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Ambiente
Die Einrichtung besticht durch Klarheit und sparsame, aber markante und pfiffige Designelemente. Die Stühle sitzen sich angenehm. Die indirekte Beleuchtung ist sehr stimmungsvoll und fällt durch kreative Leuchten auf. Die Tische sind schön weiß gedeckt und die Stoffservietten sind gestärkt.
Karte
Die Speisekarte ist mit zwei Gerichten pro Kategorie angenehm kurz, saisonal und bezieht regionale Lieferanten ein. Die Karte wechselt sehr oft. Zu einigen Gerichte habe ich den Wortlaut und Preis nicht mehr parat.
Service
Der Service - zwei junge Frauen - war sehr zuvorkommend, wobei zwischen beiden ein Unterschied in der Routiniertheit und Gekonntheit festzustellen war. Ungeachtet dessen waren beide sehr freundlich und waren zur Stelle, wenn wir etwas wollten. Leider mußten beide auch unsere beginnende Ungeduld ertragen, als die Hauptgerichte sehr lange auf sich warten ließen. Auch hier waren sie freundlich und informierten uns in Countdown-Manier, wann es soweit wäre.
Nach der Bestellung kamen alsbald die Getränke - Prosecco - leider in Piccolo-Flaschen, die dann unelegant auf dem Tisch standen.
Essen
Als Gruss aus der Küche gab es Matjes auf Roter Beete. Im Herbst nicht gerade das klassische Gericht, aber geschmeckt hat es.
Ich hatte noch eine Hokkaido-Kürbis-Suppe mit Seeteufel und Macadamianüssen - sechseinhalb Euro. Die Dekoration mit Kürbiskernöl hätte etwas korrekter sein können, aber die Suppe war nicht zu dick, eher luftig. Sehr schöne Kombination.
Meine Frau fand die Klare Bouillon von Steinpilzen - Wachtelei und Ochsenschwanz - sieben Euro- sehr gut. Die Bouillonzwar nicht ganz klar, aber stark würzig. Für Biss sorgte kleingeschnittenes knackiges Gemüse.
Der Hauptgang ließ leider eine dreiviertel Stunde nach der Vorspeise auf sich warten. Das Ergebnis versöhnte allerdings. Wir sahen und schmeckten, daß der Koch in der Zeit nicht untätig war. Alles kam frisch, gekonnt gefertigt und heiß bei uns an. Bei der Dekoration fehlte bei den punktartig aufgebrachten Pasten die Akuratesse, aber ansonsten war es gut für das hungrige Auge.
Das Kalbsfilet mit Kartoffelgratin und Steinpilzen- 22,50 Euro- sowie das Filet vom Angus Rind, Petersilienwurzel und Kartoffel-Steinpilzgratin -vierundzwanzig Euro- wurde von unseren Freuden hoch gelobt.
Meine Frau ließ sich das in In Rotwein geschmorte Kalbsbäckchen - glasiertes Wurzelgemüse und Haselnussspätzle -sechzehn Euro- munden. Sie favorisierte die bissfesten nussigen Spätzle. Die Kalbsbäckchen waren einfach super.
Ich genoss die Fasanenbrust im Schwarzwaldschinken - Birne und Wirsing mit Kartoffel-Topfenkrapfen -achtzehneinhalb Euro. Alles in allem wunderbar. Die Krapfen außen knusprig, innen fluffig. Der Wirsing nur kurz angegart und knackig, darauf liegend die zerteilte Fasanenbrust. Beim Fund einer Schrotkugel entspann sich noch ein Gespräch am Tisch über die Giftigkeit von Blei. Aber ich meinte, es gäbe größere Gefahren im Leben als das unbeabsichtigte Verschlucken von Schrotkugeln. Der Service meinte, es gäbe einige Gäste, die sich über die Kugeln aufregten, aber da ich vom eigenen Kochen weiß, wie schwer es ist, alle winzigen Kugeln zu finden, zeigte ich Verständnis.
Der Nachtisch war nochmals opulent. Das Gebackenes Vanille-Tonkabohneneis - Zwetschgenröster – achteinhalb Euro - war auch handwerklich sehr gut gelungen. Geschmacklich sowieso ohne Fehl und Tadel.
Bei der Süßspeisenkomposition unserer Freunde kann ich nur auf das Bild verweisen. Abgeben wollten sie leider nichts.
Die Getränkekarte ist sehr interessant. Unser Südtiroler Pfefferer - Flasche dreiundzwanzig Euro (?) - passte mit seiner starken Fruchtigkeit hervorragend zu den geschmacksintensiven Hauptgerichten.
Fazit: Empfehlenswert. Zeit ist mitzubringen.