Ich bin ohne jeden gastronomischen Hintergrund, koche für mein Leben gerne und liebe es mich von jeglicher Küche kulinarisch verwöhnen zu lassen. Als Projektingenieur in der Erdöl- und Gasindustrie muss ich viel reisen und komme häufig in die erfreuliche (manchmal nicht so erfreuliche) Situation, außer Haus essen zu müssen und freue mich dann immer, wenn mir die Auswahl von Restaurants durch informative Kritiken erleichtert wird. Umgekehrt gebe ich meine Erfahrungen auch sehr gerne weiter.
Einige wenige meiner bisherigen Kritiken, die ältesten, stammen originär noch aus RK, aber nach dessen Verkauf an Yelp suche ich hier ein neues "Zuhause".
Zu meinen Bewertungskriterien ein kurzes Wort. Ich bin Relativbewerter, auch ein gut geführter Imbiss kann mal 4 Punkte bekommen, ebenso wie ein Sternerestaurant, es muss dem jeweiligen Anspruch entsprechen!
4 bis 5 Punkte bedeuten für mich, das das Restaurant seinen und meinen Anspruch erfüllt hat bei meinen Besuch. 3 Punkte bedeutet, gewissen Defizite in einzelnen Aspekten. Darunter bedeutet eine Bewertung erhebliche Mängel bei meinem Besuch.
Ich bin ohne jeden gastronomischen Hintergrund, koche für mein Leben gerne und liebe es mich von jeglicher Küche kulinarisch verwöhnen zu lassen. Als Projektingenieur in der Erdöl- und Gasindustrie muss ich viel reisen und komme häufig in die erfreuliche (manchmal nicht so erfreuliche) Situation, außer Haus essen zu müssen und... mehr lesen
Bewertungs-Statistik
Insgesamt 505 Bewertungen 784896x gelesen 14953x "Hilfreich" 14205x "Gut geschrieben"
Geschrieben am 15.05.2018 2018-05-15| Aktualisiert am
15.05.2018
Besucht am 06.05.2018Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 250 EUR
Zweiter Abend in Daun, die erste Etappe auf dem Lieserpfad endet in Daun, von dem wir am Morgen aus nach Boxberg zur Lieserquelle aufgebrochen waren. Einquartiert hatten wir uns im Kurfürstlichen Amtshaus in Daun, das auf einer Bergkuppe über der Altstadt thront.
Betritt man den Burg/ Schlossbereich durch den Torbogen,
wird man 200 Jahre in die Vergangenheit versetzt. Das Haus ist alt und von Außen wie von Innen historisch. Über den Burghof mit einer Außengastronomie geht es zur Rezeption
Im Inneren bestimmt die erhalten gebliebene historische Inneneinrichtung das komplette Haus. Unser Zimmer war sauber, groß und gut ausgestattet, aber auch in der Vergangenheit hängen geblieben. Das Bad steht so auch im 70er Jahre Haus meiner Eltern vor dessen Renovierung. Mir selber war das zu viel dunkles Holz, zu wenig lichtes Ambiente, aber die vielen holländischen Gäste fanden das natürlich "heel leuk"! Das Ganze ist natürlich auch ein wenig Betriebsphilosophie, und viele der Stammgäste wären vermutlich irritiert, würde in die alte Schale ein moderner Kern eingeführt. Das Restaurant im Haus mit Namen "Graf Leopold" (wer immer das auch war) kann sich mit einer beeindruckenden Riege an Auszeichnungen schmücken, 1 Stern im Michelin, 16 Punkte im Gault Millau und weiteren positiven Kritiken. An so einer Küche geht man nicht achtlos vorbei, und auch wenn das jetzt vielleicht nicht so ganz in den Rahmen einer Lieserpfad Wanderung passen würde, ich lies einen Tisch für unseren zweiten Abend im Hotel für uns reservieren.
Nachdem wir also wieder ausgehfein waren nach der ersten Etappe ging es am frühen Abend vom Zimmer hinunter in die gute Stube des "Graf Leopold". Hier wurde es wirklich barock in Sachen Ambiente.
Ich glaube nicht, dass ich schon einmal ein einem solchen Ambiente gespeist habe. Mir persönlich war das Ganze, wie schon gesagt, etwas zu überbordend. Aber auch ich brauchte eine Weile, die Pracht in allen Aspekten in mich aufzunehmen. Egal, wie man es gestalterisch bewertet, ist ein Essen in diesem Raum immer ein nachhaltiges Erlebnis. Wir wurden in Empfang genommen und zu unserem tadellos eingedeckten Tisch geführt. Zwei trockene Riesling-Winzersekte wurden als Aperitif geordert und wir schauten in die Karte.
Sterneküchenlike wird ein Menüvorschlag gegeben, dessen Komponenten auch einzeln a la Carte bestellt werden können. Das Menü reicht von 3 bis 7 Gängen. Meine Frau entschied sich für die 3 Gang Version, ich für die mit einem Gang mehr. Entsprechend wurde beim Service bestellt. Beim Wein folgten wir nicht dem Vorschlag einer Weinbegleitung, sondern orderten aus der sehr gut sortierten Weinkarte. Bis zu den Fleischgängen sollte es ein Weißwein sein, und wieder wandten wir uns Grans Fassian zu, wieder einem der Weine der jungen Frau Grans, die eine eigene Weinlinie im Weingut etabliert hat.
Der Riesling "Steiles Stück" sollte es sein. Ein gehaltvoller trockener Riesling aus der VDP großen Lage Laurentiuslay. Ein perfekter Begleiter für die kommenden Gänge. Kurz nach dem unser Wein an den Tisch kam, startete die Küche mit ihrem Teil des Abends. Ein erster Küchengruß wurde serviert
Das Menü begann optisch schon sehr verheißungsvoll, kreative angerichtet servierte uns die junge Dame im Service einen Korb mit sehr gutem Brot, Butter demi sel sowie einem frischem Kräuterquark. Dazu gereicht
ein Rindertartar im Waffelhörnchen, sehr zurückhaltend abgeschmeckt, gute Fleischqualität, mir aber einen Ticken zu fein im Schnitt. Sonst hätte man es aber auch nicht als Kugel in einem Hörnchen servieren können. Uneingeschränkt gut der zweite Teil des ersten Küchengrußes
eine Gänseleberterrine mit Rhabarbermousse. Das war "Schmackofatz" auf einem krossen Brotchip, sehr lecker die Kombination der sahnigen Terrine mit der Säure des Rhabarber. Gut gelungener erster Küchengruß, so durfte es im Menü gerne weiter gehen. Die Küche beließ es nicht bei einem Gruß, ein Zweiter wurde serviert. Pilze waren hier das Thema, in Form einer Mousse und einem Sorbet. Dazu gesellte sich ein Kalbstafelspitz und kleine saure Schalotten. Spaß machte auch hier wieder die Aromenvielfalt, sanft der Tafelspitz, mit Säure die leicht angebratenen Schalotten. Eindruck hinterließ die Mousse, dass war Champignonaroma in Reinform, sehr exotisch und etwas gewöhnungsbedürftig das Sorbet mit Champignongeschmack. Langsam war ich sicher, dass wir unsere Entscheidung im Graf Leopold zu speisen nicht bereuen würden.
Mit dem nächsten Gang stiegen wir in unser gewähltes Menü ein. Der Service servierte zwei Teller auf dem Tisch Label Rouge Lachs / Sashimi und Tartar / Gurke / Roggenkrokant hatte uns die Karte angekündigt. Auf dem größeren der Teller Lachs-Sashimi
begleitet von Gurke in verschiedenen Texturen. Extrem schmackhaft und noch dazu extrem perfekter zubereitet das Stück Lachs, das war einfach nur ein Genuss beim Verzehr. Dazu schmeckte man sich durch die verschiedenen Gurkenzubereitungen auf dem Teller. Auf Teller zwei das Tartar
unter einem Gurkensorbet. Die Küche liebt ungewöhnlich aromatisierte Sorbets. Dieses Sorbet fand ich sehr viel besser als das aus Champignons beim zweiten Küchengruß. Und es harmonierte ungewöhnlich gut mit dem feinen Lachstartar. Allerfeinster erster Gang! So durfte es weitergehen........
Gang zwei für mich alleine, meine Frau setzte aus, Bauch vom Eifelschwein / Veloute vom Lauch / Champignons war laut Karte für mich angekündigt in meinem Viergangmenü. Der Bauch, ziemlich sicher Sous vide vorgegart, dann unter Oberhitze die Kruste kross gebacken, war hervorragend. Eigentliches Erlebnis auf diesem Teller aber die Veloute vom Lauch, die nach dem servieren angegossen wurde. Großartig! So gut, dass ich nach dem Verzehr des Teller noch mal um nachfüllen bat und um ein bisschen Brot. Die Freiheit nehme ich mir auch in einem Sternerestaurant, gute Saucen werden immer restlos verzehrt!
Beim Hauptgericht bot die Karte zwei Alternativen, Milchkalb oder Entenbrust, was liegt näher als Beides zu bestellen und gegenseitig zu probieren. Also für meine Frau Entenbrust von Claude Mieral / Topinambur / Liebstöckel / grüner Apfel
Hätte meine Frau nicht diese Wahl getroffen, wäre sie meine gewesen, angesichts der Aromen in diesem Gang. Aber so blickte ich ein wenig neidisch auf ihren Teller und nickte anerkennend ob der Probierstückchen, die ich kosten durfte! Insbesondere der mit Apfel zubereitete Krautsalat war genial in Kombination mit der Brust. Das war ein sehr guter Geflügelgang. Ich hatte dementsprechend den anderen Gang bestellt, Duett vom Milchkalb / Filet und Bäckchen / Spargel / Trüffeljus
Mal sehen, Kartoffel war da, gestanzt und angebraten, Pilze auch, beides lecker. Schön der Spargel in einer gebratenen Variante, so liebe ich es auch in meiner Küche. Sehr fein in seiner Aromatik das Filet. Das alte Problem mit Kalbfleisch, mir ist es immer ein wenig zu flach im Geschmack. Es muss jetzt nicht die 15-jährige Kuh aus dem Baskenland sein, aber Fleisch darf ruhig Charakter haben. Der fand sich im Schmorstück dann noch, das Bäckchen war ausnehmend gut umhüllt in einer außerordentlich aromatischen Trüffeljus, so muss Fleisch sein. Der letzte Rest Jus harmonierte dann auch mit dem letzten Rest Brot. Zu diesem Gang hatte ich im Vorfeld den Service noch mal um die Wein-Karte gebeten, der Riesling würde hier überfordert sein, Frau wollte aber bei ihm bleiben. Bei der erfreulich großen Auswahl von halben Flaschen blieb ich im Bordeaux hängen
ich bin ja nicht der große Kenner der französischen Weine, aber ein Haut Medoc Cru Bourgeois von 2005 sollte meinen Anspruch sicher erfüllen können. Ich war mit ihm zufrieden, wenn ich auch glaube, dass ich den nicht zu ordern brauche, wenn ich mal mit unseren beiden Rezensenten-Granden und sich ausnehmend gut in der französischen Weinszene auskennenden Kollegen zusammen essen gehe (meine Frau schwärmt immer noch vom Mikulski Chardonnay).
Vor dem eigentlichen Dessert noch ein kleiner Zwischengang als Pre-Dessert von der Küche
Rhabarber mit Basilikumparfait...........der Rhabarber war so naturell, dass er mit seiner Säure für eine zuverlässige Trennung von Hauptgang und Dessert sorgte, gute Idee! So lies sich das Essen für uns Beide gut mit dem Dessert abschließen Schokoladen Handwerk genannt, Mousse von Opalys Schokolade / Kuchen / Eis. Dieser Teller war nach dem voran gegangenen Menübestandteilen fast schon zu viel des Guten. Schokolade weiß und schwarz in verschiedenen Darreichungsformen von Mousse über Parfait bis hin zu einem bodenlos schweren Stück Brownie. Den Teller schafften wir trotz seiner Güte nur noch knapp!
Somit also zum Speisenfazit. Die Küche hat sich ihre Meriten verdient. Meine Frau und ich waren mit den servierten Speisen sehr zufrieden und sind der Meinung dass die Qualität den aufgerufenen Preisen entsprechen kann. Auch der Service konnte im Großen und Ganzen den Anspruch eines Sternerestaurant erfüllen, über kleine Stolperer sehe ich hier hinweg, auch unter diesem Aspekt haben wir uns wohl gefühlt.
Das "Graf Leopold" hat sich seinen Stern verdient und entsprechend ist das Menü bepreist. Für denjenigen, der sich diese Küche nicht leisten will, bietet das Haus jeden Tag ein Dreigangmenü an, dass nach Augenschein auch Freude bereiten wird und das für unter 40 EUR angeboten wird. Sollten wir noch Mal wieder einkehren wird es aber sicher wieder ein Menü aus der Sternekarte. Klare Empfehlung also für das Graf Leopold, ob man das Haus im Ganzen mit seinem historischen Ambiente mag, muss jeder für sich selber heraus finden.
PS meine Frau suchte dann noch sehnsüchtig zwei Tage lang den von PetraIO beschriebenen Hauskater, musste aber leider betrübt feststellen, dass dieser nicht mehr unter den Lebenden weilte! Und die neue vierpfötige Hausherrin war nicht gewillt, sich kraulen zu lassen!
Zweiter Abend in Daun, die erste Etappe auf dem Lieserpfad endet in Daun, von dem wir am Morgen aus nach Boxberg zur Lieserquelle aufgebrochen waren. Einquartiert hatten wir uns im Kurfürstlichen Amtshaus in Daun, das auf einer Bergkuppe über der Altstadt thront.
Betritt man den Burg/ Schlossbereich durch den Torbogen,
wird man 200 Jahre in die Vergangenheit versetzt. Das Haus ist alt und von Außen wie von Innen historisch. Über den Burghof mit einer Außengastronomie geht es zur Rezeption
Im Inneren bestimmt die... mehr lesen
Schloßhotel Kurfürstliches Amtshaus · Graf Leopold
4.5 stars -
"Der Stern, der über Daun leuchtet" Carsten1972Zweiter Abend in Daun, die erste Etappe auf dem Lieserpfad endet in Daun, von dem wir am Morgen aus nach Boxberg zur Lieserquelle aufgebrochen waren. Einquartiert hatten wir uns im Kurfürstlichen Amtshaus in Daun, das auf einer Bergkuppe über der Altstadt thront.
Betritt man den Burg/ Schlossbereich durch den Torbogen,
wird man 200 Jahre in die Vergangenheit versetzt. Das Haus ist alt und von Außen wie von Innen historisch. Über den Burghof mit einer Außengastronomie geht es zur Rezeption
Im Inneren bestimmt die
Frühjahrswanderung 2018, meine Frau wollte die Eifel kennenlernen und hatte den Lieserpfad als Ziel erkoren. Unsere erste Station war Daun, dort hatten wir uns für zwei Nächte im Kurfürstlichen Amtshaus einquartiert, eigentlich die Unterkunft zwischen der ersten und der zweiten Etappe des Lieserpfades, war in der Nähe der Quelle der Lieser in Boxberg kein Quartier zu finden. Und somit ließen wir uns von Daun zur Quelle in Boxberg transferieren und kamen in den Genuss von zwei Übernachtungen in Daun.
Meine Frau hatte für den ersten Abend einen Tisch in der Landküche Daun reserviert. Nach unserer Anreise verstauten wir PKW und Gepäck im Kurfürstlichen Amtshaus (dortiges Restaurant war für den Folgeabend reserviert) und wir gingen Daun erkunden. Zur angekündigten Zeit standen wir vor dem Haus der Landküche in der Leopoldstraße. Öffnet man die Tür, findet man sich in einem äußerst geschmackvollen Ambiente wieder
Vorne an der Bar zur Straße hin ein Bistrobereich mit höheren Tischen, geht man weiter nach hinten in den Raum
wird es "restaurantiger" und man blickt auf eine Sonnenbeschienene Südwestterrasse
Entscheidung lag nicht mehr bei mir, Superwetter und Sonnenbeschienen, meine Frau wollte draußen sitzen. Mir war das fast zu warm. Eine junge Dame geleitete uns auf die Terrasse und nahm sich den Abend über unserer äußerst tadellos und freundlich an. Um es vorweg zu nehmen, der Service durch die junge Dame war sehr erfreulich und gut! Wasser war schnell bestellt, und während wir in die Karten schauten, wurde ein Küchengruß serviert
Zwei frisch aufgeschnittene Brotsorten mit einem Kräuterquark stilvoll serviert, und, unbedachter Nebeneffekt, in der Tasche litt dass Brot nicht so sehr wie der Münsterländische Wikinger unter der viel zu intensiven Sonneneinstrahlung. Meine schwäbische Liebste entgegen aalte sich in der Wärme......
Die Karten lassen sich auf der HP einsehen, sie sind erfreulich kurz und kreativ. Wohlfühlküche könnte man es nennen, sicher kein Anspruch hat diese auf irgendwelche Sterne oder Punkte, aber man will sehr ambitionierte regional und saisonal inspirierte Speisen anbieten. Vorweg orderte meine Frau RINDERCARPACCIO – Käse | Kräutersalat. Von der gegenüber liegenden Tischseite vernahm ich keine Klagen zum optisch verlockenden sehr klassisch servierten Rindfleisch. Guter Start für meine Frau, für mich sollte es sein RAVIOLINI „HONIG“ – Ziegenfrischkäse | grüner Spargel. Unter der Rubrik "Eifelpasta" findet sich dieses Gericht, bestellbar in einer Vorspeisenportion oder als Hauptgericht. Die Raviolini werden selbst werden selbst gefertigt, ob das für die Pasta selber auch gilt, weiß ich nicht. Der servierte Teller konnte vom optischen her schon mal gefallen. Al dente blanchierter, dann kurz angebratener grüner Spargel und ein "quietschiger" Käse (erinnerte an Haloumi) zierten die Nudelteigtaschen. Das Ganze war mit Butter glasiert. Gefüllt waren die Ravioli mit einem schmackhaften, nicht zu intensiven Ziegen-Frischkäse. Im Resultat ein sehr guter Frühlingsgang für einen der ersten Terrassenabende 2018. Zur Vorspeise ein Riesling von der Mosel.
Vom Weingut Philipps Eckstein stammte der und war eine trocken ausgebaute Spätlese aus dem Jahr 2012 von alten Reben aus Graach-Schäferei an der Mosel. Cremiger und recht restsüß ausgebauter Auslesetropfen....sehr ordentliche Begleitung, insbesondere wenn für die Flasche unter 30 EUR aufgerufen werden (gefunden im "Schätze" Anhang der Weinkarte, nicht online).
Zum Hauptgang Geflügel für meine Frau EIFELER PRACHTHAHN– Tomatenrisotto | Lauch | Sherryschaum hatte sie bestellt. Eine wirklich sehr gut zubereitete Hähnchenbrust wurde serviert, auf den Punkt gegart und saftig. Was die Küche wirklich kann, sind Risotti in allen Variationen, denn auch in meinem Gericht KABELJAU– Limonenrisotto | grüner und weißer Spargel | Speckschaum war das Risotto einer der besten Bestandteile. Sowohl das meiner Frau mit Tomaten und Lauch, als auch meines mit Limonen waren äußert gut zubereitete Reisgerichte. Perfekt gelungen auch die Ausführung als Begleiter zu unseren jeweiligen Hauptbestandteilen im Gericht. Herzhaft mediterran zum Geflügel, leicht säuerlich leicht zu meinem Dorsch. Ich bekam dazu wieder ein bisschen auf den Punkt mit Biss gegarten Spargel. Beide Gerichte aller feinst! Zu diesen Gerichten und noch ein bisschen weiter in den Abend begleitete uns ein Wein des WG Grans Fassian aus Leiwen.
Was die Tochter des Hauses, dessen Weine immer in meinem Keller liegen, dort mit sehr moderaten 9% Alkohol unter die Leute bringt, ist sehr fein! So muss ein leichter, feinherber Terrassenriesling sein! Lecker! Mit unserer lieben jungen Servicekraft, es war nur wenig los während unseres Besuches, kamen wir über Moselweine ins Gespräch und über ihr großes Leiden an der Bitburger Bierliebe ihrer Eifelländischen Mitmenschen. Und weil sich meine Frau und sie so gut verstanden, bekam meine Frau noch ein Wanderutensil mit auf den Weg, unentbehrlich auf einer Wanderung an die Mosel, laut der jungen Dame.
Um es vorweg zu nehmen, das Utensil leistete gute Arbeit auf der Wanderung die Lieser hinunter an die Mosel bis zu ihrer Mündung im gleichnamigen Ort. Sogar bei Thomas Haag in Lieser kam es zum Einsatz....am Himmelfahrtstag, als wir dort Weine für unseren Keller orderten.
Im Fazit lässt sich sagen, endlich wieder schönes Wetter und Sonne und draußen essen, eine wirklich ambitionierte Küche und eine junge Frau mit viel Freude an ihrem Job, wir können die Landküche sehr empfehlen.
..........und um den Bezug zum Jolly da Capo noch zu erklären. Laut Service bereitete das "Edelitaliener" Image im ländlichen Daun zunehmend Probleme und so zog man mit einer radikalen Neuausrichtung, aber dem alten Team die Notbremse und richtete die Küche regionaler aus. Das ist ausnehmend gut gelungen, dieses Restaurant ziehe ich jedem "Edelitaliener" vor....
...des vergangenen (und doch nicht) sowie von PetraIO so gelobten Jolly da Capo ( http://www.gastroguide.de/restaurant/172216/jolly-da-capo/daun/bewertung/24606/ )....
Frühjahrswanderung 2018, meine Frau wollte die Eifel kennenlernen und hatte den Lieserpfad als Ziel erkoren. Unsere erste Station war Daun, dort hatten wir uns für zwei Nächte im Kurfürstlichen Amtshaus einquartiert, eigentlich die Unterkunft zwischen der ersten und der zweiten Etappe des Lieserpfades, war in der Nähe der Quelle der Lieser in Boxberg kein Quartier zu finden. Und somit ließen wir uns von Daun zur Quelle in... mehr lesen
Restaurant Landküche
Restaurant Landküche€-€€€Restaurant06592958210Leopoldstraße 32, 54550 Daun
4.0 stars -
"Würdiger Nachfolger......" Carsten1972...des vergangenen (und doch nicht) sowie von PetraIO so gelobten Jolly da Capo ( http://www.gastroguide.de/restaurant/172216/jolly-da-capo/daun/bewertung/24606/ )....
Frühjahrswanderung 2018, meine Frau wollte die Eifel kennenlernen und hatte den Lieserpfad als Ziel erkoren. Unsere erste Station war Daun, dort hatten wir uns für zwei Nächte im Kurfürstlichen Amtshaus einquartiert, eigentlich die Unterkunft zwischen der ersten und der zweiten Etappe des Lieserpfades, war in der Nähe der Quelle der Lieser in Boxberg kein Quartier zu finden. Und somit ließen wir uns von Daun zur Quelle in
Geschrieben am 02.05.2018 2018-05-02| Aktualisiert am
02.05.2018
Besucht am 29.04.2018Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 69 EUR
...und ein kleines Paradies erblicken. Das muss sich hier trauen. Das Hotel Nassauer Hof war das Quartier nach der Rheinsteigetappe von Kaub nach Sankt Goarshausen. Diese Etappe darf sich mit Recht Königsetappe nennen, denn was sich dem Wanderer auf etwas mehr als 20 Kilometern und kumulierten 1500 Höhenmetern bietet, ist schon spektakulär. Trotzdem ist man froh am frühen Abend endlich am Ziel zu sein. Der Nassauer Hof war unsere Wahl, weil er ein durch Wanderverband lizensiertes Hotel ist. Der Hotelstandard ist eher einfach, aber ansonsten gab es an unser Quartier nichts zu beanstanden.
In Sachen Abendessen hatten wir dann Glück, eigentlich ist das Restaurant im Nassauer Hof am Sonntagabend geschlossen, und das hatte ich schon sehr bedauert. Aber wir waren am Abend vor dem Brückentag zum ersten Mai im Nassauer Hof und auf Grund der Nachfrage hatte man sich entschlossen, das Restaurant doch zu öffnen.
Darüber war ich froh, denn die Karte ist recht einfach und rustikal gehalten, doch ein Fakt macht richtig Freude, es wird konsequent regional eingekauft. Auf Seite drei der Karte ( http://www.nassauer-hof-loreley.de/wp-content/uploads/2014/10/Speisekarte-2014-20150001.pdf ) gibt es eine ausführliche Darstellung der Zulieferer. Unabhängig vom Anspruch der Küche an die Speisen ist das einfach gut und sehr begrüßenswert!
Wir schauten uns noch ein wenig auf der Goarshausener Rheinpromenade um, dann kehrten wir am Abend zum Abendessen ins Hotel zurück. Ein Schild vor der Tür wies auf den geöffneten Garten hin. Schwester angeschaut, Wetter war wunderbar warm, also draußen essen, bis es vielleicht zu kalt wird. Wir gingen in den Hof und hier erblickten wir das eigentliche Pfund des Nassauer Hof, direkt an der Bahnlinie, aber so wunderschön versteckt, dass diese nicht störte, offenbarte sich ein kleines Paradies.
Die Bahnlinie liegt auf dem Foto links oberhalb, aber durch den Bewuchs bekommt man eigentlich wenig davon mit. In den Zimmer ist der Zuglärm deutlicher vernehmbar. Das war ein wirklich wunderbar gestalteter Ort zum Speisen. Wir suchten uns einen freien Tisch und orderten eine große Flasche Wasser.
Die Karte wurde uns gereicht. Nach dem exotischen Wein in Kaub sollte es jetzt aber ein Riesling sein. Die Wahl fiel wieder auf einen Winzer aus Kaub. Wir orderten sein Meisterstück
Das Weingut Bahles hat sich der Mittelrein Riesling Charta angeschlossen, dass kennt man ja so aus dem Rheingau, hier war mir das unbekannt. In drei Stufen werden die Weine angeboten, das Meisterstück ist der Top Wein.
Dieser Wein war ein wirklich würdiger Vertreter der Mittelrheinrieslinge, unbedingt mal probieren. Zum Wein bestellten wir uns folgende Speisen. Nur für mich eine Vorspeise, Schwester wollte sich ein Dessert gönnen. Den Käse liefert ein Demeterkäsehof zu, siehe Karte und meine Wahl fiel auf Knobbler Caprese, wobei ich nicht weiß, ob der Käse sich Knobbler nennt, aber Caprese, da weiß man, man kriegt was Tomaten. Tomaten waren da, auch der Käse, etwas fester als ein klassischer Mozzarella, aber sehr geschmackvoll. Dazu ein sehr interessanter Krautsalat, der mit Curry, Ingwer und Koriander, ich denke auch noch einem anderen indischen Gewürz abgeschmeckt war. Eine sehr feine Sommervorspeise war das im Resultat. Im Hauptgang für mich ein Gericht aus Lammhack, die Tiere kommen aus der Hangbeweidung am Rhein. Hirtentasche nannte sich das. Kennt man so aus der griechischen Küche. Lammhack gefüllt mit Knoblauch-Käse, dieser wieder aus der Demeterkäserei, sehr würzig angemacht und dann angebraten. Im Resultat eine äußerst schmackhafte Lammhackbulette! Lecker......da verzeih ich dann auch die Pommes. Mit dem selbst gemachten Zaziki war das eine ordentliche Begleitung. Auch meine Schwester blieb beim Demeter-Käse Flammkäse war ihre Wahl. Auch dies ein Rohmilchkäse, hier mariniert in Kräutern und dann angebraten. Sehr ungewöhnlich in seiner Darreichungsform, aber auch sehr lecker. Begleitet nur von einem Salat, hatte meine Schwester noch Bedürfnis nach einem Dessert. Ich musste mich nach dem Pommes-Berg geschlagen geben. So orderte sie Eisdessert Loreley. Walnusseis mit Ahornsirup und beschwipsten Rosinen (eingelegt in Trester), meine Schwester war glücklich mit ihrer Dessertwahl.
Die reine Damentruppe im Service des Hotels Nassauer Hof erledigte ihren Job über den Abend sehr freundlich und zugewandt. Der wunderschöne Gastgarten war über den Abend beeindruckend gut gefüllt und weil es so schön war am Abend des 29. April 2018 blieben alle sehr lang draußen und genossen die Stimmung in diesem wunderschönem Ambiente.
Kann ich also zum Fazit kommen, ein einfaches Hotel, eine einfache Küche, die aber konsequent auf regionale Produkte setzt, dass ist eine gute Mischung nicht nur für den Wanderer auf dem Rheinsteig. Und wenn man im Sommer den wunderschönen Garten genießen kann, wird es quasi unbezahlbar schön!
...und ein kleines Paradies erblicken. Das muss sich hier trauen. Das Hotel Nassauer Hof war das Quartier nach der Rheinsteigetappe von Kaub nach Sankt Goarshausen. Diese Etappe darf sich mit Recht Königsetappe nennen, denn was sich dem Wanderer auf etwas mehr als 20 Kilometern und kumulierten 1500 Höhenmetern bietet, ist schon spektakulär. Trotzdem ist man froh am frühen Abend endlich am Ziel zu sein. Der Nassauer Hof war unsere Wahl, weil er ein durch Wanderverband lizensiertes Hotel ist. Der Hotelstandard ist... mehr lesen
Nassauer Hof Loreley
Nassauer Hof Loreley€-€€€Restaurant, Hotel, Biergarten06771802840Bahnhofstraße 22, 56346 Sankt Goarshausen
4.0 stars -
"Einfach mal durchs Tor schreiten......" Carsten1972...und ein kleines Paradies erblicken. Das muss sich hier trauen. Das Hotel Nassauer Hof war das Quartier nach der Rheinsteigetappe von Kaub nach Sankt Goarshausen. Diese Etappe darf sich mit Recht Königsetappe nennen, denn was sich dem Wanderer auf etwas mehr als 20 Kilometern und kumulierten 1500 Höhenmetern bietet, ist schon spektakulär. Trotzdem ist man froh am frühen Abend endlich am Ziel zu sein. Der Nassauer Hof war unsere Wahl, weil er ein durch Wanderverband lizensiertes Hotel ist. Der Hotelstandard ist
Geschrieben am 02.05.2018 2018-05-02| Aktualisiert am
02.05.2018
Besucht am 28.04.2018Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 95 EUR
Das lange letzte Aprilwochenende 2018 nutzte ich für eine erste kleine Wanderung im Jahre 2018. Es sollte über den Rheinsteig von Kaub in 2,5 Etappen nach Osterspai gehen. Ausnahmsweise war mal nicht meine Frau meine Begleitung auf dieser Wanderung, sondern meine Schwester hatte sich mir spontan angeschlossen und so wurde aus der alleine geplanten Wanderung eine zu Zweit. Das Auto parkten wir am Ende der Wanderung in Osterspai und fuhren mit dem Zug zum Ausgangsort nach Kaub.
Dort hatte ich für die erste Übernachtung ein DZ im Hotel am Turm gebucht. Das war schon bekannt, 2013 hatte ich dort die Wanderung auf dem Rheinsteig Richtung Süden in den Rheingau begonnen und diese Einkehr war in positivem Gedächtnis geblieben, aber vor meiner aktiven Rezensentenzeit. Jetzt ging es also in andere Richtung, auf die angebliche Königsetappe über die Loreley.
Gegen 18:30 kamen wir in Kaub an und checkten in unser Zimmer ein. Beide freuten wir uns auf das Abendessen. Einen Tisch hatte ich auf Bitte des Hotels schon vorab reserviert. Man hat nicht genug Tische, um alle Gäste sicher unterbringen zu können und weißt auf der HP darauf hin. Im Gastraum war ein Tisch für uns eingedeckt, aber wir wollten an jenem recht schönen Frühlingsabend noch draußen auf der Terrasse sitzen und informierten den Service, dass wir draußen den Aperitif trinken würden.
In der Galerie ist ein schönes Foto der Terrasse hinterlegt, und von unserem Platz schauten wir auf die Burg Pfalzgrafenstein, wenn nicht gerade wieder einmal ein Zug den Blick auf den Rhein verdeckte und jede Unterhaltung ersterben lies, aber darunter leider alle Orte im Mittelrheintal. Ein Rieslingsekt wurde uns serviert und die Karten gebracht. Das Restaurant hat sich in 2018 einen Eintrag im Guide Michelin erkocht
und was man auf der Karte im Netz sehen kann, lässt Vorfreude auf die Küche aufkeimen. Die Karte passt auf zwei DIN A4 Seiten. Nicht explizit aufgeführt werden vegetarische Gerichte, aber auf Nachfrage meiner Schwester wurde ihr ein Spargelgericht serviert, sie lies die Vorspeise aus.
Frischer grüner und weißer Spargel mit einer Morchelrahmsauce, dazu neue Kartoffeln. Das sah schon mal sehr lecker aus und Morcheln sind ja auch nicht der schlechteste Begleiter zu Spargel in einer vegetarischen Variante. Schwester äußerte sich zufrieden. Für mich auch eine Vorspeise Tartar von der Lachsforelle mit Creme Fraiche und Forellenkaviar. Feiner kleiner Start in das Abendessen. Unten drunter Salat mit einem leichten Joghurtdressing. Darauf ein gut abgeschmecktes Tartar. Etwas (mir) zu salzig der Kaviar, der war zu intensiv für das zurückhaltend abgeschmeckte Tartar. Trotzdem eine gute Vorspeise. Mein Hauptgang war Fisch Gebratenes Zanderfilet auf Kartoffelpüree,Gemüse und Linsen. Das Ganze in einem Saucenspiegel aus einer sehr buttrigen aufgeschäumten Sauce, die ich nicht recht zuordnen konnte. Tadellos zubereitet aber Fisch, Püree und Gemüse. Im Ganzen machte diese Gericht dem Gaumen Spaß. Auch ich war zufrieden mit meiner Wahl. Das Dessert teilten wir uns Käse vom verlockend bestückten Käsewagen im Gastraum. Die Wahl fiel auf verschiedene französische Rohmilchweichkäse von Camenbert über Reblochon bis hin zu einem Bleu d'Auvergne. Das war ein guter Abschluss eines sehr ordentlichen Abendessens. Wir waren beide zufrieden mit den Speisen.
Der Wein dazu war
ein "Petite Arvine" aus dem Kauber Weingut HIllesheim. Über die Rebsorte stolperte ich, davon hatte ich noch nie gehört. Eine fast nicht mehr kultivierte alte Rebsorte aus dem Kanton Wallis in der Schweiz und aus dem Aostatal. Das war ein ordentlicher Wein, aber er kommt nicht an einen guten Riesling aus dem Mittelrheintal heran.
Der Kellner hatte mit Gastraum und Terrasse gut zu tun an unserem Besuchsabend. Und war anfänglich nicht glücklich über unser Ansinnen zum Essen nicht mehr in Restaurant zurück zu wechseln, er musste für uns draußen neu eindecken. Danach aber hatte er uns zunehmend wieder lieb und im Verlauf der weiteren Abends lies der Service keine Schwäche mehr erkennen.
Zum Fazit, wenn man in Kaub ist, kann man hier ohne Bedenken einkehren und speisen. Das Hotel am Turm ist ein familiär und sehr liebenswürdig geführter Betrieb. Was sich auch an einem sehr freudvollem Detail zeigt, man serviert das Frühstück am nächsten Morgen am Tisch:
Was schön, dass es doch noch ein paar Betriebe gibt, die das machen!
Das lange letzte Aprilwochenende 2018 nutzte ich für eine erste kleine Wanderung im Jahre 2018. Es sollte über den Rheinsteig von Kaub in 2,5 Etappen nach Osterspai gehen. Ausnahmsweise war mal nicht meine Frau meine Begleitung auf dieser Wanderung, sondern meine Schwester hatte sich mir spontan angeschlossen und so wurde aus der alleine geplanten Wanderung eine zu Zweit. Das Auto parkten wir am Ende der Wanderung in Osterspai und fuhren mit dem Zug zum Ausgangsort nach Kaub.
Dort hatte ich für... mehr lesen
Zum Turm
Zum Turm€-€€€Restaurant0677492200Zollstrasse 50, 56349 Kaub
4.0 stars -
"Liebevoll betriebenes kleines Hotel und Restaurant" Carsten1972Das lange letzte Aprilwochenende 2018 nutzte ich für eine erste kleine Wanderung im Jahre 2018. Es sollte über den Rheinsteig von Kaub in 2,5 Etappen nach Osterspai gehen. Ausnahmsweise war mal nicht meine Frau meine Begleitung auf dieser Wanderung, sondern meine Schwester hatte sich mir spontan angeschlossen und so wurde aus der alleine geplanten Wanderung eine zu Zweit. Das Auto parkten wir am Ende der Wanderung in Osterspai und fuhren mit dem Zug zum Ausgangsort nach Kaub.
Dort hatte ich für
Geschrieben am 05.04.2018 2018-04-05| Aktualisiert am
05.04.2018
Besucht am 04.04.2018Besuchszeit: Mittagessen 1 Personen
Rechnungsbetrag: 32 EUR
Geschäftlich ging es nach Hannover, bis zum Mittag war ich fertig mit der Projektbesprechung. Ich wollte noch schnell in ein Geschäft in der List und fuhr mit der Tram zur Lister Meile. Auch dort hatte ich mein Anliegen schnell erledigt und schaute mich nach einem Mittagessen um.
Zum Mezzo? Mag ich gerne einkehren, aber dort war es unglaublich voll, also wieder Richtung Sedanstraße und mal schauen. Beim Bummeln sah ich ein Werbeplakat des Restaurant und Weinbar Beckers in der List. Den kleinen Apfel gezückt und geschaut, wo genau diese Etablissement sich befindet. Gar nicht weit, 500 Meter von mir, Ecke Bödeckerstraße und kleine Pfahlstraße.
So wandte ich mich dem Beckers zu und nach ein paar Minuten und exakt 12 Uhr stand ich hier
Typisch Lister Jahrhundertwendehaus, sehr geschmackvoll renoviert. Vor der Tür ein schmaler Außenbereich, aber obwohl ein erster Hauch von Frühling durch Hannover wehte, ging ich hinein. Drinnen noch mehr Bürgerhausambiente.
Hohe Decken auf der halben Etage. Man steigt ein paar Stufen rauf in den Gastraum. Einen behindertengerechten Aufgang habe ich nicht erspäht. Auch der Zugang zur Toilette im Keller ist nur was für den Menschen, der noch gut zu Fuß ist. Trotzdem, das Ambiente war ganz angenehm, ich war der erste Kunde und wurde von einer jungen Dame in Empfang genommen. Bei der Tischwahl wurde mir freie Wahl gelassen, also setzte ich mich hierher
Die Mittagskarte passt auf eine DIN A4 Seite.
Die angebotenen Speisen sagten mir schon auf der HP zu, jetzt musste ich nur noch überlegen was es sein sollte. Ein paar Vorspeisen werden angeboten (7 bis 12 EUR), ein paar Hauptspeisen (9 bis 16 EUR), ein Menüvorschlag, 2 Gänge plus Espresso aus dieser Auswahl für sehr angenehme 17 EUR und zwei Desserts (zwischen 3 und 4 EUR), dazu noch eine kleine Getränkeauswahl. Mir gefiel das so.
Vorweg schon mal eine große Flasche Wasser geordert und ein kleines Glas Wein, ein Weissburgunder von der Mosel, Weingut Maximinerhof Georg Schu, dann hatte ich auch meine Wahl zu den Speisen getroffen.
Zum Wein servierte der Service ein wenig geröstetes Sauerteigbrot mit einer leicht gesalzenen und gepfefferten, aufgeschäumten Butter.
Starten wollte ich mit einer Rote-Beete-Suppe
Das war eine gute Wahl. Die Suppe selber war leicht süß-säuerlich abgeschmeckt, die beste Art eine Rote Beete Suppe zu würzen. Dazu ein wenig Sahne obenauf und ein paar frittierte (glaube ich) Raspel von Meerrettich. Die Suppe war wirklich lecker.
Als zweiten Gang hatte ich mir Kalbsfrikadellen mit Sherryrahm, Schmormöhren und feinem Kartoffelpüree
bestellt. Die Frikadellen waren durchgebraten, aber saftig und gut abgeschmeckt. Zusammen mit der Sauce gut gelungen, wobei ich persönlich das Braten etwas eher beendet hätte. Lecker die Möhren, die waren mit etwas Zucker karamellisiert und durch den leichten süßen Ton sehr schmackhaft. Nicht so meines war das Püree, ich bin Anhänger der Kartoffelstampf Fraktion, ich möchte noch Stücke in meinem Püree spüren und schmecken. Wenn es derart fein durchgedrückt wird, dann bekommt es immer ein kleisteriges Mundgefühl, das mag ich nicht so gerne. Das geht aber in den Bereich persönlicher geschmacklicher Vorlieben und führt nicht zur Abwertung. Schön auch, dass der Gang nicht zu üppig dimensioniert war.
Ein Espresso ersetzte das Dessert und ich war fertig mit meinem Mittagessen.
Die junge Dame im Service machte ihren Job auch mit sich füllendem Gastraum sehr ordentlich und freundlich zugewandt. Immer war ich im Blick und stets wurde meine Zufriedenheit abgefragt, Ich habe mich sehr wohlgefühlt in den Servicehänden der jungen Dame.
Fazit einer kurzen mittäglichen Einkehr. Es ist leider in unserem norddeutschen Gefilden nicht mehr so einfach ein gutes mittägliches Speisenangebot zu finden. Im Restaurant Beckers findet man es. Ich war mit meiner Einkehrentscheidung zufrieden und komme gerne wieder, mittags wie abends. Eine für mich neue kulinarische Anlaufstation in der List.
Geschäftlich ging es nach Hannover, bis zum Mittag war ich fertig mit der Projektbesprechung. Ich wollte noch schnell in ein Geschäft in der List und fuhr mit der Tram zur Lister Meile. Auch dort hatte ich mein Anliegen schnell erledigt und schaute mich nach einem Mittagessen um.
Zum Mezzo? Mag ich gerne einkehren, aber dort war es unglaublich voll, also wieder Richtung Sedanstraße und mal schauen. Beim Bummeln sah ich ein Werbeplakat des Restaurant und Weinbar Beckers in der List. Den kleinen Apfel... mehr lesen
4.0 stars -
"Ordentlicher Mittagstisch in der List" Carsten1972Geschäftlich ging es nach Hannover, bis zum Mittag war ich fertig mit der Projektbesprechung. Ich wollte noch schnell in ein Geschäft in der List und fuhr mit der Tram zur Lister Meile. Auch dort hatte ich mein Anliegen schnell erledigt und schaute mich nach einem Mittagessen um.
Zum Mezzo? Mag ich gerne einkehren, aber dort war es unglaublich voll, also wieder Richtung Sedanstraße und mal schauen. Beim Bummeln sah ich ein Werbeplakat des Restaurant und Weinbar Beckers in der List. Den kleinen Apfel
Besucht am 01.04.2018Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 143 EUR
Für einen Ostersonntäglichen Weimarbesuch hatte ich vom Münsterland aus nach einer Einkehrmöglichkeit für den Ostersonntagabend gesucht. Ich wollte vermeiden, dass ich mit meiner Frau von ausgebuchten zu ausgebuchten Restaurant wandern und keine adäquate Einkehr finden würde. So eine virtuelle Ferndiagnose ist ja immer etwas riskant, aber letztendlich hatte es mir der Internetauftritt des "La Tarte" angetan und ich hatte dort einen Tisch gebucht. Meine Frau und ich sind regelmäßig in der Bretagne, im Department Finisterre in der Nähe von Audierne und gute französische Küche wissen wir immer zu schätzen. Das Küchenteam ist aus Frankreich, sogar aus der Bretagne wie ich später erfuhr, dass hatte uns letztendlich überzeugt.
Nachdem wir am Nachmittag im Café du Jardin schon einen sehr angenehmen Aufenthalt hatten, freuten wir uns sehr auf das Abendessen im Bistro La Tarte. Gegen 19 Uhr traten wir in die gute Stube.
Das Ambiente war schon mal authentisch Bistro mit marinen Anklängen. Francophiles und -phones an den Wänden, große Bücherregale, ein bisschen Sorbonne muss auch sein. Schlicht eingedeckte Tische
erwarteten die Gäste. An einem solchen Zweiertisch nahmen wir Platz. Lässt man den Blick schweifen, offenbaren sich liebevolle Details
und an der Rückseite des Gastraum geht der Blick über den Thekenbereich in die Küche.
Die feste, recht kurze Bistrokarte lässt sich auf der HP einsehen. Dazu wird eine Tageskarte gereicht
Wir sind versierte Bistrogänger, es gilt im guten französischen Bistro, order immer von der Tageskarte und du wirst Genuss haben. Wir übertrugen diese Grundweisheit von unserem favorisierten Meeresfrüchte-Bistro L'Etrave in 29770 Cléden-Cap-Sizun, mal auf sein ostdeutsch/ thüringisches Pendant. Vorweg wurde eine Flasche Wasser und ein Cidre Brut als Aperitif geordert
und wir trafen unsere Wahl fast ausschließlich aus der Tageskarte. Der Service servierte als Gruß der Küche frisches Baguette mit einer Honig-Senf-Butter
Ein Weißwein sollte es als Begleiter zum Essen sein. In der Weinkarte hatte ich einen 2011er Meursault entdeckt, den ich orderte. Leider war dieser Wein nicht mehr verfügbar und sein 2013 Nachfolger noch nicht eingetroffen. Somit stand Neuorientierung an. Zusätzlich zur festen Weinkarte gibt es eine kleine Karte mit Weinen, die im Test stehen, ob sie in das feste Angebot aufgenommen werden sollen. Von diesen erweckte ein Chardonnay unser Interesse
Das klang nach einer guten Wahl zu einem vernünftigen Preis angeboten. Die Flasche kam an den Tisch
und der Probeschluck konnte meine Frau und mich sehr überzeugen. Bon, der durfte bleiben. Aus der Karte hatten wir uns bei der Vorspeise gleich entschieden, natürlich die bretonische Fischsuppe.
Dazu gehört ja immer geriebener Käse und Rouille. Die kamen sehr kreativ in einer Jakobsmuschel an den Tisch
(ich bitte die lausige Fotoqualität zu entschuldigen) und fertig war das Ensemble. In der Anrichtung sehr schlicht, stieg mit dem servieren ein feines Aroma in die Nase. Da hatte jemand in der Küche einen sehr guten Grundfond aus Fisch und Krebskarkassen hergestellt. In dieser hervorragenden, bretonisch ausgerichteten Fisch- und Meeresfrüchtesuppe noch ein paar kleine Stücke Fisch, war diese Suppe genauso wie man eine Bouillabaisse haben möchte.
Im Hauptgang hatte sich meine Frau für eine Vorspeise aus der Tageskarte entschieden. Karamellisierte Jakobsmuscheln an Erbsenpüree mit Wasabi und Chorizo. Optisch war das schon mal fast zu fein für eine Bistroküche, aber ganz sicher genau das, was meiner Frau in einem Restaurant Speisentechnisch Freude bereitet. Sie hätte sich einen Hauch mehr Wasabi am Püree gewünscht, war aber sonst sehr glücklich mit ihrer Wahl. Für mich auch ein Gericht aus der Tageskarte. Seeteufel und Jakobsmuscheln im Safransud mit Spinat-Ravioli. Das war dann Herzensküche, ich liebe Jakobsmuscheln ebenso wie ich Seeteufel gerne esse. Beide Komponenten auf den Punkt gegart, sehr schmackhaft im Kombination mit dem Safransud im Teller. Gutes Fischgericht mit nicht so bretonischen, aber gut dazu passenden Ravioli. Auch ich war sehr zufrieden mit meiner Wahl. Mit dem Hauptgang hatten wir unseren Wein geleert und beim abräumen entschieden: Dessert geht noch. In der Tageskarte ein Angebot mit Namen "Ile flottande au caramel Breton". Bretonischen Salzkaramell lieben wir beide, besonders auf einem Galette als Dessert. Den gab es nun also auf einer schwimmenden Insel auf einer Vanillcreme...okay, keine Ahnung was es sein soll, aber wir probieren das. Die Frage nach einem geeigneten Wein dazu wurde mit dem Vorschlag eines Wehrmut und eines Orangenlikör beantwortet. Da wir Beides spannend fanden, von jedem ein Glas zur gemeinsamen Verkostung. Nach den beiden Gläsern kam dieses Ungetüm an den Tisch
Die "Insel" war aus Eischnee, gesüßt und leicht gesalzen. Tatsächlich schwamm die in einer Vanillecreme und obenauf mein geliebtes Salzkaramell. Ein Teller für Beide hätte es auch getan, beim nächsten Mal werden wir nicht wieder 2 bestellen, auch wenn das sehr lecker war. Ein Espresso
mit dem schon mal erwähnten sehr guten hausgemachten Macarons schloss unser Abendessen ab.
Die drei Herren im Service hatten über den Abend sehr viel Arbeit und ich muss gestehen, dass ich in der ersten Viertelstunde unseres Besuches schon eine kleine Servicekatastrophe aufkommen sah, weil wir eigentlich komplett ignoriert wurden. Aber über den Abend wurde es besser, den Herren unterliefen keine Fehler und auch die Abwicklung der verschiedenen Gänge machte keine Probleme. Im Nachhinein war ich damit zufrieden, zumal sich am Ende des Abends noch eine Diskussion über französische Weine entspann (ich hab da ja noch Nachholbedarf an Wissen) und noch ein/ zwei Verkostungen angehängt wurden. Spätestens da war das Eis gebrochen und alle hatten sich lieb!
Komme ich also zum Fazit des zweiten Teils unseres Besuchs im französischen Gastronomie-Konglomerat "La Tarte" und Café du Jardin". Beide Besuche waren eine Freude ob der angebotenen Detailfreude in Küche und Ambiente, der Qualität von Speisen und Service und einer für nicht französische Bistros bestmöglichen Authenzität. Sind wir wieder mal in Weimar, dann kommen wir sicher wieder!
Für einen Ostersonntäglichen Weimarbesuch hatte ich vom Münsterland aus nach einer Einkehrmöglichkeit für den Ostersonntagabend gesucht. Ich wollte vermeiden, dass ich mit meiner Frau von ausgebuchten zu ausgebuchten Restaurant wandern und keine adäquate Einkehr finden würde. So eine virtuelle Ferndiagnose ist ja immer etwas riskant, aber letztendlich hatte es mir der Internetauftritt des "La Tarte" angetan und ich hatte dort einen Tisch gebucht. Meine Frau und ich sind regelmäßig in der Bretagne, im Department Finisterre in der Nähe von Audierne... mehr lesen
La Tarte | Bistrot & Restaurant Francais
La Tarte | Bistrot & Restaurant Francais€-€€€Restaurant, Cafe01742011384Jakobstraße 5-7, 99423 Weimar
4.0 stars -
"Bistroküche, die Freude macht......" Carsten1972Für einen Ostersonntäglichen Weimarbesuch hatte ich vom Münsterland aus nach einer Einkehrmöglichkeit für den Ostersonntagabend gesucht. Ich wollte vermeiden, dass ich mit meiner Frau von ausgebuchten zu ausgebuchten Restaurant wandern und keine adäquate Einkehr finden würde. So eine virtuelle Ferndiagnose ist ja immer etwas riskant, aber letztendlich hatte es mir der Internetauftritt des "La Tarte" angetan und ich hatte dort einen Tisch gebucht. Meine Frau und ich sind regelmäßig in der Bretagne, im Department Finisterre in der Nähe von Audierne
Geschrieben am 04.04.2018 2018-04-04| Aktualisiert am
04.04.2018
Besucht am 01.04.20182 Personen
Rechnungsbetrag: 25 EUR
...des la tarte Bistros in der Jakobstraße. Genau gegenüber vom Stammhaus liegt im restaurierten und Denkmalgeschützten Kirms-Krackow-Haus ein kleines Café-Juwel.
Das Haus selber ist ein wunderschön renovierter Fachwerkbau, der ein Museum beherbergt, dass sich dem Alltags-Leben der Menschen zu Goethes Zeiten widmet. Betritt man den Innenhof
geht man auf den Eingang des "Café du jardin" zu. Der Name ist gut gewählt, durch einen schmalen Durchgang geht es in den öffentlichen Garten des Hauses und man kann dort eine kleine grüne Rosenoase bewundern. Leider war das Wetter an Ostern 2018 nicht dazu geeignet, die außen gelegenen Sitzplätze im Innenhof oder im Garten zu benutzen, deswegen traten meine Frau und ich ein in die gute Stube.
Warum waren meine Frau und ich hier? Weimar war unsere letzte Station auf der Dreistädtereise 2018 von Görlitz über Dresden nach eben Weimar. Für den Abend hatten wir einen Tisch im Stammbetrieb des Cafés reserviert, dem Bistro "la Tarte" (Bericht folgt). Wir wollten schon nachmittags einen Blick auf die virtuell vorausgewählte Einkehr werfen. Und dabei fiel der Blick auch auf die andere Straßenseite und einen Hinweis auf das Café. Hinein, Haus, Museum und Garten bewundert und dann überlegt, dass dies eine gute Gelegenheit für eine nachmittägliche Tee-Einkehr wäre.
So betraten wir also das schöne Haus hinten im Innenhof. Es gibt drei Räume, zuerst der Raum mit der Theke.
Dann ein Bereich mit Bistrotischen, als Vinothek gedacht, in der die Weine von "Werkstück Weimar" zur Verkostung angeboten werden.
Die knapp 50 Hektar sind der komplette Weinbergsbestand in Weimar und wurden ursprünglich vom VDP Weingut Proschwitz/ Prinz zur Lippe angelegt, aber dann wieder an eine lokale Genossenschaft veräußert.
Um die Weinerzeugung kümmert sich die Winzervereinigung Freyburg-Unstrut eG. Um die natürlich stattgefundene Verkostung zusammen zu fassen, ordentliche Grundweine aus der Region für den Lokalpatrioten.
Dann folgt ein Gastraum, dessen Fenster in schon erwähnten sehr reizvollen Garten hinaus gehen. Dort nahmen wir dann Platz
Tee wollten wir, das Wetter war wahrlich nicht frühlingshaft. Dazu aus der verlockend bestückten Theke im ersten Raum ein Stück Kuchen. Die Karte reicht von Frühstück, über ein kleines Mittagsangebot bin hin zu sehr verlockenden Patisserie-Produkten, die in der eigenen Patisserie hergestellt werden, welche sowohl Café wie auch Bistro gegenüber versorgt. Für uns sollten es eine Zitronentarte und ein Waldbeerkuchen sein.
War so lecker wie es beim servieren aussah. Dekorationsorientierte Menschen seien auf das Porzellan hingewiesen. Auch die Bedienungen trugen rosa Schürzen, endlich habe ich ein Weihnachtsgeschenk für meine Frau! Zum abschließenden Espresso noch das hier
Knaller Macarons....auch aus der eigenen Patisserie. Orange und gefühlt tonnenschwere dunkle Schokofüllung. Jam!
Fazit: Eine Pflichteinkehr beim Weimarbesuch! Ich kenne wenige so liebevoll betriebene Cafés! Alleine deswegen kommen wir noch Mal nach Weimar. Umso mehr freuten wir uns schon auf das Abendessen gegenüber!
...des la tarte Bistros in der Jakobstraße. Genau gegenüber vom Stammhaus liegt im restaurierten und Denkmalgeschützten Kirms-Krackow-Haus ein kleines Café-Juwel.
Das Haus selber ist ein wunderschön renovierter Fachwerkbau, der ein Museum beherbergt, dass sich dem Alltags-Leben der Menschen zu Goethes Zeiten widmet. Betritt man den Innenhof
geht man auf den Eingang des "Café du jardin" zu. Der Name ist gut gewählt, durch einen schmalen Durchgang geht es in den öffentlichen Garten des Hauses und man kann dort eine kleine grüne Rosenoase bewundern. Leider war... mehr lesen
4.5 stars -
"Die kleine, wunderschöne Schwester...." Carsten1972...des la tarte Bistros in der Jakobstraße. Genau gegenüber vom Stammhaus liegt im restaurierten und Denkmalgeschützten Kirms-Krackow-Haus ein kleines Café-Juwel.
Das Haus selber ist ein wunderschön renovierter Fachwerkbau, der ein Museum beherbergt, dass sich dem Alltags-Leben der Menschen zu Goethes Zeiten widmet. Betritt man den Innenhof
geht man auf den Eingang des "Café du jardin" zu. Der Name ist gut gewählt, durch einen schmalen Durchgang geht es in den öffentlichen Garten des Hauses und man kann dort eine kleine grüne Rosenoase bewundern. Leider war
Geschrieben am 03.04.2018 2018-04-03| Aktualisiert am
03.04.2018
Besucht am 31.03.2018Besuchszeit: Mittagessen 2 Personen
Über Ostern ging es in den Osten, meine Frau hatte tatsächlich noch nie Sachsen betreten, und so hatte ich ihr eine kleine Bildungsreise von Görlitz über Dresden nach Weimar organisiert. Den Karfreitag hatten wir in Görlitz verbracht und diese wunderschöne Stadt erkundet. Für Görlitz werde ich keine Rezi machen, wir haben abends im Lucie Schulte ebenso gut gegessen wie ich alleine im Dezember 2017 (http://www.gastroguide.de/restaurant/108165/lucie-schulte/goerlitz/bewertung/33808/, aber allen, die einen Besuch in Görlitz planen, lege ich ans Herz, die Nächte im Hotel Emmerich am Untermarkt (emmerich-hotel.net/de/) zu verbringen. Ich habe selten ein schöner gestaltetes und liebevoller geführtes Hotel in meinem Leben besucht.
Am Ostersamstag waren wir dann in Dresden. Die Nacht zu Sonntag hatten wir uns in Schlosshotel Pillnitz eingebucht, und wir wollten dort auch zu Abend speisen, und da auch hier die Küchenleistung ebenso gut war wie an meinem letzten Besuch im Februar 2017 (http://www.gastroguide.de/restaurant/19000/schloss-hotel-dresden-pillnitz/dresden/bewertung/31433/ gibt es auch hier keine neue Kritik von meiner Seite.
Den Tag verbrachten wir natürlich in Dresden, meine Frau wollte alle die Höhepunkte der Dresdener Altstadt sehen. Am Schlosspark in Pillnitz gibt es eine Fähre über die Elbe, nach ein paar hundert Metern erreicht man dann in die Endhaltestelle der Tramlinie 2 und fährt mit dieser ohne umsteigen mitten ins Herz der Dresdener Altstadt, sehr bequem.
Mittags bekamen wir Hunger bei all dem Konsum barocker Bautenpracht und überlegten, wo wir für ein kleines Mittagsessen einkehren könnten. Die Altstadt war uns definitiv zu überfüllt, also überquerten wir die Elbe über die Augustusbrücke (gerade riesige Baustelle) und schauten uns in der inneren Neustadt um. Hier half uns dann unsere GG App mal weiter. Meiner Frau kamen die Berichte unseres Kollegen Borgfelder über die Restaurants im Bülow Palais zu Augen und die Entscheidung war getroffen. Aber ich war natürlich nicht traurig darüber, feine Einkehr-Entscheidung. Und als meine schwäbische Ehefrau auch noch mitbekam dass der Küchenchef Benjamin Biedlingmaier ein Landsmann war (Zitat:....ein Älbler, wie schön! ), konnte nichts mehr schiefgehen.
Wir traten ein, wandten uns dem Empfang zu und fragten nach der Möglichkeit eines Mittagessens im Bistro. Das war kein Problem, natürlich, und man geleitete uns in den hinteren Bereich des Erdgeschosses. Auf dem Weg dorthin erschließt sich schon, dass das Bülow Palais in Dresden in der höchsten Liga der ansässigen Hotellerie spielt. Das gesamte Ambiente gediegen edel, man weiß sofort, an was für einem Platz man sich aufhält.
Im rückwärtigen Bereich dann das Bistro, ein Teil der Palais Bülow'schen Gastronomie, für den anderen Teil verweise ich auf den entsprechenden Bericht von Borgi.
Auch hier zurückhaltend geschmackvolles Ambiente, sitz man am Tisch, schaut man in Richtung Bar
Im Bistro selber eine gut gelungene Gratwanderung zwischen sehr edel und dem Anspruch, als Bistro etwas legerer anzutreten als im Caroussel
Sehr angenehm war, dass wir den ganzen Trubel in der Stadt mit dem betreten des Hauses hinter uns gelassen hatten, während unseres Aufenthaltes waren wir fast alleine im Bistro und genossen die Ruhe. Viel wollten wir nicht essen, wir hatten ja abends einen Tisch im unserem Hotel reserviert. Aber uns war nach ein wenig Luxus, also zwei Champagner vorweg für die Seele, das Wetter war wirklich grauenhaft draußen.
Der Doc mag es mir verzeihen, ich weiß nicht mehr von wem, aber lecker war er! Ist ja auch das Entscheidende bei Champagner. Mit dem Champagner servierte uns der Service ein wenig Brot
schlicht mit ein wenig demi-sel Butter und einem frischen Kräuterquark. Das Laugengebäck musste ich natürlich meiner Frau überlassen. Inzwischen hatten wir uns in der Karte umgesehen und unsere Bestellung an den Service gegeben. Vorweg für Beide eine Suppe, auch dem usseligen Wetter draußen geschuldet, Topinambursuppe mit gebratener Jacobsmuschel
eine Jakobsmuschel war drin, auf den Punkt glasig im Inneren angebraten. Feiner war die Suppe selber. Mundfüllend, sahnig, schlotzig, hervorragend abgeschmeckt. Die perfekte Suppe für kalten Nieselregen draußen, in den wir ja wieder zurück mussten. Lecker!
Beim Hauptgang hatte sich meine Frau eine weitere Vorspeise erwählt, einen Cesars Salat
ich war gespannt, wie die Küche von Herrn Biedlingmaier diesen Klassiker von Cesare Cardini interpretieren würde. Hauptzutaten waren da, Geflügel, Parmesan, Roma Salat, gut. Das wichtigste ist ja beim Cesars das Dressing. Ei, Öl, Zitrone, Knoblauch, Salz und Pfeffer und ganz wichtig (für mich) Worcestersauße, die muss da drin sein! In der Variante des Bistros hätte die auch nachdrücklicher eingesetzt werden dürfen, aber meine Frau hätte das wahrscheinlich verneint und war sehr zufrieden mit dem Cesars a al Bistro Bülow Palais. Für mich sollte es Gemüsecurry mit Kokosmilch und Jasminreis
sein. Vegetarisch am Ostersamstag passt ja gut vor der ganzen Osterschlemmerei. Guter Reis, darauf eine auf Kokosmilch aufgebaute Sauce mit einem sehr schmackhaften, nicht zu scharfen Curry abgeschmeckt. In der Sauce Paprika, Zuckerschoten, der erste Spargel (für mich) 2018, Frühlingszwiebeln und noch etwas fruchtiges, was ich nicht bestimmen konnte. So wie es serviert wurde, war es ein sehr leckeres Curry. Auch bei mir ging der Daumen nach oben. Zum den beiden Gängen ließen wir uns von Weinen des VDP Weingutes Proschwitz, Prinz zur Lippe begleiten, die gehen immer. Abschließend
ein sehr guter Espresso. Ein feines Mahl neigte sich seinem Ende.
Der Service war vom betreten des Hotels bis zum Abschied extrem professionell und zugewandt freundlich, etwas anderes hätte mich in diesem Haus aber auch sehr irritiert. Wir fühlten uns gut umsorgt und wohl während unseres Aufenthaltes.
Kann ich also zum Fazit meiner Mittagseinkehr in das Bistro des Bülow Palais kommen. Sehr gute, natürlich in gehobeneren Preisregionen agierende Küche, die ihren Preis absolut rechtfertigt. Ich habe mich sehr wohlgefühlt, und ich denke, im Trubel drüben auf der anderen Elbeseite wird sicher nicht ein besseres PLV geboten als hier. Ich kehre gerne wieder ein in das Palais Bülow......(warum muss ich hierbei immer an Günther Pfitzmann denken......)
Über Ostern ging es in den Osten, meine Frau hatte tatsächlich noch nie Sachsen betreten, und so hatte ich ihr eine kleine Bildungsreise von Görlitz über Dresden nach Weimar organisiert. Den Karfreitag hatten wir in Görlitz verbracht und diese wunderschöne Stadt erkundet. Für Görlitz werde ich keine Rezi machen, wir haben abends im Lucie Schulte ebenso gut gegessen wie ich alleine im Dezember 2017 (http://www.gastroguide.de/restaurant/108165/lucie-schulte/goerlitz/bewertung/33808/, aber allen, die einen Besuch in Görlitz planen, lege ich ans Herz, die Nächte im... mehr lesen
4.0 stars -
"Feine Lunchküche abseits des Trubels......" Carsten1972Über Ostern ging es in den Osten, meine Frau hatte tatsächlich noch nie Sachsen betreten, und so hatte ich ihr eine kleine Bildungsreise von Görlitz über Dresden nach Weimar organisiert. Den Karfreitag hatten wir in Görlitz verbracht und diese wunderschöne Stadt erkundet. Für Görlitz werde ich keine Rezi machen, wir haben abends im Lucie Schulte ebenso gut gegessen wie ich alleine im Dezember 2017 (http://www.gastroguide.de/restaurant/108165/lucie-schulte/goerlitz/bewertung/33808/, aber allen, die einen Besuch in Görlitz planen, lege ich ans Herz, die Nächte im
Geschrieben am 26.03.2018 2018-03-26| Aktualisiert am
29.03.2018
Besucht am 22.03.2018Besuchszeit: Abendessen 1 Personen
Rechnungsbetrag: 90 EUR
...und das seit Jahren! Am 22. März hatte ich mal wieder eine Rückreise aus Bergamo nach Hause vor mir. Und meistens plane ich das so, dass ich am Abend kurz hinter der Grenze im Markgräfler Land übernachte. Und am liebsten ist es mir, wenn das in der Alten Post in Müllheim geschehen kann.
Diesmal hatte es wieder einmal geklappt. Gegen 19:15 Uhr kam ich in Müllheim an, und checkte ein. Das Gästehaus ist vom Restaurant getrennt abseits der viel befahrenen B3, und somit ist der kurze Weg zwischen Haupthaus und Zimmerhaus jeden Meter wert.
Betritt man das Haupthaus, und lässt die Rezeption rechts liegen, dann betritt man einen offenen Loungebereich mit Theke und Kamin. Rechts geht es in den wunderschönen Terrassen- und Außenbereich, der aber jetzt noch keine Option war. Links liegen die Frühstücksräume. Geradeaus an der Theke vorbei kommt die Hebelstube, eigentlich zwei Stuben. Ich hatte vorab einen Tisch reserviert, da das Hotel durch eine Messe in Basel komplett ausgebucht war. Ich fragte nach meinem Tisch und der Service nahm sich meiner an und führte mich in den hinteren Bereich der Gaststube.
Hier war ein kleiner (Zweier)Tisch für mich vorgesehen.
Helle Holztöne und Ockerfarbene Wandtöne bestimmen den Gastraum. Man fühlt sich wohl in diesem Ambiente, vorweg ein Pils
und ich konnte mich der Karte widmen. Eine Besonderheit der alten Post ist ihre Zertifizierung als Biolandpartner, man ist somit verpflichtet nur mit Biozertifizierten Zutaten zu arbeiten. Eine Freude (auch beim morgendlichen Frühstück) ist die sehr komplette Aufzählung aller Zulieferer. Es macht Spaß zu sehen, wie konsequent regional eingekauft wird. In der Karte verschiedene Menüs, deren Gänge auch einzeln bestellt werden können, sowie ein paar wenige Klassiker der Küche. Und weil so konsequent regional gewirtschaftet wird, blieb ich bei der Auswahl am Menü "Müllheim und Umgebung" hängen. Es besteht aus 4 Gängen, wobei im Hauptgang zwischen Fleisch (an meinem Besuchsabend war es schwäbisch-hällisches Schwein) und einer vegetarischen Variante gewählt werden kann. Kurz nach meiner Bestellung ein Gruß der Küche
Eine Rauchmayonnaise auf einem gerösteten Brot, sowie Räucherlachs zwischen zwei Apfelscheiben mit einer Wasabimousse. Sehr gut gelungen die Kombination der feinen Säure des Apfels mit dem kräftigen Aroma des geräucherten Lachses. So gut durfte es gerne weitergehen in meiner Menüauswahl. Ich hatte um eine Weinbegleitung gebeten und mir wurde zum ersten Gang ein Grauburgunder des Weingutes Ellermann Spiegel aus der Pfalz eingeschenkt. Dazu gab es konfierte Landhuhnbrust mit Variatinen von der roten Beete und Misosud.
Die Brust war in einer dickere Tranche geschnitten, und ich hatte den Eindruck, dass sie vor oder nach dem konfieren äußerlich geascht worden war. Ganz sicher bin ich aber über die schwarze Hülle nicht. Das Fleisch selber war durch das konfieren tadellos saftig. Faszinierend die verschiedenen Texturen der roten Beete, sehr dünn gehobelt und getrocknet, prägnant süß, ein Mundgefühl wie Esspapier, eine kräftig erdige Mousse, ein Schaum, sowie marinierte leicht säuerliche Stücke hinterließen einen sehr guten Gesamteindruck. Feiner und gut gelungener Start in meine Menüauswahl. Vor Gang 2 einer der Weinhöhepunkte des Abends, es gab einen im Holz ausgebauten Chardonnay 2015 vom Weingut Fritz Wassmer, nicht weit entfernt vom Hotel.
Sehr französisch ausgebaut passte der hervorragend zu pochierter Forelle im Rauchfond und Zwiebelsegmente.
Die Forelle kam ohne den Sud recht Natur an den Tisch, begleitet von den Zwiebeln. Erst auf dem Tisch goss der Service den Fond an und die Forelle pochierte sozusagen fertig. Forelle ist ein feiner Fisch, aber ob man ihn mit Rauchfond servieren sollte, ist Geschmackssache. Die Aromen einer frischen Forelle gehen darin verloren, sie wirkt dann eher wie geräucherter Fisch. Der Fond selber war ein neuer Geschmack für mich, er wird auf Grundlage geräucherter Fischkarkassen gezogen und gefiel sehr. Die Zwiebelsegmente, die eher wieder Variationen von Zwiebel waren, getrocknet, mariniert und geschmort waren diese auf das Filet gelegt. Beim Hauptgang hatte ich mich gegen das Schweinefleisch entschieden, weil Croustillant von der Schwarzwurzel mit Algenfond und gerösteter Kartoffel einfach verlockender klang.
Das sah schon mal sehr gut aus, ein näherer Blick verriet
kunstvolle Architektur mit Schwarzwurzeln. Eigentlich hätte es auch hier heißen müssen, Variationen von der Schwarzwurzel. Ein kleines Stück Kartoffel find sich und störte die Schwarzwurzelorgie nicht weiter. Schwarzwurzel und Carsten passt immer! Das ist wirklich eines meines Lieblings(winter)Gemüse, ich sorge jedes Jahr dafür, dass die im Garten meiner Eltern einen Platz findet und sie wird dann eigenhändig von mir ausgegraben. Also mal schauen, was sich die Küche so um die Schwarzwurzel herum ausgedacht hatte. In einer Filoteigtasche gab eine Füllung, dann gekochte Abschnitte, gekocht und geröstet, als Püree, als frittierte Hobel war sie in jeder Ausprägung lecker! Sehr ungewöhnlich das Eis mit Schwarzwurzelaroma, erstaunlich schmackhaft war das. Optisch wie geschmacklich eine Punktlandung der Küche. Begleitet wurde der Gang von einem Rotwein aus Baden, genauer der Ortenau, vom Weingut Klumpp, ein Blaufränkisch (Lemberger) aus dem Jahre 2014 und sehr gut!
Ich habe jetzt einige Weine dieses Gutes verkostet und die machten ohne Ausnahme alle sehr viel Spaß! Dessert gab es auch noch, gestockte Ziegenmilch, marinierter Apfel, Kerbelcrumble
Erst hatte ich vermutet, man würde hier die in Norddeutschland bekannte "Dickmilch" meiner Kindheit servieren, aber nicht aus Kuh-, sondern aus Ziegenmilch, Diese mag so auch beteiligt gewesen sein, aber es war noch mit Gries oder ähnlichem gedickt worden, jedenfalls ergab sich das Mundgefühl eines Griespuddings.Trotzdem passte die Milchspeise gut zum Apfel in, wiederum, Variationen und dem sehr schmackhaften Kerbelcrumble. Das Dessert wurde begleitet von einer Ruländer Beerenauslese der Lauffener Winzergenossenschaft, das passte gut! Speisentechnisch schloss dieses Dessert ein sehr gutes Menü ab.
Ein besonderes Lob verdient der Service an meinem Besuchsabend. Durch die Bank hatten alle Mitarbeiter die Kunden auf dem Schirm und übersahen keine Details im Service. Viel Freude bereitete der junge Sommelier, der mich zugewandt, freundlich und ausführlich durch die Weinbegleitung führte. Das geht so im Ganzen nicht viel besser!
Kann ich also zum Fazit meines neuesten Besuchs in der Hebelstube im Hotel Alte Post im Müllheim kommen. Kreative, gehobene regionale Bioküche im besten Sinn. Ich habe es bisher nie bereut, eingekehrt zu sein und freue mich schon auf den nächsten Besuch.
...und das seit Jahren! Am 22. März hatte ich mal wieder eine Rückreise aus Bergamo nach Hause vor mir. Und meistens plane ich das so, dass ich am Abend kurz hinter der Grenze im Markgräfler Land übernachte. Und am liebsten ist es mir, wenn das in der Alten Post in Müllheim geschehen kann.
Diesmal hatte es wieder einmal geklappt. Gegen 19:15 Uhr kam ich in Müllheim an, und checkte ein. Das Gästehaus ist vom Restaurant getrennt abseits der viel befahrenen B3,... mehr lesen
Landhotel Alte Post · Hebelstube
Landhotel Alte Post · Hebelstube€-€€€Restaurant, Weinstube, Biergarten0763117870Posthalterweg, 79379 Müllheim
4.5 stars -
"Bleibt konstant gut......" Carsten1972...und das seit Jahren! Am 22. März hatte ich mal wieder eine Rückreise aus Bergamo nach Hause vor mir. Und meistens plane ich das so, dass ich am Abend kurz hinter der Grenze im Markgräfler Land übernachte. Und am liebsten ist es mir, wenn das in der Alten Post in Müllheim geschehen kann.
Diesmal hatte es wieder einmal geklappt. Gegen 19:15 Uhr kam ich in Müllheim an, und checkte ein. Das Gästehaus ist vom Restaurant getrennt abseits der viel befahrenen B3,
Besucht am 18.03.2018Besuchszeit: Mittagessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 104 EUR
Und wenn meine Frau und ich schon im Landkreis Waldeck-Frankenberg sind, siehe mein Bericht aus dem Schlosshotel Waldeck, bietet es sich an, über Frankenberg nach Hause zurück zu fahren. Genießer wissen wahrscheinlich schon, was ich meine. In Frankenberg residiert das Hotel „Die Sonne“ mit verschiedenen Restaurants, insgesamt ein in weiten Kreisen bekannter Ort für extrem exzellente Gastronomie.
Konsequent hatte ich also für den Sonntagmittag einen Tisch per Mail angefragt und der war unkompliziert reserviert worden. So fuhren wir also am Sonntag von Waldeck den Edersee entlang, später die Eder selber die 30 km nach Frankenberg. In Frankenberg kann man unkompliziert direkt vor dem Hotel parken. Die Innenstadt beeindruckt durch wunderschöne alte Fachwerkhäuser, es empfiehlt sich also vor dem Genuss noch ein wenig Sightseeing in Frankenberg.
Am Untermarkt residiert auch die Sonne in verschiedenen dieser Fachwerkhäuser, links vom alten Rathaus die Gastronomie, gehoben mit dem Philipp Soldan, regional mit den Sonnenstuben und etwas legerer im Bistro Philippo. Am Markt auch noch ein Geschäft mit Produkten aus dem Sonne-Universum, das Sonnenland, und ebenso gehören noch zwei externe Gastronomien in Battenberg und etwas außerhalb von Frankenberg zum gastronomischen Reich. Man ist geschäftlich sehr rege.
Für den Sonntag hatte ich einen Tisch in den Sonnenstuben reserviert. Steht man auf dem Untermarkt, und blickt zum alten Rathaus hinauf, liegt linker Hand das Gebäude mit den Sonnenstuben mit einer großen Terrasse davor.
Wir gingen hinein zu einer Rezeption und fragten nach dem Restaurant. Sofort wurden wir in Empfang genommen, die Garderobe wurde uns abgenommen und in einem Schrank verstaut, dann ging es durch eine Tür in den linker Hand gelegenen Gastraum der Sonnenstube. Auch die Kollegin an die wir weiter gereicht wurden, empfing uns herzlich und zugewandt. Wir blieben im vorderen Bereich und bekamen einen Tisch an der Rückwand zugewiesen.
Von dort schweift der Blick durch den sehr behaglich eingerichteten Raum durch große Fenster zurück auf den Platz vor dem alten Rathaus. Im Sommer lässt es sich hier wunderschön im freien Speisen, so viel ist sicher!
Die Karte wurde uns gereicht, einsehbar auf der HP, sowie die Weinkarte. In der Woche gibt es ein Lunchangebot, am Wochenende speist man auch mittags a la Carte. Eine kurze Information zu einem nicht mehr bestellbaren Gericht (Jakobsmuscheln sind aus), dann bestellten wir voran eine Flasche Wasser und schauten in das Angebot der Sonnenstuben. Die Karte ist überschaubar in der Auswahl, 4 Seiten kreative Küche mit einem Angebot für den Carnivor bis hin zum Veganer über alle Gänge. Das machte schon mal Freude. Das Wasser kam, und mit ihm ein kleiner Küchengruß
3 Sorten Brot, und drei Sorten Aufstrich, Tomate, Kräuter und ein Griebenschmalz. Inzwischen war auch die Weinkarte an unseren Tisch gelangt. Erfreulich die hohe Auswahl an offenen Weinen, und eine sehr intelligente Auswahl sehr anspruchsvoller Winzer aus Deutschland, Europa und der restlichen Welt. Ganz große Namen und große Gewächse fehlten, aber trotzdem, ich glaube nicht, dass hier jemand nicht fündig werden kann. Letztendlich wurden gewählt eine Chardonnay – Riesling Cuvee von Korrell, Riesling von Kruger Rumpf (Nahe rules!) und ein spanischer Rioja Reserva. Alle in 0,1 Liter Größen bestellt, dann kann auch der Fahrer zum Gang den passenden Wein aussuchen.
Bei der Vorspeise waren wir uns einig, für uns Beide ein Carpaccio von Seeteufel und Bio-Lachs mit Orangen-Fenchel-Salat und gebackener Krustentierpraline
Unten das Carpaccio auf dem Teller. Optisch ungewöhnlich, ich vermute, dass ein Seeteufel Filet um einen Kern aus Lachsfielt gewickelt worden war, das Ganze dann fest gepresst wurde, und an gekühlt in hauchdünne Scheiben geschnitten wurde. Resultat allerfeinst sowohl optisch wie geschmacklich. Darauf ein wenig Klecksdekoration, aber vor allen Dingen ein äußerst leckerer Salat. Ich vermute hier, dass der dünn gehobelte Fenchel in Orangensaft minimum mariniert, vielleicht auch kurz blanchiert wurde. Heraus kam eine wunderbare Kombination von ätherischen Ölen des Fenchel, und der leicht sauren Süße der Orange. Einfach nur Schmackofatz die Pralinen vom Krustentier, hätte ich auch gerne 10 Stück davon gehabt! Wir beide waren extrem angetan vom ersten Gang!
Beim Hauptgang gingen wir getrennte Wege, meine Frau orderte hausgemachte Nudeln mit Bärlauchpesto und glasiertem Frühlingsgemüse mit frisch gehobeltem Parmesan
Sah gut aus, roch noch besser und meiner Frau schmeckte es hervorragend. Ich war mal wieder bei einem Fischgericht hängengeblieben, gebratenes Doppelfilet von der Makrele gefüllt mit Thymian auf geschmorten Süßkartoffeln und Sesam Pak Choi
Makrele hat ja nicht den besten Ruf, aber ich mag sie seit meiner Kindheit, seit den Tagen langer Räucherabende, an denen im Freundeskreis die mühsam selbst erangelten Makrelen frisch nach dem Räuchern verzehrt wurden. Außerdem sollte gerade eine anspruchsvolle Küche aus den nicht so hochwertigen Produkten tolle Gerichte zaubern. Darauf verlies‘ ich mich bei der Bestellung und war nach der Vorspeise deswegen auch nicht mehr besorgt. Der Makrele war die Gräte entfernt worden, dann war sie wieder zusammengeklappt worden, zuvor mit Thymian gewürzt. Das Resultat schmeckte äußerst gut. Dazu gab es geschmorten Pak Choi mit Sesam aromatisiert. Zu diesen beiden kräftigen Komponenten ein ideal passendes Püree von der Süßkartoffel, umlegt mit einem Saucenspiegel aus einer mit viel Soja gewürzten Sauce. Alles zusammen eine glatte Eins!
Dessert passte noch gerade eben, und auch hier bietet die Sonnenstube etwas, dass ich liebe. Wenn es für ein a la carte Dessert nicht mehr reicht, dann liebe ich es, eine gute Tasse Kaffee mit ein paar Trüffeln zu kombinieren. Und genau das geht hier, der Service bringt eine Box mit Trüffeln zur Auswahl, man entscheidet wieviel und welche Art von Trüffel man möchte und dann werden diese am Tisch belassen.
Der sehr gute Kaffee kam etwas später und wir naschten uns durch die Auswahl. Ich weiß nicht mehr alle bestellten Sorten. Gut waren, ohne wertende Reihenfolge, der Portweintrüffel, der Salzkaramelltrüffel, der Nougattrüffel, und auch die anderen, die ich nicht mehr erinnere. Alles in Allem ein feines Mittagessen.
Der Service war von hinten bis vorne eine Freude. Gut ausgebildete Damen und Herren, den Gast immer im Blick und dabei äußerst zugewandt und freundlich im direkten Kontakt. So möchte man es als Gast und hat es doch viel zu selten! Sonderlob für die Damen und Herren. Alleine dieser Aspekt kann aus einem durchschnittlichen Essen ein besonderes Erlebnis machen.
Komm ich also zum Fazit unseres Mittagessens in den Sonnenstuben des Hotel Zur Sonne in Frankenberg. Eine kreative, regionale Küche gepaart mit einem hohen Niveau in dieser sowie beim Service und dem Ambiente. Die Einkehr war eine Freude, und es sei schon verraten, wir kommen wieder, und dann werden wir auch im Philipp Soldan speisen.
Und wenn meine Frau und ich schon im Landkreis Waldeck-Frankenberg sind, siehe mein Bericht aus dem Schlosshotel Waldeck, bietet es sich an, über Frankenberg nach Hause zurück zu fahren. Genießer wissen wahrscheinlich schon, was ich meine. In Frankenberg residiert das Hotel „Die Sonne“ mit verschiedenen Restaurants, insgesamt ein in weiten Kreisen bekannter Ort für extrem exzellente Gastronomie.
Konsequent hatte ich also für den Sonntagmittag einen Tisch per Mail angefragt und der war unkompliziert reserviert worden. So fuhren wir also am Sonntag... mehr lesen
SonneStuben im Hotel die Sonne
SonneStuben im Hotel die Sonne€-€€€Restaurant, Hotel064517500Marktplatz 2-4, 35066 Frankenberg (Eder)
4.0 stars -
"Hier scheint die (kulinarische) Sonne sehr hell......." Carsten1972Und wenn meine Frau und ich schon im Landkreis Waldeck-Frankenberg sind, siehe mein Bericht aus dem Schlosshotel Waldeck, bietet es sich an, über Frankenberg nach Hause zurück zu fahren. Genießer wissen wahrscheinlich schon, was ich meine. In Frankenberg residiert das Hotel „Die Sonne“ mit verschiedenen Restaurants, insgesamt ein in weiten Kreisen bekannter Ort für extrem exzellente Gastronomie.
Konsequent hatte ich also für den Sonntagmittag einen Tisch per Mail angefragt und der war unkompliziert reserviert worden. So fuhren wir also am Sonntag
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Betritt man den Burg/ Schlossbereich durch den Torbogen,
wird man 200 Jahre in die Vergangenheit versetzt. Das Haus ist alt und von Außen wie von Innen historisch. Über den Burghof mit einer Außengastronomie geht es zur Rezeption
Im Inneren bestimmt die erhalten gebliebene historische Inneneinrichtung das komplette Haus. Unser Zimmer war sauber, groß und gut ausgestattet, aber auch in der Vergangenheit hängen geblieben. Das Bad steht so auch im 70er Jahre Haus meiner Eltern vor dessen Renovierung. Mir selber war das zu viel dunkles Holz, zu wenig lichtes Ambiente, aber die vielen holländischen Gäste fanden das natürlich "heel leuk"! Das Ganze ist natürlich auch ein wenig Betriebsphilosophie, und viele der Stammgäste wären vermutlich irritiert, würde in die alte Schale ein moderner Kern eingeführt. Das Restaurant im Haus mit Namen "Graf Leopold" (wer immer das auch war) kann sich mit einer beeindruckenden Riege an Auszeichnungen schmücken, 1 Stern im Michelin, 16 Punkte im Gault Millau und weiteren positiven Kritiken. An so einer Küche geht man nicht achtlos vorbei, und auch wenn das jetzt vielleicht nicht so ganz in den Rahmen einer Lieserpfad Wanderung passen würde, ich lies einen Tisch für unseren zweiten Abend im Hotel für uns reservieren.
Nachdem wir also wieder ausgehfein waren nach der ersten Etappe ging es am frühen Abend vom Zimmer hinunter in die gute Stube des "Graf Leopold". Hier wurde es wirklich barock in Sachen Ambiente.
Ich glaube nicht, dass ich schon einmal ein einem solchen Ambiente gespeist habe. Mir persönlich war das Ganze, wie schon gesagt, etwas zu überbordend. Aber auch ich brauchte eine Weile, die Pracht in allen Aspekten in mich aufzunehmen. Egal, wie man es gestalterisch bewertet, ist ein Essen in diesem Raum immer ein nachhaltiges Erlebnis. Wir wurden in Empfang genommen und zu unserem tadellos eingedeckten Tisch geführt. Zwei trockene Riesling-Winzersekte wurden als Aperitif geordert und wir schauten in die Karte.
Sterneküchenlike wird ein Menüvorschlag gegeben, dessen Komponenten auch einzeln a la Carte bestellt werden können. Das Menü reicht von 3 bis 7 Gängen. Meine Frau entschied sich für die 3 Gang Version, ich für die mit einem Gang mehr. Entsprechend wurde beim Service bestellt. Beim Wein folgten wir nicht dem Vorschlag einer Weinbegleitung, sondern orderten aus der sehr gut sortierten Weinkarte. Bis zu den Fleischgängen sollte es ein Weißwein sein, und wieder wandten wir uns Grans Fassian zu, wieder einem der Weine der jungen Frau Grans, die eine eigene Weinlinie im Weingut etabliert hat.
Der Riesling "Steiles Stück" sollte es sein. Ein gehaltvoller trockener Riesling aus der VDP großen Lage Laurentiuslay. Ein perfekter Begleiter für die kommenden Gänge. Kurz nach dem unser Wein an den Tisch kam, startete die Küche mit ihrem Teil des Abends. Ein erster Küchengruß wurde serviert
Das Menü begann optisch schon sehr verheißungsvoll, kreative angerichtet servierte uns die junge Dame im Service einen Korb mit sehr gutem Brot, Butter demi sel sowie einem frischem Kräuterquark. Dazu gereicht
ein Rindertartar im Waffelhörnchen, sehr zurückhaltend abgeschmeckt, gute Fleischqualität, mir aber einen Ticken zu fein im Schnitt. Sonst hätte man es aber auch nicht als Kugel in einem Hörnchen servieren können. Uneingeschränkt gut der zweite Teil des ersten Küchengrußes
eine Gänseleberterrine mit Rhabarbermousse. Das war "Schmackofatz" auf einem krossen Brotchip, sehr lecker die Kombination der sahnigen Terrine mit der Säure des Rhabarber. Gut gelungener erster Küchengruß, so durfte es im Menü gerne weiter gehen. Die Küche beließ es nicht bei einem Gruß, ein Zweiter wurde serviert.
Pilze waren hier das Thema, in Form einer Mousse und einem Sorbet. Dazu gesellte sich ein Kalbstafelspitz und kleine saure Schalotten. Spaß machte auch hier wieder die Aromenvielfalt, sanft der Tafelspitz, mit Säure die leicht angebratenen Schalotten. Eindruck hinterließ die Mousse, dass war Champignonaroma in Reinform, sehr exotisch und etwas gewöhnungsbedürftig das Sorbet mit Champignongeschmack. Langsam war ich sicher, dass wir unsere Entscheidung im Graf Leopold zu speisen nicht bereuen würden.
Mit dem nächsten Gang stiegen wir in unser gewähltes Menü ein. Der Service servierte zwei Teller auf dem Tisch
Label Rouge Lachs / Sashimi und Tartar / Gurke / Roggenkrokant hatte uns die Karte angekündigt. Auf dem größeren der Teller Lachs-Sashimi
begleitet von Gurke in verschiedenen Texturen. Extrem schmackhaft und noch dazu extrem perfekter zubereitet das Stück Lachs, das war einfach nur ein Genuss beim Verzehr. Dazu schmeckte man sich durch die verschiedenen Gurkenzubereitungen auf dem Teller. Auf Teller zwei das Tartar
unter einem Gurkensorbet. Die Küche liebt ungewöhnlich aromatisierte Sorbets. Dieses Sorbet fand ich sehr viel besser als das aus Champignons beim zweiten Küchengruß. Und es harmonierte ungewöhnlich gut mit dem feinen Lachstartar. Allerfeinster erster Gang! So durfte es weitergehen........
Gang zwei für mich alleine, meine Frau setzte aus, Bauch vom Eifelschwein / Veloute vom Lauch / Champignons war laut Karte für mich angekündigt in meinem Viergangmenü. Der Bauch, ziemlich sicher Sous vide vorgegart, dann unter Oberhitze die Kruste kross gebacken, war hervorragend. Eigentliches Erlebnis auf diesem Teller aber die Veloute vom Lauch, die nach dem servieren angegossen wurde. Großartig! So gut, dass ich nach dem Verzehr des Teller noch mal um nachfüllen bat und um ein bisschen Brot. Die Freiheit nehme ich mir auch in einem Sternerestaurant, gute Saucen werden immer restlos verzehrt!
Beim Hauptgericht bot die Karte zwei Alternativen, Milchkalb oder Entenbrust, was liegt näher als Beides zu bestellen und gegenseitig zu probieren. Also für meine Frau Entenbrust von Claude Mieral / Topinambur / Liebstöckel / grüner Apfel
Hätte meine Frau nicht diese Wahl getroffen, wäre sie meine gewesen, angesichts der Aromen in diesem Gang. Aber so blickte ich ein wenig neidisch auf ihren Teller und nickte anerkennend ob der Probierstückchen, die ich kosten durfte! Insbesondere der mit Apfel zubereitete Krautsalat war genial in Kombination mit der Brust. Das war ein sehr guter Geflügelgang. Ich hatte dementsprechend den anderen Gang bestellt, Duett vom Milchkalb / Filet und Bäckchen / Spargel / Trüffeljus
Mal sehen, Kartoffel war da, gestanzt und angebraten, Pilze auch, beides lecker. Schön der Spargel in einer gebratenen Variante, so liebe ich es auch in meiner Küche. Sehr fein in seiner Aromatik das Filet. Das alte Problem mit Kalbfleisch, mir ist es immer ein wenig zu flach im Geschmack. Es muss jetzt nicht die 15-jährige Kuh aus dem Baskenland sein, aber Fleisch darf ruhig Charakter haben. Der fand sich im Schmorstück dann noch, das Bäckchen war ausnehmend gut umhüllt in einer außerordentlich aromatischen Trüffeljus, so muss Fleisch sein. Der letzte Rest Jus harmonierte dann auch mit dem letzten Rest Brot. Zu diesem Gang hatte ich im Vorfeld den Service noch mal um die Wein-Karte gebeten, der Riesling würde hier überfordert sein, Frau wollte aber bei ihm bleiben. Bei der erfreulich großen Auswahl von halben Flaschen blieb ich im Bordeaux hängen
ich bin ja nicht der große Kenner der französischen Weine, aber ein Haut Medoc Cru Bourgeois von 2005 sollte meinen Anspruch sicher erfüllen können. Ich war mit ihm zufrieden, wenn ich auch glaube, dass ich den nicht zu ordern brauche, wenn ich mal mit unseren beiden Rezensenten-Granden und sich ausnehmend gut in der französischen Weinszene auskennenden Kollegen zusammen essen gehe (meine Frau schwärmt immer noch vom Mikulski Chardonnay).
Vor dem eigentlichen Dessert noch ein kleiner Zwischengang als Pre-Dessert von der Küche
Rhabarber mit Basilikumparfait...........der Rhabarber war so naturell, dass er mit seiner Säure für eine zuverlässige Trennung von Hauptgang und Dessert sorgte, gute Idee! So lies sich das Essen für uns Beide gut mit dem Dessert abschließen
Schokoladen Handwerk genannt, Mousse von Opalys Schokolade / Kuchen / Eis. Dieser Teller war nach dem voran gegangenen Menübestandteilen fast schon zu viel des Guten. Schokolade weiß und schwarz in verschiedenen Darreichungsformen von Mousse über Parfait bis hin zu einem bodenlos schweren Stück Brownie. Den Teller schafften wir trotz seiner Güte nur noch knapp!
Somit also zum Speisenfazit. Die Küche hat sich ihre Meriten verdient. Meine Frau und ich waren mit den servierten Speisen sehr zufrieden und sind der Meinung dass die Qualität den aufgerufenen Preisen entsprechen kann. Auch der Service konnte im Großen und Ganzen den Anspruch eines Sternerestaurant erfüllen, über kleine Stolperer sehe ich hier hinweg, auch unter diesem Aspekt haben wir uns wohl gefühlt.
Das "Graf Leopold" hat sich seinen Stern verdient und entsprechend ist das Menü bepreist. Für denjenigen, der sich diese Küche nicht leisten will, bietet das Haus jeden Tag ein Dreigangmenü an, dass nach Augenschein auch Freude bereiten wird und das für unter 40 EUR angeboten wird. Sollten wir noch Mal wieder einkehren wird es aber sicher wieder ein Menü aus der Sternekarte. Klare Empfehlung also für das Graf Leopold, ob man das Haus im Ganzen mit seinem historischen Ambiente mag, muss jeder für sich selber heraus finden.
PS meine Frau suchte dann noch sehnsüchtig zwei Tage lang den von PetraIO beschriebenen Hauskater, musste aber leider betrübt feststellen, dass dieser nicht mehr unter den Lebenden weilte! Und die neue vierpfötige Hausherrin war nicht gewillt, sich kraulen zu lassen!