Ich bin ohne jeden gastronomischen Hintergrund, koche für mein Leben gerne und liebe es mich von jeglicher Küche kulinarisch verwöhnen zu lassen. Als Projektingenieur in der Erdöl- und Gasindustrie muss ich viel reisen und komme häufig in die erfreuliche (manchmal nicht so erfreuliche) Situation, außer Haus essen zu müssen und freue mich dann immer, wenn mir die Auswahl von Restaurants durch informative Kritiken erleichtert wird. Umgekehrt gebe ich meine Erfahrungen auch sehr gerne weiter.
Einige wenige meiner bisherigen Kritiken, die ältesten, stammen originär noch aus RK, aber nach dessen Verkauf an Yelp suche ich hier ein neues "Zuhause".
Zu meinen Bewertungskriterien ein kurzes Wort. Ich bin Relativbewerter, auch ein gut geführter Imbiss kann mal 4 Punkte bekommen, ebenso wie ein Sternerestaurant, es muss dem jeweiligen Anspruch entsprechen!
4 bis 5 Punkte bedeuten für mich, das das Restaurant seinen und meinen Anspruch erfüllt hat bei meinen Besuch. 3 Punkte bedeutet, gewissen Defizite in einzelnen Aspekten. Darunter bedeutet eine Bewertung erhebliche Mängel bei meinem Besuch.
Ich bin ohne jeden gastronomischen Hintergrund, koche für mein Leben gerne und liebe es mich von jeglicher Küche kulinarisch verwöhnen zu lassen. Als Projektingenieur in der Erdöl- und Gasindustrie muss ich viel reisen und komme häufig in die erfreuliche (manchmal nicht so erfreuliche) Situation, außer Haus essen zu müssen und... mehr lesen
Bewertungs-Statistik
Insgesamt 501 Bewertungen 742613x gelesen 14846x "Hilfreich" 14105x "Gut geschrieben"
Hier schrieb ich es schon, unser Besuch an Pfingsten 2023 hatte uns so gut gefallen, dass wir wiederkehren werden. Das war nun der Fall am 25. Februar 2024. Ein Eintrag auf der Homepage hatte uns gelockt, der wie folgt lautete: BRESSE SPECIAL
Es gibt wohl keine andere Hühnerrasse, die sich so sehr mit ihrem Heimatland identifiziert, wie das Bresse Gauloise aus dem Burgund. Es trägt die Farben der französischen Flagge: Roter Kamm, weißes Gefieder und blaue Läufe. Auf dem von Annikas Cousine Lea und ihrem Mann Julian übernommenen Familienhof sind unsere Bresse Gauloise ganz wild & frei exklusiv für uns aufgezogen worden. Unserem Anspruch nach, sollte so viel vom Tier verwertet werden, wie es nur möglich ist. Gepaart mit Steffens Handwerk schaffen wir gleich ein ganzes Menü, welches sich zu 100% um die stolzen Franzosen dreht.
Bei so was sind meine Frau und ich sofort Feuer und Flamme und haben und für den Sonntagabend angemeldet. Per PKW ging es die 70 Kilometer von Rheine nach Everswinkel, dass Fahrrad ist im Februar noch keine Alternative für die Strecke (wird es aber noch mal werden in diesem Jahr bei besserem Wetter). Für 18:30 Uhr waren wir angekündigt und kurz vorher betraten wir den schon bekannten Gastraum. Es ging in einen angrenzenden kleinen Saal, in dem alle Tische eingedeckt waren.
Auf dem Tisch das angekündigte Menü.
Carsten hatte den Rückfahrt übernommen und blieb bei Wasser und alkoholfreiem Bier, aber für den Aperitif auch für mich ein bisschen Alkohol. Wir bestellten uns die "kalte Ente", sollte eine Variation eines altbekannten Getränk sein, ich hatte davon noch nie gehört.
Drin war unübersehbar Zitrone, Wein, Sekt und ebenso nachdrücklich ein Minz-Öl. Das zusammen ergab dann einen sehr schönen Aperitif. Wir stimmten uns auf das Menü ein, als der Service uns einen Küchengruß schickte.
Gesalzene Butter, übergossen mit dem Fett des Hauptthemas unseres Menüs. Ungewöhnlich, sehr intensives Fett-Aroma, zusammen mit einem ordentlichen Baguette eine feine Einstimmung auf den Hauptdarsteller des Menüs.
Dann will ich mich mal dem Menü widmen, meine Frau hatte sich in der Zwischenzeit einen Pfälzer Chardonnay servieren lassen (die Weinkarte ist noch ein kleines Manko im Strietholt).
Beginnen sollte das Menü mit DEKONSTRUIERTER GEFLÜGEL-SALAT mit Passionsfrucht I Curry I Chili I Erbse
Gezupftes, gekochtes Hühnerfleisch, saftig, lauwarm gesellte sich zu Reis, kräftig gewürzt mit einem Curry. Erbsen waren dabei, das Fruchtige übernahm ein Passionsfruchtschaum, und der Crunch kam von krosser Hühnerhaut. Sehr überlegte Kombination, in der man die Kindheitserfahrung von Omas oder Mamas Geflügelsalat mit Reis wiederfinden konnte. Lecker! Was muss in einem Geflügelmenü dabei sein? Eine ordentliche Brühe natürlich! Also war der zweite Gang eine BRESSE BOUILLON mit Agnolotti I schwarzer Knoblauch I Pfifferlings-Eierstich.
Drin in der Brühe waren piemontesische Maultaschen, mit schwarzen Knoblauch gefüllt, nachdrücklich im Aroma der Eierstich mit Pilzen. Lauch in feinen Streifen fand sich auch noch in der perfekt austarierten Bouillon. Auf den Punkt salzig und ganz viel Umami! Sehr fein! Und so kann ich zum Hauptgang kommen, der BRESSE BRUST IM SCHMALZTEIG mit Wirsing I Parmesan-Püree I Kirsche I Rahm-Jus.
Leider dumm fotografiert, mea culpa! Trotzdem, im Mantel aus Teig ein saftiges Stück Hühnerbrust, dass sogar mir gefiel, der sonst immer die Hühnerbrust gegen die Schlegel eintauscht. Prächtig die sahnige Geflügel-Jus, die sich paarte mit dem Püree und dem fein abgeschmeckten Wirsing, fruchtiger Kontrapunkt waren die Kirschen. Auch hier gehobene Kochkunst aus der Küche! Zum Schluss ein wahrer Höhepunkt! Die Küche servierte ein Ü-EI mit
Kokos I Mango I geröstete weiße Schokolade.
Werkzeug zum Knacken brachte der Service und es stellte sich im Laufe der Erforschung des Inneren vom Schoko Ei die Frage....
...was war zuerst da, das Huhn oder das Ei?
Desserts kann er, mit Geschichten dazu, der Steffen mit seinem Küchenteam, aus dem eine junge Dame einige Gänge mit servierte.
Dieses wunderbare Menü in einem vermeintlich einfachen Münsterländer Gasthof hat es wieder mal gezeigt, warum wir den Gasthof Strietholt mit seinen beiden jungen Betreibern in unser kulinarisches Herz geschlossen haben! Annika und Steffen haben sich was getraut mit ihrem Konzept, dass offensichtlich aufgeht! Meine Frau und ich jedenfalls sind Pfingsten wieder da, im Zuge eines kulinarischen Radtour durch unser Münsterland!
https://www.gastroguide.de/restaurant/268173/gasthof-strietholt/everswinkel/bewertung/43142/
Hier schrieb ich es schon, unser Besuch an Pfingsten 2023 hatte uns so gut gefallen, dass wir wiederkehren werden. Das war nun der Fall am 25. Februar 2024. Ein Eintrag auf der Homepage hatte uns gelockt, der wie folgt lautete:
BRESSE SPECIAL
Es gibt wohl keine andere Hühnerrasse, die sich so sehr mit ihrem Heimatland identifiziert, wie das Bresse Gauloise aus dem Burgund. Es trägt die Farben der französischen Flagge: Roter Kamm, weißes Gefieder und blaue Läufe. Auf dem von Annikas Cousine... mehr lesen
4.5 stars -
"Evolution, nicht nur des Desserts, oder le coq est mort....." Carsten1972https://www.gastroguide.de/restaurant/268173/gasthof-strietholt/everswinkel/bewertung/43142/
Hier schrieb ich es schon, unser Besuch an Pfingsten 2023 hatte uns so gut gefallen, dass wir wiederkehren werden. Das war nun der Fall am 25. Februar 2024. Ein Eintrag auf der Homepage hatte uns gelockt, der wie folgt lautete:
BRESSE SPECIAL
Es gibt wohl keine andere Hühnerrasse, die sich so sehr mit ihrem Heimatland identifiziert, wie das Bresse Gauloise aus dem Burgund. Es trägt die Farben der französischen Flagge: Roter Kamm, weißes Gefieder und blaue Läufe. Auf dem von Annikas Cousine
Geschrieben am 01.03.2024 2024-03-01| Aktualisiert am
01.03.2024
Werksabnahme eines HIPPS (high integrity pressure protection system) bei den Kollegen in CZ, dann stand ein Termin in München an. Zur Anreise suchten wir kurz hinter der Grenze nach Deutschland eine Unterkunft möglichst nahe an der A6, am nächsten Morgen sollte es zeitig weiter nach München gehen. Eine Internetrecherche entlang des Autobahnverlaufs brachte das Landhotel Lindenhof im Vohenstraußer Ortsteil Braunetsrieth auf das Radar. Der mitreisende Kollege und ich konnten dort ein Zimmer bekommen und es wurde mit der Info gebucht, Restaurant ist bis 20:30 geöffnet.
Natürlich standen wir dann bei Brünn auf der tschechischen Autobahn im Stau, und das Navi wies uns darauf hin, dass wir es nur noch knapp bis halb neun schaffen würden. Nachdem wir dann auch noch die "Söder'sche" Straßen(Einreise)kontrolle an der Grenze zu CZ (was für ein Schwachsinn, welcher Schleuser fährt da noch lang?) passieren mussten, war es knapp vor halb neun, als wir den Gastraum betraten und eincheckten.
Die freundliche Wirtin nahm uns mit den Worten in Empfang, erst Essen ordern, Koch hat auf sie gewartet, dann aufs Zimmer. So geht Kundenorientierung. Um es der Küche einfach zu machen, orderten wir beide das Tagesgericht, und gingen dann auf die schönen Zimmer, um uns unseres Reisegepäcks zu entledigen.
Zurück im Gastraum, waren noch ein paar Gäste anwesend, und wir bekamen zügig unser Abendessen serviert. Das Tagesangebot war ein Saftgulasch mit Salat und Spätzle.
Für 15,90 EUR eine sehr gute Wahl! Das Rindfleisch war sehr zart geschmort, löste sich quasi auf der Gabel auf und die Sauce war äußerst lecker. Dann fühlen sich auch Spätzle auf dem Teller wohl, zu denen gehört einfach eine gute Sauce, sonst schmecken die nicht. Schön, dass wir noch so gut versorgt wurden. Dazu trinkt man dann in diesem Landstrich ein gutes Bier, hier das Kupfer der Winklerbräu, sehr süffig.
Auch dass Frühstück muss lobend erwähnt werden. Zwar Buffet, aber mit frischen Backwaren vom Bäcker, Handwerkswurstwaren, selbstgemachten Marmeladen und auch sonst hochwertigen Zutaten. Das erfreute mich dann noch mal sehr.
Das Betreiberpaar versieht den Service zugewandt und freundlich, man fühlt sich sofort wohl. Ich war gerne Gast für eine Nacht und komme wieder, wenn ich in dieser Gegend wieder eine Unterkunft brauche. Und dann komme ich so rechtzeitig, dass ich a la carte essen kann.
Werksabnahme eines HIPPS (high integrity pressure protection system) bei den Kollegen in CZ, dann stand ein Termin in München an. Zur Anreise suchten wir kurz hinter der Grenze nach Deutschland eine Unterkunft möglichst nahe an der A6, am nächsten Morgen sollte es zeitig weiter nach München gehen. Eine Internetrecherche entlang des Autobahnverlaufs brachte das Landhotel Lindenhof im Vohenstraußer Ortsteil Braunetsrieth auf das Radar. Der mitreisende Kollege und ich konnten dort ein Zimmer bekommen und es wurde mit der Info gebucht,... mehr lesen
Restaurant im Landhotel Lindenhof
Restaurant im Landhotel Lindenhof€-€€€Gasthaus, Hotel09651 2220Braunetsrieth 12, 92648 Vohenstrauß
4.0 stars -
"Sehr angenehmes Hotel und Restaurant" Carsten1972Werksabnahme eines HIPPS (high integrity pressure protection system) bei den Kollegen in CZ, dann stand ein Termin in München an. Zur Anreise suchten wir kurz hinter der Grenze nach Deutschland eine Unterkunft möglichst nahe an der A6, am nächsten Morgen sollte es zeitig weiter nach München gehen. Eine Internetrecherche entlang des Autobahnverlaufs brachte das Landhotel Lindenhof im Vohenstraußer Ortsteil Braunetsrieth auf das Radar. Der mitreisende Kollege und ich konnten dort ein Zimmer bekommen und es wurde mit der Info gebucht,
Geschrieben am 13.02.2024 2024-02-13| Aktualisiert am
14.02.2024
Als Ergänzung zu meinem Bericht aus dem Mai 2023, hier also ein kurzer Blick auf die ersten Schäufele aus dem Xtra Gleis in Hörstel. https://www.gastroguide.de/restaurant/63439/restaurant-im-hotel-xtragleis-alter-bahnhof/hoerstel/bewertung/43181/
Mit Freunden waren wir spontan am 10. Februar eingekehrt. Plan war Schäufele, nicht mehr, nicht weniger. Anreise mit dem Zug von Rheine bietet sich an, vom Bahnsteig betritt man quasi direkt den Gastraum. Der war ordentlich gefüllt und wir bekamen den vorher reservierten Tisch für vier zugewiesen.
Getränke wurden bestellt, Wein und Bier aus Franken, siehe Karte. Vorweg wurde geteilt, die Größen der Gerichte lassen zwei oder drei Gänge grenzwertig für eine Person erscheinen. Es gab gratinierten Ziegenkäse auf Linsensalat.
Schmackhafte, ungewöhnliche Kombination, gute Wahl. Als zweite Alternative die schon im vergangenen Jahr verkostete fränkische Variante von Obatzter, ein Gerupfter.
Für mein Gefühl etwas milder abgeschmeckt als ein bayrischer Obatzter, vielleicht ein weniger reifer Camembert, wer weiß. Dazu ein für unsere norddeutsch-münsterländischen Verhältnisse sehr ordentliches Bretzel.
Sogar meine Frau lobte das. Also zum Hauptgrund des Berichts, wir waren neugierig auf unser erstes Schäufele "Made in Münsterland". Ganz klassisch mit Klößen und Blaukraut, so wie dat mutt (plattdeutsch)!
Karte sagt, Klöße sind hausgemacht, könnte sein, und sie waren gefüllt mit Croutons. Blaukraut war richtig gut, der Rotkohl definitiv mit viel Apfel(saft) abgeschmeckt! Und das wichtigste, Fleisch fiel von der Schaufel (Knochen), war saftig und zart und Kruste kross und crunchig! Super, war so gut, dass der Tisch beschlossen hat, wir kommen wieder und probieren im Sommer noch mal die hausgemachten Parmesan-Spinatködel mit Cherrytomaten in Salbei-Butter. Die waren schon 2023 lecker!
Definitiv ist diese fränkische Küche ein Zugewinn für unsere Münsterländer Restaurantlandschaft!
Als Ergänzung zu meinem Bericht aus dem Mai 2023, hier also ein kurzer Blick auf die ersten Schäufele aus dem Xtra Gleis in Hörstel.
https://www.gastroguide.de/restaurant/63439/restaurant-im-hotel-xtragleis-alter-bahnhof/hoerstel/bewertung/43181/
Mit Freunden waren wir spontan am 10. Februar eingekehrt. Plan war Schäufele, nicht mehr, nicht weniger. Anreise mit dem Zug von Rheine bietet sich an, vom Bahnsteig betritt man quasi direkt den Gastraum. Der war ordentlich gefüllt und wir bekamen den vorher reservierten Tisch für vier zugewiesen.
Getränke wurden bestellt, Wein und Bier aus Franken, siehe Karte. Vorweg... mehr lesen
Restaurant im Hotel XtraGleis - Alter Bahnhof
Restaurant im Hotel XtraGleis - Alter Bahnhof€-€€€Restaurant, Biergarten, Partyservice0545980490Bahnhofstraße 52, 48477 Hörstel
4.0 stars -
"Das fehlte noch..." Carsten1972Als Ergänzung zu meinem Bericht aus dem Mai 2023, hier also ein kurzer Blick auf die ersten Schäufele aus dem Xtra Gleis in Hörstel.
https://www.gastroguide.de/restaurant/63439/restaurant-im-hotel-xtragleis-alter-bahnhof/hoerstel/bewertung/43181/
Mit Freunden waren wir spontan am 10. Februar eingekehrt. Plan war Schäufele, nicht mehr, nicht weniger. Anreise mit dem Zug von Rheine bietet sich an, vom Bahnsteig betritt man quasi direkt den Gastraum. Der war ordentlich gefüllt und wir bekamen den vorher reservierten Tisch für vier zugewiesen.
Getränke wurden bestellt, Wein und Bier aus Franken, siehe Karte. Vorweg
Geschrieben am 06.02.2024 2024-02-06| Aktualisiert am
06.02.2024
Besucht am 03.02.2024Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 180 EUR
Da war mir in Münster mal wieder eine Neueröffnung auf das Radar geraten, und wie ich so bin, nach einem Blick durch die Schaufenster in der Neubrückenstraße 25 fand ich, da könnte man mal hingehen. Meine Frau war auch angetan von meiner Beschreibung, und so war unkompliziert für den 3. Februar ein Tisch über die HP reserviert.
Lange gibt es dieses Restaurant, dass sich der österreichischen Küche verschrieben hat, noch nicht. Und ich weiß gar nicht, ob es Münster noch weitere Küchen dieser Ausrichtung gibt. Blickt man auf die Homepage, dann beschreibt das Team vom Leibeslust sein gastronomisches Konzept folgendermaßen: Willkommen im Herzen von Münster...
... wo österreichische Kulinarik auf höchstem Niveau zelebriert wird. Unser Restaurant ist eine Hommage an die reiche Tradition der österreichischen Küche, verfeinert durch moderne Akzente und Leidenschaft für exquisite Geschmackserlebnisse. Von herzhaften Schmankerln bis hin zu delikaten Mehlspeisen - jede Speise erzählt eine Geschichte aus hochwertigen Zutaten und besonderen Aromen. Unsere Küchenchefs nehmen Sie mit auf eine Reise in die Welt der österreichischen Gastronomie.
Ist ja eine selbstbewusste Ansage und wir wollten mal sehen, wie glücklich wir am Ende des Abends das Restaurant wieder verlassen. Organisatorisch fühlt man sich jedenfalls wie auf Sylt, am Abend wird in zwei Wellen reserviert, Frühschicht 17:30 Uhr bis 19:45 und Spätschicht von 20:15 Ihr bis 23:00. Frühschicht mögen wir auch auf Sylt nicht, also buchten wir für 20:15 Uhr. Ziemlich genau zu der Zeit standen wir vor der Tür, mit vielen anderen Gästen aus der vergangenen und anstehenden Schicht. Der Service macht hektisch klar Schiff und die Gäste brauchen ein wenig Geduld, bis alle Platz nehmen können an Ihren Tischen. Ausgebucht war jedenfalls, dass war klar ersichtlich. Für uns ein Tisch an der Fensterfront zur Neubrückenstraße mit Blick auf die offene Küche auf einer Empore.
Zum Fenster hin eine lange Bank mit Kissen, im Sommer sind die Fenster offen. Ein bisschen Kitschfaktor bei Gastraum und Tischdekoration.
Aber insgesamt stellt sich ein gutes Gefühl ein in den Räumlichkeiten, dass passt alles in allen schon gut zusammen. Auch der Tisch sehr ordentlich und ansehnlich eingedeckt.
Eine junge Dame reichte uns die Karten und fragte nach einem ersten Getränkewunsch, wir orderten Wasser und zwei zwei Cremant de Loire weiß und rosé.
Die waren für den Preis von 7 EUR okay, aber nicht mehr. Die Karte lässt sich inklusive des Getränkeangebots auf der HP einsehen. Der dort angebotene Umfang an Weinen ist etwas dünn, um es vorsichtig zu formulieren. Ich fragte die Dame nach einer separaten Weinkarte, bekam aber die Auskunft, dass dies das gesamte Angebot darstelle.
Gut, der erwählte Riesling Federspiel der Domäne Wachau ist mir bekannt und immer ein empfehlenswerter Tropfen, aber bei der Ausrichtung des Restaurants erwartet man dann doch ein breiteres Angebot aus den unzähligen Weinbaugebieten von Österreich. Im Nachgang, als Chef Michael sich uns am Tisch vorstellte, erfuhren wir von einer inoffiziellen Karte im Kopf des Chefs. Nächstes Mal fragen wir vorher bei ihm nach Alternativen. Mit dem Wein hatten wir auch unsere Wahl bei den Speisen getroffen. Komplett gleich bei der Auswahl machten wir dem Küchenteam wenig Arbeit. Dafür grüßten uns die Köche David und Julian mit einem Schmankerl zu Beginn unseres Abendessen.
Kalbspastete, dass kommt einem in deutschen Küchen ja eigentlich nie unter, somit schon mal genau im Thema, würde ich sagen. Gut abgeschmeckt war sie auch, auch meine Frau, kein begeisterter Pasteten-Esser, fand die gut.
Vorweg was aus dem Meer, jetzt nicht so Österreich-Affin.
Aber dieser Vorspeise konnten wir beide nicht widerstehen. Gebratene Jakobsmuscheln auf Erbsencreme mit Morchel-Pesto und gebratenem Speck vom Bentheimer Schwein. Die Muscheln waren gut zubereitet, hätten vielleicht ein wenig mehr Röstaromen vertragen können. Erbsencreme war einer Hauptgründe für Frau und Herr Carsten1972, dieses Gericht zu bestellen. Der Speck brachte Crunch auf den Teller, nur das Morchelpesto hab ich nicht wahrnehmen können, weder optisch noch geschmacklich. Vergaß aber, danach zu fragen im Nachhinein.
Trotz des fehlenden Pestos, ein guter Teller mit dem ordentlichen Salat und ebenso gutem dazu gereichtem Baguette. Wie schon angeklungen, auch beim Hauptgericht gingen wir den gemeinsamen Weg, Fisch, aber einer, den man mit Österreich eher verbindet als Jakobsmuscheln.
Forelle im Kräuterpackerl (ach, Mattsee und Schlosshotel Iglhauser, wat vermiss ick dir) kam an den Tisch. Service hatte vorher abgefragt ob filetiert oder im Ganzen. Natürlich im Ganzen, sonst essen die Köche noch unsere Forellen-Backerl. Im Backpapier war der Fisch gegart, aromatisiert mit Kräutern und reichlich Zitrone. Das war schlicht in der Zubereitung und Präsentation, aber vorne beim Genuss, sehr gut. Dazu zwei Beilagen, ein wieder ordentlicher Salat.
Und ein Püree, aber ein sehr ungewöhnliches und mich sehr beeindruckendes Püree. In der Karte nannte sich das Zitronen-Erdäpfel-Püree, und ich hatte da gar nicht so große Erwartungen daran. Aber was dann kam, war ein Knaller, insbesondere als Begleitung zu Fisch. Kartoffeln mit viel Butter, sehr fein püriert, da drin ein kräftig herb-saures Aroma aus Zitrone (möglicherweise Zesten). Klasse!
Das Ding wurde noch ausführlich mit dem Chef besprochen, wirklich gut! Wird zu Hause nachgemacht als Begleiter zu unseren regelmäßigen Fischgerichten zu Hause. Wir gingen in uns und besprachen noch mögliche Kapazität für eine Mehlspeise. Andere Desserts will der Österreicher ja nicht. Eine Portion für zwei, und nein, kein Kaiserschmarren.
Marillenknödel sollten es sein. Und gut, dass wir nur eine Portion bestellt hatten! Das war ein guter Abschluss, und wir danach wirklich sehr gut gesättigt!
Der Service in Form von Chef, einem jungen Mann und einer jungen Dame hatte wirklich gut zu tun, aber war vom Fach! Eindecken mit weißen Handschuhen, Kontakthalten zum Gast, Nachfragen, Auskünfte, alles ohne Grund zur Kritik und die richtige Portion Humor war auch dabei! Wir haben uns wohl gefühlt.
Komme ich mal zum Fazit. Wenn man sich so weiter entwickelt, dann sollte das klappen mit der österreichischen Küche im Münsterland. Die Gäste sprechen dem Konzept zu und auch wir kommen wieder, der Tafelspitz für Zwei serviert im Creuset Bräter sah am Nachbartisch sehr gut aus!
PS nebenan öffnet sehr bald ein ergänzendes Übertageangebot unter dem Namen Wiener Bistro, ich werde mal schauen, was man dort so bietet.
Da war mir in Münster mal wieder eine Neueröffnung auf das Radar geraten, und wie ich so bin, nach einem Blick durch die Schaufenster in der Neubrückenstraße 25 fand ich, da könnte man mal hingehen. Meine Frau war auch angetan von meiner Beschreibung, und so war unkompliziert für den 3. Februar ein Tisch über die HP reserviert.
Lange gibt es dieses Restaurant, dass sich der österreichischen Küche verschrieben hat, noch nicht. Und ich weiß gar nicht, ob es Münster noch weitere... mehr lesen
4.0 stars -
"GenussLust im LeibesLust" Carsten1972Da war mir in Münster mal wieder eine Neueröffnung auf das Radar geraten, und wie ich so bin, nach einem Blick durch die Schaufenster in der Neubrückenstraße 25 fand ich, da könnte man mal hingehen. Meine Frau war auch angetan von meiner Beschreibung, und so war unkompliziert für den 3. Februar ein Tisch über die HP reserviert.
Lange gibt es dieses Restaurant, dass sich der österreichischen Küche verschrieben hat, noch nicht. Und ich weiß gar nicht, ob es Münster noch weitere
Die aktuelle Staffel besteht aus 8 Folgen. Aufgeteilt auf 4 Sonntag Nachmittage im Programm des NDR über den Februar 2024. Und warum auch immer, 4 Folgen auch im Februar, aber immer am Dienstag morgen gegen 2 Uhr. Da schläft sogar der Sternekoch, genauso wie ich. Deswegen verweise ich auf die Mediathek für die Folge über Randy de Jong im Kesselhaus Osnabrück.
Die aktuelle Staffel besteht aus 8 Folgen. Aufgeteilt auf 4 Sonntag Nachmittage im Programm des NDR über den Februar 2024. Und warum auch immer, 4 Folgen auch im Februar, aber immer am Dienstag morgen gegen 2 Uhr. Da schläft sogar der Sternekoch, genauso wie ich. Deswegen verweise ich auf die Mediathek für die Folge über Randy de Jong im Kesselhaus Osnabrück.
https://www.ardmediathek.de/video/am-pass-geschichten-aus-der-spitzenkueche/am-pass-mit-randy-de-jong-oder-kesselhaus-oder-osnabrueck-s03-e05/ndr/Y3JpZDovL3NyLW9ubGluZS5kZS9BTVBBU18yMDI0LTAyLTA2LTAxLTIw
stars -
"Am Pass, Staffel 3, Folge 2" Carsten1972Die aktuelle Staffel besteht aus 8 Folgen. Aufgeteilt auf 4 Sonntag Nachmittage im Programm des NDR über den Februar 2024. Und warum auch immer, 4 Folgen auch im Februar, aber immer am Dienstag morgen gegen 2 Uhr. Da schläft sogar der Sternekoch, genauso wie ich. Deswegen verweise ich auf die Mediathek für die Folge über Randy de Jong im Kesselhaus Osnabrück.
https://www.ardmediathek.de/video/am-pass-geschichten-aus-der-spitzenkueche/am-pass-mit-randy-de-jong-oder-kesselhaus-oder-osnabrueck-s03-e05/ndr/Y3JpZDovL3NyLW9ubGluZS5kZS9BTVBBU18yMDI0LTAyLTA2LTAxLTIw
Die dritte Staffel dieser wunderbaren Serie der ARD hat der NDR produziert. Etwas anders im Stil als die beiden ersten Staffeln vom SR, geht es nun um Küchen in meinem Sektor. Den Beginn macht ein sehr ungewöhnliches Restaurant in Osnabrück. Berichte zu diesem Restaurant hier und sehr empfohlen zum Ansehen.
https://www.ardmediathek.de/video/am-pass-geschichten-aus-der-spitzenkueche/am-pass-mit-tom-elstermeyer-oder-iko-oder-osnabrueck-s03-e01/ndr/Y3JpZDovL3NyLW9ubGluZS5kZS9BTVBBU18yMDI0LTAyLTA0LTE2LTMw
IKO Restaurant
IKO Restaurant€-€€€Restaurant054144018030Stadtweg 38a, 49086 Osnabrück
stars -
"Am Pass" Carsten1972Die dritte Staffel dieser wunderbaren Serie der ARD hat der NDR produziert. Etwas anders im Stil als die beiden ersten Staffeln vom SR, geht es nun um Küchen in meinem Sektor. Den Beginn macht ein sehr ungewöhnliches Restaurant in Osnabrück. Berichte zu diesem Restaurant hier und sehr empfohlen zum Ansehen.
https://www.ardmediathek.de/video/am-pass-geschichten-aus-der-spitzenkueche/am-pass-mit-tom-elstermeyer-oder-iko-oder-osnabrueck-s03-e01/ndr/Y3JpZDovL3NyLW9ubGluZS5kZS9BTVBBU18yMDI0LTAyLTA0LTE2LTMw
Geschrieben am 01.02.2024 2024-02-01| Aktualisiert am
01.02.2024
Besucht am 29.01.2024Besuchszeit: Abendessen 1 Personen
Rechnungsbetrag: 45 EUR
....wenn man nach Lubmin zum Industriehafen muss. Ein großer deutscher Gastransportnetzbetreiber verlangte meine Anwesenheit an seiner Gasverdichterstation am Industriehafen von Lubmin. Hier vollzieht sich die Zeitenwende im Galopp, die Erdgasannahmestation der Nordstream ist ja nun außer Gefecht gesetzt. Dafür entsteht ein Flüssiggasterminal vor der Küste, später für Wasserstoff / Ammoniak, für dessen Anbindung nun heftig gebaut wird. Muss alles auf einmal passieren jetzt.
Also musste ich eine Reise planen in eine persönliche terra incognita. Wen fragt man, wenn in ein unbekanntes Gebiet muss, und vernünftige Unterkunft und Abendessen möchte? Den Borgi natürlich! Der kommt rum und kennt überall gute Adressen. Leider teilte er mir mit, Greifswald war er auch noch nie. Also suchte ich selber und landete dann bei meiner Suche in Wolgast, nicht so weit weg von Greifswald. Im Speicher konnte ich kurzfristig noch ein Zimmer bekommen und das Restaurant war auch im Januar an einem Montag geöffnet (nicht unerheblich bei meiner Auswahl).
Nach insgesamt 560 Kilometern von West nach Ost, bis auf den üblichen Hamburg Stau A1, kam ich recht gut in Wolgast an. Und stand dann am alten Hafen vor einem ansehnlich renovierten Speichergebäude. Check in war problemlos erledigt und ich bezog ein ordentliches Zimmer im zweiten Stock. Nach einer Runde durch die ansehnliche Altstadt von Wolgast nahm ich dann am reservierten Tisch Platz, ich hatte Hunger!
Erst einmal ein Plis, Lübzer ist okay! Wurden dann noch zwei Gläser mehr. Dann lag neben der Karte eine überraschende Sonderkarte mit dem Titel "schwäbische Wochen"! Was da wohl meine Frau dazu gesagt hätte?
Mauldäschle und Co. wären schon nach meinem Geschmack gewesen, aber ich hatte das Angebot um einen Tag verpasst. Also back to the roots of the Speicher und mal in die feste Karte geschaut, siehe HP. Da geht es quer durch den gutbürgerlichen Garten und es kann jeder was finden für sich. Vorweg war dann meine Wahl was vegetarisches.
Die Karte nannte das Rote Bete Tartar auf Friséesalat, dazu Ziegenfrischkäsecreme mit Pumpernickel-Crumble und Akazienhonig. Das Gericht wich etwas von meiner Vorstellung zu diesem Titel ab. Das Tartar war eher ein Mousse, sehr süß abgeschmeckt, unter einem recht neutralen Frischkäse und dem crunchigen Pumpernickel. Die süße Anmutung war der herausgehobene Geschmackseindruck. Für mich wäre das ein tolles Dessert gewesen, als Vorspeise für mich persönlich etwas zu süß und schwer.
Und wenn man schon an der Küste ist, dann etwas, was man im Münsterland so gut wie nie auf Karten findet. Labskaus, wenn gut zubereitet, liebe ich sehr. Angerichtet war das schon mal sehr anständig. Man versicherte mir auf Nachfrage, dass die Rinderbrust im Hause gepökelt und verarbeitet wird, kein corned beef also. Ich nahm Rollmops und Matjes dazu als add on. Gekochte Kartoffeln kenne ich jetzt nicht als Beilage zu Labskaus, aber wenn man es in Wolgast so macht, ist mir das recht. Mir hat es geschmeckt, aber an die Oberhafen Kantine (Referenz Labskaus für mich) in Hamburg kommt man noch nicht ran.
Der Service durch zwei Damen flott und zugewandt, trotz vollem Haus an einem Montagabend Ende Januar, da gab es nichts zu kritisieren.
Auch die Nacht und das nachfolgende Frühstück waren ordentlich und somit komme ich zum Fazit. Unerwartet gute Einkehr im Speicher, ich hatte das so gut gar nicht erwartet. Empfehlung für Hotel und Restaurant!
PS beim Essen scrollt man dann so durch GG, stellt fest Kollegin Maja hat schon was hier zum Speicher geschrieben und der Borgi war hier auch schon, wie er bei den Kommentaren so äußert......
....wenn man nach Lubmin zum Industriehafen muss. Ein großer deutscher Gastransportnetzbetreiber verlangte meine Anwesenheit an seiner Gasverdichterstation am Industriehafen von Lubmin. Hier vollzieht sich die Zeitenwende im Galopp, die Erdgasannahmestation der Nordstream ist ja nun außer Gefecht gesetzt. Dafür entsteht ein Flüssiggasterminal vor der Küste, später für Wasserstoff / Ammoniak, für dessen Anbindung nun heftig gebaut wird. Muss alles auf einmal passieren jetzt.
Also musste ich eine Reise planen in eine persönliche terra incognita. Wen fragt man, wenn in ein unbekanntes... mehr lesen
Restaurant Der Speicher
Restaurant Der Speicher€-€€€Restaurant, Hotel03836 2338550Hafenstraße 22, 17438 Wolgast
4.0 stars -
"Gut gewählt...." Carsten1972....wenn man nach Lubmin zum Industriehafen muss. Ein großer deutscher Gastransportnetzbetreiber verlangte meine Anwesenheit an seiner Gasverdichterstation am Industriehafen von Lubmin. Hier vollzieht sich die Zeitenwende im Galopp, die Erdgasannahmestation der Nordstream ist ja nun außer Gefecht gesetzt. Dafür entsteht ein Flüssiggasterminal vor der Küste, später für Wasserstoff / Ammoniak, für dessen Anbindung nun heftig gebaut wird. Muss alles auf einmal passieren jetzt.
Also musste ich eine Reise planen in eine persönliche terra incognita. Wen fragt man, wenn in ein unbekanntes
Geschrieben am 31.01.2024 2024-01-31| Aktualisiert am
31.01.2024
Mica und Luca haben am ersten Dezember 2023 die Weinbar von Sabine Kocks wieder eröffnet. Vieles schönes ist geblieben, einiges hat sich geändert. Ich freue mich, dass es in der Lingener Straße 24 weiter geht.
Jetzt war ich schon ein paar Mal da, na klar! Alleine und mit Freunden habe ich ein paar Abende dort verbracht. Das Ambiente hat sich nicht groß verändert, dass Wein Angebot ist ergänzt durch Weine aus Luca's italienisch-sardischer Heimat.
Dazu shaked er jetzt seine Cocktails, für den, der keinen Wein mag und auch Fassbier von Finne aus Münster gibt es. Das alles ist schon viel mehr als die alten Inhaber angeboten haben, dazu kommt dann noch eine Karte für Kleinigkeiten zu den Drinks, als da wären Käse vom Markt in Rheine, Wurst und Fleischwaren aus Italien, Sardinen in Dosen aus der Bretagne und verschiedene kleine italienische Speisen. Da kann man sich dann was zusammen stellen lassen für den genussreichen Nachmittag und Abend. Der Zuspruch ist gut, an den Wochenende ist ausgebucht und auch in der Woche geben sich die Gäste die Klinke in die Hand. Wollen wir hoffen, dass es so bleibt. An den Wochenenden wird die kleine Karte ergänzt durch Tages Angebote, angekündigt über die sozialen Medien. Und für meinen ersten kleinen Bericht zu dieser Neueröffnung nutze ich die Teilnahme von Frau und Herr Carsten1972 an einem solchen Abend, es war der 28. Januar 2024. Angekündigt war ein Hummer Menü und bei sowas sagen wir beide ja nie nein.
Das Team war voll in der Vorbereitung, als wir eintraten und uns mit einem befreundeten Paar an den für uns vorgesehenen Tisch setzten. Wasser wurde bestellt, und ein Vermentino, von dem ich sicher bin, dass er der Sommerwein 2024 in Rheine wird. Reines Etikettensaufen sozusagen!
Nachdem alle Herrschaften ihren Platz gefunden hatten, es war ausgebucht trotz des Menü Preises von 99 EUR, starteten die Gastgeber die Menüfolge. Als Amuse Gueule zwei Jakobsmuscheln, gedämpft in einem Fischfond, dann ganz leicht angebraten.
Ungewöhnlich, normalerweise werden Jakobsmuscheln schon mit ordentlich Röstaromen serviert, aber hier gefiel das im Zusammenspiel mit dem Kaviar als Textur/ Crunch-Lieferant. Konnte gefallen, dass Baguette war einen ticken zu hart geröstet, mögen aber weitere Gäste anders gesehen haben, trotzdem kleiner feiner Start. Dann die Vorspeise. Was macht man, wenn man Hummer serviert?
Eine Hummersuppe natürlich. Fein, feiner, am feinsten, optisch schlicht, auf den Punkt abgeschmeckt! Ganz feine Anis-Note drin, da war was Gehaltvolles dazu gekommen, Pernod? Der Teller war ein Kracher, hätte gerne, hab mich aber nicht getraut (sonst krieg ich noch einen Ruf wie Borgi), nach Nachschlag gefragt. Im Gastraum herrschte schon mal große Zufriedenheit, die sich noch steigerte bei diesem Teller.
Hummer so wie ihn Luca's Mama auf Sardinien macht. Kochen, teilen, knacken, auf ein Salatbett mit den Hälften, Zwiebeln, Staudensellerie, Tomaten mit Vinaigrette darüber, etwas einziehen lassen, dann schmieren und genießen! Latz vor dem Pullover sorgte für Schutz der guten Sonntagsklamotten. Lecker! Immer wieder! Und jeden Euro wert!
Zum Schluss noch Creme brûlée, ganz klassisch und perfekt ohne jede Garnitur! Mica weiß, wann Carsten meckert über seine Creme brûlée. Standing ovations von 20 Gästen für dieses Menü an Mica und Luca.
Das war ein erster kleiner Bericht über meinen alten und neuen Genusspol! Wenn die beiden so weiter machen, mache ich mir keine Sorgen um Luca's Bar mit gutem Essen! Wenn die beiden sich im Sommer eingegrooved haben, folgt ein ausführlicher Bericht.
Mica und Luca haben am ersten Dezember 2023 die Weinbar von Sabine Kocks wieder eröffnet. Vieles schönes ist geblieben, einiges hat sich geändert. Ich freue mich, dass es in der Lingener Straße 24 weiter geht.
Jetzt war ich schon ein paar Mal da, na klar! Alleine und mit Freunden habe ich ein paar Abende dort verbracht. Das Ambiente hat sich nicht groß verändert, dass Wein Angebot ist ergänzt durch Weine aus Luca's italienisch-sardischer Heimat.
Dazu shaked er jetzt seine Cocktails, für den,... mehr lesen
By Luca Weinbar & Cocktails
By Luca Weinbar & Cocktails€-€€€Bar, Cocktailbar, Weinstube05971 8007033Lingener Straße 24, 48431 Rheine
4.0 stars -
"So weit, so gut!" Carsten1972Mica und Luca haben am ersten Dezember 2023 die Weinbar von Sabine Kocks wieder eröffnet. Vieles schönes ist geblieben, einiges hat sich geändert. Ich freue mich, dass es in der Lingener Straße 24 weiter geht.
Jetzt war ich schon ein paar Mal da, na klar! Alleine und mit Freunden habe ich ein paar Abende dort verbracht. Das Ambiente hat sich nicht groß verändert, dass Wein Angebot ist ergänzt durch Weine aus Luca's italienisch-sardischer Heimat.
Dazu shaked er jetzt seine Cocktails, für den,
Geschrieben am 01.01.2024 2024-01-01| Aktualisiert am
01.01.2024
Es nahm für mich ein gutes Ende, dass Jahr 2023! Trotz aller schlechten Nachrichten, die einen in diesem Jahr medial so umspült haben, ich darf mich nicht beklagen. Mir geht es gut, ich bin gesund, und mir war ein Jahr 2023 vergönnt, in dass sich viele genussreiche Momente eingeschlichen haben! Alleine, zu zweit mit meiner Frau und vor allen Dingen im Kreise der Familie und guter Freunde, von denen ich einige hier bei GG kennen lernen dufte! Ich glaube, wir müssen uns ab und zu vor Augen halten wie gut es uns hier mitten in Europa geht, blickt man in den Rest der Welt. Meine Frau und ich machen das ganz bewusst, in dem wir seit ein paar Jahren unseren ganz persönlichen Jahresabschluss im Cour d'artichaut feiern. Es ist momentan nicht absehbar, dass wir das ändern werden, der Tisch (unser Chefs Table und Inspektionstisch (Zitat Frederic M.)) für den 31.12.24 ist schon wieder gebucht.
Zum Jahresende bietet Frederic Morel mit seinem Team ein "Best of Menü" des vergangenen Jahres an, in dem 8 Gänge plus Prolog und Epilog serviert werden, die dem Team und den Besuchern über das Jahr als würdig dafür erschienen. Eigentlich braucht es zu den bestehenden Berichten von TiNo, Shaneymac und mir keine weiteren Erläuterungen, aber in diesem Jahr (März) durfte sich das Team des CDA einen zweiten Stern an die Tür schrauben, dass ist dann sicher einen kurzen Bericht wert. Also serviere der Community und allen weiteren Lesern mal eine kompakte (Bilder) Reise durch das Best of Menü 2023 des Coeur d'artichaut, genossen am 31.12.2023.
Prolog:
Tartelette von Feige.
Artischocke, Blatt plus Boden mit Trüffelessenz.
Bao, vietnamesische Teigtasche mit Schweinebauch und Kimchi
Jakobsmuschel und Chawanmushi (japanischer Eierstich)
Brot vor dem ersten Gang, Sauerteig, dunkel, gewürzt mit Steinpilz, sündhaft gutes Brioche mit Gaperon (Auvergne)
Auf ins Menü, Gang eins war angekündigt als Bretonischer Hummer, Melone und Combawa.
Combawa ist Kaffirlimette, und die war ausschlaggebendes Aroma in der Sauce, in der ein perfekt gegartes Stück Hummer lag! Großartiges Säureballett!
Gang zwei offerierte die Karte als Fjord Forelle, Spargel und Sauerampfer.
Spargel im Dezember geht, musste ich mich belehren lassen, wenn man den im Frühjahr fermentiert. Er behält seine Konsistenz wie ein frisch geernteter. Saibling bei knapp 40° sous vide gegart, Spargel beurre blanc mit feinem Spargelaroma und dezenter Säure plus der Frische des Ampfers, wieder perfekt!
Gang drei eine Variation eines Neuengland Klassikers, der Clam Chowder. Die Karte nannte es Chowder, Muscheln, Pastinake.
Ohne Fond, nach dem angießen sah es so aus:
Faszinierend hier, die 3 Muschelsorten Schwert-, Kamm und Herzmuschel waren in den drei Konsistenzen sautiert, gebraten und quasi roh im Teller. Die rohe Herzmuschel im Sud war ein Erweckungserlebnis, wird zu Hause nachgekocht!
Gang 4 sehr klassisch, Steinbutt, Alba Trüffel, Maitake.
Steinbutt mag die kräftigeren Fonds, und da Maitake Pilz (gemeiner Klapperschwamm hier in D) gebraten an Geflügel erinnert, lag es nahe, beide mit einer kräftigen Geflügel-Jus zu servieren. Dazu gesellte sich eine Pilzreduktion, darüber großzügig gehobelter weißer Trüffel aus Italien. Das Küchenteam hatte sich eingegrooved und war im flow, es ist immer wieder schön zu sehen, wie harmonisch die Küche zusammen arbeitet.
Hauptgang war Wild aus Lüdinghausen, südlich von Münster, es gab Rehfilet, Sellerie und Fichte.
Perfekt gebraten, lackiert mit einem Fichtensprossensud, darüber eine Scheibe Gänseleber Natur und Perigord-Trüffel, dazu eine glänzende Jus, unglaublich tief in der Aromatik.
Wie immer im CDA nach dem Fleischgang Käse, und dieser Gang war an diesem Abend mein Favorit! Chef liebt Epoisses Käse!
Als Creme unten im Teller, dick und sahnig, darüber Birne, halb gefroren, war das schon zu zweit eine großartige Idee und Kombination. Als Crunch wurde noch eine Waffel gereicht, aromatisiert auch mit dem Epoisses sowie weiterem Perigord Trüffel!
Starten wir in die Desserts, als Eingang servierte die Patisserie Kirsche, Fenchel und Anis!
Ohne die Süßholz-Creme-Tupfen wäre es der Favorit meiner Frau gewesen, nachdem die dann von mir verzehrt worden waren, wurde es der Rest auch!
Dessert zwei und Abschluss von 8 durchgängig begeisternden Gängen war Viktoria Ananas mit Kokos und Thai Basilikum.
In der Karte war Koriander angekündigt, aber auch der Thai Basilikum war ein feiner Bestandteil! Zum Abschluss noch mal straffe Säure im angegossenen Sud als Gegengewicht zur süßen Kokos Mousse mit Schokoüberzug. Kommt noch der Epilog, immer dabei Himbeere mit Eukalyptus!
Mag man, oder mag nicht mit seinen durchdringenden ätherischen Ölen, ich liebe das! Äußerst ungewöhnlich auch mehr als 4 Jahre nach unserem ersten Besuch. Zu dem signature dish gesellten sich noch Dolci, die Madeleines waren Klasse!
Getrunken haben wir auch, eine Flasche von der Domaine Jean Max Roger, ein 2016 Sancerre Blanc Grand Chemarin, für die erste Hälfte des Menüs, dann ein Weißer von der Rhone (droite) Domaine Alain Voge, 2020 Saint-Péray Fleur de Crussol (Jam!).
Well done Team! Ganz kurz vor 12 Uhr holte sich das Team des CDA die verdienen standing ovations für ein wirkliches Genuss-Highlight des Jahres 2023 ab! Frederic, Elisabeth, Pascal, Greta, Robin, Lennard, Fabian, Max, Ben, Waleed, und alle ungenannten, dass war ein wirklich schöner Abend bei euch! Meine Frau und ich, wir freuen uns jezt schon wieder auf den nächsten Besuch im Sommer und natürlich auf den 31.12.2024!
Dem ganzen Team des coeur d'artichaut (genießt euren Urlaub), allen Freunden hier bei GG und allen Lesern wünsche ich mit diesem genussreichen Abschied von 2023 ein gutes (in allen Belangen) Jahr 2024! Möge die Welt im Kleinen und im Großen ein bisschen besser werden! Klicken, Hochformat
Es nahm für mich ein gutes Ende, dass Jahr 2023! Trotz aller schlechten Nachrichten, die einen in diesem Jahr medial so umspült haben, ich darf mich nicht beklagen. Mir geht es gut, ich bin gesund, und mir war ein Jahr 2023 vergönnt, in dass sich viele genussreiche Momente eingeschlichen haben! Alleine, zu zweit mit meiner Frau und vor allen Dingen im Kreise der Familie und guter Freunde, von denen ich einige hier bei GG kennen lernen dufte! Ich glaube, wir... mehr lesen
Coeur D‘Artichaut - Restaurant
Coeur D‘Artichaut - Restaurant€-€€€Sternerestaurant025139582823Alter Fischmarkt 11 a, 48143 Münster
5.0 stars -
"Wohlfühl-Momente zum Jahresende!" Carsten1972Es nahm für mich ein gutes Ende, dass Jahr 2023! Trotz aller schlechten Nachrichten, die einen in diesem Jahr medial so umspült haben, ich darf mich nicht beklagen. Mir geht es gut, ich bin gesund, und mir war ein Jahr 2023 vergönnt, in dass sich viele genussreiche Momente eingeschlichen haben! Alleine, zu zweit mit meiner Frau und vor allen Dingen im Kreise der Familie und guter Freunde, von denen ich einige hier bei GG kennen lernen dufte! Ich glaube, wir
Geschrieben am 10.12.2023 2023-12-10| Aktualisiert am
11.12.2023
Besucht am 09.12.2023Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Der Spatz von Paris singt dieses Lied regelmäßig auf dem "Örtchen" eines in Münster sehr bekannten und angesehenen französischen Restaurants. Und weil meine Frau und ich die französische Kultur und Lebensart, besonders in Hinsicht auf den kulinarischen Aspekt sehr verehren, besuchen wir häufig und mit Freude Restaurants, die sich der französischen Küche widmen. Letztes Jahr erfuhr ich von einem neuen Restaurant dieser Ausrichtung in Münster, dass ich pflichtschuldig im Januar 2023 hier eintrug. Ich war aber leidlich skeptisch bei diesem Restaurant, war es doch Teil des Factory Hotel Konglomerats auf dem Gelände der ehemaligen Germania Brauerei. Außerhalb des Rings gelegen, ist dass für Münsteraner gefühlt fast schon kein Stadtgebiert mehr. Und Beständigkeit gab es hier bisher nur bei unbeständigem gastronomischen Angebot.
Immer wieder nahm ich das Angebot auf der HP in Augenschein und immer wieder kam der Wunsch auf, doch einmal dort einzukehren, kulinarische Neugier bleibt stets präsent bei mir. Im November las ich dann auf der HP von einem weihnachtlichen Angebot. 1. + 2.DEZ / 8.+ 9.DEZ / 15. + 16.DEZ IM DADI
CASSOULET FRANÇAIS Freuen Sie sich auf unser exklusives französisches Menu? mit Kapaun, französischer Zwiebelsuppe und Crepes Suzette mit karamellisierten Orangenvierteln. Das Cassoulet ist uebrigens ein traditionelles Eintopfgericht aus der Provinz Languedoc.
Ich zeigte das meiner Frau, und wir waren uns umgehend einig, wir reservieren dort für den 9. Dezember einen Tisch. Meine Frau erledigte das unkompliziert und erfolgreich per Mail. Um dann eine Woche später einen Anruf zu erhalten, dass man sich leider entschuldigen müsste, man hätte vergessen zu erwähnen, dass das Angebot erst ab 4 Personen möglich wäre (was bis heute nicht auf der HP angemerkt wird). Tja, nun hatten wir uns ja schon auf den Trip nach Münster eingerichtet. Also änderten wir die Reservierung auf a la Carte und im Gegenzug wurden wir informiert, dass als Wiedergutmachung der Aperitif auf Haus gehen würden. Ist ja ein Deal, sag ich mal.
So fuhren wir ausnahmsweise mal mit dem Auto von Rheine nach Münster, Frau hatte den Rückfahrdienst angeboten. Wird aber nicht mehr passieren, dass mit dem Auto fahren von Rheine nach Münster. Parkplatzsuche außerhalb des Rings von Münster ist ebenso nervtötend wie innerhalb des Rings von Münster und kostet nur sinnlose Lebenszeit! Passiert uns nicht wieder, der Zug ist für die Reise nach Münster einfach die beste Alternative. Ich schickte Frau ins Restaurant, nachdem wir am Germania Campus keinen Platz finden konnten und suchte mir einen Parkplatz ein paar hundert Meter weiter in Richtung Stadtgrenze. Irgendwann konnte ich mich dann auch zu meiner Frau setzen. Und begann damit, einen wirklich schön eingerichteten Gastraum zu bewundern.
Hohes Dach, aber trotzdem ein angenehmes Raumgefühl.
Fast alle Tische verfügen über halbrunde Bänke, man sitz sehr kommod.
Die blau geflieste Bar sticht heraus. Wir bekamen einen der Tische an der Trennwand zur dem Restaurant vorgelagerten sehr gut besuchten Hotelbar.
Gerade für ein Pärchen ein schöne Sitzanordnung in 90°, sehr kommunikativ und angenehm. Eine junge Dame aus dem Service nahm sich unserer an und hatte meiner Frau schon Wasser serviert. Die beiden versprochenen Aperitif wurden zu einem Cremant de Loire blanc und rosé.
Nach ausgiebigem Studium des Gastraums widmeten wir uns dann auch den uns übergebenen Karten, die sich auf der HP einsehen lassen. Man öffnet das Restaurant an sieben Tagen die Woche, von morgens bis Abends. Demzufolge gibt es vom Frühstück bis zum Abendessen ein Angebot. Und es fiel wirklich schwer sich zu entscheiden. Endlich mal eine Brasserie, die sich nicht nur so nennt, sondern den Begriff mit Leben füllt. Was muss sein, bei einem Abendessen in einer Brasserie? Ein guter Wein, wir wählten einen Roten von der Rhone.
Ein traditionsreiches Haus wie Paul Jaboulet-Aîné findet sich in der Karte, ein paar Flaschen vom Hermitage Weinberg dieses Hauses liegen auch in unserem Keller. Hier im Dadi bietet man eine Gutsqualität an, Appellation Côtes du Rhône, klassische Cuvée aus Grenache und Syrah. Die würde uns sehr anständig durch den Abend begleiten. Nachdem wir uns dann entschieden hatten in Sachen Vor- und Hauptspeise, begrüße uns auch die Küche.
Vitamine in Form von Gemüsesticks, ungewöhnliches Amuse Gueule! Aber dazu gab es ein wirklich gut gelungenes Baguette und sogar der Kräuterquark war anständig abgeschmeckt. Kein spektakulärer Auftakt, aber ich nahm mir vor, erst mal die georderten Speisen abzuwarten, und dann meinen Senf dazu zu geben. Die erste Runde eröffnete meine Frau mit dieser Order. ARTICHAUT, Artischocke im Ganzen gegart mit Knoblauchbrot und Vinaigrette hatte sie sich geordert. Und schon mit diesem eigentlich simplen Angebot in der festen Karte hebt man sich von fast allen irgendwie französische Anklänge im Namen nutzenden weiteren gastronomischen Angeboten im Münsterland ab. Besorge dir eine anständige bretonische Artischocke, koche sie in einem Sud aus Salzwasser mit Zitronensaft, serviere sie mit einem einfachen Dip (meine Frau hätte auch einfach eine Vinaigrette noch besser gefunden als die drei servierten Dips), leg anständig geröstetes Brot dazu und blicke in die zufriedenen Gesichter von Herrn und Frau Carsten1972! Wie auch immer, die Küche hatte sogar das Heu aus der Artischocke entfernt, meine Frau konnte einfach alle Blätter weg zutzeln und den Boden verspeisen. Ich blicke ein bisschen neidisch, bis ich mich meinem Teller widmete. OEUF POCHÉ À LA TRUFFE D‘AUTOMNE, alias Pochiertes Ei mit Herbsttrüffel, Kartoffelschaum und Spinat ist natürlich für die Küche eine bombensichere Umami Vorspeisen Option, kann nichts schief gehen bei dieser Kombination, wenn man das pochierte Ei hinbekommt.
Jetzt blickte meine Frau neidisch! Und ich war glücklich, und fing an mich richtig gut zu fühlen im Dadi! Während der Wartezeit auf unsere Hauptgänge füllte sich der Gastraum zusehends und die Teller, deren wir ersichtig wurden, steigerten die Vorfreude noch. Frau wählte den französischen Klassiker schlecht hin. STEAK FRITES (180g), Entrecôte 180g mit in Rinderfett ausgebackenen Trüffel Pommes Frites, Sardellenbutter, Sauce Béarnaise und Blattsalat. Setzt man sich im ländlichen Frankreich mittags in ein Restaurant, kann man sicher sein, an mindestens einem Tisch sieht man ein Entrecôte mit Pommes! Hier serviert man den Klassiker mit Sauce Bernaise und mit Sardellenbutter und Trüffel-Mayonnaise zu den Pommes. Das Steak selber war zart und schmackhaft und perfekt medium gegrillt.
Mit dem gut gelungenen Salat zusammen führte das dazu, dass meine Frau ein eigenes Dessert nach diesen beiden Tellern aus ihrem Menüplan strich. Auch für mich ein klassisches französisches Gericht, aus dem Burgund bekannt. COQ AU VIN ROUGE, Geschmortes Schwarzfederhuhn in Rotwein mit Wurzelgemüse und Sauerteigbrot hatte ich mir geordert. Serviert wurde auf einem Teller und in einem kleinen Schmortopf. Der Service legte einen Löffel dazu.
Vom Sud mit Gemüse, Zwiebel, Staudensellerie, Karotte und Tomate, blieb nichts im Topf, den löffelte ich komplett weg! Das Fleisch war schon entbeint und zerfiel auf dem Teller, den Löffel brauchte ich nicht aus der Hand zu legen.
Mit der Scheibe von in Butter geröstetem Sauerteigbrot war das wirklich ein Genuss! Spätestens jetzt stand für uns beide fest, wir kommen wieder, es gibt noch ein paar weitere Gerichte in der Karte, die wir probieren möchten! Weil das alles sehr üppig war bis zur Hauptspeise, teilten wir uns ein Dessert.
SOUFFLÉ AU CHOCOLAT, Schokoladen-Soufflé mit Cognac-Vanille Eis und Nussbutter. Nach der Bestellung bei der jungen Dame mischte sich ein älterer Kollege ein, und informierte uns, dass es ca. 20 bis 25 Minuten dauern würde, bis zum servieren, man würde das frisch machen in der Küche. Wir entgegneten, dass wir das so erwarten würden und uns jedes schnellere servieren sehr enttäuschen würde! Schneller geht bei diesem Dessert nur mit Convinience! Perfekter Abschluss, man beachte den Schokoladenüberzug auf dem Eis! Wir hatten ein wirklich gutes Abendessen vom Team des Dadi serviert bekommen.
Extralob geht an die junge Dame aus dem Service, die sich stets freundlich lächelnd und zugewandt um unseren Tisch kümmerte. Diese Art Menschen sind gerade in der Gastronomie rare Juwelen und man kann dem Dadi gratulieren, das sie sich einen dieser Edelsteine sichern konnten. Vom Aperitif über das wechseln der Weingläser (ohne Einwand von mir vorher) bis hin zu allen servierten Gerichten, Chapeau! So ist man als Gast glücklich und zufrieden und kommt wieder!
Komme ich mal zum Fazit dieses ersten Besuchs im Dadi in Münster. Liebes Team, wenn ihr diesen Weg der einfachen, aber authentischen französischen Küche so konsequent weiter geht, habt ihr zwei neue Stammkunden gewonnen. Wir kommen wieder, nicht nur wegen der sehr attraktiven Öffnungszeiten, sondern ganz besonders wegen des verlockenden Angebots. La vie en rose, wie ich es schon sagte!
Der Spatz von Paris singt dieses Lied regelmäßig auf dem "Örtchen" eines in Münster sehr bekannten und angesehenen französischen Restaurants. Und weil meine Frau und ich die französische Kultur und Lebensart, besonders in Hinsicht auf den kulinarischen Aspekt sehr verehren, besuchen wir häufig und mit Freude Restaurants, die sich der französischen Küche widmen. Letztes Jahr erfuhr ich von einem neuen Restaurant dieser Ausrichtung in Münster, dass ich pflichtschuldig im Januar 2023 hier eintrug. Ich war aber leidlich skeptisch bei diesem... mehr lesen
DADI Brasserie im Factory Hotel Münster
DADI Brasserie im Factory Hotel Münster€-€€€Brasserie0251 4188 720An der Germania Brauerei 5, 48159 Münster
4.0 stars -
"La vie en rose......." Carsten1972Der Spatz von Paris singt dieses Lied regelmäßig auf dem "Örtchen" eines in Münster sehr bekannten und angesehenen französischen Restaurants. Und weil meine Frau und ich die französische Kultur und Lebensart, besonders in Hinsicht auf den kulinarischen Aspekt sehr verehren, besuchen wir häufig und mit Freude Restaurants, die sich der französischen Küche widmen. Letztes Jahr erfuhr ich von einem neuen Restaurant dieser Ausrichtung in Münster, dass ich pflichtschuldig im Januar 2023 hier eintrug. Ich war aber leidlich skeptisch bei diesem
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Hier schrieb ich es schon, unser Besuch an Pfingsten 2023 hatte uns so gut gefallen, dass wir wiederkehren werden. Das war nun der Fall am 25. Februar 2024. Ein Eintrag auf der Homepage hatte uns gelockt, der wie folgt lautete:
BRESSE SPECIAL
Es gibt wohl keine andere Hühnerrasse, die sich so sehr mit ihrem Heimatland identifiziert, wie das Bresse Gauloise aus dem Burgund. Es trägt die Farben der französischen Flagge: Roter Kamm, weißes Gefieder und blaue Läufe. Auf dem von Annikas Cousine Lea und ihrem Mann Julian übernommenen Familienhof sind unsere Bresse Gauloise ganz wild & frei exklusiv für uns aufgezogen worden.
Unserem Anspruch nach, sollte so viel vom Tier verwertet werden, wie es nur möglich ist. Gepaart mit Steffens Handwerk schaffen wir gleich ein ganzes Menü, welches sich zu 100% um die stolzen Franzosen dreht.
Bei so was sind meine Frau und ich sofort Feuer und Flamme und haben und für den Sonntagabend angemeldet. Per PKW ging es die 70 Kilometer von Rheine nach Everswinkel, dass Fahrrad ist im Februar noch keine Alternative für die Strecke (wird es aber noch mal werden in diesem Jahr bei besserem Wetter). Für 18:30 Uhr waren wir angekündigt und kurz vorher betraten wir den schon bekannten Gastraum. Es ging in einen angrenzenden kleinen Saal, in dem alle Tische eingedeckt waren.
Auf dem Tisch das angekündigte Menü.
Carsten hatte den Rückfahrt übernommen und blieb bei Wasser und alkoholfreiem Bier, aber für den Aperitif auch für mich ein bisschen Alkohol. Wir bestellten uns die "kalte Ente", sollte eine Variation eines altbekannten Getränk sein, ich hatte davon noch nie gehört.
Drin war unübersehbar Zitrone, Wein, Sekt und ebenso nachdrücklich ein Minz-Öl. Das zusammen ergab dann einen sehr schönen Aperitif. Wir stimmten uns auf das Menü ein, als der Service uns einen Küchengruß schickte.
Gesalzene Butter, übergossen mit dem Fett des Hauptthemas unseres Menüs. Ungewöhnlich, sehr intensives Fett-Aroma, zusammen mit einem ordentlichen Baguette eine feine Einstimmung auf den Hauptdarsteller des Menüs.
Dann will ich mich mal dem Menü widmen, meine Frau hatte sich in der Zwischenzeit einen Pfälzer Chardonnay servieren lassen (die Weinkarte ist noch ein kleines Manko im Strietholt).
Beginnen sollte das Menü mit DEKONSTRUIERTER GEFLÜGEL-SALAT mit Passionsfrucht I Curry I Chili I Erbse
Gezupftes, gekochtes Hühnerfleisch, saftig, lauwarm gesellte sich zu Reis, kräftig gewürzt mit einem Curry. Erbsen waren dabei, das Fruchtige übernahm ein Passionsfruchtschaum, und der Crunch kam von krosser Hühnerhaut. Sehr überlegte Kombination, in der man die Kindheitserfahrung von Omas oder Mamas Geflügelsalat mit Reis wiederfinden konnte. Lecker! Was muss in einem Geflügelmenü dabei sein? Eine ordentliche Brühe natürlich! Also war der zweite Gang eine BRESSE BOUILLON mit Agnolotti I schwarzer Knoblauch I Pfifferlings-Eierstich.
Drin in der Brühe waren piemontesische Maultaschen, mit schwarzen Knoblauch gefüllt, nachdrücklich im Aroma der Eierstich mit Pilzen. Lauch in feinen Streifen fand sich auch noch in der perfekt austarierten Bouillon. Auf den Punkt salzig und ganz viel Umami! Sehr fein! Und so kann ich zum Hauptgang kommen, der BRESSE BRUST IM SCHMALZTEIG mit Wirsing I Parmesan-Püree I Kirsche I Rahm-Jus.
Leider dumm fotografiert, mea culpa! Trotzdem, im Mantel aus Teig ein saftiges Stück Hühnerbrust, dass sogar mir gefiel, der sonst immer die Hühnerbrust gegen die Schlegel eintauscht. Prächtig die sahnige Geflügel-Jus, die sich paarte mit dem Püree und dem fein abgeschmeckten Wirsing, fruchtiger Kontrapunkt waren die Kirschen. Auch hier gehobene Kochkunst aus der Küche! Zum Schluss ein wahrer Höhepunkt! Die Küche servierte ein Ü-EI mit
Kokos I Mango I geröstete weiße Schokolade.
Werkzeug zum Knacken brachte der Service und es stellte sich im Laufe der Erforschung des Inneren vom Schoko Ei die Frage....
...was war zuerst da, das Huhn oder das Ei?
Desserts kann er, mit Geschichten dazu, der Steffen mit seinem Küchenteam, aus dem eine junge Dame einige Gänge mit servierte.
Dieses wunderbare Menü in einem vermeintlich einfachen Münsterländer Gasthof hat es wieder mal gezeigt, warum wir den Gasthof Strietholt mit seinen beiden jungen Betreibern in unser kulinarisches Herz geschlossen haben! Annika und Steffen haben sich was getraut mit ihrem Konzept, dass offensichtlich aufgeht! Meine Frau und ich jedenfalls sind Pfingsten wieder da, im Zuge eines kulinarischen Radtour durch unser Münsterland!