Ich bin ohne jeden gastronomischen Hintergrund, koche für mein Leben gerne und liebe es mich von jeglicher Küche kulinarisch verwöhnen zu lassen. Als Projektingenieur in der Erdöl- und Gasindustrie muss ich viel reisen und komme häufig in die erfreuliche (manchmal nicht so erfreuliche) Situation, außer Haus essen zu müssen und freue mich dann immer, wenn mir die Auswahl von Restaurants durch informative Kritiken erleichtert wird. Umgekehrt gebe ich meine Erfahrungen auch sehr gerne weiter.
Einige wenige meiner bisherigen Kritiken, die ältesten, stammen originär noch aus RK, aber nach dessen Verkauf an Yelp suche ich hier ein neues "Zuhause".
Zu meinen Bewertungskriterien ein kurzes Wort. Ich bin Relativbewerter, auch ein gut geführter Imbiss kann mal 4 Punkte bekommen, ebenso wie ein Sternerestaurant, es muss dem jeweiligen Anspruch entsprechen!
4 bis 5 Punkte bedeuten für mich, das das Restaurant seinen und meinen Anspruch erfüllt hat bei meinen Besuch. 3 Punkte bedeutet, gewissen Defizite in einzelnen Aspekten. Darunter bedeutet eine Bewertung erhebliche Mängel bei meinem Besuch.
Ich bin ohne jeden gastronomischen Hintergrund, koche für mein Leben gerne und liebe es mich von jeglicher Küche kulinarisch verwöhnen zu lassen. Als Projektingenieur in der Erdöl- und Gasindustrie muss ich viel reisen und komme häufig in die erfreuliche (manchmal nicht so erfreuliche) Situation, außer Haus essen zu müssen und... mehr lesen
Bewertungs-Statistik
Insgesamt 501 Bewertungen 742718x gelesen 14846x "Hilfreich" 14105x "Gut geschrieben"
Geschrieben am 15.11.2016 2016-11-15| Aktualisiert am
15.11.2016
Besucht am 14.11.2016Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 58 EUR
Meine Frau und ich mussten am Montagabend nach Osnabrück, etwas abholen. Und weil wir ein bisschen Zeit brauchen dorthin und um wieder nach Hause zu kommen, hatten wir vor, nach Erledigung der Abholung noch etwas in Osnabrück zu essen. Zum selber kochen zu Hause wäre es zu spät geworden.
Jetzt ist es auch in Osnabrück nicht ganz so einfach, an einem Montagabend ein geöffnetes Restaurant zu finden. Vor allen Dingen die nicht dem Franchise und der Systemgastronomie angehörenden Betriebe sind geschlossen. Wir überlegten worauf wir Lust hatten und was mit dem PKW auch erreichbar war. Am Innenstadtring erblickten wir in der Nähe des Heger Tores das Ichiban, erleuchtet und geöffnet. Japanisch? Sushi? Lust? Nicken bei uns beiden.......okay, und man kann gut parken dort.
Wir betraten also den fernöstlichen Speisesaal (das Ichiban ist eine Systemgastrokette mit NL in HH, H, BS und eben OS)........anders kann man den Raum nicht beschreiben. Etwa 50 bis 60 Tische für geschätzt 200 bis 300 Personen ohne Probleme geeignet. Und ein Gutteil davon war besetzt. Gutes oder schlechtes Zeichen? Ich war gespannt. Wir fragten nach einem Tisch und wurden informiert, alles frei, wo kein Schild drauf steht? Okay...dann man los! Wir fanden in der Mitte des Raumes einen Tisch für uns und konnten Richtung Theke, Anrichtebereich und halboffene Küche schauen. Die moderne Interpretation der japanischen Gastronomie, kombiniert mit den Handfertigkeiten der Vergangenheit um Sushi für heute neu zu kreieren. Im japanischen Grill-Restaurant IchiBan bieten wir nicht nur klassische Gerichte wie Sushi und Tempura, sondern auch schmackhafte Variationen neuer Richtungen, um japanischen Geschmack und Aromen unseren Gästen näher zu bringen. Größten Wert legen wir auf Hochwertigkeit und Qualität der Gerichte. Frische Zutaten und sorfältige Zubereitung sind bei uns obligatorisch. IchiBan bedeutet „der Erste, der Beste“ – das ist uns Anspruch und Ansporn.
So beschreibt sich das Ichiban auf seiner HP und will "der Erste und Beste" sein bei der offerierten japanischen Küche. Nun denn, ich bin kein Kenner der japanischen Küche, aber ich weiß, was mir schmeckt. Und ich erwarte von japanischer Küche den für den mitteleuropäischen Gaumen immer etwas fremden Geschmack, tadellos frische und möglichst roh zubereitete Produkte.
Der Service fragte ob wir das "System Ichiban" kennen, was wir verneinten. Es gab die Möglichkeit a la Carte von der gedruckten bebilderten Karte zu essen oder ein AYCE Angebot für etwas über 23 EUR pro Person. Jetzt bin ich nicht der große AYCE Fan, aber ich hatte vor von allem ein bisschen zu kosten, und da kam mir das Angebot entgegen. Zumal das AYCE Angebot nicht bedeutet das man sich an ein zerfledderndes Buffet anstellen muss, es wird am Tisch bedient. Ein Tablet wird einem an den Tisch gebracht, dort sind alle Speisen in kleinen Portionen bebildert angegeben. Maximal 10 kleine Portionen markiert man und sendet es dann per WLAN zur Küche. Dann ist das System für 10 Minuten gesperrt, man kann zwar markieren, aber erst nach Ablauf dieser Zeit neu bestellen. Das Ganze endet dann, wenn ich es richtig verstanden habe, bis entweder Minimum 4 Portionen liegen bleiben oder 2 Stunden vergangen sind.
Der Beginn war etwas sperrig, gefühlt über 100 Möglichkeiten zur Auswahl in 4 Untermenüs wurden angeboten. Aber wir markierten uns fröhlich durch die erste Runde. Es sei vorweg genommen, es wurden zum Schluss 4 Orderrunden, dann waren wir ausreichend gefühlt fernöstlich gesättigt.
Ich stelle hier einen Auszug der verkosteten Positionen ein. Wir begannen mit einer Sushiauswahl.
Das war eine Auswahl von Maki, gefüllt mit Lachs und Thunfisch, sowie ein Tako Nigiri mit Oktopus. Diese Startrunde war gut. Schmackhafter Sushireis gefüllt mit kritikfreiem rohen Fisch. Das ganze dann japantypisch relativ neutral gewürzt, nur die natürlichen Geschmäcker von Reis, Alge und Füllung waren heraus zu schmecken. Auch der Goma Wakame Algensalat war lecker, perfekt dosiert der Sesam im Salat. Diese Runde hat gefallen.
Nächste Runde: Tuna Kushi und Mussels Spicy, also gegriller Thun und Muscheln mit pikantem Sud. Der Thunfisch war fast roh, wieder von guter Qualität, mit Sesam gegrillt und wohlschmeckend. Das konnte ich mir noch japanisch vorstellen, schwieriger waren dann die Grünschalmuscheln für mich. Gekocht waren die, und dann war über Muscheln und in der Schale ein heftig mit Chili geschärfter Sud gegeben worden, der außer brennen im Mund nichts übrig ließ vom Gericht. War das noch japanisch? Ich weiß es nicht, mir war es zu scharf für ein japanisches Gericht.
Dritte Runde:
Zurück zu den besseren Basics, Spicy Tuna Temaki, Shake Temaki, Tobiko Gunkan Green, Negishake Gunkan, Negitoro Gunkan und noch einmal der gute Tako Nigiri mit Oktopus. Die Eiswaffelförmigen Temaki waren Fingerfood, es war nicht möglich diese per Stäbchen zu verzehren. Der Lachs war wieder roh, kombiniert mit Acocado, war das eine gute Kombination. Auch der scharf marinierte Thun mit Avocado gefiel als Temaki Füllung. Die Gunkan waren auch von guter Qualität. Sehr interessant der mit Wasabi versehene giftgrüne Fischrogen, dass war ein Geschmack und eine Textur, die ich so vorher noch nie geschmeckt habe.
Vierte und letzte Runde: Spicy Tuna Roll, Insideout Maguro Roll, Kimchi, Ika Chuka Senzai. Der Maki mit Thunfisch wie die vorherigen lecker, ebenso die nun außen mit Lachs umhüllte Maguro Rolle. Beide Sorten Fischfleisch wieder in guter Sushiqualtät serviert. Der koreanische Chinakohl lecker, dezent vorhandene Fischsauce und gut dosierter Chili ließen ihn gut schmecken. Nicht so gut der Sepiasalat, die Tubenstücke waren zu fest, nicht weich genug gekocht. Das Mundgefühl war eher in Richtung Radiergummi als in Richtung Kalmar.
Der Service agierte aufmerksam. Die in der jeweiligen Runde bestellten Speisen kamen nach kurzer Wartezeit.
Dazu tranken wir beide alkoholfreies Pilsener. Und können zum Fazit kommen. Ich kann das nur subjektiv auf Authenzität in Sachen japanische Küche beurteilen. Da wir uns auf Fisch und Meeresfrüchte beschränkten, war mein Eindruck ganz gut. Die servierten Gerichte waren zumindest japanisch inspiriert in Hinblick auf Zutaten und Zubereitung. wenn ich aber in die Karte blickte und in Augenschein nahm, was an anderen Tischen an frittierten und gegrillten Gerichten gereicht wurde, habe ich meine Zweifel, ob der Japaner dass so als einheimisch durchgehen lassen würde. Mit unseren Gerichten waren wir zufrieden, das PLV stimmte. Man kann hier unkompliziert essen, allerdings bin ich der Meinung dass die Betreiber vom Acacia in Münster oder einige japanische Gastronomen in Düsseldorf Bauchgrimmen bekommen würden ob der angebotenen Speisen.
Meine Frau und ich mussten am Montagabend nach Osnabrück, etwas abholen. Und weil wir ein bisschen Zeit brauchen dorthin und um wieder nach Hause zu kommen, hatten wir vor, nach Erledigung der Abholung noch etwas in Osnabrück zu essen. Zum selber kochen zu Hause wäre es zu spät geworden.
Jetzt ist es auch in Osnabrück nicht ganz so einfach, an einem Montagabend ein geöffnetes Restaurant zu finden. Vor allen Dingen die nicht dem Franchise und der Systemgastronomie angehörenden Betriebe sind geschlossen.... mehr lesen
3.0 stars -
"Ist das jetzt japanisches Essen?" Carsten1972Meine Frau und ich mussten am Montagabend nach Osnabrück, etwas abholen. Und weil wir ein bisschen Zeit brauchen dorthin und um wieder nach Hause zu kommen, hatten wir vor, nach Erledigung der Abholung noch etwas in Osnabrück zu essen. Zum selber kochen zu Hause wäre es zu spät geworden.
Jetzt ist es auch in Osnabrück nicht ganz so einfach, an einem Montagabend ein geöffnetes Restaurant zu finden. Vor allen Dingen die nicht dem Franchise und der Systemgastronomie angehörenden Betriebe sind geschlossen.
Geschrieben am 10.11.2016 2016-11-10| Aktualisiert am
10.11.2016
Besucht am 10.11.2016Besuchszeit: Mittagessen 1 Personen
Rechnungsbetrag: 17 EUR
....gibt es im Nordwesten im Winter in Form von Grünkohl. Nationalspeise der Friesen und aller anderen Norddeutschen. Was hab ich es als Kind gehasst, wenn es wieder "Moos" (im Plattdeutsch meiner Oma) oder "Gröönkohl" (im Plattdeutsch meiner anderen Oma) gab! Und da wir in der Grafschaft Bentheim groß wurden, gab es den Grünkohl immer sehr unorthodox für den Rest der Norddeutschen als "Stamppott", also Eintopf, Grünkohl und Kartoffeln wurden beim garen gestampft im großen Topf. Jetzt aber mit mehr Jahren auf dem Buckel freut man sich im November immer auf den ersten Grünkohl der Saison und wartet auf den ersten vernünftigen Nachtfrost.
Es gab Arbeit in einem Untergrundspeicher in Etzel bei Friedeburg und auf dem Rückweg fuhr ich gegen Mittag durch Wiesmoor und suchte nach einer Gelegenheit meinen Hunger zu stillen. Direkt an der Kanalbrücke liegt der Marktplatz, auf dem man gut parken kann. Mir fiel das Bistro "Big Ben" ins Auge, dort hatte ich vor längerer Zeit schon mal eine Kaffeepause eingelegt und es hatte mir ganz gut gefallen. Ich erinnerte mich, dass dort ein Mittagstisch angeboten wurde. Also wandte ich mich dem Restaurant zu.
Es war geöffnet. Viel war nicht los und ich konnte mir einen Tisch aussuchen. Der Wirt liebt offensichtlich das vereinigte Königreich, vieles in der Dekoration bezog sich auf unsere die EU verlassenden Nachbarn. Draußen ein Londoner Taxi vor Tür, im Eingang eine rote Telefonzelle.
Der Rest der Einrichtung in Richtung Bistro.
Man hat den ganzen Tag von Morgens (Frühstück) bis spät Abends (Cocktails) geöffnet. Die Bedienung kam und ich bestellte mir zum aufwärmen einen Kakao, ich hatte kalte Füße von der Anlageninspektion in Etzel bei friesischem Novemberschmuddelwetter. Sie legte mir eine zwei DIN A4 Seiten umfassende Mittags-Karte hin. Typisch Bistro Küche mit viel Convinience Anteil. Dazu eine Saisonkarte mit Grünkohl. In Hinblick auf die Saisonkarte haderte ich mit mir.....es hat ja noch nicht groß gefroren, sollte es also schon Grünkohl sein? Angesichts der Alternativen überwand ich mich und orderte die angebotene Grünkohlplatte zu 12,50 EUR, dazu ein alkoholfreies Jever. Nach gut 15 Minuten Wartezeit servierte die Dame im Service mir den Grünkohl.
Laut Karte Grünkohl auf oldenburgische Art (Grünkohl und Kartoffeln) getrennt serviert, dazu geräucherte Mettwurst, Kasseler und geräucherter Bauchspeck vom lokalen Metzger. Optisch ließ sich das gut an. Seid meinen Studienzeiten in Braunschweig (dort gibt es den Grün- als Braunkohl mit Bregenwurst) mag ich den Grünkohl lieber separat serviert und nicht durch gestampft. Ob es nun Bratkartoffeln oder gekochte Kartoffeln sein sollen, ist mir eigentlich schnuppe, wobei ich allerdings gute gekochte Kartoffeln schlechten (und die gibt es leider zu häufig) Bratkartoffeln vorziehe. Nun denn, ich probierte den Grünkohl, der war mit Graupen etwas gebunden und gut abgeschmeckt. Die festkochenden Kartoffeln waren gar und passten gut zum Kohl. Gut war auch die kleine Mettwurst, häufig sind die Mettwürste zum Kohl so fett dass sie tranig im Geschmack werden, aber dieser Metzger versteht sein Handwerk. Auch der Bauchspeck schmeckte gut, gekochtes Kasselerfleisch ist nicht so meines, deswegen bewerte ich das hier nicht. Ein gutes PLV und leckerer erster Grünkohl 2016!
Ich beendete mein Essen und wandte mich der Theke zu, da die Arbeit rief, und bat die Servicekraft um die Rechnung. Dabei fiel mein Blick in die Vitrine:
Der Chef mag auch das Nationalgetränk des nördlichsten Teilvolks von Lizzies Untertanen, und bot einige verlockende Single Malts an.
Fazit: Hier kann man guten Gewissen einkehren für den Mittag oder Abendessen. Immer besser als der Imbiss am Straßenrand. Gutes PLV, schönes Ambiente und freundlicher Service. So soll es sein.
....gibt es im Nordwesten im Winter in Form von Grünkohl. Nationalspeise der Friesen und aller anderen Norddeutschen. Was hab ich es als Kind gehasst, wenn es wieder "Moos" (im Plattdeutsch meiner Oma) oder "Gröönkohl" (im Plattdeutsch meiner anderen Oma) gab! Und da wir in der Grafschaft Bentheim groß wurden, gab es den Grünkohl immer sehr unorthodox für den Rest der Norddeutschen als "Stamppott", also Eintopf, Grünkohl und Kartoffeln wurden beim garen gestampft im großen Topf. Jetzt aber mit mehr Jahren auf dem Buckel freut man... mehr lesen
Big Ben
Big Ben€-€€€Bistro, Cafe, Pub04944990414Marktstraße 2, 26639 Wiesmoor
3.0 stars -
"Vitamine im Winter...." Carsten1972....gibt es im Nordwesten im Winter in Form von Grünkohl. Nationalspeise der Friesen und aller anderen Norddeutschen. Was hab ich es als Kind gehasst, wenn es wieder "Moos" (im Plattdeutsch meiner Oma) oder "Gröönkohl" (im Plattdeutsch meiner anderen Oma) gab! Und da wir in der Grafschaft Bentheim groß wurden, gab es den Grünkohl immer sehr unorthodox für den Rest der Norddeutschen als "Stamppott", also Eintopf, Grünkohl und Kartoffeln wurden beim garen gestampft im großen Topf. Jetzt aber mit mehr Jahren auf dem Buckel freut man
Besucht am 31.10.2016Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 54 EUR
Schon etwas her, hat Volker Grotes mitten im Kreuzviertel direkt an der Kreuzkirche sein Restaurant Grotes eröffnet. Und schon lange mal wollte ich dort einkehren. Jetzt bot sich endlich mal eine Gelegenheit, die Flucht vor und der Boykott von Halloween! Liebe Kinder, Sankt Martin ist am 11. November, heute Abend ist keiner zu Hause!
Meine Frau und ich fuhren also, bevor die ersten "Horror-Clowns" auftauchten, gen Münster. Parken im Kreuzviertel ist unmöglich, also wandten wir uns gleich dem Theaterparkhaus zu und gingen den kurzen Weg über die Promenade hinweg in Kreuzviertel. Das waren 10 Minuten zu Fuß, also kein Problem. Bald tauchte das Grotes vor uns auf.
Die just begonnene Winterzeit sorgte dafür, dass es trotz früher Abendzeit schon dunkel war und wir die große Lichtreklame nicht übersehen konnten. Wir fragten an der Theke nach dem reservierten Tisch und ein junger Mann wies uns den Weg zum Tisch im zweiten hinteren Raum. Das Grotes wirkt wie und will es wahrscheinlich auch ein bisschen sein wie das Esszimmer für das Kreuzviertel. Das Kreuzviertel ist das Viertel in Münster wo jeder wohnen will, gesegnet also mit hohen Mieten und Immobilienpreisen und einer Klientel, die sich das leisten kann. Das Ambiente ist rustikal schlicht gehalten. An den Wänden der beiden Räume, vorne einer mit der Theke, hinten ein reiner Gastraum, ziehen sich durchgehende Bänke in naturbelassenen hellem Holz entlang. Laut meiner Frau relativ unbequem. Für meinen Stuhl gegenüber konnte ich das nicht gelten lassen, ich saß bequem. Die Tische sind schlicht eingedeckt mit Kerze, Zucker und kleiner Blumendekoration, keine Decken oder Sets. Besteck kommt nach der Bestellung im Glas eingewickelt in eine Einwegserviette. Alles also relativ einfach gehalten.
Eine große Tafel an der Wand wies auf die Winterkarte hin und wir nahmen die ausliegende Karte in Augenschein, diese lässt sich auf der HP einsehen. Und was man dort erblickte, lies schon mal Freude aufkommen. Eine Seite Wochenende-Frühstücksofferte, eine Seite Vorspeisen, eine Seite Salate, eine Seite Hauptspeisen und eine Seite abschließende Kindergerichte und Desserts. Insgesamt vielleicht 25 Gerichte, und somit eine Anzahl, die es ermöglicht, den Convieniencefood Einsatz möglichst gering zu halten.
Wir beide wollten an diesem Abend keinen Alkohol und bleiben bei alkoholfreiem Jever Pils. Die Karte offeriert im Getränkebereich ein relativ breites Angebot an Bieren und alkoholfreien Getränken. Die Weine stammen zum großen Teil aus Deutschland und sind so ausgewählt, das jeder fündig werden dürfte. Ein sehr breites Angebot an Gin, Whisky und sonstigen Spirituosen sorgt dafür, dass man nach dem Essen noch weiter sitzen bleiben kann im Freundes- oder Familienkreis.
Wir wollten unkompliziert, aber lecker essen, so war es jedenfalls geplant und hofften, das die Küche im Grotes dem gerecht werden würde. Vorweg sollt es folgendes serviert werden, für meine Frau: Rote Beete Tartar mit Apfel, Preiselbeere und Pumpernickel
Serviert wurde ihr ein extrem wohlschmeckendes Rote Beete Gericht. Ich kann mich nicht erinnern, dass ich schon mal ein Tartar von roter Beete gekostet habe, aber es hat mir außerordentlich gut gefallen. Das erdige der relativ grob gehackten Beete wurde auf feinste ergänzt durch die Säure der Apfelstücke und die Süße der Preiselbeeren. Diese waren sicher nicht frisch, sondern als Kompott eingesetzt, aber sonst wäre es der Säure auch zu viel gewesen. Das ganze auf einer runden Scheibe Pumpernickel serviert, war das eine allerfeinste Vorspeise. Ich war gespannt auf meinen Tomaten Muffin mit getrockneten Tomaten, Ziegenfrischkäse, Thymian und Beilagen Salat
Der Muffin war ein herzhaft abgeschmeckter Hefeteig mit Tomatenstücken und Thymian darin. Darauf mit Ziegenfrischkäse gefüllte Cocktailtomaten und ein Zweig Rosmarin. Das war im Großen und Ganzen ein gutes Gericht. Ich hätte es mir noch herzhafter abgeschmeckt gewünscht, aber dies liegt im Bereich persönlicher Referenzen. Der Muffin war noch heiß, also frisch gebacken, und das ergänzte sich gut mit den Tomaten und dem Frischkäse. Nicht so gut der Beilagen Salat, dort fanden sich etliche Salatblätterschnitte, die bereits braun waren und etwas länger schon seid ihrem Zuschnitt auf das servieren gewartet hatten. Dort blieb einiges liegen. Die Vinaigrette war eine klassische Essig-Öl-Variante und gut abgeschmeckt. Das Tartar war eindeutig die bessere Wahl bei den Vorspeisen.
Beim Hauptgang erwählte meine Frau ein klassisches Wiener Schnitzel mit Kartoffelsalat
Was dort auf dem Teller serviert wurde, ließ meine Frau anerkennend nicken, ein Kalbsschnitzel isst sie nämlich sonst nur bei Frau Leobacher im Altwirt in Seeham / Salzburger Seenland. Die Panade rösch und abgelöst vom Schnitzel, gut ausgebacken. Das Kalbsschnitzel schön dünn ausgeklopft. Das sah wirklich lecker aus. Und auch ein Probebissen konnte sehr gefallen. Ebenso wie der gekostete Kartoffelsalat. Im Münsterland wird dann dazu geschrieben, dass es einer mit Essig Öl Vinaigrette ist, nicht mit Mayonnaise, der üblichen norddeutschen Variante. Den hat mir meine schwäbische Ehefrau aber inzwischen völlig abgewöhnt.
Für mich sollte es sein: Medaillons vom Schweinfilet im Speckmantel mit Zwiebel-Portwein-Sauce, Schnittlauch-Kartoffel-Gratin mit Parmesanhaube und marinierter Rotkohlsalat.
Mich lockte bei der Bestellung in erster Linie tatsächlich der Rotkohlsalat. Also beginnen wir bei Betrachtung dieses Ganges mal mit diesem. Vielleicht ist das Tim Mälzer Rezept für Weißkohlsalat bekannt, so in etwa war auch dieser hergestellt. Knackig mit einer Essig-Öl-Vinaigrette mariniert, leicht süßlich abgeschmeckt. Und das passte auch hier sehr gut zum leicht erdigen des rohen Rotkohl. Lecker! Ein Genuss das Gratin, das war wirklich sehr gut gelungen. Vor allen Dingen die verwandte Kartoffel hatte den perfekten Grad an Festigkeit für ein Gratin. Ebenso gut gelungen die mit Speck umwickelten, gebratenen Medaillons. Leicht rosa im Inneren und sehr zart, ein leckeres Stück Schweinefleisch. Beide Hauptgerichte ließen den Daumen in die Höhe schnellen.
Wir beendeten unser Essen mit einem Espresso hergestellt aus einer hauseigenen Röstung der Röstbar Altenberge.
Der Service agierte befriedigend durch den Abend. Zu zweit ist die Menge der Gäste bei ausgebuchten Tischen fast nicht zu schaffen ohne das es manchmal zu etwas längeren Wartezeiten kommt. Das die Beiden es trotzdem in begrenztem Rahmen hielten spricht für ihre Qualität, dass war annehmbar, da das Grotes ja auch in allen Aspekten etwas legerer daher kommt.
Auffällig war zum Schluss ein relativ hoher Lautstärkepegel im Gastraum bei kompletter Belegung. Das stört vielleicht etwas beim essen, aber auch hier sei auf den Anspruch und das Konzept des Grotes verwiesen.
Fazit unseres ersten Essens im Grotes. Insgesamt war es so, wie ich das erwartet habe. Ein sehr anständiges Essen, den Salat verzeihe ich, wenn es bei diesem einen Ausrutscher bleibt, in einem eher legeren und bewusst lockeren Kantinenkonzept. Eben das Esszimmer für das Kreuzviertel, wer gehoben speisen will, geht ein paar hundert Meter weiter zu Brust oder Keule, muss aber auch einen praller gefüllten Geldbeutel mitbringen.
Schon etwas her, hat Volker Grotes mitten im Kreuzviertel direkt an der Kreuzkirche sein Restaurant Grotes eröffnet. Und schon lange mal wollte ich dort einkehren. Jetzt bot sich endlich mal eine Gelegenheit, die Flucht vor und der Boykott von Halloween! Liebe Kinder, Sankt Martin ist am 11. November, heute Abend ist keiner zu Hause!
Meine Frau und ich fuhren also, bevor die ersten "Horror-Clowns" auftauchten, gen Münster. Parken im Kreuzviertel ist unmöglich, also wandten wir uns gleich dem Theaterparkhaus zu und gingen... mehr lesen
4.0 stars -
"Das Esszimmer im Kreuzviertel" Carsten1972Schon etwas her, hat Volker Grotes mitten im Kreuzviertel direkt an der Kreuzkirche sein Restaurant Grotes eröffnet. Und schon lange mal wollte ich dort einkehren. Jetzt bot sich endlich mal eine Gelegenheit, die Flucht vor und der Boykott von Halloween! Liebe Kinder, Sankt Martin ist am 11. November, heute Abend ist keiner zu Hause!
Meine Frau und ich fuhren also, bevor die ersten "Horror-Clowns" auftauchten, gen Münster. Parken im Kreuzviertel ist unmöglich, also wandten wir uns gleich dem Theaterparkhaus zu und gingen
Geschrieben am 10.10.2016 2016-10-10| Aktualisiert am
10.10.2016
Besucht am 03.10.2016Besuchszeit: Mittagessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 25 EUR
Zwischen Telgte und Greven, mittags auf dem Emsradweg, überlegt man, wo man eine Rast einlegen kann. Da kommen meine Frau und ich am Landhaus Oeding vorbei. Der Emsradweg verläuft direkt am Haus. Vor dem Haus wird auf eine saisonale Pfifferlings-Karte aufmerksam gemacht. Wir überlegen kurz, weiter nach Gimbte, Ausflugsort für Münster und vermutlich sehr voll am Feiertagsmittag, oder hier rein in das unbekannte Restaurant. Wie fast immer entscheiden wir uns für das Neue.
Das Haus liegt mitten im Wald, mit ungeteerter Zufahrtsstraße. Von außen schwer siebziger Jahre Stil.
Innen der Charme von vor 40 Jahren, Eiche rustikal dunkel.
Da ist seid der Eröffnung nicht mehr umdekoriert worden. Neben uns noch ca. 10 andere Gäste im großen Gastraum. Im Laufe unseres Aufenthaltes füllte es sich allerdings merklich bis hin zu einem guten Grad an Auslastung. Die Lage am Emsradweg verhilft zu hoher Besucherfrequenz.
Der Herr im Service, eher der klassische Wirt hinter der Theke, verwies uns an freie Tische brache die Mittagskarten:
Sehr rustikale westfälische Landhausküche offenbarte sich uns. Einen sehr verlockenden Anblick boten die selbstgebackenen Kuchen und Brote aus der hauseigenen Backstube. Wir waren aber auf ein Mittagessen eingekehrt. Und so bestellte meine Frau hausgemachte Spätzle mit Pfifferlingen:
Die Schwäbin wollte Spätzle, also dieses Gericht. Dazu einen kleinen Salatteller und eine Rahmsauce zu den Pfifferlingen. Zu den Spätzle selber vernahm ich keine Klage von meiner Frau. Nicht so gut die Pfifferlinge, die Konsistenz war für frische Ware schon arg weich. Die waren vermutlich in der Pfanne eher gedünstet denn gebraten worden. Die Rahmsauce dazu ein Convinienceprodukt. Der warme Teil des Gerichts war nicht optimal. Der dazu servierte Salatteller konnte dagegen erfreuen, dort hatte man nicht in den großen Eimer gegriffen, sondern Bohnen-, Möhren, Kraut- und grünen Salat selber hergestellt. Das war besser.
Ich hatte mich für frischen Wirsing mit Röstkartoffeln und einer Mettwurst entschieden.
Meine liebste Kohlsorte, und ich hatte Lust auf Kohl und Kartoffeln. Und lag mit meiner Entscheidung besser. Schmackhafter, blanchierter und dann in der Pfanne gerösteter Wirsing, noch knackig und mit Speck servierter Kohl. Die Röstkartoffeln ebenso frisch und kross als Beilage. Typisch westfälisch die geräucherte und gekochte Mettwurst. Mit diesem Gericht konnte man glücklicher werden als meine Frau mit ihren Spätzle.
Dazu ein frisches Pils.
Der Service wird durch den Wirt abgewickelt, relativ rustikal und jovial. Aber es ist eben mehr eine Gasthaus als ein Restaurant.
Fazit: ein Gasthaus, in der Zeit stehen geblieben, aber tadellos gepflegt. Ein Wirt wie früher, rustikales Essen und Getränke. Für die aufgerufenen Preise war das okay.
Zwischen Telgte und Greven, mittags auf dem Emsradweg, überlegt man, wo man eine Rast einlegen kann. Da kommen meine Frau und ich am Landhaus Oeding vorbei. Der Emsradweg verläuft direkt am Haus. Vor dem Haus wird auf eine saisonale Pfifferlings-Karte aufmerksam gemacht. Wir überlegen kurz, weiter nach Gimbte, Ausflugsort für Münster und vermutlich sehr voll am Feiertagsmittag, oder hier rein in das unbekannte Restaurant. Wie fast immer entscheiden wir uns für das Neue.
Das Haus liegt mitten im Wald, mit ungeteerter... mehr lesen
3.0 stars -
"Kurzer Bericht zu einer kurzen Mittagspause......" Carsten1972Zwischen Telgte und Greven, mittags auf dem Emsradweg, überlegt man, wo man eine Rast einlegen kann. Da kommen meine Frau und ich am Landhaus Oeding vorbei. Der Emsradweg verläuft direkt am Haus. Vor dem Haus wird auf eine saisonale Pfifferlings-Karte aufmerksam gemacht. Wir überlegen kurz, weiter nach Gimbte, Ausflugsort für Münster und vermutlich sehr voll am Feiertagsmittag, oder hier rein in das unbekannte Restaurant. Wie fast immer entscheiden wir uns für das Neue.
Das Haus liegt mitten im Wald, mit ungeteerter
Geschrieben am 06.10.2016 2016-10-06| Aktualisiert am
10.10.2016
Besucht am 02.10.2016Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 180 EUR
Nein, das Landhotel Aust ist kein Gefängnis, man fühlt sich nicht eingeengt und wird wunderbar umsorgt, aber trotzdem darf man mich gerne in den Weinkeller einsperren.
Nachdem das Hotel Engel in Warendorf erfolgreich verhindert hatte, dass wir dort speisen würden, hatte ich mich nach einer Alternative umgesehen und war bei der Recherche auf das Landhotel Aust gestoßen. In einschlägigen Seiten wurde das Hotel nicht so gut bewertet, aber durchweg gab es positive Worte zum Restaurant. Ich schaute auf der HP nach und fand eine nicht ganz so aktuelle Seitengestaltung. Was mich aber letztendlich zum buchen veranlasste war ein Blick in die Weinkarte: http://www.hotel-aust.de/app/download/1733710/Weinkeller-++Aust+Das+Landhotel+2013.xls.pdf
Was sich dort präsentierte war für ein Landhotel im Landkreis Warendorf einigermaßen atemberaubend. Konnte das wahr sein? Und wie finanziert man einen solchen Keller als Gastronom auf dem Lande. Meine Neugier war geweckt, wir würden am Sonntag, den 02. Oktober 2016 dort essen.
Um 19 Uhr trafen meine Frau und ich per Rad vom Hotel Engel aus kommend am Landhotel Aust ein. Es liegt etwas außerhalb der Stadtgrenzen, aber idyllisch im Grünen. Ankommend links ein Gästehaus, rechts das Restaurant. Ich habe unter dem Account ein paar Fotos dazu hochgeladen.
Zwei Servicemitarbeiter nahmen uns in Empfang, eine junge Dame und ein älterer Herr, der im Gastraum der Chef war. Unser Tisch war schon gedeckt und wir wurden umgehend an den Tisch geführt.
Die Karten wurden uns gereicht und wir erblickten zwei angebotene Menüs und eine wohltuend kurze Auswahl an Vor- Haupt- und Nachspeisen. Dazu wurde die oben verlinkte Karte gereicht, die aber in ihrer Onlineversion nicht vollständig ist. Es fehlen etliche weitere Rotweine und die Weißweine. Auch hier ein sehr schönes Angebot von deutschen, französischen und italienischen weißen Weinen. Mein Weinliebhaberherz machte Freudensprünge.
Aber wir wollten ja nicht nur trinken, sondern auch essen. Also bestellte meine Frau vorab Pot au feu vom Weideochsen mit Gartengemüschen, Eierstich und Markklößchen
Das duftete verlockend herüber zu mir, meine Frau war glücklich mit ihrer Wahl.
Ich bestellte mir Getrüffeltes Carpaccio vom Rinderfilet auf milder Pfeffercreme mit Rucola, Parmesan, Pinienkernen und Radieschensprossen
Es schmeckte wie es aussah! Perfekt! Butterzartes, marmoriertes Rinderfielt in dünnsten Scheiben. Die Creme war mit viel Trüffelaroma gesegnet! Ein Fest für die Nase. Der Rucola obenauf stört mich ja eigentlich immer ein bisschen, hier aber war er mit einer schmackhaften Vinaigrette versehen und schmeckte vorab gut. So macht Carpaccio freilegen Spaß! Beide Vorspeisen sehr gut.
Zu diesen ersten Gängen wählten wir einen Lagenriesling von der Nahe, Nolux wird es freuen, ein Tonschiefer Riesling 2015 vom Weingut Dönnhoff. Wenn man den länger auf der Zunge verweilen ließ, dann wurde er fast ein wenig bitter in seiner intensiven Mineralität.
Gute Wahl!
Zum Hauptgang hatten wir uns beide für Zanderfilet auf einem Linsen-Risotto entschieden. Der sehr aufmerksame Service bemerkte merkte bei der Bestellung an, er sei nicht mehr sicher, ob noch genug Zander vorhanden sei, und ging dieses in der Küche klären. Er kehrte mit der Nachricht zurück, das nur noch eine Portion vorhanden sei und bot Rotzunge als Alternative an. Das wurde dann auch gewählt.
Somit für meine Frau der Zander:
Das war extremst lecker! perfekt zubereitetes Filet und ein sehr gutes Risotto. Optisch und geschmacklich ein Schmaus! Das Risotto wird so nachgekocht. Zubereitung wurde in der Küche erfragt vom Service und mir mitgeteilt. Endlich ein gutes Gericht für die Alblinsen in der Küchenschublade.
Ich nahm die Rotzunge auf frischem Spinat und war ebenso glücklich wie meine Frau.
Auch hier handwerklich perfekt zubereitet. Der Spinat mit sehr viel Muskat gewürzt! Dazu eine Weißweinsauce und Kartoffeln. Lecker und auch bei den Hauptgerichten waren wir sehr zufrieden. Zu den Hauptgerichten leerten wir den Riesling.
Und nun begann der wirklich schöne Teil des Abends, ich blätterte mich durch die gedruckte Ausgabe der obigen Weinkarte. Mir lief das Wasser im Munde zusammen. Und auch meiner Frau konnte ich einen Tropfen, bzw. Flasche schmackhaft machen.
Trotz all der verlockenden französischen Tropfen wandte ich mich der Ahr zu. Ein Wein des WG Sermann-Kreuzberg sollte es sein. Dieses WG kennen wir seid unsere Ahrsteig-Wanderung und wissen die Spätburgunder von dort sehr zu schätzen. Im Keller des Aust lagert ein 2009 Altenahrer Eck Spätburgunder trocken im Barrique gereift Goldkapsel! Der Wein wurde dekantiert und unser Kellner achtete streng darauf, dass wir ihm angemessene Zeit zum atmen ließen trotz unserer gierigen Blicke. Dieser, wie alle Burgunder vom WG Sermann-Kreuzberg, ist eine Offenbarung. Das sind die Tropfen für die schönsten Augenblicke im Leben! Mehr geht auch nicht angesichts der Preise die das WG für seine Weine aufruft! Insofern war diese Flasche im Aust sehr fair bepreist mit 52 EUR.
Abseits der Karte hatten wir statt einem Dessert nach einem schönen Weinbegleitteller gefragt und die Küche servierte uns eine Käseauswahl zum Wein. Ziegenkäse, Blauschimmel und Parmesan, begleitet von Feigenbrot und Schwarzbrot. So einfach kann kulinarisches Paradies sein.
Vielleicht versteht man jetzt meinen Wunsch nach Haft im Weinkeller des Aust!
Zum Abschluss noch ein Espresso und wir hatten einen wunderschönen Abend erlebt.
Ein besonderen Dank an unseren Kellner und seine junge Kollegin. Fachwissen und Engagement machten sehr viel Freude! So sollte es immer sein, ist es nur leider nicht, und deswegen genießt man solche Abende umso mehr. Ich wünsche einen schönen und gesegneten Ruhestand! Leider werden wir uns nicht mehr vor der beginnenden Rente des Chef de Service wieder sehen!
Fazit: ein Diamant am Stadtrand von Warendorf! Vorzüglich, wir kommen sicher wieder!
Nein, das Landhotel Aust ist kein Gefängnis, man fühlt sich nicht eingeengt und wird wunderbar umsorgt, aber trotzdem darf man mich gerne in den Weinkeller einsperren.
Nachdem das Hotel Engel in Warendorf erfolgreich verhindert hatte, dass wir dort speisen würden, hatte ich mich nach einer Alternative umgesehen und war bei der Recherche auf das Landhotel Aust gestoßen. In einschlägigen Seiten wurde das Hotel nicht so gut bewertet, aber durchweg gab es positive Worte zum Restaurant. Ich schaute auf der HP nach... mehr lesen
5.0 stars -
"..........sperrt mich in den Weinkeller ein! Sofort!" Carsten1972Nein, das Landhotel Aust ist kein Gefängnis, man fühlt sich nicht eingeengt und wird wunderbar umsorgt, aber trotzdem darf man mich gerne in den Weinkeller einsperren.
Nachdem das Hotel Engel in Warendorf erfolgreich verhindert hatte, dass wir dort speisen würden, hatte ich mich nach einer Alternative umgesehen und war bei der Recherche auf das Landhotel Aust gestoßen. In einschlägigen Seiten wurde das Hotel nicht so gut bewertet, aber durchweg gab es positive Worte zum Restaurant. Ich schaute auf der HP nach
Geschrieben am 06.10.2016 2016-10-06| Aktualisiert am
07.10.2016
...aber unser Aufenthalt war ein wenig getrübt. Für unsere Zwischenübernachtung auf unserer Emsradweg Tour von Hövelhof nach Rheine hatten wir uns das Hotel Engel als Unterkunft erkoren. Unter anderem auch, weil die Küche des Hotels im ganzen Münsterland als sehr gut bekannt ist und ich mich schon darauf freute, dort speisen zu können. Mit der Buchung dann die Nachricht, dass das Restaurant auch an diesem Feiertagswochenende geschlossen sei. Ich war irritiert, an einem solchen Sonntag (2. auf 3. Oktober) zu schließen? Aber okay, wenn man so strikt vorging konnte man nichts daran ändern. Ich suchte mir eine Alternative für unser sonntägliches Abendessen in Warendorf.
Das Hotel liegt mitten in der Warendorfer Altstadt und bietet Restaurant, Hotel und einen Weinladen auf dem Hinterhof. Wir fuhren auf den Parkplatz und sahen die Köche durch die Tür werkeln. Häh? Sollte das nicht geschlossen sein. Auf Nachfrage beim einchecken die Information, dass an Hengstschausonntagen (Landgestüt NRW) immer geöffnet sei, bedauerlicherweise habe man das aber vergessen mitzuteilen. Ob wir trotzdem bleiben möchten? Nein, wir hatten schon woanders reserviert, das macht man nicht. Obwohl ich wirklich gerne im Engel gegessen hätte.
Wir bezogen unser Zimmer und Madame begann sich Tischfein zu machen. Und ich las im Hotelprospekt folgendes: Unser Restaurant hat Sonntags geschlossen (bis auf Hengstschauwochenenden, wie ich nun weiß), aber man reserviert gerne im neu eröffneten Weinbistro im Engelchen einen Tisch für den Gast. Jetzt kamen ein bisschen Zweifel an der Fürsorge am Gast auf. Warum hatte man nicht mal diesen Fakt mitgeteilt? Nicht schön sowas!
Aber wir hatten dann ja, ich verweise auf meinen kommenden Bericht dazu, einen fantastischen Abend im Landhotel Aust!
Am Hotel Engel gibt es nichts auszusetzen, Zimmer und Frühstück waren den Preisen angemessen. Man hat einen Schwerpunkt auf Weinen und handelt auch mit diesen. An der Rezeption steht eine Grabbelkiste mit Weinen im Sonderangebot. Nachdem wir abends zurück waren vom Essen fand sich darin ein schöner Gute Nacht Tropfen:
Robert Weil Kiedrich Gräfenberg 2010 Riesling trocken für 9 EUR in der 0,375 Flasche. Die wurde auf das Zimmer gebucht und der Genuss dieses guten Kiedricher Tropfen versöhnte mich wieder mit dem Engel!
...aber unser Aufenthalt war ein wenig getrübt. Für unsere Zwischenübernachtung auf unserer Emsradweg Tour von Hövelhof nach Rheine hatten wir uns das Hotel Engel als Unterkunft erkoren. Unter anderem auch, weil die Küche des Hotels im ganzen Münsterland als sehr gut bekannt ist und ich mich schon darauf freute, dort speisen zu können. Mit der Buchung dann die Nachricht, dass das Restaurant auch an diesem Feiertagswochenende geschlossen sei. Ich war irritiert, an einem solchen Sonntag (2. auf 3. Oktober) zu schließen?... mehr lesen
Im Engel
Im Engel€-€€€Restaurant, Hotel, Partyservice0258193020Brünebrede 37, 48231 Warendorf
3.0 stars -
"Erstes Haus am Platz" Carsten1972...aber unser Aufenthalt war ein wenig getrübt. Für unsere Zwischenübernachtung auf unserer Emsradweg Tour von Hövelhof nach Rheine hatten wir uns das Hotel Engel als Unterkunft erkoren. Unter anderem auch, weil die Küche des Hotels im ganzen Münsterland als sehr gut bekannt ist und ich mich schon darauf freute, dort speisen zu können. Mit der Buchung dann die Nachricht, dass das Restaurant auch an diesem Feiertagswochenende geschlossen sei. Ich war irritiert, an einem solchen Sonntag (2. auf 3. Oktober) zu schließen?
Geschrieben am 06.10.2016 2016-10-06| Aktualisiert am
06.10.2016
Besucht am 02.10.2016Besuchszeit: Mittagessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 101 EUR
Erste Etappe auf dem Emsradweg, wir wollten am Abend in Warendorf sein. In Rheda-Wiedenbrück fanden wir zur Mittagszeit nichts, was uns zu einer Einkehr bewegen konnte. Als nächster Ort war Marienfeld auf den Wegweisern angegeben. Bei dem Namen klingelt es bei Fußballfans, die portugiesische Nationalmannschaft war während der WM 2006 dort zu Gast. Vielleicht fand sich dort eine passende Mittagseinkehr?
Also radelten wir noch ein paar Kilometer weiter nach Marienfeld. Unser nicht mehr ganz so aktive Peter3 hat in seiner Kritik die Anlage schon umfassend beschrieben, ich verweise also an seine Kritik aus dem letzten Jahr. Die Anlage ist wirklich groß! Man muss sich erst Mal orientieren. Hotel, Sporthotel, Restaurant, Klosterkeller und Café...dazu noch ein Klosterladen und Veranstaltungsräume. Rechts neben dem großen Torbogen, der Einlass auf den Klosterhof gewährt, gerade eine Baustelle für ein neues Hotelfoyer. Dort auch der Eingang zum Hauptrestaurant Klosterstübchen.
Das war geöffnet und ein Blick auf die Karte versprich anspruchsvolle Küche. Madame ging hinein und fragte, ob wir einen Tisch bekommen konnten. Das war möglich und so schlossen wir unsere Räder ab und gingen gemeinsam in die Gaststube. Diese zeigt sich sehr rustikal und historisch.
Auch wenn mir das ein wenig zu viel dunkles Holz war, Tische und Einrichtung konnten höchsten Ansprüchen genießen. Gut eingedeckte Tische, Stoffservietten, hochwertiges Geschirr und Gläser. Ich freute mich auf das Kommende.
Man reichte uns die Karten und wir orderten als Aperitif wieder ein Pils für uns Beide. Beim studieren der Karten bereits servierte die Küche Brot, Butter und Kräuterquark.
Die Karte ist anspruchsvoll ausgestaltet und dies spiegeln auch die Preise wieder. Kaum ein Hauptgericht unter 20 EUR. Der Genießer aber freut sich beim erlesen der angebotenen Gerichte. Auch eine anspruchsvolle Weinkarte wird dem Gast präsentiert.
Wir wurden fündig und meine Frau erwählte als Vorspeise Zweierlei von der geräucherten Lachsforelle · Radieschen · marinierte grüne Bohnen · Zitrus-Crème Fraîche · Gewürzcroûtons
Sofort mit diesem Gericht kamen Zweifel auf, ob wir die richtige Auswahl getroffen hatten. Insgesamt hatte der Teller die Größe eines Küchengrußes, ein wenig geräucherte Lachsforelle in Scheiben, eine homöopathische Portion eines Tatars von der Lachsforelle (wer findet sie auf dem Foto), keine Radieschen, dafür Tomaten, die Creme Fraiche war da, okay. Die Küche rief 12,50 EUR für dieses Gericht auf. Ich riet meiner Frau das Gericht nicht anzunehmen und zurück gehen zu lassen, aber sie lehnte dies ab und aß alles auf. Die Bestandteile an sich waren gut, aber wenn man vom Plan abweicht muss das bekannt gemacht werden, und die Portionierung war eine Frechheit. Schlecht!
Das genaue Gegenteil dann aber meine Vorspeise. Ich hatte mich für eine Karotten-Ingwer-Curry-Kokos-Suppe entschieden, serviert in einer Suppentasse verschlossen mit einem Weck-Glas Deckel am Tisch.
Obenauf ein kleines Amuse Gueule, dann öffnete ich den Deckel.
Und mir schlug ein betörender Duft entgegen! Was der Koch aus einem sehr guten, nicht zu scharfem Curry, Karotten, Ingwer und Kokosmilch zubereitet hatte, war schlicht super! Was sollte das jetzt sein? Eine Demonstration der Spannweite an (Un)Fähigkeit der Küche? Schlecht und Super in einem Gang an einem Tisch. Das Restaurant konnte froh sein, dass ich die Suppe geordert hatte, denn hätte ich den Gang meiner Frau bekommen, wäre es nicht so still geblieben.
Ich war hin und her gerissen und befürchtete schlimmes für den Hauptgang.
Bei diesem hatte meine Frau sich für ein vegetarisches Gericht entschieden, Hausgemachte Salbei Gnocchi · gebratener grüner Spargel · Paprikagemüse · Peccorino Schaum
Hier war zumindest schon mal alles angekündigte auf dem Teller, mit der Draufgabe von Rucola obenauf. Ich testete die Gnocchi, die sich gut präsentierten, der Schaum war lecker. Die weiteren Zutaten wurden von Madame gelobt. Somit Steigerung von 100% für meine Frau von Vor- zu Hauptspeise.
Ein Klassiker für mich kam an den Tisch Wiener Schnitzel mit Zitrone und Sardelle · Preiselbeeren · Beilagensalat · Bratkartoffeln oder Kartoffel-Gurkensalat
Und auch an diesem Klassiker, ich hatte den Kartoffel-Gurkensalat als Beilage bestellt, gab es nichts auszusetzen. Mein Referenz-Kalbschnitzel bleibt das vom Gasthaus Leobacher in Seeham bei Salzburg, aber die Küche hatte ein saftiges Schnitzel mit einer gut ausgebackenen Panade hingekriegt, daran gab es nichts kritisieren. Klassisch mit Preiselbeeren, Zitrone (schön im Netz) und Sardelle war sehr lecker. Auch der Kartoffelsalat konnte glücklich machen. Ein gutes Gericht.
Durch das Mahl begleitete uns ein Riesling Kabinett trocken 2015 aus dem Rheingau vom Weingut Trenz in Johannesberg. Guter Rheingau Riesling!
Auf ein Dessert verzichteten wir, ein doppelter Espresso weckte die Lebensgeister für den Rest der Strecke nach Warendorf.
Der Service agierte im Großen und Ganzen gut, alle waren vom Fach.
Fazit: ich bin mit mir im Unreinen. 3 von 4 Gerichten waren gut, ein Gericht ein totaler Aussetzer. Nicht weil ein Bestandteil schlecht gewesen wäre, sondern weil es nicht so serviert wurde wie angekündigt und weil die Bestandteile nicht ausreichend vorhanden waren. Immer mehr glaube ich, dass die Zutaten für dieses Gericht ausgegangen waren und man irgendwie improvisiert hatte. Dann sollte man das aber klar benennen und entweder über Ersatz oder Preisnachlass einen Ausgleich schaffen. Das hatte man nicht, sondern einfach gar nichts gesagt. Wie gesagt, meine Frau hatte untersagt in ihrem Namen zu protestieren, obwohl sie meiner Meinung war, wollte sie keine schlechte Stimmung verbreiten. Aber das gibt Abzüge hier, es geht von 4 auf 3 Punkte herunter beim Essen.
Bedingte Empfehlung für das Restaurant Klosterstübchen im Hotel Klosterpforte. Vielleicht kommen wir noch Mal wieder, dass gesamte Hotel hat uns sehr gut gefallen, auf ein Wellness Wochenende und ich werde dann die Probe aufs Exempel machen, ob die Küche ihren hohen Anspruch dann wahren kann.
Erste Etappe auf dem Emsradweg, wir wollten am Abend in Warendorf sein. In Rheda-Wiedenbrück fanden wir zur Mittagszeit nichts, was uns zu einer Einkehr bewegen konnte. Als nächster Ort war Marienfeld auf den Wegweisern angegeben. Bei dem Namen klingelt es bei Fußballfans, die portugiesische Nationalmannschaft war während der WM 2006 dort zu Gast. Vielleicht fand sich dort eine passende Mittagseinkehr?
Also radelten wir noch ein paar Kilometer weiter nach Marienfeld. Unser nicht mehr ganz so aktive Peter3 hat in seiner Kritik... mehr lesen
Restaurant Klosterstübchen im Hotel Klosterpforte
Restaurant Klosterstübchen im Hotel Klosterpforte€-€€€Restaurant, Partyservice052477080Klosterhof 2-3, 33428 Harsewinkel
4.0 stars -
"Nicht nur Fussballteams sind hier gut versorgt......." Carsten1972Erste Etappe auf dem Emsradweg, wir wollten am Abend in Warendorf sein. In Rheda-Wiedenbrück fanden wir zur Mittagszeit nichts, was uns zu einer Einkehr bewegen konnte. Als nächster Ort war Marienfeld auf den Wegweisern angegeben. Bei dem Namen klingelt es bei Fußballfans, die portugiesische Nationalmannschaft war während der WM 2006 dort zu Gast. Vielleicht fand sich dort eine passende Mittagseinkehr?
Also radelten wir noch ein paar Kilometer weiter nach Marienfeld. Unser nicht mehr ganz so aktive Peter3 hat in seiner Kritik
Geschrieben am 06.10.2016 2016-10-06| Aktualisiert am
06.10.2016
Besucht am 01.10.2016Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 120 EUR
Das lange Wiedervereinigungsfeiertagswochenende hatten meine Frau und ich uns als Gelegenheit ausgesucht, endlich einmal den Emsradweg von der Quelle in Hövelhof bis zu unserem Wohnsitz Rheine zu befahren. Auf dem Radweg sind dies etwa 190 km, wir wollten das in 2 Etappen bewältigen. Somit hatten wir uns vorgenommen, am Samstag, den 01. Oktober per Zug von Rheine nach Bielefeld zu fahren und dann in der Nähe des Starpunktes zu übernachten. Die HP des Radweges bietet einen guten Überblick zur Planung der Tour und zur weiteren Information schaute ich auch mal in unser Forum hier. Kollege Blaubär hatte dem Restaurant schon einen bewerteten Besuch abgestattet, die HP des Hotels gefiel und so trafen wir unsere Übernachtungsentscheidung pro "Piärdestall" und buchten uns eine Box im Pferdestall.
Unser Start im Pferdestall war schon mal sehr holprig! Große Konfusion, als wir unsere Reservierung vorzeigten. Die Chefin musste eingestehen, dass es eine Überbuchung gegeben hatte, durch einen Fehler bei der internen Planung. Die Laune sank, es war 18 Uhr, wir waren mit dem Rad "somewhere in the middle of nowhere......". Die Chefin hatte aber ganz schnell eine Lösung parat, wir würden in einem Apartment übernachten, diese müsste sie allerdings noch fertig machen für unsere Übernachtung. Somit stellten wir unsere Räder und Gepäck unter und begaben uns ins Restaurant. Da das eh geplant war, war das ganze also kein großes Drama. Höchstens Madame jammerte ein wenig ob der Tatsache, dass sie sich nicht ausgehfein machen konnte, sondern legerer gekleidet speisen würde (nein, wir sind nicht in gepolsterten Radfahrerhosen unterwegs).
Im Restaurant schwangen zwei junge Herren das Zepter und brachten uns zu unserem Tisch im Wintergarten mit Blick auf die schöne Außenterrasse und die anschließenden Wiesen.
Ich nahm das Ambiente in Augenschein. Das Restaurant hat seinen Ursprung in einem alten Gasthaus und wurde kontinuierlich erweitert, somit gab es 4 verschiedene Gasträume. Die Herren hatten gut zu tun an unserem Abend, da sich eine ansehnliche Gästeschar auf die Räume verteilte. Wir nahmen auf sehr bequemen Drahtgeflechtstühlen Platz und erblickten mit Liebe und echten Blumen eingedeckte Tische.
Auf dem Tisch ein Flyer mit verschiedenen kulturell-gastronomischen Angeboten bis Dezember. Witzig fand ich das angebotenen "Gänse-Taxi". Per Vorbestellung ließ sich eine fertig zubereitete Gans im November und Dezember nach Hause bestellen.
Wir orderten mit dem zuweisen des Tisches zwei Pils und bekamen die Karten gereicht. Der fränzösischstämmige Ehemann der Chefin führt die Küche, während sie sich um Gäste und Management sorgt. Die Karte hat einen französischen Einschlag, ist aber eher gutbürgerlich ausgerichtet. Bei den angebotenen Speisen kann man durchaus glücklich werden, auch an Vegetarier ist gedacht.
Die Weinkarte ist relativ dünn bestückt. Ein Saint Emilion Grand Cru ist das Ende der Fahnenstange im Anspruch und im Preis. Angesichts Blaubärs Kritik orderten wir eine Flasche Bordeaux / Medoc "Chateau Patache D'Aux" und ließen die gleich an den Tisch bringen und dort dekantieren.
Kleiner Fehler des Service, die Flasche kam geöffnet an den Tisch, man hatte aber Glück, ein Testschluck ließ keine Klage aufkommen und so floss der Wein in den Dekantierer und hatte Zeit zu atmen bis wir anfingen zu essen. Mit dem Wein kam ein bisschen hausgebackenes Brot mit einem Kräuterquark.
Meine Frau entscheid sich vorweg für Blattsalate vmit Apfel, Bergkäse, Croutons, kross gebratenem Speck, Cranberries, Schnittlauch
Von ihrer Tischseite war keine Klage zu vernehmen. Sie äußerte sich zufrieden über die Zubereitung.
Ich bestellte mir vorweg Flammkuchen „Mediterran“ mit Feta, Chorizo, Oliven, Käse, Rucola, Lauchzwiebeln
Warum da Rucola drauf war, erschloss sich mir nicht so ganz, aber der war schnell entfernt und darunter kam ein gut komponierter Flammkuchen zum Vorschein. Die Kombination aus Oliven, Chorizo und Käse gefiel. Gute Vorspeise.
Zur Hauptspeise erwählte meine Frau Lammfilets mit Kräuter der Provence auf Jus, Gemüse der Saison, Kartoffelgratin.
Der servierte Teller machte einen sehr appetitanregenden Eindruck. Ich durfte von den Lammlachsen kosten. Die waren zart und auf den Punkt rosa im Inneren zubereitet, so wie Lamm sein muss. Auch das von mir probierte Gratin konnte sehr gefallen. Nur der nicht krosse Speck um die Bohnen missfiel meiner Frau, aber sie ist eh nicht der große Speckverzehrer......gegenüber ging der Daumen hoch.
Hoffentlich konnte dort der von mir georderte Fisch mithalten: Frische Lachsforelle aus der Emsquellaue unter der Meerrettichkruste auf Gurkengemüse in Dillrahmsauce
Lachsforelle hat ja nun, zur Information für den Nichtangler, nichts mit Lachs zu tun, sondern ist ein Saibling, der mit bestimmten Futterzusätzen die rote Farbe von Lachs erhält. Laut Karte sollte der Fisch aus der Region sein. Frisch und gut zubereitet war er. Das Filet war auf den Punkt gar und glasig im Inneren. Der Meerrettich ging leider durch das gratinieren etwas unter, es warne kaum noch ätherische Öle zu schmecken und keine Schärfe mehr vorhanden. Sehr gut allerdings und wirklich lecker war das Schmorgurkengemüse! Geschmorte Gurken in Sahne und Dill, wie bei meiner Oma! Samstag auf dem Markt werden Gurken gekauft und ich werde probieren es ebenso schmackhaft hinzukriegen. Mit den Salzkartoffeln im Ganzen ein sehr leckerer Hauptgang.
Zum Abschluss teilten wir uns ein Parfait von Mandeln und Marzipan mit Himbeersauce.
Die mir gegenüber sitzende Marzipanverehrerin schleckte sich die Finger. Aber auch mir gefiel der eigentlich schlichte Gang sehr gut. Darüber geraspelte dunkle Schokolade und Nüsse sorgten für Crunch, die leicht saure Sauce war ein gutes Gegengewicht zum Parfait! Fein!
Mit einem Espresso schlossen wir unseren Abend im Restaurant des "Piärdestall".
Der Service klappte im Großen und Ganzen gut, zum Schluss mussten die jungen Herren weite Wege gehen im Haus und es dauerte manchmal etwas bis sie wieder bei uns waren, aber wir wurden nicht vergessen. Die Chefin brachte uns während des Essens den Zimmerschlüssel nach. Auch das klappte dann gut.
Wir verbrachten eine ruhige Nacht im sehr großen Apartment und bekamen am nächsten Tag ein ordentliches Frühstück vom Maitre an den Tisch serviert. Auch das konnte angesichts des aufgerufenen Übernachtungspreises von 80 EUR inklusive Frühstück überzeugen.
Somit also zum Fazit unseres Aufenthaltes im Pferdestall (bleiben wir jetzt mal beim hochdeutschen). Kleiner Blutdruckerhöher am Anfang, der aber schnell behoben werden konnte, dann hatten wir einen schönen Abend und eine gute Nacht im Pferdestall. Bei Gelegenheit kehren wir gerne wieder ein und können das Hotel-Restaurant weiter empfehlen.
Der angegebene Preis bezieht sich auf die Restaurantrechnung.
Das lange Wiedervereinigungsfeiertagswochenende hatten meine Frau und ich uns als Gelegenheit ausgesucht, endlich einmal den Emsradweg von der Quelle in Hövelhof bis zu unserem Wohnsitz Rheine zu befahren. Auf dem Radweg sind dies etwa 190 km, wir wollten das in 2 Etappen bewältigen. Somit hatten wir uns vorgenommen, am Samstag, den 01. Oktober per Zug von Rheine nach Bielefeld zu fahren und dann in der Nähe des Starpunktes zu übernachten. Die HP des Radweges bietet einen guten Überblick zur Planung der... mehr lesen
Restaurant im Hotel Piärdestall
Restaurant im Hotel Piärdestall€-€€€Restaurant052572244Gütersloher Straße 245, 33161 Hövelhof
4.0 stars -
"Da werkelt der französische Maitre im ostwestfälischen Pferdestall..........." Carsten1972Das lange Wiedervereinigungsfeiertagswochenende hatten meine Frau und ich uns als Gelegenheit ausgesucht, endlich einmal den Emsradweg von der Quelle in Hövelhof bis zu unserem Wohnsitz Rheine zu befahren. Auf dem Radweg sind dies etwa 190 km, wir wollten das in 2 Etappen bewältigen. Somit hatten wir uns vorgenommen, am Samstag, den 01. Oktober per Zug von Rheine nach Bielefeld zu fahren und dann in der Nähe des Starpunktes zu übernachten. Die HP des Radweges bietet einen guten Überblick zur Planung der
Geschrieben am 04.10.2016 2016-10-04| Aktualisiert am
04.10.2016
Am 02. Oktober 2016 war das Café geöffnet. Meine Frau und ich waren auf dem Emsradweg unterwegs und entdeckten ein Hinweisschild. Der Emsradweg geht direkt vor dem Haus entlang. Ein sehr schönes Ambiente außen wie innen. Ein kleine Oktoberfestkarte wird angeboten. Wann geöffnet ist, muss unter der HP recherchiert werden. Wir kehrten auf ein Stück Kuchen ein.
Stachelbeerbaiser sowie Herrlichkeitstorte waren lecker.
Am 02. Oktober 2016 war das Café geöffnet. Meine Frau und ich waren auf dem Emsradweg unterwegs und entdeckten ein Hinweisschild. Der Emsradweg geht direkt vor dem Haus entlang. Ein sehr schönes Ambiente außen wie innen. Ein kleine Oktoberfestkarte wird angeboten. Wann geöffnet ist, muss unter der HP recherchiert werden. Wir kehrten auf ein Stück Kuchen ein.
Stachelbeerbaiser sowie Herrlichkeitstorte waren lecker.
Alte Herrlichkeit 1870
Alte Herrlichkeit 1870€-€€€Biergarten, Ausflugsziel, Erlebnisgastronomie, Gasthof025817825007Ostbezirk 3, 48231 Warendorf
stars -
"Geöffnet......." Carsten1972Am 02. Oktober 2016 war das Café geöffnet. Meine Frau und ich waren auf dem Emsradweg unterwegs und entdeckten ein Hinweisschild. Der Emsradweg geht direkt vor dem Haus entlang. Ein sehr schönes Ambiente außen wie innen. Ein kleine Oktoberfestkarte wird angeboten. Wann geöffnet ist, muss unter der HP recherchiert werden. Wir kehrten auf ein Stück Kuchen ein.
Stachelbeerbaiser sowie Herrlichkeitstorte waren lecker.
Geschrieben am 29.09.2016 2016-09-29| Aktualisiert am
29.09.2016
Besucht am 27.09.2016Besuchszeit: Abendessen 1 Personen
Rechnungsbetrag: 50 EUR
Es stand mal wieder eine Zwischenübernachtung in Cottbus an, auf dem Rückweg von einer Projektbesprechung in Dolni Benesov bei Ostrava in Tschechien. Gewöhnlich passt es dann immer ganz gut, in Cottbus im Lindner Hotel auf dem Rückweg zu übernachten.
Das Restaurant Primo im Lindner am Berliner Platz bietet eine ordentliche Küche, weshalb ich häufig dort auch esse. Cottbus verfügt über eine sehr sehenswerte Innenstadt, aber bei etlichen abendlichen Spaziergängen habe ich noch nie etwas unter die Augen bekommen, was mich veranlasst hätte, einzukehren. Der Cottbusser liebt Burgerläden, in keiner mir bekannten Innenstadt ist mir eine größere Dichte an Burgerläden jeder Preisklasse aufgefallen als in Cottbus.
Beim letzten Mal hatte ich allerdings abends nach dem Essen die Esscobar am Schlosskirchplatz entdeckt und sofort fielen die liebevoll gestaltete Fassade, der schöne Außenbereich auf dem Platz sowie das Ambiente innen auf. Unter gebracht in einer alten Stadtvilla verfügt der Innenbereich über sehr hohe Stuckdecken. Eine große und umfassend bestückte Bar bestimmt den Innenbereich. Das vermittelt nicht unbedingt Restaurant-Gefühl, aber es hat sehr viel Charme. Vor allen Dingen fiel mir eine kurze und kreative Karte auf, inklusive eines auf einer Tafel angekündigten Tagesangebotes. Das hob sich wohltuend von all den Burger-, griechischen, italienischen und sonstigen Restaurants mit seitenlangen Standardkarten ab. Ich nahm mir vor, dort einmal einzukehren.
Diese Woche hat es nun geklappt. Ich war wieder in CB und hatte die Muße, nach dem einchecken einen Spaziergang in die Innenstadt zu machen. Der September 2016 verwöhnt uns alle ja mit anhaltendem Sommerwetter und ich schaffte es , einen freien Tisch draußen auf dem Platz vor dem Restaurant zu ergattern.
Die junge Dame im Service brachte die Karte, erläuterte das Tagesangebot und auch ein wenig das Konzept des Restaurants.
Dieser Anspruch hatte mich ja hereingelockt. Ich hatte vor, dem auf den Zahn zu fühlen. Die Tageskarte vom 27. September machte dann auch ein verlockendes Angebot
Auch in der Karte kreative Küche, und dass in wohltuend reduzierter Auswahl. Ich blieb aber beim Tagesangebot und orderte vorweg gebackene Feigen/Ziegenkäse/Walnüsse/Topinambursauce/Ibericoschinken
Die junge Dame servierte einen verlockend duftenden und aussehenden Teller. Mich reizte bei der Bestellung hauptsächlich die Kombination Feige mit Topinambursauce. Topinambur ist nun wahrlich nicht jedermanns Sache. Und ich kämpfe häufig mit der sehr milden Süße, die ich als relativ langweilig empfinde. Mit der deftigen Süße sehr reifer Feigen, dem nicht allzu milden Käse aber war das eine interessante Kombination. Eine unbedingte Ergänzung waren die Walnüsse. Ohne sie hätte der Kombination was gefehlt. Der Schinken war mild, luftgetrocknet und okay. Er hätte dem Gericht aber nicht gefehlt in einer vegetarischen Variante.
Das Hauptgericht erwählte ich ebenso von der Tageskarte: Rinderfiletstreifen/Linguine/Zwiebeln/Cocktailtomaten/Spinat
Nach dem servieren fiel als erstes ein sehr leckeres Petersilienpesto auf, das passte perfekt zur Pasta. Pasta auf den Punkt al dente, frischer Spinat, die Zwiebeln ganz leicht glasig, die Tomaten nur in der Speise warm gezogen. Die Kombination mit dem leckeren Pesto war sehr wohlschmeckend. Kleine Abstriche für das Rindfleisch, das war nicht in Streifen, sondern eher in Gulasch geschnitten und nicht zart dadurch.
Weil es so lecker war und der Abend sommerlich noch ein Dessert: Grießflammerie mit Brombeersauce
Foto nicht ganz so toll, es war schon recht dunkel, aber es schmeckte wirklich besser als ich es fotografisch wiedergeben kann. Nicht zu süße Sauce und Flammerie harmonierten gut. Lecker.
Die Weinkarte ist klein, aber interessant. An diesem Abend lockten mich ein sardischer Vermentino aus dem Holzfass mit deutlichen Holznoten sowie ein wirklich feiner Cannonau auch von Sardinien.
Die junge Dame im Service und ihr Kollege machten ihren Job mit Liebe und Leidenschaft. Nachfragen zu Wein und Speisen wurden umfassend beantwortet und der Gast stand ständig unter Observation bezüglich seiner Wünsche. Das hat Spaß gemacht.
Fazit eines zweistündigen Abends auf dem Schlosskirchplatz in Cottbus. Kreatives Essen in einem Restaurant, was mit Liebe geführt wird. Unbedingt nach dem Essen noch die Rum und Whiskyauswahl ansehen und verführen lassen. Ich komme gerne wieder wenn ich wieder in CB bin.
Es stand mal wieder eine Zwischenübernachtung in Cottbus an, auf dem Rückweg von einer Projektbesprechung in Dolni Benesov bei Ostrava in Tschechien. Gewöhnlich passt es dann immer ganz gut, in Cottbus im Lindner Hotel auf dem Rückweg zu übernachten.
Das Restaurant Primo im Lindner am Berliner Platz bietet eine ordentliche Küche, weshalb ich häufig dort auch esse. Cottbus verfügt über eine sehr sehenswerte Innenstadt, aber bei etlichen abendlichen Spaziergängen habe ich noch nie etwas unter die Augen bekommen, was mich veranlasst hätte, einzukehren.... mehr lesen
Esscobar
Esscobar€-€€€Restaurant, Bar, Eventlocation03554949596Schloßkirchplatz 1, 03046 Cottbus
4.0 stars -
"Lichblick zwischen all den Burger-Schmieden......." Carsten1972Es stand mal wieder eine Zwischenübernachtung in Cottbus an, auf dem Rückweg von einer Projektbesprechung in Dolni Benesov bei Ostrava in Tschechien. Gewöhnlich passt es dann immer ganz gut, in Cottbus im Lindner Hotel auf dem Rückweg zu übernachten.
Das Restaurant Primo im Lindner am Berliner Platz bietet eine ordentliche Küche, weshalb ich häufig dort auch esse. Cottbus verfügt über eine sehr sehenswerte Innenstadt, aber bei etlichen abendlichen Spaziergängen habe ich noch nie etwas unter die Augen bekommen, was mich veranlasst hätte, einzukehren.
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Jetzt ist es auch in Osnabrück nicht ganz so einfach, an einem Montagabend ein geöffnetes Restaurant zu finden. Vor allen Dingen die nicht dem Franchise und der Systemgastronomie angehörenden Betriebe sind geschlossen. Wir überlegten worauf wir Lust hatten und was mit dem PKW auch erreichbar war. Am Innenstadtring erblickten wir in der Nähe des Heger Tores das Ichiban, erleuchtet und geöffnet. Japanisch? Sushi? Lust? Nicken bei uns beiden.......okay, und man kann gut parken dort.
Wir betraten also den fernöstlichen Speisesaal (das Ichiban ist eine Systemgastrokette mit NL in HH, H, BS und eben OS)........anders kann man den Raum nicht beschreiben. Etwa 50 bis 60 Tische für geschätzt 200 bis 300 Personen ohne Probleme geeignet. Und ein Gutteil davon war besetzt. Gutes oder schlechtes Zeichen? Ich war gespannt. Wir fragten nach einem Tisch und wurden informiert, alles frei, wo kein Schild drauf steht? Okay...dann man los! Wir fanden in der Mitte des Raumes einen Tisch für uns und konnten Richtung Theke, Anrichtebereich und halboffene Küche schauen.
Die moderne Interpretation der japanischen Gastronomie, kombiniert mit den Handfertigkeiten der Vergangenheit um Sushi für heute neu zu kreieren. Im japanischen Grill-Restaurant IchiBan bieten wir nicht nur klassische Gerichte wie Sushi und Tempura, sondern auch schmackhafte Variationen neuer Richtungen, um japanischen Geschmack und Aromen unseren Gästen näher zu bringen. Größten Wert legen wir auf Hochwertigkeit und Qualität der Gerichte. Frische Zutaten und sorfältige Zubereitung sind bei uns obligatorisch. IchiBan bedeutet „der Erste, der Beste“ – das ist uns Anspruch und Ansporn.
So beschreibt sich das Ichiban auf seiner HP und will "der Erste und Beste" sein bei der offerierten japanischen Küche. Nun denn, ich bin kein Kenner der japanischen Küche, aber ich weiß, was mir schmeckt. Und ich erwarte von japanischer Küche den für den mitteleuropäischen Gaumen immer etwas fremden Geschmack, tadellos frische und möglichst roh zubereitete Produkte.
Der Service fragte ob wir das "System Ichiban" kennen, was wir verneinten. Es gab die Möglichkeit a la Carte von der gedruckten bebilderten Karte zu essen oder ein AYCE Angebot für etwas über 23 EUR pro Person. Jetzt bin ich nicht der große AYCE Fan, aber ich hatte vor von allem ein bisschen zu kosten, und da kam mir das Angebot entgegen. Zumal das AYCE Angebot nicht bedeutet das man sich an ein zerfledderndes Buffet anstellen muss, es wird am Tisch bedient. Ein Tablet wird einem an den Tisch gebracht, dort sind alle Speisen in kleinen Portionen bebildert angegeben. Maximal 10 kleine Portionen markiert man und sendet es dann per WLAN zur Küche. Dann ist das System für 10 Minuten gesperrt, man kann zwar markieren, aber erst nach Ablauf dieser Zeit neu bestellen. Das Ganze endet dann, wenn ich es richtig verstanden habe, bis entweder Minimum 4 Portionen liegen bleiben oder 2 Stunden vergangen sind.
Der Beginn war etwas sperrig, gefühlt über 100 Möglichkeiten zur Auswahl in 4 Untermenüs wurden angeboten. Aber wir markierten uns fröhlich durch die erste Runde. Es sei vorweg genommen, es wurden zum Schluss 4 Orderrunden, dann waren wir ausreichend gefühlt fernöstlich gesättigt.
Ich stelle hier einen Auszug der verkosteten Positionen ein. Wir begannen mit einer Sushiauswahl.
Das war eine Auswahl von Maki, gefüllt mit Lachs und Thunfisch, sowie ein Tako Nigiri mit Oktopus. Diese Startrunde war gut. Schmackhafter Sushireis gefüllt mit kritikfreiem rohen Fisch. Das ganze dann japantypisch relativ neutral gewürzt, nur die natürlichen Geschmäcker von Reis, Alge und Füllung waren heraus zu schmecken. Auch der Goma Wakame Algensalat war lecker, perfekt dosiert der Sesam im Salat. Diese Runde hat gefallen.
Nächste Runde:
Tuna Kushi und Mussels Spicy, also gegriller Thun und Muscheln mit pikantem Sud. Der Thunfisch war fast roh, wieder von guter Qualität, mit Sesam gegrillt und wohlschmeckend. Das konnte ich mir noch japanisch vorstellen, schwieriger waren dann die Grünschalmuscheln für mich. Gekocht waren die, und dann war über Muscheln und in der Schale ein heftig mit Chili geschärfter Sud gegeben worden, der außer brennen im Mund nichts übrig ließ vom Gericht. War das noch japanisch? Ich weiß es nicht, mir war es zu scharf für ein japanisches Gericht.
Dritte Runde:
Zurück zu den besseren Basics, Spicy Tuna Temaki, Shake Temaki, Tobiko Gunkan Green, Negishake Gunkan, Negitoro Gunkan und noch einmal der gute Tako Nigiri mit Oktopus. Die Eiswaffelförmigen Temaki waren Fingerfood, es war nicht möglich diese per Stäbchen zu verzehren. Der Lachs war wieder roh, kombiniert mit Acocado, war das eine gute Kombination. Auch der scharf marinierte Thun mit Avocado gefiel als Temaki Füllung. Die Gunkan waren auch von guter Qualität. Sehr interessant der mit Wasabi versehene giftgrüne Fischrogen, dass war ein Geschmack und eine Textur, die ich so vorher noch nie geschmeckt habe.
Vierte und letzte Runde:
Spicy Tuna Roll, Insideout Maguro Roll, Kimchi, Ika Chuka Senzai. Der Maki mit Thunfisch wie die vorherigen lecker, ebenso die nun außen mit Lachs umhüllte Maguro Rolle. Beide Sorten Fischfleisch wieder in guter Sushiqualtät serviert. Der koreanische Chinakohl lecker, dezent vorhandene Fischsauce und gut dosierter Chili ließen ihn gut schmecken. Nicht so gut der Sepiasalat, die Tubenstücke waren zu fest, nicht weich genug gekocht. Das Mundgefühl war eher in Richtung Radiergummi als in Richtung Kalmar.
Der Service agierte aufmerksam. Die in der jeweiligen Runde bestellten Speisen kamen nach kurzer Wartezeit.
Dazu tranken wir beide alkoholfreies Pilsener. Und können zum Fazit kommen. Ich kann das nur subjektiv auf Authenzität in Sachen japanische Küche beurteilen. Da wir uns auf Fisch und Meeresfrüchte beschränkten, war mein Eindruck ganz gut. Die servierten Gerichte waren zumindest japanisch inspiriert in Hinblick auf Zutaten und Zubereitung. wenn ich aber in die Karte blickte und in Augenschein nahm, was an anderen Tischen an frittierten und gegrillten Gerichten gereicht wurde, habe ich meine Zweifel, ob der Japaner dass so als einheimisch durchgehen lassen würde. Mit unseren Gerichten waren wir zufrieden, das PLV stimmte. Man kann hier unkompliziert essen, allerdings bin ich der Meinung dass die Betreiber vom Acacia in Münster oder einige japanische Gastronomen in Düsseldorf Bauchgrimmen bekommen würden ob der angebotenen Speisen.