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Doch auf dem Schlossgut kann nicht nur getrunken werden. Zahlreiche Events und Veranstaltungen locken zur Einkehr in den Schlosspark oder den Eventraum: Weinproben, Lesungen, Weinwanderungen, Barbecue. Zu den Weinen werden dann auch kulinarische, meist regionale Leckereien gereicht. 2020 wurde der ehemalige Weinkeller zu einem schicken, modernen Eventraum ausgebaut, sehr ansprechend möbliert und bestens ausgestattet. Bis hin zu den recht stylishen Toiletten.
Unser Besuch an einem sonnigen Maiwochenende steht unter einem guten Stern und dem Motto „Wein, Wandern und Genuss“. Bei bestem Wetter mag keiner im Eventraum sitzen und alle nutzen die am Schlosspark aufgestellten Tische und Bänke. Der hiesige Wein kann in Flaschen oder glasweise geordert werden, wobei der überaus freundliche und fachkundige Service hinter der Theke gerne beratend zur Seite steht und Empfehlungen aussprechen kann. Unsere Favoriten stehen aber bereits fest: der blumige, leichte Weissburgunder und ein Johanniter, der man sonst eher selten angeboten bekommt. Interessant und nicht alltäglich auch der PIWI-Muscaris, der an Trockenobst erinnert. Wenn nicht noch eine Wanderung anstünde, könnte man im hiesigen Ambiente glatt für längere Zeit stranden. Der Service glänzt durch Freundlichkeit, Fröhlichkeit, Zugewandtheit und Offenheit – hier scheinen alle an einem Strang zu ziehen und eine gemeinsame Vision zu haben.
Zu den kulinarischen Köstlichkeiten, die an diesem Tag angeboten werden, gehören unter anderem selbstgemachte Flammkuchenvariationen aus dem eigenen Backhäusle, Käsehäppchen, Oliven. Alles tapasmässig auch zum Teilen innerhalb einer Gruppe geeignet, was gerne so genutzt wird. Es herrscht Selbstbedienung, doch alle Stationen und Angebote sind gut ausgeschildert und ausgewiesen. Belege bekommen wir nirgendwo - danach zu fragen, wäre am heutigen, umtriebigen Tage wohl auch eine Zumutung. Im Rahmen der Veranstaltung werden auch Auftritte eines Poetry-Slammers geboten („gut eingelagerte Bühnentexte, frisch vom Boden seines Weinglases gelesen.“) Eine schöne Kombination von Kultur und Genuss.
Das Schlossgut ist steil am Hang gelegen, so dass zur Erklimmung eine gewisse körperliche Konstitution erforderlich ist. Von Barrierefreiheit kann also leider keine Rede sein. Wer jedoch schon mal in den Wanderschuhen steckt, kann auch den angrenzenden Weinlehrpfad besuchen, der vom Seniorchef Hartmann Dippon angelegt wurde. Wer sich allzu sehr in die Weine und die Bottwartaler Landschaft verliebt hat, kann sogar eine Rebstock-Patenschaft eingehen und zum jährlichen Patentreffen wiederkehren.