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Ein Lokal, das von Mittag bis Abend durchgehend geöffnet hat, gibt es auch in Köln gar nicht so oft.
Also ich meine dabei Restaurants und nicht Imbissbuden.
Die „Henne“ macht – außer sonntags – täglich vom Lunch bis zum Dinner ohne Pause auf. Also auch am Nachmittag konnten wir ein Menü buchen und dazu verschiedene Weine verkosten.
Also beste Voraussetzungen für einen genussreichen Aufenthalt in Köln.
Service
Es war ein warmer Tag. Im offenen Hof saßen einige Gäste. Uns war es da jedoch zu heiß.
Also nahmen wir – in Absprache mit der Kellnerin – einen Tisch in einer Ecke des Inneren unter Beschlag.
Sie brachte uns die Karte – und da sahen wir, dass es auch nachmittags ein Menü zum Teilen gibt, eigentlich für drei Personen als Überraschungsangebot.
Aber für uns wurde eine Ausnahme gemacht und wir konnten das Menü auch für zwei Personen erhalten.
Das machten wir auch nach kurzer Überlegung.
Jeweils zu den Durchgängen ließen wir uns offene Weine servieren, die uns die Kellnerin vorschlug.
Die Karte(n)
Auf der Homepage werden die Grundzüge der Karte so erklärt: „Die wesentliche Grundlage unserer Küche ist es, auf die klassische Menü-Folge Vorspeise-Zwischengang-Hauptgang-Dessert zu verzichten. ... Dabei haben alle Gerichte die gleiche Größe und es wird keinen Hauptgang im dimensionierten Sinne geben.“
So kann man alle Gerichte einzeln bestellen oder sich von der Küche überraschen lassen: „best off - Überraschungsmenü zum Teilen - nur tischweise“.
Wir haben also - wie schon geschrieben - das Menü gewählt. 59/Person
Die verkosteten Speisen
sharing is caring
1 traditionsbrot. salzbutter. Flatrate. 4
Wenn Brot außen eine feste Kruste hat und innen eine würzige luftige Krume hat, halte ich das schon für einen eigenen Gang. Zusammen mit Butter ist das köstlich.
2 blumenkohl. tempura. sauce gribiche. Limette. 10
Die pikante Sauce und die kleingeschnittenen Zutaten leicht frittiert, ergaben einen für mich asiatisch anmuteten Teller. Ich habe es teilweise mit der Gabel und mit dem Löffel verkostet.
3 käsekugeln. eingelegte grüne chili. lebercrème. 13
Die kleinen Knödel erinnerten mich an Österreich bzw. an Kärnten. Sie waren außen leicht frittiert und innen köstlich weich und aromatisch. Die Creme passte ausgezeichnet dazu. Die kleine Schote war weich und sanft im Geschmack.
4 schinken. joselito ibérico paleta gran reserva de bellota. 70g. 18
Der rohe Schinken war dünn aufgeschnitten. Er hatte wenig Salzgeschmack, aber kräftige Noten nach Nüssen. Er war ebenfalls fein marmoriert.
kalt
5 thunfisch. ceviche. kopfsalatsaft. Cashewcrème. 13
Die Fischstücke waren angenehm kalt gegart. Der Salat war klein geschnitten. Die Kerne waren leicht geröstet. Die Marinade passte angenehm dazu.
6 pilztatar. bio-eigelb. kapern. röstzwiebel. Schnittlauch. 12
Die Pilze waren hauchdünn geschnitten und Form gedreht worden. Eine Creme verband die weiteren Zutaten. Grüne Bohnenkerne bildeten den Untergrund.
7 gazpacho. aus grillgemüse. gebeizte garnele. tahin. Parmesan. 13
Die leichte kalte Suppe auf Basis von Tomaten und Gemüse zeigte eine sanfte süß-saure Mischung.
Die Garnele war gedünstet und sehr aromatisch.
warm
8 fang des tages (kabekjau). tomaten-mango-salsa. guacamole. chipotle tortilla. 14
Der Fisch des Tages war ein Stück Kabeljau. Er war gedünstet, sehr saftig und löste sich bei Berührung in kleine Lamellen auf. Die anderen Zutaten rundeten den Geschmack ab bzw. erzeugten auch knackige Momente im Mund.
9 miso kohlrabi. gegrillt. weisskraut “kimeki”. erdnusscrème. Kaffir. 13
Das Gemüse war wiederum in kleine Stücke geteilt und sanft gegart ohne matschig zu wirken. Jede Sauce, Suppe oder Dressing war köstlich gewürzt und schmeckt auch pur oder mit Brotstückchen (der Korb wurde jeweils nachgefüllt bei Bedarf).
10 schweinebauch. jacobsmuschel. tomate. wassermelone. Ajvar. 14
Sehr überrascht hat mich das kleine Stück Schweinebauch. Es war gebraten worden und die Fettkruste war leicht knackig – und das, obwohl das Fleisch in einer Flüssigkeit lag. Der Geschmack war wunderbar – wahrscheinlich der beste Krustenbraten, den ich je verkostet habe. Die Jakobsmuschel war nur mariniert und ergab eine ganz andere Aromenrichtung auf dem Teller.
süß/käse
11 erdbeeren. basilikum. ingwer. geeiste ziegenmilch ganache. 7
Die Ziegenmilch war zu festen geometrischen Körpern (Quader, Kugel) verarbeitet worden. Das Obst und die Kräuter
12 pfirsich. in französischer salzbutter gebraten. Vanillerahmeis. 7
Das Eis stand optisch im Mittelpunkt. Die Kugel war von „Schokoladenästen“ bedeckt. Die Pfirsichstücke befanden sich unter dem Eis. Grundlage auf dem Teller war eine braune „Erde“.
13 käseauswahl. vom maître affineur waltmann. Chutney. 12
Vier Stückchen französischer Käse waren auf dem Teller angeordnet. Es handelte sich überwiegend um Weichkäse. Auch ein Blauschimmelkäse war dabei. Zur Dekoration waren Mandelstücke verteilt worden. In einer Schüssel waren noch eingelegte Rosinien.
Da wir das Überraschungsmenü wählten und ich mir die Ansagen der Kellnerin nicht alle bzw. gar nicht gemerkt habe, orientiere ich mich an der Speisekarte. Ich vermute, dass ich dabei ziemlich richtig liege.
Aber die Kreativität der Köche kann sich auch auswirken, denn „Da wir uns stets an tagesfrisch verfügbaren Produkten orientieren und die kreativen Launen unserer Köche manchmal schneller sind als diese Seite aktualisiert, können einzelne Gerichte variieren.“
Serviert wurden jeweils drei Gerichte in vier Durchgängen. Alles war immer auf einem Teller bzw. einer Schale angerichtet und wir haben die Speisen „brüderlich“ geteilt bzw. nach dem „Pfadfinderprinzip“: Einer teilt, der andere wählt eine Hälfte für sich.
Das war auch nicht wirklich schwer, denn viele Zutaten waren „geradzahlig“ vorhanden. So zum Beispiel die Garnelen oder die Käsekugeln, aber die Jakobsmuschel oder der Kabeljau zum Beispiel waren eben nur einmal auf dem Teller obenauf vorhanden.
Getränke
viognier 2022 will arnold. 7,5
riesling 2023 gunderloch roter hang nierstein. 7,5
nebbiolo. 2021 rosso dei dardi. fantino. Piemont. 8
tempranillo. 2016 reserva. remelluri. Rioja. 9
petit manseng. 2021 cuvée domaine. domaine de souch. Jurancon. 8,5
Die Weine haben uns durch die Bank gefallen.
Auch im Bereich "Wein" verfolgt das Haus ein eigenes Konzept. Die Getränke sind nicht nach Region, sondern nach Rebsorten sortiert. Dabei gibt es drei Unterscheidungen. "Die Rebsorten sind wie die Grundprodukte in der Küche, unsere Leitmotive bei der Auswahl und Sortierung der Weine. Unsere Idee ist es bei allen Rebsorten drei Weintypen für Sie anzubieten: #crowdpleaser. Von leicht bis komplex, unkompliziert für jeden Weingenießer erkennbar guter Wein. #freakshow. Das sind die außergewöhnlichen Weine von echten Typen, die das ein oder andere anders machen. #icon. Die Weine, die man schon immer einmal getrunken haben wollte. Bei uns ist das gut möglich, weil wir fair in den Preisen sind und aus einem exzellenten Keller auch eine Jahrgangstiefe anbieten können."
Henne Wasser medium. 6
doppelter Espresso. 5
macchiato. 5,2
Preis-Leistungs-Verhältnis
Tolle Produkte, schöne Verarbeitung: Ich kann da nicht meckern.
Fazit
5 – unbedingt wieder - gut für Lunch, am Nachmittag und auch am Abend
(1 – sicher nicht wieder, 2 – kaum wieder, 3 – wenn es sich ergibt wieder, 4 – gerne wieder, 5 – unbedingt wieder – nach „Kuechenreise“)
Datum des Besuchs: 30.07.2024 – nachmittags – 2 Personen
Meine Genießer-Erlebnisse stehen auch bei http://kgsbus.beepworld.de/archiv.htm