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Dieses Mal sollte es uns am Ostersamstag in die Innenstadt ziehen, wo sich bereits seit 2015 am ostseitigen Eingang der Passage des "Oelßner's Hof" (solche "Hof" genannten Durchgänge finden sich in Vielzahl innerhalb des Leipziger Rings und beherbergen auch zumeist mannigfaltige Gastronomie) das Restaurant "Planerts" befindet, welches seinen Namen schlicht dem Gründer Stephan Planert verdankt, der zwar heute nicht mehr daran beteiligt ist, zu dessen Ehren das aktuelle Team den Namen aber beibehalten hat.
Außenansicht.
Dabei profitiert das Restaurant schon hinsichtlich seiner Außenansicht von der schön restaurierten, typischen Sandsteinfassade, die z.B. auch das berühmte Völkerschlachtdenkmal ausmacht. Lediglich mit dem Namensbanner und Emblem macht es als Aufkleber in dem großen, bodentiefen Schaufenster auf sich aufmerksam. Edel und qualitätsbewusst mutet das von außen also wahrlich bereits an.
Was den Gast nach Eintritt durch die große Tür erwartet, kündigt das nur 3-köpfige Stammteam um die Köche und (fast) Vornamensvetter Marko Schulze-Werner und Marco Ehrt, sowie dem Gastgeber Sebastian Wirth auf seiner Website folgendermaßen an: „Im Planerts verzichten wir bewusst auf zwanghafte Etiketten. Wir konzentrieren uns lieber auf das, was wirklich zählt: kreative, naturnahe Küche, fantastische Drinks und leidenschaftliche Gastfreundschaft.“
Innenansicht mit Blick zur Bar.
Eines wird schon beim ersten Eindruck von der Aufmachung des Innenbereichs her ganz klar: Hier soll wirklich nichts vom kulinarischen und gastlichen Genuss ablenken oder etwas kaschiert werden. Der schlichte Anthrazit-Farbton der Wandgestaltung dämpft den Hallen-Charakter des einzigen, großen und sehr hohen Gastraums gekonnt ab und beruhigt bereits.
Rechts nach dem Eingang gewährt mit der Bar das Reich von Sebastian Wirth mit einigen Hochstühlen ungezwungene Zusammenkunft bei mannigfaltigen Getränken.
Innenansicht mit Blick zur offenen Küche.
Das Ende des Raumes bildet mit der offenen und integrierten Küche das Reich der Mark(c)os, die hier, heute unterstützt von zwei weiteren Köchen, Leidenschaft für ihr Handwerk klar zur Schau stellen wollen und somit ebenfalls nichts zu verstecken haben.
Zwischen Küche und Bar verteilt sich dann das Platzangebot auf abermals unaufgeregt simple Holztische und Stühle bzw. Sitzbänke an den Wänden, die in drei Reihen angeordnet die klare geometrische Strukturierung des Restaurants ausmachen und allen Gruppengrössen eine Möglichkeit zur Zusammenkunft bieten.
Die Sitzmöbel gewährten den 4 Buchstaben und dem Rücken mit einer Lederbezogenen Polsterung dabei genug Komfort auch über einen längeren Zeitraum hinweg.
Ansonsten ist es mit simplen, aber gut verteilten Hängelampen, sowie noch ein paar güldenen Bilderrahmen und hier und da einem einfachen Pflanzengesteck tatsächlich schon in Sachen „Deko“ getan. Vor allem den Gang ins Untergeschoss, den Fuß der Bar und einige Ecken säumen zu dem zahlreiche geleerte Weinflaschen, die verdeutlichen, dass hier auch diesen Genuss gut gefrönt werden kann.
Ein in dieser Hinsicht auffallendes Detail waren auch Ausgaben von Falstaff, Gault Millau oder auch Rolling Pin im Schaufenster, die die Hingabe zur Gastronomie unterstrichen.
Im Hintergrund begleitete eine etwas schneller Beatmusik unseren Abend. Dies tat sie in einer gut gewählten Lautstärke, sodass eigene Gespräche in keinem Fall erschwert wurden oder man sich von dem etwas schnelleren Rhythmus mehr gehetzt als entspannt fühlte.
Für die Nassräume ist der Gang ins Untergeschoss gleich vor der offenen Küche notwendig, zu dem ich keine offensichtliche, barrierefreie Alternative entdecken konnte, nach der ich aber auch nicht explizit gefragt habe. Deshalb möchte ich mir dazu keine gesicherte Aussage erlauben. Erwähnte Toiletten zeichneten sich mit frischen Stoff-Handtüchern und Düften ebenfalls mit einer ansprechenden Qualität aus.
Hinsichtlich der Kulinarik sei zunächst die hier noch angebotene Option eines Lunch zu erwähnen, welcher auch in der Mittagspause von Do.-Sa. ein immer wieder neues Hauptgericht darstellt, dass durch eine Suppe/Salat und Käse/Dessert auch zum 3-Gang-Mittagsmenü erweitert werden kann.
Zur Beschreibung der vom Kochduo gelebten Philosophie lohnt erneut eine Zitierung vom Internetauftritt des „Planerts“, auf dem von „Internationalen Klassikern, neu interpretiert“, sowie „kreativer, naturnaher Küche“ geschrieben wird. In völliger Freiheit kann sich der Gast aus den gebotenen Speisen ein Menü nach seinen Vorlieben hinsichtlich Zusammenstellung und Umfang aufbauen oder spontan nacheinander einige Gänge a la carte zubereiten lassen. Das zeigt ebenfalls, dass in der Küche das gesamte Angebot gekonnt beherrscht wird und somit keine starren Mechanismen zur Zubereitung qualitativer und wohlschmeckender Speisen benötigt werden. Ohne Leidenschaft und Expertise würde so etwas mit Sicherheit nicht funktionieren.
Internationale Geschmackswelten von italienischen, über klassisch französische bis hin zu fernöstlichen Klängen bieten in 3 Vorspeisen, Hauptgängen und Desserts, sowie je 2 Suppen und Zwischenspeisen eine tolle Vielfalt und bestärken in dieser Reduziertheit doch die Hoffnung, dass hier hinter wirklich jedem Gang beste Produkte und kulinarisches Verständnis stecken.
Ja, ich habe in meiner Einleitung nun wirklich sehr versucht, den inflationär verwendeten Begriff „Casual Fine Dining“ so gut wie möglich zu umschiffen, auch wenn er das Angebot des „Planerts“ doch am Ende recht einfach und kurz auf den Punkt bringen würde und auf der Homepage auch mehrfach verwendet wird. ;-)
Doch insgesamt machen Ambiente und Speisenangebot wahrlich bereits zu Beginn des Besuches den Eindruck, dass hier, mit musikalischen Metaphern gesprochen, sowohl ein ungezwungenes „Come as you are“ als auch kultiviertes „Smooth Operator“ nacheinander in der Playlist laufen würden.
Damit aber nun zum eigentlichen Besuch an diesem Ostersamstag-Abend.
Neben dem erwähnten Gastgeber Sebastian Wirth, der uns auch nach Eintritt empfing, bestand das Serviceteam noch aus einer weiteren jungen Dame, welche uns auch in das Menü und die Getränkeoptionen einführte. Sie agierte dabei nicht nur offenherzig freundlich, sondern auch souverän und versiert. Das sie diese dem Anspruch des Restaurants bereits angemessene Professionalität auch noch mit einer Prise Humor paarte , rundete die Serviceleistung noch um das gastfreundliche Quäntchen ab, welches für mich nur volle Punktzahl nach sich ziehen kann. Besonders sei hierbei nochmal das fast schon persönliche Gespräch über Gastronomie und Kulinarik erwähnt, für das sie sich am Ende unseres Abends viel Zeit nahm und in dem ihre Leidenschaft für ihren Beruf mehr als deutlich wurde.
Wie erwähnt durften wir uns individuell jeweils ein Menü aus der Speisekarte nach unserem Empfinden und Interesse zusammenstellen, was natürlich gerade bei mir auf volle Begeisterung trifft. Vorspeisen, Suppen und Zwischengänge bewegen sich dabei a la Carte im Bereich um 20€, Desserts sogar kurz darunter, während nur die Hauptgänge auch über die 30€-Marke schreiten.
Entschied sich meine Begleitung für einen klassischen Vorspeise-Hauptgang-Dessert-Dreisprung, sollte es bei mir mal wieder das herzhafte Trio von Vorspeise, Zwischen- und einem Hauptgang als sprichwörtlichen Höhepunkt zum Ende sein.
Für das 3-Gang-Menü ergaben sich dabei 65 €, während man bei einer 4-Gang-Option schließlich einen Preis von 80 € und bei 5 Gängen 95 € auf der Rechnung hätte. Jeder weitere Gang würde mit 12,5 € dazukommen und natürlich kann man sich auch nur 1-2 Speisen zu a La Carte Preisen bestellen. Dem Gast steht da also jede Freiheit offen, was sehr begrüßenswert ist.
Wie gewohnt reichte mir reines H2O als flüssiger Begleiter des Abends wieder vollends aus, welcher von der „Viva von Agua Quelle“ zu 7,9 € in der 0,75 Liter Flasche angeboten wurde, was doch sehr sportlich ist.
Meine Begleitung erweiterte ihren Trinkgenuss noch um ein Achtelliter eines Rosé vom „Schloss Proschwitz“ aus Meißen für 8 €, der ihr gefallen konnte.
Die Wartezeit bis zu unseren gewählten ersten Gängen überbrückte die Küche mit zweierlei hausgemachtem Sauerteigbrot, dass von einem Dreierlei von griechischem Olivenöl, Maldon-Salz und einer Tomaten-Artischocken-Frischkäse-Creme begleitet wurde.
Zweierlei hausgemachtes Sauerteigbrot mit griechischem Olivenöl, Maldon-Salz und einer Tomaten-Artischocken-Frischkäse-Creme.
Während die kleinen Brotscheiben auf Grund einer etwas trockenen, kompakten, kalten Krume und nicht krossen Kruste weniger begeistern konnten, wusste die Creme mit klar wahrnehmbarer Verbindung von Tomatensüsse und leichter Artischocken-Herbheit ebenso zu überzeugen wie das sehr fruchtige, griechische Olivenöl.
Anschließend ging es jedoch gleich mit unseren Menüs los. Ein kleines weiteres Amuse hätte ich mir auch in solch einer legeren Fine Dining Kategorie dann doch gewünscht, was aber nur das gesamte Preis-Leistungs-Verhältnis eben nicht die vollen Punkte beschert, dem Genuss des ganzen Abendmahls aber natürlich keinen Abbruch tun sollte.
Aus der Vorspeisenauswahl eröffnete „zweierlei Lachs / Petersilienwurzel / Teriyaki / eingeweckte Tomate“ schließlich mein 3-Gang-Menü.
„Zweierlei Lachs / Petersilienwurzel / Teriyaki / eingeweckte Tomate“.
Der Lachs wurde auf der rechten Bildseite als Tataki kurz und scharf angebraten und verblieb dadurch im Kern noch schön glasig. Die Teriyaki-Sauce, in denen sich auch ein paar Tomaten versteckten, zeigte ihr typisch süß-salziges Soja-Aroma, wobei die zum Fisch passende Säure dabei aber fehlte. Auch die Wildkräuteremulsion fand im Zusammenspiel mit dem Tataki geschmacklich eher nicht statt. Da hätte man das gute Grundprodukt noch runder geschmacklich einrahmen können.
Die Terrine präsentierte hingegen bereits optisch tolles Handwerk und Präzision bei ihren Schichten. Diese bestanden aus einer grünen, dünnen Teigbasis, die dem Ganzen bereits ein gutes Fundament und Fülle gab. Darauf thronte die Schicht aus cremiger Petersilienwurzel und rohen, feinen Lachswürfeln die ebenfalls mit Frische und Geschmack überzeugten. Mit der obersten Gelee-Schicht wurde die bekannte Kombi von Lachs und Dill zu diesem zweiten Teil des Duos hinzugefügt. Dies wurde auch noch durch etwas eingelegten Dill im Topping verstärkt, welches zudem aus Raspeln von sauer eingelegter Petersilienwurzel bestand. Das war genau die Säure, die die Terrine perfekt abrundete und die beim Teriyaki-Tataki mir noch gefehlt hatte. Dank der Terrine also ein überzeugender Start, der die kleinen Lücken beim produktqualitätsmässig aber auch guten Tataki gut ausgleichen konnte.
„Seidentofu / Avocado / Ajvar / Wildkräutersalat“ nannte sich die Vorspeise meiner Begleitung, die ihre 3-Gang-Wahl einleitete.
„Seidentofu / Avocado / Ajvar / Wildkräutersalat“.
Das Zentrum dieser vegetarischen Vorspeise bildete unter einem Wildkräutersalat eine Art Kuchen, bei der der Seidentofu mit an schnittfesten Pudding erinnernder Textur im Zusammenspiel mit einer krossen Blätterteigbasis das Gefühl eines herzhaften Cheesecakes ergab. Eine überraschende und tolle Idee bei der ich mich entschuldige, dass ich nicht an ein Foto dieses vom Salat freigelegten Anblicks gedacht habe.
Aromatisch gefiel der Tofu meiner Begleitung mit einer Prise Schärfe und wohl dosierter Würze dabei ebenfalls. Begeistern konnte sie auch die geschmeidige Avocadocreme, welche zugleich aromatisch und mit der perfekt zur fettigen Frucht passenden Säure akzentuiert war. Dem stand auch das Stück gegrillter Avocado in nichts nach. Vollendet wurde dieser tolle Auftakt vom frischen Wildkräutersalat in dem sich noch etwas Crunch für das Kauvergnügen verbarg.
Aus dem Bereich der Zwischengänge stellte „Zander / schwarze Linse / Sauerkirsch / Estragon“ den Mitteilteil meines Menüs dar.
„Zander / schwarze Linse / Sauerkirsch / Estragon“.
Eine schöne Wärme versprühte nun bereits der Teller dieses Zwischengerichtes, bei dem der optimal auf der Haut gebratene und in seine saftigen Lamellen zerteilbare Zander die Hauptrolle spielte. Verstärkt wurde die Aromatik von dem fein ätherischen Estragon-Schaum als Basis, der seinen Namen auch verdiente. Knackige Textur trugen die gut gegarten Linsen, sowie das gebratene Stück Pak-Choi und der Chip auf dem Zander bei. Geschmacklich fügten sich in dieses Gericht die Kirschen in ebenso gelungener Art und Weise ein, da sie mehr säuerlich-fruchtig daherkommend ebenjene zum Fisch passende Facette in trotzdem mal andersartiger und überraschender Form addierten. Mein zweiter Fischgang konnte mich also mit allen Komponenten rundum überzeugen.
Zum finalen Akt schloss für mich nun also der Hauptgang die Menüfolge ab, was gleichzeitig auch der 2. Gang meiner Begleitung sein sollte. Sehr gespannt waren wir also darauf, was mit unter dem Namen „Entrecote vom Weiderind / Rote Beete / Kokos-Kartoffel“ serviert werden würde.
„Entrecote vom Weiderind / Rote Beete / Kokos-Kartoffel“.
Schon optisch präsentierte sich das edle Entrecôte als scharf angebratenes und noch saftiges, ausgelöstes „rare“-Stück, dessen Qualität im Mund der kernige Biss in Kombination mit einem schönen, geschmeidigen Fettanteil absolut bewies. Das darauf thronende Chutney von roter Bete spielte dabei selbstverständlich nicht mehr als eine Statistenrolle zu dessen natürlichen Fleisch-Genuss.
Vielmehr eine tolle geschmackliche Co-Rolle nahm auf dem Teller der Kokos-Kartoffel-Schichtkuchen ein, bei dem das Kokosaroma wahrscheinlich durch eine mit zur Schichtung verwendeten Kokoscreme schön zum Vorschein kam. Das erzeuge eine spannende Exotik, zu der die erdige Kartoffel und als Topping die mit ein paar Kokosraspeln gereichten rote Bete Scheiben ganz wunderbar passten. Verstärkt wurde der Geschmack zudem noch durch den spürbar lang-gekochten Braten-Jus, dessen herzhafte Tiefe das Küchlein gerne aufsogen konnte. Lediglich die feinen Kartoffelscheiben der Schichtung hätten für mich noch etwas mehr Biss haben können. Doch selbst diese kleine „Fehlstelle“ konnte das gesamte Tellerensemble dank des knackigen glasierten Möhrchens wiederum gekonnt ausgleichen.
Eine weitere spannende Kombination brachte selbst der Würfel gegarter, gelber Bete unter dem Röllchen eine salzig-sauren Gurke, denn hier fand ein animierender Kontrast von sauren, salzigen und erdig-süßer Spitzen am Gaumen statt.
Ein einfach nur richtig starker Hauptgang.
Klassisch süß erfuhr das 3-Gang-Menü meiner Begleitung den Abschluss, wobei die Vorfreude darüber groß war, was „Crêpes suzette ,,Planerts Style“ / Kalamansi-Eis“ ausmachen würde.
„Crêpes suzette ,,Planerts Style“ / Kalamansi-Eis“.
Auch im Bereich der Patisserie bewies ihr das Planerts-Team die schon bei den herzhaften Gängen gezeigte Kombination aus handwerklichem Können und überraschender Kreativität. Saftige Röllchen dünner Crêpes waren mit einer Tonkabohnen-Creme gefüllt und mit Orangen-fruchtiger Tupfen und etwas Crunch gekrönt. Der zur Suzette gehörende Likör zeigte sich in der geschmeidigen Sauce, in der durch Kombination von Orange mit Ingwer, Limonenblättern und Zitronengras eine erneute aromatische Überraschung lag. Dieser Sud überzog die natürlich ebenfalls nicht fehlenden Orangenfilets. Abgerundet wurde die Zitrus-Deklination von dem feinen Kalamansi-Eis, das nochmal seine eigene Aromatik zu diesem (erst-)klassischen Dessert hinzufügte. Der süße Zahn meiner Begleitung sah sich hier abschließend mehr als befriedigt.
Wie es sich schon beim Menübeginn angedeutet hatte, ließ auch die Rechnung dann am Ende nicht noch ein paar Petit fours mit an unseren Platz kommen, was aber erneut die Bewertung der gebotenen kulinarischen Qualität nicht vermindern soll.
Den Abend zusammengefasst hat das „Planerts“ seinen hohen Platz auf meiner Wunschliste qualitativ hochwertiger und erinnerungswürdiger Gastronomie in Leipzig in wirklich allen Bereichen gerechtfertigt.
Trotz seiner reduzierten Aufmachung bereitet das Ambiente mit klaren und offenen Strukturen bereits eine Atmosphäre für Entspannung und Genuss.
Diese Stimmung unterstützte auch der Service von Gastgeber Sebastian Wirth und für uns ganz besonders seiner jungen Mitarbeiterin mit der tollen Kombination aus Professionalität mit ungezwungener Lockerheit und Humor in vollem Maße.
Diese Vorlage verwandelte schließlich das Küchenteam des Duos um Marco und Marko gekonnt mit ihrer vielfältigen und dabei doch stets durchdachten und auf den vollmundigen Geschmack konzentrierten Speisenfolge zu einem für uns genussvollen Treffer um. Jeder Gang basierte nicht nur auf Produkten mit sehr guter Qualität und handwerklicher Verarbeitung. Erstere zeigte sich bei Entrecôte und Zander und Letztere z.B. bei der Lachs-Terrine und dem Seidentofu-Cheesecake ganz besonders. Gleichzeitig überraschten die Gerichte auch mit außergewöhnlicheren Interpretationen, wie z.B. der fruchtigen Säure der Kirsche zum Zander oder der zur Süße und Erdigkeit von Kartoffel und Bete perfekt passenden Kokos-Exotik zum Entrecôte.
Nur klitzekleine „Fehlstellen“ wie bei dem nicht so überzeugenden Brot vorweg und der mir etwas fehlenden Säure zum Tataki oder dem minimal zu weichen Kartoffel-Schichtküchlein sorgten letztendlich dafür, dass es nicht die 100%-ige Perfektion war. Jammern auf einem ausgesprochen hohen Niveau, dass in keiner Weise dafür sorgte, dass wir nicht viele Endorphine aus der uns servierten Kulinarik an diesem Abend gewinnen konnten. Wahrlich bewies das Küchenteam seine Hingabe und sein Qualitätsbewusstsein sowie Können im handwerklichen und kreativen Bereich in glaubhafter Art und Weise.
So rechtfertigten für uns die einzelnen Gerichte ihren Preis absolut und am Ende bleiben halt im Vergleich zu anderen Restaurants der gleichen Kategorie da nur wegen des fehlendes Amuse und Petit fours, sowie dem Wasserpreis leichte Abzüge, die die Leistung dieses Menüs aber ausdrücklich nicht schmälern sollen
Sehr gerne würde ich bei der kleinen Mannschaft des „Planerts“ also wieder zum kulinarischen Spiel auftreten, welches dann in gleichbleibend toller gastlicher und lockerer Atmosphäre bestimmt wieder mit neuen, kreativen kulinarischen Spielzügen erfreut.