben am 05.03.2015 2015-03-05| Aktualisiert am
09.03.2015
Besucht am 19.01.2013
* Mein Weib informierte mich über weitläufige Bekannte, die mal nach langer Zeit wieder mit uns Essen gehen wollten. Diese Bekannten (lesen das hier garantiert nicht) lösten bei mir nicht den Zalando Effekt (Ich schrei vor Glück) aus. Schlimmer noch der Vorschlag für das Restaurant. Nun ich wurde von Hasimausi belehrt, mal wieder voreingenommen zu sein. Stimmt ! Also dann auf zu den Wuppertaler Nordhöhen. Außentemperatur von Minus 5 Grad, Glatteisgefahr. Hasimausi ist eine geübte Lenkerin, ich ein geübter Co-Pilot, immer dann wenn man zum Essen fahren muss.
* Oben im Wohngebiet von Wuppertal-Hatzfeld liegt unterhalb einer sehr scharfen Kurve das Restaurant Akropolis. Diesen gastronomischen Betrieb gibt es dort "schon immer". Äußerliche eine Bergische Landarchitektur von vor geschätzt 100 Jahren, kombiniert und ergänzt mit einem Vorgarten aus dem Olymp. Eine bergische Akropolis mit Gestaltungselementen aus dem Phantasialand. Dieses Griechenland aus dem Kitsch-Bilderbuch setzt sich innen weiter fort, allerdings noch intensiver. Blau und Weiß ist die zentrale Botschaft, ergänzt mit (zu) viel Gipsstuck. Die antike Postkartenidylle der Herren Sokrates und Platon dominiert. Dazu mutige Wandmalereien, wie Neckermann Reisen sie noch nicht einmal im All-Inklusive Katalog aufführen würde. Nein Vorurteile habe ich keine. Aber man darf doch Tatsachen ausplaudern - oder ?
* "Der Service war stets bemüht", diesen Spruch kennen wir alle. Wir hatten reserviert, eine Begleitung zum Tisch erfolgte nicht, allerdings eine Zuweisung. "Dahinten links" - Bemühung in Vollendung. Wir ließen uns nieder, ich fühlte mich atmosphärisch nicht wohl. Ein Gips-Helena hat mich im Blick. Das Original soll schön gewesen sein. Aber eben nur das Original. Der Service nahte. Mister Peloponnes teilte die Karten aus, parallel dazu die Frage, "wollen Sie was trinken". Zeitgleich von Hasimausi die Bitte (Anweisung), ich möchte doch bitte jetzt nichts erwiedern. Genau das lag mir auf der Zunge: "Nö wir möchten nur etwas Essen, aber 2 Stunden nichts trinken". Ja mein Weib hatte Recht, ich war voreingenommen. - Nun gut, Getränke bestellt und dann der Blick in die Karte. Karte ? Eher hielt ich ein Speisekartenbuch in den Händen. Geschätzt über 100 (!!) Gerichte ! Mein Bemerkung dazu lautete, "das wir besser schon einen Tag früher gekommen wären, um dieses Werk vollständig lesen zu können." Unsere Bekannten fanden meine Bemerkung witzig, Hasimausis nicht. Ihr Blick wurde strenger, dazu leichtes Kopfschütteln. Ich kämpfte mit der Verdrängung meiner Vorurteile und gab mich dem Buche der Speisen hin.
* Nein ich studierte dieses kulinarische Frischebuch nicht vollständig. Ich war zum Essen hier genötigt worden, aber bitte nicht zur olympischen Disziplin, "Speisekarten-Langlesen". Wir bestellten trotzdem. Vorspeisen: *Oktopus gegrillt, *Bauernsalat, *Champignons mit Käse überbacken. Hauptgerichte: *Feinschmeckerspieß und *Putenbrustfilet. Änderungswünsche hatten wir keine. Die Karte machte deutlich darauf aufmerksam, dass diese (Änderungswünsche) je nach Aufwand mit 1,- oder 2,- Euro zusätzlich berechnet werden. Herrlich wie Gastronomen sich mit solchen Hinweisen in der Karte selber in Abseits stellen. - Die Getränke Pils (Kölsch nicht im Angebot) Wasser und no name Rotwein wurden serviert. Das Pils bis über den Eichstrich randvoll gefüllt, Platz für den Schaum gab es nicht mehr. Der griechische Rotwein hatte - den Göttern sei Dank - keine Herkunftsbezeichnung, das Wasser war aber ordentlich. - Die Vorspeisen wurden serviert.
* Der Bauernsalat bestand aus Tomaten, Gurken, Oliven und Schafskäse. Die Bestandteile waren zufriedenstellend, das Dressing durchschnittlich, den Schafskäse als "lecker" zu bezeichnen, wäre übertrieben. Normaler Durchschnitt, Schulnote 3 minus. Für 8,- Euros bieten andere Restaurants geschmacklich mehr. Die Tintenfischringe (Oktopus) lagen einsam auf dem Teller, optisch wenig ansprechend, geschmacklich im Neutralitätsbereich. Eine Zubereitung hatte wohl nicht stattgefunden, nur eine Erhitzung. Die Champignons unserer Begleiter waren nach ihren Aussagen von Spinat begleitet, viel Käse überdeckte das Mahl. Wir ersuchten um Andienung weiterer Getränke. "Komme gleich" rief uns der Herr aus dem EU gestützten Land am Mittelmeer aus weiter Entfernung zu. Er kam dann auch. Wobei südlich der Alpen die Aussage "gleich" keinesfalls mit "sofort" verwechselt werden darf. Freuen wir uns auf die Hauptgerichte. Zunächst wurde der Spieß für den Feinschmecker serviert, gemeinsam mit dem Putenbrustfilet. Ende der Gemeinsamkeit. Das Essen unserer Bekannten wurde auch "gemeinsam" serviert, aber gute 5 Minuten später. Mein Feinschmeckerspieß hätte Anhängern der Zielgruppe "Hauptsache viel - Hauptsache Teller voll" vollständig überzeugt. Ein Stück vom Lamm, etwa 100 Gramm, ähnlich viel vom Rind und vom Schwein. Nach Aussage der Karte alles Filet. Dazu Salat und Bratkartoffeln. Für knappe 15,- Euro eigentlich sehr günstig, aber bei der Menge Fleisch für Filet kaum machbar. Wir kennen ja den Claim von Edeka , "GUT & GÜNSTIG". Bei Edeka vielleicht anzuwenden, hier weniger. "VIEL & GÜNSTIG" wäre korrekt gewesen, aber gut ? Nein keine Sehnen oder Fett, nein das war es nicht. Aber eben nicht gut. Ob es Filet war, wir bezweifeln es gewaltig. Es war Fleisch das nach nichts schmeckte. Das dazu servierte Salat war ein Neutralitäts-Salätchen. Hätte man ihn nicht serviert, der Verzicht wäre vertretbar gewesen. Wenig Geschmack, kein "Pfiff", die Küche war bemüht. - Hasimausi lobte insgesamt das Putenfilet. Die Champignons waren bestimmt von "GUT & GÜNSTIG", die Pommes frites in Ordnung und die Salatbegleitung eine Begleitung, auf die man auch verzichten konnte. - Unsere Bekannten waren sehr zufrieden, im Sommer fahren sie wie immer nach Griechenland. Dort gibt es ähnlich volle Teller, man wird dort immer gut satt - so berichten sie gerne. - Auf ein Dessert verzichteten wir gerne, denn das "gemischte Eis mit Sahne" überzeugt uns in der Karte nicht. Wir wollten uns nicht der kulinarischen Gefahr von Sprühsahne aussetzen. Der 7 Sterne Metaxa überzeugt dagegen. Der allerdings dann servierte Ouzo vom Haus, wäre besser im Haus geblieben. Immerhin wir waren satt, mehr nicht. Kulinarisch erfüllt in keinem Fall, eher kulinarisch gelangweilt. Die Sättigung der Gäste hat hier wohl höchst Priorität.
* Fazit: Meine Vorurteile wurden leider bestätigt. Hier wird man gesättigt, ohne Raffinesse, ohne Kreativität. An Hauptgerichte die im Bereich von rund 15,- Euro liegen, darf man keine sehr hohen kulinarischen Ansprüche stellen. Ab etwas Mühe und ein Engagement in der Küche kann man schon erwarten. So das der Gast das Haus als "gut bürgerliche Küche" erlebt und gerne wiederkommt. Davon ist dieses Restaurant weit weg, man verpasst Chancen. Zu den Sternen: Mehr als 2 Sterne hat das Essen nicht verdient, oder salopp formuliert, "noch ganz viel Luft nach oben". Der Service bemüht sich, mehr aber auch nicht. Dafür 2,5 Sterne. Und das Ambiente ? Wie zeichnet man Kitsch aus ? Nicht mehr wie mit 2 Sternen, obwohl es hier bestimmt Gäste gibt, die dafür volle 5 Sterne geben. Was bleibt ist das Preis-Leistungs-Verhältnis. Man wäre fast geneigt zu sagen, bei diesen vollen Tellern und diesen Preisen volle 5 Sterne. Da wir aber die Qualität der Quantität vorziehen, auch dafür nur 2,5 Sterne.
Jungs und Mädels aus dem Land der Akropolis. Kocht doch einfach so wie zu Hause. Ehrlich, bürgerlich, handwerklich und solide. Machte keine Filetversprechungen die man mit 15,- Euro kaum überzeugend erfüllen kann. Legt die Saucen neben das Fleisch, anstatt das Fleisch zu ersticken.
Jamas ! Auf was nur ? Auf die "Luft nach oben". Nutzt Eure Chancen. Der Standort ist gut, genügend Potential ist vorhanden. Kocht bürgerlich und serviert das Essen mit einem Lächeln. Ihr habt viel mehr Fans der griechischen Küche als ihr glaubt.
* Mein Weib informierte mich über weitläufige Bekannte, die mal nach langer Zeit wieder mit uns Essen gehen wollten. Diese Bekannten (lesen das hier garantiert nicht) lösten bei mir nicht den Zalando Effekt (Ich schrei vor Glück) aus. Schlimmer noch der Vorschlag für das Restaurant. Nun ich wurde von Hasimausi belehrt, mal wieder voreingenommen zu sein. Stimmt ! Also dann auf zu den Wuppertaler Nordhöhen. Außentemperatur von Minus 5 Grad, Glatteisgefahr. Hasimausi ist eine geübte Lenkerin, ich ein geübter Co-Pilot,... mehr lesen
Akropolis
Akropolis€-€€€Restaurant0202700339Hatzfelder Str. 41, 42281 Wuppertal
2.5 stars -
"Kulinarik auf Griechisch. Ob Zeus das so gewollt hat ?" x2x* Mein Weib informierte mich über weitläufige Bekannte, die mal nach langer Zeit wieder mit uns Essen gehen wollten. Diese Bekannten (lesen das hier garantiert nicht) lösten bei mir nicht den Zalando Effekt (Ich schrei vor Glück) aus. Schlimmer noch der Vorschlag für das Restaurant. Nun ich wurde von Hasimausi belehrt, mal wieder voreingenommen zu sein. Stimmt ! Also dann auf zu den Wuppertaler Nordhöhen. Außentemperatur von Minus 5 Grad, Glatteisgefahr. Hasimausi ist eine geübte Lenkerin, ich ein geübter Co-Pilot,
Geschrieben am 04.03.2015 2015-03-04| Aktualisiert am
20.05.2016
Besucht am 05.09.2013
* Hoch über dem Ort thront das barocke Schloss Bensberg. Um 1711 erbaut befindet sich im Schloss eines der besten Hotels Deutschlands, das Grandhotel Schloss Bensberg. Zum Hotel gehören 3 Restaurants. Das "Vendome", eines der am höchsten ausgezeichneten Restaurants in Deutschlands, mit 19,5 von 20 möglichen Gault Millau Punkten. Die Trattoria Enoteca mit "nur" 15 von 20 möglichen Gault Millau Punkten und das Hotel-Restaurant Jan Wellem, dass für das Frühstück der Hotelgäste reserviert ist. Wir hatten uns für die Trattoria entschieden, am Vorabend des "warming up" der Oldtimer Classics 2013 im Schlosshotel.
* Es war bereits September, doch der 05.09.2013 ist hinsichtlich des Wetters kaum zu überbieten. Ganze 35 Grad am Tag und selbst am Abend um 20:00 Uhr immer noch 25 Grad - Weltklassewetter ! Wir betreten die Trattoria und waren zunächst enttäuscht, gähnende Leere. Das Missverständnis klärte sich schnell auf. Bei diesen Temperaturen hatten bereits alle etwa 40 Gäste ausnahmslos auf der Terrasse Platz genommen. Es herrschte eine angenehme Atmosphäre. Große sandfarbene Sonnschirme - alle ohne Werbeaufdruck - gedämpftes Licht. Ordentliche Terrassenmöbel mit einer guten roten Polsterung, umgeben von der Bruchsteinfassde des Schlosses. Toskana-Ambiente, 15 Kilometer vor den Toren der "heiligen" Stadt Köln. Der sehr freundliche Service geleitete uns zum reservierten Tisch, die Karten wurde kurz danach gereicht. Zurücklehnen und einen stressigen Tag einfach abwerfen. Einen kühlen Aperitivo genießen und die Karte studieren. Die Wahl viel schwer, doch plötzlich war alles ganz einfach. Wir entschieden uns für den "GIRO D' ITALIA", einem 5 Gang Menue mit korrespondierden Weinen. Ich musste mir keine Gedanken zur Weinauswahl machen. Zu einem dieser Weinberatungsgespräche hatte ich keine Lust mehr und wenn meiner Dame der Wein nicht schmecken würde, touche, ich bin dann nicht der Schuldige. Manchmal ist das Leben so einfach. Also bitte, 2 x das Menue Casalinga.
* Kurz nach der Order wurde der Gruß aus der Küche serviert. Sehr frisches Brot aus der hauseigenen Bäckerei, dazu Pesto und eine Thunfischcreme. Leicht, lecker, erfrischend. Dieses doch bis dahin für ein solches Haus eher bescheidenes Amuse Bouche, wurde dann nach kurzer Zeit aufwendig ergänzt. Wunderbarer Schinken aus Modena und Salame Felino. Mein Lieber, dass war bereits ein angenehmer Auftakt und erweckte Erwartungen auf das Menue. Der Wein zur ersten Vorspeise wurde eingeschenkt. Die Vorspeise serviert:
* Piemontaiser Kalbstatar
Das Tatar hatte eine vorzügliche Konsistenz, war aber beim ersten Biss nicht mit vielen Aromen ausgestattet. Der Genuß im Gaumen trat aber sofort ein, wenn man den dazu gereichten Peperonata Salat mit dem Pesto und dem Tatar kombinierte. Ganz viel Spaß im Mund. Der dazu ausgeschenkte Wein, relativ mild, passend. Schön !
Bis der nächste Gang serviert wurde, vergingen etwa geschätzte 15 Minuten, für uns wunderbar passend. Wir schauten uns etwas um. Das Publikum war sehr gemischt. Etwas Business-Volk (Hurra wieder ein neuer Spesentag), einige Classics 2013 Oldtimerlenker und Menschen von "nebenan". Ein flink agierender sehr aufmerksamer Service, dazu ein immer präsenter Restaurantleiter. Aber da war noch - vorsichtig formuliert - etwas Optimierungsbedarf. Die eigentlich gute Ausleuchtung der Terrasse wurde durch die sehr großen Sonnenschirme mehrheitlich verdeckt. Fallweise war nur mit Mühe und 2,5 Dipotrien erkennbar, was auf den schicken Designtellern serviert wurde, obwohl der Service immer exakt ansagte was serviert wurde. Etwas später trat dann eine leichte Verbesserung ein. Auf der Terrasse wurden 10 oder noch mehr große Fackeln angezündet. Trotzdem sollte man mal über die Ausleuchtung der Terrasse nachdenken, zumindest wenn die Sonnenschirme geöffnet sind und es bereits dunkel ist. Der nächste Wein (ein Südtiroler) wurde serviert, gleich darauf der 2. Gang:
* Pfifferlingrisotto
Um es gleich vorweg zu nehmen, auch dieser Gang eine kulinarische Meisterleistung der Küche. Die Pfifferlinge von ausgesuchter Qualität, angereichert mit Lauch und dazu sautierte Trauben. Eigentlich ist für mich ein Risotto eher ein langweiliger Magenfüller. Aber das was hier in der Küche von Marcus Graun zubereitet wurde - Hut ab ! Dazu noch eine exellente Optik, die bereits bei der ersten Vorspeise ins Auge fiel. Der dazu servierte "Südtiroler" passte ohne wenn und aber. - Die Zeit bis zum nächsten Gang wieder völlig ausgewogen. Neuer Wein wurde serviert, jetzt schon ein deutlich kräftigeres Gewächs.
* Fischsuppe mit Filets von Mittelmeerfischen und Krustentieren
Was jetzt serviert wurde war streng betrachtet keine Suppe. Der flüssige Anteil der 3. Vorspeise war überschaubar, ein eher aromatischer Sud. Allerdings weilten in diesem "Suppen-Sud" (sorry an die Küche für diese laienhafte Formulierung) diverse sehr ansehnliche Filets verschiedener Meeresbewohner. Also Fisch plus Gambas, einfach ein wunderbares Fischgericht. Die Bezeichnung "Suppe" war einfach eine (gewollte ?) Untertreibung. Was man sonst in einer Fischsuppe findet, übersteigt häufig kaum 10 Gramm und hat bequem auf einem (Tee) Löffelchen Platz. Das war hier deutlich anders. Der 2009er Chardonnay aus Sizilien passte genau dazu. Wir genossen den Wein, die immer noch 25 Grad um 21:30 Uhr, die Fackeln und einen Service, der fast lautlos auftrat. Nicht "Grandhotel" steif wie man es hier erwarten könnte, sondern leicht, locker und charmant. Einfach angenehm. - Nun zum Hauptgericht, begleitet von einem 2007er aus der Toskana, der eine ordentliche Schwere hatte. Das Hauptgericht:
Was jetzt serviert wurde, war wirklich jenseits jeder klassischen italienischen Kulinarik von "La Mamma", sondern eher die Anlehnung an eine neue moderne Küche, auf der Basis italienischer Produkte. Wenn man für diese Fleischkreation das Wort "zart" verwenden würde, wäre das nicht gerecht. Dieses Fleischgericht stellte jedes Rinderfilet in den Schatten. Damit könnte sich selbst Joachim Wissler im Vendome profilieren. Das Fleisch wurde von Haselnussbällchen und Spitzkohl begleitet. Nochmals ein Kompliment an die Küche. - So das waren 4 Gänge, fehlt noch das Dessert:
* Creme brulee
Auch dieser Gang hatte die Hand eines kochenden Foodstylisten erfahren. Die Creme brulee wurde in einem tiefen Teller serviert, dazu weißer Nougat und etwas Milcheis. Schön, kreativ, geschaffen für Schleckermäuler. Der Wein dazu, Moscato d Asti - lieblich.
Tja das war's. Kritik ? Eigentlich keine, eigentlich nur großes Lob. Jedoch zwei Anregungen. Die erste wurde schon angeführt - am Abend bei Dunkelheit auf der Terrasse etwas mehr Licht. Die zweite Anregung bezieht sich simpel auf das servierte Aqua Pellegrino. Bei noch am Abend herrschenden 25 Grad, schreit das Wasser nach einem Kühler. Ansonsten eine nahezu perfekte Leistung von Küche und Service. Das Menue wurde mit je 99,- Euro berechnet, die dazu servierten Weine waren darin inkludiert. Die Weine waren sehr gut, sofern ich das mit meinem bescheidenen Wissen über Traubengetränke beurteilen kann. Diese Trattoria als "Italiener" zu bezeichnen, ist nicht ganz treffend. Hier werden wohl mehrheitlich Produkte aus Italien verwendet, aber die Küche kombiniert eher eine moderne kreative Küche, mit italienischen Grundelementen. - Den Digestif nahmen wir an der Hotelbar ein. Strietzel Stuck war auch schon da. Ebenso einige mehr oder weniger prominente Oldtimerlenker.
Zu den Sternen: Die Küche überzeugte vollständig und daher ohne wenn und aber 5 Sterne für diese Küchenleistung. Genauso für den Service, auch 5 Sterne. Nein, für das ungekühlte Pellegrino ausdrücklich keinen Abzug, denn der Serviece agierte ansonsten ohne Schwächen, er überzeugte voll. Für das Ambiente 4 Sterne und das PLV volle 5 Sterne. Anzumerken ist noch, dass die inkludierten 5 unterschiedlichen Weine sehr großzügig ausgeschenkt wurden. Der Weinkonsum wurde noch in der Hotelbar ausgeweitet. Am nächsten Morgen war der Hunger auf ein gutes Frühstück etwas eingeschränkt.
ps Das Menue wurde als Menue Casalinga angeboten. Casalinga bedeutet übersetzt "Hausfrau". Wenn in Italien alle Hausfrauen so kochen - ich wünsche mir eine italienische Hausfrau, aber nur zum kochen !
* Hoch über dem Ort thront das barocke Schloss Bensberg. Um 1711 erbaut befindet sich im Schloss eines der besten Hotels Deutschlands, das Grandhotel Schloss Bensberg. Zum Hotel gehören 3 Restaurants. Das "Vendome", eines der am höchsten ausgezeichneten Restaurants in Deutschlands, mit 19,5 von 20 möglichen Gault Millau Punkten. Die Trattoria Enoteca mit "nur" 15 von 20 möglichen Gault Millau Punkten und das Hotel-Restaurant Jan Wellem, dass für das Frühstück der Hotelgäste reserviert ist. Wir hatten uns für die Trattoria... mehr lesen
Schloss Bensberg · Trattoria Enoteca
Schloss Bensberg · Trattoria Enoteca€-€€€Restaurant, Bistro, Brasserie02204420Kadettenstraße, 51429 Bergisch Gladbach
5.0 stars -
"Sterne Küche in lockerer Atmosphäre" x2x* Hoch über dem Ort thront das barocke Schloss Bensberg. Um 1711 erbaut befindet sich im Schloss eines der besten Hotels Deutschlands, das Grandhotel Schloss Bensberg. Zum Hotel gehören 3 Restaurants. Das "Vendome", eines der am höchsten ausgezeichneten Restaurants in Deutschlands, mit 19,5 von 20 möglichen Gault Millau Punkten. Die Trattoria Enoteca mit "nur" 15 von 20 möglichen Gault Millau Punkten und das Hotel-Restaurant Jan Wellem, dass für das Frühstück der Hotelgäste reserviert ist. Wir hatten uns für die Trattoria
Geschrieben am 04.03.2015 2015-03-04| Aktualisiert am
09.04.2015
Besucht am 12.01.2013
* Es ist etwa 40 Jahre her. Man war hier Stammgast. Ob mit Freunden, mit der neusten Flamme (Freundin), Kumpels oder wem auch immer. War man ein paar Wochen mal abwesend und schlug dann doch wieder bei Pizza Pazza auf, wurde man vom italienischen Padrone Albertino lautstark gegrüßt: "Allo meine Freund, wo warest Du soo lange, wieder inne Gefängnis.". Das alles hörbar für alle anwesenden Gäste. Einige blickten auf, schauten zum Eingang, zum Teil erstauntes Lächeln. Aber nach weniger als 1. Minute trat die hier herrschende Ramazotti und Grappa Normalität wieder ein. Heute würde man sich das Maul zerreißen oder die 110 Wählen. Ja so war das damals auf der Gathe. Eine 4-spurige Ausfallstraße nahe der City. Damals "die" Kneipenszene in Wuppertal. Dort verkehrte alles was gerne im "Nachtjacken-Viertel" unterwegs war. Selbst der damalige noch junge Johannes Rau war hier Nachts anzutreffen. Damals noch NRW Kultusminister, aber immer die "HB-Fluppe" dabei. - Und heute ? Die Kneipenszene hat sich gänzlich verlagert. Jetzt gibt es hier Spielhallen, zwielichte Eingänge, eine Moschee, dass Flair von damals ist völlig verschwunden. Nur einer hat immer noch erfolgreich überlebt - Pizza Pazza.
* Die Außendarstellung der Pizzeria-Trattoria ist so, dass man als ortsunkundiger sagen könnte, "nö da gehe ich bestimmt nicht rein". Einladend sieht anders aus. Man tritt trotzdem ein. "Man", das sind viele Stammgäste. Damals vor 40 Jahren Student, heute bereits Opa mit Enkel. Aber auch die heutigen Studenten schätzen diesen "Italiener" immer noch. Was hat sich seit damals geändert ? Nicht viel ! Es ist etwas heller geworden. In den 40 Jahren wurde das Mobiliar vielleicht ein-oder zweimal erneuert. Aber sonst - nö, wie damals. Damals wie heute fast immer voll. Man praktiziert Kontinuität. In über 40 Jahren nur 3 Inhaber. Erst der Gründer (Albertino), dann sein Schwager (Detlef) und seit über 15 Jahren der ehemalige Angestellte Salvatore.
* Die Karten werden gebracht, Salvatore serviert fast immer selber. Kein "Herzliches Willkommen", warum auch. Hier weiß jeder das er hier willkommen ist, seit Jahrzehnten. Salvatore kommt direkt zur Sache: "Zu trinken ?" Die Alternativen halten sich in Grenzen. Offener Roter, Weißer, Rose. Woher der Wein kommt, welcher Jahrgang, dazu nichts. Flaschenwein (kein plural) gibt es auch, 1x Rot, 1x Weiß. Wo kommt der Wein her etc., auch dazu nichts. Interessiert hier auch kaum einen Gast. Es muss schmecken, dass hat Priorität. Klar Bier gibts auch. Hier zwischen Essen, Düsseldorf und Köln natürlich Pils, Alt und Kölsch. Wer eine 0,75ltr. Flasche Pellegrino bestellt zahlt hier mindestens dafür 30% weniger wie in der Düsseldorfer Altstadt. Tja und die Cusina ? Antipasti, Pasta, Insalata, Pizze, Carne, Frutti de Mare. Wartezeit ? Unterschiedlich ! Ist es nicht voll (selten) gehts schnell, ist es voll (meistens) kann es auch mal länger dauern, piano, piano. Stört hier auch niemanden, nur Ersttäter. Wer hier die Wartezeit reklamiert, wird höchstens von anderen Gäste verständnislos angeschaut.
* Also dann, die Bestellung, 1 x Antipasto all Italiano für 2 Personen, 2 x Tomatensalat, 1 x Pizza mit Gamberetti, 1 x Tagliatelle mit Lachs, frisches Kölsch und für meine Dame den offenen (unbekannten) Roten. Die Stimmung war gut, der Service arbeitet ordentlich, ohne Hetze. Wer Küche oder den Service hetzt, hat keinen Respekt vor der Küche. - Die Vorspreisen wurden serviert. Eingelegtes Gemüse, Pilze (alles gesunde für Hasimausi), Formaggi, Salami, Schinken (alles für mich). Sicherlich kein Grund überschwenglich kulinarisch zu jubeln, aber alles ordentlich und handwerklich gut zubereitet, so wie bei Mamma in Kalabrien. Hier in der Küche arbeiten weder Dekorateure noch Foodstylisten. Aber Menschen die italienisch kochen können. Hier bekommt man das was man hier erwartet. - Ähnlich der dann servierte Tomatensalat, hier ein Klassiker. Der Salat besteht zu 70% aus Tomaten und zu 30% aus (Achtung) Zwiebelringen, deren Durchmesser erstaunlich ist. Dazu ein Salatdressing das sicherlich aus einem guten Alimentari fertig bezogen wird. Besser von dort als mit Knorr angerührt und verfeinert. - Die Hauptgerichte folgten, Pizza mit Shrimps und Pasta mit Lachs. Der Pizzaboden "medium". Also nicht hauchdünn, aber auch nicht kräftig. Viele Gamberetti, guter Käse, klasse. Pizza Ideale ! Ein Blick auf das Pastagericht meiner Dame. Sie kämpfte mit ganz viel Tagliatelle. Selber Schuld, wer vorher bei der Vorspeise das ganze Gemüse verzehrt, kämpft eben anschließend mit der Pasta. Betriebswirtschflich betrachtet würde ich als Padrone die Hälfte davon servieren. Großes Lob von Hasimausi für den Lachs und ebenso für die Tomaten-Sahne-Sauce. Wenig Tomaten, aber ganz viel mächtige Sahne. Mamma aus Kalabrien kann nicht anders kochen. Leichte mediterrane Küche ? Wer das möchte kann ja auf die Pasta verzichten. Wer hier in eine Kalorientabelle schaut, sollte besser zu Hause gedünsteten Bio-Kohlrabi an Gemüsefound verzehren, maximal noch ergänzt mit einer halben, geraspelten Freiland-Möhre vom Demeterhof. Geht zwar auf's Gemüt, macht nicht lustig und keinen Spaß, hält aber schlank. - Dolci ? Nein Danke ! Digestivi ? Gerne, ja ! Ramazotti und Grappa ! Isch habbe fertisch !
* Mal Schick am Abend zum Italiener essen gehen, bitte hier nicht reservieren. Mal lecker Pasta, Pizza oder auch Filletto essen, sich in Jeans und T-Shirt pudelwohl fühlen, keine neue Deutsche Küche erleben müssen, bitte dann hier reservieren. Alles ohne Schnick-Schnack auf den Teller gebracht. Ehrlich, bodenständig, fertig. Oder wie der Italiener sagt, "Naturale". Dazu kommt noch eine sehr humane Preisstellung. Die Vorspeisen bewegen sich zwischen 4,- Euro und 10,- Euro, Pizza und Pasta irgendwo zwischen 5,- Euro und 10,- Euro, die Fleischgerichte etwa bei 15,- Euro, was aus dem Meer kommt nur leicht darüber. - Zu den Sternen. Beim Trendy-Italiener wären das kaum mehr als 3 Sterne, hier aber verdiente sehr gute 4 Sterne. Gleiches gilt für den Service. Und das Ambiente ? Nun sagen wir mal 3 Sterne. Wobei sicherlich einige Retrogäste alleine schon wegen der Atmosphäre hier für das Ambiente 6 Sterne ausschütten würden. Ich kann sie verstehen. Questa Emozione.
tante grazie
* Es ist etwa 40 Jahre her. Man war hier Stammgast. Ob mit Freunden, mit der neusten Flamme (Freundin), Kumpels oder wem auch immer. War man ein paar Wochen mal abwesend und schlug dann doch wieder bei Pizza Pazza auf, wurde man vom italienischen Padrone Albertino lautstark gegrüßt: "Allo meine Freund, wo warest Du soo lange, wieder inne Gefängnis.". Das alles hörbar für alle anwesenden Gäste. Einige blickten auf, schauten zum Eingang, zum Teil erstauntes Lächeln. Aber nach weniger als... mehr lesen
3.5 stars -
"Tradizionale - Geschichte verbindet !" x2x* Es ist etwa 40 Jahre her. Man war hier Stammgast. Ob mit Freunden, mit der neusten Flamme (Freundin), Kumpels oder wem auch immer. War man ein paar Wochen mal abwesend und schlug dann doch wieder bei Pizza Pazza auf, wurde man vom italienischen Padrone Albertino lautstark gegrüßt: "Allo meine Freund, wo warest Du soo lange, wieder inne Gefängnis.". Das alles hörbar für alle anwesenden Gäste. Einige blickten auf, schauten zum Eingang, zum Teil erstauntes Lächeln. Aber nach weniger als
Geschrieben am 02.03.2015 2015-03-02| Aktualisiert am
04.03.2015
Besucht am 15.12.2012
* "Langer Samstag en d'r City" (Original von den Bläck Fööss von 1977) oder doch lieber "Oh du fröhliche ?" Welches Lied einem über die Lippen geht wenn man an einem Adventssamstag verzweifelt Weihnachtseinkäufe machen muss, ich weiß es nicht mehr. Irgendwann ist dieses Gemisch aus schlagenden Tüten, hetzenden Menschen, Geruchskombinationen aus Glühwein, Backfisch und widerlichen Anisbonbons in der Innenstdt kaum noch zu ertragen. Aus Außenlautsprechern dudelt "ihr Kinderlein kommet" und live spielen "6 Mann Combos" aus Albanien und Rumänien. Selber unterliegt man dem Kommerzdruck für die Lieben etwas zu kaufen, nein besser noch - kaufen zu müssen. Positiv fallen die weiblichen Intensivberaterinnen von Douglas aus dem Rahmen, wenn sie mit einem adventlichen Augenaufschlag fragen: "ob es weihnachtlich verpackt werden soll". Voller Dankbarkeit würde ich dann gerne ausrufen: "Ja klar, warum kauf ich wohl bei ihnen, natürlich wegen des Einpackservices". Fast bin ich geneigt diesen Kosmetik-Christkindchen noch ein Trinkgeld zu geben. Trotzdem - Weihnachtseinkäufe sind der pure Streß ! - Jetzt etwas leckeres essen, dazu was nettes trinken. Das wäre jetzt mein Weihnachtswunsch. Plötzlich bietet sich eine Chance in Form eines alten Freundes an, der mir über den Weg läuft. Ähnlich bepackt wie die heiligen 3 Könige ist ihm anzusehen, dass er mindestens so genervt ist wie ich. "Komm wir gehen erst mal was trinken und vielleicht dazu ein Häppschen (rheinisch für Kleinigkeit) essen", so sein Lockruf dem ich gerne folge. In solchen Situationen sind Männer deutlich entschlußfreudiger wie die Damenwelt.
* Mein Freund - immer bemüht seine Fitness-Center-Figur zu halten - schlug Steak und Salat vor. Sofort kam mir McDonald's mit Bedienung in den Sinn - MAREDO ! Nun gut, immer noch besser als die bekannten "Bistro-Cafe-Fast Food" Betriebe wo Frau Micro und Herr Welle schnell das TK-Tellergericht erhitzen. - Also hinein ins MAREDO. In Wuppertal seit Jahrzehnten im ehemaligen über 110 Jahren alten Elberfelder Rathaus (Neugotik) untergebracht. Der alte Gewölbekeller des Rathauses ist klassisch und gepflegt. Etwas störend das darin befindliche Maredo-Mobiliar. Gegensätze ziehen sich an ? Hier ganz sicher nicht. Hier haben sich bestimmt mal Inneneinrichter geprügelt.
* Die im Maredodesign verkleidete Servicedame brachte die Karten. Längere Zeit war ich nicht mehr hier, trotzdem gab es wenig neues. Eigentlich das in den Grundzügen seit Jahren kaum veränderte Angebot. Vom Rind Rump/Hüft/Filetsteaks in zwei oder drei Gewichtsklassen, ähnliches vom Lamm und etwas aus dem Meer. Dazu wählbares Sättigungszubehör wie Pommes frites, Kartoffelecken, Saucen und das Salatbuffet. Dazu ein paar "Komplettgerichte" und Fajitas. Die Kreativität aus den 70er Jahren wurde kaum mit Innovationen aktualisiert. Im Marketing nennt man so etwas Konzepttreue. Hier offensichtlich lange anhaltend. - Egal wie, wir bestellten erst frisches Bier, endlich eine Glühwein freie Zone. Der kalorienbewußte Waschbrettbauch-Kollege beschränkte sich auf ein Filetsteak + Salat - das war's ! Meine deutlich gesündere Wahl, Salat + Hüftsteak + Pommes frites + Sauce Bernaise. Gesünder deswegen, weil der Körper im Winter Fett (Pommes frites + Sauce Bernaise) braucht. Die Maredo Fachkraft notierte die Bestellung mit der Abschlußfrage: "Und sonst noch ?" - "Nee sonst noch im Moment nichts", meint mein Kumpel. Kurz danach wurde Brot serviert, frisch aufgebacken. Die dazu servierte Butter lag wohl noch bis vor 1. Minute (tief) gekühlt im Kühlraum. Mein Freund merkte süffisant an, dass diese (Meggle) Butter bis zum Dessert bestimmt streichfähig ist. Wobei nur ich von der gehärteten Butter betroffen war. Butter kombiniert sich nicht mit dem Waschbrettbauch (Ziel) meines Freundes. Also dann, Amuse Bouche a la Maredo. Geschnittene Butter mit Brot von gestern.
* Das Salatbuffet zeigt sich bei Maredo gewohnt vielfältig. Neben zahlreichen Rohkostsalaten auch bereits angerichtete Salate. Gute 20 und mehr Alternativen. Dazu diverse Saucen. Für Rohkost-Salatfans fast eine Erüllung, für mich nur Vernunftkost. Schon Oma hat immer gesagt, "Junge du musst viel Gemüse und Salat essen". Wir waren mit den Salaten zufrieden. Alles machte einen frischen Eindruck, die Saucen natürlich aus der Großserienproduktion. Die letzten Salatbestandteile noch auf dem Teller, der Service steht mit den Steaks bereits am Tisch. "Vorsicht bitte" ruft Frau Maredo und deutet an, der Gast möchte doch bitte die Salatteller zur Seite stellen, damit der Service die Steakteller platzieren kann. Nun man hilft ja gerne mit. "Das ging aber schnell" ironisierte mein Freund. "Tja wir sind eben schnell" - so die Antwort von Frau Maredo. Ironie gehört, aber nicht verstanden. Ja schnell sind sie, die aus Indien, Pakistan oder Sri Lanka kommenden Maredo-Griller, angelernt, flott und geübt.
* Mein Hüftsteak machte optisch einen guten Eindruck, leicht angeschwärzt, aber kein Grund für eine Reklamation. In der Werbeszene spricht man von "60% schwarz". Der erste Schnitt ins Fleisch, Medium war geordert, fast medium well wurde serviert. Ein Grenzfall, jedoch kein Grund für eine Rückgabe. Weniger schön das zweimalige treffen auf eine Sehne. Das ist auch bei einem Huftsteak nicht akzeptabel. Die Pommes frites schmal, knusprig und lecker. Die Bernaise (viel) eine Industrieprodukt. Mein Freund erhielt sein Filet "auf den Punkt" wie bestellt. Mehr hatte er auch nicht bestellt, ausser dem Salat. Er bezeichnete das Filet als gut. Auf ein klassisches Dessert verzichteten wir. Wegen der extremen Winterkälte (plus 7 Grad) erfreuten wir uns noch an einem Kirschwasser, bevor wir uns selber wieder zum Geschenkeeinkauf überreden mussten.
* Fazit: Das Konzept von Maredo wird seit Jahren nicht tiefgreifend verändert. Wenn der Umsatz und der Roherlöse stimmen und die Gästefrequenz ungebrochen ist (ist das so?), warum soll man etwa ändern. Maredo ist und bleibt eine Systemgastronomie, mit allen Vor-und Nachteilen. Auch wenn das Fleisch sich mit einer insgesamt guten Qualität auszeichnet, darf man nahezu alle Beilagen als "Standard ohne Pfiff bezeichnen". Hier agieren keine Qualitäsköche, hier wird Fleisch gegrillt. Die Beilagen sind Basic's ohne Zubereitungskreationen. Wenn aber ein Huftsteak inklusive der Beilagen mit 25,- Euro berechnet wird und ein Filetsteak die 25,- Euro noch überschreitet, muss ich dann zu Maredo gehen ? Ein qualifizierter und kreativer Koch in einem guten Restaurant, inklusive einem Wohlfühlambiente und mit einem sorgfältigen Service, kann da ganz locker mithalten, ja vielfach mehr bieten. Was spricht für Maredo ? Fast immer geöffnet, durchgehend.
Zu den Sternen: Eigentlich für mein Hüftsteak nur 2 Sterne. Da aber das Salatbuffet, die Beilagen und das Filetsteak meines Freundes ordentlich war, für das Essen 3 Sterne. Der Service war nicht unfreundlich, er servierte alles und war stets bemüht. Ebenso 3 Sterne. Der Rathaus-Gewölbe-Keller ist eigentlich ein Klassiker, aber Maredo versteht es nicht darin ein ansprechendes Ambieten zu gestalten. Das Systemhandbuch einer Systemgastronomie setzt da offensichtlich klare Grenzen.
Wir setzten unsere Einkauf noch eine kurze Zeit fort und landeten schließlich noch in der Burgschänke. Die Weihnachtszeit (Zeit der Besinnung) verbietet es, darüber noch zu berichten.
* "Langer Samstag en d'r City" (Original von den Bläck Fööss von 1977) oder doch lieber "Oh du fröhliche ?" Welches Lied einem über die Lippen geht wenn man an einem Adventssamstag verzweifelt Weihnachtseinkäufe machen muss, ich weiß es nicht mehr. Irgendwann ist dieses Gemisch aus schlagenden Tüten, hetzenden Menschen, Geruchskombinationen aus Glühwein, Backfisch und widerlichen Anisbonbons in der Innenstdt kaum noch zu ertragen. Aus Außenlautsprechern dudelt "ihr Kinderlein kommet" und live spielen "6 Mann Combos" aus Albanien und Rumänien.... mehr lesen
3.0 stars -
"Steak Spezialist ?" x2x* "Langer Samstag en d'r City" (Original von den Bläck Fööss von 1977) oder doch lieber "Oh du fröhliche ?" Welches Lied einem über die Lippen geht wenn man an einem Adventssamstag verzweifelt Weihnachtseinkäufe machen muss, ich weiß es nicht mehr. Irgendwann ist dieses Gemisch aus schlagenden Tüten, hetzenden Menschen, Geruchskombinationen aus Glühwein, Backfisch und widerlichen Anisbonbons in der Innenstdt kaum noch zu ertragen. Aus Außenlautsprechern dudelt "ihr Kinderlein kommet" und live spielen "6 Mann Combos" aus Albanien und Rumänien.
Geschrieben am 27.02.2015 2015-02-27| Aktualisiert am
20.03.2015
Besucht am 26.05.2013
* Frühling im Bergischen Land an einem Sonntagnachmittag. Zwei Damen haben sich gegen den Widerstand zweier Herren durchgesetzt. Einseitig wurde "Wandern" vereinbart, angedacht etwa 2 Stunden. Man fragt sich warum Gottlieb Daimler das Automobil erfunden hat ? Natürlich um es zu nutzen und nicht um es stehen zu lassen und stattdessen zu wandern. Selbst als es noch keine Autos gab, wurden Pferde mit Wagen eingesetzt um nicht zu wandern. - Nach gefühlten 5 Stunden (unter uns, es waren weniger als 2 Stunden) hatten wir über das "Katernberger Gebirge" und durch die Täler von Rohleder die Ortsgrenze von Neviges erreicht. Schwere Beine, etwas Hunger, unendlich viel Durst, die ersten offenen Wunden an den Füßen, der Körper dehydrierte schon fast, ich erklärte unüberhörbar das Wort "Wandern" zum Unwort des Jahres. Fast fühlte ich mich schon wie Reinhold Messner auf dem K2, natürlich ohne Sauerstoff. Doch plötzlich hinten am Horizont (oder kurz davor), ein Wirtshaus ! Als wir näher kamen entwickelte sich das Haus erkennbar immer mehr zum Ausflugslokal. Also einem gastronomischen Betrieb, wie ihn Onkel Heinz-Willy und Tante Walburga gerne besuchen. Hier gibt es ihn bestimmt noch, den Spruch des Kellners: "Draußen gibt's nur Kännchen".
* Nun denn, treten wir ein. Auf was treffen wir ? Voll das Design der 60er und 70er Jahre. Hätten wir nicht draußen auf dem Parkplatz die aktuelle A-Klasse, einen New Beetle und einen Audi A6 gesehen, sondern einen Ford 17 M, einen Opel Kapitän oder einen Borgward Isabella, ich hätte geglaubt die Zeit wäre stehen geblieben. Die Wirtstube war - wie damals in der Zeit von Willy Brandt üblich - relativ dunkel. Die Tische fast alle besetzt, es war eng, nicht leise und auf den Tischen überall Kaffee (Kännchen) und Kuchen mit Sahne. Durchschnittsalter der Gäste 65+. Ich wollte mir jetzt nicht vorstellen, dass man hier noch vor kurzer Zeit rauchen durfte. Opa Heinrich sogar die Zigarre - wunderbar ! Aber was soll's, ich hatte Durst und den Wunsch endlich wieder zu sitzen. - Wir fanden einen Tisch. Auf dem Tisch ein Brokatdeckchen mit Goldrand. Darauf eine kleine Vase, darin die Tulpe. Ruckzuck stand er schon am Tisch, der "Herr Ober". Schwarze Hose, weißes Hemd, freundlich ! Meine Begleiter fragten vorsichtig nach, ob es jetzt an einem Sonntagnachmittag um 16:00 Uhr auch etwas anderes als Kaffee und Kuchen geben würde. Für den "Kaffeekännchen-Buttercremetorten-Verteiler" überhaupt kein Problem. Während er uns zurief - "Durchgehend offene Küche" hielt er schon die Karten bereit. Erstaunt blickte ich meine 3 Wandergenossen und Genossinnen an. "Hier wollt Ihr etwas essen ?". Nun zumindest könnte man ja mal in die Karte schauen, lautete die Meinung gegen mich. Herr Ober brachte schnell für die Herren das bestellte kleine Kölsch und das kleine Pils (0,2 ltr.), während die Damen unangenehm auffielen. Tranken Sie doch (0,5 ltr.) Hefeweizen aus den bekannte Hefeweizen-Blumenvasen. - Ein Blick in die Karte, zack die nächste verblüffende Überraschung. Hier erlebte man nicht nur das Flair der 60er, 70er, Jahre, es spiegelte sich auch im Inhalt der Karten wieder. Hier ein kleiner Auszug aus der kulinarischen Zeit von Ludwig Erhard und Helmut Schmidt-Menthol:
* Russische Eier, * Schweinefleisch mit Birne und Bavaria bleu überbacken, * Krüstchen, * Schnitzel Hawaii mit Früchten und Käse überbacken und natürlich ein * Cordon blue. Das z.T die Gerichte mit Leipziger Allerlei serviert wurde, war stilgerecht.
* Da werden Erinnerungen wach. Erinnerungen an Schinkenröllchen, Mett-und Käseigel und an den Strammen Max. Es fehlte nur noch das Rex Gildo aus den nußbaumfarbenen Lautsprecherboxen jubelt (Hossa, Hossa) oder auch Manuela und Drafi Deutscher, der bekanntlich damals immer Marmor, Stein und Eisen gebrochen hat. Hier kostet ein Hauptgericht noch mehr oder weniger 10,-Euro, das Bier 1,30 Euro, der Kuchen 2,- Euro, Sahne dazu 0,60 Euro. - Wir bestellten 2 x für die Herren das Schnitzel Tessiner Art (10,20 Euro), mit Käse und Tomaten überbacken. Die Damen zogen die Forelle von der Müllerin vor, für 10,80 Euro. - Wir schauten uns während der Wartezeit etwas um. Der Laden brummte. Die Fraktion, "Aber bitte mit Sahne" konsumierte fleißig Sahnekuchen, Buttercremetorten und sogar Bienenstich. Die älteren Herren ergänzten fallweise den Kaffee mit Schnäpsen. Kein Problem, die Bushaltestelle ist direkt vor der Wirtshaustüre.
* Die Damen erhielten vor der Forelle den dazugehörigen Salat. Ein Salat wie erwartet. Gurken, Möhrchen, Kopfsalat, etwas Dressing das wars. Herr Ober servierte weitere Getränke. Sein Blick für leere Gläser war verlässlich, im Rheinland sagt man dazu, "der Jong iss jut druff". Aufmerksam servierte er die Schnitzel aus dem Tessin und für die Damen die Fische aus der Forellenzucht. Auf unseren Tellern zwei ordentliche Schnitzel, leicht mehliert. Alles mit Käse und einer Tomatensauce überbacken. Dazu noch Pommes frites. Die Teller waren gut belegt, aber keineswegs überfüllt. Das Fleisch war saftig und hatte die Wärme der Pfanne erlebt und nicht wie man bei diesem Preis vermutet hätte, die ölige Hitze der Friteuse. Die Kartoffelstäbchen waren ebenso völlig in Ordnung, wir hätten das so nicht erwartet, nicht für rund 10,- Euro. Und die Regenbogenforellen der Damen ? Eigentlich so wie man es von der Müllerin erwartet. Die beiden toten Fische hatten wohl vor der Zubereitung in Milch gebadet (der tote Fisch merkt es ja nicht mehr), der Koch hatte sie dann in Mehl gewälzt (dazu waren sie ja selber nicht mehr fähig) und ab ging es in die Pfanne. Offensichtlich handwerklich alles perfekt erledigt. Dazu wurden Butterkartoffeln gereicht. Die ausgelassene Butter wurde stilgerecht in einer kleinen Edelstahl-Sauciere serviert. Natürlich lag auf den Forellen ein Schäbchen Zitrone. Am Tisch fehlten nur noch Peter Frankenfeld, Caterina Valente oder besser noch Loriot. Angereist mit einem Opel Diplomat oder einem BMW V8. Den damaligen Schwarz-Weiß-Fernseh-Konsumenten bekannt aus der TV-Serie "Isar 12". - Die Damen zeigten sich sehr zufrieden. Mit hoher Wahrscheinlichkeit waren die Forellen tiefgekühlt. Aber bitte was will man denn für weniger als 11,- Euro erwarten, ein frisch gefangene Forelle ? Sicherlich nicht ! Vielleicht im Schwarzwald. Aber da ruft jedes Schwarzwald-Wirtshaus dafür locker 19,90 Euro auf. Ist es ein "gute Haus", werden dafür schnell auch 25,- Euro fällig. Insofern, alles in Butter, alles gut !
* Sehenswert auch die Dessertkarte. Klassiker wie Pfirsich Melba und Waffeln mit Kirschen und Sahne passen einfach hier hin und finden garantiert zahlreiche Genießer. Wir zogen es vor noch kurz auf die netten Spirituosen zurück zu greifen. Ein Blick in die Getränkekarte und schon wieder ein Überraschung. Hier kostet der Obstler noch 1,50 Euro, ein Kirschwasser 1,90 Euro und die Tasse Kaffee wird glatt für 1,30 Euro serviert. Und wenn Opa Heinrich will, kann er für 1,10 Euro reichlich Korn trinken. Selbst Tante Walburga findet das passende Getränk - Eierlikör für 1,50 Euro. Insidern mit dem Auto-Kennzeichen "EN" sei noch gesagt, dass auf der Karte unter der Rubrik "Obstbrände" sogar ein "Sprockhöveler" angeboten wird. Was auch immer das sein mag. Mir war bisher nicht bekannt, dass man Sprockhöveler auch trinken kann.
Fazit: Seien wir ehrlich, das Ambiente ist antiquiert und realistisch dürfte man dafür nur 2 Sterne geben. Das hier verkehrende Publikum sieht das sicher ganz anders und ist bestimmt damit sehr zufrieden. Da wir uns nostalgisch wohl gefühlt haben, 3 Sterne für das Ambiente. Das Essen war ordentliche 3 Sterne wert. Unter Berücksichtigung des exellenten Preis-Leistungsverhältnisses eigentlich sogar 4 Sterne. Auch der Service verdient 4 Sterne. - Wenn wir nochmal in dieser Gegend wandern (wann wird das sein ?), werden wir hier garantiert wieder eine Rast einlegen. Hoffentlich hat der Inhaber bis dahin nichts verändert. Hoffentlich bleibt dieser spezielle Charme aus der Zeit von Ernte 23, Eckstein, HB und der Telefone mit Wählscheibe noch lange erhalten. Und wenn wir dann dort im Sommer auf der Terrasse sitzen, wird er "Herr Ober" garantiert und hoffentlich die Ansage machen: "Draußen gibt's nur Kännchen". Vielleicht werde ich ihn dann Fragen, "auch wenn ich Kölsch bestelle ?" - Zufrieden nutzten wir für die Heimfahrt den Bus. Einige ÖPNV-Mitfahrer wunderten sich über unsere ausgelassene Stimmung. Tja wenn man Wandern mit Kölsch + Kirschwasser ergänzt, kann Wandern sogar Spaß machen. Hoffentlich haben wir bald wieder Spaß.
* Frühling im Bergischen Land an einem Sonntagnachmittag. Zwei Damen haben sich gegen den Widerstand zweier Herren durchgesetzt. Einseitig wurde "Wandern" vereinbart, angedacht etwa 2 Stunden. Man fragt sich warum Gottlieb Daimler das Automobil erfunden hat ? Natürlich um es zu nutzen und nicht um es stehen zu lassen und stattdessen zu wandern. Selbst als es noch keine Autos gab, wurden Pferde mit Wagen eingesetzt um nicht zu wandern. - Nach gefühlten 5 Stunden (unter uns, es waren weniger als... mehr lesen
Restaurant Haus Sondermann
Restaurant Haus Sondermann€-€€€Restaurant, Biergarten020535756Siebeneicker Str. 310, 42553 Velbert
4.0 stars -
"Die 60er, 70er Jahre nochmals live im 2. Jahrtausend erleben." x2x* Frühling im Bergischen Land an einem Sonntagnachmittag. Zwei Damen haben sich gegen den Widerstand zweier Herren durchgesetzt. Einseitig wurde "Wandern" vereinbart, angedacht etwa 2 Stunden. Man fragt sich warum Gottlieb Daimler das Automobil erfunden hat ? Natürlich um es zu nutzen und nicht um es stehen zu lassen und stattdessen zu wandern. Selbst als es noch keine Autos gab, wurden Pferde mit Wagen eingesetzt um nicht zu wandern. - Nach gefühlten 5 Stunden (unter uns, es waren weniger als
Geschrieben am 25.02.2015 2015-02-25| Aktualisiert am
01.03.2016
Besucht am 10.01.2015
* Das Restaurant Z ist Bestandteil des Hotels Zugbrücke (****+) im 100 Seelen Dorf Grenzau, zugehörig zur Gemeinde Höhr-Grenzhausen. Zur Abfahrt an der A 48 sind es 5 Minuten, trotzdem "Ruhe und Abgeschiedenheit" ohne Ende. Vielleicht 30 Häuser im Dorf, ein Kirchlein, ein uriges Wirtshaus, ganz viel Wald und eben das Hotel Zugbrücke. Vom Rheinland oder auch aus dem Rhein-Main-Gebiet jeweils in knapp 90 Minuten zu erreichen, bis Koblenz sind es 20 Minuten. Das Hotel verfügt über 2 Restaurants. Das Restaurant Z und zusätzlich die rustikale Landhausschänke. Beide Restaurants werden von der identischen Hotelküche bekocht. Bis vor knapp 2 Jahren erinnerte das Ambiente noch etwas an die bekannte "Mövenpick-Architektur". Das hat sich inzwischen gewaltig gerändert.
* Das neue (2013) Restaurant-Ambiente wird bei puristisch gestylten Young-Mangagern die 24 Stunden online sind auf Zustimmung stoßen. Eher konservative Stammgäste könnten allerdings auch zur Wortschöpfung "Kantinen-Flair" neigen. Wir finden es ausgesprochen klasse, haben aber auch eine Anlauf-Gewöhnungsphase für das neue Ambiente benötigt. Der Inhaber des Hauses bevorzugte schon immer ein Design, dass manchmal schon etwas der Zeit voraus war. Zumindest im eher konservativen Westerwald. Wie häufig in Hotel-Restaurants wird neben dem a la carte Geschäft auch ein Buffet angeboten. Das sportliche Relaxvolk das sich hier mehrheitlich aufhält, möchte das so. Man kann den Wellness-Gästen kaum entgehen. Selbst die Karte bietet das ein oder andere Ayurveda Gericht an. Wer es braucht - bitteschön.
* Das Restaurant verfügt noch über einen klassischen Restaurantleiter und über einen Oberkellner. Dazu über eine Vielzahl von jungen, vorrangig weiblichen Servicekräften. Im Restaurant stehen unter Nutzung aller Räumlichkeiten geschätzt 200 Plätze zu Verfügung. Einige davon an bodentiefen Glasfronten, direkt am wilden Brexbach der dort am Haus vorbeifließt. Ländliche Westerwald-Idylee draußen, drinnen futuristisches Design. Trotzdem kommt das Gefühl von einem "sehr großen Restaurant" nicht auf. Wir hatten reserviert, "am Bach".
* Die Karten wurden gereicht. Der Inhalt - Konzentration auf das Wesentliche. Es macht Spaß aus solchen Karten zu wählen. Eine handvoll Vorspeisen, 4 oder 5 "fleischige" Hauptgerichte, etwas aus dem Meer, Dessert und für die Fleischverweigerer etwas "Veggie". Das war's. Keine 08/15 Küche. Modern, leicht, etwas regional, aber eben auch keine Molekularküche die verzweifelt nach neuen Aromen sucht, die bisher noch niemand gefunden hat. Hier unsere Wahl:
* Vorspeisen: 2x Wildschweinschinken (a 12,90 Euro)
* Hauptgerichte: 2 x Zweierlei vom Bison (a.29,- Euro)
* Die junge Dame nahm erfrischend unsere Bestellung auf. Weinkennern sei gesagt, dass die Weinkarte extrem umfangreich ist. Relativ vieles von der nahen Mosel und noch viel mehr diverse Gewächse aus Italien, Frankreich, Österreich und "Round the World". Erfreulich die Anzahl der offenen Weine. Wer allerdings eine Weinberatung braucht, sollte sich diese vom Restaurant/Serviceleiter geben lassen. Die jungen Damen sind wirklich aufmerksam und flott und ein Kölsch können sie auch von der regionalen Biermarke "Hachenburger" unterscheiden. Aber hinsichtlich einer Weinberatung besteht noch etwas Schulungsbedarf. Unsere Getränkebestellung bestand aus dem einheimischen "Hachenburger" (Pils) und einem offenen Merlot. - Schon kurz nach der Bestellung wurde ein netter Gruß aus der Küche serviert. Etwas Lachs-Creme, wirklich leckere Nuss-Butter und eine weitere, sehr leichte Quark-Kräuter-Creme. Alles sehr frisch und offensichtlich ein Produkt des Hauses und nicht von "Helene Fischer Meggle". Dazu eine Auswahl unterschiedlicher frischer Brotsorten. Helles Brot, aber auch dunkles Nuss-Körner Brot. Wunderbar ! Die aufmerksame Bedienung fragte zwischendurch nach, ob sie noch etwas nachservieren sollte.
* Mit dem richtigen zeitlichen Abstand wurden die Vorspeisen serviert. Wildschweinschinken mit etwas Feldsalat. Während der Feldsalat eher dekorative Zwecke erfüllte, der Hokkaido-Kürbis bestimmt die Veggie-Fraktion begeistert hätte, war der Schinken von der Wildsau (oder vom Eber) ein kulinarisches Gedicht. Die dazu gereichte Nuss-Paste machte die Vorspeise nahezu perfekt. Lecker und außergewöhnlich, obwohl der gemeine Neandertaler vermutlich schon ähnliches verzehrt hat. Allerdings ohne den Hokkaido Kürbis. Soweit es er nun doch nicht gelascht. - Nach dem Genuss von weiterem Hachenburger wurden die Hauptgerichte serviert. Mein Lieber Küchenchef, dass sah aber vorzüglich aus. Ein Stück Bison aus des Bisons Rücken und dazu noch etwas Bison-Gulasch. Eine in der Tat mutige Komposition. Wer allerdings das verzehrt hat, verspürt für die nächsten Tage keine Lust mehr auf das einheimische schwarz gefleckte deutsche Hausrind. Das Bisonfleisch schmeckte einerseits ähnlich wie allerbestes Rindfleisch, allerdings durchzogen von einem leichten Wildgeschmack. Wunderbar auf den Punkt medium zubereitet. Dazu Rotkohl, umgangsprachlich im Süden der Republik auch als Blaukraut bekannt. Abgerundet mit einer Pürrekruste. Den gastronomische Laien (so wie ich) sei erklärt, dass eine Pürreekruste ungefähr die neuste Ausgabe der Krokette ist. Also quasi die Krokette 4.0. Auch dieses Produkte entstammte wohl der Restaurant-Küche, also garantiert nicht aus den Produktstätten von Pfanni & Co. Wunderbar, a like Bison. Wie wir später auf Nachfrage erfahren haben, bezieht der Küchenchef das Bisonfleisch aus der unmittelbaren Nähe. Dort - etwa 10 Kilometer entfernt - mitten im Westerwald werden Bisons gehalten. Wir waren rundherum zufrieden. Dessert ? Nein Danke. Digestif ? Ja bitte gerne. Und was ? Nun der heimische Brand von der Birne überzeugte voll und ganz.
* Bis vor etwa 5 Jahren wurde hier noch konservativ gekocht, eben die rustikale Küche aus dem Westerwald. Der Hotelier wollte neue Zielgruppen erreichen. Dafür musste die Küche mehr erbringen. Man holte sich aus Frankreich einen neuen Küchenchef. Dieser vollzog in der Küche ein Veränderung wie sie tiefgreifender kaum sein konnte. Und das quer durch alle Bereiche. Beginnend beim Frühstücksbuffet, über den a la carte Bereich, bis zu kulinarischen Specials. Leider hat er Ende 2014 das Haus verlassen. Wir haben es nicht gespürt. Er hat in der Küche beim dortigen Team nachhaltige positive Spuren hinterlassen.
Fazit: Keine Sterneküche, aber trotzdem eine Küche für die sich ein Umweg lohnt. Wir waren nicht zum ersten Mal wieder sehr zufrieden. Für das Essen 4,5 Sterne, gute 4,0 Sterne für den Service und ebenso für das Ambiente. Beim nächsten mal werden wir mal die Bisons besuchen, auch wenn diese irgendwann auf dem Teller landen.
update 01.03.2016 Der Küchenchef > Laurent Vialle < ist Ende 2015 zurückgekehrt - wunderbar. Das Haus wird davon partizipieren.
* Das Restaurant Z ist Bestandteil des Hotels Zugbrücke (****+) im 100 Seelen Dorf Grenzau, zugehörig zur Gemeinde Höhr-Grenzhausen. Zur Abfahrt an der A 48 sind es 5 Minuten, trotzdem "Ruhe und Abgeschiedenheit" ohne Ende. Vielleicht 30 Häuser im Dorf, ein Kirchlein, ein uriges Wirtshaus, ganz viel Wald und eben das Hotel Zugbrücke. Vom Rheinland oder auch aus dem Rhein-Main-Gebiet jeweils in knapp 90 Minuten zu erreichen, bis Koblenz sind es 20 Minuten. Das Hotel verfügt über 2 Restaurants. Das... mehr lesen
Restaurant Z im Hotel Zugbrücke
Restaurant Z im Hotel Zugbrücke€-€€€Restaurant, Hotel00262410500Brexbachstraße 11-17, 56203 Höhr-Grenzhausen
4.5 stars -
"Trotz Hotelrestaurant - jede Menge Individualität und Kreativität." x2x* Das Restaurant Z ist Bestandteil des Hotels Zugbrücke (****+) im 100 Seelen Dorf Grenzau, zugehörig zur Gemeinde Höhr-Grenzhausen. Zur Abfahrt an der A 48 sind es 5 Minuten, trotzdem "Ruhe und Abgeschiedenheit" ohne Ende. Vielleicht 30 Häuser im Dorf, ein Kirchlein, ein uriges Wirtshaus, ganz viel Wald und eben das Hotel Zugbrücke. Vom Rheinland oder auch aus dem Rhein-Main-Gebiet jeweils in knapp 90 Minuten zu erreichen, bis Koblenz sind es 20 Minuten. Das Hotel verfügt über 2 Restaurants. Das
Geschrieben am 25.02.2015 2015-02-25| Aktualisiert am
27.02.2015
Besucht am 07.06.2014
* Unscheinbar aber gepflegt, so präsentiert sich das italienische Restaurant "Elisabetta" am Stadtrand von Wuppertal. Erst 2012 eröffnete das Betreiberehepaar das Restaurant. Vorher war man über 15 Jahre in Remscheid-Lüttringhausen mit einem anderen Restaurant aktiv. Eigentlich schon fast ein Garant für ordentliche Leistungen - eigentlich ?
* Wir hatten reserviert und betraten das Restaurant. Bereits der erste Eindruck überzeugte kaum. Etwas die Atmosphäre von "Onkel Heinz-Willy's und Tante Walburga's" Sonntagsmittags-Gaststätte. Erbsen mit Möhren, Schweinebraten und die Kroketten der 70er Jahre vermutet man hier. Aber ein italienisches Restaurant - nöö bestimmt nicht. Sollte ich jetzt meinem Gespür folgen und auf dem Absatz kehrt machen ? Eigentlich ja, aber das konnte ich "meiner Dame" kaum in diesem Moment überzeugend verkaufen. Also mutig weiter. Die (wie sich später heraustellte) Chefin des Hauses zeigt uns unseren Tisch. Direkt am Sprossenfenster mit Blick auf den "Bar-Thresen" und den Pass, der eigentlich mehr eine Durchreiche-Luke war. Die Decken niedrig, weiß gestrichene Wände. Bei Osram nennt man so etwas glaube ich "Kalt-Weiß". Fallweise Bilder an den Wänden die Tante Walburga und Onkel Heinz-Willy begeistert hätten. Zwar nicht mehr der röhrende Hirsch, aber eine ähnliche Stilrichtung. Meine ganz persönliche Erwartungshaltung reduzierte sich zunehmend.
* Die Karten wurden - nein nicht gereicht - auf dem Tisch abgelegt. Gerade war ich dabei meinen Ambiente-Schock zu überwinden, folgte die nächste Ernüchterung. Das kulinarische Angebot bestand aus geschätzt 80 bis 100 Positionen in der Karte. Wer ist hier der Gewinner ? Die Verkäufer für Tiefkühlgeräte der Marken Liebherr oder Bosch-Siemens ? Diverse Vorspeisen, rund 10 verschiedene Salate, Suppen, Omilette, Pizzen, Pasta, über 15 unterschiedliche Fleischgerichte, Fisch und der dezente Hinweise, dass man zusätzlich aktuelle Fischgerichte auf einer Tafel findet. Eine Tafel die uns im übrigen niemand zeigte. Wir entdeckten diese später auf dem Weg zu den sanitären Einrichtungen. Gegenüber meiner lieben Dame äußerte ich, dass sich unsere Bestellung vermutlich noch gute 30 Minuten verzögern würde, da ich bis dahin noch zu lesen hätte. - Wieder kam mir die Idee jetzt wirklich zu gehen, aber wieder fehlte mir der Mut. Hasimausi ist bei einer solche Verhaltensweise not amused ("Warte doch erst einmal ab - Du immer mit Deinen Vorurteilen"). - Inwischen wurde nach den Getränken gefragt, der offene Rote und das Pils wurden schnell serviert. Endlich bei den Hauptgerichten angekommen, hätte ich jetzt fast die Kardinalfrage gestellt. Sind wir wirklich bei einem Italiener ? Wurde doch dort in der Karte tatsächlich Saltimbocca mit (Achtung) Pommes frites angeboten. Pommes frites in einem italienischen Restaurant ! Berlusconi (bunga bunga), Enzo Ferrari und Eros Ramazotti wären vermutlich eher den Heldentot gestorben, bevor man seine kulinarische Heimat so beleidigt. Was soll's wir bestellten:
* Hauptgerichte 1x Saltimbocca, aber bitte mit Pasta (17,50 Euro) , 1x Scaloppina Milanese (18,50 Euro)
Die Order wurde aufgenommen. Ohne jede Kommentierung, ohne ein Lächeln, ohne dem Gast eine Sicherheit zu vermitteln. Die Unsicherheit steigerte sich, die Erwartungshaltung ging noch weiter zurück.
* Während bei unserem Eintritt das Restaurant nur knapp zur Hälfte gefüllt war, hatte es sich inzwischen zur Vollauslastung entwickelt. Fast jeder Gast der eintrat wurde persönlich begrüßt. Der Anteil der Stammgäste lag offensichtlich im Bereich von über 75%. Das muss man sich erst einmal erarbeiten. Ob wir hier mal Stammgäste werden - warten wir es ab. Wir warteten auf einen Gruß aus der Küche. Nun der Service kommunizierte häufig mit der Küche indem er Anweisungen durch "die Luke" rief, die sich gegenüber unseres Tisches befand. Die Dialoge wurden weitestgehend in italienisch geführt. Viele Anweisungen vom Service in die Küche, von dort kam hörbar allerdings wenig zurück.
* Der Service stellte etwas Brot auf den Tisch, dessen Bedeutung zunächst nicht deutlich wurde. War es ein einfaches "Amuse Bouche" oder bereits das Brot für die Vorspeisen. Als dann die Vorspeisen serviert wurden war schnell klar, auf einen Gruß aus der Küche verzichtet man hier. Nun gut, wir können damit leben. Wenden wir uns den Vorspeisen zu. Der Antipasti-Teller war mit etwas Gemüse belegt, Formaggi suchte man vergebens und der fleischige Salami-und Schinkenanteil hatte etwa die Größe von einem Kaffee-Pad (Entschuldigung mir viel kein anderer Vergleich ein). Keine Frage, mit 7,- Euro war die Vorspeise unstrittig sehr günstig. Aber was dort serviert wurde - eher peinlich. Das dazu gereichte Brot war trocken, dazu kein Dip, keine Creme, keine Butter - nichts ! Neugierig blickte ich auf die Vorspeise von Hasimausi. Eine rosa Sauce mit Kapern. Darunter musste sich offensichtlich das Kalbfleisch befinden. Ich durfte kosten. Warum nur hatte ich darum gebeten ? Die Thunfischsauce war "dick", fettig und erschlug zu fast 100% den Geschmack des Kalbfleisches. Da half nur noch der weitere Konsum von alkoholischen Getränken. Die servierte der Service immer umgehend, denn der Blick für leere Gläser war immer vorhanden. Kurz nach den Vorspeisen brachte der Service zu unserem Erstaunen Salate. Diese gehörten wohl zu den Hauptgerichten, wurden aber vorab serviert. Optisch soweit in Ordnung kam beim Konsum der Salate keine echte Begeisterung auf. Edeka ("Wir Lieben Lebensmittel") serviert solche Salate fertig verpackt in Folie, haltbar mehrere Tage. Rewe ("Besser leben") bietet ähnliches an. Wir konnten mit diesen Salaten weder besser leben noch irgendeine Liebe zu Lebensmittel entdecken. Meine Dame machte die mutige Anmerkunng, dass sie auf die Hauptgerichte gespannt sein. Ich zuckte nur mit den Achseln. Eine Spannung war bei mir nicht mehr vorhanden.
* Wir konsumierten gerade die Salate, da wurden bereits die Hauptgerichte serviert, also zu früh. Bei mir wie ausdrücklich bestellt ohne Pommes frittes. Allerdings auch ohne die bestellten Tagliatelle. Zunächst machten beide Gerichte bezogen auf die Anrichtung und Präsentation einen ordentlichen Eindruck. Das änderte sich allerdings bei genauem hinsehen. Vor mir lagen 3 wirklich winzige Kalbfleisch Stückchen. Geschätzt gute 125 Gramm - alle drei zusammen ! Darüber jeweils ein Scheibchen Schinken. Nein wir sind beide ausdrückliche keine Anhänger der "Vollen-Teller-Fraktion". Wir favorisieren eher kleine Portionen. Aber was hier serviert wurde erinnerte eher an Micro-Essen. Einzig das Kalbfleisch konnte überzeugen. Gutes Fleisch, gut zubereitet. Der Schinken war allerdings so salzlastig, dass er den ordentlichen Geschmack vom Kalbfleisch zerstörte. Der Teller gegenüber von mir verzeichnete ebenso magere rund 125 Gramm Kalbfleisch. Die Panade bestehend aus Parmesan war zu dick und überflügelte ebenso den Fleischgeschmack. Tja und während ich fast meine gut 125 Gramm Kalbfleisch verzehrt hatte, tauchte der Service am Tisch erneut auf. Meine Tagliatelle wurden in einem Schälchen (!!) doch noch serviert. Als ich darauf mit der zugegeben zynischen Bemerkung "och schon das Dessert" reagierte, schaute mich die Dame etwas verständnislos an. Sie hatten meinen Gag wohl nicht verstanden. Im Gegensatz zu Hasimausi die süffisant grinste und sich damit wohl auf meine Seite stellte. Das erlebe ich nicht häufig.
Fazit: Wir reklamierten nichts. Was sollten wir auch reklamieren ? Diskussionen über Mengen bringen nichts. Ob auf dem Teller "viel oder wenig" serviert wurde ist immer subjektiv. Auf ein Dessert verzichteten wir. Der Gaumen schrie allerdings nach einem Grappa oder Ramazotti. Ansonsten kehrte erst wieder ein Wohlgefühl ein, als wir das "Haus für ein italienisches Lebensgefühl" verlassen hatten. Was bitte sollen wir dem Padrone und seiner Familie raten ? Rewe hatte früher mal den Claim, "Jeden Tag ein bischen besser". Vielleicht sollte man sich das mal zu Herzen nehmen. Obwohl das offensichtlich diverse Stammgäste anders sehen. Uns viel nur auf (Momentaufnahme), dass an den anderen Tischen wenig Fleisch oder Fisch verzehrt wurde. Vielmehr kamen aus der Küche (Luke) mehrheitlich Pasta und Pizzen. Vielleicht sind das die Stärken des Hause. Wir werden das allerdings nie erfahren. Nein, noch einmal möchten wir dort nicht mehr essen. Für das Essen maximal 2 Sterne, für den Service 3 Sterne und 2 Sterne für das Ambiente.
Nachtrag am gleichen Tag.
Der geschätzte GG Kritiker "Siebecko" macht in seiner Kommentierung weiter unten darf aufmerksam, dass das Restaurant von "Gourmets International Paris" mit 3 Sternen ausgezeichnet wurde - siehe Homepage. Das ist ein weiterer Grund, dieses Restaurant nicht mehr zu besuchen. Diese "Auszeichung" kann man gegen Entgeld erwerben.
* Unscheinbar aber gepflegt, so präsentiert sich das italienische Restaurant "Elisabetta" am Stadtrand von Wuppertal. Erst 2012 eröffnete das Betreiberehepaar das Restaurant. Vorher war man über 15 Jahre in Remscheid-Lüttringhausen mit einem anderen Restaurant aktiv. Eigentlich schon fast ein Garant für ordentliche Leistungen - eigentlich ?
* Wir hatten reserviert und betraten das Restaurant. Bereits der erste Eindruck überzeugte kaum. Etwas die Atmosphäre von "Onkel Heinz-Willy's und Tante Walburga's" Sonntagsmittags-Gaststätte. Erbsen mit Möhren, Schweinebraten und die Kroketten der 70er Jahre... mehr lesen
2.5 stars -
"Ein Restaurant das noch über erhebliche Reserven verfügt. Noch ganz viel Luft nach ganz oben." x2x* Unscheinbar aber gepflegt, so präsentiert sich das italienische Restaurant "Elisabetta" am Stadtrand von Wuppertal. Erst 2012 eröffnete das Betreiberehepaar das Restaurant. Vorher war man über 15 Jahre in Remscheid-Lüttringhausen mit einem anderen Restaurant aktiv. Eigentlich schon fast ein Garant für ordentliche Leistungen - eigentlich ?
* Wir hatten reserviert und betraten das Restaurant. Bereits der erste Eindruck überzeugte kaum. Etwas die Atmosphäre von "Onkel Heinz-Willy's und Tante Walburga's" Sonntagsmittags-Gaststätte. Erbsen mit Möhren, Schweinebraten und die Kroketten der 70er Jahre
Geschrieben am 19.02.2015 2015-02-19| Aktualisiert am
20.02.2015
Besucht am 30.03.2013
Bewertung aus 04/2013
* Ostern 2013, die Sonne zeigt sich freundlich, der Himmel über Hamburg erscheint frühlingshaft, die Temperatur übersteigt gerade mal die 0 Grad Grenze. Ein eisiger Ostwind, Hamburg im Oster-Winter 2013. Hasen (mit Bart) rasen mit Rentierschlitten und mit Rot-Weißen Mänteln durch die Hansestadt und verteilen Eier. Osterkurzurlaub in Hamburg.
* Freunde meinten wir müssten unbedingt mal zu Henssler & Henssler. Alleine schon der Vorschlag löste bei mir Abwehrkräfte aus. Essen bei einem TV-Event-Präsentations-Koch ? Einem Koch also, der offensichtlich mehr Zeit in TV-Talkshows und anderen TV Formaten verbringt, anstatt hinter dem Herd zu stehen. Aber gut, ich füge mich. Und außerdem sind ja Bruder und Vater Henssler auch dort tätig.
* Wo für Touristen der Fisch herkommt - nicht aus dem Meer, sondern aus den Fischhallen - dort führen die Hensslers in den ehemaligen Fischhallen bereits seit 10 Jahren ihr Restaurant. Das Restaurant ist immer noch ein Szene-Restaurant und entsprechend gestylt. Schwarzes Leder, schwarze Stühle, cool, puristisch, alles auf das Wesentliche reduziert. Leider reduziert man sich nicht auf eine bequeme Anzahl von Plätzen. Bei einer Airline würde man von einer "Maximal-Bestuhlung" sprechen. Enger geht's nicht mehr.
* Überzeugend freundlich die Begrüßung. Flott, nett symphatisch. Das Restaurant war bereits zu gut 75% gefüllt. Anstatt mich auf die gereichte Karte zu konzentrieren, muss ich immer zunächst mein Umfeld erkunden. Das Publikum war ein Querschnitt der Deutschen Restaurantbesucher, vermutlich lag es an den Osterfeiertagen. Hamburger und Touristen. Touristen aus Nord,- Süd, - und Ostdeutschland. Dazu fröhliche Rheinländer und Westfalen. Eine unüberhörbare Dialektkomposition zum Fürchten. Aber was soll's, wir sind zum Essen hier und nicht um "Leipzischer" Dialekte zu hören. Obwohl dieser unüberhörbar war. - Nun bitteschön, Konzentration auf die Karte. Auffällig zunächst die Sushilastigkeit. Weitere asiatisch eingefärbte Gerichte. Ein bischen Thai, ein bischen Japan, eben fernöstlich in der Ausrichtung. Dazu 4 oder 5 Menüs. Machte alles einen sorgfältigen Eindruck. Eine übersichtliche Weinkarte. Schwerpunkt Deutschland und Frankreich, aber auch Gewächse aus Italien, Spanien und Österreich. Erfreulich auch 5 oder 6 offene Tröpfchen. Die Preisstellung der Weine ist mutig oben angesiedelt.
* Unsere Order: Vorspeisen: Tempura von Garnalen und Papaya-Garnelen Salat. Als Hauptgerichte Tunasteak und Rinderfilet mit Edamame. Die ein oder andere Rückfrage bei der Bestellung konnte der Service kompetent und ohne Ansatz von Unsicherheiten beantworten. Kurz danach wurde ein Amuse Bouche serviert. Eine kleine Sushi-Präsentation, optisch perfekt präsentiert. Lecker ! Aber lecker reicht nicht, wenn man zum TV-Koch geht. Die Erwartungshaltung ist hoch. Man wartet auf die Geschmacksexplosion. Nur die fand leider nicht statt. Vielleicht sind wir auch nicht die hochkompetenten Sushi-Experten, die zwischen dem Reis die Zugehörigkeit des Pacifik-Fisches einordnen können. Aber seien wir nicht zu kritisch. Es war ein Gruß aus der Küche, ohne Explosion. - Inzwischen hatte sich das Restaurant zu 100% gefüllt. Gemessen an der zur Verfügung stehenden Gesamtfläche eher zu 130%. Der Geräuschpegel steigerte sich zunehmend. Phasenweise konnte ich Hasimausi gegenüber auf der anderen Seite des Tisches akustisch kaum noch erreichen. - Die Vorspeisen wurden serviert. Drei schön präsentierte Black Tiger Garnelen im Teigmantel. Der "Mantel" bestehend aus Reismehl und Ei war hauchdünn. Daher dominierte nicht der Teigmantel den Geschmack, sondern die Garnele. Handwerklich gut zubereitet, alles ordentlich. "Na, das richtige gewählt ?" rufe ich Hasimausi zu. Ja in der Tat ich muss rufen. Sie nickte, scheint alles ok zu sein. Auf ihrem Teller vereinigten sich Garnelen, Papaya-Salat und Cashews. Wie sie mir später mitteilte, eine leichte und vor allem erfrischende Vorspeise. Nun gut, mir hätten die darin enthaltenen Garnalen gereicht. Papagyas muss man (ich) nicht haben und Cashews schmecken mir eigentlich nur zum Bier. Vermutlich werde ich jetzt wegen dieser Aussage von allen "Asia-Pacifik-Gourmets" abgestraft. Die hier von Henssler & Henssler bevorzugte "Asia-Pacifik-Cuisine" ist sicherlich gut aber eben auch ein Trend, der in wenigen Jahren vom nächsten Trend abgelöst wird.
* Wir schauen uns ein wenig um. Positiv fällt der Service auf. Immer präsent, Mitarbeiter die sich um die Gäste kümmern, ja den Gast umsorgen - prima ! Vom Nachbartisch hören wir, "er iss wohl garnisch da". Eifrige Sachsentouristen schauen immer wieder in die offene Küche, ob man vielleicht den Henssler sehen könnte. Sehen konnte man diverse Köche, viele davon Asiaten. Eigentlich lagen mir für die sächsischen Nachbarn am Nebentisch zwei Fragen im Mund: a.) "Soll ich Ihnen ein Fernglas beschaffen" und b.) "Zum Essen gekommen oder zum Henssler gucken". Die Gegenwart von Hasimaus verbiete leider solche Fragen. - Die Hauptgerichte werden serviert. Vor mir wird ein Designerteller gestellt, darauf ein prächtiges Rinderfilet. Ergänzt mit einer dekorativen Tomate und Edamame. Es ist natürlich schick kein Gemüse aus europäischen Ländern (z.B. Treibhaustomaten aus Holland) zu servieren, sondern eben exotisches Gemüse und Früchte. Fans der vegetarischen Küche (ich ausdrücklich nicht) würden beim Anblick der Sojabohnen (Edamame) wohl in Verzückung geraten, ja vielleicht sogar eine Geschmacksexplosion erfahren (man gönnt sich ja sonst nichts). Die Sojabohnen-Explosion blieb bei mir zum Glück aus. Aber das Rinderfilet, mein lieber Henssler - perfekt. Exellentes Fleisch, auf den Punkt wie bestellt zubereitet, Hut ab ! Beim diesem Hochgenuß ist es mir auch völlig wurscht, ob das Filet von Steffen Henssler, seinem Bruder, seinem Vater oder einem asiatischen 49 Kilo Koch zubereitet wurde. Wenn ich im ICE sitze, erwarte ich im Triebkopf des Zuges auch nicht Bahnchef Grube. Mit anderen Worten, ich war extrem zufrieden - Explosion ! Ein Blick auf den Teller meiner Dame zeigte mir ein blackened Tunasteak. Dazu ein Avocado Salat, weiteres exotisches Gemüse mit einem Erdnussdressing und ein Sößchen aus Tomatenbutter. War Hasimausi zufrieden. Nein, begeistert. Sie lobte die Kreativität, die exotische Zusammenstellung der Beilagen, also alles was die Jungs aus der Küche auf ihrem Teller gezaubert hatten.
* Beim Dessert liegen die Neigungen und Ansprüche vieler Restaurantgäste oftmals weit auseinander. Henssler & Henssler setzt hier sein Asia-Pacifik-Konzept konsequent fort. Klassische deutsche oder südeuropäische Dessertkreationen finden man hier nicht. Die Spannbreite reicht vom Sesam-Krokant-Parfait, über Macadamie Brownies, bis zum gebratenen Eis. Wir entschieden uns für das gebratene Vanilleeis, ein Asia Klassiker. Meine Dame war begeistert. Für mich war es gut, mit etwas zuviel Honig ("Honig braucht der Bär, der Braune").
* Fazit: Ein Restaurant das an sich selber hohe Ansprüche stellt. Die Küche hat das weitesgehend für uns erfüllt. Leider reduzieren der hohe Geräuschpegel und die sehr enge Bestuhlung etwas die Begeisterung für das kulinarische Gesamterlebnis. Das Restaurant bietet Platz für geschätzt rund 100 Gäste. Würde man nur 70 Gäste unterbringen, wäre die Wohlfühlatmosphäre deutlich besser. Sicherlich aber nicht die erforderlichen Wirtschaftlichkeit. Und was man so hört, immer ausgebucht. Warum also sollte man etwas ändern. Das Restaurant arbeitet am Abend im "Zweischichtbetrieb". Der Gast hat die Wahl einen Tisch für das Zeitfenster von 18:00 Uhr bis 20:00 Uhr zu reservieren, oder eben für die zweite Schicht danach. - Kurz ein Blick auf die Preisstellung. Die Vorspeisen liegen etwa im Schnitt bei 15,- Euro, die Hauptgerichte bei rund 30,. Euro. Für die gebotene Leistung sind das völlig faire Preise. Andere TV-Köche rufen da ganz andere Werte auf. - Zu den Sternen. Die Vorspeisen waren ordentlich, gute 3 Sterne. Die von uns konsumierten Hauptgerichte lagen bei sehr guten 4,5 Sternen, bzw bei fast 5 Sternen. Gerne auch für das Dessert 4 Sterne. Für das enge und laute Ambiente mühevoll gequälte 3 Sterne.
* Am Ausgang trafen wir dann noch auf einige Touristen aus Drääsden und Leipzisch. Diese suchten vergeblich noch nach einem Andenken. Was sie sich vorstellten, ich weiß es nicht. Vielleicht Henssler aus Marzipan, Henssler aus Schokolade, Henssler als Lutscher, oder vielleicht Henssler in Milchreis-Sushi gerollt ? Wir wissen es nicht. Dem Himmel sei Dank, dass Merchandising auch Grenzen hat.
Bewertung aus 04/2013
* Ostern 2013, die Sonne zeigt sich freundlich, der Himmel über Hamburg erscheint frühlingshaft, die Temperatur übersteigt gerade mal die 0 Grad Grenze. Ein eisiger Ostwind, Hamburg im Oster-Winter 2013. Hasen (mit Bart) rasen mit Rentierschlitten und mit Rot-Weißen Mänteln durch die Hansestadt und verteilen Eier. Osterkurzurlaub in Hamburg.
* Freunde meinten wir müssten unbedingt mal zu Henssler & Henssler. Alleine schon der Vorschlag löste bei mir Abwehrkräfte aus. Essen bei einem TV-Event-Präsentations-Koch ? Einem Koch also, der offensichtlich... mehr lesen
4.0 stars -
"Oh hoch gelobter TV Koch." x2xBewertung aus 04/2013
* Ostern 2013, die Sonne zeigt sich freundlich, der Himmel über Hamburg erscheint frühlingshaft, die Temperatur übersteigt gerade mal die 0 Grad Grenze. Ein eisiger Ostwind, Hamburg im Oster-Winter 2013. Hasen (mit Bart) rasen mit Rentierschlitten und mit Rot-Weißen Mänteln durch die Hansestadt und verteilen Eier. Osterkurzurlaub in Hamburg.
* Freunde meinten wir müssten unbedingt mal zu Henssler & Henssler. Alleine schon der Vorschlag löste bei mir Abwehrkräfte aus. Essen bei einem TV-Event-Präsentations-Koch ? Einem Koch also, der offensichtlich
Geschrieben am 18.02.2015 2015-02-18| Aktualisiert am
04.04.2015
Besucht am 12.12.2014
* Nachdem der Vorbesitzer das Landhaus Beek in 2014 geschlossen hat, wurde es renoviert. Das ein oder andere Gestaltungselement wurde übernommen. So der in Deutschland eher selten vorkommende Keramik-Thresen. Bestimmt schon hundert Jahre alt. Nostalgiker erinnert es bestimmt an den alten Kaiser (Wilhelm II). Egal ob schön oder nicht, zumindest ungewöhnlich.
* Die Einrichtung ist hell und freundlich, wenn auch nicht besonders aufwendig, weiß dominiert. Angenehm der Holzfußboden, aus welchem Holz auch immer. Ein Teil der alten dunklen Balken aus der Vergangenheit blieb erhalten. Nein das Ambiente ist nicht unangenehm, aber eine echte Wohlfühlatmosphäre wie man sie in einer Trattoria erwartet, erlebten wir nicht.
* Die Karten wurden gereicht, inklusive eines kurzen "Guten Abend". Das kulinarische Angebot ist überschaubar, was wir ausdrücklich begrüßen. Umfangreiche Karten mit 60 und mehr Gerichten hinterlassen immer den Eindruck einer großen Gefrierabteilung, aus der die Küche mehrheitlich immer "frisch" auftaut, anstatt mal wieder "frisch" zu kochen. Etwa 6 Vorspeisen, 2 - 3 Salate, Pizzen, Pasta, 3 Hauptgerichte, Dolci - das war's. Oder nein, uns wurde noch die "Tagestafel" an den Tisch gestellt. Einmal Ente und einmal Zander. - Als Vorspeise wählten wir 2 x die Antipasti Passione (a 8,50 Euro) und zum Hauptgericht 2 x Saltimbocca Romana (a 18,50 Euro). Mein lieber Hasimausischatz orderte dazu ein (0,5 ltr.) Hefeweizen. Immer wieder erstaunlich, wie Frauen Bier aus Blumenvasen trinken können. Auch ich hielt mich fern vom Wein. Stattdessen Pils, weil Kölsch sich nicht im Angebot befindet. Ja ich weiß es, Kölsch beim Italiener einzufordern ist ein Stilbruch. Io saluti Birra !
* Direkt nach der Bestellung wurde schon das Amuse Bouche serviert. Schön das die Küche einen Gruß sendet, auch wenn er nicht besonders herzlich war. Etwas Weißbrot wie es jede "System-Filial-Bäcker-Kette" täglich produziert. Dazu eine Creme die an eine gute (Espana) Convenience-Aioli erinnerte. Ein Eigenprodukt aus der Küche ? Eher nicht. Die bestellten Biere kamen ebenso schnell. Das Pils war gezapft. Lieber wäre mir ein "frisch" gezapftes Bier gewesen. Pils fast ohne Schaum ist wie kuscheln ohne Mädel. Der Service agierte flott. Oder um Helene Fischer zu zitieren, "atemlos". Kaum war der Küchengruß verzehrt, wurde bereits die Vorspeise serviert. Schnell - nein viel zu schnell. Schnell hatte offensichtich auch die Küche den Antipastiteller zubereitet. Etwas eingelegtes Gemüse, ein Scheibchen Parma (?) Schinken, ein noch kleineres Scheibchen Salami und gefühlte 12,847 Gramm Formaggi. Alles von ordentlich guter Qualität, aber eben sehr übersichtlich. Kein "aha" Erlebnis. Vermuteter Wareneinsatz 2,- Euro maximal ! Und dann kam sie nochmal, die Erinnerung an Helenes "atemlos". Gerade die Vorspeise konsumiert, Vorfreude auf das nächste Pils, schon serviert der Service die Hauptgerichte. Ein Blick auf die Teller - Touche, positiv hoch 3 ! Gekonnt präsentierte sich das Kalbschnitzel auf dem Teller. Dazu - wie bestellt - Pasta und etwas Gemüse. Das Fleisch von ausgesuchter sehr guter Qualität, das Weißweinsößchen lecker und der Parmaschinken erzeugte ebenso ganz viel Spaß im Mund. Ohne wenn und aber eine sehr gute Küchenleistung
* Wir schauten uns noch etwas um. Im Umfeld ein gemischtes Publikum. Da war der Student der sein Schatzi (Augenweide) zur Pizza ausführte. Schatzis tolles Lachen steigerte sich mit der Zunahme von Vino Rosso. Aber da war auch das "gut situierte" Paar (50 +), dass hier inklusive Aperitiv, 4 Gängen, Dessert und Grappa bestimmt gute 150,- Euro abgeben musste. Die Dame erinnert etwas an Carmen Geiss - sie wissen schon, die die immer "Roooobert" schreit und damit zum TV-Programmwechsel auffordert. Offensichtlich möchte man im Grigio sehr viele Zielgruppen erreichen. Von "nur" Pizza über Pasta bis hin zum "5 Gang Kulinarik Genießer". Ob das gut geht ? Warten wir es ab. Wir verzichteten auf ein Dessert, weil uns keines richtig anlachte. Die Abrundung reduzierte sich auf Grappa + Ramazzotti.
* Noch ein Rückblick auf den männlichen Service. Adrett, flott, immer den aufmerksamen Blick für leere Gläser und leere Teller. Eigentlich perfekt. Oder doch nicht ? Es wurde viel zu schnell serviert. Daher fühlten wir uns auch nicht wohl. Atemlos wurde von Gang zu Gang gehetzt. Keine Frage, es wurde fehlerfrei gearbeitet, aber keine Beziehung zum Gast aufgebaut. Dazu noch eine wirklich nett gemeinte Anmerkung zur noch sehr jungen Dame hinter der Bar, die teilweise auch die Getränke servierte. Dem Himmel sei Dank sind die Zeiten längst vorbei, wo Serviermädels-und Jungs entsprechend (dunkel) gekleidet sein mussten. Mode muss nicht mehr teuer sein. Ein schickes T-Shirt, dazu ein Chino Hose, fertig ist das nette Serviermädel. Aber was hier an den Tisch kam - scusa Signore Padrone - aber darauf sollte man als Chef achten. Ein kleines bischen oberhalb von "Primark-Fashion" sollte es schon sein. Unsere Anmerkung richtet sich ausdrücklich nicht gegen die (hübsche) junge Dame als Person, sondern nur gegen ihr Outfit !
* Fazit: Die Vorspeise verdiente 2 von 5 Sternen, die Hauptgerichte gute 4 von 5 Sternen, der Service 3 von 5 Sternen. Macht einen Schnitt von 3 Sternen. Die Hauptspeisen belegten zweifelsfrei, dass in der Küche jemand steht, der kochen kann. Mit anderen Worten, dass Restaurant verfügt über das notwendige Potential sich noch zu steigern. Beim Service ist es ähnlich. Die Basics stimmen. Insofern wünschen wir dem Restaurant das erst gute 6 Monate geöffnet hat, ganz viel Erfolg. Und wiederkommen werden wir auch.
* Nachdem der Vorbesitzer das Landhaus Beek in 2014 geschlossen hat, wurde es renoviert. Das ein oder andere Gestaltungselement wurde übernommen. So der in Deutschland eher selten vorkommende Keramik-Thresen. Bestimmt schon hundert Jahre alt. Nostalgiker erinnert es bestimmt an den alten Kaiser (Wilhelm II). Egal ob schön oder nicht, zumindest ungewöhnlich.
* Die Einrichtung ist hell und freundlich, wenn auch nicht besonders aufwendig, weiß dominiert. Angenehm der Holzfußboden, aus welchem Holz auch immer. Ein Teil der alten dunklen Balken aus der... mehr lesen
Grigio
Grigio€-€€€Restaurant0202 2429495In der Beek 163, 42113 Wuppertal
3.0 stars -
"Gut, aber es geht auch besser." x2x* Nachdem der Vorbesitzer das Landhaus Beek in 2014 geschlossen hat, wurde es renoviert. Das ein oder andere Gestaltungselement wurde übernommen. So der in Deutschland eher selten vorkommende Keramik-Thresen. Bestimmt schon hundert Jahre alt. Nostalgiker erinnert es bestimmt an den alten Kaiser (Wilhelm II). Egal ob schön oder nicht, zumindest ungewöhnlich.
* Die Einrichtung ist hell und freundlich, wenn auch nicht besonders aufwendig, weiß dominiert. Angenehm der Holzfußboden, aus welchem Holz auch immer. Ein Teil der alten dunklen Balken aus der
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* Oben im Wohngebiet von Wuppertal-Hatzfeld liegt unterhalb einer sehr scharfen Kurve das Restaurant Akropolis. Diesen gastronomischen Betrieb gibt es dort "schon immer". Äußerliche eine Bergische Landarchitektur von vor geschätzt 100 Jahren, kombiniert und ergänzt mit einem Vorgarten aus dem Olymp. Eine bergische Akropolis mit Gestaltungselementen aus dem Phantasialand. Dieses Griechenland aus dem Kitsch-Bilderbuch setzt sich innen weiter fort, allerdings noch intensiver. Blau und Weiß ist die zentrale Botschaft, ergänzt mit (zu) viel Gipsstuck. Die antike Postkartenidylle der Herren Sokrates und Platon dominiert. Dazu mutige Wandmalereien, wie Neckermann Reisen sie noch nicht einmal im All-Inklusive Katalog aufführen würde. Nein Vorurteile habe ich keine. Aber man darf doch Tatsachen ausplaudern - oder ?
* "Der Service war stets bemüht", diesen Spruch kennen wir alle. Wir hatten reserviert, eine Begleitung zum Tisch erfolgte nicht, allerdings eine Zuweisung. "Dahinten links" - Bemühung in Vollendung. Wir ließen uns nieder, ich fühlte mich atmosphärisch nicht wohl. Ein Gips-Helena hat mich im Blick. Das Original soll schön gewesen sein. Aber eben nur das Original. Der Service nahte. Mister Peloponnes teilte die Karten aus, parallel dazu die Frage, "wollen Sie was trinken". Zeitgleich von Hasimausi die Bitte (Anweisung), ich möchte doch bitte jetzt nichts erwiedern. Genau das lag mir auf der Zunge: "Nö wir möchten nur etwas Essen, aber 2 Stunden nichts trinken". Ja mein Weib hatte Recht, ich war voreingenommen. - Nun gut, Getränke bestellt und dann der Blick in die Karte. Karte ? Eher hielt ich ein Speisekartenbuch in den Händen. Geschätzt über 100 (!!) Gerichte ! Mein Bemerkung dazu lautete, "das wir besser schon einen Tag früher gekommen wären, um dieses Werk vollständig lesen zu können." Unsere Bekannten fanden meine Bemerkung witzig, Hasimausis nicht. Ihr Blick wurde strenger, dazu leichtes Kopfschütteln. Ich kämpfte mit der Verdrängung meiner Vorurteile und gab mich dem Buche der Speisen hin.
* Nein ich studierte dieses kulinarische Frischebuch nicht vollständig. Ich war zum Essen hier genötigt worden, aber bitte nicht zur olympischen Disziplin, "Speisekarten-Langlesen". Wir bestellten trotzdem. Vorspeisen: *Oktopus gegrillt, *Bauernsalat, *Champignons mit Käse überbacken. Hauptgerichte: *Feinschmeckerspieß und *Putenbrustfilet. Änderungswünsche hatten wir keine. Die Karte machte deutlich darauf aufmerksam, dass diese (Änderungswünsche) je nach Aufwand mit 1,- oder 2,- Euro zusätzlich berechnet werden. Herrlich wie Gastronomen sich mit solchen Hinweisen in der Karte selber in Abseits stellen. - Die Getränke Pils (Kölsch nicht im Angebot) Wasser und no name Rotwein wurden serviert. Das Pils bis über den Eichstrich randvoll gefüllt, Platz für den Schaum gab es nicht mehr. Der griechische Rotwein hatte - den Göttern sei Dank - keine Herkunftsbezeichnung, das Wasser war aber ordentlich. - Die Vorspeisen wurden serviert.
* Der Bauernsalat bestand aus Tomaten, Gurken, Oliven und Schafskäse. Die Bestandteile waren zufriedenstellend, das Dressing durchschnittlich, den Schafskäse als "lecker" zu bezeichnen, wäre übertrieben. Normaler Durchschnitt, Schulnote 3 minus. Für 8,- Euros bieten andere Restaurants geschmacklich mehr. Die Tintenfischringe (Oktopus) lagen einsam auf dem Teller, optisch wenig ansprechend, geschmacklich im Neutralitätsbereich. Eine Zubereitung hatte wohl nicht stattgefunden, nur eine Erhitzung. Die Champignons unserer Begleiter waren nach ihren Aussagen von Spinat begleitet, viel Käse überdeckte das Mahl. Wir ersuchten um Andienung weiterer Getränke. "Komme gleich" rief uns der Herr aus dem EU gestützten Land am Mittelmeer aus weiter Entfernung zu. Er kam dann auch. Wobei südlich der Alpen die Aussage "gleich" keinesfalls mit "sofort" verwechselt werden darf. Freuen wir uns auf die Hauptgerichte. Zunächst wurde der Spieß für den Feinschmecker serviert, gemeinsam mit dem Putenbrustfilet. Ende der Gemeinsamkeit. Das Essen unserer Bekannten wurde auch "gemeinsam" serviert, aber gute 5 Minuten später. Mein Feinschmeckerspieß hätte Anhängern der Zielgruppe "Hauptsache viel - Hauptsache Teller voll" vollständig überzeugt. Ein Stück vom Lamm, etwa 100 Gramm, ähnlich viel vom Rind und vom Schwein. Nach Aussage der Karte alles Filet. Dazu Salat und Bratkartoffeln. Für knappe 15,- Euro eigentlich sehr günstig, aber bei der Menge Fleisch für Filet kaum machbar. Wir kennen ja den Claim von Edeka , "GUT & GÜNSTIG". Bei Edeka vielleicht anzuwenden, hier weniger. "VIEL & GÜNSTIG" wäre korrekt gewesen, aber gut ? Nein keine Sehnen oder Fett, nein das war es nicht. Aber eben nicht gut. Ob es Filet war, wir bezweifeln es gewaltig. Es war Fleisch das nach nichts schmeckte. Das dazu servierte Salat war ein Neutralitäts-Salätchen. Hätte man ihn nicht serviert, der Verzicht wäre vertretbar gewesen. Wenig Geschmack, kein "Pfiff", die Küche war bemüht. - Hasimausi lobte insgesamt das Putenfilet. Die Champignons waren bestimmt von "GUT & GÜNSTIG", die Pommes frites in Ordnung und die Salatbegleitung eine Begleitung, auf die man auch verzichten konnte. - Unsere Bekannten waren sehr zufrieden, im Sommer fahren sie wie immer nach Griechenland. Dort gibt es ähnlich volle Teller, man wird dort immer gut satt - so berichten sie gerne. - Auf ein Dessert verzichteten wir gerne, denn das "gemischte Eis mit Sahne" überzeugt uns in der Karte nicht. Wir wollten uns nicht der kulinarischen Gefahr von Sprühsahne aussetzen. Der 7 Sterne Metaxa überzeugt dagegen. Der allerdings dann servierte Ouzo vom Haus, wäre besser im Haus geblieben. Immerhin wir waren satt, mehr nicht. Kulinarisch erfüllt in keinem Fall, eher kulinarisch gelangweilt. Die Sättigung der Gäste hat hier wohl höchst Priorität.
* Fazit: Meine Vorurteile wurden leider bestätigt. Hier wird man gesättigt, ohne Raffinesse, ohne Kreativität. An Hauptgerichte die im Bereich von rund 15,- Euro liegen, darf man keine sehr hohen kulinarischen Ansprüche stellen. Ab etwas Mühe und ein Engagement in der Küche kann man schon erwarten. So das der Gast das Haus als "gut bürgerliche Küche" erlebt und gerne wiederkommt. Davon ist dieses Restaurant weit weg, man verpasst Chancen. Zu den Sternen: Mehr als 2 Sterne hat das Essen nicht verdient, oder salopp formuliert, "noch ganz viel Luft nach oben". Der Service bemüht sich, mehr aber auch nicht. Dafür 2,5 Sterne. Und das Ambiente ? Wie zeichnet man Kitsch aus ? Nicht mehr wie mit 2 Sternen, obwohl es hier bestimmt Gäste gibt, die dafür volle 5 Sterne geben. Was bleibt ist das Preis-Leistungs-Verhältnis. Man wäre fast geneigt zu sagen, bei diesen vollen Tellern und diesen Preisen volle 5 Sterne. Da wir aber die Qualität der Quantität vorziehen, auch dafür nur 2,5 Sterne.
Jungs und Mädels aus dem Land der Akropolis. Kocht doch einfach so wie zu Hause. Ehrlich, bürgerlich, handwerklich und solide. Machte keine Filetversprechungen die man mit 15,- Euro kaum überzeugend erfüllen kann. Legt die Saucen neben das Fleisch, anstatt das Fleisch zu ersticken.
Jamas ! Auf was nur ? Auf die "Luft nach oben". Nutzt Eure Chancen. Der Standort ist gut, genügend Potential ist vorhanden. Kocht bürgerlich und serviert das Essen mit einem Lächeln. Ihr habt viel mehr Fans der griechischen Küche als ihr glaubt.